DE3441912C2 - Abtausteuerung für eine Wärmepumpe - Google Patents
Abtausteuerung für eine WärmepumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abtausteuerung für eine Wärmepumpe
insbesondere einer verbrennungsmotorisch angetriebenen Wärme
pumpe entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Mit der DE 32 35 642 A1 ist eine Einrichtung zur elektrischen
Abtauregelung für den Verdampfer einer Kälteanlage bekannt.
Dort wird der Abtauvorgang mit Mitteln zur Bestimmung des
nächsten Abtauzeitpunktes in Abhängigkeit der vorangegangenen
Abtauzeitdauer eingeleitet. Hierbei gehört zu den Mitteln die
Temperaturdifferenz der Luft vor und nach dem Verdampfer, die
relative Raumluftfeuchte sowie die Einschaltzeitpunkte und
Einschaltzeitdauer des Verdichters, wobei Korrekturwerte für
diese Mittel,- die zur Bestimmung des optimalen Abtauzeit
punktes herangezogen werden, im Rechner eines Steuergerätes
abgelegt sind.
Eine weitere Vorrichtung zum Abtauen des Reifansatzes am Ver
dampfer bei Wärmepumpenanlagen wird in der DE 33 08 714 A1 be
schrieben, wo der Zeitpunkt der Einleitung des Abtauvorgangs
in Abhängigkeit von der Dicke des Reifansatzes bestimmt wird.
Hierbei wird über ein rechnergestütztes Steuergerät die Dicke
des Reifansatzes bestimmt, und zwar aus den Parametern: Lufttemperatur
in unmittelbarer Nähe des Verdampfers, relative Luftfeuchte
und Oberflächentemperatur der Verdampfer-Kühlschlange.
Zum Unterschied zur DE 32 35 642 A1 wird aus Gründen der Verein
fachung vorgeschlagen, daß für die Temperaturdifferenz als
Referenztemperatur die Oberflächentemperatur des Verdampfers
und für den in der Regeleinrichtung abgelegten Sollwert die
Verdichterdrehzahl und die Kondensator-Austrittstemperatur
gewählt wird. Es werden Einsparungen nicht nur dadurch er
zielt, daß der Sollwert der Differenztemperatur aus Luftein
trittstemperatur und Verdampfertemperatur im Datenspeicher
eines Rechners abgelegt ist und als Parameter über die Ver
dichterdrehzahl den Kältemittelmassenstrom und über die Kon
densator-Austrittstemperatur den Kondensatordruck enthält,
sondern daß auch der Abtauvorgang alternativ bei Ablauf einer
abgespeicherten Zeitspanne beendet werden kann. Der Abtauvor
gang wird bei spezifischen Randbedingungen nur dann ausgelöst,
wenn er tatsächlich auch erforderlich ist, wodurch Energie
eingespart wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es mithin, ein funktionssicheres
Abtauen bei einem minimalen Energieaufwand zu gewährleisten.
Die Lösung dieser Aufgabe wird aus der spezifischen,
kombinatorischen Wirkung der Merkmale des Anspruchs 1 erzielt.
Anhand eines in Skizzen dargestellten Ausführungsbeispiels
wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Wärmepumpenanlage in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 eine Wärmepumpenanlage gemäß Fig. 2, wobei in der
zum Kondensator führenden Druckleitung ein
Absperrventil angeordnet ist.
Die gemäß den Fig. 1 und 2 gezeigte Wärmepumpenanlage weist
einen Kältemittelverdichter 1 auf, der von einem Antriebsmo
tor 2, welcher vorzugsweise als Brennkraftmaschine ausgebildet
ist, angetrieben wird. Die Druckseite des Kältemittelverdich
ters 1 ist über eine Druckleitung 8 mit einem Kondensator 3
verbunden, wo die im Kältemittelmassenstrom enthaltene Wärme
an einen Heizkreislauf abgegeben wird. Über eine Verbindungs
leitung 7 steht der Kondensator 3 mit einem Verdampfer 4 in
Verbindung, wobei das aus dem Kondensator 3 kommende, flüssige
Kältemittel über ein Expansionsventil in den Verdampfer 4
strömt. Zum besseren Wärmeübergang des luftgekühlten Verdamp
fers 4 ist ein Ventilator 5 angeordnet. Über eine Sauglei
tung 18 steht der Ausgang des Verdampfers 4 mit der Saugseite
des Verdichters 1 in Verbindung. Eine, die Druckleitung 8
verbindende Bypassleitung 6 mündet nach dem Expansionsventil
in den Verdampfer 4. In dieser Bypassleitung 6 ist ein Ab
sperrventil 9 vorgesehen, welches beispielsweise als Magnet
ventil ausgebildet ist. Im Heizkreislauf ist eine Boilerlade
pumpe 15 sowie eine Heizungsumlaufpumpe 16 angeordnet, welche
bei Bedarf zugeschaltet werden können. Eine Regeleinrich
tung 17 steht mit einem ersten Temperaturfühler 10 und einem
zweiten Temperaturfühler 11, einem Drehzahlgeber 13 und einem
dritten Temperaturfühler 14 in Verbindung. Der erste Tempera
turfühler 10, der gleichzeitig als Außenfühler für die witte
rungsgeführte Regelung der gesamten Heizungs- und Wärme
pumpenanlage dient, sitzt in der Lufteintrittsseite des Ver
dampfers 4 und ist gegen direkte Sonnenbestrahlung geschützt.
