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DE3111522C2 - - Google Patents

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Publication number
DE3111522C2
DE3111522C2 DE3111522A DE3111522A DE3111522C2 DE 3111522 C2 DE3111522 C2 DE 3111522C2 DE 3111522 A DE3111522 A DE 3111522A DE 3111522 A DE3111522 A DE 3111522A DE 3111522 C2 DE3111522 C2 DE 3111522C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
olean
acid
diol
glycirrhetic
compound
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE3111522A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3111522A1 (de
Inventor
Shoji Tokio/Tokyo Jp Shibata
Akira Chiba Jp Kumagai
Masatoshi Tokio/Tokyo Jp Harada
Shingo Chiba Jp Yano
Hiroshi Tokio/Tokyo Jp Saito
Kunio Urawa Saitama Jp Takahashi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
MINOPHAGEN PHARMACEUTICAL CO TOKIO/TOKYO JP
Original Assignee
MINOPHAGEN PHARMACEUTICAL CO TOKIO/TOKYO JP
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP4119680A external-priority patent/JPS56139416A/ja
Priority claimed from JP14841280A external-priority patent/JPS5773000A/ja
Application filed by MINOPHAGEN PHARMACEUTICAL CO TOKIO/TOKYO JP filed Critical MINOPHAGEN PHARMACEUTICAL CO TOKIO/TOKYO JP
Publication of DE3111522A1 publication Critical patent/DE3111522A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3111522C2 publication Critical patent/DE3111522C2/de
Granted legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J63/00Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton has been modified by expansion of only one ring by one or two atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft entzündungshemmende, antiallergische und Antiulcus-Mittel, die als Hauptbestandteil Olean-12-en- 3β,30-diol enthalten, das nicht die Nebenwirkungen von Glyzirrhetinsäure besitzt, sowie ein Verfahren zur Her­ stellung von Olean-12-en-3β,30-diol.
Glyzirrhizin, ein Saponin der Süßholzwurzel, dessen Aglykon, Glyzirrhetinsäure und deren lösliche Derivate besitzen eine ausgezeichnete entzündungshemmende Wirkung und ihre pharmakologischen Wirkungen als Arzneimittel gegen Magengeschwüre und allergische Erkrankungen sind klinisch untersucht und anerkannt. Ihre Verabreichung in höheren Dosen über längere Zeiten führt jedoch zu sogenanntem Pseudoaldosteronismus wie Hypertension, Hypokaliämie und Ödemen aufgrund eines abnormen Metabolis­ mus von Elektrolyten. Daher ist die Anwendung dieser Arzneimittel begrenzt bezüglich der zu verabreichenden Mengen.
Es wurde nun angenommen, daß die oben erwähnte aldo­ steronartige Nebenwirkung von Glyzirrhetin­ säure der Tatsache zuzuschreiben ist, daß Glyzirrhetin­ säure die Aktivität von Δ⁴-5 a - und -5β-Reductase hemmt, die den Metabolismus von Aldosteron in der Leber bewirkt, was zu einer Verstärkung der Aktivität von Aldosteron führt. Es wurden nun umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um eine Verbindung zu finden, bei der die aldosteronartige Wirkung von Glyzirrhetinsäure verringert ist oder nicht auftritt, bei der jedoch die charakteristischen physiolo­ gischen Wirkungen von Glyzirrhetinsäure erhalten oder ver­ stärkt sind.
Es hat sich nun gezeigt, daß Olean-12en-3β,30-diol diese Aufgabe erfüllt. Die Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol besitzt nicht die Nebenwirkungen von Glyzirrhetinsäure und zeigt dennoch ausgezeichnete Ergebnisse bei Versuchen bezüglich der Antiulcus Wirkung, entzündungshemmenden Wir­ kung und antiallergischen Wirkung, wie aus den Versuchsergeb­ nissen in den Versuchen (B, C und D) hervorgeht.
Ein Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β,30-diol ist beschrieben von L. Canonica et al.; in Gazz. Chim. Ital., 96, 833 (66′). Dieses Verfahren ist in dem folgenden Reaktionsschema 1 angegeben.
