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DE3131052C1 - Verfahren zur synthetischen Herstellung von Polydesoxynucleotiden - Google Patents

Verfahren zur synthetischen Herstellung von Polydesoxynucleotiden

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Publication number
DE3131052C1
DE3131052C1 DE19813131052 DE3131052A DE3131052C1 DE 3131052 C1 DE3131052 C1 DE 3131052C1 DE 19813131052 DE19813131052 DE 19813131052 DE 3131052 A DE3131052 A DE 3131052A DE 3131052 C1 DE3131052 C1 DE 3131052C1
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DE
Germany
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enzyme
deoxyribonucleic acid
poly
polydeoxynucleotides
acid polymerase
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DE19813131052
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English (en)
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MTA KOEZPONTI KEMIAI KI
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MTA KOEZPONTI KEMIAI KI
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H21/00Compounds containing two or more mononucleotide units having separate phosphate or polyphosphate groups linked by saccharide radicals of nucleoside groups, e.g. nucleic acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N11/00Carrier-bound or immobilised enzymes; Carrier-bound or immobilised microbial cells; Preparation thereof
    • C12N11/02Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier
    • C12N11/10Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier the carrier being a carbohydrate
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
    • C12P19/28N-glycosides
    • C12P19/30Nucleotides
    • C12P19/34Polynucleotides, e.g. nucleic acids, oligoribonucleotides

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Description

  • Ferner beruht die Erfindung auf der überraschenden Feststellung, daß solche Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme an feste Träger gebunden und so für diesen Zweck verwendet Werden können, welche eine freie Mercaptogruppe, die keinen Teil des aktiven Zentrums des Enzyms bildet, aufweisen. Über diese Gruppen kann nämlich das Enzym durch die &ubstitution des Protons mit kovalenter Bindung an einen zur Bindung an Mercaptogruppen befähigten Träger gebunden werden, ohne daß das Binden den Verlust der Aktivität oder ihr Abnehmen verursachen würde. Dies ist auf Grund der oben erörterten besonders hohen Empfindlichkeit der Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme besonders überraschend, da bei der Bindung des großen Moleküls des genannten Trägers an das große Molekül des Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyms eine besonders ausgeprägte Konformationsänderung mit dem Verlust der Aktivität dieses Enzyms zu erwarten gewesen wäre.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren.
  • Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als fester Träger ein immobilisiertes Reagens, das eine Thiolgruppe aufweist verwendet.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren können als feste Träger vorteilhaft immobilisierte Thiolreagenzien mit modifizierter Agarosebasis, zum Beispiel die Thiopropyl-Sepharose 6B (Pharmacia Information Booklet, 1977) oder die Activated Thiol-Sepharose 4B (Pharmacia Information Booklet, 1974) verwendetwerden.
  • Die Struktur der Thiopropyl-Sepharose 6B wird durch die folgende Formel, in welcher die Matrix eine modifizierte Agarose ist, veranschaulicht Die Thiopropyl-Sepharose 6B weist 20 uMol 2-Thiopyridylgruppen, bezogen auf 1 cm3 gequollenes Gel, auf. 1 g lyophilisiertes Gel nimmt im gequollenen Zustand ein Volumen von etwa 3 cm3 ein Die durch eine 2-Thiopyridylgruppe maskierte und aktivierte immobilisierte Thiolgruppe kann auf verschiedene Weise freigesetzt werden, sie kann aber auch mit einer Mercaptogruppe unter Bildung einer Disulfidbindung direkt zur Umsetzung gebracht werden. Nach dem Informationsmaterial der Pharmacia beträgt der molare Extinktionskoeffizient des dabei sich abspaltenden Pyridin-2-thiones bei 343 nm 8,08 x 103 Mol-1 cm-1.
  • Zur Herstellung des an den Träger gebundenen Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzymes wird zweckmäßig wie folgt vorgegangen.
  • Der gewählte feste Träger wird in einem Kaliumphosphatpuffer (pH-Wert = 7,4) gequollen, danach in eine Kolonne gefüllt und darauf das im Puffer gelöste Enzym aufgebracht Wie bereits erwähnt, werden erfindungsgemaß solche Enzyme, welche chemische Reaktionen eingehende freie Mercaptogruppen aufweisen, verwendet. - Dazu gehört vor allem das aus der Bakterie Escherichia coli isolierbare Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym des Typs I (Kornberg-Polymerase). Dieses ist ein sphärisches Molekül ohne Untereinheit mit einem Molekulargewicht von 109 000 Dalton, das 975 Aminosäuren aufweist. Sein aktives Zentrum enthält unter anderen ein Lysinmolekül und ein Argininmolekül. Im Molekül befinden sich eine einzige Sulfidbindung und eine Thiolgruppe (Sulfhydrylgruppe). Die letztere kann ohne Aktivitätsverminderung mit Jodacetat und Quecksilbersalzen zur Umsetzung gebracht werden.