Der zweite Temperaturfühler 11 ist in einem überhitzungsfreien
Bereich am Ausgang des Verdampfers 4 angeordnet.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der
nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß in der Druckleitung 8
nach der Abzweigung der Bypassleitung 6 ein weiteres Absperr
ventil 19 vorgesehen ist. Außerdem ist anstelle des zweiten
Temperaturfühlers 11 ein Saugdruckfühler 12 vorgesehen, dessen
Meßwerte in der Regeleinrichtung 17 mit einem
kennfeldabhängigen Sollwert verglichen werden.
Der Abtauvorgang des luftgekühlten Verdämpfers 4 wird von der
Regeleinrichtung 17 über die Meßdaten des ersten Temperatur
fühlers 10, des zweiten Temperaturfühlers 11, des Drehzahlge
bers 13 und eines vierten Temperaturfühlers 20 am Kondensa
torausgang gesteuert. Dabei enthält diese Regeleinrichtung 17
einen Rechner mit Programmspeicher, wobei die entsprechenden
Grenzwerte für die Lufteintrittstemperatur, die Verdampfer
temperatur, die Temperaturdifferenz zwischen Lufteintritts
temperatur und Verdampfungstemperatur in Abhängigkeit des
Kältemittelmassenstroms kennfeldmäßig abgelegt ist. Die Ab
taueinleitung erfolgt bei Überschreiten der vorgegebenen
Grenzwerte einzeln oder in deren Verknüpfung. Ist die vom
ersten Temperaturfühler 10 gemessene Temperatur kleiner als
12°C oder die vom zweiten Temperaturfühler 11 gemessene Ver
dampfertemperatur kleiner als 0°C, so wird der Abtauvorgang
dann eingeleitet, wenn die vom ersten Temperaturfühler 10 und
dem zweiten Temperaturfühler 11 ermittelte Temperaturdifferenz
in Abhängigkeit von der durch den Drehzahlgeber 13 ermittelten
Verdichterdrehzahl den kennfeldmäßig im Rechner abgespei
cherten Sollwert überschreitet. Das Abtauende ist erreicht,
wenn die vom zweiten Temperaturfühler 11 abgenommene Tempera
tur des Verdampfers 4 größer als 13°C ist oder eine maximale
Abtauzeit, die als Funktion der Rücklauftemperatur sowie der
herrschenden Betriebszustände in der Regeleinrichtung 17 ein
gespeichert ist, überschritten wird. Zum Einleiten des Abtau
vorganges wird von der Regeleinrichtung 17 das Ventil 9 ge
öffnet, so daß der vom Verdichter 1 geförderte heiße, gasför
mige Kältemittelstrom über die Bypassleitung 6 durch den Ver
dampfer 4 gefördert wird und über die Saugleitung 18 zum Ver
dichter 1 gelangt.
Um zu vermeiden, daß dem Kondensator 3 eine größere Menge
gasförmigen Kältemittels zugeführt wird, wird durch Zuschalten
der Boilerladepumpe 15 und durch Abschalten der Heizungsum
laufpumpe 16 das Temperaturniveau im Kondensator 3 angehoben,
so daß in diesem Kondensator ein Mindestdruck für den Kälte
mittelmassenstrom erhalten bleibt, wobei durch diesen Min
destdruck das heiße, gasförmige Kältemittel im wesentlichen
über die Bypassleitung 6 dem Verdampfer 4 zugeführt wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird während des Heiß
gas-Abtauvorganges das weitere Absperrventil 19 über die Re
geleinrichtung 17 geschlossen und wie oben beschrieben, das
Absperrventil 9 geöffnet. Der Abtauvorgang verläuft dann wie
dort beschrieben, wobei der dritte Temperaturfühler 14 am
Kondensatoreingang keine Auswirkung auf den Abtauvorgang hat.
Zur Abtaueinleitung muß das Abtausignal
über eine feste Zeitspanne bei
laufender Wärmepumpe anstehen, z. B. zwei Minuten, um sicher
zustellen, daß sporadisch auftretende Signale nicht zur Ab
taueinleitung führen.
