DE3116505C2 - Rotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist - Google Patents

Abstract

Eine Rotationsdruckmaschine mit mindestens einem Druckwerk, zwischen dessen Seitenwänden mindestens ein Plattenzylinder (4) und ein Gummizylinder (2) sowie ein Farbwerk (9) angeordnet sind, weist ein umsetzbares Feuchtwerk auf. Um die Maschine unter Beibehaltung des einfachen Aufbaues für Offsetzdruck, DiLitho-Druck oder Flexo-Druck einsetzen zu können, ist das Feuchtwerk als Filmfeuchtwerk (11) ausgebildet und wahlweise in einer ersten Arbeitsposition an den mit einer Offsetdruckplatte bespannten Plattenzylinder (4) in Drehrichtung vor den Auftragwalzen des Farbwerkes (9), in einer zweiten Arbeitsposition an den mit einer DiLitho-Platte bespannten Gummizylinder (2) in Drehrichtung vor dem als Farbauftragzylinder verwendeten Plattenzylinder (4) und in einer dritten Position an den mit einer Flexo-Druckplatte bespannten Gummizylinder (2) in Drehrichtung zwischen dem abgestellten Plattenzylinder (4) und der Drucklinie ansetzbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist, mit mindestens einem Druckwerk, zwischen dessen Seitenwänden mindestens ein Platlcnxylinder. ein Gummizylinder und ein als Druckzylinder wirkender Zylinder sowie ein Farbwerk und ein umsetzbares Feuchtwerk angeordnet sind, wobei das Feuchtwerk in einer ersten Arbcilsposition an den mit einer Offsetdruckplatte bespannten Platlcn/.ylindcr in Drehrichtung vor den Auftragwalz.cn des Farbwerkes ansetzbar ist.

l-'inc derartige, aus tier DT.AS 16 Il 2 W hcknnnlc Druckmaschine kmiri im Hochdruck- oder Offsetdruckverfahren betrieben werden. Die Zylinder der Druckwerke sind umsteuerbar, um eine möglichst große Freizügigkeit bei der Führung der Papierbahn durch das zwei Plaltcnzylindcr und zwei Gummizylinder aufweisende Druckwerk zu haben. Um beim Offsetdruck stets eine Fcuchlung der Platte auf dem Plattenzylindcr vor deren Einfärbung zu erhalten, ist ein zwischen zwei Positionen am Plaltcnzylindcr umsetzbares Schleudcrfeuchtwerk vorgesehen. Soweit im Hochdruckvcrfahrcn gedruckt werden soll, wird das Schleuderfeuchtwerk ganz entfernt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine des eingangs genannten Aufbaues zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und je nach dem durchzuführenden Druckauflrag im Offset-, DiLitho- oder Flcxo-Druckverfahren betrieben werden kann.

Diese Aufgabe wird durch Anwendung der im Kennzeichen des Anspruchs I angegebenen Maßnahmen gelöst.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist noch darin zu sehen, daß der Weg und die Bewegungsrichtung des zu bedruckenden Papiers durch die Maschine für alle drei Druckarten gleich bleibt. Die Erfindung kann daher sowohl bei einfach aufgebauten, nicht umsteuerbaren Rollcnrolalionsdruckmaschincn als auch bei Bogendruckmaschinen ohne Eingriffe in den Grundaufbau angewendet werden.

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unleransprüchcn und der nachfolgenden Beschreibung

jü eines Ausführungsbcispiclcs der Erfindung anhand der Zeichnung. Auf dieser zeigt

Fig. 1 eine Druckmaschine in einer schcmatischcn Seitenansicht in der Einstellung für Offsetdruck.

Fig.2 die Maschine in der Einstellung für DiLitho-Druck,

F-' i g. 3 die Maschine in der Einstellung für Flcxo-Druck,

Fig.4 eine teilweise aufgeschnittene Ansicht des Filmfcuchlwerkes und

Fig.5 eine schcmalische Seitenansicht des Fcuchtwcrkcs nach F i g. 4 in vergrößertem Maßstab.

