DE3420110C2 - Zusammensetzungen für Flüssigkristalle - Google Patents
Zusammensetzungen für FlüssigkristalleInfo
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Abstract
Flüssigkristall-Zusammensetzungen, die mindestens eine Verbindung aus jeder der nachfolgenden Gruppen von Verbindungen enthalten: erste Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können: $F1 zweite Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können: $F2 dritte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können: $F3 vierte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können: $F5 und fünfte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgende allgemeine Strukturformel dargestellt werden können: $F6 wobei in den allgemeinen Strukturformeln alle Gruppen R1 bis R19 geradkettige Alkylgruppen sind und durch die Formel CnH2n+1 dargestellt werden können, in der n 1 bis 7 ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen für Flüssigkristalle mit einer positiven dielektrischen
Anisotropie Ac. Sie betrifft insbesondere Zusammensetzungen für Flüssigkristalle zur Verwendung in Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen
des verdrillt nematischenTyps, die in einem weiten Temperaturbereich nicht nur
in statischer Schaltung (Static Drive Scheme), sondern auch in MehrfachschaJtung (Multiplex Drive Scheme)
betrieben werden können.
Anzeigevorrichtungen, die sich optische Effekte von FlüssigkristaJlen zunutze machen, wurden weitverbreitet
in solchen Instrumenten wie elektronischen Rechnern und Armbanduhren verwendet. Sie können allerdings
nur in einem schmalen Temperaturbereich um Raumtemperatur herum arbeiten. In jüngster Zeit erlangen Flüssigkristall-Anzeigevorriciitungen
umfangreiche Verwendung für Vorrichtungen wie Anzeigen in einem Automobil, Signalanzeigen und Meßinstrumenten für die Verwendung im Freien, die in einer Umgebung zur Verwendung
kommen, in der die Anzeigevorrichtungen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sein können.
Daher bestand ein starkes Bedürfnis nach einem Flüssigkristallmaterial, das einen weiten mesomorphen
Bereich hat und in Mehrfachschaltung (Multiplex Drive Scheme) betrieben werden kann. Allerdings konnten
Flüssigkristall-Materialien aus dem Stand der Technik diese Anforderungen nicht erfüllen. Flüssigkristall-Materialien
zur Verwendung in einem weiten Temperaturbereich sollten generell die folgenden Anforderungen
erfüllen:
(1) Weiter mesomorpher Bereich
Obwohl die Notwendigkeit, daß Flüssigkristall-Materialien einen weiten mesomorphen Bereich haben, ganz
allgemein gilt, wird ein weiter Bereich insbesondere für FlüssiglcrisTall-Matenalien benötigt, deren Verwendungsbereich
in einer Umgebung liegt, in der die Temperatur stark schwankt. Die physikalischer- Eigenschaften
eines Flüssigkristalls schwanken stark in de; Nähe der Übergangstemperatur des Materials. Infolgedessen wird
erwartet, daß sich die physikalischen Eigenschaften eines Flüssigkristall-Materials mit einem weiteren mesomorphen
Bereich in einem Temperaturbereich für die praktische Anwendung ziemlich stabil verhalten, verglichen
mit den Eigenschaften der Flüssigkrislail-Materialien, die einen engeren mesomorphen Bereich haben.
(2) Schwache Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung
Fig. I zeigt eine typische Kurve, in der die Lichtdurchlässigkeit durch ein FIüssigkristall-Matcrial beim Sichtwinkel
0° gegen die angelegte Spannung aufgetragen ist. Bei einem Anstieg der angelegten Spannung bleibt die
Lichidurchlässigkeit bei niedrigen Spannungen nahezu konstant und fällt dann oberhalb der Schwellenspannung
rapide auf 0 ab. In diesem Fall ist die Schwellenspannung definiert als der Wert V^0.., bei dem die Lichtdurchlässigkeit
bei der Temperatur Θ den Wert von 90% erreicht. Ein Parameter y, der die Temperaturabhängigkeit
der Schwellenspannung charakterisiert, ist wie folgt definiert:
y = (V,^1" - V%l.)/{V%? ■ 70),
worin Vj,"'', V£.\ und V^' die Schwellenspannungen bei den Temperaturen -10° C, 6O0C und 250C sind. Mit
anderen Worten: Dieser Parameter gibt einen Durchschnittswert des Temperaturkoeffizienten der Schwellenspannung
','„,,.. pro 1°C im Temperaturbereich zwischen -100C und 6O0C an.
In Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen des verdrillt nema;'.schen Typs ändert sich die Lichtdurchlässigkeil,
sehr stark nahe der Schwellenspannung. Demzufolge verursacht eine Änderung in der Temperatur auch eine
Änderung in der Schwellenspannung, was die charakteristischen Eigenschaften einer Flüssigkristall-Anzeige,
wie z. B. die Kontrasteigenschaften, stark beeinflußt. Um die Kontrasteigenschaften in Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen
zur Verwendung in einem weiten Temperaturbereich zu verbessern, ist es beispielsweise nötig,
die Betriebsspannung einem Temp^raturwechsel anzupassen. Deswegen sollte die Temperaturabhängigkeit der
Schwellenspannung so gering wie möglich sein. Wenn die Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung
gering ist, können die Kontrasteigenschaften sehr wirkungsvoll verbessert werden, insbesondere in Flüssigkristall-Anzcigcn
mit Mehrfachschaltung.
(3) Schnelles Ansprechen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen
Die Ansprecheigenschaften von Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen sind im allgemeinen proportional zu:r
Viskosität des Flüssigkristall-Materials. Deswegen sollte die Viskosität von Flüssigkristall-Materialien niedrig
sein, um die charakteristischen Ansprech-Eigenschaften zu verbessern. Die Temperaturabhängigkeit von der
Viskosität ι/ wird folgendermaßen ausgedrückt:
I1 = i/(, exp (Δ EAT)
wobei 7'die absolute Temperatur, k die Boltzmann Konstante, Δ E die Aktivierungsenergie und //0 eine Konstante
ist, die vom Flüssigkristall-Material abhängt. Wie aus der Gleichung hervorgeht, steigt i; exponentiell milt
fallender Temperatur an. Die Größe des Anstiegs des Wertes (/ hängt ebenfalls von der Aktivierungsenergie Δ Ε
ab. Entsprechend sollten Flüssigkeitskristall-Materialien kleine Werte (/ und A E aufweisen, um ein schnelles
Ansprechen bei niedrigen Temperaturen zu erreichen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, Zusammensetzungen für Flüssigkristalle zur Verfügung zu
stellen, deren mesomorpher Bereich groß ist, deren Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung gering ist
und die gute Ansprecii Charakteristiken aufweisen.
Z-W 1
Flüssigkristall-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten wenigstens eine Verbindung
ausgewählt aus jeder der folgenden Verbindungsgruppen (I) bis (V):
Verbindungsgruppe (I). und
H ^COO
OR4
Komponente (1)
Komponente (2)
Verbindungsgruppe (II),
und
Rt —ζ Η
Verbindungsgruppe (III),
und
H >—Rn
Komponente (3) Komponente (4)
Komponente (5) Komponente (6) Komponente (7)
VerbinduneseruDDe (IV),
und und Verbindungsgruppe (V),
:n
Komponente (8)
Komponente (9) Komponente (10)
Komponente (11)
wobei in den Strukturformeln alle Alkylgruppen R1 bis R19 geradkettig sind und wiedergegeben werden könnet
durch die allgemeine Formel R = CnH,„_ ,, in der π 1 bis 7 bedeutet.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, neue Zusammensetzungen für Flüssigkristalle zur Verfügung /ι
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, neue Zusammensetzungen für Flüssigkristalle zur Verfügung /ι
stellen, deren mesomorpher Bereich sehr weit ist und über 1200C umfaßt.
Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen des verdrillt nematischen Typs, denen eine Flüssigkristall-Zusammcn
Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen des verdrillt nematischen Typs, denen eine Flüssigkristall-Zusammcn
Setzung gemäß der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, zeigen über einen weiten Temperaturbereich gute
Kontrastcharakteristiken, da die Temperaturabhängigkeit der Schwelienspannung niedrig ist. Die Ansprech
Charakteristiken sind hervorragend, besonders bei niedrigen Temperaturen. Die oben genannten Flüssigkristall
Anzeigevorrichtungen können nichi nur im statischen Betrieb, sondern auch in Mehrfach-Schaltbcineb bctric
ben werden. Besonders bei Betriebsweise mit Mehrfachschaltung sind die Vorrichtungen herkömmlichen Flüs
sigkristall-Anzeigevorrichtungen deutlich überlegen.
Zusammensetzungen für Flüssigkristalle gemäß der vorliegenden Erfindung können nicht nur in Flüssigkristallanzeigen
des verdrillt nematischen Typs eingesetzt werden, sondern auch in solchen des Gast-Wirt-Typs und
des I'hascnübcrgangs-Typs.
Unter Verwendung der Flüssigkristall-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird eine sehr zuverlässige
Anzeige für eine ganze Anzahl von Vorrichtungen zur Verfügung gestellt, die in einer Umgebung verwendet
werden, in der sich die Temperatur um eine Anzeige herum stark ändert, beispielsweise für elektronische Handrechner,
Armbanduhren, Meßinstrumente zur Verwendung im Freien, Anzeigen auf dem Armaturenbrett eines
Automobils und Fernsehgeräte.
A t-icre Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden offenbar aus der detaillierten Beschreibung der
vorliegenden Erfindung und dem nachfolgenden Anspruch unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
Ks zeigen:
F i g. I eine graphische Darstellung, in i'ier die Lichtdurchlässigkeit gegen die an den Flüssigkristall angelegte
Spannung aufgetragen ist und die Definition der Schwellenspannung K10.,;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die Γν/ und i/2u für Flüssigkristall-Materialien zeigt;
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die Definition der Nachleuchtzeit T1, zeigt;
F" i g. 4 eine graphische Darstellung, die die Temperaturabhängigkeit von τά von gemischten Flüssigkristallen
mit 20 Gew.-"/,, eines ^-Materials A, B, C, D, E oder F zeigt, und
F' i g. 5 eine graphische Darstellung von γ der gemischten Flüssigkristalle mit 20 Gew.-% eines yV^-Materials A,
B, C, D, E oder F, aufgetragen gegen die /V^-Konzentration.
r.ine imäsigkrisiaü-Züs.irriuicriscizurig gerr.äii der vorliegenden Erfindung enthält Komponenten ausge-wählt
aus jeder der oben erwähnten 5 Verbindungsgruppen. Eine Verbindung, die zu der ersten und zweiten Gruppe
gehört, ist ein Material, das die Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung einer Flüssigkristall-Zusammensetzung
verbessert. Eine Verbindung, die zu der dritten Gruppe gehört, ist ein Material mit einem hohen
Klärungspunkt. Eine Verbindung, die zu der vierten Gruppe gehört, ist ein Material (Λ^-Materia!) zur Einstellung
der Schwellenspannung und weist eine positive dielektrische Anisotropie .deauf, worin Ac = c«- cj_>0,
wobei rybzw. r^die Dielektrizitätskonstanten in Richtung parallel bzw. senkrecht zum Flüssigkristall-Moleküi
sind. Eine Verbindung, die zu der fünften Gruppe gehört, ist ein Material zur Erniedrigung der Viskosität. Im
Folgenden werden das Verfahren und die technologischen Daten zur Auswahl der oben erwähnten Komponenten
erklärt.
Um Flüssigkristall-Materialien zur Verwendung in einem weiten Temperaturbereich zur Verfugung zu stellen,
ist es überaus wichtig, die Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung einer Flüssigkristall-Zusammensetzur.jj
zu verringern. Zuerst wurden verschiedene Verbindungen detailliert untersucht, und es wurde gefunden,
daß Ester der allgemeinen Formeln
COO
COO
OR4
Komponente (1)
Komponente (2)
35
sehr erfolgreich verwendbar sind zur Verbesserung der Temperaturcharakteristiken gemischter Flüssigkristalle.
