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DE3136155A1 - Verfahren zur zufuehrung von absorbenzien beim nass-kalk-verfahren zur desulfurierung von abgas - Google Patents

Verfahren zur zufuehrung von absorbenzien beim nass-kalk-verfahren zur desulfurierung von abgas

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DE3136155A1
DE3136155A1 DE19813136155 DE3136155A DE3136155A1 DE 3136155 A1 DE3136155 A1 DE 3136155A1 DE 19813136155 DE19813136155 DE 19813136155 DE 3136155 A DE3136155 A DE 3136155A DE 3136155 A1 DE3136155 A1 DE 3136155A1
Authority
DE
Germany
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absorption
vessel
lime
limestone
liquor
Prior art date
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Application number
DE19813136155
Other languages
English (en)
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DE3136155C2 (de
Inventor
Kenzo Hiroshima Hiroshima Muramatsu
Susumu Okino
Naoharu Shinoda
Atsushi Tatani
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mitsubishi Heavy Industries Ltd
Original Assignee
Mitsubishi Heavy Industries Ltd
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Filing date
Publication date
Application filed by Mitsubishi Heavy Industries Ltd filed Critical Mitsubishi Heavy Industries Ltd
Publication of DE3136155A1 publication Critical patent/DE3136155A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3136155C2 publication Critical patent/DE3136155C2/de
Expired legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/50Sulfur oxides
    • B01D53/501Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Zuführung von Absorbenzien beim Naß-
  • Kalk-Verfahren zur Desulfurierung von Abgas Dier Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zuführung von Kalkstein und gelöschtem (oder gebranntem ungelöschtem) Kalk, welche als Absorbenzien zur Behandlung von S02-haltigem Verbrennungsabgas beim Naß-Kalk-Verfahren mittels einer Desulfurierungsvorrichtung benutzt werden. Im spezielleren betrifft die Erfindung ein derartiges Verfahren unter Aufrechterhaltung hoher De sulfurierungsgrade und Kalk-Reaktionsuinsätze, bei welchem Abgas behandelt wird, dessen S02-Konzentration mehr als etwa 1000 ppm beträgt, und zwar mit einem einzigen Absorptionsrohr, das mit einem gleichlaufenden#Gas-Flüssigkeit-Kontaktierungsmechanismus ausgestattet ist.
  • Naß-Kalk-Verfahren sind bisher in großem Umfange zur Entfernung von S02 aus Verbrennungsabgasen benutzt worden.
  • Im allgemeinen finden bei dem Verfahren Umsetzungen in Absorptionsrohren wie folgt statt: Die Formeln (1) und (2) geben die Reaktionen wie der, die in jedem Rohr stattfinden', in dem Gas-Flüssigkeit-Kontakt gegeben ist, und die Formeln (3) und (4) geben die Reaktionen in Gefäßen wieder, die mit den Rohren verbunden sind, und mit absorbierenden Materialien beschickt werden. Die Formel (3) entspricht der Reaktion, die bei Verwendung von Kalkstein als absorbierendes Material stattfindet, und die Formel (4) entspricht der Reaktion bei Verwendung von gelöschtem (oder gebranntem ungelöschtem) Kalk.
  • Im Innern des Rohrs bewirkt der Gas-Flüssigkeit-Kontakt, daß sich S02 in dem 1120 der Absorptionslauge löst und unter Bildung von 11503 dissoziiert, von welchem ein 2-Teil mit in dem Abgas enthaltenen QO zu SOLL oxidiert wird. Dieses reagiert weiter mit unter Bildung von CaSO4 .2H20 (diese Reaktionsformel ist weggelassen worden).
  • Ca2+ und 11503 in der Absorptionslauge, deren.pH-Wert bei Absorption von S02 gesenkt worden ist, reagieren mit dem absorbierenden Material in dem Gefäß des Absorptionsrohrs unter Bildung von neutralen Während die Reaktionen (1), (2) fortschreiten, hat die Absorptionslauge in dem Rohr einen 502-Partialdruck, der ausgedruckt wird durch der Partialdruck von S02 ist, E [H+] und lonenkonzentrationen sind und 11K eine Konstante ist.
