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Insbesondere hydraulische Bremsanlage für einen über einen
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Antrieb bewegbaren Teil Die Erfindung bezieht sich auf eine insbes.
hydraulische Bremsanlage für einen über einen Antrieb bewegbaren Teil, insbes.
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den Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschine, mit einem indirekt
wirkenden Bremsventil und einem nachgeschalteten Federspeicherbremszylinder, dessen
abgegebene Kraft im Sinne einer Bremsung auf das bewegbare Teil einwirkt. Die Erfindung
läßt sich sowohl bei einer pneumatischen als auch einer hydraulischen Bremsanlage
verwirklichen. Sie wird insbes. dann angewendet, wenn der Antrieb beispielsweise
als Drehantrieb des Oberwagens einer Baumaschine gegenüber dem Unterwagen ausgebildet
ist und der Oberwagen mit einer Steuereinrichtung zum Drehen versehen ist, der je
nach Betätigungsrichtung links- oder rechtsdrehend verschwenkt. Die Erfindung kann
aber auch bei jeder anderen Antriebeinrichtung eines bewegbaren Teils eingesetzt
werden, bei der zwei verschiedene Drehrichtungen für den Antrieb vorgesehen sind,
also beispielsweise bei Vorwärtsfahrt und bei Rückwärtsfahrt.
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Es ist eine pneumatische Bremsanlage der eingangs beschriebenen Art
bekannt, bei der ein Bremsventil mit Trittplatte Verwendung findet, die über einen
begrenzten Winkel verschwenkbar auf einer Befestigungsplatte gelagert ist. Das Gehäuse
des Bremsventils nimmt einen Doppelventilkörper mit Wiegekolben und Regelfeder auf,
wobei an der Befestigungsplatte über eine Stösselverbindung eine Gegenfeder vorgesehen
ist, die mit der Regelfeder zusammenarbeitet. An das Bremsventil ist direkt der
Federspeicherbremszylinder angeschlossen. Die Versorgung erfolgt aus einem Druckluftbehälter
heraus. In der nichtbetätigten Stellen des Bremsventils ist das Einlaßventil geöffnet,
so daß der Kolben des Federspeicherbremszylinders vom vollen Vorratsdruck beaufschlagt
ist und damit der Federspeicherbremszylinder in Lösestellung gehalten ist. Durch
Niedertreten der Trittplatte wird der Druckraum des Federspeicherbremszylinders
gestuft entlüftet, wobei sich jeweils Abschluß stellungen ergeben. Bei völlig niedergetretener
Trittplatte
schließlich bleibt das Auslaßventil geöffnet, so daß der Druckraum des Federspeicherbremszylinders
an die Atmosphäre angeschlossen ist und damit der Federspeicherbremszylinder seine
maximale Bremskraft ausübt.
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Wird eine solche Bremsanlage z. B. an einer Baumaschine eingesetzt,
um den gegenüber dem Unterwagen drehbaren Oberwagen mit dem Feststellbremszylinder
nach einer Drehung abzubremsen und ggfs. festzubremsen, dann wirken auf den Antrieb
des bewegbaren Teils, also des Oberwagens u. U. mehrere Kräfte gleichzeitig ein.
Beispielsweise ist es üblich, die Drehung des Oberwagens über ein von Hand betätigbares
Ventil einzusteuern, welches je nach der gewünschten Drehrichtung den Hydraulikstrom
einer Pumpe im rechten Drehsinne oder im Linksdrehsinne auf den Hydraulikmotor für
den Drehantrieb des Oberwagens einwirken läßt. Dabei ist es üblich, zur Beendigung
einer Drehbewegung des Oberwagens das manuell betätigbare Ventil umzusteuern, also
z. B. von einem Signal für Rechtsdrehung in ein Signal für Linksdrehung zu verschwenken,
um den Oberwagen abzubremsen und zu kontern. Dabei wirken beachtliche Kräfte auf
den Drehantrieb ein, insbes. auf das den Drehantrieb übertragende Ritzel. Wird nun
während eines solchen Umschaltens zum Zwecke der Beendigung eines Drehantriebs des
Oberwagens zusätzlich über das Bremsventil eine Bremsung vermittels des Federspeicherbremszylinders
ausgesteuert, dann wird der Antrieb des beweglichen Teils, also beispielsweise das
Ritzel noch von einer weiteren Kraft beaufschlagt. Diese Addition der dabei auftretenden
Kräfte kann dazu führen, daß das schwächste Teil des Antriebs des beweglichen Teils
überbeansprucht wird, was zu einem Abbrechen der Zähne des Ritzels führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in solchen Fällen eine Überlastung
der Teile des Antriebs des bewegbaren Teils zu vermeiden. Beim Gegensteuern bzw.
