Die Erfindung betrifft ein Mittel zur topischen Anwendung
auf die Haut auf die Grundlage von Zinksalzen, Glycerin und
gegebenenfalls üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffen.
Es ist wohlbekannt, daß für Zellteilung und Gewebe-Wiederherstellung
sowie für andere Stoffwechselprozesse zumindest
einige Spurenelemente notwendig sind, aber es hat stets das
Problem bestanden, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem die
Spurenelemente am notwendigen Einsatzpunkt in verwendbarer
Form aufgebracht oder zugeführt werden können, bei gleichzeitig
vernachlässigbarer System-Toxizität. Insbesondere ist
zur Zellteilung und Gewebe-Wiederherstellung das Metall Zink
in Form eines Spurenelementes notwendig und besitzt in
vielen seiner Verbindungen eine bekannte leicht bakterizide
und fungizide Wirkung auf der Haut. Wiederum besteht das
Problem darin, das Metall am gewünschten Einsatzpunkt in
einer verwendbaren Form aufzubringen.
Aus der US-PS 41 60 821 ist eine Glycerinlösung von Zinkchlorid
oder einem anderen pharmazeutisch annehmbaren Zinksalz,
das in Glycerin löslich ist, bekannt, die zur Therapie
von Gingvitis eingesetzt werden kann.
Kristalline Metall-Glycerin-Komplexe wurden zuerst in einer
Veröffentlichung im Australien Journal of Chemistry, Band
23, 1970, S. 1963 beschrieben, wobei in dieser Veröffentlichung
das Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
und einige ihrer physikalischen Eigenschaften angegeben
sind. Diese Verbindungen bilden sich während des Erhitzens
von teilchenförmigen Metalloxiden, -hydroxyden oder -salzen
mit Glycerin bei Temperaturen von etwa 120°C oder mehr. Die
physikalische Struktur der resultierenden Chelat-Verbindungen
zeigt im allgemeinen eine plattenartige Morphologie,
wodurch sie sich talkumähnlich anfühlen und gleitfähig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zu
schaffen, mit dem das Spurenelement Zink gezielt und in
pharmazeutisch wirksamer Weise auf zu behandelnden Hautpartien
aufgebracht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Hauptanspruchs angeführten Merkmale gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich dabei
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung stellt somit ein Mittel zur Verfügung, das zur
therapeutischen und prophylaktischen Behandlung bestimmter
Hautkrankheiten und -irritation dient. Mit dem erfindungsgemäßen
Mittel ist es erstmals möglich das Spurenelement
Zink gezielt auf betroffene Hautpartien aufzutragen. Dabei
werden die Eigenschaften des Zink-Glycerin-Komplexes während
des Herstellungsverfahrens so gesteuert, daß man eine Verbindung
erhält, die sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften
besonders zur topischen Anwendung auf der Haut
eignet, während die vorteilhaften physikalischen Eigenschaften
erhalten bleiben.
Jedes Zinksalz oder jede Zinkverbindung, die sich beim Erhitzen
auf Temperaturen zwischen etwa 200 und 300°C zu ZnO
zersetzt, wird die entsprechende Verbindung bilden. Ein
Beispiel hierfür ist die Bildung eines Zink-Glycerin-Komplexes
beim Erhitzen von Zinkacetat und Glycerin über die
Lösungsphase.
Es hat sich gezeigt, daß dann, wenn Zinkoxid mit Glycerin
umgesetzt wird, ein Reaktionsprodukt entsteht, das entweder
allein oder in Kombination mit anderen Substanzen als
pharmazeutische Verbindung hochgeeignet ist, insbesondere
dann, wenn hohe Gleitfähigkeit erwünscht ist, wobei sich bei
Untersuchung der Verbindung mittels Elektronenmikroskop
gezeigt hat, daß diese aus Kristallen unterschiedlicher
Größe besteht, die bei richtiger Herstellung von großen
hexagonalen Kristallen bis zu relativ kleinen hexagonalen
Kristallen reichen, wobei die Kristalle in der bevorzugten
Formulierung Plättchen mit relativ geringer Dicke und
geringer Reibung zwischen den Plättchen sind, so daß diese
Plättchen leicht übereinander gleiten, um so eine dünne,
aber wirksame Überdeckung einer behandelten Oberfläche zu
liefern. Dieser Effekt wird durch die Schwankung in der
Größe der Plättchen unterstützt, da sich kleinere Kristalle
in die Zwischenräume zwischen größeren Kristallen einpassen
können und damit ein hochwirksamer Schutz zur Verfügung
gestellt wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, die Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine graphische Darstellung, die aufgrund einer
Fotographie von Zink-Glycerin-Kristallen angefertigt
wurde, bei 9000facher Vergrößerung, und
Fig. 2 eine entsprechende Darstellung eines Kristalles zur
Veranschaulichung seiner plättchenartigen Natur,
bei 1800facher Vergrößerung.