  • in der Gleichung (5) variiert mit dem Flüssigkeit-Gas-Verhältnis (-L/G) oder dem Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeit von Absorptionslauge, L (kg/h), zu der Strömungsgeschwindigkeit von zu behandelndem Abgas, G (kg/h), der SC2- Konzentration in dem Einlaß des ,Absorptionsrohrs, Y (ppm), und dem Desulfurierungsgrad, #, , wobei die nachfolgend angegebenen Beziehungen vorliegen: worin k eine Konstante ist.
  • Wie der Gleichung (6) zu entnehmen ist, zeigt die Absorptionslauge, deren pH-Wert wegen der S02-Absorption gesenkt worden ist, einen erhöhten Bert für wobei diese Zunahme der S02-Konzentiation in dem Abgas direkt proportional und dem L/G-Verhältnis umgekehrt proportional ist. Wenn daher die S02-Konzentration in dem Abgas, sich auf einem hohen Wert von etwa 1000 ppm oder mehr befindet, erhöht sich der S02-Partialdruck in der Absorptionslauge, welche im kontakt mit dem Abgas im Innern des Rohrs Fließt, und verringert sich der Desulfurierungsgrad auf einen erheblich niedrigeren Wert.
  • Dieses ist bisher im Hinblick auf die Formeln (5) und (6) dadurch vermieden worden, daß der pH-Wert der Absorptionslauge zu der alkalischen Seite verschoben wurde, um die H+-Ionenkonzentra'tion zu verringern, oder das L/G-Verhältnis erhöht und der S02-Partialdruck in der Lauge gesenkt wurde Wie oben angegeben ist, muß je höher die S02-Konzentration in dem Abgas ist, desto stärker die Alkalinität der Äbsorptionslauge durch Steigung des pH-Werts der Lauge gemacht werden, oder das II/G-Verhältnis grösser gemacht werden, so daß ein hohes Desulfurierungsverhältnis erhalten werden kann, Diese herkömmlichen Gegenmaßnahmen haben Nachteile, die nachfolgend erklärt werden sollen.
  • Damit die Absorptionslauge einen erhöhten pH-Wert aufweist, um eine starke Alkalinität aufrecht zu erhalten, ist es erforderlich, daß die Lauge viel (Ca(OH)2 und CaCO3 enthält, welche beide alkalisch sind. Daher müssen die absorbierenden Materialien in einem größeren gemeinsamen Anteil zugeführt werden, als er dem durch Absorption abgefangenen SO2 entspricht. Dieses ist unwirtschaftlich, weil es Verluste an absorbierenden Materialien zur Folge hat, Die Verwendung von Kalkstein als absorbierendes Material ist in der Praxis ziemlich ungeeignet bzw. unerwünscht, weil das sogenannte schwere Calciumarbonat, das durch Pulverisieren des in der Natur vorkommenden Kalkstein erhalten wird, eine so schwache Reaktionsfähigkeit hat, daß ein großer ueberschuß davon für eine zu absorbierende S02- Menge eingespeist werden muß, um die Absorptionslauge auf dem alkalischen Gebiet zu halten. Auch wenn z.B. Kalkstein oder schweres Calciumcarbonat in einem großen ueberschuß in der'Absorptionslauge vorhanden ist, bleibt der pH-Wert der Lauge höchstens in der Nähe von 6,0. Aus praktischen Gründen wird daher die Lauge im Innern imdes Absorptionsrohrgefäßes bei einem pH-Wert von etwa 5,5 gehalten, um einen erheblichen Verlust an absorbierendem Material zu verhüten. Verständlicherweise kann der SO2-Partialdruck#in'der Absorptionslauge in diesem Fall nicht gesenkt werden und als Folge davon ist der Desul.furierungsgrad nicht hoch.
  • Wenn andererseits weit stärker reaktiver alkalischer gebrannter ungelöschter Kalk.oder gelöschter Kalk verwendet wird, ist es leicht, den pH-Wert der Absorptionslauge auf der alkalischen Seite zu halten. Dessen ungeachtet absorbiert jedoch.irgendwelches in der Absorptionslauge vorhandenes überschüssiges Ca('OH)2 das Kohlensäuregas, das etwa 1~/o des Abgases ausmacht, im Innern des Rohrs gemäß der Reaktion (7), was wiederum zu einem Verlust an absorbierendem Material führt.
