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Verfahren zur Steuerung eines pulsierenden
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Magnetfeldes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines
pulsierenden Magnetfeldes, das auf ein Körperteil eines Menschen oder Tieres appliziert
wird. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Steuerverfahrens.
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Es sind zahlreiche Verfahren zum Erzeugen pulsierender Magnetfelder
bekannt, und man hat auch schon versucht, Magnetfelder zu steuern, wobei z.B. Versuche
angestellt wurden, bei pulsierenden Magnetfeldern Schwebungen zu erzeugen.
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Die Anwendungsgebiete solcher pulsierender Magnetfelder sind vielfach
und sehr unterschiedlich, z.B. kann man Körperteile von Menschen oder Tieren mit
Magnetfeldern bestrahlen, um das Wohlbefinden zu verbessern, Knochenbrüche zu heilen
oder dergleichen.
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Bekannt sind die hauptsächlich in den arteriellen Blutgefäßen, namentlich
an der Halsschlagader, angeordneten Barorezeptoren, die natürliche Meßfühler für
die Ausdehnung von Blutgefäßen darstellen. Bei Bluthochdruck werden die Blutgefäße
unter Spannung gedehnt, und gesunde Barorezeptoren geben dann ein Signal zu den
vegetativen Zentren, zum zentralen Nervensystem, d.h. die Barorezeptoren feuern.
Vom zentralen Nervensystem aus wird daraufhin der Blutdruck durch Erweiterung der
Blutgefäße gesenkt, der Sympathikusnerv (der Streßnerv) wird gedämpft, so daß auch
die Herztätigkeit verringert wird, d..h.
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die Kontraktionsgröße und die Herzfrequenz werden gesenkt.
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Zur Beeinflussung von Kreislauferkrankungen hat man daher schon versucht,
die Rezeptoren künstlich zu reizen, um an die schwer zugänglichen Nervenzentren
und Steuerzentren heranzukommen, die sich hauptsächlich im Kopf befinden. Hier wurden
bereits Vorrichtungen und Steuerverfahren entwickelt, die mit implantierten Elektroden
arbeiten. Es st auch schon vorgeschlagen worden, Rezeptoren durch außen an die Haut
eines Menschen angelegte Magnetspulen zu stimulieren.
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Bei den meisten bekannten Bestrahlungsverfahren mittels Magnetfeldern
hat man jedoch auf den Zustand des Organismus keine besondere Rücksicht genommen,
vielmehr wurde das pulsierende Magnetfeld indikationsbezogen eingesetzt. Der Zustand
des vegetativen Nervensystems (z.B. wach, müde usw.) spielt aber bei der Einflußnahme
auf Krankheiten eine nicht unerhebliche Rolle, und es dürfte nicht ausreichen, wenn
man empirisch und indikationsbezogen bestimmte Werte einstellt, z.B. Amplitude und
Frequenz eines Magnetfeldes, und dann ohne besondere Rücksicht auf den Zustand des
Organismus mit der Therapie beginnt. Andererseits sind Vorrichtungen oder Verfahren
zur Berücksichtigung des Zustandes des Organismus bislang unbekannt.
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Es ist bekannt, mit Generatoren pulsierende Magnetfelder zu erzeugen,
deren graphischer Verlauf der Amplitude über die Zeit in Gestalt von Sinuskurven,
Rechteckkurven, Sägezahnkurven usw. dargestellt werden kann.
