DE3436886C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen fotografischen Adapter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Der Adapter dient dazu, an Mittelformat- oder Großformatkameras gebräuchliche Objektive an Kleinbildkameras auf einfache Weise quer zur optischen Achse verschiebbar zu montieren, ohne daß ein Umbau der Objektive nötig ist und ohne daß Einschränkungen in ihrem Entfernungseinstellbereich erforderlich sind.

Das Verschieben von einem an ein Kameragehäuse montierten Objektiv mit einem dafür geeigneten, ausreichend großen Bildkreis quer zur optischen Achse bewirkt den Ausgleich stürzender Linien bei z. B. Architekturaufnahmen. Die dafür bekannten Konstruktionen beinhalten eine Verschiebung einer in der Kamera integrierten Standarte oder eines in das Objektiv integrierten linearen oder exzentrischen Mechanismus.

Ein gattungsgemäßer Adapter wird in der DE 28 55 496 A1 beschrieben. Darin dient dieser Adapter zum Befestigen eines Objektivs an einem Gehäuse einer Kleinbildkamera mit einer Vorrichtung zum gegenseitigen Verschieben von Objektiv und Kamera mittels eines Schlittens quer zur optischen Achse des Objektivs. Allerdings ist es bei diesem Adapter erforderlich bei Anschluß eines Objektivs zusätzlich ein schwach vergrößerndes Linsensystem vorzusehen, um eine Fokussierung auch im Unendlich-Bereich des Objektivs zu ermöglichen. Auch ist zur Verschiebung des Objektivs gegenüber dem Kameragehäuse nur eine Einstellvorrichtung mit einer Gewindespindel vorgesehen, die eine wahlweise Fein- oder Grobeinstellung nicht erlaubt.

Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen fotografischen Adapter ohne zusätzliche Linsen so auszubilden, daß unterschiedliche Mittelformat- oder Großformatobjektive ohne konstruktive Änderungen an diesen montiert werden können und der Adapter zugleich von der bedienenden Person schnell und präzise einstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der Adapter eignet sich wegen seines großen Verschiebeweges zum überdurchschnittlichen Ausgleich stürzender Linien und zur Erreichung eines Panorama-Effekts. Panoramaeffekte ergeben sich, wenn das Objektiv um das halbe Bildformat versetzt wird und zwei zueinander um bis zu 180° versetzte Belichtungen erfolgen, ohne daß die Kameraeinstellung verändert wird. Damit wird erreicht, daß perspektivische Fehler zwischen den beiden Aufnahmen so weit vermieden werden, daß beim Zusammenfügen der Stoßkanten bei Dias oder Aufsichtsbildern nach entsprechend präzisem Zuschnitt die zugehörigen Bildelemente exakt aneinanderliegen.

Für das Kleinbildformat, d. h. 24×36 mm, beträgt der Wert der Objektivversetzung um das halbe Bildformat im Querformat 18 mm und im Hochformat 12 mm. Mit diesem Adapter wird es erstmalig ermöglicht, daß Objektive einer ganzen Brennweitenpalette im Objektivsortiment eines Objektivherstellers, welche z. B. für ein Mittelformatkameragehäuse vorgesehen sind, mit diesem Adapter an Kleinbildkameras zur vorgehend beschriebenen Nutzung Verwendung finden können. Diese Art der Nutzung von Mittelformatobjektiven an Kleinbildkameras kann durch maßliche Abstimmung des Adapters in der Baulänge und Bauform der Objektiv- und Kameraaufnahmebajonette für unterschiedliche Objektivfabrikate an unterschiedlichen Kameras variiert werden.

Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand von einem in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Adapter mit Blick auf einen kameraseitigen Bajonettenschluß in Richtung der optischen Achse.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die optische Achse und die Längsachse des Adapters.

Fig. 3 zeigt einen Adapter mit Blick auf einen objektivseitigen Bajonettanschluß in Richtung der optischen Achse.

Die objektiv- und kameraseitgen Anschlußvorrichtungen 4, 3 des Adapters können in Abhängigkeit von den verwendeten Objektiven als Bajonett oder als Gewinde ausgebildet sein. Die kameraseitige Anschlußvorrichtung 3 ist gegenüber der Gleitvorrichtung 1 um 360° drehbar gelagert. Die als Schlitten bzw. Gleitplatte ausgebildete Gleitvorrichtung 1 weist ein Profil auf, welches das frontseitig angebrachte Objektivbajonett klauenartig umschließt, um auf dem Schlitten eine lichtdichte präzise Führung bei einer Verschiebung des Objektivs zu bewirken. Die zur Anwendung kommende Profilform hat entsprechend der Plattenstärke des Schlittens eine abgestumpfte Form. Sie kann jedoch auch ein Schwalbenschwanzprofil aufweisen. Der Schlitten selbst ist ferner mit einer ausreichend großen Bohrung versehen, welche den Strahlengang eines an dem Objektivbajonett befestigten Objektivs auch bei Verschiebung quer zur optischen Achse nicht beschneidet. Zentral zu dieser Bohrung ist auf der Rückseite des Adapters das Kameraaufnahmebajonett 3 um 360° drehbar gelagert.