  • Obwohl die-Zufuhr eines großen Öa(ÖH)2-Überschußes z.B.
  • den pH-Wert der Absorptionslauge auf 10 oder mehr an- steigen läßt, wird dadurch die CD2-Absorpt'ionsreaktion (7) gefördert, was mit einem unwirtschaftlichen Verbrauch eines großen Teils des absorbierenden Materials verbunden ist. In der Praxis wird aus diesem Grunde die Lauge in dem Gefäß des Absorptionsrohrs bei einem pH-Wert von etwa 6,0 gehalten, um einen großen Verlust von absorbierendem Material zu vermeiden. In diesem Fall kann natürlich der S02-Partialdruck in der Lauge nicht verringert werden und erhöht sich nicht der Desulfurierungsgrad. Besonders wenn die S02-Konzentration in dem zu behandelnden Abgas hoch ist, in der Größenordnung von etwa 1000 ppm, ist der S02-Partialdruck in der Lauge zu hoch.
  • Wie oben angegeben ist, haben die üblichen Methoden zur Erhöhung des' Desulfurierungswirkungsgrads die Nachteile, daß, entsprechend höhere Verluste an absorbierenden Materialien und höhere Betriebskosten für die Vorrichtung gegeben sind.
  • Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem die vorstehenden Nachteile ausgeschaltet sind und das einen hohen-Desulfurlerungswirkungsgrad erreicht, während gleichzeitig ein Verlust von äbsorbierenden Materialien vermieden wird 9 und welches besonders vorteilhaft ist, wenn Abgase mit hohen S02-Konzentrationen behandelt werden sollen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Zuführung von Kalkstein und gelöschtem (oder gebranntem ungelöschtem) Kalk als Absorbenzien bei einem Naß-Kalk-Verfahren zur Desulfurierung von Abgas, das dadurch gekennzeichnet, daß man eine Absorptionslauge von einem S02-absorbierenden Abschnitt mit einem Gas-Flüssigkeit-Kontaktierungsmechanismus zu einem ersten Gefäß, einem zweiten Gefäß und zurück zu dem absorbierenden Abschnitt fließen läßt, während man Kalkstein dem ersten Gefäß und gelöschtem (oder gebrannten ungelöschten) Kalk dem zweiten Gefäß zuführt.
  • Das obige Ziel und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen noch deutlicher aus der nachfolgenden BeschreiblE g in Verbindung mit der dazugehörigen Zeichnung hervor, in welcher die einzige Darstellung ein Fließschema eines Systems zur Durchfuhrung der Erfindung ist.
  • Das Verfahren der Erfindung soll nun anhand der Zeichnung in der dort' dargestellten Ausführungsform erläutert werden.
  • S02-ha5.tiges Abgas 101 tritt in ein Absorptionsrohr 102 ein, in dem es durch den Kontakt mit gleichlaufender, durch die Düsen 104 eingespruhter Absorptionslauge von S02 befreit wird und das Rohr 102 als gereinigtes Gas 103 verläßt. Die Lauge, die SO, absorbiert hat, fällt durch die Leitung 105 in ein erstes Gefäß 106, wo sie mit einer Kalksteinaufschlämmung als Absorbens, welche von der Leitung 113 zugeführt wird, unter Rühren durch einen Rührer 107 vermischt-wird.
  • Die Absorptionslauge wird dann von dem ersten Gefäß 106 durch eineüberlaufleitung 108 zu einem zweiten Gefäß 109 transportiert ~und wiederum unter Rühren mit einem Rührer 110 mit gelöschtem -(oder gebrannten ungelöschtem) Kalk aus der Leitung 111 beschickt.
  • Weil durch Löschen von gebranntem ungelöschtem Kalk gelöschte#r Kalk erhalten wird, ist im allgemeinen das durch die Leitung 111 zugeführte Material eine Aufschlämmung aus gelöschtem Kalk.
  • (Der Ausdruck gelöschter (oder gebrannter, ungel,öschter) Kalk" wird der Einfachheit halber nachfolgend durch "gelöschten Kalk11 ersetzt).
  • Von dem zweiten Gefäß 109 wird die Absorptionslauge durch eine Umlaufpumpe -112 zu den Düsen 104 des Absorptionsrohrs zurückgeführt.
