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Fahrbare Dosier- und Mischanlage für Straßenbaumaterial"
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Die Erfindung betrifft eine Dosier- und Mischanlage für Straßenbaumaterial
mit Eingabe- und Dosierbehältern für Sand Kies und andere Zuschlagstoffe, mit wenigstens
einem Zementsilo, mit einem Mischbehälter zum Mischen der Materialien un mit die
Aggregate verbindenden Fördereinrichtungen.
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Bei der Herstellung von Straßen wird überwiegend so vorgegangen,
daß die untere Tragschicht aus hlineralgemisch hergestellt wird. In weiten Gebieten,
beispielsweise im norddeutschen Raum, sind keine natürlichen für diese Verwendungs
zwecke geeigneten Gesteinsvorkommen vorhanden, so daß sich lange Transportwege nach
den Baustellen hin ergeben. Man ist deshalb bestrebt, in diesen Gebieten mit den
Materialien zu arbeiten, die am Ort vorhanden sind. Als untere Tragschicht wird
deshalb auf den vorbereiteten Untergrund eine Vermörtel schicht aus Sand und Zement
aufgebracht, wobei die Vermörtelung vor Ort, also auf dem Straßenuntergrund, ausgeführt
wir
ddit dieser Arbeitsweise sind verschiedene Nachteile verbunden.
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Wegen der ungleichen Vermörtelung durch Fräsen oder dergleichen ergibt
sich einmal eine höhere Schichtdicke. Es kommt bei dem Zugeben von Zement zu großer
Staubentwicklung und zu einem unkontrollierbaren Wasserbedarf. Um diese Nachteile
an der Baustelle selbst zu vermeiden, wird zunehmend das Zement-Sandgemisch in ortsfesten
Mischanlagen aufbereitet. Die Verwendung ortsfester Mischanlagen weist aber noch
den Nachteil auf, daß das Rohmaterial von den Lagerstätten zur Mischanlage hintransportiert
werden muß und das hergestellte Mischgut zur Baustelle transportiert werden muß.
Dieser Doppeltransport ist zeitaufwendig und kostenintensiv.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischanlage der vorbezeichneten
Gattung so auszubilden, daß Transportkosten eingespart werden können.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß alle
Aggregate der Anlage auf vorzugsweise zwei Transportfahrzeugen angeordnet sind und
daß die Anordnung so getroffen ist, daß bei hinter- bzw. nebeneinander aufgestellten
Transportfahrzeugen die Fördereinrichtungen auch von dem einen Transportfahrzeug
zu dem anderen Transportfahrzeug verlaufen.
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Diese erfindungsgemäße Anordnung der regelmäßig sehr voluminösen
Gesamtanlage auf vorzugsweise zwei Transportfahrzeugen wandelt die bisher stets
stationäre Dosier- und Mischanlage in eine fahrbare Anlage um. Diese Anlage kann
nun im Bereich
einer der Straßenbaustelle nächstgelegenen Kiesgrube
aufgestellt werden mit dem Vorteil, daß das Zement-Sand-Kiesgemisch ohne die bisher
erforderlichen LKW-Transportfahrten für den Sand und den Kies bereits an der Kiesgrube
hergestell werden kann. Von der Anlage wird das fertiggemischte Gut zur Straßenbaustelle
transportiert mit dem Ergebnis, daß weit weniger IKW-Transporte erforderlich sind.
Daraus ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen. Ein weiterer Vorteil der Erfin
dung besteht darin, daß die nunmehr mobile Anlage unter gerin stem Arbeitsaufwand
ohne weiteres kurzfristig an einem andere Ort, einer anderen Kiesgrube, aufgestellt
werden kann. Dadurc werden die bisher stets anfallenden Umbau- und Transportkoste
für die Ortsveränderung der Anlage eingespart.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Anordnung so getroffen
sein, daß auf einem ersten Transportfahrzeug wenigstens ein Dosierbehälter angeordnet
ist, dessen Austritt öffnung ein Förderband zugeordnet ist, das mit einem aufwärts
laufenden Abschnitt über das Transportfahrzeug hinaus bis in den Bereich eines zweiten,
daneben aufgestellten Transportfahrzeuges vorsteht. Am Aufstellungsort der Anlage
werden die beiden Transportfahrzeuge einander so zugeordnet, beispielsweise hintereinander
aufgestellt, daß über das Förderband die einzelnen auf den Transportfahrzeugen angeordneten
Aggregate miteinander verbunden sind. Dadurch wird am Aufstellungsort die Funktionsfähigkeit
der Anlage ohne die sonst erforderlichen Montagearbeiten sofort hergestellt.
