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Schlagleiste für Prallmühlen und mit solchen Schlag-
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leisten versehene Prallmühle Die Erfindung betrifft eine Schlagleiste,
die als auswechselbarer Verschleißteil für Prallmühlen bestimmt ist, die der Aufarbeitung
zu Edelsplitt oder dergleichen dienen.
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Die Erfindung betrifft weiter eine Prallmühle, die mit derartigen
Schlagleisten versehen ist und einen vorzugsweise reversierbaren Rotor aufweist,
in dem die Schlagleisten als zum Verschleiß bestimmte Schlagwerkzeuge auswechselbar
gelagert sind, die einen symmetrischen Aufbau haben, dessen Symmetrieebene durch
die Rotorachse verläuft.
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Bei einer bekannten Prallmühle dieser Art sind die die Schlagwerkzeuge
bildenden Schlagleisten als längliche, im Querschnitt X-förmige Teile aus geeignetem
Gußmaterial ausgebildet. Dabei sind zwei derartige Schlagleisten einander diametral
gegenüber in den Rotor eingeschoben und hier befestigt. Die die Rotorachse enthaltende
Symmetrieebene bildet zugleich auch die Symmetrieebene der beiden X-förmigen Schlagleisten.
Die beiden oberen, äußeren Schenkel des X bilden miteinander einen Winkel von 60°
und ragen über den Umfang des Rotors vor. Die beiden unteren, inneren Schenkel bilden
aufgrund des symmetrischen Aufbaus den gleichen -Winkel miteinander.Nach Abnützung
der äußeren Schenkel kann die Schlagleiste aus dem Rotor herausgezogen und nach
Drehung um 180"wieder in den Rotor eingesteckt werden. Es liegen dann die abgenützten
Schenkel im Innern und die bisher nicht beanspruchten Schenkel außen. Die auf ein
und derselben Seite der Symmetrieebene liegenden Schenkel (ein außenliegender Schenkel
und ein innenliegender Schenkel) bilden miteinander einen Winkel von 1200. Bei dieser
bekannten Prallmühle werden für den Aufbau der Mahlbahn ganz andersartig aufgebaute
Schlagleisten verwendet: Diese sind im Querschnitt hantelförmig. Sie können deshalb
ebenfalls nach Verschleiß der einen Seite umgedreht nochmals Verwendung finden.
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Es ist doch schon bekannt (DE-OS 28 53 257) in einer Prallmühle die
Schlagleisten des Rotors nach Verschleiß in diesem für den Aufbau der Mahlbahn zu
verwenden. Dafür werden die Schlagleisten um 90" gedreht, also der Länge nach in
einer Gehäusetasche gestapelt und dabei unter Zwischenlage von Holzbrettern in der
richtigen Lage gehalten. Die Schlagleisten liegen dabei zueinander parallel und
haben nur sehr geringe Abstände. Diese setzen sich leicht zu und verhindern eine
ausreichende Materialverwirbelung, wie sie sich in der Praxis als
notwendig
erwiesen hat, um Edelsplitt herzustellen, bei dem höchstens 20% der Oberfläche ungebrochen
bleiben dürfen.
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Die Schlagleisten bestehen aus Guß und damit aus sehr schwerem Material.
Eine Schlagleiste der eingangs genannten bekannten Art hat bei einer Länge von 500
mm ein Gewicht von über 100 kg. Die Schlagleisten sind deshalb schwer zu handhaben.
Handhabung ist aber für das Einbringen in den Rotor und das Umdrehen erforderlich.
Da es sich um Verschleißteile handelt, ist das Umdrehen nach ca. 50 bis 100 Stunden
notwendig. Das Gewicht ist dabei auf 70 bis 75% des Ausgangsgewichtes gesunken.
Die Abnutzung der zweiten Seite erfolgt in der gleichen Standzeit. Das Gewicht der
Schlagleiste ist danach auf etwa 40 bis 50% des Ausgangsgewichtes gesunken.