Typischerweise weisen zwei Flüssigkristall-Zusammensetzungen, Zus. I und Zus. II, deren Komponenten in
Tabelle 1 gezeigt werden, einander ähnliche Komponenten auf. Beide enthalten hauptsächlich Cyclohexan-Verbindungen,
aber Zus. II enthält 10Gew.-% von Verbindungen, die zur Komponente (2) gehören. Der y-Wert von
Zus. Il (0,25 %/°C) ist viel besser als der von Zus. I (0,41%/°C). Mit anderen Worten: Die Zugabe von Verbindungen,
die zur Komponente (2) gehören, verbessert deutlich die Temperaturabhängigkeit der Schwellencharakteristiken
einer Flüssigkristall-Zusammensetzung.
45
50
Komponente
Zus. I
Zus. II
55
C3H
CN
CN
C2H5
OC2H5
15 wt %
15wt%
20
10
18
11
11
60
65
Fortsetzung
Zus.
Zus. Il
C4H,-<h\-C O O
10
H V-C3H7 6
Eine ähnliche Verbesserung wurde auch in einer Flüssigkristall-Zusammensetzung beobachtet, die nicht in
Tabelle 1 aufgeführt ist und in der Verbindungen, die zur Komponente (1) gehören, miteinander anstelle von
Verbindungen gemischt wurden, die zur Komponente (2) gehören. Eine ähnliche Tendenz für die Werte y wurde
cyclohexan-Flüssigkristalle waren. Wie aus den oben angegebenen Daten offenbar wird, verbessert eine Verbindung,
die zur Gruppe der mit Komponente (1) oder Komponente (2) bezeichneten Verbindungen gehört, die
Temperatur-Abhängigkeit der Schwellenspannung in gemischten Flüssigkristallen sehr wirkungsvoll.
Allerdings ist die nematisch-isotrope Phasenübergangs-Temperatur Tn, derartiger Esterverbindungen, die zur
Gruppe der mit Komponente (1) oder (2) bezeichneten Verbindungen gehören, niedrig: sie liegt bei ungefä"hr40
bis 800C, so daß die Zugabe einer zur Verbesserung der Temperaturabhängigkeit der Schwellencharakteristikcn
ausreichenden Menge dieser Verbindungen den Wert Tn, eines gemischten Flüssigkristalls oder einer Zusammensetzung
beträchtlich absenkt.
Es wurde nun nach Verbindungen geforscht, die in der Lage sind, den Wert Tn, zu erhöhen, ohne die Entfaltung
der oben genannten Eigenschaften der Esterverbindungen zu verhindern. Es wurde experimentell gefunden,
daß dazu Verbindungen geeignet sind, die durch die nachfolgenden allgemeinen Formeln bezeichnet werden
können:
Komponente (3) Komponente (4)
Die Werte für TNl der Verbindungen, die zur Klasse der durch Komponente (3) oder (4) bezeichneten Verbindungen
gehören, liegen im Bereich von 150 bis 200°C. Dementsprechend erhöht die Zugabe von Verbindungen,
die zur Gruppe der durch Komponente (3) oder (4) bezeichneten Verbindungen gehören, den Wert für Tn, deutlich.
Außerdem behindert ein Mischen dieser Verbindungen mit Verbindungen, die zur Klasse der durch Komponente
(1) oder (2) bezeichneten Verbindungen gehören, das Auftreten der oben erwähnten charakteristischen
Eigenschaften der letzteren nicht. Die Gesamtmenge der Esterverbindungen, die zur Gruppe der durch Komponente
(1) bis (4) bezeichneten Verbindungen gehören, sollte im Bereich von 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% liegen,
damit die Zugabe dieser Verbindungen Wirkung zeigt, und sie liegt bevorzugt bei ungefähr 20 Gew.-%. Ihre
obere Grenze liegt bei 30 Gew.-%; oberhalb dieser Grenze werden die Schweiienspannung und Viskosität einer
Flüssigkristall-Zusammensetzung zu hoch.
Obwohl die Csterverbindungen die oben genannten Vorteile zeigen, verschlechtern sie die Ansprechcharakteristikon.