Fig. 1 zeigt einen großen Kristall 1, mittelgroße Kristalle
2 und ein Spektrum weiterer Größen bis hin zu kleineren
Kristallen 3, wobei aber alle Kristalle länglich hexagonale
Konfiguration mit relativ geringer Dicke zeigen.
Diese Kristalle können entweder aus Zinkoxid oder Zinkacetat
durch Umsetzung mit Glycerin hergestellt werden, wobei
jedoch bevorzugt Zinkoxid eingesetzt wird, da es die dargestellten
Plättchen liefert, während das durch Ausfällung
aus Lösung von Zinkacetat in erhitztem Glycerin gebildete
Produkt zusätzliche Teilchen aufweisen kann, deren Größe und
Form der Gleitfähigkeit insgesamt abträglich sein kann.
Der Zink-Glycerin-Komplex scheint der allgemeinen Formel
C₃H₆O₃Zn zu entsprechen, wobei er am geeignetsten durch
Erhitzen von Zinkoxid in Glycerin auf hohe Temperaturen
unter starkem Rühren gebildet wird.
Während der Reaktion von Glycerin zur Bildung von CH₂-O-Zn-Bindungen
wird Wasser abgespalten, das aus dem System entfernt
werden muß. Im Verlaufe dieser Reaktion wird die Suspension
stark viskos.
Geeigneterweise werden 80 bis 100 g feines kolloidales Zinkoxid
in 1000 g Glycerin eingesetzt, wobei das überschüssige
Glycerin zurückgewonnen wird, nachdem sich der Basis-Komplex
gebildet hat.
Alternativ dazu kann Zinkacetat eingesetzt werden, da es
sich in heißem Glycerin löst und das gebildete Präcipitat
das erwünschte Produkt ist. In beiden Fällen ist allerdings
starkes Rühren notwendig, um ein Produkt mit im allgemeinen
kleiner Partikelgröße herzustellen, bei bevorzugter Variation
in der Kristallgröße, das sich talkumähnlich, aber
nicht fettig anfühlt.
Das Reaktionsgemisch sollte etwa 1 Stunde auf 260°C gehalten
werden, um sicherzustellen, daß die Reaktion abgeschlossen
ist. Die erhöhte Viskosität wird im Temperaturbereich
zwischen 195-220°C beobachtet. Das Material kann länger
als 1 Stunde auf Maximaltemperatur erhitzt werden, wenn
immer noch restliches Zinkoxid vorhanden ist. Die Suspension
wird dann auf unter 50°C abgekühlt, anschließend mit Wasser
verdünnt und abgenutscht. Anschließend wird es mit 96%igem
Ethanol und schließlich mit Aceton gewaschen und im Vakuum
oder in einem Ofen bei 50-60°C getrocknet.
Im kommerziellen Herstellungsmaßstab kann die Suspension des
Komplexes in überschüssigem Glycerin mit Ethanol verdünnt
werden, wobei dieses während des nächsten Verfahrensschrittes
abdestilliert wird, bevor weiteres Zinkoxid zugegeben
und das Verfahren wiederholt wird.
Der theoretische Zinkgehalt im getrockneten Produkt beträgt
42,06%.
Herstellung
Beispiel 1
Ein Dreihals-Rundkolben, ausgerüstet mit einem mechanischen
Rührer, einem Thermometer und einem Auslaß für flüchtige
Nebenprodukte wurde mit Glycerin (500 g, 5,43 Mol) beschickt.
