DE3407460A1 - Siebvorrichtung - Google Patents
SiebvorrichtungInfo
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- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung, insbesondere zur Siebung von Wertstoffen, Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll,
Trockenmüll, Naßmüll, Kompost und/oder von Problem- und Gefahrenstoffen, mit in Transportrichtung angeordneten, geneigten,
in eine Schwingbewegung versetzbaren Stäben.
Die ältere Patentanmeldung P 33 35 496.0 betrifft eine Sortieranlage
zur Sortierung von Wertstoffen, insbesondere Trockenmüll wie Glas, Karton, Papier, Kunststoffe o. dgl. Die Sortieranlage
besteht aus einem kreisringförmigen Sortiertisch mit manuellen und maschinellen Sortierarbeitsplätzen von denen aus die Wertstoffe
in Sortierschächte abgeworfen und in konzentrisch verlaufenden Entsorgungskanälen transportiert werden. Zur Vorsortierung
weist die Anlage nach der oben genannten Patentanmeldung eine Vorsortierstrecke bzw. Sortiermaschine auf, auf welcher
schon automatisch eine Trennung von flächenförmigen und körperförmigen Teilen ermöglicht wird.
Der aus den Mülltransportfahrzeugen stark verklumpte und in sich
verschlungene Trockenmüll kann jedoch nicht ohne weiteres unmittelbar auf ein Transportband und damit auf die Vorsortierstrecke
gemäß der in der älteren Patentanmeldung beschriebenen Anlage geworfen werden. Vielmehr erscheint es zweckmäßig, den
Trockenmüll der Anlage über eine Aufgabevorrichtung zuzuführen. Hierfür sind bekannte bewegliche Stangen-Roste als Siebvorrichtungen
verwendbar, deren Arbeitsfläche aus einzelnen Stäben oder Formkörpern gebildet wird, die parallel oder quer zur Pörder-
richtung des Siebgutes liegen. Bekannte Stangen-Roste oder Stangen-Rostsiebe haben jedoch den Nachteil, daß sie als Flächensieb
bei bestimmten Materialien nur einen geringen Reinigungseffekt aufweisen. Darüber hinaus kann sich der ungleichförmig
anfallende Trockenmüll auf herkömmlichen Flächensieben nicht im geforderten Maße verteilen bzw. auflockern, da die Siebfläche
leicht zu Verstopfungen neigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebvorrichtung
zu schaffen, die insbesondere als Aufgabevorrichtung und Siebvorrichtung von Wertstoffen aus Hausmüll, Gewerbemüll,
Sperrmüll, Trockenmüll und/oder von Problem- und Gefahrenstoffen dient. Darüber hinaus soll die Vorrichtung auch auf anderen
Arbeitsgebieten mit ähnlicher Problematik anwendbar sein.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der einleitend bezeichnenden Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
zwei, stufenförmig hintereinander angeordnete Stangen-Rostsiebe vorgesehen sind, mit sich in Transportrichtung verjüngenden
Stäben, deren in Transportrichtung gerichtete Endbereiche freischwebend, offen und ohne Befestigung ausgebildet sind.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird eine Aufgabevorrichtung
und Siebvorrichtung insbesondere zur Behandlung der Materialien nach der Hauptpatentanmeldung geschaffen. So kann der
in den Containerfahrzeugen beispielsweise angelieferte Trockenmüll mit unterschiedlichster Zusammensetzung zunächst auf
die erfindungsgemäße Vorrichtung aufgegeben werden. Durch die Kombination der erfindungswesentlichen Merkmale wird eine
Siebwirkung bzw. ein Reinigungseffekt besser als bei bekannten Trommelsieben erzielt, bei welchem eine dauernde Umschichtung des
Siebgutes erfolgt. Trommelsiebe sind jedoch für die vorliegende Aufgabe ungeeignet, da durch die ständige Umschichtung des
Siebgutes erhöhte Verstopfungsgefahr besteht und da durch die
hohe Fallhöhe beispielsweise Glas zertrümmert wird. Darüber hinaus wird der Vorteil des Flächensiebes mit großer Aufnahmefläche,
d. h. großer Siebfläche beibehalten. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung mittels einer
Vorverteilerstrecke kommen die Teile flächig zu liegen bevor sie auf den Stangenrost kommen. Hierdurch fallen die Teile nicht
direkt auf den ersten Stangenrost, so daß dieses nicht verstopfen kann bzw. die Teile nicht mit ihrer Schmalseite durch die Sieböffnungen
fallen können. Es fallen dadurch im wesentlichen nur kleine Teile durch den Rost.
Durch die Stäbe als einseitig eingespannte Stäbe die sich in Transportrichtung verjüngen, wird eine optimale Selbstreinigung
des Stangen-Siebes erzielt. Dies gilt insbesondere für Materialien ohne innere Festigkeit wie Strümpfe, Schnüre, Stoffe, Folien
usw. die normalerweise die'Siebe leicht verstopfen. Derartige
Materialien können durch die erfindungsgemäßen Stangen-Rostsiebe
nicht leicht hindurchgleiten sondern sie werden am freien Ende der Siebstäbe einfach abgeschoben.
