DE3110254A1 - Verfahren zur verwertung von alu-pvc-abfallfolien, insbesondere der farma-industrie, und nach solchen verfahren hergestellte produkte - Google Patents
Verfahren zur verwertung von alu-pvc-abfallfolien, insbesondere der farma-industrie, und nach solchen verfahren hergestellte produkteInfo
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Description
- Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien,
- insbesondere der Pharma-Industrie, und nach solchen Verfahren hergestellte Produkte.
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwertung von A -PVC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, und nach solchen Verfahren hergestellte Produkte.
- Alu-PVC-Abfallfolien fallen in großen Mengen vor allem in der Pharma-Industrie als Fehlcharchen von Verpackungen für Tabletten an.
- Bisher gab es keine Verwertungsmöglichkeit für solche Abfallfolien, die daher auf Sonderdeponien entsorgt werden mußten. Die Entsorgung solcher Deponien ist besonders kostspieliq. Die verwertung der Alu-PVC-Abfallfolien scheiterte vor allem an dem Problem der Trennung von Aluminium- und PVC-Folen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien anzugeben, wobei das Trennungsproblem Aluminium/PVC vermieden werden soll.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Alu-PVC-Abfajlfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert, das erhaltene Granulat mit wenigstens einem Kunststoffzusatz gemischt und das Gemisch als Ausgangsmaterial zur Herstellung von thermoplastischen Kunststoffen verwendet wird.
- Für den Kunststoff- und Recycling-Fachmann war es überraschend, daß sich Alu-PVC-Abfallfolien in granulierter Form im Gemisch mit Kunststoffzusätzen, insbesondere Kunststoff-Rohgranula-ten, z.B. Hart-PVC-Rohgranulaten, zu neuen Kunststoffprodukten, vor allem in herkömmlichen Preß-, Spritzgieß- oder Fxtrudierverfahren verarbeiten Lassen. Die mechanischen Eigenschaften solcher Kunststoffprodukte weisen im wesentlichen die qleiche Qualität auf wie vergleichbare Kunststoffprodukte aus herkömmlichen originaren oder Kunststoffrohgranulaten, ohne solche Alu-PVC-Folienabfallbeimengungen.
- sesorlders überraschend war es aber für den Fachmann, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Drodukte aufgrund der Aluminiumeinschlüsse besondere vorteilhafte Eigenschaften aufweisen, die vergleichbare Produkte ohne Aluminiumeinschlüsse nicht hahen.
- Hierzu gehören nicht nur besondere Oberflächenstrukturen, die den erfindungsgemäßen Produkten ein besonderes Aussehen verleihen, sondern auch seine fehlende oder doch wesentlich verringerte elektrostatische Aufladbarkeit.
- Es ist hinlänglich bekannt, daß an vielen elektrisch isoliert angeordneten Kunststoffen, insbesondere an Wänden oder Böden aus PVC, durch Strömen oder Versprühen von Flüssigkeiten und Gasen, beim Ausschütten oder Fördern von pulvrigen Massen und durch sonstige Reibungen elektrostatische Ladungen auftreten, die bei Annäherung von leitfähigen Gegenständen zu einer Funkenentladung führen, wodurch explosionsfähige Gemische, wie z.B. Treibstoff/Luft-, Staub/Luft-und Gas/Luftgemisch gezündet werden können. In diesem Zusammenhang sei z.B. an Kohlenstaub- und Schlagwetterexplosionen im Kohlehergbau gedacht.
- Die Erfindung offenbart nun einen überraschend einfachen und billigen Weg zur Herstellung von Produkten, z.B. aus PVC, die hinsichtlich ihrer elektrostatischen Eigenschaften für viele Anwendungsfälle besonders vorteilhaft sind, wobei dieser Vorteil sich erfindungsgemäß durch die Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien erzielen läßt, die bisher mit erheblichem Kostenaufwand auf Sonderdeponien entsorgt werden mußten.
- Ein weiterer überraschender Effekt der Aluminiumeinschlüsse in den erfindungsgemäßen Produkten ist die erhöhte Wärmeleitfähigkeit. Das wirkt sich nicht nur bei bestimmten fertigen Produkten aus, von denen eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit gewünscht ist, sondern auch schon bei ihrer Herstellung, wo beachtliche Wärmeenergie aufgebracht werden muß, um die Granulate aufzuschmelzen und die Schmelze in die gewünschte Kunststofform zu bringen.
- Es zeiqte sich nun, daß durch die Aluminiumanteile aus den erfindungsgemaß verwerteten Alu-PVC-Abfällen die Wärme zur Herstellung der runststoffprodukte besonders rasch und gleichmäßig verteilt wird und daß gerade an den Kontaktflächen der Aluminiumteilchen Temperaturspitzen auftreten, die gewährleisten, daß die Aluminiumteilchen eine innige Bindung mit dem aufgeschmolenen Kunststoff eingehen.