Das in dem Reaktionsschema 1 angegebene Verfahren umfaßt komplizierte Stufen, bei denen das aufwendige Platinoxid angewandt wird. Außerdem ist bei diesem Verfahren in den Zwischenprodukten noch unverändertes Ausgangsmaterial enthalten, wodurch die Trennung und Reinigung der Zwischen­ produkte schwierig und die Ausbeute gering wird. Dieses Verfahren ist daher kaum durchführbar und besitzt den starken Nachteil, daß eine industrielle Herstellung un­ möglich ist. Es wurden nun wiederum Versuche unternommen, diese Nachteile des bekannten Verfahrens zu vermeiden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues und günstiges Verfahren zu entwickeln, das die Erfordernisse für industrielle Produktion erfüllt, d. h. ein Verfahren, bei dem die einzelnen Verfahrensstufen einfach und sicher sind und die Produktionskosten gering, sowie ein Arzneimittel zu entwickeln, das nicht die als Pseudoaldosteronismus bezeich­ nete Nebenwirkung der Glyzirrhetinsäure besitzt, jedoch eine ausgezeichnete Antiulcus-Wirkung, entzündungshemmende und antiallergische Wirkung besitzt, obwohl es bekannt ist, daß Glyzirrhetinsäure, deren Derivate und Salze gute klinische Wirkungen gegen Magengeschwüre, Entzündungen und Allergie besitzen, jedoch bei Langzeitanwendung zu Pseudoaldosteronis­ mus führen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das in den Patentansprüchen angegebene Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β,30-diol und durch ein diese Verbindung enthaltendes Arzneimittel.
Die ausgezeichneten Wirkungen der Verbindung Olean-12-en- 3β,30-diol, die nicht die Nebenwirkungen von Glyzirrhetin­ säure besitzt, als Antiulcus-Mittel, entzündungshemmende und antiallergisches Mittel wurden durch verschiedene Versuche bestätigt.
Um festzustellen, daß die Verbindung Olean-12-en-3β,30- diol nicht zu primären Aldosteronismus führt, wurde folgendermaßen gearbeitet: Zunächst wurden drei Verbindungen der folgenden Formeln hergestellt.
Diese verschiedenen Verbindungen wurden erhalten durch unterschiedliche Modifikationen von Glyzirrhetinsäure (Olean-12-en-11-oxo-3β-ol-30-säure) der Formel
Die oben angegebenen Verbindungen (I), (II), (III) und (IV) wurden auf ihre Wirkung auf Δ⁴-5α-5β-Reductase, die den Metabolismus von Aldosteron in der Leber bewirkt, untersucht. Es zeigte sich, daß während Glyzirrhetin­ säure (II) die Aktivität der Reductase stark hemmte, Olean- 12-en-3β,30-diol (I), das durch Modifikation in den Stellungen 11 und 30 der Glyzirrhetinsäure (II) durch Reduktion erhalten worden ist, keine Hemmung der Aktivi­ tät von 5α-,5b-Reductase in der Leber zeigte. Folglich wurde angenommen, daß Olean-12-en-3β,30-diol (I) nicht zur Entwicklung von primärem Aldosteronismus führen würde, der üblicher Weise bei der Verabreichung von Glyzirrhetinsäure über lange Zeiten und in hohen Dosen auftritt (die experimentiellen Ergebnisse sind in Ver­ such A angegeben). Die Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol führt nicht zu Nebenwirkungen wie Aldosteronismus, ist geeignet als Arzneimittel mit ausgezeichneter Wirkung gegen Ulcus (Geschwüre), entzündungshemmender und anti­ allergischer Wirkung. Diese pharmakologischen Wirkungen werden im einzelnen anhand der experimentiellen Er­ gebnisse (Versuche B, C und D) näher erläutert.
Zunächst werden die experimentiellen Ergebnisse, daß Olean-12-en-3β,30-diol nicht zum Auftreten eines primären Aldosteronismussyndroms führt, das bei der Verabreichung von Glyzirrhetinsäure über lange Zeiten und in hohen Dosen auftritt, anhand des Versuchs A erläutert.
Versuch A (Hemmung von Reductase)
Im folgenden sind invitro Versuche angegeben zur Unter­ suchung der Wirkung von Glyzirrhetinsäure (II) und deren modifizierten Verbindungen (III), (IV) und (I) auf Δ⁴-5α- und -5β-Reductase für Aldosteron in der Ratten­ leber angegeben.
Bestimmung der Aktivität von Δ⁴-5α- und -5β-Reductase 1. Herstellung von Enzymlösungen
Rattenlebern wurden mit Salzlösung durchgespült und entnommen, um ein 25 oder 50%iges Homogenat mit einer Lösung von 0,25 m Saccharose und 0,001 m EDTA herzustellen. Das Homo­ genat wurde 20 Minuten mit 10 000 g zentrifugiert, um die überstehende Flüssigkeit abzutrennen, die erneut mit 105 000 g zentrifugiert wurde, wobei man Δ⁴-5β-Reductase als Überstand erhielt. Die am Boden entstandene Perle wurde entsprechend mit einer Lösung von 0,25 m Saccharose - 0,001 m EDTA verdünnt und als 5α-Reductaselösung ver­ wendet.