  • Ähnlich dem aus E. coli gewinnbaren Enzym werden auch die aus anderen Bakterien, wie Bacillus subtilis, Micorcoccus lisodeicticus und Mycobacterium tuberculosis, isolierten Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme des Typs I nicht durch Sulfhydrylreagenzien (Thiolreagenzien) gehemmt, das heißt, daß sie ähnlich wie das Enzym aus E. coli immobilisierbar sind. Dagegen werden die aus allen 4 Bakterienarten isolierten Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme der Typen II und III durch Sulfhydrylreagenzien (Thiolreagenzien) gehemmt, so daß sie nicht auf die vorher angegebene Weise an den festen Träger gebunden werden können. Von den aus Organismen von Säugetieren bisher isolierten Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzymen [ECiJJJ.I werden die oc-Polymerase und die y-Polymerase ebenfalls gehemmt, während die ß-Polymerase durch Sulfhydrylreagenzien (Thiolreagenzien) nicht gehemmt wird.
  • Das aus seiner Lösung im Puffer auf den Träger aufgebrachte Enzym wird mit einem weiteren Puffer in den Träger hineingespült, und dann wird das Gemisch im Interesse einer möglichst vollständigen Bindung 10mal mit einer peristaltischen Pumpe umgepumpt Die Reaktion erfolgt nach dem folgenden Reaktionsschema worin E fflr das Desoxyrib onucleinsaure-Polymerase-Enzym des Typs I steht bedeutet Die Menge des gebundenen Enzyms kann direkt durch die Messung der molaren Lichtabsorption des sich äbspaltenden Pyridin-2-thiones und indirekt durch die Messung der Desoxyribonucleinsäuremenge, welche mit der - durch das Enzym katalysierten Synthese hergestellt wird, bestimmt werden.
  • Nach dem Ende der Bindungsreaktion wird der Puffer abgelassen und das Gel mit weiterem frischem Puffer gewaschen, und zwar zunächst so lange, bis das Spektrum des abfließenden Puffers mit dem des reinen Puffers nicht identisch ist, wozu etwa 10 cm3 benötigt werden, und anschließend mit noch 40 cm3 mit einer Geschwindigkeit von 1 cm3/Minute. Für die Spektrophotometrie kann ein Registrierspektrophotometer vom Typ Zeiss Specord UV VIS verwendet werden.
  • Das so gebundene Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym wird dann zur erfmdungsgemäßen synthetischen Herstellung von Polydesoxynucleotiden verwendes Das für die Synthese benutzte Reaktionsgemisch enthält in wäßrigem Medium die als Substrat verwendeten Desoxynucleoside (2'-Desoxynucleosid-5t-triphosphate) und gegebenenfalls den Templatprimärkomplex.
  • Zweckmäßig wird erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen.
  • Das Reaktionsgemisch wird mit einem Puffer, durch dessen Menge und Art beziehungsweise Qualität die optimale Funktion des verwendeten Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyms sichergestellt werden muß, auf einen pH-Wert von 6,5 bis 9,5 gepuffert. Dem Reaktionsgemisch wird außerdem ein die optimale Funktion des Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzymes sicherstellendes Metallsalz, vorzugsweise Magnesiumsalz, in entsprechender Konzentration zugesetzt Die Temperatur der Kolonne wird auf 37"C eingestellt und das Reaktionsgemisch ebenfalls mit einer Temperatur von 37"C in sie eingebracht und so auf das an den Träger gebundene Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym aufgebracht, worauf es mit einer peristaltischen Pumpe umgepumpt wird.
  • Das Voranschreiten der Reaktion kann auf verschiedene Weise kontrolliert werden, beispielsweise durch Messung der Radioaktivität des säureunlöslichen Materials, Papierchromatographie, Analyse des Endproduktes oder eine Kontrollreaktion.
  • Im Falle der Radioaktivitätsmessung muß das Reaktionsgemisch auch markiertes Substrat enthalten.