Kontern und bei gleichzeitigem Bremsen soll nur eine bestimmte reduzierte Bremskraft
über die Federspeicherbremsung einwirken. Eine gewisse Restbremskraft soll von der
Federspeicherbremsanlage jedoch auch dann ausübbar
sein, wenn der
Antrieb des bewegbaren Teils gerade umgeschaltet wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zur Begrenzung des
am Federspeicherbremszylinder wirksamen Drucks ein in Abhängigkeit von dem Druck
des Antriebes des bewegbaren Teils verschiebbarer Anschlag vorgesehen ist, der gegen
die Kraft einer Rückstell- und Wiegefeder bewegbar ist, um den Verstellbereich des
Bremsventils einzuschränken oder den Druckraum des Federspeicherbremszylinders abzusperren.
Dabei wird der Anschlag so angeordnet, daß er zunächst außerhalb des Wirkbereichs,
also ohne Funktion ist. Der Anschlag kann erst nach Überschreiten einer gewissen
Druckschwelle des Drucks des Antriebs des bewegbaren Teils verschoben werden. Diese
Druckschwelle wird durch die KRaft der Rückstell- und Wiegefeder sowie die Größe
der Wirkfläche des verschiebbaren Anschlags festgelegt. Wird diese Kraft-bzw. Druckschwelle
überschritten, dann wird der Anschlag so verschoben, daß letztendlich der Druckraum
des Federspeicherbremszylinders nicht mehr voll entlüftet werden kann, sondern im
Federspeicherbremszylinder auch bei maximaler Betätigung der Trittplatte des Bremsventils
ein Restdruck eingesperrt bleibt, durch den die über den Federspeicherbremszylinder
auszuübende Bremskraft beschränkt ist. Dies führt dann zu einer kraftmäßigen Entlastung
bei der Addition der auf den Antrieb des bewegbaren Teils einwirkenden Kräfte.
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Der Anschlag kann direkt als Kolben ausgebildet sein, dessen Zylinderraum
an den Druck des Antriebs angeschlossen ist. Es ist aber auch möglich, koaxial zu
den Kolben ein getrenntes Anschlagteil vorzusehen, welches dann in Abhängigkeit
von der Bewegung des Kolbens verschiebbar ist. Die Größe der Wirkfläche des Zylinderraums
an dem Kolben bestimmt in Verbindung mit den auftretenden Drücken die ausgeübte
Kraft auf dem Anschlag.
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Der Anschlag kann begrenzt verschiebbar angeordnet sein, d. h.
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der Hub des Anschlages ist mittels zweier Endpositionen festgelegt,
die auch einstellbar ausgebildet sein können.
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Der als Kolben ausgebildete Anschlag kann in einem Gehäuse an der
Befestigungsplatte des Bremsventils angeordnet sein, wobei ein mit dem Kolben in
Wirkverbindung stehender Stößel in den Betätigungsweg der Trittplatte des Bremsventils
einragend vorgesehen ist. Damit wird über den Anschlag der Betätigungswinkel der
Trittplatte beschränkt. Der Anschlag kann gestuft und mit Zwischenstellungen versehen
verstellbar sein, so daß analog die Reduzierung der über die Federspeicherbremszylinder
ausgeübten Bremskraft eintritt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß die verminderte
Addition der einwirkenden Kräfte am Antrieb des bewegbaren Teils nicht nur dann
erreicht wird, wenn der Antrieb zunächst gegengesteuert wird und sodann die zusätzliche
Bremsung über die Federspeicherbremsanlage erfolgt, sondern auch im umgekehrten
Falle.
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Im Zylinderraum des den Anschlag bildenden Kolbens kann eine als Kraftschwelle
wirkende Feder vorgesehen sein. Diese Feder erfüllt mehrere Funktionen. Sie zeigt
dem Fahrer einer Baumaschine während einer normalen Bremsung über die Federspeicherbremsanlage
durch eine vermehrte Gegenkraft am Fuß an, daß eine gewisse Höhe der Bremskraft
erreicht ist.