Es wurden dann versch.edene Materialien mit niedriger Viskosität getestet, um die Ansprechcharakteristiken
zu verbessern. Es wurden dann verschiedene Materialien mit niedriger Viskosität getestet, um die
Ansprechrharakteristiken zu verbessern. Es wurde gefunden, daß Verbindungen die Viskosität deutlich erniedrigen,
die durch die nachfolgende Strukturformel wiedergegeben werden können:
Komponente (Π)
Diese Verbindungen sind daher geeignet als Material zur Erniedrigung der Viskosität eines gemischten Flüssigkri.'iall-Materials.
Tabelle 2 zeigt die Werte T^/und i/20 von repräsentativen Materialien niedriger Viskosität, wobei i/20 die Viskosität
bei 20" C ist. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, ist die Viskosität am niedrigsten für 4-(trans-4-n-propylcyclohcxyl-)ethylbenzol.
Außerdem wurde experimentell bestätigt, daß diese Verbindung das Auftreten dersmektischen
Phase virkungsvoll unterdrückt.
Allucmeinc Formel
Strukturformel
7",v/ (0C)
20
R—< H
OR'
—OC2H5
ROR-
C3H
CH3OCH
OC4H,
C3H7
-70 4
37 7
32 10
52 7
Es wurden also Verbindungen, die zu der mit Komponente (11) bezeichneten Klasse gehören, als Stoffe niedriger
Viskosität ausgewählt, die die Ansprechcharakteristiken verbessern und die Phasenübergangs-Temperatur
smektische Phase/nematische Phase TSN so deutlich erniedrigen, daß die Flüssigkristall-Zusammensetzung bis
herab zu sehr niedrigen Temperaturen in der nematischen Phase bleibt. Die Zugabe eines Materials mit niedriger
Viskosität aus der mit Komponente (11) bezeichneten Gruppe zu einer Mischung von Ester-Verbindungen
der oben genannten Art beeinflußt nicht die Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung. Wohl aber erniedrigt
sie den Wert TSN und verbessert die Ansprechcharakteristiken. Die Menge der die Viskosität erniedrigenden
Materialien sollte oberhalb von 10 Gew.-% liegen, damit die Zugabe dieser Verbindungen wirkungsvoll
ist. Sie liegt bevorzugt bei 20 Gew.-%, wo der Wert Γν/ ausreichend niedrig für die praktische Verwendung N*. Es
sollte allerdings nicht zu viel zugegeben werden., um den Wert 7"w übermäßigabzusenken^
Als nächstes wird auf das Material mit hohem Klärungspunkt eingegangen. Die oben erwähnte Zugabe von
Verbindungen der zu Komponente (11) gehörenden Gruppe erniedrigt die Viskosität des resultierenden
gemischten Materials deutlich. Unglücklicherweise erniedrigt sie den Wert 7\7 eines resultierenden Gemisches
sehr stark, da die 7",vrWerte von Verbindungen, die zur Gruppe der mit Komponente (11) bezeichneten Verbindungen
gehören, bei bis zu -700C i; igen, wie in Tabelle 2 gezeigt wurde. Deswegen ist es notwendig, ein Material
mit hohem Klärungspunkt mit den Materialien niedriger Viskosität zu mischen, um den Klärungspunkt der
Mischung anzuheben. Ein Material mit hohem Klärungspunkt zeigt die Tendenz, daß die Viskosität hoch ist, da
es aus langen Molekülen besteht. Es wurden die Tsr und i/20-Werte mehrerer Flüssigkristall-Materialien überprüft,
um ein Mate.ial mit niedrigem Wert Tn, und relativ niedriger Viskosität zu finden. Tabelle 3 zeigt eine
Liste der beispielhaft überprüften Materialien, und t· ig. 2 zeigt eine graphische Darstellung der
>m- unc·
Werte der Substanzen.
25 30 35 40
45
50
55
Liste der Substanzen mit hohem Klärungspunkt
Nr.
Strukturformel
60
65
C5H11-
-CN
Fortsetzung
Nr.