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Auf dem zweiten Transportfahrzeug ist wenigstens ein Mischbehälter
zum Mischen der Zuschlagstoffe mit dem Zement vorgesehen. Bei nebeneinandergestellten
Transportfahrzeugen ist dann das Abgabeende des Förderbandabschnittes des ersten
Transportfahrzeuges dem Einlauf des Mischbehälters zugeordnet.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist auf dem zweiten
Transportfahrzeug zusätzlich ein Zementsilo angeordnet, der über wenigstens eine
Fördereinrichtung gleichfalls mit dem Einlauf des Mischbehälters verbunden ist.
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Nach anderen Weiterbildungen der Erfindung ist in dem Transportweg
zwischen dem Zementsilo und dem Mischbehälter ein Zwischenbehälter angeordnet, der
vorzugsweise eine Dosiereinrichtung aufweist. Dieser Zwischenbehälter stellt sicher,
daß der Zementtransport in den Mischbehälter einerseits ohne Unterbrechung und andererseits
in den erforderlichen Mengen erfolgt.
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Schließlich kann die Erfindung so weitergebildet sein, daß zwischen
der Austrittsöffnung jedes Dosierbehälters und dem Förderband eine Dosier- und Meßeinrichtung
angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß weist diese Dosier- und Meßeinrichtung einen die offene
Unterseite des Dosierbehälters bestreichenden endlosen Transportgurt auf, dessen
oberes Trum im Bereich des Dosierbehälters unterseitig von einer Auflageeinrichtung
gestützt ist und dessen oberes Trum über eine Gewichts-Meßrolle geführt ist. Die
Auflageeinrichtung kann eine Platte oder beispielsweise eine Rollenanordnung aufweisen.
Die Meßrolle ist mit elektrischen Impulsgebern verbunden, so daß eine Fernkontrolle
der
transportierten Schüttgutmengen möglich ist.
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Nach einer anderen Weiterbildung weist der Dosierbehälter eine am
unteren Rand im Bereich des Transportgurtes angeordnete Ausgabeöffnung auf, der
eine fernbedienbare Drosselklapp zugeordnet ist. Die Menge des von dem Transportgurt
zu transportierenden Mischgutes kann mit dieser Drosselklappe eingestellt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weiter erfinderische
Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig.
1 eine Seitenansicht eines ersten Transportfahrzeuges mit einem ersten Teil einer
Mischanlage, Fig. 2 eine Seitenansicht eines zweiten Transportfahrzeuges mit dem
zweiten Teil der Mischanlage, Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die auf dem
Transportfahrzeug gemäß Fig. 1 angeordneten Aggregate, Fig. 4 eine schematische
Draufsicht auf die auf dem Transportfahrzeug gemäß Fig. 2 angeordneten Aggregate
und Fig. 5 in vergrößerter Darstellung eine Seitenansicht des unteren Bereiches
eines der beiden Dosierbehälter gemäß Fig. 1 mit der dem Dosierbehälter zugeordneten
Dosier- und Meßeinrichtung.
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Das in Fig. 1 schematisch dargestellte erste Transportfahrzeu 1 ist
in an sich bekannter Weise als Tieflade-Anhänger ausgebildet, der insbesondere zum
Anhängen an einen Sattelschlep
per bestimmt ist. Auf dem Transportfahrzeug
sind in Reihe hintereinander ein erster Dosierbehälter 2 und ein zweiter Dosierbehälter
3 aufgestellt. Unter den untenliegenden im einzelnen nicht dargestellten Austrittsöffnungen
der Dosierbehälter sind jeweils eine Dosier- und Meßeinrichtung 5 mit einem Transportgurt
angeordnet. Die das Gut abgebenden Enden der Transportgurte liegen oberhalb eines
an der einen Seite des Transportfahrzeuges in Längsrichtung des Transportfahrzeuges
angeordneten Förderbandes 6 (Fig. 3). Das Förderband 6 geht in einen aufwärts verlaufenden
Abschnitt 6a über, der so weit in Fahrzeuglängsrichtung über das Ende des Transportfahrzeuges
1 hinaus vorsteht, daß das Mischgut zu dem in den Fig. 2 und 4 beschriebenen zweiten
Transportfahrzeug 8 befördert wird. Mit 7 ist eine auf dem ersten Transportfahrzeug
angeordnete Kabine bezeichnet, die zum wettergeschützten Aufenthalt der Bedienungsperson
der Anlage dient und in der alle zum Betrieb der Anlage erforderlichen Steuer- und
Kontrolleinrichtungen untergebracht sind. Fig. 3 zeigt die Aggregateanordnung gemäß
Fig. 1 in Draufsicht. Es ist auch ersichtlich, daß die Kabine 7 über eine"Treppe
4a und einen Podest 4b betreten werden kann.