  • Die Lauge, deren pH-Wert nach S02-Absorption zur sauren Seite verschoben worden ist, nimmt die Form einer Suspension an, die 5 bis 25#Gew.-% feste Teilchen enthält, hauptsächlich und CaSO4.,2H20-Krietalle. Ein Teil der Suspension wird durch die Leitung 114 herausgenommen und der nächsten Veplfakrensstufe derart zugegeben, daß die;Kristaile in einer gemeinsamen molaren Menge, die gleich der absorbierten S02-Menge ist, aus dem System abgezogen werden können.
  • Die nächste Verfahrensstufe ist z.B. eine Oxidationsstufe, in der zu CaS04e2H20 oxidiert und Gips als Nebenprodukt entfernt wird. Zu anderen Möglichkeiten gehört eine Verfahrenstufe, in der die Suspension in Flüssigkeit und feste Stoffe getrennt wird und letztere als Schlamm abgezogen werden. Es sollen nun die mit dem Verfahren der Erfindung durch zuführung von Kalkstein und gelöschtem Kalk zu dem ersten und zweiten Gefäß 1069 109 zu erzielenden Wirkungen und Effekte te erläutert werden.
  • Das Verfahren der Erfindung, das unter die Kategorie der Naß-Kalk-Verfahren fällt, benutzt die oben angegebenen chemischen Reaktionen (1) bis (4) und (7).
  • In stöchiometrischer Hinsicht jedoch finden die Reaktionen in der folgenden Weise statt: Bei Zusammenfassung von (1) und (2) wird die S02-Absorptionsreation durch ausgedrückt.
  • Der Re akt ipnsgrad von Kalkstein auf Basis der aufgefangenden oder absorbierten (molaren) S02 Menge soll a sein. Dann geht die Umsetzung wie folgt vor sich: aCaCO3 + aCa² + +2aHS03 + aR20 Diese Reaktion (9) findet in dem ersten Gefäß ?06~unter Bildung von Kohlensäure, H2C03, statt.
  • In dem zweiten Gefäß 109 reagiert die Säure, H2C05, mit gelöschtem Kalk. Unter der Voraussetzung, daß der zugeführte gelöschte Kalk, auf der stöchiometrischen Basis.der absorbierten (molaren) S02-Menge, b ist, findet hier folgende Umsetzung statt: bCa(OH)2 + aR2C03 Wenn in der vorstehenden Formel (10) Ca(OH)2 in einer Menge zugeführt wird, die für H2003 weder zu große noch zu gering ist dann kann die stöchiometrische Beziehung a m b eingehalten werden, und die Formel (10) kann wie folgt umgeschrieben werden: Das auf diese Weise gebildete CaCO3 ist eine hoch reaktive Verbindung, die als leichtes Calciumcarbonat bekannt ist, im Unterschied zum Kalkstein, der in der Natur vorkommt und schweres Calciumcarbonat genannt wird. Dieses reaktive leichte Calciumcarbonat reagiert dann mit Ca2+ und H803 , welche nach $02-Absorption in dem Absorptionsrohr 102 gebildet worden sind, und ergibt neutrale CaSO3.-12 H20-Kristalle unter Freigabe von C02 in den Abgasstrom gemäß folgende Gleichung: bCaCO3 + bCa2+ + 2bHSO3- Wenn Kalkstein und gelöschter Kalk aus den Leitungen 113, 111 in genauen Anteilen für den absorbierten S02-Anteil (wie in (8) angegeben ist) zugeführt werden, dann gilt a+b=1 (13,) Wenn gelöschter Kalk außerdem in stöchiometrischer Hinsicht in einem Anteil , der weder zu hoch noch zu niedrig für die in (9) gebildete Kohlensäure, H2CO3S ist, dann werden a = b und Formel (13) wird wie folgt umgeschrieben: a + b = a + a = 1. Daraus ergibt sich die folgende Beziehung: a , b " 0,5~ -(14) Darunter ist zu verstehen, daß das beste Ergebnis erhalten wird, wenn Kalkstein und gelöschter Kalk getrennt dem ersten und zweiten Gefäß 106, 109 in Anteilen zugeführt werden, die jeweils 50% der absorbierten S02-Menge entsprechen, weil die Reaktionen (8) bis (12) in stöchiometrischer Weise ohne Überschuß oder Mengel an den Reaktanten ablaufen. In der Praxis werden die vorteilhaften Effekte der Erfindung dadurch erreicht, daß Kalkstein und gelöschter Kalk getrennt den beiden Gefäßen in Anteilen zugeführt werden, die die absorbierte-S02-Menge nicht übersteigen.