Eine Verschiebung des Objektivbajonettes 4 kann wahlweise über eine Fein- oder Grobeinstellung erfolgen. Eine Gewindestange 7 führt durch eine Gewindebohrung mit Freiraum in einer mit griffigem Hebel ausgebildeten Wippe 2. Diese Gewindestange 7 wird an ihrem Ende drehbar im Objektivbajonetteil 4 gelagert. Die Wippe 2 ist in der Gleitplatte 1 quer zur Achse der Gewindestange 7 drehbar und federnd gelagert. Die federnde Bewegung der Wippe 2 wird durch einen Freiraum der Gewindebohrung ermöglicht, wobei die Wippe 2 zur Grobeinstellung entgegen einer durch eine Feder 6 bewirkte Kraft angehoben wird und zur Feineinstellung an der Gewindestange 7 mit Federkraft angreift. In der Ruhelage der Wippe 2 ist der die Gewindestange 7 umgebende Freiraum ohne Wirkung. In dieser Ruheposition greifen beide Gewinde, das der Wippe 2 und das der Gewindestange 7 ineinander und bewirken eine Feineinstellung der Objektivverschiebung. Dabei greift das Gewinde der Wippe 2 an zwei versetzt gegenüberliegenden Seiten an die Gewindestange 7. Wird die Wippe 2 entgegen der Federkraft aus ihrer Ruhestellung angehoben, kann das Objektivbajonett 4 mit dem daran befestigten Objektiv zur Grobeinstellung rasch bewegt werden, um sofort einen Bildeindruck durch den Sucher der Kamera bei zentral positioniertem Objektiv und bei verschobenem Objektiv zu erhalten; vgl. Fig. 1 und 3.

Das zum Kamerabajonett passend ausgebildete Bajonetteil 3 des Adapters ist gegenüber der Gleitplatte 1 um 360° drehbar gelagert. Da die Platzverhältnisse äußerst knapp sind, kann diese drehbare Lagerung nur auf engstem Raum geschehen. Zur Lagerung am zylinderförmigen Außendurchmesser des Kamerabajonetteils 3 befinden sich wenigstens drei in radialer Richtung orientierte Gewindebohrungen verteilt an diesem Außenzylinder, in welche Schrauben eingeschraubt werden. An den lagerseitig zu benutzenden Enden werden diese Schrauben kegelförmig angesenkt. In dieser Ansenkung befindet sich pro Schraube eine Kugel. Diese Kugeln gleiten auf dem schrägen Außenzylinder eines Lagerringes 8, welcher mit der Gleitplatte 1 fest verbunden ist.

Der Vorteil dieser Konstruktion beruht auf seinem einfachen Systemaufbau um die kameraseitige Anschlußvorrichtung 3 für unterschiedliche Kamerabajonette bzw. -gewinde ohne großen Aufwand zu tauschen. Ferner ist der Aufbau sowohl in seiner Länge als auch in seinem Durchmesser enorm platzsparend, so daß eine notwendige hohe lichte Weite für den Strahlengang der Objektive gewährt ist.

Claims (5)

1. Fotografischer Adapter zum Befestigen eines Objektivs an einem Gehäuse einer Kleinbildkamera mit einer Vorrichtung zum gegenseitigen Verschieben einer objektivseitigen Anschlußvorrichtung mit einem daran auswechselbar befestigten Objektiv und einer kameraseitigen Anschlußvorrichtung mit einem daran abnehmbar befestigten Kameragehäuse mittels einer Gleitvorrichtung quer zur optischen Achse des Objektivs, dadurch gekennzeichnet,
daß die Baulänge des Adapters entlang der optischen Achse entsprechend den Anforderungen unterschiedlicher Objektivtypen angepaßt wird, wobei das verwendete Objektiv ein Mittelformat- oder Großformatobjektiv ist, dessen gesamter Entfernungseinstellbereich erhalten bleibt, und
daß zum Verschieben dieses Objektivs eine Grob- und eine Feineinstellvorrichtung vorgesehen sind.

2. Fotografischer Adapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kameraseitige Anschlußvorrichtung (3) gegenüber der Gleitvorrichtung (1) um 360° drehbar ist.

3. Fotografischer Adapter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter über ein Stativbefestigungsgewinde (5) verfügt.

4. Fotografischer Adapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gegenseitige Verschieben der Kamera - und objektivseitigen Anschlußvorrichtungen (3, 4) wahlweise über eine Fein- oder eine Grobeinstelleinrichtung erfolgen kann, wobei die jeweilige Einstellart mittels einer eine Gewindestange (7) durch eine Gewindebohrung mit Freiraum führenden Wippe (2) die zur Grobeinstellung entgegen einer Federkraft angehoben wird und zur Feineinstellung an der Gewindestange mit Federkraft angreift, eingestellt wird.

5. Fotografischer Adapter nach den Ansprüchen 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kameraseitige und die objektivseitige Anschlußvorrichtung (3, 4) jeweils als Bajonett oder als Gewinde ausgebildet sind.