Das Reaktionsgefäß wurde gleichmäßig über einen
äußeren Mantel auf 220°C unter Rühren erhitzt, und Zinkoxid
(50 g, 0,614 Mol) wurde bei dieser Temperatur in kleinen
Portionen unter starkem Rühren zugegeben. Nach Beendigung
der Zugabe wurde die Temperatur vorsichtig auf 260°C erhöht
und bei dieser Temperatur 1 Stunde lang stark gerührt. Man
ließ die Reaktionsmischung anschließend auf Raumtemperatur
abkühlen und goß die Aufschlämmung in Wasser (2 Liter). Die
Mischung wurde sodann durch einen Buchner-Trichter gefiltert
(Whatman No. 1-Filterpapier) und der Rückstand mit Alkohol
(95%, 300 ml) und Aceton (200 ml) gewaschen und anschließend
im Ofen (60°C) 4 Stunden lang getrocknet. Ein fein verteilter
farbloser und geruchloser Feststoff mit charakteristisch
schlüpfrigem Griff wurde erhalten.
Die Partikelgröße bewegte sich zwischen 10 und 20 µm. Die
Partikel bestanden aus plättchenartigen Kristallen mit hexagonaler
Morphologie. Die Ausbeute betrug 86 g oder 90%
(theoretische Ausbeute: 95,45 g). Das IR-Spektrum war identisch
mit Literaturwerten. Der tatsächliche Zinkgehalt wurde
zu 43,56% bestimmt (theoretisch 42,06%).
Beispiel 2
Glycerin (500 g, 5,43 Mol) wurde in einen großen Becher
gegeben, in den ein Thermometer und ein mechanischer Rührer
für hohe Beanspruchungen gehängt wurden. Das Rührblatt war
derart ausgelegt, daß es sich kurz oberhalb der Bodenfläche
des Bechers drehte, wodurch ein sehr effizientes Mischen
sichergestellt wurde.
Das Glycerin wurde unter Rühren auf 120°C erhitzt. Zinkoxid
(50 g, 0,614 Mol) wurde bei dieser Temperatur zugegeben. Es
bildete sich eine gut dispergierte Suspension. Anschließend
wurde die Mischung langsam unter starkem Rühren aus 260°C
erhitzt. Während des Erhitzens wurden zwei Viskositätsänderungen
beobachtet. Die erste bestand in einem Verfestigen
der Reaktionsmischung auf eine fast pastöse
Konsistenz, anschließend wurde die Reaktionsmischung nach
weiterem Erhitzen weniger viskos.
Die Reaktionsmischung wurde unter starken Rühren bei 260°C
eine Stunde lang erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt, anschließend
in Wasser (3 Liter) gegossen und durch einen
Buchner-Trichter gefiltert. Der Rückstand wurde in Ethanol
aufgenommen, gefiltert, mit Aceton gewaschen und in einem
Ofen bei mäßiger Temperatur getrocknet. Die Ausbeute betrug
89 g oder 93% (theoretische Ausbeute: 95,45 g).
Die nach diesem Verfahren hergestellten Kristalle bestanden
aus einer Mischung von kleinen hexagonalen Plättchen (10 µm)
und länglichen Kristallen.
Beispiel 3
Durchführung wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß Zinkacetat
(50 g, 0,23 Mol) statt Zinkoxid eingesetzt wurde.
Das Produkt wurde wie oben isoliert. Die Ausbeute betrug
85%. Die Teilchengröße bewegte sich zwischen 10 und 70 µm,
während die Kristalle ein Gemisch von Knäueln länglicher
Fäden und Plättchen darstellen.
Beispiel 4
Durchführung wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, das Zinkacetat
(50 g, 0,23 Mol) vor Erhitzen der Reaktion zur Lösung
gegeben wurde. Die Reaktionsmischung wurde daraufhin auf
260°C erhitzt und bei dieser Temperatur eine Stunde lang
stark gerührt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung, wie
in Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Die Ausbeute betrug
85% und die Teilchengröße bewegte sich zwischen 10 und
100 µm; die Kristalle stellten eine Mischung länglicher
Fäden und Plättchen dar.
