DE3147634C2 - Papierzerkleinerer und Verfahren zum Betrieb - Google Patents
Papierzerkleinerer und Verfahren zum BetriebInfo
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Abstract
Ein Papierzerkleinerer mit einem von oben mit zu zerkleinerndem Gut zu beschickenden Rotor mit horizontaler Achse sowie einem unterhalb des Rotors angeordneten Auslaßrost soll so verbessert werden, daß er Gut wechselnder Art auf eine jeweils vorgegebene Feinheit mit möglichst günstigem Wirkungsgrad zerkleinern kann und bei laufendem Rotor auch kurzfristig wechselnden Anforderungen anzupassen ist. Erfindungsgemäß besteht der Auslaßrost aus zwei Hälften, die die untere Rotorhälfte im wesentlichen umschließen und die innerhalb des Gehäuses um etwa in der Höhe der Rotorachse horizontal verlaufende Rostachsen seitlich auszuschwenken sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Papierzerkleinerer mit einem in einem Gehäuse mit EinfüHöffnung drehbar gelagerten, mit Zerkleinerungswerkzeugen besetzten Rolor mit horizontaler Achse, wobei die untere Rotorhälfte im wesentlichen von einem etwa in der Vertikalebene
der Rotorachse geteilten Auslaßrost umschlossen ist und die Rosthälften um parallel zur Rotorachse verlaufende Rostachsen beweglich gelagert sind. Sie betrifft
ferner ein Verfahren zum Betrieb dieses Papierzerkleinerers.
In der DE-AS 25 16 014 wird eine Zerkleinerungsmaschine beschrieben, die für Müll und sonstige Abfälle
vorgesehen ist. Dem Rotor werden dabei unter anderem eine nicht durchlässige aber etwa parallel zur Rotorachsc verlaufende Rippen aufweisende Mahlbahn und ein
für zerkleinertes Gut durchlässiger Mahlrost zugeordnet. Der etwa achsparallele Roststäbe aufweisende
Mahlrost kann horizontal auf Schienen seitlich aus dem Gehäuseunterteil herausgefahren werden. Bei Betrieb
der Maschine zum Zerkleinern normalen Mülls wird das Gut zunächst gegen ein oberhalb der Mnhlbahn befindliches Prallwerk geschleudert und nach der entsprechenden Vorzerkleinerung an der Mahlbahn weiter so
zerkleinert, daß es durch den Mahlrost hindurchfallen kann. Die Mahlbahn und der Mahlrost umschließen dabei in der angegebenen Reihenfolge im wesentlichen die
untere Rotorhälfte. Während der Mahlrost etwa überall gleichen Abstand von dem Schlagkreis der Rotorwerkzeuge haben soll, ist vorgesehen, den Abstand zwischen
Mahlbahn und Rotor in Rotordrehrichtung geringer werden zu lassen. Wenn sich unzerkleinerbare, harte
Gegenstände in dem bearbeiteten Gut befinden, kann die Mahlbahn kurzzeitig vom Rotor abgeschwenkt werden.
Die uns der DE-AS 25 16 014 bekannte Maschine kann auch zum Zerkleinern von grobem Zerklcinerungsgut, wie Sperrmüll, und sogar /.um Zerkleinern
von zähem Zerkleinerungsgut, wie Altreifen, verwendet werden. Im erstgenannten Fall erfolgt das Zerkleinern
im wesentlichen durch die Prallbahn, während der Mahlrost ganz aus dem Aktionsbereich des Rotors her-
; ausgefahren wird. Die Mahlbahn soll dabei gerade so
p weit vom Schlagkreis des Rotors entfernt angeordnet
:. werden, daß eine Nachzerkleinerung in gewissem Um-
k fang bewirkt wird, aber ein Blockieren der Maschine
Ί(; nicht zu befürchten ist. Wenn dagegen Altreifen oder
: ähnlich zähes Zerkleinerungsgut zu verarbeiten sind,
1 ■;■; werden Mahlbahn und Mahlrost g:<:iz aus dem Wir-
;-: kungsbereich des Rotors herausgefahren bzw. heraus-
:-■' geschwenkt und die Rotorwerkzeuge werden lediglich
mit einem Reißkamm bzw. mit einer Amboßkante in : Eingriff gebracht. Für den letztgenannten Einsatz muß
die Drehrichtung des Rotors der bekannten Maschine <:.' umgekehrt werden. Die Umstellung erfordert aber ein
Y': zeit- und energieaufwendiges Abbremsen des schnell,
'f# z. B. mit 1500 Umdrehungen pro Minute, laufenden Roil·
tors. Ein Abstellen des Rotors wird auch erforderlich
fi sein, wenn der Mahlrost aus der Arbeitsstellung heraus
;:' oder in diese zurückgefahren worden ist. Schließlich be-
K: steht ein wesentlicher Nachteil der bekannten Maschine
• darin, daß der Mahlrost in seiner aus der Betriebsstel-
Γ lung herausgefahrenen Position die Abfuhr des zerklei-
; nerten Guts behindert
|j Aus der Zeitschrift »Zement-Kalk-Gips«, Jahr-
'ß gang 18 (1965), Heft 11, Seite 6 ist ferner eine zum Zer-
: kleinern von Kalkstein und ähnlichem vorgesehene
ί'ί Prallmühle mit Rosten im Unterteil bekannt. Die Roste
- lassen sich bei Überholungsarbeiten schubkastenartig
aus dem Unterteil der Prallmühle herausziehen. Auch ; während des Betriebs ist zum Freigeben eines Aus-