  • Dazu kann zum Beispiel [H3]-2'-Desoxyadenosin-5'-triphosphat ICH3]dATP) benutzt werden. Die Messung wird in der Weise durchgeführt, daß dem die Kolonne durchfließenden Gemisch in bestimmten Zeitabständen Proben von jeweils 25 tjl mit einer Hamilton-Mikropipette entnommen und diese Anteile auf Glasfilterplatten vom Typ GF/C (Durchmesser 2,5 cm, Whatman) gemessen werden. Diese werden in eine Lösung (10 cm3 Lösung je Glasfilter, 0 bis 5"C, 10 Minuten) aus einer kalten (0 bis 5"C) 5%gen Trichloressigsäure (TCA) und einer 1 %gen Natriumpyrophosphatlösung eingebracht, 2mal mit 5%Der Trichloressigsäurelösung, dann 2mal mit 96%igem Äthylalkohol und schließlich 2mal mit Diäthyläther gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Radioaktivität der säureunlöslichen Polymermoleküle (aus mehr als 10 Monomermolekülen bestehenden Polymere) wird im Gemisch mit Toluol mit einem Packard-Spektrometer gemessen. Mit dieser Verfahrensweise kann auch die Kontrollreaktion verfolgt werden.
  • Die Papierchromatographie ist bei radioaktiven Substraten zur quantitativen Verfolgung der Reaktion und bei inaktiven Substraten zur qualitativen Verfolgung der Reaktion geeignet Auf einen 1 cm breiten und 15 bis 18 cm langen DE 81-Papierstreifen (DEAE-Cellulose, Whatman) werden 5 bis 25 Zl des Reaktionsgemisches aufgetragen. Als Laufmittel wird eine 0,15 m Ammoniumbicarbonatlösung verwendet; die Rr-Werte der Nucleotide liegen zwischen 0,35 und 0,55, die Polynucleotide bleiben am Startpunkt Zum vom Gel abgelassenen und ausgewaschenen (bei 260 nm kontrollierten) Reaktionsgemisch wird eine 2,5 Mol Natriumchlorid und 0,038 Mol Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA) je Liter enthaltende Lösung im Volumenverhältnis von 1:0,65 zugegeben und danach wird das Gemisch 10 Minuten lang auf 70"C gehalten.
  • Nach dem Abkühlen wird es 3mal mit dem gleichen Volumen eines Gemisches von Chloroform und Isoamylalkohol im Volumverhältnis von 24:1 ausgeschüttelt Die 2 Phasen werden getrennt (durch Zentrifugieren oder auf Phasentrennpapier, Whatman) und die wäßrige Phase wird mit doppelt destilliertem Wasser dialysiert (Bio-Fiber 50 Minibeaker, Rühren, 4"C, kontinuierlich). Die Leitfähigkeit der Dialysierlösung wird gemessen. Nachdem die Leitfähigkeit nach Durchfluß von 0,8 1 doppelt destilliertem Wasser den Wert des doppelt destillierten Wassers (0,2 bis 0,6 1S) erreicht hatte, wird mit noch 0,4 bis 0,5 1 doppelt destilliertem Wasser dialysiert. Danach wird das Produkt bis zur Trockne lyophilisiert und in 500 L einer 10-3 Mol 2-Amino-2-hydroxymethylpropan- 1 ,3-diolhydrochlorid [TRIS . HCI] (pH-Wert = 7,4) und 10-4 Mol Äthylendiamintetraessigsäure enthaltenden Lösung aufgenommen. Von den der erhaltenen Lösung entnommenen Anteilen werden die Konzentration , das UV-Spektrum, die Wärmehyperchromizität und die Aktivität des Templatkomplexes bestimmt. Die Polymerlösungen werden bei 250 C gelagert.
  • Die Kontrollreaktion kann wie folgt vorgenommen werden. Zu 165 oil des mit dem bei der Reaktion des Enzyms auf dem immobilierten Träger für die erfindungsgemäße Herstellung verwendeten Gemisch identischen zu reagierenden Gemisches wird eine volumanteilige Menge des Enzyms zugegeben und es wird bei 37"C bebrütet. Die Probenahme wird zu den gleichen Zeitpunkten wie bei der zu kontrollierenden Reaktion vorgenommen und das Auftragen auf das Glasfilter [GF]C, die Aufarbeitung und die Messung erfolgen wie oben beschrieben.
