DE3234863C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Blankglühen von metallischen Werkstücken mit Stickstoff als Schutzgas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Blankglühen von metallischen Werkstücken mit Stickstoff als SchutzgasInfo
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Abstract
In Blankglühöfen mit angeschlossener Kühlstrecke werden metallische Werkstücke unter Schutzgas geglüht. Als Schutzgas verwendet man Exogas oder Stickstoff. Im letzteren Fall wird flüssiger Stickstoff verdampft und gasförmig an mehreren Stellen des Blankglühofens und der Kühlstrecke eingeleitet. Zwecks Verringerung der Anlagekosten, Leistungssteigerung und Qualitätsverbesserung wird der flüssige Stickstoff ohne vorherige Verdampfung im Endbereich der Kühlstrecke auf das Glühgut gesprüht.
Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Blankglühen von metallischen Werkstükken in einem Blankglühofen mit angeschlossener Kühlstrecke
und Stickstoff als Schutzgas.
In Blankglühöfen für Werkstück; aus Stahl, Eisen oder NE-Metallen werden die Werkstücke unter
Schutzgas geglüht. Als Schutzgas verwendet man hierfür entweder Exogas oder Stickstoff. Im Falle der Stickstoffverwendung
wird flüssiger Stickstoff in einem Luftverdampfer verdampft und ähnlich wie das Exogas an
mehreren Stellen des Glühofens und der Kühlstrecke eingeleitet. Hierbei geht die wertvolle Kälte des flüssigen
Stickstoffes ungenutzt verloren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Blankglühverfahren
mit Stickstoff als Schutzgas so zu verbessern. daß bei gleichzeitiger Ausnutzung des Kälteinhaltes
des flüssigen Stickstoffes die Anlagekosten verringert und eine Leistungssteigerung und zumindest bei
einigen Metallen eine Qualitätsverbesserung möglich wird. so
Bei einem Verfahren zum Blankglühen von metallischen Werkstücken in einem Blankglühofen mit angeschlossener
Kühlstrecke und Stickstoff als Schutzgas wird dies gemäß der Erfindung erreicht, indem der
Stickstoff in flüssiger Form im Endbereich der Kühlstrecke auf das Glühgut gesprüht wird.
Die Sprührichtung beträgt vorzugsweise 15' bis 20°
abweichend von der Vertikalen und entgegen der Bewegungsrichtung des Glühgutes. Hierbei ergibt sich ein
optimaler Wärmeaustausch zwischen Glühgut und flüssigem
Stickstoff, sowie ausgezeichnete Strömungsverhältnisse für den verdampften Stickstoff durch die Kühlstrecke
und den Blankglühofen.
Gegenüber dem bisherigen Verfahren, bei dem der flüssige Stickstoff in einem Luftverdampfer verdampft
wird, ist der Stickstoffverbrauch gleich. Da aber erfindungsgemäß
der flüssige Stickstoff in der Kühlstrecke verdampft wird, erübrigt sich das Aufstellen eines Luftverdampfers.
Gegenüber dem Verfahren mit Exogas oder gasförmigem Stickstoff als Schutzgas ist wegen der
stärkeren Abkühlung der Werkstücke eine Leistungssteigerung möglich und zumindest bei einigen Metallen
eine Qualitätsverbesserung. Wegen der starken Abkühlung der Werkstücke bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
laufen diese nämlich nach Verlassen der Kühlstrecke nicht mehr an, im Gegensatz zu Verfahren nach
dem Stand der Technik.
Dies zeigen die nachfolgend beschriebenen Vergleichsversuche.
Es wurden jeweils 2000 kg/h gestreckte Kupferrohre oder 1500 kg/h aufgewickelte Kupfercoils geglüht. Bei
Verwendung von Exogaj wurden hierfür 130 mVh berötigt.
Die Auslauftemperatur der Kupferrohre bzw. der Kupfercoils aus der Kühlstrecke betrug 140° C. Die
Kupfercoüs und die Kupferrohre liefen an.
Bei dem erfindungsgemäßen Einsatz von flüssigem Stickstoff wurden 152 kg/h flüssiger Stickstoff, das entspricht
130 mVh gasförmigem Stickstoff, benötigt. Die Anslauftemneratur der Kupferrohre oder Kupfercoils
betrug nur 95=C, so daß die Werkstücke nicht mehr anliefen.