  • Die Vorteile des Zuführungsverf ahrens gemäß der Erfindung gegenüber den herkömmlichen Verfahren sind die folgenden erreichbaren überlegenen Effekte: (A) Wie in der Formel (11) angegeben ist, wird gelöschter Ealk in einer eingestellten Menge für die Neutralisation der durch (9) gebildeten Kohlensäure, H2C03, zugeführt-.
  • Dadurch wird ein übermäßiger, Verbrauch von Absorbens, wie es bisher für die Absorption -von Kohlensäure gas der Fall war, vermieden.
  • (3)Das durch die Reaktion (11) gebildete CaC?3 ist leichtes Calciumcarbonat und so reaktiv, daß es sofort nach S02-Absorption aus dem Abgas gebildetes HS03 durch Gas-Flüssigkeit-Kontakt im Innern des Absorptionsrohrs zu neutralen H20-Kristallen neutralisiert. Im Gegensatz dazu ist natürlicher Kalkstein schweres Calciumcarbonat, das nicht eine sofortige Neutralisations- reaktion in dem Rohr eingeht; es ist höchstens in einem solchen Ausmaß reaktiv, daß es eine Neutralisationsreaktion langsam innerhalb einer langen Verweildauer in den Gefäßen bewirkt. Die vorliegende Erfindung verwendet daher nicht bloß Kalkstein, sondern außerdem das stark reaktive Calciumcarbonat, das die Neutralis at ionsre aktion (12) im Verlauf des Gas-Flüssigkeit-Kontakts bewirkt. Dementsprechend wird die HSO -lonenkonzentration verringert und kann der Gas-Flüssigkeit-Kontakt mit der bei einem niedrigen 502 Partialdruck gehaltenen Absorptionslauge durchgeführt werden. Dadurch wird ein hoher Grad der S02-Entfernung erzielt.
  • (C) Wenn ein hoher Desulfurierungsgrad auf herkömmlicher Weise durch die Verwendung von gelöschtem Kalk erzielt werden soll, wird übermäßig viel gelöschter Kalk verbraucht, weil der Kalk außerdem das in dem Abgas reichlich vorhandene Kohlensäuregas absorbiert. Das Verfahren der Erfindung schaltet diesen Nachteil aus.
  • (D) Besonders, wenn die SÖ2-Konzentration in dem Ab-gas sehr hoch ist, wie 1000 ppm oder darüber, ist es bei den herkömmlichen Verfahren üblich, daß der Wirkungsgrad der Desulfurierung in dem Maße abnimmt, in dem die Absorptionslauge einen erhöhten S02-Partialdruck aufgrund der S02-Absorption in dem Rohr hat.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung kann der S02-Partialdruck in der Absorptionslauge niedrig gehalten werden und ist die teilweise aus der Vorrichtung durch die Leitung 114 abgezogene Lauge weitgehend frei von unumgesetztem CaC03, wodurch Verluste an Absorbens vermieden werden. Kurz gesagt, stellt die Erfindung ein sehr nützliches Verfahren zur Verfügung, das die gleichzeitige Realisierung von zwei miteinander in Konflikt stehenden Zielen, nämlich der Einhaltung eines hohen Desulfurierungsgrads und der Verhütung eines übermäßigen Verbrauchs von absorbierenden Materialien, ermöglicht, was bisher nach den üblichen Verfahren unerreichbar war.
  • (E) Zur Behandlung von Abgasen mit hohen S02-Konzentrationen sind bisher Anlagen mit einer Vielzahl von in Reihe angeordneten Absorptionsrohren verwendet worden, um einen hohen Desulfurierungsgrad zu erreichen und Verluste an absorbiere,nden Materialien zu vermeiden. Das Erfordernis nur eines einzigen Absorptionsrohrs ist ein anderer Vorteil der Erfindung gegenüber den bisher bekannten Verfahren.