Bei Verdampfungstemperaturen größer als 0°C oder Lufttempera
turen größer als 12°C ist eine Abtaueinleitung verboten. Ist
die momentane Heizleistung der Wärmepumpe größer als der mo
mentane Wärmebedarf, d. h. läuft die Wärmepumpe in taktendem
Betrieb, so wird zusätzlich als vorbeugende Abtaumaßnahme eine
Abtauung durch den Ventilator 5 eingeleitet. Diese
Lüfterabtauung durch den Ventilator 5 ist nur im Falle des
Stillstandes der Wärmepumpe und bei Temperaturen des Verdamp
fers 4 von weniger als 0°C und bei Lufttemperaturen, die über
5°C liegen, zugelassen. Das Abschalten des Ventilators 5 er
folgt, wenn die vom zweiten Temperaturfühler 11 gemessene
Temperatur des Verdampfers 4 sich auf einen vorbestimmten Wert
an die vom ersten Temperaturfühler 10 gemessene Temperatur des
Lufteintritts angenähert hat oder die maximal vorgegebene Ab
tauzeit überschritten wird. In Fig. 2 wird hierbei bei der vom
Saugdruckfühler 12 gemessene Saugdruck als Bezugsgröße ver
wendet, wobei die Verdampfungstemperatur durch den Saugdruck
dargestellt werden kann.
Claims (5)
1. Abtausteuerung für eine Wärmepumpe,
- - welche einen Kältemittelverdichter (1) mit nachge schaltetem Kondensator (3), Expansionsventil und Ver dampfer (4) aufweist,
- - mit einem ersten Temperaturfühler (10) zur Messung der Lufteintrittstemperatur am Verdampfereingang sowie einem zweiten Temperaturfühler (11) am Verdampferausgang,
- - und mit einer Regeleinrichtung (17), welche die Tempe raturdifferenz der beiden Temperaturfühler (10, 11) am Verdampfer (4) bildet und eine Speichereinheit aufweist, in der der Zusammenhang zwischen der Temperaturdifferenz der beiden Temperaturfühler (10, 11) am Verdampfer (4) und der Verdichterbelastung in einem mehrdimensionalen Kennlinienfeld digital abgelegt ist, wobei die Regelein richtung (17),
- - einen Abtauvorgang auslöst, wenn die Temperaturdiffe renz der beiden Temperaturfühler (10, 11) am Verdamp fer (4) den durch das Kennlinienfeld vorgegebenen Wert überschreitet,
- - und den Abtauvorgang beendet, wenn die Temperaturdif ferenz der beiden Temperaturfühler (10, 11) am Verdamp fer (4) bis zu einem vorgegebenen Sollwert angestiegen oder eine vorgegebene Zeitdauer verstrichen ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der zweite Temperaturfühler (11) am Verdampferaus gang die Temperatur der Verdampferschlange registriert,
- - daß am Kondensatoreingang ein dritter (14) und am Kon densatorausgang ein vierter (20) Temperaturfühler vorge sehen ist und die Regeleinrichtung (17) die Temperaturdifferenz des dritten (14) und des vierten (20) Temperaturfühlers am Kondensator (3) bildet,
- - daß die Verdichterbelastung als Verdichterdrehzahl und neben der Temperaturdifferenz der beiden Temperaturfüh ler (10, 11) am Verdampfer (4) auch die Temperaturdiffe renz der beiden Temperaturfühler (14, 20) am Kondensa tor (3) als Kennlinienfeld digital abgelegt sind,
- - und daß die Regeleinrichtung (17) den Abtauvorgang ab hängig von der Temperaturdifferenz am Verdampfer (4) so wie am Kondensator (3) und abhängig von der Verdichter drehzahl dann auslöst, wenn die Lufteintrittstemperatur am Verdampfereingang oder die Temperatur der Verdampfer schlange vorgegebene Werte unterschreitet und die Tempe raturdifferenz am Verdampfer (4) zugleich den zugehörigen Wert des Kennlinienfeldes überschreitet.
2. Abtausteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Druckleitung (8) des Verdichters (1) und
dem Verdampfereingang eine Bypassleitung (6) mit einem
Absperrventil (9) vorgesehen ist, das von der Regelein
richtung (17) angesteuert und zu Beginn des Abtauvor
ganges geöffnet und am Ende des Abtauvorganges ge
schlossen wird.
3. Abtausteuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinrichtung (17) den Kältemitteldruck im
Kondensator (3) zu Beginn des Abtauvorganges erhöht und
während des Abtauvorganges einen Mindestdruck im Konden
sator (3) aufrecht erhält.
4. Abtausteuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zum Kondensator (3) führenden Druckleitung (8)
ein weiteres Absperrventil (19) vorgesehen ist, welches
von der Regeleinrichtung (17) zu Beginn des Abtauvor
ganges, beim Öffnen des die Druckleitung (8) des Ver
dichters (1) mit dem Verdampfereingang verbindenden Ab
sperrventils (9) geschlossen und am Ende des
Abtauvorganges, beim Schließen diesem Absperrventils (9)
wieder geöffnet wird.
5. Abtausteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer (4) von einem Venti
lator (5) mit Luft beaufschlagt ist und daß die Regel
einrichtung (17) bei einem vorübergehenden Stillstand des
Verdichters und bei einer Lufteintrittstemperatur ober
halb 5°C oder einer Temperatur der Verdampferschlange
oberhalb 3°C den Verdampfer (4) vermittels der Umge
bungsluft über den Ventilator (5) abtaut.
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