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Derartig beidseitig abgenützte Schlagleisten haben einen schlechten
Rücknahmepreis. Es ist deshalb günstig, die Schlagleisten auch noch weiter abzunützen,
was allerdings nur in der Mahlbahn möglich ist. Durch Einsatz der Schlagleisten
auch in der Mahlbahn läßt sich eine noch bessere Ausnützung bis herunter zu 20%
erreichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine für Rotor und Mahlbahn gemeinsam
geeignete Schlagleiste vorzuschlagen, die eine vereinfachte Handhabung gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine zweischenkelige
Schlagleiste, die im Querschnitt schiffchenförmig ausgebildet ist, wobei die beiden
Schenkel miteinander einen Öffnungswinkel von 140 bis 160°, vorzugsweise 1500 einschließen.
Im Rotor der Prallmühle können zwei derartig aufgebaute Schlag-
leisten
Rücken an Rücken eingesetzt ein Schlagwerkzeug bilden. Die Schlagleisten stützen
sich dabei aneinander im Bereich des einen Schenkels ab und bilden im Querschnitt
eine Y-Form, deren Stiel der Rotorachse zugekehrt ist. Entscheidend ist also neben
der Schlagleistenform vor allem die Tatsache; daß ein Schlagwerkzeug im Rotor aus
zwei solchen Schlagleisten zusammengesetzt ist, so daß sich. ohne Fbnktionsveränderung
eine Halbierüng der zu handhabenden Gewichte ergibt.
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Zweckmäßig ist am Stoß der beiden Schenkel in Richtung der Winkelhalbierenden
des Öffnungswinkels zwischen diesen eine vorstehende Lagernase vorgesehen.
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In die Schlagleistenaufnahme des Rotors befinden sich außer den beiden
das Schlagwerkzeug bildenden Schlagleisten zwei mit dem Rotor verschweißte Lagerböcke
die diese Lagernasen der Schlagleiste auf der von der Rotorachse abgewandten Seite
mit Schrägflächen übergreifen. Der Rotor läuft mit erheblichen Drehzahlen von beispielsweise
1500 U/min um. Es treten Umfangsgeschwindigkeiten von 50 bis 70 m/sec auf. Durch
die Fliehkraft werden die Lagernasen von den sie übergreifenden Schrägflächen nach
innen gedrückt. Jede der Schlagleisten eines Schlagwerkzeuqs wird so noch stärker
an die Schwesterleiste angedrückt, an der sie sich abstützt. Dadurch bildet das
zweistückige Schlagwerkzeug trotz der hohen mechanischen Belastung funktionell eine
zuverlässig verbundene Einheit.
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Die gleiche Art der Halterung im Rotor ist selbstverständlich auch
dann voll funktionsfähig, wenn die Schlagleisten nach Abnützung entnommen, gedreht
und wieder eingesteckt werden. Die beidseitig abgenützten Schlagleisten, bei Bedarf
aber auch nicht abgenützte Schlagleisten werden in identischer Konstruktion auch
im Mahlbahnstapel benützt. Dabei liegen die Schlagleisten in
der
gleichen Längsorientierung in der sie aufnehmenden Gehäusetasche, werden also nicht
um 90° gedreht eingebaut. Für den Aufbau der Mahlbhn liegen sie aber nicht mehr
Rücken an Rücken. Sie werden vielmehr mit der Lagernase nach oben übereinandergestapelt.
Dabei kommt jeweils der die Mahlbahn bildende Schenkel auf der Lagernase zur Anlage,
während zwischen dem anderen Schenkel und dem in der Tasche liegenden Schenkel der
darunter liegenden /ein Holzbrett o.dgl.
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Schlagleiste ein Keil,eingelegt wird. Durch den Offnungswinkel der
Schlagleisten entstehen bei dieser Anordnung erhebliche Freiräume zwischen den die
Mahlbahn bildenden Schenkeln. Diese großen Lufträume verhindern ein Zubacken, unterstützen
die Verwirbelung und stellen dadurch einen hohen Brechungsgrad von über 80XO für
die Herstellung von Edelsplitt sichter.
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Man erhält also eine Schlagleiste, die in einer Prallmühle im Rotor
und zum Aufbau des Mahlbahnstapels in gleicher Weise gut eingesetzt werden kann,
eine weitestgehende Materialausnützung gestattet, bei sicherer Funktion eine vereinfachte
Handhabung erlaubt und überdies eine gut gleichmäßige, azolen Spezifikationengenügende
Produktqualität sicherstellt.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen, auf die bezüglich der Offenbarung
aller unten nicht näher erläuterten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es
zeigen: Fig. 1 Etwas schematisch einen Quersc.hnitt durch eine Prallmühle mit reversierbarem
Rotor, und Fig. 2 in größerem Maßstab einen Ausschnitt des Rotors mit aus zwei Schlagleisten
bestehendem Schlagwerkzeug.