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Fig. 2 und 4 zeigen das zweite Transportfahrzeug 8, das gleichfalls
als Tiefladeanhänger ausgebildet ist. Auf dem zweiten Transportfahrzeug ist zunächst
ein waagerecht liegender Mischbehälter 9 zum Mischen des vom ersten Transportfahrzeug
über das Förderband 6, 6a herangeführten Materials mit
außerdem
heranzuführendem Zement aufgestellt. Der Einlauf de Mischbehälters ist mit 10 bezeichnet.
Es ist ersichtlich, daf das freie Ende des Abschnittes 6a des Förderbandes des erst
ei Transportfahrzeuges 1, nach entsprechender gegenseitiger Zuordnung der beiden
Transportfahrzeuge 1 und 8, in den Einlauf trichter des Einlauf es 10 des Mischbehälters
hineinragt.
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Auf dem Transportfahrzeug 8 ist weiterhin ein Traggestel] 12 angeordnet,
das einen Zementsilo 13 trägt. Der Zementsilo ist in dem Traggestell mit einem Schwenklager
14 schwenkbar gelagert derart, daß er beim Transport des Transportfahrzeuges zu
einem anderen Aufstellungsort in die Waagerechte umgeschwenkt werden kann. Der unteren
Austrittsöffnung des Zement silos 13 ist eine erste Förderschnecke 15 zugeordnet,
die der Zement in einen neben dem Mischbehälter 9 angeordneten Zwisct behälter 16
fördert. Der Austrittsöffnung des Mischbehälters ist eine zweite Förderschnecke
17 zugeordnet, die den Zement den Einlauf 10 des Mischbehälters 9 befördert. Der
Zwischenbehälter 16 dient dazu, den kontinuierlichen und dosierten Transport des
Zementes vom Zementsilo 13 in den Mischbehältei 10 sicherzustellen. Der in der Zeichnung
nicht dargestellten Austrittsöffnung des Mischbehälters 9 ist eine gleichfalls nicht
dargestellte Fördereinrichtung zugeordnet, mit der das gemischte Gut in an sich
bekannter Weise auf Transportfahrzeuge befördert wird.
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Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung das untere Ende
beispielsweise
des ersten Dosierbehälters 2 mit der darunter angeordneten Dosier- und Meßeinrichtung
5. Diese Einrichtung hat einen Rahmen 18, eine Antriebstrommel 19a und eine Abtriebstrommel
19b, sowie einen endlosen über die beiden Trommeln geführten Transportgurt 23. Dabei
ist die Anordnung so getroffen, daß der Transportgurt 23 die untere Offnung des
Dosierbehälters bestreicht und sich darüberhinaus seitlich so weit erstreckt, daß
das Mischgut von dem Transportgurt auf das Förderband 6 abgegeben werden kann (Fig.
3). Mit 21 ist eine Umlenkrolle bezeichnet, mit 22 ein dem Transportgurt zugeordneter
Abstreifer. 20 ist eine Spanneinrichtung, die aus einem gewichtsbelasteten bei 20a
schwenkbar gehaltenen Hebelarm besteht, an dem eine Spannrolle 20b gelagert ist,
die auf das untere Trum des Transportgurtes 23 drückt. Der untere Rand des Dosierbehälters
hat eine dem Transportgurt 23 zugeordnete Ausgabeöffnung 24, und diese Ausgabe öffnung
ist mit einer elektromotorisch verstellbaren Drosselklappe 25 ganz bzw. teilweise
verschließbar. In dem Bereich des Dosierbehälters ist das obere Trum des Transportgurtes
23 unten mit Hilfe einer Auflageplatte 26 abgestützt. 27 ist ein im Lagerpunkt 28
schwenkbar gelagerter Meßrollenhalter 27, der eine Meßrolle 29 aufweist, die sich
an die Unterseite des oberen Trums des Transportgurtes 23 anlegt. Der Meßrollenhalter
27 ist über Zuggestänge 30 mit einem nicht dargestellten Waagebalken verbunden,
mit dem die Gewichtsbelastung der Meßrolle 29, also die Menge des auf dem Transportgurt
beförderten Materials, gemessen werden kann.
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