Bei Durchführung des Verfahrens wurde festgestellt, daß die
Reaktion von Zinkoxid mit Glycerin unterhalb von 210°C nur
langsam verläuft, bei 220°C aber sehr schnell. Ein Verhältnis
von 1 : 10 von Zinkoxid zu Glycerin stellte sich als
besonders günstig heraus, obwohl dies nicht das einzig mögliche
Verhältnis darstellt. Da der Zink-Glycerin-Komplex in
Wasser und organischen Lösungsmitteln in hohem Maß unlöslich
ist, können diese Kristalle nicht aus Lösung umkristallisiert
werden. Die einzigartigen Eigenschaften des
Zink-Glycerin-Komplexes stehen jedoch teilweise mit seiner
kleinen, aber variierenden Kristallgröße und Kristallform im
Zusammenhang, wobei das Produkt, daß durch Reaktion von
Zinkacetat und Glycerin hergestellt wird, größere Kristalle
liefert als bei Reaktionen von Zinkoxid mit letzterem. Um
sich an die unterschiedlichen Bedingungen verschiedener
therapeutischer und prophylaktischer Behandlungen anzupassen,
könne weitere Substanzen als Zumischungen oder als
Mittel zur Herstellung weiterer Reaktionsprodukte zugegeben
werden. Beispielsweise kann eine wäßrige Kupfersalzlösung
zum Zink-Glycerin-Komplex zugegeben werden, um geringe
Mengen Zink im Komplex durch Kupfer zu ersetzen, wodurch
eine Farbänderung sowie die Fähigkeit auftritt, Kupfer in
Spuren, mit Haut in Kontakt zu bringen, wenn es als Salbe
eingesetzt wird.
Beispiel 5
Eine verdünnte neutrale Lösung von Kupfer(II)-chlorid wurde
mit einer kleinen Menge Zink-Glycerin-Komplex geschüttelt,
die Mischung durch einen Buchner-Trichter gefiltert und der
Rückstand nacheinander mit Alkohol und Aceton gewaschen. Das
gebildete Produkt hatte eine blaue Farbe.
Ein weiteres Beispiel besteht in der chemischen Absorption
geeigneter Farbstoffe durch Zink-Glycerin-Komplex, wodurch
eine entsprechende Färbung auftreten kann, wenn das Präparat
ohne Zerstörung seiner Gleitfähigkeit oder seiner taktilen
Eigenschaften, welche die ursprüngliche Zinkverbindung für
spezielle Anwendungen vorteilhaft macht, auf die Haut aufgebracht
wird.
Beispiel 6
Ein bräunlicher Zink-Glycerin-Komplex wurde durch Zugabe von
certolake erythrosin (0,1 g) und certolake tartrazin (0,4 g)
zu Zinkoxid (40 g) vor Reaktion mit Glycerin in der in
Beispiel 1 beschriebenen Weise erhalten.
Die Verwendung des Zink-Glycerin-Komplexes für topische
Anwendung ist nicht auf seine Kombination mit Metallkationen
oder Farbstoffen begrenzt, wie in den obigen Beispielen
beschrieben, sondern umschließt alle Komplexe, die spezifische
Reaktionen für Hautkrankheiten zeigen sowie alle
Komplexe, die für die Verwendung in kosmetischen Anwendungen
bevorzugt, weil sie mit dem Zink-Glycerin-Komplex reagieren
und sich binden können, wobei sie nicht seine wesentliche
Struktur und die erwünschten Eigenschaften zerstören.
Formulierung
Beispiel 7
Rasierseife
Folgende Bestandteile werden zusammengemischt und ab 60°C
erhitzt (A):
Glycerinmonostearat|10 g |
Lanolin |
3 g |
Glycerin |
3 g |
Stearinsäure |
2 g |
Kaliumhydroxid und Wasser werden in folgendem Verhältnis
zusammengemischt und auf 60°C erhitzt (B):
Kaliumhydroxid|0,1 g |
Wasser |
71,9 g |
(A) und (B) werden vermischt und gerührt, bis die Temperatur
45°C erreicht. Dann werden 5 g Zink-Glycerin-Komplex hinzugegeben
und gerührt, bis Raumtemperatur erreicht ist.