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Betrachtet man nun das vegetative Nervensystem oder überhaupt die
verschiedenen Nervenarten, z.B. den besonders interessanten Sympathikusnerv, dann
stellt man bei speziellen Anwendungen der bekannten Vorrichtungen fest, daß ein
Feuern der Rezeptoren, z.B. zur Hemmung des Sympathikus, schwerlich oder nicht zu
erreichen ist. Bei speziellen Versuchen hat sich nämlich gezeigt, daß die in der
jeweiligen Zelle induzierten elektrischen Ströme bzw. Spannungen durch Anlegen eines
wechselnden Magnetfeldes oft zur Reizung der Rezeptoren nicht ausreichen. Den Grund
glaubt man darin zu
sehen, daß die in den Zellen induzierte Spannung
mit der Frequenz des Magnetfeldes um den Nullwert oszilliert. Selbst wenn derartige
Induktionsspannungen zu verhältnismäßig hohen Amplituden vergrößert werden, hebt
die erste Induktionswelle die zweite auf, weil sie umgekehrte Polarität haben. Eine
Zelle, eine Membran oder ein Barorezeptor zur Beeinflussung des Sympathikus sind
auf diese Weise nicht stimulierbar, denn nach jedem negativen induzierten Impuls
folgt sogleich ein positiver Impuls, welcher den ersten aufhebt. Soll der Rezeptor
aber feuern, dann muß der erregbare Nerv eine Information durch andere Bestrahlung
erhalten, die in der Technik bislang nicht herstellbar war.
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Selbst wenn man ein bestimmtes Verfahren zur Erzeugung eines pulsierenden
Magnetfeldes derart schaffen könnte, daß in der Zelle bzw. dem erregbaren Nerv eine
unipolare Spannung induziert werden könnte, müßte man feststellen, daß die Rezeptoren
wiederum nicht optimal reizbar sind. Die Ansteuerung des erregbaren Nerven hängt
nämlich von seiner jeweiligen bestimmten Zeitkonstanten und seinem über dem Ruhepotential
liegenden Schwellwert, der zur Erzeugung eines Aktionspotentials überschritten werden
muß. Vorrichtungen oder Verfahren zum Erzeugen derartig pulsierender Magnetfelder
gibt es aber bislang nicht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu entwickeln, um
pulsierende Magnetfelder derart zu steuern, daß sich Kurvenformen ergeben, die insbesondere
zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems geeignet sind.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß ein
erstes unipolares Magnetfeld erzeugt wird, dessen Einzelimpulse einen langsamen
Anstieg und einen abrupten Abriß haben und mit einer niedrigen Grundfrequenz von
10 bis 200 Hz, vorzugsweise 20 bis 150 Hz, in Form von Impulspaketen ausgestrahlt
werden, daß die Impulspakete durch die physiologische Pulsfrequenz getriggert werden
und daß ein zweites, mit dem ersten zeitlich gekoppeltes, unipola-
res
Magnetfeld erzeugt wird, das eine hohe Modulationsfrequenz von 1kHz bis 30 kHz,
vorzugsweise 5 bis 20 kHz, hat und dem ersten Magnetfeld derart überlagert wird,
daß die Einzelimpulse des ersten Magnetfeldes im Bereich ihres langsamen Anstieges
eine Amplitudenmodulation erfahren.
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Es ist in der Technik zwar bekannt, daß man Magnetfelder in Form von
sägezahnartigen Impulsen gewünschter Flankenform erhalten kann, es ist aber auch
bei beliebigen Grundfrequenzen nicht möglich, die Impulsformen so zu optimieren,
daß beispielsweise bei der Anwendung auf den Sympathikusnerv, anhand deren das Verfahren
im folgenden näher erläutert wird, der Schwellwert mit Sicherheit überschritten
werden kann, so daß die Rezeptoren feuern und der Sympathikus gehemmt werden kann.
Es reicht nämlich nicht aus, die Rechteckform so lang auszugestalten, daß eine ausreichende
Zeitlang Energie in dem zu erregenden Nerv induziert werden kann. Die Induktion
erfolgt nämlich nur bei der Magnetfeldänderung, und diese ist bei länger anhaltendem
Magnetfeld nicht gegeben.
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Wählt man erfindungsgemäß aber eine Grundfrequenz der vorstehend angegebenen
Größe, mit welcher die Einzelimpulse mit langsamem Anstieg und abruptem Abriß an
die Zellen kommen und kombiniert man ein zweites, mit dem ersten Magnetfeld zeitlich
gekoppeltes und ebenfalls unipolares Magnetfeld mit einer vergleichsweise höheren
Modulationsfrequenz der vorstehend angegebenen Größe, dann kann man in überraschender
Weise bei der induktiven Reizung des Sympathikus eine zufriedenstellende Spannungszeitfläche
erhalten, d.h.