Maßgeblich ist auch der Abwurfvorgang und der damit verbundene Wendevorgang von einem oberen Stangen-Rostsieb auf eine darunter
gelegene weitere Vorverteilerfläche eines weiteren Stangen-Rostsiebes,
wodurch ein ähnlicher Effekt wie beim Trommelsieb jedoch ohne die oben genannten Nachteile erzielbar ist. Selbstverständlich
können mehrere derartige AbwurfStationen zur Umwälzung
des zu verarbeitenden Materials vorgesehen werden, d. h. die Siebvorrichtung ist treppenförmig aufgebaut. Der Aufprallvorgang
wird jedoch gedämpft ausgeführt, damit keine Beschädigung der Wertstoffe eintritt.
In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe und insbesondere zur vorteilhaften Weiterbildung und Verbesserung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen. Gemäß der Ausbildung nach Unteranspruch 2 werden die gemäß dem Hauptanspruch ausgebildeten Stäbe mit rundem, rechteckigem
oder prismatischem Querschnitt derart weitergebildet, daß ein prismatischer Querschnitt derart ausgebildet ist, daß sich
der freie Rostquerschnitt nach unten zu erweitert, d. h. die
schmale Prismaseite unten angeordnet ist. Hierdurch können die zu siebenden Stücke leichter durch den Rost gleiten d. h. die Ver-
stopfungsneigung wird abgebaut. In Verbindung mit der konischen
Ausbildung in Längsrichtung der Stäbe sowie die freischwebenden Enden, wird eine außerordentlich gute Siebwirkung erzielt. Dies
wird durch die zusätzlich ausgeführte Schwingbewegung der Siebvorrichtung und die dadurch hervorgerufenen Eigenschwingungen der
Stäbe unterstützt.
Gemäß der Erfindung sind vor den jeweiligen Stangen-Rostsieben Verteilerstrecken vorgeschaltet, die ebenfalls in eine Schwingbewegung
versetzt werden. Hierdurch kann sich das zu siebende Gut gleichmäßig verteilen, um auf das Stangen-Rostsieb zu gelangen.
Weiterhin wird die Verteilerfunktion der Aufgabevorrichtung verbessert.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Maschinengestell
auf Gummi-Schwingelementen gelagert ist und mittels eines Exzenterantriebs zur Erzeugung der Schwingbewegung angetrieben
wird. Diese Elemente sind völlig wartungsfrei und ermöglichen eine Schwingbewegung, die die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Prinzips unterstützt.
Die erfindungsgemäße Siebvorrichtung ist nicht auf die Verwendung von Siebvorgängen gemäß der Anlage der Hauptpatentanmeldung
beschränkt. Vielmehr lassen sich ähnliche Materialien, die zu einer Verstopfung der Siebeinrichtung führen problemlos verar-
beiten. Außerdem wird mit dem erfindungsgemäßen Umwälzprinzip einer treppenförmigen Ausgestaltung der Stangen-Rostsiebe eine
verbesserte Siebwirkung erzielt.
Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Siebvorrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Siebvorrichtung 10 besteht aus einem Siebkasten 11 in welchem ein oberes Stangen-Rostsieb 12 und
ein unteres Stangen-Rostsieb 13 angeordnet sind. Der komplette Siebkasten mit Stangen-Rostsieben weist einen Neigungswinkel von
3 bis 4° auf, so daß die Stangen-Rostsiebe in Transportrichtung
leicht nach unten hin geneigt sind.
Dem Einlaufbereich 14 der Siebvorrichtung folgt eine Vorverteilerstrecke
15 auf der sich das zu siebende Gut über die ganze Breite der Siebvorrichtung 10 verteilen und flachlegen kann. Der
Einlaufbereich 14 und die Vorverteilerstrecke 15 nehmen etwa 1/3
der Gesamtlänge der Siebvorrichtung 10 ein.
Der Vorverteilerstrecke 15 folgt das obere Stangen-Rostsieb 12. Das Stangen-Rostsieb 12 wird durch einzelne parallel
nebeneinander angeordnete Stäbe 16 gebildet, die in ihrem, der
Vorverteilerstrecke 15 zugewandten Bereich 17 fest eingespannt
sind. Das in Transportrichtung liegende andere Ende 18 ist dagegen freischwebend, d. h. offen, ohne Befestigung ausgebildet.
Die einzelnen Stäbe 16 sind prismatisch ausgebildet und verjüngen sich zum vorderen Ende 18 hin, wobei die Verjüngung sowohl in
Draufsicht als auch in Seitenansicht erfolgt. Darüber hinaus ist der prismatische Querschnitt der Stäbe 16 derart ausgebildet, daß
sich der freie Rostquerschnitt nach unten zu erweitert, d. h. die
schmale Prismaseite der Stäbe unten angeordnet ist (Form eines auf dem Kopf stehenden Trapezes). Hierdurch, sowie durch die
konische Ausbildung in Längsrichtung der Stäbe, kann das zu siebende Gut leichter durch den Rost gehen und sich nicht verklemmen.