  • (F) Wenn Kalkstein und gelöschter Kalk gemeinsam benutzt werden, ist festzustellen, daß der erstere weniger reaktiv ist als der letztere, und bei der Brfindung werden beide getrennt gemäß ihren Re akt ivitäten zugeführt. Diese Verfahrensführung ist es durch welche die oben beschriebenen Effekte der Erfindung erreicht werden Obwohl die gemeinsame Verwendung von Kalkstein und gelöschtem Kalk der Technik bekannt gewesen ist, handelte es sich dabei um eine bloße Kombination der beiden Materialien, welche nicht genau stochiometrisch zugemessen wurden. Außerdem unterscheiden sich die#Methoden der Zuführung derselben von der Erfindung, und daher konnten die herkömmlichen Verfahren nicht die vorteilhaften Effekte der kombinierten Verwendung von Kalkstein und gelöschtem Kalk, welche die Erfindung kennzeichnet, ergeben.
  • Wenn z.B. Kalkstein und gelöschter Kalk ein und demselben Gefäß zugeführt werden, wird eine auf einen pH-Wert von 6 oder mehr eingestellte 502 Absorptionslauge vollständig mit gelöschtem Kalk aber wenig mit Kalkstein reagieren. In diesen Fall kann das Verfahren nicht den geringsten Vorteil aus der kombinierten Verwendung von Kalkstein und gelöschtem ziehen.
  • Wenn die Lauge auf einen pH-Wert von 6 oder weniger eingestellt wird, währenddem gleichen Gefäß Kalkstein und gelöschter Kalk zugeführt werden, erhöht sich die Reaktivität von Kalkstein, doch steigt, weil der S02-Partialdruck nicht gesenkt werden kann, der Desulfurierungsgrad nicht in entsprechender Weise.
  • In jedem Fall ergibt eine -bloBe Kombination von Kalkstein und gelöschtem Kalk kein gutes Ergebnis.
  • (G) Ferner ist die vorliegende Erfindung mit Absorptionsrohren vom gleichlaufenden Gas-Flüssigkeit-Kontakttyp wirksam durchführbar. Üblicherweise wird von der Theorie der Gasabsorption her der Gegenstrom-Gas-Flüssigkeit-Kontakttyp gegenüber dem gleichlaufenden Typ bevorzugt. Für das Absorptionsrohr bei einer Abgas Desulfurierungsvorrichtung, die nach dem Naß-Kalk-Verfahren arbeitet, wird eine Aufschlämmung einer Calciumverbindung mit geringer Löslichkeit verwendet, im Gegensatz zu der nabh dem Sodaverfahren arbeitenden Vorrichtung, bei.der eine wässrige alkalische Lösung für die Absorption verwendet wird. Die grundlegende Überlegung bei Durchführung des Kalkverfahrens ist daher darauf gerichtet, eine Schlackenbildung zu vermeiden. Dieses Ergebnis wird durch Benutzung eines relativ großen L/G-Verhältnisses und die dadurch erreichte Vermeidung eines Stockens der Aufschlämmung erzielt. Dieses ist der Grund dafür, daß häufig Absorptionsrohre vom gleichlaufenden Typ verwendet werden, bei dem weniger Strömungsdruckverluste als beim Gegenstromtyp auftreten. Im allgemeinen zeigt der gleichlaufende Typ einen ausgeprägten Abfall hinsichtlich des Desulfurierungswirkungsgrads mit einem Anstieg des S02-Partialdrucks in der Absorptionslauge. Als Folge ~davon' erhöht eine Zunahme der S02-Konzentration Y in dem Abgas das L/G-Verhältnis zu sehr und macht den Betrieb zu kostspielig. Bei dem Verfahren der Erfindung kann der S02-Partialdruck im Innern des Absorptionsrohrs klein gehalten werden und kann daher das L/G-Verhältnis niedrig sein. Das Verfahren der Erfindung ist besonders bei einem Absorptionsrohr mit gleichlaufendem Gas-Flüssigkeit-Kontaktierungstechanismur zur Behandlung von Abgasen wirksam, dessen SO2-Konzentrationen etwa 1000 ppm oder mehr betragen.