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das Integral der in der erregten Zelle induzierten Spannung über der
Zeit.
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Mit anderen Worten wird auf die durch die Grundfrequenz in den Körper
induzierte Spannung mit Hilfe der hohen Modulationsfrequenz ein weiteres Signal
superponiert, mit der Folclf', daß das Ruhepotential des Sympathikus im Verle fe
eines Einzelimpulses und vorzugsweise im Verlaufe eines
Impulspaketes,
den Schwellwert überschreitet. Der Nerv kann auf diese Weise depolarisiert werden
und erzeugt dann überraschend ein Aktionspotential als Folge der lokalen Antwort
der Depolarisation. Nun läuft in erwünschter Weise eine Information in dem angeregten
System ab, weil man erfindungsgemäß einen besonders optimierten Induktionsstrom
erzeugen konnte. Der Einsatz der hohen Modulationsfrequenz erlaubt nämlich die Aufsummierung
lokaler Antworten des angeregten Nerven, dessen Potential nur auf diese Weise über
den Schwellwert angehoben werden kann, um zu feuern.
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Es ist selbst bei Einsatz von automatischen Rechnern und hohen elektronischem
Aufwand nicht möglich, ein einziges Magnetfeld aus einer einzigen Spule mit den
beiden beschriebenen Frequenzen zu versorgen, weil jedes Unterbrechen eines Magnetfeldes,
welches der Aufmodulation entsprechen würde, ein Oszillieren um den Nullwert bedeuten
würde, so daß die gewünschte Flanke des in der zu erregenden Zelle induzierten Stromes
bzw. der induzierten Spannung nicht erreicht werden könnte. Durch die erwähnte Verwendung
zweier getrennter Magnetfelder, die durch zwei getrennte Generatoren erzeugt werden,
erreicht man aber die gewünschte Form der induzierten Spannung, die dann auch eine
gewisse Zeitlang wirken kann, um die erwünschte Reizung zu erhalten.
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Zweckmäßig ist es erfindungsgemäß dabei, wenn die Grundfrequenz des
ersten Magnetfeldes.25 Hz oder 130 Hz und die hohe Modulationsfrequenz etwa 10 kHz
beträgt. Die C-Faser erfaßt man besonders gut bei einem Wert der Grundfrequenz von
25 Hz, während die bei der A-Fas#am zweckmäßigsten mit einer Grundfrequenz von 130
Hz gearbeitet wird. Die A-Faser hat eine niedrigere Schwelle, feuert schneller und
sollte auch mit kleineren Amplituden angesteuert werden.
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Die B-Fasern sollen nicht angesteuert werden, sie bewirken Bluthochdruck
und Schmerz. Deshalb hat man die Frequenzen 130 Hz und 25 Hz für die Grundfrequenz,
mit welchen die Einzelimpulse geliefert werden, ausgewählt.
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Die Triggerung der Impulspakete durch die physiologische Pulsfrequenz
(vorzugsweise 70 mal pro Minute) liefert besonders günstige Ergebnisse bei der Reizung
des Sympathikusnerven. Bem Elektrokardiogramm hat man bekanntlich die R-Zacke als
höchste Signalamplitude, weshalb man diese günstig zum Triggern verwenden kann.
Die Wirkungen zum Feuern der Rezeptoren bzw. Nerven gelingt im Augenblick des Blutschwalies
besonders gut, weshalb die Steuerung durch die Pulsfrequenz erfolgt.
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Besonders vorteilhaft ist es erfindungsgemäß wenn beim Strahlungsbeginn
zwischen den beiden Magnetfeldern eine Zeitverzögerung eingeschaltet wird. Zu beachten
ist die eindeutige zeitliche Koppelung der beiden separaten Magnetfelder miteinander.
Wenn beispielsweise die Grundfrequenz mit der Strahlung beginnt, folgt die hohe
Modulationsfrequenz um eine bestimmte Zeitverzögerung nach. Der Sympathikus läßt
sich optimal dann reizen, wenn die im Nerv induzierte Spannung einen langsamen Anstieg
hat, wobei natürlich die Zeitkonstante, d.h. das gesamte Induktionsmuster zu beachten
ist. Würde die in der Zelle induzierte Spannung zu früh und zu steil ansteigen,
dann könnten im Falle des Sympathikus beispielsweise sogar Irritationen auftreten.