Strukturformel
10
15
20
C3H7--<
H
CjH11
C5H11
C3H7
10
C3H7
C3H,
C3H
C5Hn
C3H7
35
40
50
Wie aus Fig. 2 offensichtlich, sind die folgenden Verbindungen aus einer Mehrzahl von Materialien mil
einem FV/-Wert > 1000C als Materialien mit hohem Klärungspunkt für Mischungen von Flüssigkrislall-Zusam
mensetzungen geeignet, die in einem weiten Temperaturbereich verwendet werden: 4-(trans-4-pentyleyclo
hexyl-)4'-ethylbiphenyl, 4-{4-Propylcyclohexyl-)4'-methylphenylcyclohexan und 4-(lrans-4-n-pentylcyclohexyl-H'-trans^t-n-propylcycIohexylbiphenyl.
Diese Verbindungen haben einen hohen Wert Γν/ und eine nicd
rige Viskosität.
Es wurde ebenfalls gefunden, daß die Temperaturabhängigkeit der Viskosität sehr gering ist im Vergleich mi
Substanzen mit polaren Gruppen, wie z. B. Estergruppen, innerhalb des Moleküls oder im Vergleich mit Mate
rialien, die polare Gruppen, wie z. B. Cyanogruppen, am Ende des Moleküls tragen. Eine ähnliche Tcndcn.
wurde auch beobachtet im Vergleich mit Substanzen, die eine Alkylgruppe oder eine Alkoxygruppe tragen um
die nicht in Tabelle 3 aufgerührt sind. Dementsprechend wurden als Materialien mit hohem Klärungspunkl di<
folgenden Verbindungen ausgewählt:
Komponente (5)
und
Komponente (6)
Komponente (7)
Die Gesamtmenge dieser Verbindungen in einer Zusammensetzung für Flüssigkristalle sollte oberhalb voi
20 Gew-% liegen, damit die Zugabe dieser Verbindungen wirkungsvoll wird, und liegt bevorzugt bei ungcl;ih
25 Gew-%. Sie sollte nicht höher als ungefähr 35 Gew.-% liegen, da oberhalb dieses Wertes der Wert für T1
übermäßig noch wird.
Schließlich wurden mehrere verschiedene /Vr-Materialien mit einem Wert Ac >0 überprüft, um die dielck
trische Anisotropie Δε einer Zusammensetzung für Flüssigkristalle positiv zu machen. Ks wurde die Tempern
Unabhängigkeit der Schwellenwert-Spannung K10... und die Nachleuchtdauer ru von gemischten Flüssigkristal
len der Flüssigkristall-Zusammensetzung III gemessen. Die Komponenten der Zusammensetzung III sind ii
Tabelle 4 aufgeführt, jede mit 20 Gew.-% eines der in Tabelle 5 aufgelisteten yVp-Materialien A bis F. Die beiden
oben genannten Größen wurden in einer Flüssigkristall-Zelle des verdrillt nematischen Typs gemessen, die eine
Dicke von 10 μτη entlang der Normalrichtung der Zelle hatte.
Tabelle Flüssigkristall-Zusammensetzung III
Komponenten
C3H7
CN
CN
Konzentration
(Gew.-%)
(Gew.-%)
15
27
10
27
10
10
8
8
Liste der Λ',,-Materialien
Strukturformel
C3H7
C3H7-
- C O
-coo
C N
CN
•CN
Fortsetzung
Bez.
C5H11
C3H7OC1H5
CN
20
C4H9OC/H5-
-COO-
-CN
2;.
C3H7
-CN
40
-CN
Die Nachle;;chtdauer rrf ist wie in F i g. 3 gezeigt definiert. Die Lichtdurchlässigkeit steigt zu Beginn von 0 an,
nachdem die Wechselstrom-Rechteckspannung der Größe 4 · V90-/, den Wert 0 angenommen hat. rd ist definiert
als das Zeitintervall, innerhalb dessen die Lichtdurchlässigkeit wieder auf den Wert von 90% ansteigt.
F i g. 4 zeigt die Temperaturabbängigkeit von r^der oben erwähnten gemischten Flüssigkristalle. Wie aus F i g.
