DE3441726C2 - Verfahren zur mischungsintensiven Eindüsung von Additiven in den Feuerraum zur Bindung des Schwefels bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur mischungsintensiven Eindüsung von Additiven in den Feuerraum zur Bindung des Schwefels bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Verfahren zur mischungsintensiven Eindüsung von Additiven in den Feuerraum zur Bindung des Schwefels bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe, wobei das jeweils verwendete Additiv mit einem für die intensive Vermischung mit den Verbrennungsgasen ausreichenden Impuls mittels einer oder mehrerer Zerstäuberdüsen in solche Bereiche des Feuerraumes eingemischt wird, deren Temperaturen im optimalen Wirkungsbereich des Additivs für die Schwefeleinbindung liegen, und in denen jedoch die Mischungsenergie der Verbrennungsgase allein eine ausreichende Einmischung des Additivs nicht gewährleistet.
Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur mischungsintensiven
Eindüsung von Additiven in den Feuerraum zur Bindung des Schwefels bei der Verbrennung
schwefelhaltiger Brennstoffe, wobei das jeweils eingesetzte Additiv mit einem für die intensive Vermischung
mit den Verbrennungsabgasen ausreichenden Impuls mittels einer oder mehrerer Zerstäuberdüsen in solche
Bereiche des Feuerraumes eingemischt wird, deren Temperaturen im optimalen Wirkungsbereich des Additives
für die Schwefeleinbindung liegen.
Es sind Verfahren zur Einmischung von schwefelhaltige Verunreinigungen bindenden Additiven in die Verbrennungsgase
bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe bekannt, bei denen die Additive auf verschiedene
Art und Weise in den Feuerraum eingegeben werden.
Zum Beispiel ist aus der Zeitschrift »Chemical Engineering Progress« (Vol. 65, No. 12, December 1969, Seiten
61 ff.) ein Verfahren der vorstehend genannten Art bekannt, bei'dem als Zerstäuberdüse eine Düse mit nur
einer Öffnung eingesetzt wird, aus der das Additiv zusammen mit dem Trägergas austritt. Als Trägergas werden
Luft, rückgeführtes Rauchgas oder evtl. Dampf genannt. Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht
darin, daß der gesamte Impuls, der für die intensive
Vermischung der Additive mit den Verbrennungsgasen erforderlich ist, von dem Transportmittel aufgebracht
werden muß. Hohe Geschwindigkeiten führen aber in den die Additive zum Feuerraum führenden Rohrleitungen
und insbesondere in der Zerstäuberdüse zu einem
erhöhten Verschleiß.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem zum einen eine ausreichende
Vermischung der Additive mit den \ ;rbrennungsabgasen gewährleistet ist, und zum anderen der
Impuls nicht allein von dem Transportmittel aufgebracht werden muß.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Zerstäuberdüse eine ZweistoffdJse eingesetzt wird, wobei das Additiv zusammen mit einer geringen Menge Luft als Transportmittel mit niedriger Geschwindigkeit aus der Düse ausströmt und ein Zerstäubungsrnedium aus einer weiteren Düsenöffnung kritisch oder überkritisch ausströmt
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Zerstäuberdüse eine ZweistoffdJse eingesetzt wird, wobei das Additiv zusammen mit einer geringen Menge Luft als Transportmittel mit niedriger Geschwindigkeit aus der Düse ausströmt und ein Zerstäubungsrnedium aus einer weiteren Düsenöffnung kritisch oder überkritisch ausströmt
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung strömt das Additiv mit niedriger Geschwindigkeit aus
der Düse aus, und es erfolgt eine externe hochwirksame Zerstäubung des Additiv/Luft-Gemisches mit Hilfe des
aus der weiteren Düsenöffnung kritisch oder überkritisch austretenden Zerstäubungsmediums.
Es ist vorteilhaft, Luft nicht nur als Transportmittel
für das Additiv, sone'irn auch als Zerstäubungsmedium einzusetzen. In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoll
sein, daß als Zerstäubungsmedium Wasserdampf eingesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei verschiedensten Verbrennungsarten schwefelhaltiger Brennstoffe
mit Vorteil eingesetzt werden, so bei der Verbrennung der Brennstoffe auf einem Rost. In einer Unterschubfeuerung
oder nach dem IGNIFLUID-Verfahren. In an sich bekannter Weise sind dann die Eindüsungsorte
auf einer Querebene der Feuerraumhaupiströmung angeordnet. Hierbei ist es sinnvoll, die Düsen nicht nur
in einer Feuerraumwand, sondern such in mehreren
Feuerraumwänden anzuordnen.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem Feuerraum
und einer oder mehreren auf den Feuerraum ausgerichteten Zerstäuberdüsen.
Erfindungsgemäß ist die Zerstäuberdüse als Zweistoffdüse
mit getrennten Düsenöffnungen für das Additiv/Luft-Gemisch und das Zerstäubungsmedium ausgebildet.