Mindestens aber gehen Teile der in die Zelle mit falschem Kurvenverlauf induzierten
Energien verloren.
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Durch die physiologische Pulsfrequenz getriggert beginnt ein Impulspaket.
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Vorteilhaft ist nun die Verwendung eines Verzögerers des Einsatzes
der Magnetfelder, damit das Einwirken des Magnetfeldes und der Blutschwall synchron
verlaufen. Von dem Steuer-Trigger-Impuls aus dem Herzen bis zum Beginn der ersten
Grundfrequenz, d.h. Einsatz des ersten Impulspaketes kann eine Zeit von 0 bis 100
msec verstreichen. Erst in dieser Zeit soll das Magnetfeld seinen Betrieb aufnehmen,
weil der Blutschwall bzw. die Pulswelle erst nach Ablauf slieaseXr Zeit vom Herzen
bis zu de nlyen Stelle im Körp(2r
gelaufen ist, die von dem Magnetfeld
bestrahlt wird.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn erfindungsgemäß die Dauer eines
Einzelimpulses des ersten Magnetfeldes 2 bis 10 msec beträgt und die Dauer eines
Einzelimpulses des zweiten Magnetfeldes 0,1 bis 0,5 msec beträgt. Bei diesen Frequenzen
wird besonders der Sympathikus angesprochen.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn erfindungsgemäß das Tastverhältnis der
Grundfrequenz 1 : 5 und das der Modulationsfrequenz 1 : 1 beträgt. Mit anderen Worten
ist im Einzelimpuls der jeweilig aufmodulierte Impuls der Modulationsfrequenz genauso
lang wie die Pause zwischen zwei aufmodulierten Impulsen, während bei der Grundfrequenz
im gesamten Paket die Dauer der Pause zwischen zwei Einzelimpulsen fünf mal so lang
wie die Dauer eines einzelnen Impulses ist.
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Zwischen den Paketen ist eine wesentlich längere Pause, die sich bei
Berücksichtigung der Länge des Impulspaketes aus der Pulsfrequenz 70 mal pro Minute
ergibt, der physiologischen Pulsfrequenz. Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen,
daß die Dauer eines Impulspaketes der Grundfrequenz 180 bis 200 msec beträgt. Dann
kann die erregte Zelle ihre Antwort am schnellsten und deutlichsten abgeben, so
daß die Einwirkung auf das jeweilige System optimal ist und man mit kleinen Apparaturen
und geringen Feldstärken auskommt.
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Bei besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung beträgt nämlich
die Stärke des ersten Magnetfeldes 50 mT (Millitesla). Versuche haben gezeigt, daß
Feldstärken von 1,5 mT, auch 4 mT gute Ergebnisse gebracht haben, wobei maximal
50 mT bei Spulengrößen mit einem Durchmesser von weniger als 50 cm und vorzugsweise
maximal 20 mT bei Spulengrößen mit einem Durchmesser von 50 cm verwendet werden.
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Eine weitere Einflußgröße bei der hier beschriebenen speziellen Anwendung
des erfindungsgemäß gesteuerten, gepulsten Magnetfeldes für die Erregung des vegetativen
Nervensystems
ist die Größe des Herzpulses. Je kleiner der Puls
ist, um so größer muß die induzierte Amplitude sein und umgekehrt.
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Die in der erregten Zelle induzierte Stromwelle bzw. Spannung sollte
durch entsprechende Ansteuerung des Magnetfeldes bei kleinem Herzpuls vergrößert
werden.
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Eine spezielle Anwendung des erfindungsgemäß gesteuerten Magnetfeldes
ist die Gefäßerweiterung im menschlichen oder tierischen Körper. Die Ringmuskulatur
um die Blutgefäße herum kann durch Bestrahlung mit dem Magnetfeld erweitert werden.