4 zu sehen ist, sind eine Phenyk-yclohexan-Verbindung (C) und eine Biphenylverbindung (F) aufgrund ihrer
relativ schnellen Ansprechweise unter den aufgeführten /^Materialien überlegen als Komponenten für Flüssigkristall-Zusammensetzungen
zur Verwendung in einem großen Temperaturbereich.
Fig. 5 zeigt die Temperaturabhängigkeit der Schwellenwert-Spannung der gemischten Flüssigkristalle.
Offenbar wird die Bandbreite der Variation der Schwellenwert-Spannung der Flüssigkristall-Zusammensetzungen,
die mit 20 Gew.-% oder mehr der oben erwähnten Materialien (A) bis (F) gemischt werden, in der Reihenfolge
D>OE>F>A>B geringer. Aufgrund dieser Daten wurden daher die nachfolgenden Verbindungen
als yV.-Materialien ausgewählt:
und
50
CN
Komponente (8)
Komponente (10)
60
65
Die folgenden Verbindungen wurden aufgrund der Temperaturabhängigkeit der Schwellenwert-Spannung
V9n ausgewählt:
-COO
Komponente (9)
Aus den oben erwähnten drei Arten von Verbindungen sollte ein /V,,-Material entsprechend der Anwendung
einer Flüssigkristall-Zusammensetzung ausgewählt werden. Die Gesamtmenge dieser Verbindungen sollte
nicht über 15 Gew.-% liegen, damit die Zugabe dieser Verbindungen wirkungsvoll ist. Sie sollte allerdings nicht
30% überschreiten, da oberhalb dieses Konzentrationswertes ein niedriger 7*,V/-Wert und eine hohe Viskosität
die Folge sein können.
Die erwähnten Gründe führen dazu, daß eine überlegene Zusammensetzung für Flüssigkristalle durch
Mischung der oben erwähnten Komponenten hergestellt werden kann. Nachfolgend werden Beispiele gemüli
der vorliegenden Erfindung aufgeführt.
Die jeweiligen Komponenten von Flüssigkristall-Zusammensetzung A, B, C und D gemäß der vorliegenden
Erfindung werden in Tabelle 6 gezeigt Sie werden hergestellt durch Mischen und Erhitzen der Komponenten in
dem Verhältnis, das ebenfalls in Tabelle 6 gezeigt ist. Die daraus resultierende Mischung wurde unter Umgebungsdruck
transparent.
Komponenten
Flüssigkristall-Zusammensetzung
ABCD
(Gew.-%) (Gew.-%) (Gew.-%) (Gew.-0/
C3H5
H V-C3H7
C5H11-C H V-COO
C3H7-<
H >—COO
C3H7
COO—< H V-C3H7
CN
12.6 11,7 12,6 12,6 8,9 8,3 8,9 8,9 6,3 5,9 6,3 f,3
6,3 5,9 6,3 6,3
21.7 20,2 21,7 21,7 6,8 6,3 6,8 6,8 6,8 6,3 6,8 6,8 6,8 6,3 6,8 6,8
6,8 6,3 6,8 6,8
6,2 5,8
6,2 5,8
5,8
5,8
4,6 4,3 4,6
3,3 6,2 6,0
CN
3,3
6,2
5,5
Flüssigkristall-Zusammensetzung A wurde zur nematischen Phase im Bereich zwischen -40 und +8/^C. Die
Flüssigkristall-Zusammensetzung A wurde in eine Flüssigkristall-Zelle des verdrillt nematischen Typs mit einer
Dicke von ungefähr 10 um eingefüllt. Die Substrate der Zelle wurden einem Reibungsprozeß zur Herstellung
des verdrillt-nematischp.n Typs unterworfen. Polarisatoren wurden auf beiden Seiteii der Zelle angebracht, um
die Lichtachsen rechteckig zueinander einzustellen. Eine Wochselstromspannung der Frequenz 1 kHz wurde an
die so hergestellte FlüssigK,'istall-Schicht angelegt, und die Anzeige-Charakteristika wurden gemessen.