2. Bedingungen der Inkubation und Bestimmung
Aldosteron . . . 0,173 µM/0,05 ml Äthanol-Lösung
Glyzirrhetinsäure oder deren modifizierte Verbindungen
0,173 µM/0,05 ml Äthanol-Lösung
Kontrolle . . . 0,05 ml Äthanol-Lösung
Enzym-Lösung
5
α
-Reductase-Lösung 0,1 ml
5
β
-Reductase-Lösung 0,1 ml bzw. 0,2 ml
NADPH₂ 2 mg
Phosphat-Puffer (0,1 M, pH 7,2) 1 ml
Destilliertes Wasser
Die oben erwähnten Komponenten , , , , und wurden miteinander vermischt auf ein Gesamtvolumen von 2,5 ml. Das Gemisch wurde 20 Minuten bei 37°C inkubiert. Vor der Inkubation wurde ein ml von den 2,5 ml Gemisch entnommen und mit 5 ml Methylendichlorid extrahiert. Nach der Inkubation wurden die verbleibenden 1,5 ml mit 5 ml Methylenchlorid extrahiert. Die optische Dichte der beiden Methylendichlorid- Lösungen, die vor und nach der Inkubation hergestellt worden waren, wurde mit einem Spektrophotometer bei 240 nm gemessen. Die prozentuale Hemmung der Δ⁴-5a- und 5β-Reductaseaktivität wurde aus dem Unterschied der optischen Dichten berechnet. Man erhielt die folgenden Er­ gebnisse:
Die Molverhältnisse von Aldosteron zu Glyzirrhetin­ säure und deren modifizierten Verbindungen waren gleich. Aldosteron wurde als Substrat angewandt.
  • (II) Olean-12-en-11-oxo-3β-ol-30-säure
  • (III) Olean-12-en-3β-ol-30-säure
  • (IV) Olean-12-en-11-oso-3β,30-diol
  • (I) Olean-12-en-3β,30-diol
Als nächstes wurde die Antiulcus-Wirkung von Olean-12-en- 3β,30-diol (I) nach der Erfindung mit derjenigen von Glyzirrhetinsäure (II) verglichen.
Versuch B (Antiulcus Aktivität)
Die folgenden Versuche wurden durchgeführt, um die Anti­ ulcus-Aktivität des erfindungsgemäßen Olean-12-en-3β,30-diols (I) mit derjenigen von Glyzirrhetinsäure zu vergleichen.
(a) Versuche an Mäusen bei durch Streß induziertem Ulcus.
Versuchsverfahren
Männliche ddY-Mäuse mit einem Gewicht von ungefähr 20 g erhielten 18 Stunden keine Nahrung. Sie hatten freien Zugang zu Wasser. Die zu untersuchenden Verbindungen wurden in Twen 80 suspendiert, um eine wäßrige Suspension zu erhalten und oral verabreicht. Unmittelbar danach wurden die Mäuse 6 Stunden lang einem Streß durch Festhalten und Eintauchen in Wasser von 25°C (restraint plus water immersion stress) ausgesetzt. Anschließend wurde der Magen entnommen und mit Formalin fixiert. Der Grad der Ulcusbildung wurde auf die Gesamtlänge bezogen. Die Kontrollgruppe erhielt nur das Lösungsmittel. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Hemmwirkung auf die Ulcusbildung
(b) Durch Aspirin induzierter Ulcus bei Ratten.
a) Versuchsverfahren
Männliche Wistar-Ratten mit einem Gewicht von ungefähr 220 g erhielten 24 Stunden keine Nahrung, hatten jedoch freien Zugang zu Wasser. Den Ratten wurde unter Äther­ anästhesie die Bauchhöhle eröffnet, der Magen herausge­ zogen und am Ausgang abgebunden. Unmittelbar anschließend wurde eine 1%ige Suspension von Aspirin in CMC oral in einer Dosis von 100 mg pro kg in 5 ml verabreicht. Wäßrige Suspensionen der zu untersuchenden Verbindungen wurden wie bei Versuch a hergestellt und gleichzeitig intraduodenal verabreicht. Die Wunde wurde verschlossen und die Ratten wurden frei gelassen. Nach 7 Stunden wurde der Magen entnommen und die Ulcusbildung wie bei Versuch a gemessen. Man erhielt die folgenden Er­ gebnisse:
Hemmwirkung
b) Versuchsverfahren
Männliche Wistar-Ratten mit einem Gewicht von 120 bis 140 g erhielten 24 Stunden keine Nahrung und die zu untersuchen­ den Verbindungen wurden oral verarbreicht. Nach 5 Stunden wurden die Ratten durch einen Schlag getötet. Der Magen wurde entnommen und das Vorhandensein eines Ulcus beobach­ tet.
Die Größe des Ulcus wurde durch den Ulcus-Index (Länge× Breite des Ulcus in mm²) gemessen.
Hemmwirkung
(c) Durch Essigsäure induzierter Ulcus bei Ratten.