Man stellt häufig fest, daß infolge Durchblutungsstörungen das Gefäß nicht mehr
aufgeht, weil die Ringmuskulatur deffekt ist. Wenn ein Aktionspotential von einem
Nerven stimulierbar ist, kann hingegen die Ringmuskulatur künstlich wieder erweitert
werden, die Blutgefäße werden wieder größer, und das jeweilige Organ kann mit Sauerstoff
besser versorgt werden. Dies ist eine der positiven Wirkungen des erfindungsgemäß
gesteuerten Magnetfeldes auf einen menschlichen oder tierischen Körper.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß zwei getrennte Magnetspulen mit je einem Generator verbunden
sind, der jeweils über ein Elektrokardiogramm-Gerät steuerbar ist.
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Zweckmäßigerweise sollte man auf die Polrichtung der Spulen achten,
die vorzugsweise gleich gerichtet sein sollten.
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Wenn beide Magnetfelder in derselben Richtung liegen, kann die Superponierung
günstiger erfolgen. Der Durchmesser der Spulen kann ebenso wie ihre räumliche Anordnung
zueinander und zu dem zu bestrahlenden Körperteil unterschiedlich sein.
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Beispielsweise kann man einen Patienten von einer Seite oder von beiden
Seiten, gegebenenfalls auch von unterschiedlichen Richtungen her bestrahlen, die
Bestrahlung des Patienten ist aber auch dann sinnvoll, wenn er axial in die Spule
bzw.
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Spulen hineingelegt wird.
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Es war oben bereits davon die Rede, daß zwei getrennte Magnetspulen
erforderlich sind. Bei einer speziellen Ausfüh-
rungsform der Erfindung
kann es vorteilhaft sein, wenn die beiden Magnetspulen in einem einzigen zylindermantelförmigen
Gehäuse oder bei einer anderen Ausführungsform getrennt im Abstand voneinander koaxial
oder parallel oder unter mindestens einem Winkel zueinander angestellt angeordnet
sind.
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Zur Verringerung des Raumbedarfes ist es zweckmäßig, wenn bei einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Magnetspule einen oszillierend bewegbaren
Permanentmagneten aufweist. Wenn dieser beispielsweise die Form einer Platte oder
flachen Scheibe hat mit einer axialen Polarität und in axialer Richtung zwischen
zwei festen, im Abstand voneinander angeordneten Ringspulen bewegbar ist, dann kann
man durch entsprechendes Ansteuern der Magnetspulen eine Oszillation des Permanentmagneten
erreichen. Hierdurch können sehr vorteilhaft auch starke Induktionsspannungen in
den Zellen erhalten werden, selbst wenn die Feldstärke der Elektromagnetspulen gering
ist. Diese wird nämlich nur dazu verwendet, die Oszillation des Permanentmagneten
zu erzeugen. Die in der zu erregenden Zelle induzierte Spannung wird hingegen durch
den sich bewegenden Permanentmagneten erzeugt. Dadurch kann man kleine Magnetspulen
verwenden und dennoch große Induktionsströme erreichen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen: Figur 1 die schematische Darstellung
des ersten Magnetfeldes, Figur 2 das gleiche Magnetfeld wie bei Figur 1, jedoch
in verkleinertem Maßstab unter Darstellung eines Impulspaketes, Figur 3 die Darstellung
der in der Zelle induzierten Spannung als Folge der Einwirkung beider superponierter
Magnetfelder in größerem Maßstab, Figur 4 eine ähnliche Darstellung wie Fig. 3,
wobei die
einzelnen Impulspakete der in der Zelle induzierten Spannung
mit der Einhüllenden dargestellt ist, Figur 5 perspektivisch ein Anwendungsfall
zweier körperlich separater Magnetspulen bei der Bestrahlung des Oberkörpers eines
menschlichen Probanden, Figur 6 die schematische Seitenansicht zweier in einem einzigen
Gehäuse zusammengefaßter Magnetspulen und Figur 7 perspektivisch eine besondere
Ausführungsform einer Magneteinrichtung zur Erzeugung eines pulsierenden Magnetfeldes.
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Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist ein pulsierendes Magnetfeld
derart steuerbar, daß in vergrößertem Maßstab die Form gemäß Fig. 1 erzeugt wird.