11
Tabelle 7 zeigt sowohl die charakteristischen Werte der Flüssigkristall-Zusammensetzung A als auch dicjcni
gen einer repräsentativen, für die Verwendung in einem weiten Temperaturbereich geeigneten Flüssigkristall
Zusammensetzung aus dem Stand der Technik zum Vergleich (Nr. 2702 der Firma Hoffmann-La Roche). Dc
Wert a·25'0' ist definiert als der Quotient y];'.11 V"^.
Flüssigkristall-Zusammensetzung A hat offensichtlich im Vergleich mit der aus dem Stand der Technil
bekannten Flüssigkristall-Zusammensetzung überlegene charakteristische Eigenschaften wie folgt:
(1) die Schwellenspannung ist niedrig;
(2) die Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung ist bemerkenswert gering;
(3) die Ansprache ist sogar bei niedrigen Temperaturen schnell.
(3) die Ansprache ist sogar bei niedrigen Temperaturen schnell.
Flüssigkristall-Zusammensetzung B wurde zur nematischen Phase im Temperaturbereich zwischen -40 une
82°C. Die charakteristischen Werte der Flüssigkristall-Zusammensetzung B wurden ähnlich gemessen und sine
ebenfalls in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle 7 zeigt, daß Zus. B völlig überlegene Eigenschaften, verglichen mit de
Flüssigkristall-Zusammensetzung aus dem Stand der Technik hat, wie z. B. die Temperaturabhängigkcit de
Schwellenwert-Spannung und die Ansprechcharakteristiken, und daß sie sogar bei niedriger angelegter Span
nung betrieben werden kann.
Obwohl dies nicht ausführlich dargelegt wird, sind die beiden Flüssigkristall-Zusammensetzungen C unil i:
hinsichtlich ihrer charakteristischen Eigenschaften in einem weiten Temperaturbereich überlegen.
Charakt. Werte | Flüssigkristall-Zusammensetzung | B | Stand der Technik |
Λ | 2,2 V„, | ||
yi':' | 2.46 yms | 3,0 Vrmi | 2,7 y,m. |
3,4 yrmi | 1.38 | 3,7 V^, | |
<r5c | 1,38 | 5,7 mV/°C | 1,38 |
dfV,/dr(60~10°C) | 0,1 mV/°C | 0,26%/° C | 12,9 mV/°C |
γ (60- 100C) | 0,25%/° C | 450 ms | 0,49%/° C |
Tj(T= -100C) | 420 ms | 60 ms | 500 ms |
ij{T=2S°C) | 58 ms | 8 2° C | 58 ms |
T-.! | ?7°C | < -40° C | 91..2° C |
j | <-40°C | < -30° C |
Die Erfindung kann in anderen spezifischen Formen ausgeführt sein, ohne daß damit von ihrem Geist odci
vor. wichtigen Merkmalen abgewichen wird. Die vorstehenden Beispiele sind daher in jeder Hinsicht als erläuternd
und nicht beschränkend anzusehen. Der Rahmen der Erfindung wird durch den vorangehenden Anspruch
und die dann folgende Beschreibung angegeben, und alle Änderungen, die unter die Bedeutung und in der
Äquivalenzbereich des Anspruchs fallen, sind als davon umfaßt anzusehen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Flüssigkristall-Zusammensetzungen, die mindestens eine Verbindung aus jeder der nachfolgenden Gruppen von Verbindungen enthalten: erste Gmppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können:-COOundCOO-OR4zweite Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können:R5-< H-COO-unddritte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können:-Rnundvierte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgenden allgemeinen Strukturformeln dargestellt werden können:CNundn CQ><Q> CNundfünfte Gruppe, bestehend aus Verbindungen, die durch die nachfolgende allgemeine Strukturformel dargestellt werden können:R19wobei in den allgemeinen Strukturformeln alle Gruppen R, bis R,, geradkettige Alkylgruppen sind und durch die Formel CnH2n+ ι dargestellt werden können, in der η ! bis 7 ist.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1984-05-31 GB GB08413932A patent/GB2142927B/en not_active Expired
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