- Im Vergleich mit entsprechenden Kunststoffprodukten herkömmlicher Art ohne solche Alwtiiniumeinschlüsse zeigt sich, daß bei diesen zu ihrer Herstellung ein höherer Energieverbrauch erforderlich ist als bei den erfindungsgemäßen Kunststoffprodukten mit den Aluminiumeinschlüssen.
- Wenn also die Alu-PVC-Abfallfolien besonders in der Pharma-Industrie nicht in großen Mengen im wesentlichen kostenlos zur Verfügung ständen, dann wäre es nach der Erfindung durchaus angebracht, zur Fertigung spezieller Kunststoffprodukte Alu- oder sonstige -Metallfolienbruchstücke den Ausgangsmaterialien für solche Produkte zuzumischen.
- Es ist das besondere Verdienst des Erfinders, hier einen Weg gezeigt zu haben, der nicht nur die kostenaufwendige Entsorgung von Alu-PVC-Folienabfällen entbehrlich macht, sondern durch das erfindungsgemäße Recycling der Alu-PVC-Abfallfolfen auch noch zu neuen Kunststoffprodukten mit besonderen elektrostatischen und Wärmeleiteigenschaften führt.
- So ist im Kunststofformenbau für Polyurethan-Schäumformen Alu-PVC-Abfailfoliengranulat weqen seiner hohen Wärmeleitfähigkeit mit Vorteil als Füllstoff einsetzbar. Durch geeignete Vorrichtungen oder von Hand wird das Granulat mit einem Bindeharz, z.B. Acryllack od.-9rgl., vermischt, auf die Kupplungs- und oberflächenschicht der rm aufgebracht und dann verpreßt. Die Festigkeit und die Oberflächeristruktur wird durch den Anteil und/oder den Mahlgrad des Alu-PVC-Abfallfoliengranulats eingestellt.
- Auch ist das Alu-PVC-Abfallfoliengranulat als Füllmaterial bei Klebstoffen und Vergußmassen in der Bauindustrie eignet.
- Schließlich kann Alu-PVC-Abfallfoliengranulat mit Vorteil den Spänen zur Herstellung von Spanplatten zugemischt werden. Die auf ein Bett aufgeschichteten Späne mit dem zugegebenen Alu-PVC-Abfallfoliengranulat werden zwischen Preßplatten heiß verpreßt. Das PVC dient dabei als Kunststoffbindemittel. Wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit der Alu-Folienteilchen wird das Pvc-Granulat zwischen den Holzspänen aufgeschmolzen und verbindet sich intensiv mit den Holzspänen und dtn Alu-Folienteilchen zu einer festen Spanplattenmasse. Auch hier tragen die Alu-Folienahschnitte zwischen den Holzspänen dazu bei, daß mit relativ geringem Energieaufwand das PVC-Granulat sicher zum Schmelzen gebracht wird.
- Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche, die zur Vermeidung einer Wiederholung als Teil der Beschreibung der Erfindung aufzufassen sind.
- Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf ein Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien, sondern auch auf die hieraus hergestellten Produkte mit neuartigen vorteilhaften Eigenschaften, insbesondere hoher Wärmeleitfähigkeit und/oder fehlender oder niedriger elektrostatischer Aufladbarkeit. Zu den erfindungsgemäßen Produkten gehören weiterhin Alu-PVC-Abfallfoliengranulate enthaltende Spanplatten, Füllstoffe für den Formenbau von Polyurethanformen und Füllmaterialien für Klebstoffe bzw. Vergußmassen in der Bauindustrie.
- Die jeweils gewünschten mechanischen Eigenschaften solcher erfindungsgemäßer Produkte lassen sich u.a. durch die Wahl der Korngröße urud/oder der Menge des Alu-PVC-Abfallfoliengranulats einstellen.
- Beispielsweise besitzt das Granulat Korngrößen zwischen 1,5 bis 3 mm. Wird eine hohe Wärmeleitfähigkeit bzw. eine niedrige elektrostatische Aufladbarkeit verlangt, dann ist der Aluminiumanteil relativ hoch zu wählen. Die Härteeigenschaften der Kunststoffprodukte werden z.B. durch die Wahl des Anteils des zugegebenen Hart-PVC-Rohgranulats im Verhältnis zum Alu-PVC-Abfallfoliengranulat eingestellt. Für viele Anwendungsfälle beträgt das Verhältnis von Abfallgranulat zu Rohgranulat 1 : 1.
- Die Erfindung ist auf die beschriebenen Beispiele nicht beschränkt.
- Aufgrund der erfindungsge'mäßen Lehre bieten sich dem Fachmann eine Vielzahl von weiteren Verwendungs- und Anwendungsmöglichkeiten ohne weiteres an, die jedoch den Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre nicht verlassen. Insbesondere sind eine Vielzahl von Alu-PVC-Folienabfälle enthaltende Kunststoffprodukte auf herkömmliche Weise herstellbar, die gegenüber den vergleichbaren Produkten ohne Alu-PVC-Folienabfälle wesentliche Vorteile erbringen.