Ein chronischer gastritischer Ulcus (Magengeschwür) wurde induziert durch Eindringen von 100% Essig­ säure durch die Serosa in die Magenwand innerhalb von 60 Sekunden, wobei ein kleiner Becher (Durchmesser 6 mm, Höhe 5 mm) verwendet wurde.
Vom nächsten Tag an wurden die zu untersuchenden Verbindungen zweimal am Tag (morgens und abends) 14 Tage lang oral verabreicht. Die Autopsie wurde 15 Tage nach der Verabreichung durchgeführt.
Ergebnisse des Versuchs B
(a) Die folgenden Wirkungen wurden als Hemmwirkungen gegen Ulcus beobachtet.
  • Glyzirrhetinsäure (II) zeigte eine Hemmwirkung in einer Dosis von 200 mg/kg.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β, 30-diol (I) zeigte eine stärkere Hemmwirkung als Glyzirrhetinsäure (II).
  • Olean-12-en-3β-ol-30-säure (III) bei der nur die 11-Stellung reduziert war, zeigte die Wirkung bei einer Dosis von 200 mg/kg wie Glyzirrhetinsäure (II).
(b) Die folgenden Wirkungen wurden als Hemmwirkung gegen durch Aspirin induzierten Ulcus bei Ratten beobachtet.
Bei Versuch a) zeigte die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol (I) eine Hemmwirkung, während Glyzirrhetinsäure (II) diese Wirkung kaum zeigte.
Bei Versuch b) führte Olean-12-en-3β,30-diol (I) nicht zur Bildung eines Ulcus und hemmte die Entwicklung von durch Aspirin induziertem Ulcus.
(c) Die folgenden Ergebnisse wurden bei der Untersuchung der Bildung von durch Essigsäure induziertem Ulcus bei Ratten erhalten.
Die Hemmwirkungen von Olean-12-en-3β,30-diol (I) und Glyzirrhetinsäure (II) wurden untersucht. Bei einer Dosis von 200 mg zeigte die Verbindung (I) eine gewisse Hemmwirkung. Bei einer höheren Dosis von 400 mg zeigten jedoch sowohl (I) als auch (II) Hemmwirkungen. Besonders deutlich ist die Wirkung von (I) verglichen mit derjenigen von (II). Die Heilungsrate bei Verabreichung von (I) betrug mehr als 40%.
Die oben angegebenen Versuche, bezüglich der Antiulcus- Aktivität, bestehend aus Versuchen gegenüber (a) durch Streß induzierten Ulcus und (b) und (c) durch Chemikalien induzierten Ulcus, bestätigten, daß die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol (I) wie erwartet bei allen Versuchen eine bessere Wirkung zeigte, als Glyzirr­ hetinsäure.
Ferner wurden Versuche bezüglich der entzündungshemmen­ den und analgetischen Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol (I) durchgeführt.
Versuch C (entzündungshemmende und analgetische Wirkung)
(a) Untersuchung des durch Karrageen induzierten Ratten­ pfotenödems.
An der Fußsohle der hinteren Pfote von männlichen Wistar-Ratten wurden subkutan 0,05 ml pro Ratte einer 10%igen Salzlösung von Karrageen verabreicht. Nach 3 Stunden wurde das Ödem durch die Volumenmethode ge­ messen und die Hemmung bestimmt. Die Verbindungen wurden oral 30 Minuten vor der Verabreichung von Karrageen ver­ abreicht.
Versuchsergebnisse
Ödem-Hemmung
(b) Wirkung auf das durch Essigsäure induzierte Krümmen der Versuchstiere (analgetische Wirkung)
Versuchsverfahren
Die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol (I) wurde männlichen ddY-Mäusen mit einem Gewicht von 25 bis 27 g oral verabreicht. Nach 30 Minuten wurde Salzlösung, enthaltend 0,7% Essigsäure intra­ peritoneal verabreicht. Die Anzahl der Krümmungen der Mäuse wurde 10 Minuten nach der Verabreichung 10 Minuten lang gezählt. Aspirin wurde als Vergleich verwendet.
Versuchsergebnisse
Ergebnisse des Versuchs C
(a) Die erfindungsgemäße Olean-12-en-3
β
,30-diol (I) besitzt eine Hemmwirkung gegenüber dem Auftreten von Entzündungen. Es beeinträchtigt die Hemmwirkung von Aspirin nicht.
(b) Durch Essigsäure induziertes Krümmen der Versuchs­ tiere (analgetische Wirkung).
Zunehmende Dosen, sowohl an der erfindungsgemäßen Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol (I) und Glyzirrhetinsäure (II), setzen die Anzahl der durch Essigsäure hervorgerufenen Krümmungen deutlich herab. Die Aktivität von (I) ist etwas stärker als von (II).