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In einer anderen Ausführungsform kann der als Kolben ausgebildete
Anschlag Bestandteil eines Sperrventils sein, das in die Verbindungsleitung zwischen
Bremsventil und Federspeicherbremszylinder eingeschaltet ist. Das Sperrventil unterbricht
im Betätigungsfalle die Verbindung zwischen dem Bremsventil und dem Druckraum des
Federspeicherbremszylinders, so daß der dort gerade herrschende Druck eingesperrt
wird und jede weitere Betätigung durch Nievertreten der Trittplatte des Bremsventils
nicht zu einer weiteren Entlüftung des Druckraums führen kann. Ermäßigt sich wahrend
eines
Umsteuerns und einer Bremsbetätigung der auf dem beweglichen Teil des Antriebs einwirkende
Druck, dann öffnet auch das Sperrventil wieder kurzzeitig, so daß durch weitere
Entlüftung des Druckraums des Federspeicherbremszylinders der über die Bremskraft
ausgeübte Anteil der Kraft ansteigen kann.
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Der Kolben kann als Stufenkolben ausgebildet sein und auf seiner einen
Seite vom Druck des Antriebs des bewegbaren Teils und auf seiner anderen Seite vom
ausgesteuerten Druck des Bremsventils beaufschlagbar sein, so daß in Verbindung
mit den jeweiligen Wirkflächen das Kräftegleichgewicht an dem Kolben festgelegt
ist. Der Kolben kann auf seine vom Druck des Antriebs des bewegbaren Teils beaufschlagten
Seite eine zweite Wirkfläche aufweisen, die an die Atmosphäre oder an eine weitere
Druckleitung angeschlossen ist, die der entgegengesetzten Richtung des Drucks des
Antriebs zugeordnet ist. Damit wird sichergestellt, daß beide am Antrieb des bewegbaren
Teils auftretende Drücke auf den als Kolben ausgebildeten Anschlag einwirken.
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Das Sperrventil kann am Bremsventil integriert angeordnet sein, so
daß sich eine sehr kurze Verbindung zwischen den Teilen des Bremsventils und dem
Sperrventil ergibt.
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Dem Sperrventil kann ein Zweiwegeventil vorgeschaltet sein, wenn der
Kolben des Sperrventils auf seiner einen Seite nur eine Wirkfläche aufweist. Damit
ist sichergestellt, daß jeweils der höhere von zwei Drücken des Antriebs des bewegbaren
Teils an das Sperrventil weitergegeben wird.
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Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele weiter beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 einen Schaltplan der wesentlichen Teile der Bremsanlage und des
Antriebs des bewegten Teils,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch
das in Fig. 1 eingesetzte Bremsventil, Fig. 3 ein Diagramm zur Verdeutlichung des
reduzierbaren Bremsdruckes, Fig. 4 eine ähnliche Schaltung wie Fig. 1, jedoch mit
einem Sperrventil am Bremsventil, Fig. 5 einen Schnitt durch das Bremsventil gemäß
der Anlage nach Fig. 4, Fig. 6 eine Schnittdarstellung durch ein separates Sperrventil
und Fig. 7 eine Schnittdarstellung durch ein weiteres Sperrventil.
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In Fig. 1 ist ein Bremsventil 1 mit seiner Trittplatte 2 schematisch
dargestellt. An einen Anschluß 3 ist eine Leitung 4 angeschlossen, die von einer
Pumpe 5 für Hydraulikflüssigkeit herangeführt ist. Von einem Anschluß 6 führt eine
Leitung 7 zu einem Federspeicherbremszylinder 8, dessen Druckraum 9 über die Leitung
7 mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbar ist. Der Federspeicherbremszylinder 8
besitzt einen Kolben 10 und in einem Federraum 11 eine Speicherfeder 12. über ein
Gestänge 13 wird die Kraft des Kolbens 10 weitergeleitet. Vom Bremsventil 1 führt
von einem Anschluß 14 eine Leitung 15 zu einem Aufnahmebehälter 16 für Hydraulikflüssigkeit.
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Das Bremsventil 1 ist mit einem verschiebbaren Anschlag 17 ausgestattet,
der einen Kolben 18 aufweist, der in einem Gehäuse 19 einen Zylinderraum 20 abteilt,
der über einen Anschluß 21 mit einer Leitung 22 in Verbindung steht.