Durch entsprechende Dosierung des flüssigen Stickstoffes kann sowohl die Auslauftemperatur als auch die
Durchsatzmenge in einfacher Weise variiert werden. Dies ist ein besondei ir Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Wolke man dagegen bei Verfahren nach dem Stand der Technik die Durchsatzleistung steigern,
so müßte die Kühlstrecke verlängert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Blankglühofen mit angeschlossener Kühlstrecke und Zufuhr von flüssigem
Stickstoff in den Endbereich der Kühlstrecke,
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A in F ig. 1,
F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie B-B in F i g. 2.
In Fig. 1 ist im Schnitt ein BlanVzlühofen 1 dargestellt,
an dessen Eingang eine Einlaufstrecke 2 und an dessen Ausgang eine Kühlstrecke 3 angeschlossen sind.
Das Glühgut wird auf Transportrollen 4 durch den Biankglühofen 1 gefördert, die Bewegungsrichtung des
Glühgutes ist durch den Pfeil 5 angegeben. Als Schutzgas dient Stickstoff, der in flüssiger Form aus dem isolierten
Tank 6 und durch die isolierte Leitung 7 dem Blankglühofen 1 zugeführt wird. Erfindungsgemäß wird
der flüssige Stickstoff ohne vorherige Verdampfung direkt in den Endbereich 8 der Kühlstrecke 3 eingesprüht.
Die Dosierung geschieht mittels eines Regulierventils 9. außerdem sind in der Zeichnung nicht dargestellte übliche
Förder- und Überwachungseinrichtungen, wie Phasentrenner, Thermometer und Manometer, vorgesehen.
Der eingesprühte flüssige Stickstoff verdampft durch Wärmeaustausch mit dem noch heißen Glühgut, strömt
in gasförmiger Form durch die Kühlstrecke 3 und den Biankglühofen 1 und verläßt die Anlage durch die Einlaufstrecke
2. Die Strömungsrichtung des gasförmigen Stickstoffs ist durch einen Pfeil 10 angegeben.
Eine bevorzugte Vorrichtung zum Einsprühen des flüssigen Stickstoffes in die Kühlstrecke 3 ist in den
F i g. 2 und 3 dargestellt. Im Endbereich 8 der Kühlstrekke 3 ist in der Decke 11 der Düsenstock 12 angeordnet,
dem durch das Regelventil 9 der flüssige Stickstoff zugeführt wird. In dem Düsenstock 12 befinden sich Bohrungen,
die so angeordnet sind, daß der flüssige Stickstoff unter einem Winkel von 15° abweichend von der Vertikale
entgegen der Bewegungsrichtung des Glühgutes 13
austritt, wie es in F i g. 3 dargestellt ist. Der ausgesprühte
flüssige Stickstoff prallt somit nahezu senkrecht auf das Glühgut 13 auf. was einen intensiven Wärmeaustausch
und rasche Verdampfung des Stickstoffs bewirkt. Gleichzeitig wird dem Stickstoff jedoch eine Bewegung
hin zum Glühofen 1 und zur Einlaufstrecke 2 aufgeprägt.
Die Erfindung ist nicht auf diese Vorrichtung beschränkt. Der Austrittswinkel von 15= kann z. B. auch
dadurch erreicht werden, daß das Eintrittsrohr für den flüssigen Stickstoff in der Kühlstrecke 3 entsprechend
abgewinkelt wird. Es können auch mehrere Düsenstökke hintereinander angeordnet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
20
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Claims (4)
1. Verfahren zum Blankglühen von metallischen Werkstücken in einem Blankglühcfen (1) mit angeschlossener
Kühlstrecke (3) und Stickstoff als Schutzgas, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stickstoff in flüssiger Form im Endbereich (8) der Kühlstrecke auf das Glühgut gesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Stickstoff unter einem Winkel von 15= bis 20; abweichend von der Vertikalen entgegen
der Bewegungsrichtung (5) des Glühgutes (13) eingesprüht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. mit einem Blankglühofen und einer
angeschlossenen Kühlstrecke, gekennzeichnet durch einen im Endbereich (8) der Kühlstrecke (3) unter
dessen Decke (11) quer zur Bewegungsrichtung (5) des Glühgüi?s (13) angeordneten Düsenstock (12)
mit Düsen zürn Aufsnrühen von flüssigem Stickstoff
auf das Glühgut.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsen unter einem Winkel von 15°
bis 20= abweichend von der Vertikalen entgegen der Bewegungsrichtung des Glühgutes angeordnet sind.
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