Uber der Zeit t ist das Magnetfeld B (in mT) dargestellt. Die Einzelimpulse dieses
ersten unipolaren Magnetfeldes sind mit 1 bezeichnet. Nach dem Einsetzen des in
Figur 2 gezeigten Impulspaketes 2, welches von der Zeit to bis t1 dauert, d.h. nach
der Zeit t0 beginnt gemäß Figur 1 der langsame Anstieg 3 der Magnetfeldkurve, der
bis zur Zeit t2 andauert. Danach beginnt der abrupte Abriß 4, der von der Zeit t2
bis t3 dauert. Danach tritt eine kurze Pause ein, wobei hier nicht dargestellte
negative Spitzen sehr geringer Amplitude zwecks Klarheit vernachlässigt sind. Die
Grundfrequenz dieses ersten unipolaren Magnetfeldes (es sind keine großen negativen
Amplituden oder Flächeninhalte unter einer negativen Kurve vorhanden) beträgt 25
Hz.
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Innerhalb des in Figur 2 dargestellten Impulspaketes 2 werden die
Einzelimpulse 1 also mit einer Frequenz von 25 Hz erzeugt. Diese 25 Hz-Frequenz
erscheint also zwischen den Zeiten t0 und t1. Die Dauer t0 bis t3 des Einzelimpulses
dieses ersten Magnetfeldes beträgt 2 bis 10 msec.
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Denkt man sich in Figur 2 den Beginn des nächsten Impulspaketes 2'
(welches nicht dargestellt ist) ebenfalls rechts anschließend, dann ist die Periode
bzw. Frequenz, mit welcher die Impulspakete ausgesendet werden, auf den Herzpuls
von
70 Schlägen pro Minute (Mittelwert) bezogen. Die Dauer eines Impulspaketes 2 gemäß
Figur 2 beträgt 180 - 200 msec.
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Die Feldstärke dieses Magnetfeldes liegt bei 50 mT.
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Das pulsierende Magnetfeld ist in dem beschriebenen Verfahren so gesteuert,
daß dem ersten Magnetfeld, d.h. den Einzelimpulsen 1 ein zweites, in den Zeichnungen
nicht separat dargestelltes Magnetfeld aufmoduliert ist.
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Ein derart gesteuertes Magnetfeld ruft bei Applikation auf den erregbaren
Nerv eine induzierte Spannung hervor, die für die Einzelimpulse in Figur 3 und für
die Impulspakete in Figur 4 schematisch über der Zeit aufgetragen ist (in mV). Hierbei
muß an sich die Anzahl der induzierten Einzelimpulse 1' gleich denen der Magneteinzelimpulse
1 sein, etwaige zeichnerische Unterschiede sind jedoch nicht qualitativ zu verstehen,
sondern in derart deutlichem Maßstab dargestellt, daß die Beschreibung besonders
verständlich wird.
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In den Figuren 3 und 4 erkennt man zwar auch einen langsamen Anstieg
3' des jeweiligen Einzelimpulses 1', es handelt sich hier aber um die Einhüllende
der beiden überlagerten induzierten elektrischen Spannungen, wobei der Einzelimpuls
1' in Figur 3 mit der erwähnten Frequenz von 25 Hz auf den nächsten folgt, zwischen
der Zeit t4 und t5 (eine Zeitverzögerung) ohne aufmoduliertes Signal verbleibt;
zwischen der dann folgenden Zeit t5 bis t6 jedoch die aufmodulierte, mit dem ersten
unipolaren Magnetfeld gekoppelte zweite unipolare induzierte Spannung zeigt. Man
erkennt die im Vergleich zur ersten Grundfrequenz von 25 Hz wesentlich höher liegende
Modulationsfrequenz von 10 kHz, die in den Figuren 3 und 4 allgemein mit 5 bezeichnet
ist. In Figur 4 ist nur der erste Impuls 1' links mit dieser Zusatzmodulation 5
gezeigt, es versteht sich aber, daß alle induzierte Einzelimpulse 1' innerhalb eines
Impulspaketes 2' mit einer solchen zusätzlichen Modulation versehen sind, wenn die
gewünschte Steuerung des pulsierenden Magnetfeldes erfin-
dungsgemäß
durchgeführt ist. Auch hier ist die Figur 4 zwecks Klarheit vereinfacht, Während
das Tastverhältnis der Grundfrequenz, wie oben erwähnt, 1 : 5 ist, beträgt das Tastverhältnis
der Modulationsfrequenz 1 : 1. Mit anderen Worten dauert jeder induzierte Spannungsimpuls
6 der Modulationsfrequenz 5 ebenso lange wie die dazwischenliegende Pause, nämlich
vorzugsweise zwischen 0,1 und 0;5 msec. Auch die Dauer des Impulspaketes 2' der
induzierten Spannungen gemäß Figur 4 zwischen der Zeit t4 und t7 beträgt 180 bis
200 msec, und die Pause in der Zeit zwischen t7 und t8 (Fig. 4) dauer 5 mal so lang.