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Von einer Vorsteuerpumpe 23 führt eine Leitung 24 zu einem manuell
betätigbaren Steuerventil 25 und eine Rückleitung 26 zu einem Behälter 27. Vom Steuerventil
25 führen Leitungen 28 und 29 zu einem Steuer-Wegeventil 30, welches mit einer eigenen
Pumpe 31 und einem Rücklaufbehälter 32 ausgestattet sein kann. Von dem Steuer-Wegeventil
30 führen zwei Leitungen 33 und 34 zu einem Hydromotor 35, der bei seiner Drehung
ein Drehmoment auf ein bewegbares Teil 36 ausübt, welches beispielsweise als Ritzel
eines Drehantriebs für einen Oberwagen auf einer Baumaschine ausgebildet und eingesetzt
ist. Auf dieses Teil 36 wirkt gleichzeitig das Gestänge 13 der Federspeicherbremse
ein.
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Fig. 2 verdeutlicht den Aufbau des Bremsventils 1 mit seinem beweglichen
Anschlag 17. Auf einer Befestigungsplatte 37 ist um ein Lager 38 die Trittplatte
2 schwenkbar gelagert. An der Befestigungsplatte 37 befindet sich ein Gehäuse 39,
in welchem ein Steuerkolben 40 dichtend geführt ist, der in seinem unteren Teil
eine Längsbohrung 41 und eine Querbohrung 42 aufweist, über die die Anschlüsse 3
und 6 miteinander verbunden sind.
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Im oberen Bereich des Gehäuses 39 ist als Auflager für eine Vorspannfeder
43 eine Hülse 44 vorgesehen, die über einen Bolzen 45 mit einer Stange 46 verbunden
ist, die an der Trittplatte 2 angelenkt ist. Zwischen der Hülse 44 und dem Steuerkolben
40 ist eine Wiegefeder 47 vorgespannt. Der Steuerkolben 40 besitzt einen Fortsatz
48 mit einem Endteil 49, welches bei bestimmten Betriebszuständen mit der Hülse
44 zusammenarbeitet.
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Das Gehäuse 19 des verschiebbaren Anschlags 17 ist ebenfalls an der
Befestigungsplatte 37 angeordnet. Im Druckraum 20 des Kolbens 18 ist eine Feder
50 untergebracht, die als Kraftschwelle zur fühlbaren Erhöhung der Betätigungskraft
der Trittplatte 2 dient.
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Koaxial zu dem Kolben 18 oder auch einstückig mit diesem ist ein Stößel
51 vorgesehen, dessen freies Ende in den Bewegungsbereich der Trittplatte 2 hineinragt
und mit einem konterbaren Vorsprung 52 versehen ist, gegen den die Trittplatte 2
nach Überschreiten eines entsprechenden Verschwenkwinkels anschlägt. Der Kolben
18
ist entgegen einer auf ihn einwirkenden Druckkraft im Zylinderraum
20 mit der Kraft einer Rückstell- und Wiege feder 53 beaufschlagt.
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Die Funktion des Bremsventils gemäß Fig. 2 in der Bremsanlage gemäß
Fig. 1 ist folgende: Das bewegbare Teil 36 möge beispielsweise ein Ritzel eines
drehbaren Oberwagens einer Baumaschine sein. Bei nichtbetätigtem Bremsventil 1 befindet
sich der Steuerkolben 40 in der in Fig. 2 dargestellten Stellung, so daß die Anschlüsse
3 und 6 miteinander verbunden sind. Demzufolge steht der Druck der Hydraulikflüssigkeit
der Pumpe 5 über die Leitung 4 am Anschluß 3 an und von dort über die Querbohrung
42 und die Längsbohrung 41 am Anschluß 6. Über die Leitung 7 gelangt der Druck in
den Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders 8 und verschiebt den Kolben 10 gegen
die Kraft der Speicherfeder 12, so daß die Federspeicherbremse gelöst ist.
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Soll nun der Oberwagen und letztlich damit das bewegbare Teil 36 nach
der einen Drehrichtung verdreht werden, so wird das Steuerventil 25 beispielsweise
so verstellt, daß der Druck der Vorsteuerpumpe 23 über die Leitung 24 und die Leitung
28 an das Steuer-Wegeventil 30 weitergegeben wird. Dieses Steuer-Wegeventil 30 schickt
nun seinerseits den Druck der Pumpe 31 über die Leitung 33 zu dem Hydromotor 35.