Die als Ausführungsbeispiel dargestellte Zwcifarben-Bogcndruckmaschine weist einen mit nicht dargestellten Greifern versehenen Druckzylinder !,zwei Gummizylinder 2,3 und zwei Plailenzylindcr 4,5 auf. Zur Zuführung der Bogen dicni ein Anlegetisch 6 mit einem Vorgreifer 7. Zum Weitertransport der Bogen ist ein Transportkcltcnsyslcnj 8 mit ebenfalls nicht dargestellten Greifern vorgesehen.

ίο Dem Pliillcn/ylindcr 4 ist ein insgesamt mit 9 bezeichnetes Farbwerk mit mehreren Farbauftragwalzcn 10 zugeordnet. Weiterhin ist ein insgesamt mit 11 bezeichnetes l-'ilmfcuchlwcrk vorhanden, das eine Wanne 12 umfaßt, in die eine Aufnahmcwalzc 13 teilweise eintaucht.

ν, Die Aufnahmewalzc 13 steht in Kontakt mit einer Transportwalze 14. die auch changierend angeordnet sein kann. Mit der Transportwalze 14 wirkt eine Auftragwiil/e 15 zusammen.

Wie insbesondere die Fig.4 und 5 erkennen lassen, weist cl;is I'cuehlwurk 11 einen Träger 16 auf. tier sich von der einen Seitenwand 17 der Druckmaschine bis zur anderen Seitenwand 18 erstreckt. Auf dem Träger 16 sind zwei parallel zu den Scilcnwändcn 17,18 verlaufende Platinen 19, 20 befestigt. An den Platinen 19, 20 sind

Ki zwei Schwingen 21,22 um die Achse der Aufnahmcwalze 13 schwenkbar gelagert. Die Aufnahmcwalzc 13 und die Ti'iiiisporiwiil/c 14 sind /.wischen den Schwingen 21, 22 gelagert und stehen über Zahnräder 2), 24 miiciuun-

der in Verbindung. An den Platinen 19, 20 sind zwei weitere Schwingen 25, 26 schwenkbar angebracht, an denen die Auflragwalze 15 gelagert ist. Zur Schwenkung der Schwingen dienen hydraulische Stellmittel 27, 28. Hiermit können die Aufiragwalzc 15 und die Trans- ^rt porlwalze 14 in die Ruhe- oder die Arbeitsstellung überführt werden. Am Träger 16 ist weiterhin ein Elektromotor 29 befestigt, der über einen Riementrieb 30 mit einer Riemenscheibe 31 verbunden ist, von der aus die Aufnahmcwalze 13 angetrieben wird.

Zur Halterung des Trägers 16 und damit des FiImfcuchlwerkes 11 sind an den Innenflächen der beiden Scitenwändc 17,18 je eine Tragschiene 32,33 befestig!. An den den Zylindern zugewandten Enden der Tragschienen, z. B. 32, ist je ein Flansch 34 vorgesehen, in den eine Anschlagschraube 35 zur Lagebesiimmimg des Trägers 16 eingeschraubt ist. Weiterhin ist der Träger 16 mittels Befestigungsschrauben 37, die l^anglöcher in den Tragschienen 32, 33 durchsetzen, an den Tragschienen festlegbar. m

Für das zweite Teildruckwerk isi ebenfalls, wie nur schematisch angedeutet ist, ein Farbwerk 35 unJ ein I-Ilmfcuchtwerk 36 vorgesehen.

Fig. 1 zeigt die Druckmaschine in der Arbeiisposiiion für Offsct-Druck. In dieser Position 'übt das Film- 2ϊ feuchtwerk 11 auf dem Tragschienenpaar 32, 33. Die Auitragwaize 15 liegt am PIuiten/.ylinder 4 an. Zusätzlich kann sie, wie in Fig. I dargestellt, auch noch in Kontakt mit einer der Walzen des Farbwerkes 9 stehen. In gleicher Weise sind das Farbwerk 35 und das Film- jo feuchtwerk 36 an den Plallcnzylindcr 5 angestellt. Beim Lauf der Maschine werden somit beide Platienzylindev 4, 5 zunächst befeuchtet und dann cingefärbl. Danach geben sie das Druckbild an die Gummizylinder 2,3 weiter. Zwischen dem Giimmizylindcr 2 und dem Druckzy- κ linder I erfolgt bei dessen Umlauf in Richtung des Pfeiles it ein Druck mit einer ersten Farbe auf dem Bogen. Entlang der Drucklinie zwischen dem Gummizylindcr 3 und dem Druckzylinder 1 erfolgt anschließend ein Druck mit ;iner zweiten Farbe.