Die antiallergische Aktivität der erfindungsgemäßen Ver­ bindungen Olean-12-en-3β,30-diol (I) wurde untersucht.
Versuch D (antiallergische Aktivität)
(a) PCA-Test (Typ I Allergie).
Versuchsverfahren
Männliche Wistar-Ratten mit einem Gewicht von 200 bis 240 g wurden am Bauch rasiert. Nach 24 Stunden wurden 0,05 ml mit Salzlösung verdünntes Serum intradermal am Bauch injiziert. (Zur Herstellung des Serums wurden Blutproben auf 1 : 32 und 1 : 64 verdünnt, die von Ratten drei Wochen nach der Verabreichung von Pertussis Vaccine und Eialbumin gewonnen worden waren). Nach 48 Stunden wurden die zu untersuchenden Verbindungen intraperi­ tioneal verabreicht. Zwei Stunden danach wurden 0,5 ml pro 100 g (Körpergewicht) einer Lösung von Antigen und Pigment (einer Lösung von 0,4% Eialbumin und 0,5% Potamin Himmelblau) verabreicht. Nach 45 Minuten wur­ de den Ratten der Kopf abgetrennt und die Tiere ausge­ blutet und der Durchmesser der Stelle, an der das Pig­ ment unter der Haut durchtrat, gemessen, um die Fläche zu berechnen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
(b) Arthus-Phänomenon-Test (Typ III Allergie).
Versuchsverfahren
10 mg/kg Eialbumin wurden weiblichen Meerschweinchen mit einem Gewicht von 250 bis 300 g am Rücken (Hinterteil) subkutan injiziert. Nach 21 Tagen wurden 2 mg/kg Eialbumin intravenös injiziert, wobei der Tod der Meerschwein­ chen aufgrund eines anaphylaktischen Schocks als Be­ stätigung für das Auftreten einer Sensibilisierung angesehen wurde. 30 Minuten nach dem die zu untersuchen­ den Verbindungen intraperitoneal verabreicht worden waren, wurden 0, 10, 100 bzw. 1000 µg/0,1 ml Eialbumin an der Bauchseite, die rasiert worden war, verabreicht. Nach 12 Stunden wurde die Bauchseite beobachtet, um den Bereich der Stelle der inneren Blutung festzustellen.
Ergebnisse des Versuchs D (antiallergische Wirksamkeit)
(a) PCA-Reaktion (Typ I Allergie).
Bei einer Verdünnung auf 1 : 64 zeigten die beiden Ver­ bindungen Olean-12-en-3β,30-diol (I) und Glyzirrhitin­ säure (II) eine Hemmung von weniger als 50%. Dabei ist die Aktivität von (I) etwas stärker als von (II).
(b) Artus-Phänomen-Tests (Typ III Allergie).
Bei der Hemmung des Arthus-Phänomens wurde beobachtet, daß die innere Blutung offensichtlich auf ein Maß von 27,3 bzw. 18,6% zurückging durch Verabreichung von 200 mg/kg der zu untersuchenden Verbindungen.
Wie oben angegeben führt die erfindungsgemäße Verbin­ dung Olean-12-en-3β,30-diol (I), die durch reduktive Modifikation der 11- und 30-Stellungen der Glyzirrhetin­ säure (II) erhalten wird, in keiner Weise zu der aldosteronartigen Wirkung von Glyzirrhetinsäure. Wie aus den pharmakologischen Daten der Versuche B, C und D hervorgeht, besitzt die Verbindung jedoch noch die Antiulcus-Wirkung, die für Glyzirrhetinsäure charakteristisch ist und diese Wirkung ist sogar noch stärker. Die er­ findungsgemäße Verbindung zeigt auch entzündungshemmende und antiallergische Wirkungen und erfüllt damit die erfindungsgemäße Aufgabe.
Akute Toxizität
Es wurde die akute Toxizität von Glyzirrhetinsäure (II) und Olean-12-en-3β,30-diol (I) bei Mäusen, bei oraler und intraperitonealer Verabreichung bestimmt.
Verfahren
Männlichen Mäusen (ddY) mit einem Gewicht von 24 bis 26 g wurden jeweils in Gruppen von 10 Mäusen die zu unter­ suchenden Verbindungen (suspendiert in Tween 80) in verschiedenen Dosen (Verhältnis 1 : 2) oral und intra­ peritoneal verabreicht und die LD₅₀-Werte nach der Litchfield-Wilcoxon-Methode bestimmt.
Ergebnisse
Glyzirrhetinsäure (II)
Orale Verabreichung: LD₅₀=560 mg/kg
Grenzwerte 518 bis 605 mg/kg P<0,05
Intraperitoneale Verabreichung: LD₅₀=455 mg/kg
Grenzwerte 433 bis 478 mg/kg P<0,05
Olean-12-en-3β,30-diol (I)
Orale Verabreichung: LD₅₀<5 g/kg
Intraperitoneale Verabreichung: LD₅₀<4 g/kg.