Von dort fließt die Hydraulikflüssigkeit in den Rücklaufbehälter 32. Das bewegbare
Teil 36 wird somit in der einen Drehrichtung verdreht und der Oberwagen verdreht
sich um den Unterwagen. Zwecks Beendigung des Verdrehvorganges wird das Steuerventil
25 losgelassen, so daß es in seine neutrale Stellung zurückgeführt wird. Zusätzlich
kann über das Niedertreten der Trittplatte 2 des Bremsventeils 1 eine Bremsung auf
das bewegbare Teil 36 ausgeübt werden, indem der Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders
8 je nach dem Grade des Niedertretens der Trittplatte 2 entlüftet wird,
so
daß die Speicherfeder 12 eine entsprechende Bremskraft ausüben kann. Beim Niedertreten
der Trittplatte 2 wird über die Stange 46 die Hülse 44 mitgenommen, so daß die Wiegefeder
47 von der Kraft der Vorspannfeder 43 entlastet wird. Da der Steuerkolben 40 auch
von dem Druck des Hydraulikmediums beaufschlagt ist, bewegt sich der Steuerkolben
40 nach oben und schließt die Verbindung zwischen den Anschlüssen 3 und 6, wobei
nachfolgend die Verbindung zwischen den Anschlüssen 14 und 6 hergestellt wird. Hierdurch
nimmt der Druck am Anschluß 6 und damit im Federspeicherbremszylinder 8 ab und der
Steuerkolben 40 wird entsprechend entlastet, so daß dieser infolge der Kraft der
Wiegefeder 47 eine Abschluß stellung einnimmt. Damit ist der im Federspeicherbremszylinder
8 wirkende Druck auf einen bestimmten Wert begrenzt und es erfolgt die Aussteuerung
einer entsprechenden Bremskraft. Wird die Trittplatte 2 um ein weiteres Stück niedergetreten
und damit um das Lager 38 verschwenkt, so stellt sich eine erneute Abschlußstellung
ein, der eine erhöhte ausgesteuerte Bremskraft zugeordnet ist. Wird schließlich
die Trittplatte 2 völlig niedergetreten, dann nimmt die Hülse 44 über den Endteil
49 den Steuerkolben 40 so weit mit, daß die Anschlüsse 6 und 14 in Verbindung stehen,
wodurch der Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders 8 drucklos wird. Es wird
die maximale Bremskraft von dem Federspeicherbremszylinder 8 an das Gestänge 13
ahgegeben.
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Wird nun während einer Betätigung des Bremsventils 1 über die Trittplatte
2 eine Umsteuerung an dem Steuerventil 25 derart vorgenommen, daß aus der Einschaltung
der einen Drehrichtung des bewegbaren Teils 36 direkt in die entgegengesetzte Drehrichtung
umgeschaltet wird - dieser Vorgang wird als Kontern bezeichnet - dann wird beispielsweise
der Druck in der Leitung 33, der wie zuvor beschrieben, entstanden ist, abgebaut
und stattdessen ein entsprechender Druck in der Leitung 34 entstehen, so daß der
Hydromotor 35 die entgegengesetzte Drehrichtung einnimmt und eine entsprechende
Kraft auf das bewegbare Teil 36
überträgt. Dabei kommt es in der
Regel zu einer Addition der Kräfte über diesen Antrieb einerseits und über den Federspeicherbremszylinder
8 andererseits. Diese Addition der Kräfte wird bis zu einer gewissen Grenze zugelassen.
Oberhalb dieser Grenze wird die von dem Federspeicherbremszylinder 8 abzugebende
Bremskraft gezielt erniedrigt, um eine oberlastung und damit einen Bruch oder einen
Defekt an dem bewegbaren Teil 36 zu vermeiden. Dies geschieht mit Hilfe des beweglichen
Anschlages 17, dessen Zylinderraum 20 über die Leitung 22 mit einem Zweiwegeventil
54 verbunden ist, welches seinerseits über die Leitungen 55 und 56 mit der Leitung
33 bzw. 34 verbunden ist. Das Zweiwegeventil 54 gibt jeweils den höheren der beiden
an ihm anstehenden Eingangsdrücke über die Leitung 22 und den Anschluß 21 an den
Zylinderraum 20 und damit auf den Kolben 18 weiter.