Aufgrund seiner Deckkraft, seiner Haftung auf der Hautoberfläche
und seinem Schwermetallgehalt, kann diese Rasierseife
die Durchlässigkeit gegenüber UV-Strahlung in bestimmten
Wellenlängenbändern verringern; es wird daher angenommen,
daß die erfindungsgemäße Rasierseife die Auswirkungen unterschiedlicher
Hautkrankheiten, die bei so einer Bestrahlung
auftreten, verbessern können, während sie die Eigenschaften
unauffälliger kosmetischer Anwendungen zeigen.
Beispiel 8
Sonnenschutz
Es werden folgende Bestandteile zusammengemischt und erhitzt,
bis die Mischung geschmolzen ist (A):
Oleinsäure|0,5 g |
Erdnußöl |
21,5 g |
Lanolin |
17,5 g |
Hierzu werden 32 g Zink-Glycerin-Komplex gegeben, das Gemisch
wird gerührt, und 28,5 g Calciumhydroxidlösung B. P.
werden portionsweise hinzugegeben. Man rührt weiter, bis
eine dicke Creme entstanden ist.
Für die von dieser Erfindung umfaßten Anwendungsmöglichkeiten
ist es vorteilhaft, wenn diese Verbindungen und insbesondere
der Zink-Glycerin-Komplex mit ausgeprägten hexagonalen
Platten-Morphologie gebildet werden, mit Partikelgrößen,
gemessen als Durchmesser der plättchenartigen Partikel,
von mehr als 6 µm.
Diese Morphologie und Partikelgröße verbessern die Bedeckung
der und die leichteren Anwendung auf den Hautoberflächen.
Die Erfindung umfaßt jedoch die Anwendung dieser Verbindung
für die angegebenen Einsatzzwecke unabhängig von Teilchengröße
und Morphologie. Diese Plattenmorphologie würde die
Neigung zu Reizungen der Atemwege verringern, die manchmal
durch Einatmen nadelförmiger feiner pulverartiger Substanzen
auftritt.
Die Vorteile dieser Verbindungen und insbesondere des Zink-Glycerin-Komplexes
für die von der Erfindung umfaßten Anwendungsgebiete
beruhen auf der plättchenförmigen Morphologie
der Partikel, ihrer Hautbedeckungs- und Adhäsions-Eigenschaften,
ihrer relativen Unlöslichkeit in Wasser und üblichen
organischen Lösungsmitteln, dem Ausweisen eines
hydrophoben Charakters, der anscheinend das Zurückhalten von
Hautfeuchtigkeit erlaubt, und ihrer offensichtlichen Fähigkeit,
die Wirkung von Pilzen, Schimmelpilzen und Bakterien
zu verringern, eine Eigenschaft, die viele organische und
anorganische Zinksalze besitzen.
Man hat festgestellt, daß der Zink-Glycerin-Komplex bei der
Behandlung und Verhinderung von ammoniakalischer Dermatitis
wirksam ist (Verätzungen im Genitalbereich von Kleinkindern,
die von freigesetztem Ammoniak stammen, das durch die Zersetzung
von Urin freigesetzt wird - Windelrash), bei der
Behandlung von Pruritis, insbesondere bei Personen die ans
Bett gefesselt oder unbeweglich sind, bei der Milderung von
Psoriasis, bei der Behandlung und Verhinderung pilzbedingter
oder bakterieller Zersetzung von Gewebe und den entstehenden
Gerüchen, bei derartigen Beschwerden, wie Tinea pedis, auftreten,
und bei der Verhinderung von industrieller Dermatitis,
die durch spezielle Umgebungsbedingungen hervorgerufen
wird. Man nimmt auch an, daß die Eigenschaften
dieser Verbindung sie für die Behandlung von Ichthyosis
wirksam machen.
Das erfindungsgemäße Mittel ist nicht nur auf die obengenannten
therapeutischen und prophylaktischen Anwendungen
begrenzt, sondern umschließt alle weiteren Verwendungen
dieser Verbindung, wenn sie mit weiteren therapeutisch
wirksamen Substanzen umgesetzt oder gemischt wird.