Die überlebenden und toten Tiere werden 48 Stunden und 1 Woche nach der Verabreichung gezählt aber es bestand kein Unterschied.
Olean-12-en-3β,30-diol (I) besitzt eine sehr geringe Toxizi­ tät.
Die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol bildet mit organischen und anorganischen Säuren Ester, die ebenfalls unter die Erfindung fallen.
Diese Ester sind in Wasser besser löslich als Olean-12- en-3β,30-diol. Derartige Ester sind z. B.:
  • Bernsteinsäureester von Olean-12-en-3β,30-diol:
    • a) 3-0-Hemisuccinat und dessen Alkalisalze.
    • b) 3,30-0-Dihemisuccinat und dessen Alkalisalze.
  • Phosphorsäureester von Olean-12-en-3β,30-diol:
    • a) 3-0-Phosphat und dessen Dialkalisalze.
  • Schwefelsäureester von Olean-12-en-3β,30-diol:
    • a) 3-0-Sulfat und dessen Alkalisalze.
    • b) 3,30-Disulfat und dessen Dialkalisalze.
Diese Verbindungen werden vorzugsweise oral verabreicht, sie können jedoch auch perenteral verabreicht werden oder zur topischen Behandlung angewandt werden.
Geeignete Formen zur oralen Verabreichung sind unter anderem Flüssigkeiten (wie Lösungen in Polyäthylen­ glykol) Tabletten, Suspensionen und Kapseln.
Die tägliche Dosis für einen Erwachsenen beträgt im allgemeinen ungefähr 0,6 bis 20 mg/kg Körpergewicht bei oraler Verabreichung und ungefähr 30 bis ungefähr 1000 mg/Tag bei oraler Verabreichung berechnet auf ein Körpergewicht eines Erwachsenen von 50 kg.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Verbindung Olean-12-en-3β,30-diol die erfindungsgemäßen Aufgaben erfüllt. Wie aus den pharmakologischen Untersuchungen verschiedener Verbindungen hervorgeht, die synthetisiert worden sind durch Modifizierung von Glyzirrhetinsäure wie oben beschrieben.
Im folgenden wird die Herstellung von Olean-12-en-3b,30- diol nach dem in der Literatur angegebenen Verfahren (L. Canonica et al.; Gazz. Chim. Ital.) beschrieben.
(1) Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β-ol- 30-säure (III)
Zu 20 ml Essigsäure wurden 2,4 g Platinoxid gegeben und das Gemisch in einer Hydriervorrichtung 30 h in Gegenwart von Wasserstoff gerührt. Zu der Suspension von Platinoxid wurden 170 ml Essigsäure, enthaltend 4,0 g Glyzirrhetin­ säure gegeben und das Gemisch durch achtstündiges Rühren bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck reduziert. Man erhielt einen Niederschlag von Olean-12-en-3β-ol-30-säure. Zu diesem Reaktionsgemisch wurden 100 ml Essigsäure ge­ geben und das Gemisch auf dem Wasserbad erwärmt. Unlösli­ ches Platin wurde entfernt, die Essigsäure abdestilliert und der Rückstand mehrmals aus Essigsäure umkristalli­ siert. Man erhielt Olean-12-en-3β-ol-30-säure in einer Ausbeute von 80%.
(2) Verfahren zur Herstellung der gewünschten Verbindung aus Olean-12-en-3β-on-30-säure
In 300 ml Chloroform wurden 4,5 g Olean-12-en-3β-ol-30- säure, die entspechend (1) erhalten worden war gegeben. Zu dieser Lösung wurde ein großer Überschuß einer ätheri­ schen Lösung von Diazomethan gegeben. Nach 30 Minuten wurde das Lösungsmittel abgedampft und bei 60°C unter vermindertem Druck eine Stunde getrocknet, wobei man Kristalle erhielt. Diese Kristalle wurden in 100 ml Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wurde nach und nach zu einer Lösung von 0,36 g Lithiumaluminiumhydrid in 300 ml Tetrahydrofuran gegeben und 1 Stunde gerührt. Nach dem der Aluminiumkomplex in dieser Lösung mit 20 ml Methanol und 20 ml Wasser zersetzt worden war, wurde die Lösung filtriert und das Filtrat mit Salzsäure neu­ tralisiert. Zu dieser Lösung wurden 400 ml Wasser und 400 ml Chloroform gegeben und 3 mal extrahiert. Die Chloroformschicht wurde 3 mal mit Wasser gewaschen und 6 Stunden über Natriumsulfat getrocknet. Nach Abdampfen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromato­ graphie über eine Silicagel-Säule unter Verwendung von Chloroform-Methanol als Entwicklungsmittel gereinigt, wobei man das gewünschte Olean-12-en-3β,30-diol in einer Ausbeute von 68,3% erhielt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β,30-diol der Formel
wird im folgenden näher erläutert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Glyzirrhetinsäure (Olean-12-en-11-oxo-3β-on-30-säure) zu der Triolverbindung (Olean-12-en-3β-11ζ-30-triol) reduziert und die erhaltene Triolverbindung anschließend unter Bildung des gewünschten Produktes katalytisch reduziert. Es gibt zwei bevorzugte Möglichkeiten, die Ausgangsverbindung, Glyzirrhetinsäure, zu der Triolverbindung zu reduzieren. Bei einem Verfahren wird die Reduktion direkt unter Verwendung von Natrium-bis- (2-methoxäthoxy)aluminiumhydrid als Reduktionsmittel durch­ geführt.