  • Beispiel Ein Gas, das annähernd aus 4000 ppm S02, 10 Vol-0/o C02, 16 Vol, H20, 5 Vol.-% 02 und 69 Vol.-% N2 bei 5500 bestand, wurde mit einem Durchsatz von 2000 m3N/h'durch ein Absorptionsrohr 102 vom Gitter-gefüllten, gleichlaufenden Gas-Flü,ssigkeit-Kontakt-Typ behandelt.
  • Der Gitterfüllungsabschnitt war 8 Meter hoch.
  • Die Menge von Absorptionslauge wurde so eingestellt, daß eine Umlaufpumpe 112 für das Rohr die Lauge mit einer Geschwindigkeit von 40 m3/h umlaufen lassen und die Lauge in dem ersten und zweiten Gefäß 106, 109 für etwa 2 bzw. 1 Minute verweilen konnte.
  • Das erste Gefäß 106 wurde mit einer Kalksteinaufschlämmung beschickt, die etwa 8 Gew.-% Kalkstein (schweres Calciumcarbonat) enthielt, der so zerkleinert worden war, daß er ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm (325-mesh-Sieb) passierte, und zwar kontinuierlich in einem Anteil von 250 l/h, so, daß eine Kalksteinmenge zugeführt werden konnte," die etwa 50 Mol-% des zu absorbierenden SO2 entsprach, und der pH-Wert der Absorptionslauge in dem ersten Gefäß 106 wurde auf 5,0 bis 5,5 eingestellt.
  • Das zweite Gefäß 109 wurde mit einer Aufschlämmung beschickt, die etwa 6 Gew.4o Ca(0H)2-Kristalle enthielt und welche durch Löschen von gebranntem ungelöschtem Kalk erhalten worden war, und zwar kontinuierlich in einem Anteil von etwa 250 l/h, so daß eine Menge von gelöschtem Kalk zugeführt werden konnte, die. etwa 50 Mol % des zu absorbierenden S02 entsprach, und der pH-Wert der Absorptionslauge in dem zweiten Gefäß wurde auf 6,0 bis 9,0 eingestellt.
  • Die Absorptionslauge, die nach unten durch das Absorptionsrohr floß, wurde teilweise abgenommen, und zwar kontinuierlich in einem Anteil von etwa 500 l/h durch die Leitung 114. Die CaOO3-Konzentration,in der abgezogenen Lauge betrug gemäß der Analyse nicht mehr als 0,02 Mol/l oder nur 2,5 Mol-'/o oder weniger im Vergleich mit der Gesamtkonzentration von Calciumverbindung in der Lauge von 0,80 Mol/l. Demnach betrug der Umsetzungsgrad der Absorbenzien über 97,5%. Der pH-Wert der durch die Leitung 114 abgezogenen Lauge lag im Bereich von etwa 4,7 bis 5,0. Andererseits enthielt das Gas, das das Absorptionsrohr 102 verließ etwa SO ppm SO2, was einen hohen Desulfurierungsgrad anzeigt.
  • Leerseite

Claims (2)

  1. Papentansprüche 1. Verfahren zur Zuführung von Absorbenzien beim NaP-Kalk-Verfahren zur Abgasdesulfurierung unter Verwendung von Kalkstein und gelöschtem (oder gebranntem ungelöschtem) Kalk als Absorbenzien, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß man eine Absorptionslauge von einem S02-absorbierenden Abschnitt mit einem Gas-Flüssigkeit-Kontakt ierungs -mechanismus zu einem ersten Gefäß, einem zweiten Gefäß und zurück zu dem absorbierenden Abschnitt flie-Ben läßt, während man Kalkstein dem ersten Gefäß und gelöschten (oder gebrannten ungelöschten) Kalk dem zweiten Gefäß zuführt.
  2. 2. Verfahren zur Zuführung von Absorbenzien nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, daß man das erste und das zweite Gefäß mit dem Kalkstein und dem gelöschten Kalk jeweils in einem Anteil beschickt, welcher den durch Absorption abzufangenden S02-Anteil nicht übersteigt.
DE19813136155 1980-09-12 1981-09-09 Verfahren zur Zuführung von Absorbenzien beim Naß-Kalk-Verfahren zur Abgasdesulfurierung Expired DE3136155C2 (de)

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