  • Die Lagerung und Wiederverwendung des immobilisierten Enzyms können wie folgt durchgeführt werden: Nach dem Ablassen und Auswaschen des Reaktionsgemisches wird das Gel mit noch 100 cm3 eines 60mmolaren Kalimphosphatpuffers und danach mit 20 cm3 einer 0,02%igen Natriumazidlösung gewaschen und darin wird es in der Säule oder nach seiner Entfernung aus ihr bei 3 bis 6"C gelagert. Nach dem Herauswaschen der Natriumazidlösung kann das Enzym erneut verwendet werden und bei seiner Wiederverwendung nimmt seine ursprüngliche Aktivität kaum (um 0 bis 5%) ab. Das bei seiner Wiederverwendung am meisten untersuchte und stabilste immobilisierte Enzym war die E. coli Desoxyribonucleinsäure-Polymerase 1, gerade II. Innerhalb 2 Monate änderte sich seine Aktivität bei 6 Wiederverwendungen nicht.
  • Die wichtigsten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind wie folgt: A) Das an einen festen Träger durch kovalente Bindung gebundene Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym nimmt, bei der Synthese der Desoxypolynucleotide an einer Reaktion in heterogener Phase teil und kann daher nach dem Ende der Reaktion ohne Denaturalisation aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden.
  • B) Das gebundene Enzym kann mehrmals verwendet werden.
  • C) Das gebundene Enzym kann auch bei kontinuierlicher Betriebsweise verwendet werden.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert Beispiel 1 Synthetische Herstellung des Copolymers von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythymin-5'-monophosphat (dTMP) {Poly-d(A-T)} Die Temperatur der wie weiter unten beschrieben erhaltenes an Thiopropyl-Sepharose 6B gebundenes Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym als Gel enthaltenden Kolonne wurde mit einem Thermostaten auf 37"C eingestellt und dann wurden 10cm3 eines Reaktionsgemisches der folgenden Zusammensetzung in das Gel eintreten gelassen 60 mMol/l Kaliumphosphat (pH-Wert=7,4), 6 mMol/l Magnesiumchlorid, 1 mMol/l [H3J-2'-Desoxyadenosin-5'-triphosphat ([H3]dATP (dessen spezifische Aktivität 10,9 Zerfalle/ Minute/pmol betrug), 1 mMol/l 2'-Desoxythyrnin-5-triphosphat jdTTP}, 100,uMol [Pl/l aktiviertes Copolymer von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythymin-S~monophosphat (dTMP) {Polyd(A-T} als Templatprimärkomplex mit doppelt destilliertem Wasser zu einem Volumen von 10 cm3 gelöst Die dem Totraumvolumen entsprechenden 2 bis 3 cm3 des Puffers wurden (spektrophotometrisch kontrolliert) ausgegossen und danach wurde das Reaktonsgemisch mit einer peristaltischen Pumpe mit einer Geschwindigkeit von 0,5 cm3/Minute umgepumpt Das Fortschreiten der Reaktion konnte durch eine Radioaktivitätsmessung verfolgt werden.
  • Nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden betrug die entstandene Polymermenge auf Grund des Einbaues von [H3]-2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat i[H3]dAMP} in einen säureunlöslichen Stoff 3,04 mg Der Substratverbrauch lag bei 45 Gew.-%.
  • Aus dem so gewonnenen Copolymer von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythymin-5'-monophosphat (dTMP) jPoly-d(A-T)l wurden durch Dialyse Stoffe mit niedrigem Molekulargewicht abgetrennt Die Menge des reinen nativen Copolymers von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythymin-5'-monophosphat (dTMP) {Polyd(A-T)i mit hohem Molekulargewicht betrug 2,2 mg Das verwendete Desoxyribonucleinsäure-Polymera se-Enzym wurde wie folgt beschrieben erhalten.
  • Vorbereiten der Thiopropyl-Sepharose 6B Es wurde 1 g lyophilisiertes, fabrikmäßiges Thiolreagens Thiopropyl-Sepharose 6B 15 Minuten lang bei Zimmertemperatur in einem 60mmolaren Kaliumphosphatpuffer (pH-Wert=7,4) gequollen, danach in eine mit einem Mantel und Glasfilter versehene Glaskolonne (1,5cmxl5cm) gefullt und mit 200cm3 des obigen Puffers gewaschen, um die fabrikmäßig zugesetzten Stabilisierungsmittel herauszuwaschen.