Bei dem anderen Verfahren wird die -COOH-Gruppe der Glyzirrhetinsäure zunächst mit einer ätherischen Lösung von Diazomehtan in die -COOCH₃-Gruppe umge­ wandelt und dann mit Lithiumaluminiumhydrid redu­ ziert.
Nachstehend ist das Reaktionsschema für die am meisten bevorzugte Ausführungsform des erfindungs­ gemäßen Verfahrens angegeben.
Das im dem Reaktionsschema 2 angegebene Verfahren ist in dem folgenden Beispiel 1 näher beschrieben bei dem Glyzirrhetinsäure in Tetrahydrofuran ge­ löst und direkt mit Natrium-bis-(2-methoxyäthoxy)- aluminiumhydrid reduziert wird unter Bildung der Triolverbindung , die dann in Äthanol gelöst und katalytisch mit dem billigen Pd-C reduziert wird um das gewünschte Olean-12-en-3β,30-diol zu erhalten. Dieses Verfahren stellt das günstigste industrielle Verfahren dar, das auch zur Massen­ produktion geeignet ist, da die einzelnen Verfahrens­ stufen sehr einfach und sicher durchgeführt werden können und zu einer hohen Gesamtausbeute von zu­ mindest mehr als 86% führen.
Als nächstes soll die andere Methode für die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden, d. h. die Stufe, bei der die Glyzirrhetin­ säure zu der Triolverbindung reduziert wird. Bei dieser Ausführungsform wird die -COOH-Gruppe der Glyzirrhetinsäure zunächst in die -COOH₃-Gruppe umgewandelt mit Hilfe einer ätherischen Lösung von Diazomethan und das entstandene Produkt wird dann mit Lithiumaluminiumhydrid in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel reduziert, wobei man die Triol­ verbindung erhält. Die daran anschließenden Verfahrensstufen sind die gleichen wie bei dem oben angegebenen Verfahren, d. h. die Triolverbindung wird katalytisch mit dem billigen Pd-C katalytisch reduziert unter Bildung der gewünschten erfindungs­ gemäßen Verbindung. Dieses Verfahren ist in dem Reaktionsschema angegeben.
Dieses Verfahren ist insofern weniger günstig als das in dem Reaktionsschema 2 angegebene, da die Reaktion nicht direkt durchgeführt werden kann und eine zusätzliche Stufe erforderlich ist, in der die COOH-Gruppe in eine COOCH₃-Gruppe umgewandelt wird. Dieses Verfahren ist in dem folgenden Bei­ spiel 2 beschrieben und führt zu einer Gesamtausbeute von 62%, die noch wesentlich höher ist als die mit Hilfe des bekannten Verfahrens erreichbaren 53%.
In den nun folgenden Beispielen sind die in den Re­ aktionsschemata 2 und 3 angegebenen Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β,30-diol beschrieben.
Beispiel 1 Verfahren nach Reaktionsschema 2
In einem 300 ml Dreihalskolben, der mit einem dicht­ schließenden Rührer, einem Rückflußkühler mit Trocken­ rohr und einem Tropftrichter mit Seitenarm versehen war, wurden 30 ml getrocknetes Tetrahydrofuran gegeben. Dazu wurden 14,1 ml einer 70%igen Toluollösung von Natrium-bis-(2-methoxyäthoxy)aluminiumhydrid gegeben. Dann wurden zu dem Gemisch nach und nach 4,7 g Glyzirrhetinsäure in 40 ml getrocknetem Tetrahydro­ furan über den Tropftrichter mit einem Seitenarm zugetropft. Nach dem Zutropfen wurde das Gemisch 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt und anschließend gekühlt. Dann wurde nach und nach 10%ige Salzsäure zugegeben, wobei sich der Aluminiumkomplex unter Auf­ schäumen zersetzte. Der Niederschlag wurde abfiltriert und zu dem Filtrat wurden 50 ml Wasser zugegeben. Das Filtrat wurde 3 mal mit 200 ml Chloroform extrahiert.