Der Reinigungseffekt wird deshalb erheblich erhöht. Außerdem wird durch den sich verkleinernden Querschnitt das
Eigenschwingungsverhalten der Stäbe positiv beeinflußt, so daß der Reinigungseffekt erhöht wird.
Unterhalb des oberen Stangen-Rostsiebes 12 ist eine weitere Vorverteilerstrecke
19 für das daran anschließende untere Stangen-Rostsieb 13 vorgesehen. Das durch das obere Stangen-Rostsieb 12
hindurchfallende Gut gelangt jedoch verteilt von der unteren Vorverteilerstrecke
19 auf das darauffolgende untere Stangen-Rostsieb. Es kann jedoch wahlweise auch schon an dieser Stelle aus
der Siebvorrichtung ausgeschleust werden.
Das letzte Viertel des oberen Stangen-Rostsiebes 12 überlappt sich mit dem ersten Viertel des unteren Stangen-Rostsiebes 13.
Maßgeblich für die gute Verteilerwirkung und einen optimalen Reinigungseffekt bzw. Siebeffekt ist u. a. der gedämpfte Abstürzvorgang
vom Endbereich des oberen Stangen-Rostsiebes 12 auf die Verteilerstrecke vor dem unteren Stangen-Rostsieb 13. Hierdurch
wird das Siebgut ähnlich einem Trommelsieb umgewälzt.
Das untere Stangen-Rostsieb 13 ist prinzipiell gleich aufgebaut wie das obere Stangen-Rostsieb 12. Maßgeblich ist die konische
Ausbildung sowie das freischwebende Ende der Stäbe, an deren Enden das Grobgut in einen Grobgut-Auslauf (20) abfällt.
Das auf den Stangen-Rostsieben 12, 13 verbleibende grobe Material
wird am Ende der Siebvorrichtung 10 einem Grobgut-Auslauf 20
zugeführt, von wo aus es der weiteren Bearbeitung z. B. in der Sortieranlage zuführbar ist. Das über die Stangen-Rostsiebe 12,
13 ausgesiebte feine Material wird über den Ausgang 25 ausgetragen und gesondert behandelt werden bzw. einer Depnie
zugeführt werden.
In der Fig. 1 ist weiterhin der Antriebsmechanismus der Siebvorrichtung
dargestellt. Der gesamte Siebrahmen 11 ist auf Gummi-Schwingelementen 21 angeordnet. Derartige Elemente sind für das
erfindungsgemäße Prinzip vorteilhaft, da mittels eines Exzenter-
antriebs 22 über einen Motor 23 die verschiedensten Schwingungen ausgeführt werden können. Durch die einseitige Lagerung der Stäbe
der Stangen-Rostsiebe 12, 13 führen diese zusätzlich eine eigene Schwingbewegung aus, die sich ebenfalls vorteilhaft auf den
Weitertransport und die Siebung des Siebgutes sowie auf den Reinigungseffekt auswirkt. Die optimale Größe der Schwingbewegung
und der Schwingfrequenz wird je nach zu siebendem Gut in an sich bekannter Weise ausgewählt.
Im Bereich der Abwurfstrecke vom oberen Stangen-Rostsieb 12 auf
das untere Stangen-Rostsieb 13 ist eine Prallplatte 24 vorgesehen, die es vermeidet, daß sich das herunterfallende Gut in
dem darunter liegenden Stangen-Rostsieb verklemmt oder mit der Schmalseite durchfällt.
- Leerseite -
Claims (5)
1. Siebvorrichtung, insbesondere zur Siebung von Wertstoffen, Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll, Trockenmüll, Naßmüll,
Kompost und/oder von Problem- und Gefahrenstoffen, mit in Transportrichtung angeordneten, geneigten, in eine Schwingbewegung
versetzbaren Stäben, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei, stufenförmig hintereinander angeordnete Stangen-Rostsiebe
(12, 13) vorgesehen sind, mit sich in Transportrichtung vorzugsweise verjüngenden Stäben (16), deren in Transportrichtung
gerichtete Endbereiche freischwebend und offen ausgebildet sind, wobei Mittel vorgesehen sind, um die Stangenrostsiebe (12, 13) in
eine Kreisschwingbewegung und/oder in eine Eigenschwingbewegung zu versetzen und daß mittels einer Vorverteilerstrecke (15) vor
dem oberen Stangenrostsieb (12) die zu siebenden Teile flach gelegt werden.
2. Siebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (16) einen prismatischen Querschnitt aufweisen, mit
einem sich nach unten erweiternden freien Rostquerschnitt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorverteilerstrecke (19) für das untere Stangen-Rostsieb (13) unterhalb des oberen Stangen-RostSiebes (12) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebrahmen (11) auf Gummi-Schwingelementen (21) gelagert und mittels eines Exzenterantriebs
(22, 23) antreibbar ist, wobei der Siebrahmen (11) eine Kreisschwingbewegung mit einem Schwingdurchmesser in der Größenordnung
von ca. 100 mm ausführt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Auflagebreite
des Siebstabs (16) zu seiner auskragenden Länge im Bereich zwischen 1: 50 und 1 : 100 liegt.
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