Soll mit der Druckmaschine ein Druck nach dem Di-I.itho-Verfahren durchgeführt werden, so wird das Filmfeuchtwcrk 11 vom Tragschienenpaar 32, 33 abgenommen und auf ein weiteres Tragschienenpaar 38 aufgesetzt. In dieser Arbeiisposiiion liegt die Auflragwal/e 15 am Gummizylinder 2 an. In gleicher Weise wird das f'ilmfcuchiwcrk 36 an den Giimmizylindcr 3 umgesetzt. Die Plattenzylindcr 4, 5 werden mit einer ununterbrochenen, farbiinnehmcnden Oberfläche versehen; beispielsweise kann hier/.i= ein Gummituch Verwendung finden. Auf die Gummizylindcr 2, 3 werden je cine Di-I.itho-Pla'le aufgespannt. Das Tragschienenpaar 38 ist dabei so angeordnet, daß die Auftragwalzc 15 des FiImfcuchlwcrkcs 11 in dieser Arbeitsposilion den Umfang des Gummizylinders 2 zwischen dessen Drucklinie zum Druckzylinder 1 und der Berührungslinie zum Plattenzylinder 4 in Richtung des Pfeiles b gesehen berührt. In gleicher Weise wird das Filinfciichtwerk 36, wiederum in Richtung des Pfeiles cgesehen, /wischen der Drucklinie zwischen dem Gummizylindcr 3 und dem Druckzylinder 1 und der Berührungslinie zwischen dem CJummi-/ylinder 3 und dem Plattenzylinder 5 angesetzt. Im Betrieb der Maschine wird somit die DiL.ilho-Plalic auf dein Gummizylinder 2 zunächst befeuchtet und anschließend über den Plattenzylindcr 4 cingefärbl. In (>■> gleicher Weise wird die DiI.itho-Plane auf dem Gummizylinder 3 befeuchtet urxl eingefärbt. Anschließend erfolgt /wischen dem Druckzylinder I und dem Gummizylinder 2 ein Druck mit einer ersten Farbe und zwischen dem Druckzylinder 1 und dem Gummizylinder 3 ein Druck mit einer zweiten Farbe.

Zur Durchführung eines Flexo-Druckes wird das Filmfeuchtwerk 11 auf ein Tragschienenpaar 39 aufgesetzt. In dieser Arbeitsposilion liegt die Auflragwalze 15 wiederum am Gummizylindcr 2 an. In gleicher Weise wird das Filmfeuchtwerk 36 am Gummizylinder3 umgesetzt. Gleichzeitig werden die Plattenzylinder 4, 5 von den Gummizylindern 2,3 abgestellt. Zusätzlich können die Farbwerke 9,35 ebenfalls von den Plattenzylindern 4,5 abgestellt werden. Auf die Gummizylinder 2,3 werden je eine Flexo-Druckplaue aufgespannt. Das Tragschienenpaar 39 ist so angeordnet, daß die Auftragwalze 15 des Filmfeuchtwerkes 11 den Umfang des Gummizylinders 2, in Drehrichtung des Pfeiles b gesehen, zwischen dem abgestellten Plattenzylinder 4 und der Drucklinie zum Druckzylinder 1 berührt. In das Filmfeuchtwerk 11 wird anstelle einer Feuchtflüssigkeit FIexo-ürudoarbe eingefüllt. Durch die beschriebene Anordnung des Filmfeuchtwerkes 11 v»-<--d erreicht, daß die Flexo-Druckfarbe erst kurz vor Erreichen der Drucklinie zum Druckzylinder 1 auf den Plattenzylinder 2 aufgetragen wird, so daß die Gefahr eines Antrocknens dieser schnelltrocknenden Farbe auf der Platte auf dem Gunmirizylinder 2 vermieden ist. Auch das Farbe führende Feuchtwerk 36 führt in der in F i g. 3 wiedergegebenen Lage die Farbe erst kurz vor Erreichen der Druckünie zwischen dem mit einer Druckplatte bespannten Gummizylinder3 und dem Druckzylinder i zu. Auch mit dieser Anordnung erfolgt daher im dargestellten Druckwerk ein Zweifarben-Schöndruck.