- Zu diesen Vorteilen gehört nicht zuletzt die Einsparung von Kunststoffrohgranulaten, die wegen der zunehmenden Verteuerung der Erdölpreise entsprechend zunehmend teurer werden, während die Alu-PVC-Abfall folien im wesentlichen kostenlos in großen Mengen zur Verfügung stehen. Die erfindungsgemäß erzielte Einsparung von Rohstoffen der Petro-Chemie ist damit gleichbedeutend mit einer Einsparung an Rohöl, was heute volkswirtschaftlich von besonderer Wichtigkeit ist.
Claims (20)
- Walter Ries Bad Mergentheim Ansprüche 19 Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Alu-PVC-Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert, das erhaltene Granulat mit wenigstens einem Kunststoffzusatz gemischt und das Gemisch als Ausgangsmaterial zur Herstellung von thermoplastischen Kunststoffen verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Alu-PVC-Abfallfoliengranulat mit wenigstens einem Kunststoffrohgranulat gemischt wird.
- 1. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alu-PVC-Abfallfoliengranulat mit Hart-PVC-Rohgranulat gemischt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil von Alu-PVC-Abfallfoliengranulat im wesentlichen 51) t nicht übersteigt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alu-PVC-Abfallfoliengranulat mit Polyester-, Polyäthylen-, Polystyrol- oder Polyurithanrohgranulat gemischt wird.
- . Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Knrngzößen der Alu-PVC-Abfallfoliengranulate im wesentlichen in dem Bereich von 1,5 - 3 mm le gen.
- 7. Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert und das erhaltene Alu-PVC-Abfallfoliengranulat im Kunststofformbau für Polyurethan-Schäumformen als Füllstoff verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Alu-PVC-Abfallfoliengranulat mit einem Kunststoff-Bindemittel (Harze, Acryllack oder dergleichen) getränkt und anschließend verpreßt wird, wobei die Festigkeit des Füllstoffes durch den Anteil und/oder den Zerkleinerungsgrad des Alu-PVC-Abfallfoliengranulasts eingestellt wird.
- 9. Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert, das erhaltene Alu-PVC-Abfallfoliengranulat Holzspänen zugemischt und das Gemisch zur Herstellung von Spanplatten heiß verpreßt wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Alu-PVC-Abfallfolienqranulat zusammen mit einem Kunststoffbindemittel den Holzspänen zugemischt wird.
- 11. Verfahren zur Verwertung von Alu-PVc-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert, das erhaltene Alu-PVC-Abfallgranulat zusammen mit wenigstens einem weiteren Kunststoffgranulat gemischt und das Granulatgemisch als Ausgangsmaterial zur erstellung von runstssoffen ohne oder mit wesentlich verminderter elektrosta-~-scher Aufladung verwendet wird.
- 12. Verfahren zur Verwertung von Alu-FTZC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeicnnet, daß die Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert, das erhaltene Alu-PVC-Abfallgranulat zusammen mit wenigstens einem weiteren Kunststoffgranulat gemischt und das Granulatgemisch zur Herstellung von Kunststoffen mit niedriger Wärmedämmung bzw. hohem Wärmeübergang verwendet wird.
- 13. Verfahren zur Verwertung von Alu-PVC-Abfallfolien, insbesondere der Pharma-Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallfolien in einer Zerkleinerungsmaschine granuliert und das erhaltene ne Alu-PVC-Abfallfoliengranulat als Füllmaterial für Klebstoffe und Vergußmassen in der Bauindustrie verwendet wird.
- 14. Kunststoff nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zerkleinerte bzw. granulierte Alu-PVC-Abfallfolien enthält.
- 15. Kunststoff nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß er keine oder nur eine niedrige elektrostatische Aufladung besitzt.
- 16. Kunststoff nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß er einen niedrigen Wärmeisolierungswert bzw. einen hohen Wärmeübergangswert besitzt.
- 17. Kunststoff nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatische Aufladeverhalten und/oder der Wärmeübergangswert in Abhängigkeit von dem zugegebenen Alu-Anteil eingestellt wird.
- 18. Spanplatte nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 his 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanplatte zerkleinerte Alu-PVC-Abfallfolien enthält.
- 19. Füllmasse zum Formenbau für Polyurethan-Schäumformen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllmasse aus Alu-PVC-Abfallfoliengranulat und einem Kunststoffbindemittel (Harzen, Acryllack oder dergleichen) besteht.
- 20. Klebstoffe und Vergußmassen in der Bauindustrie nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffe bzw. die Vergußmassen Alu-PVC-Abfalifoliengranulat enthalten.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19813110254 DE3110254A1 (de) | 1981-03-17 | 1981-03-17 | Verfahren zur verwertung von alu-pvc-abfallfolien, insbesondere der farma-industrie, und nach solchen verfahren hergestellte produkte |
EP82102184A EP0061147A1 (de) | 1981-03-17 | 1982-03-17 | Verwendung von Abfallstoffen zur Herstellung von Füllstoffen für Kunststofformkörper |
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DE (1) | DE3110254A1 (de) |
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