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Entsprechend der Wirkfläche des Kolbens 18 wird dieser und mit ihm
der Stößel 51 und damit letztendlich der Vorsprung 52 so entgegen der Kraft der
Rückstell- und Wiegefeder 53 nach oben verschoben, daß der Vorsprung 52 eine bestimmte
Höhenlage einnimmt und dabei den noch möglichen Betätigungsweg der Trittplatte 2
begrenzt. War die Trittplatte 2 zuvor weiter niedergetreten, als es dieser Lage
des Vorsprungs 52 entsprechend dem gröSten Druck in einer der Leitungen 33 oder
34 entspricht, dann wird die Trittplatte 2 entsprechend zurückverschwenkt, und zwar
gegen die Kraft des die Trittplatte 2 betätigenden Fahrers.
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Durch die Dimensionierung der Rückstell- und Wiege feder 53 kann Einfluß
darauf genommen werden, ab welchem Druck eine Reduzierung der über die Federspeicherbremse
aus steuerbaren Kraft möglich ist. Es versteht sich, daß in den Leitungen 33 und
34 und damit auch in der Leitung 22 dann besonders hohe Drücke auftreten werden,
wenn am Steuerventil 25 aus einer Drehrichtungseinstellung heraus unmittelbar in
die entgegengesetzte Drehr ic htunqse insteuerung umgeschaltet wird.
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Um den aussteuerbaren Bremsdruck etwas mehr zu verdeutlichen, wird
auf Fig. 3 hingewiesen. Dieses Diagramm zeigt auf der Ordinate den Bremsdruck am
Federspeicher. Die Bremskraft am Bremszylinder verläuft entgegengesetzt. Auf der
Abszisse ist der Druck in der Leitung 22 aufgetragen, der bis zu 250 bar betragen
kann. Bei einem Druck von 0 bar in der Leitung 22 befindet sich der Kolben 18 und
damit der verschiebbare Anschlag 17 in der in Fig. 2 dargestellten Ausgangslage.
Über die Federspeicherbremse ist der maximale Bremsdruck aussteuerbar, d. h.
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der im Druckraum 9 herrschende Druck kann beispielsweise von 16 bar
auf 0 bar reduziert werden, wodurch der maximale Bremsdruck ausgesteuert wird. Diese
volle Nutzung der Federspeicherbremse bleibt so lange erhalten, wie in der Leitung
22 ein Druck von beispielsweise 140 bar nicht überschritten wird. Erst bei Überschreiten
dieses Druckes spricht der verstellbare Anschlag 17 an und die ansteigende Linienführung
verdeutlicht, daß der Druck im Druckraum 9 des Federspeicherbremszylinders 8 nicht
mehr vollständig abgebaut werden kann, sondern ein gewisser Restdruck im Druckraum
verbleibt, der gleichbedeutend mit einer reduzierte maximal aussteuerbaren Bremskraft
ist. Überschreitet der Druck in der Leitung 22 und damit im Zylinderraum 20 einen
zweiten Wert, beispielsweise 210 bar, dann ist der Hub des Kolbens 18 beendet, indem
beispielsweise ein Federauflager der Rückstell- und Wiegefeder 53 an einen Gehäusedeckel
des Gehäuses 19 anschlägt. Der Vorsprung 52 befindet sich in seiner obersten Stellung.
Auch durch weiteres Ansteigen des Druckes in der Leitung 22 wird diese oberste Stellung
nicht verlassen, so daß darüber hinaus die Kurve wiederum waagerecht verläuft. Das
oberhalb der Kurve ersichtliche schraffierte Feld im Diagramm zeigt sämtliche jeweils
aussteuerbaren Bremsdrücke des Federspeicherbremszylinders 8.
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Die Bremsanlage gemäß Fig. 4 ist zunächst ähnlich ausgebaut wie die
Anlage gemäß Fig. 1. Von dem Anschluß 6 des Bremsventils 1 führt jedoch zunächst
eine Leitung 57 zu einem Sperrventil 58, welches über die Leitung 7 mit dem Bremszylinder
8 verbunden ist.
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Andererseits ist die Leitung 22 an dieses Sperrventi 58 angeschlossen.
Das Sperrventil 58 kann im Bremsventil 1 integriert angeordnet sein. Es ist aber
auch möglich, das Sperrventil 58 als gesondertes Ventil vorzusehen. Diese beiden
Möglichkeiten sind in den Fig. 5 u. 6 im einzelnen noch einmal dargestellt.