Zusätzlich zu den dargestellten Arbeitspositionen können auch zwei verschiedene Druckarten für die beiden aufzubringenden Farben Anwendung finden. Beispielsweise könnte der Gummizylinder 3 mit einer Di-L.ilho-Platte und der Gummizylindcr 2 mit einer Flexo-Druckplaltc belegt werden.

Aus der vorstehenden Beschreibung folgt unmittelbar, daß die Erfindung auch bei einem Dreizylinder-Dr-.ickwcrk, das beispielsweise nur den Druckzylinder 1. den Gummizylindcr 2 und den Plattcnzylindcr 4 umfaßt, angewendet werden kann. Es ist jedoch darüber hinaus möglich, die Erfindung auch bei Vierzylinder-Druckwerken anzuwenden, bei denen die beiden Gummizylinder 2,3 gegeneinander anslellbar sind und einen Schön- und Widerdruck liefern. Weiterhin ist es für die Anwendung der Erfindung ohne Belang, ob sie in einer bogen- oder papierbahnvcrarbeitcndcn Druckmaschine zum Einsatz kommt.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Rotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist, mit mindestens einem Druckwerk, zwischen dessen Scilcnwänden mindestens ein Plattenzylinder, ein Gummizylinder und ein als Druckzylinder wirkender Zylinder sowie ein Farbwerk und ein umsetzbarcs Feuchtwerk angeordnet sind, wobei das Feuchtwerk in einer ersten Arbeitsposition an den mit einer Offsetdruckplatte bespannten Plattenzylindcr in Drehrichtung vor den Auftragwalzen des Farbwerks ansetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuchtwerk in einer zweiten Arbeitsposition an den mit einer DiLitho-Platte bespannten Gummizylinder (2i 3) in Drehrichtung vor dem als Farbauftragzylinder verwendeten Plattenzylindcr (4,5) und das Feuchtwerk unter Verwendung als Farbwerk in einer dritten Arbeitsposition an den mit einer Flexo-Druckplatte bespannten Gummizylinder (2, 3) in Drehrichtung zwischen dem abgestellten Plattenzy-Iinder(4,5) und dem als Druckzylinder(l) wirkenden Zylinder ansetzbar ist und daß das Feuchtwerk als an sich bekanntes Filmfeuchtwerk (11) ausgebildet ist mit einer in eine Wanne (12).dntauchcnden Aufnahmewalze (13) sowie mindestens je einer Transportwalze (14) und einer Auftragwalze (15).

2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenflächen der Seitenwände (i7, 18) Tragschienen (32, 33, 38, 39) zur Halterung des FiImfr.uchlw«Kkes (11) in den drei Arbeispositionen vorgesehen sind.

3. Rotationsdruckmaschine nac' Anspruch I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Filmfcuchiwerk (11) zusammen mit seinem Antriebsmotor (29) an einem gemeinsamen Träger (16) befestigt ist.

4. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (16) zwei parallel zu den Seitenwänden (17,18) angeordnete Platinen (19,20) aufweist, zwischen denen die Walzen (13, 14,15) des Filmfeuchtwerkes (9) gelagert sind.

5. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (16) mit den Tragschienen (32,33,38,39) verschraubbar ist.

6. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß den Tragschienen (32, 33, 38, 39) einstellbare Anschlagschrauben (35) zur l.agebcstimmung des Trägers (16) zwischen den Scitcnwändcn (17,18) zugeordnet sind.