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Eine Prallmühle mit Gehäuse 10 weist einen Rotor 12 auf, der um eine
Rotorachse 14 in zwei Drehrichtungen antreibbar umläuft. In einer Schlagleistenaufnahme
16 des Rotors 12 ist jeweils ein zweistückiges Schlagwerkzeug aus zwei Schlagleisten
18 angeordnet. Schlagleisten und daraus aufgebaute Schlagwerkzeuge werden unten
noch näher erläutert. Zwei derartige Schlagwerkzeuge sind am Rotor einander diametral
gegenüber vorgesehen.
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Das Gehäuse 10 weist mittig über dem Rotor eine Beschickungsöffnung
20 auf und ist in seinem Innern mit fest angeordneten Prallplatten 22, sowie um
eine Schwenkachse 24 mit Hilfe eines vorzugsweise hydraulischen Antriebes schwenkverstellbaren
Prallwänden 28 versehen.
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Das durch die Beschickungsöffnung 20 eingeschüttete Gut wird vom schnellumlaufenden
Rotor bearbeitet und abgeschleudert und trifft dabei auf die Prallplatten 22 und
die Prallwände 28 auf.
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Der die Prallwände 28 tragende, um die Schwenkachse 24 schwenkverstellbare
Teil weist überdies eine Gehäusetasche 30 auf. In der Gehäusetasche 30 ist aus Schlagleisten
18 ein Mahlbahnstapel gebildet. Das geschieht auf die gezeigte Weise durch Übereinanderlegen
der Schlagleisten 18 unter Zwischenlage von Keilen 32 zwischen den vom Rotor abgewandten
Schenkeln. Für die unsterste Schlagleiste 18 des MahlbahnstapeLs wird dabei durch
entsprechende angepaßte Ausformung des Taschenbodens 34 für eine definierte Lage
gesorgt. Die oberste Schlagleiste 18 eines Mahlbahnstapels wird durch einen Rundkeil
36, der vorzugsweise Stangenform aufweist, zuverlässig niedergehalten. Der Mahlbahnstapel
ist mit Hilfe des hydraulischen Antriebes 26 so verstellbar, daß sich zwischen den
Außenkanten der die Schlagwerkzeuge des Rotors 12 bildenden Schlagleisten 18. und
den Außenkanten der die Mahlbahn definierenden Schlagleisten 18 in den Gehäusetaschen
30 ein Mahlbahnspalt der gewünschten Größe bildet.
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Eine Nachstellung während des Betriebes entsprechend der Abnützung
ist möglich. Eine gut gleichbleibende Qualität des von der Prallmühle erzeugten
Produktes kann dadurch sichergestellt werden.
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Fig. 2 zeigt zwei Schlagleisten 18 in der Schlagleistenaufnahme 16
des Rotors 12. In die Schlagleistenaufnahme 16 sind seitlich außen den beiden Schlagleisten
zwei Lagerböcke vorhanden.
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Die Schlagleisten 18 bestehen jeweils aus zwei Schenkeln, die miteinander
einen Öffnungswinkel von 1500 bilden. Am Stoß der beiden Schenkel steht in Richtung
der Winkelhalbierenden dieses Öffnungswinkels eine Lagernase 40 vor. Die Lagernase
hat die Form eines gleichseitigen Dreiecks mit einem Scheitelwinkel von 90" und
ist zur winkelhalbierenden Ebene der Schlagleiste 18 symmetrisch angeordnet.
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Auf diese Weise hat jede Schlagleiste im Querschnitt etwa Schiffchenform.
Diese Schiffchenform ist vor allem dadurch definiert, daß das freie Ende eines Schenkels
(Bug und Heck) schräg zur Längserstreckung des Schenkels abgeschnitten ist. Da die
der Lagernase ao benachbarte Oberseite des Schenkels und seine Unterseite untereinander
parallel sind, bildet der Abschnitt mit diesen beiden Flächen einander zu 1800 ergänzende
Winkel. Vorzugsweise ist der Winkel mit der Unterseite des Schenkels 1200, der mit
der Oberseite 60". Der Schiffchencharakter wird weiter dadurch betont, daß die beiden
Endabschnitte (Bug und Heck) etwas höher als der Mittelabschnitt liegen. Schließlich
unterstreicht auch die Lagernase 40 in der Mitte die Erinnerung an ein aus einem
Stück Papier gefaltetes Schiffchen.