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In Figur 5 ist die Vorrichtung einer ersten Ausführungsform gezeigt,
bei welcher zwei getrennte Magnetspulen 7 und 8 in gleicher Richtung auf einen zwischen
den beiden Spulen 7, 8 befindlichen menschlichen Körper einstrahlen. Hierbei wird
vorzugsweise die Polarität so gewählt, daß bei der Schwingung jeder Spule der Nordpol
nach links und der Südpol nach rechts zeigt und umgekehrt.
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Das gleiche gilt auch, wenn man bei der anderen Ausführungsform nach
Figur 6 die beiden Magnetspulen 7', 8' in einem einzigen zylindermantelförmigen
Gehäuse 9 anordnet. Die Lage ist hier derart, daß beide Spulen koaxial (Achse 10)
angeordnet sind und von zwei in einem einzigen Gehäuse untergebrachten Generatoren
11 mit Stelleinrichtungen 12, 13 über Verbindungsleitungen 14 und 15 angesteuert
werden.
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In Figur 7 ist eine spezielle Ausführungsform einer oszillierenden
Magneteinrichtung dargestellt. Die hier verwendete Magnetspule ist bei diesem Beispiel
in eine obere und untere Einzelspule 16 und 17 aufgeteilt, die in je einem ringförmigen
Gehäuse 18 untergebracht sind und über die Verbindungsleitungen 14' und 15' mit
nicht dargestellten Generatoren verbunden sind. Der Sinn dieser durch Stege 19 im
Abstand voneinander gehaltenen Magnetspulen 16, 17 ist es, den kreisscheibenförmigen
Permanentmagneten 20 in Richtung
des dargestellten Doppelpfeiles
21 zur Oszillation zu bringen. Bei der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform
sind an den beiden kreisförmigen Gehäusen 18 an diametral gegenüberliegenden Stellen
nur zwei Stege 19 angebracht. Es versteht sich, daß aber auch mehr oder weniger
derartiger Halte- und Gleiteinrichtungen vorgesehen sein können. Entsprechend weist
der scheibenförmige Permanentmagnet 20 an diametral gegenüberliegenden Seiten nutenförmige
Aussparungen auf, wobei gegebenenfalls weitere, in Figur 7 nicht gezeigte Führungseinrichtungen
vorgesehen sein können, damit ein Verkanten des oszillierfähigen Permanentmagneten
20 unterbunden bleibt. Beim Anlegen des pulsierenden Magnetfeldes an die Spulen
16 und 17 beginnt der Permanentmagnet 20 in Richtung des Pfeiles 21 zu oszillieren,
so daß ein axial im Abstand von der Einrichtung nach Figur 7 angeordneter Körper
deutlich ein oszillierendes Magnetfeld verspürt. Sinn dieser Einrichtung nach Figur
7 ist es, geringe Magnetfelder durch kleine Steuerspulen 16 und 17 zu erzeugen,
die nur ausreichend sein müssen, um die Oszillation des Permanentmagneten 20 zu
erreichen. Dessen Feldstärke bestimmt dann die Amplitude des letztlich erzeugten
pulsierenden Magnetfeldes.