  • Immobilisieren des Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyms Zu etwa 0,5 cm3 des Puffers über dem abgesetzten, blasenfreien Gel wurden 100 Einheiten (20 kl) des Enzyms E. coli MRE 600 Desoxyribonucleinsäure-Polymerase I, grade I (Produkt der Firma Boehringer-Mannheim GmbH) mit einer spezifischen Aktivität von 3850 Einheiten/mg Eiweiß mit einer Hamilton-Mikropipette zugegeben (1 Einheit Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym baut 10 mol Gesamtnucleotid bei 37C innerhalb 30 Minuten in das säureunlösliche Polymer in Gegenwart des entsprechenden Templatprimärkomplexes in einem bestimmten Puffer ein). Durch langsames Abtropfenlassen (0,1 bis 0,2 cm3/Minute) wurde es in die Gelschicht eingelassen und mit noch 10 cm3 Puffer bei Raumtemperatur hineingespült und danach 10mal mit einer peristaltischen Pumpe umgepumpt Beispiel 2 Es wurde mit in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise durch Binden von 150 Einheiten (100 ul) des Enzyms E. coli MRE 600 Desoxyribonucleinsäure-Polymerase I, grade II (Produkt der Firma Boehringer-Mannheim GmbH) mit einer spezifischen Aktivität von 116 Einheiten/mg Eiweiß an das im Beispiel 1 verwendete immobilisierte Thiolreagens erhaltenem an diesen Träger gebundenem Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym die Synthese in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt Als Substrat wurden 2 mMol/l [H3]2'-Desoxyadenosin-5'-triphosphat {[H3JdATPj und 2 mMoVl 2'-Desoxythymin-5-triphosphat (dTTP verwendet Die Menge des so innerhalb 4 Stunden hergestellten Polymers betrug auf Grund der Radioaktivitätsmessung 2,37 mg und der Substratverbrauch lag bei 18 Gew=% Das Molekulargewicht des isolierten und gereinigten- Polymers war niedrig (5 bis 200 000 Dalton) und seine Menge betrug 1,78 mg Beispiel 3 Es wurde mit in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise durch Binden von 45 Einheiten (50,um) des Großfragment-Enzyms E. coli MRE 600 Desoxyribonucleinsäure-Polymerase I (Enzym A nach Klenow; Produkt der Firma Boehringer-Mannheim GmbH) mit einer spezifischen Aktivität von 6940 Einheiten/mg Eiweiß an das im Beispiel 1 verwendete immobilisierte Thiolreagens erhaltenem an diesen Träger gebundenem Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym die Synthese in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt Als Substrat wurden 0,5 mMol/l rH31-2'-Desoxyadenosin-5'-triphosphat j[H3jdATP} und 0,5 mMoVl 2'-Desoxythymin-5-triphosphat {dTTP} verwendet Nach Radioaktivitätsmessungen betrug die Menge des so innerhalb 24 Stunden synthetisierten Gesamtpolymers 22,74 mg und der Substratverbrauch lag bei 82 Gew.-%. Das isolierte gereinigte Copolymer von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythynun-5'-monophosphat (dTMP) fPolyd(A-T) hatte ein hohes Molekulargewicht (>200 000 Dalton) und seine Menge betrug 2,12 mg.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur synthetischen Herstellung von Polydesoxynucleotiden aus 2'-Desoxynucleosid-5'-triphosphaten mit einem Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym, das eine freie Mercaptogruppe, die nicht dem aktiven Zentrum des Enzymes angehört, aufweist, in Gegenwart von 2-wertigen Kationen und gegebenenfalls eines Templatprimärkomplexes in einem dem verwendeten Enzym entsprechenden gepufferten wäßrigen Medium mit einem pH-Wert von 6,5 bis 9,5 bei Temperaturen von 15 bis 42"C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym ein solches einsetzt, welches mit der freien Mercaptogruppe, die keinen Teil des aktiven Zentrums des Enzyms bildet, an einen zur kovalenten Bindung dieser Gruppe befähigten festen Träger gebunden ist 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als festen Träger ein immobilisiertes Reagens, das- eine Thiolgruppe aufweist, verwendet Die Erfindung betrifft das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren. Der Patentanspruch 2 nennt eine Ausgestaltung der Erfindung.
    Der Templatprimärkomplex ist ein Modellmolekül, das mit den Polydesoxynucleotiden, deren Herstellung gewünscht wird, identisch ist.
    Es»lst bekannt, daß die enzymatische Synthese der Polydesoxynucleotide mit Verfahren in homogener Phase durchgeführt wird; Solche Verfahren wurden zum Beispiel von J. F Burd und R. D. Wells, J. Mol. Biol. 53 (1970), 435 bis 459, F. J. Bollum, Procedures in Nucleic Acid Research (1966), Seite 591, Ed. by Cantoni, G. L., und Davies, D. R., New York, Harper und Row, und J.
