DE325613C

DE325613C - Verfahren zur Herstellung von Rauhsand fuer gewerbliche Zwecke

Info

Publication number: DE325613C
Application number: DE1919325613D
Authority: DE
Original assignee: HUGO STOLTZENBERG DR
Current assignee: HUGO STOLTZENBERG DR
Priority date: 1919-07-01
Filing date: 1919-07-01
Publication date: 1920-09-13

Description

Verfahren zur. Herstellung von Raubsand für. gewerbliche Zwecke. Man hat bereits vorgeschlagen, grubenfeuchten Sand für mörteltechnische Zwecke mittels einer Fluorverbindung aufzuschließen, und zwar geschah, dies durch eine Behandlung mit Kieselfluorwasserstoffsäure oder mittels anderem Fluorverbindungen. Diese nasse Behandlung hat jedoch im wesentlichen eine chemische Aufschließung des Sandes zum Zwecke, insofern als es darauf ankam, die Kieselsäure in Gestalt einer Kieselsäuregallerte abzuscheiden, die beispielsweise bei der Herstellung von Kunststeinen oder bei der Mörtelbereitung gewisse vorteilhafte Wirkungen ausübt. Im Gegensatz hierzu soll gemäß der vorliegenden Erfindung eine mechanische Einwirkung auf den Sand mittels gasförmiger Fluorverbindungen erfolgen, indem der gewöhnliche Rohsand durch gasförmige Fluorverbindungen mechanisch angeätzt und in geraubten Sand übergeführt wird, welcher bei seiner Verwendung für gewerbliche Zwecke gewisse überraschende Eigenschaften besitzt, die dem gewöhnlichen Sande fehlen. Im Sinne der Erfindung soll diese Anätzung nicht mit flüssigen Fluorverbindungen, sondern mit gasförmiger Flußsäure oder deren dissoziierenden Salzen im Dampfzustande erfolgen. Atzungen, die mit-wäßriger Flußsäure hergestellt werden, wirken flächenhaft vertieft, wogegen Gasätzungen mehr raub erscheinen. Eine mikroskopische Untersuchung der Aufrauhungsvorgänge zeigt, daß, während die Flüssigkeitsätzung flächenartig parallel zur Glasoberfläche erscheint, die Gasätzung und die Ätzung durch dissoziierende Salze trichterbildend wirkt, wobei mittels der dissoziierenden Salze ausgeprägte Umwallungsformen um die Trichter herum- erscheinen.
Die Gasätzung braucht nur in sehr geringer Konzentration zu erfolgen. Sie hat eine überraschende Wirkung, insofern als, wenn der Aufrauhungsprozeß einmal begonnen hat, er selbttätig fortschreitet,.selbst wenn keine Flußsäure mehr vorhanden ist. Als dissoziierendes Salz zur Aufrauhung des Sandes wird zweckmäßig die. Behandlung mit Ammoniumfluorid empfohlen.
Es wurde gefunden, daß Gemische von Raubsand mit beliebigen Bindemitteln eine erhöhte Stabilität besitzen, so daß Gemenge von Räuhsand und Ton in Formsanden, Raubsand und Zement in Zementsteinen, Raubsand und Kalk in Kalksandsteinen, Rauhsandjund Gips in Gipsdielen oder Gipsplatten, Raubsand und Teer in Teerpappen dem Erzeugnis eine größere Druck-, Zug- und Drehfestigkeit verleihen als unbehandelter Sand, so daß bei gleichem Bindemittelzusatz Massen von erhöhter Festigkeit entstehen, während bei gleicher Güte der Masse eine geringere Menge von Bindemittelri erforderlich ist.
Die bei gewöhnlicher Temperatur mehrere Wochen in Anspruch nehmende Einwirkung der Gasätzung kann bei der Verwendung von Ammoniumfluorid. auf Sande in Trommeln durch Temperaturerhöhung wesentlich beschleunigt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Raubsand für gewerbliche Zwecke durch Einwirkung von Fluorverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sand mit geringen Mengen gasförmiger Fluorwasserstoffsäure oder - deren dissoziierenden Salzen im Dampfzustande behandelt.