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Die Lagerböcke weisen nun auf ihrer der Oberseite der Schlagleisten
18 zugekehrten Seite eine angepaßte
Form auf. Der Lagernase 40
entspricht eine ebenfalls vorzugsweise rechtwinklige Lagermulde 42. Der Lagerbock
38 übergreift so die zum Außenumfang des Rotors 12 weisende Seite der Lagernase
40 mit einer Schrägfläche. Dadurch wird aus den beiden Schlagleisten 18 und den
beiden Lagerböcken eine fest verbundene Einheit gebildet. Haben die Schlagleisten
18 unter der Wirkung der Fliehkraft das Bestreben in Fig. 2 nach oben auszuwandern,
so werden sie durch die die Lagernase 42 übergreifende Schrägfläche des Lagerbocks
weiter nach innen und damit auf die Schwesterschlagleiste zugezwungen. Dadurch wird
selbsttätig eine Verstärkung der Halterung im Betrieb erreicht, während es beim
Stillstand aufgrund der dann geringeren Kräfte möglich ist, die Schlagleisten 18
zu entnehmen, umzudrehen, wieder einzuführen oder durch eine neue. Schlagleiste
zu ersetzen.
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Der in Fig. 2 gezeigte Ausschnitt bildet somit ein vollständiges
Schlagwerkzeug. Dieses besteht aus zwei durch die oben erläuterte Konstruktion fest
aneinander abgestützten und in der Schlagleistenaufnahme 16 gehalterten, im übrigen
aber unverbundenen Schlagleisten 18. Diese stützen sich mit der Unterseite ihrer
im Rotor 12 liegenden Schenkel aneinander ab, während sich ihre außenliegenden Schenkel
unter Bildung eines Winkels von 60° voneinander wegerstrecken. Im Querschnitt weist
somit das Schlagwerkzeug Y-Form auf, wobei der Stiel der Rotorachse 14 (Fig. 1)
zugekehrt ist und in der auch die Rotor achse 14 enthaltenen Verbindungslinie der
beiden Schlagwerkzeuge des Rotors 12 liegt.
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Die schiffcheriförmige Ausbildung der Schlagleisten 18 und die Lagernase
40 sind überdies auch bei der Bildung des Mahlbahnstapels von Vorteil. Wie in
Fig.
1 zu erkennen, wird die unterste Schlagleiste 18 eines Stapels einfach in den entsprechend
keilförmig gestalteten Taschenboden 34 der Gehäusetasche 30 eingelegt. Die darauf
angeordnete Schlagleiste wird mit ihrem innere.n Schenkel einfach auf den inneren
Schenkel der unstersten Schlagleiste 18 aufgelegt. Sie stützt sich dann mit der
Unterseite ihres äußeren Schenkels in der Nähe des Schenkelstoßes auf der vom Verschleiß
nicht betroffenen Lagernase 40 ab, so daß ein entsprechender Freiraum 44 entsteht,
der für die gute Produktqualität wichtig ist. Bei den folgenden Schlagleisten kann
durch die Keile 32 der Freiraum einfach eingestellt werden. Der Rundkeil 36, der
gegebenenfalls auch hydraulisch verstellbar und auf die Mahlbahnstapeloberfläche
preßbar ausgebildet sein kann, stützt sich auf der Oberseite der obersten Schlagleiste
18 am einen Schenkel und der Lagernase ab.
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Schlagleiste für Prallmühlen und mit solchen Schlagleisten versehene
Prallmühle Bezugszeichenliste 10 Gehäuse 12 Rotor 14 Rotorachse 16 Schlagleistenaufnahme
18 Schlagleisten 20 Beschickungsöffnung 22 Prallplatten 24 Schwenkachse 26 Antriebe
28 Prallwände 30 Gehäusetasche 32 Keile 34 Taschenboden 36 Rundkeil 40 Lagernase
42 Lagermulde 44 Freiraum
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