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Gemäß Fig. itst das Sperrventil 58 an das Gehäuse 39 des Bremsventils
angeflanscht. Der verschiebbare Anschlag 17 wird auch hier von einem Kolben 18 gebildet,
der im Zylinderraum 20 vom Druck der Leitung 22 beaufschlagt ist und gegen die Kraft
der Rückstell- und Wiegefeder 53 verschiebbar ist. Der Kolben 18 bildet mit einem
vorspringenden Gehäuserand 59 ein Absperrventil 18, 59 zwischen den Leitungen 57
und 7. Die Wirkfläche an dem Kolben 18 auf der Seite des Druckraums 20 wird von
einer Dichtung 60 festgelegt, während die Wirkfläche auf der anderen Seite des Kolbens
18 durch den Durchmesser einer Dichtung 61 bestimmt ist.
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Der Durchmesser des Gehäuserandes 59 entspricht dem Durchmesser der
Dichtung 61 und damit der Wirkfläche auf dieser Seite des Kolbens 18. Die zwischen
den Dichtungen Q1 und 60 vorhandene Wirkfläche ist über eine Leitung 62 an die Atmosphäre
angeschlossen.
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Es ist aber auch möglich, auf das vorgeschaltete Zweiwegeventil 54
an dieser Stelle zu verzichten und die Leitung 55 beispielsweise mit dem Druckraum
und die Leitung 56 mit der Leitung 62 zu verbinden, wobei die beiden Wirkflächen
auf der Anströmseite des Kolbens 18 dann zweckmäßig gleich groß gestaltet werden.
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Eine ganz ähnliche Ausbildungsmöglichkeit des Sperrventils 58 zeigt
Fig. 7. In dem Kolben 18 ist ein Ventilkörper 63 mit Hilfe einer Feder 64 beweglich
aufgehängt, der mit dem Gehäuserand 59 das Absperrventil zwischen den Leitungen
57 und 7 bildet. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß beim Auftreten eines
entsprechenden Druckes in der Leitung 55 und/oder 56 der Ventilkörper 63 auf den
Gehäuserand 59 aufsetzt, so daß das gerade herr schende Volumen mit dem entsprechenden
Druck im Druckraum 9 abgeschlossen wird. Über das durch den Kolben 18 bei seiner
Bewegung weiterhin verdrängte Volumen wird der Kolben 10 des Federspeicherbremszylinders
8
weiter gegen die Kraft der Speicherfeder 12 unter Erhöhung des Druckes beaufschlagt,
so daß eine entsprechende Reduzierung der vom Federspeicherbremszylinder 8 ausgesteuerten
Bremskraft am Gestänge 13 auftritt.
Bezugszeiehenliste: 1 = Bremsventil
2 = Trittplatte 3 = Anschluß 4 = Leitung 5 = Pumpe 6 = Anschluß 7 = Leitung 8 =
Federspeicherbremszylinder 9 = Druckraum 10 = Kolben 11 = Federraum 12 = Speicherfeder
13 = Gestänge 14 = Anschluß 15 = Leitung 16 = Aufnahmebehälter 17 = Anschlag 18
= Kolben 19 = Gehäuse 20 = Zylinderraum 21 = Anschluß 22 = Leitung 23 = Vorsteuerpumpe
24 = Leitung 25 = Steuerventil 26 = Rückleitung 27 = Behälter 28 = Leitung 29 =
Leitung 30 = Steuer-Wegeventil 31 = Pumpe 32 = Rücklaufbehälter 33 = Leitung 34
= Leitung 35 = Hydromotor 36 = bewegbares Teil 37 = Befestigungsplatte 38 = Lager
39 = Gehäuse 40 = Steuerkolben 41 = Längsbohrung 42 = Querbohrung 43 = Vorspannfeder
44 = Hülse 45 = Bolzen 46 = Stange 47 = Wiege feder 48 = Fortsatz 49 = Endteil 50
= Feder 51 = Stößel 52 = Vorsprung 53 = Rückstell- u. Wiegefeder 54 = Zweiwegeventil
55 = Leitung 56 = Leitung 57 = Leitung 58 = Sperrventil 59 = Gehäuserand 60 = Dichtung
61 = Dichtung 62 = Leitung 63 = Ventilkörper 64 = Feder
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