Dabei wird bevorzugt, daß die Festlegung der Eindüsungsorte
über eine Anzahl wassergekühlter, auf einem Teilkreis um den Brenner gleichmäßig verteilter, über
di"5 Brennerwand in den Feuerraum einführbare Lanzen
erfolgt, an deren vorderem Ende die getrennten Düsenöffnungen vorgesehen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung soll nun anhand der Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Öl-Rundbrenner
mit zugeordneten Zerstäuberdüsenlanzen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung vergleichbar Fig. 1 mit Temperaturverlaufslinien,
Fig.3 einen Längsschnitt und einen Querschnitt durch einen Feuerraum mit Staubbrennern,
F i g. 4 einen Längsschnitt und einen Querschnitt vergleichbar F i g. 3 bei einer Feuerungsanlage für die Verbrennung
auf einem Rost, in einer Unterschubfeuerung oder nach dem IGNIFLUID-Verfahren und
Einzelheit »Α« ein Ausführnngsbeispiel für die erfindungsgemäße
Zweistoffdüse, wie sie bei den Anordnungen gemäß F i g. 1 bis 4 Verwendung findet
In Fig 1 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Ul-Rundbrenner
(3) mit Anordnung von Zerstäuberdüsen (1) an wassergekühlten über die Brennerwand (8) des
Feuerraumes (4) verteilten und bis an einen stromabwärts von der Brennerwand gelegenen Ort (5) des Feuerraumes
einführbare Lanzen (2) dargestellt. Über die
Zweistoffdüsen (1) wird das Additiv/Luft-Gemisch (6) mittels eines Zerstäubungsmediums (7) mit hohem Impuls
in den optimalen Temperaturbereich - wie aus der F Ί g. 2 ersichtlich — zugegeben.
In F i g 3 ist ein Ausführungsbeispiel für die Verbrennung
in Brennernammen (3) dargestellt, wobei die Orte (5) für die Anordnung der Zweistoffdüsen (1) auf einer
Querebene der Feuerraumhauptströmung (9) in den Feuerrauinwänden (10) liegen.
Fig 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung
der Zweistoffdüsen (1) an Orten (5) auf einer Querebene der Feuerraumhauptströmung (9) in den Feuerraumwänden
(19) bei der Verbrennung auf eir^m Rost, in einer Unterschubfeuerung oder nach dem IGNI-FLUI
D-Verfahren (3).
Ein Ausführungsbeispiel der Zweistoffdüsen (1) in den F i g. 1 bis 4 ist in der Einzelheit »/!«dargestellt Das
Additiv/Luft-Gemisch (6) und das Zerstäubungsmedmm (7) strömen aus getrennten Düsenöffnungen aus. Die
kritische oder überkritische Ausströmung des Zerstäubungsmediums bewirkt eine intensive Vermischung der
umgebenden Verbrennungsgase mit dem Additiv.
Versuche im halbtechnischen Maßstab mit der Ausführung gemäß den F i g. 1 und 2 ergaben beispielsweise
bei Verwendung von Calciumhydroxid eine Einbindungsrate des Schwefels bis über 80% und für Kalkstein
von etwa 60%. jeweils bei einem molaren Verhältnis Ca/S = 2.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 40
45
50
55
60
65
Claims (5)
1. Verfahren zur mischungsintensiven Eindüsung von Additiven in den Feuerraum zur Bindung des
Schwefels bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe, wobei das jeweils eingesetzte Additiv
mit einem für die intensive Vermischung mit den Verbrennungsgasen ausreichenden Impuls mittels
einer oder mehrerer Zerstäuberdüsen in solche Bereiche des Feuerraumes eingemischt wird, deren
Temperaturen im optimalen Wirkungsbereich des Additivs für die Schwefeleinbindung liegen, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zerstäuberdüse (1) eine Zweistoffdüse eingesetzt wird, wobei
das Additiv zusammen mit einer geringen Menge Luft als Transportmittel (Additiv/Luft-Gemisch (6))
mit niedriger Geschwindigkeit aus der Düse (6) ausströmt und ein Zerstäubermedium (7) aus einer weiteren
Düsenöffnung kritisch oder überkritisch ausströmt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zerstäubungsmedium (7) Luft eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zerstäubungsmedium (7) Wasserdampf
eingesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3r dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerstäuberdüse als Zweistoffdüse mit getrennten Düsenöffnungen für das Additiv/
Luft-Gemisch (ß) und das Zerstäubungsmedium (7)
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung der Eindüsungsorte
über eine Anzahl wassergekühlter, auf einem Teilkreis um den Brenner gleichmäßig verteilter, über
die Brennera/and (8) in den Feuerraum (4) einführbaren
Lanzen (2) erfolgt, an deren vorderem Ende die getrennten Düsenöffnungen vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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- 1985-04-17 US US06/724,195 patent/US4639209A/en not_active Expired - Fee Related
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