Die vereinigten Chloroformschichten wurden 3 mal mit 200 ml Wasser gewaschen und über Natriumsulfat (wasserfrei) 6 Stunden getrocknet. Das Natriumsulfat wurde abfiltriert und das Lösungsmittel bei nicht mehr als 40°C von dem Filtrat abgedampft, wobei ein Gemisch entstand, das hauptsächlich aus der Triol­ verbindung bestand. Das Gemisch wurde in 50 ml Äthanol gelöst mit 23 g Pd-C (10%) und Wasserstoff in einer Hydriervorrichtung 8 Stunden gerührt. Der Katalysator wurde abfiltriert, das Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand durch Säulenchromato­ graphie über Silicagel mit Chloroform-Methanol als Entwicklungsmittel gereinigt. Das Produkt wurde aus Tetrahydrofuran umkristallisiert. Man erhielt 3,81 g eines kristallinen weißen Pulvers von Olean- 12-en-3β,30-diol.
Beispiel 2 Verfahren nach Reaktionsschema 3
4,7 g Glyzirrhetinsäure wurden in Chloroform gelöst und eine ätherische Lösung von Diazomethan zugegeben bis das Reaktionsgemisch gelb wurde. Das Lösungsmittel wurde abgedampft und der Rückstand bei nicht mehr als 60°C unter vermindertem Druck getrocknet. In einen 30 ml Dreihalskolben, der mit einem dicht schließenden Rührer, Rückflußkühler mit Trockenrohr und einem Tropf­ trichter mit Seitenarm versehen war, wurden 150 ml getrocknetes Tetrahydrofuran und 0,54 g Lithiumaluminium­ hydrid gegeben. Zu diesem Gemisch wurde nach und nach der Methylester von Glyzirrhetinsäure in 50 ml trockenem Tetrahydrofuran über den Tropftrichter zugetropft. Nach einstündigem Rühren wurde der Aluminiumkomplex mit 50 ml Methanol und 50 ml Wasser zersetzt und das enstan­ dene Gemisch filtriert. Zu dem mit 10%iger Salzsäure neutralisierten Filtrat wurden 200 ml Wasser gegeben und das Gemisch 3 mal mit 300 ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformschichten wurden 3 mal mit 300 ml Wasser gewaschen und 6 Stunden über Natrium­ sulfat (wasserfrei) getrocknet. Das Natriumsulfat wurde abfiltriert und das Lösungsmittel bei nicht mehr als 40°C abgedampft. Man erhielt 3,91 g eines Gemisches, das hauptsächlich die Triolverbindung enthielt. Das Produkt wurde in 300 ml Äthanol gelöst und mit 10 g Pd-C (10%) und Wasserstoff in einer Hydriervorrichtung 8 Stunden gerührt. Der Katalysator wurde abfiltriert, das Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand durch Säulenchromatographie über Silicagel unter Verwendung von Chloroform-Methanol als Entwicklungsmittel gereinigt. Das Produkt wurde aus Tetrahydrofuran umkristallisiert. Man erhielt 2,73 g eines kristallinen weißen Pulvers von Olean-12-en-3β,30-diol.
Das in den Beispielen 1 und 2 erhaltene Olean-12-en-3β,30- diol besaß die folgenden Eigenschaften:

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung von Olean-12-en-3β,30-diol der Formel: dadurch gekennzeichnet, daß man Glyzirrhetinsäure (Olean-12-en-11-oxo-3β-ol-30-säure) mit einem Alkalialuminium- oder Alkalibor-Komplex der allgemeinen Formel: in der Z ein Alkaliatom, M ein Bor- oder Aluminiumatom und R jeweils ein Wasserstoffatom oder die Gruppe OR¹ bedeutet, in der R¹ ein aliphatischer Rest ist, zu der Triolverbindung (Olean-12-en-3β-11ζ-30-triol) reduziert und diese dann mit Wasserstoff in Gegenwart von Palladium auf Kohle oder Raney Nickel als Katalysator reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyzirrhetinsäure mit Natrium-bis(2-methoxyethoxy)- aluminiumhydrid zu der Triolverbindung reduziert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyzirrhetinsäure zu der Triolverbindung reduziert, indem man die COOH-Gruppe durch Behandlung mit einer etheri­ schen Lösung von Diazomethan in die COOCH₃-Gruppe überführt und das Produkt mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.
4. Arzneimittel mit Antiulcus-Wirkung, entzündungshemmender und antiallergischer Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff Olean-12-en-3β,30-diol oder einen pharma­ kologisch verträglichen Ester davon enthält, gegebenenfalls zusammen mit üblichen Trägern und/oder Zusätzen.
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