    Säge, A. Szabolcs, A. Szemó und L. Ötvös, Nucleic Acids Research 4(1977), 2767 bis 2777, beschrieben. Bei diesen Verfahren enthält das gepufferte wäßrige Reaktionsgemisch das Substrat, den Templatprimärkomplex, das Enzym und die Kationen, welche die optimale Funktion der Enzyme sicherstellen. Das Reaktionsgemisch wird bebrütet, nach dem Ende der Reaktion wird das Enzym, zum Beispiel durch Erwärmen des Reaktionsgemisches, denaturiert, und danach wird das abgeschiedene Enzymeiweiß aus dem Gemisch entfernt Aus dem gewonnenen - Polydesoxynucleotidgemisch werden Polymere mit hohem Molekulargewicht durch Reinigung mittels Dialyse gewonnen.
    Die so hergestellten Polydesoxynucleotide werden als Desoxyribonucleinsäure-Modell für das physikalische, chemische, biochemische und biologische Studium von Nucleinsäuren verwendet Ein allgemein verwendetes Desoxyribonucleinsäure-Modell ist zum Beispiel das Copolymer von 2'-Desoxyadenosin-5'-monophosphat (dAMP) und 2'-Desoxythymin-5'-monophosphat (dTMP) mit streng alternierender Sequenz und doppelter Helix: . . dAMP-dTMP-dAMP-dTMP-..., dessen Abkürzung Poly-d(A-T) ist Im Falle von desoxyribonucleinsäureabhängigen Desoxyribonucleinsäure-Polymerasen wird die nucleotide Reihenfolge des neuen Desoxyribonucleinsäurefadens durch die nucleotide Reihenfolge der in das Reaktionsgemisch eingebrachten Templat-Desoxyribonucleinsäure bestimmt Zur Synthese von Poly-d(A-T) ist daher in diesem Falle ein solcher Poly-d(A-T)-Modell-Templatprimärkomplex erforderlich. Durch das Einbringen eines entsprechenden Templatprimärkomplexes können verschiedene Polydesoxynucleotide hergestellt werden, so zum Beispiel Poly-(dA) Poly-(dT), Poly-d(G -Poly-d(I - C), Poly-(dG). Poly-(dC) und Poly-(dl). Poly-(dC), wobei A für Adenin steht, T Thymin bedeutet, G Guanin darstellt, 1 für Inosin steht und C Cytosin bedeutet Einzelne Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme sind hingegen auch ohne von außen eingebrachte Templatprimärkomplexe zur sogenannten »de novo«-Synthese von Poly-d(A-T) in der Lage. Ein solches Enzym ist zum Beispiel das Enzym E coli Desoxyribonucleinsäure-Polymerase 1.
    Der Nachteil der bekannten Verfahren zur enzymatischen Synthese von Polydesoxynucleotiden ist, daß die Enzyme nur in homogener Phase verwendet werden können, wenn ihre Aktivität nicht beeinträchtigt werden soll, wobei sie nur einmal verwendet werden können und bei der Verarbeitung des Reaktionsgemisches die Beseitigung des Enzyms mit dessen Denaturalisation einhergeht Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile des Standes der Technik ein Verfahren zur synthetischen Herstellung von Polydesoxynucleotiden aus 1'-Desoxynucleosid-5'-triphosphaten mit einem Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzym, bei welchem dieses Enzym ohne wesentliche Beeinträchtigung seiner Aktivität in gebundener Form in heterogener Phase wiederholt verwendet werden kann, zu schaffen.
    Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß das Obige erreicht werden kann, wenn die Synthese der Polydesoxynucleotide mit Hilfe eines an einen festen Träger gebundenen Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzymes durchgeführt wird. Dies ist vor allem deswegen überraschend, weil bekanntlich Desoxyribonucleinsäure-Polymerase-Enzyme gegenüber Konformationsänderungen, welche durch Sperrigwerden des Moleküles zum Verlust oder zur wesentlichen Abnahme ihrer Aktivität führen, besonders empfindlich sind. So kann das Enzym durch einfaches Filtrieren aus dem Reaktionsgemisch entfernt und wiederholt verwendet werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN117363553A (zh) * 2023-12-07 2024-01-09 天津科技大学 一种生产2’-脱氧腺苷的基因工程菌及其构建方法与应用

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Pharmazie in unserer Zeit, 1977, Seite 43 und 44 *

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