i. trittsspalts ein Abdrücken einer Rostkorbhälfte vom
\\ Rotor möglich. Aus Platzgründen innerhalb der Maschi-
f' ne können in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
i;;: aber nur sehr geringe Verschiebungen der etwa in der
ί; Vertikalebene der Rotorachse geteilten Rostkorbhälf-
;; ten vorgenommen werden. Wird beispielsweise die in
; Rotordrehrichtung erste Rosthälfte bei Betrieb der Ma-
i schine vom Rotor etwas abgerückt, so entsteht ein sich
: kreisförmig verengender Arbeitsbereich zwischen Rotor
und Rost, in welchem sich bei Einsatz der Maschine zum Zerkleinern normalen Mülls oder von Papier das
während des Verarbeitens stark an Volumen zunehmende Gut stauen und verklemmen würde. Wenn dagegen
oder außerdem die in Drehrichtung zweite Rostkorbhälfte etwas vom Schlagkreis der Rotorwerkzeuge abgerückt
wird, ergibt sich hier zwar zwischen Rotor und Rost ein sich öffnender Keil, das vom ersten Rost ablaufende
Material gelangt aber gar nicht in den Öffnungskeil sondern staut sich vor dem abgerückten zweiten
Rost. Die bekannte Maschine ist daher in ihrer Konzeption zum Zerkleinern von Müll, Papier und ähnlich leichtem
Material ungeeignet.
Papierzerkleinerer müssen zum Zerreißen von einzeln anfallendem Papier, mehr oder weniger großen gcbündeltcn
Stapeln, ganzen Aktenordnern und selbst in Säcken angeliefertem Gut gleichermaßen geeignet sein.
An das Maß der Zerkleinerung werden je nach Art des eingegebenen Guts sehr unterschiedliche Anforderungen
gestellt. Eine relativ grobe Zerkleinerung reicht beispielsweise aus, wenn es lediglich darum geht, das Papier
der Weiterverarbeitung zuzuführen. In manchen Fällen muß glattes Papier lediglich so bearbeitet werden,
daß es preßbar wird. Erhebliche Anforderungen an die Feinheit der Zerkleinerung werden dagegen beim
Vernichten von Geheim- oder Personalakten gestellt. Je feiner das Gut zerkleinert werden soll, um so größer
sind Zeit- und Energieaufwand für die Zerkleinerungsarbeit. Es besteht daher ein Interesse, die Maschine den
jeweiligen Anforderungen entsprechend kurzfristig und bei laufendem Rotor anpassen zu können. Das gilt besonders
dann, wenn kleinere Chargen von Gut unterschiedlicher Art nacheinander zu bearbeiten sind. Um
diesen Anforderungen zu genügen, hat man bisher in der Praxis häufig drei aufeinanderfolgende Zerreißer
eingesetzt und damit das aufgegebene Gut stufenweise bis zu dem gewünschten Endzustand bearbeitet.
Bei Papierzerreißern besteht wegen des geringen spezifischen Gewichts der Papierschnitzel ein wesentliches
Problem darin, die Luft in der Maschine so zu führen, daß zerkleinertes Material in Richtung au? den
Maschinenauslaß geblasen bzw. gesaugt wird. Dem steht entgegen, daß der Rotor infolge seiner hohen Umdrehungszahl
jeweils auf der Vorderseite — gesehen in Drehrichtung — von in den Schlagkreis der Rotorwerkzeuge
gesetzten festen Werkzeugen einen erhöhten Druck und auf der Rückseite der festen Werkzeuge einen
entsprechenden Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck erzeugt. Hierdurch können in der Maschine
Druckverhältnissc entstehen, die dazu führen, daß aufgegebenes Gut mit einem in der Einlaßöffnung der Maschine
von innen nach außen gerichteten Luftstrom sofort wieder nach außen getragen wird. Zumindest ist es
häufig schwierig. Papier aus dem Füllschacht der Maschine in den Eingriffsbereich der Rotorwerkzeuge zu
bringen.
Diese Probleme werden noch verstärkt, wenn auf der Unterseite des Rotors zum Erzielen einer gleichmäßigen
Papierzerkleinerung Roste angeordnet werden. Bei der hohen Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors
können nämlich die Roste nahezu wie geschlossene Bleche wirken, so daß selbst ausreichend zerkleinertes Papier
nicht durch den Rost fällt. In der Praxis ist man daher dazu übergegangen, auf den Ausgang der Maschine
ein starkes Gebläse zu setzen, das das zerkleinerte Material durch den Bearbeitungsbereich des Rotors
hindurchsaugt. Da der Wirkungsgrad der Maschine vom Durchsatz an Zerkleinerungsgut pro Zeiteinheit und
von der aufgewendeten Energie abhängt, sollte das Absauggebläse nur dann in Betrieb gesetzt werden müssen,
wenn es unbedingt erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten Papier/erkleinerer so zu verbessern,
daß er Zerkleinerungsgut wechselnder Art auf eine jeweils vorgegebene Feinheit mit möglichst günstigem,
vom Energieaufwand, Zeitaufwand und der Feinheit der Schnitzel bestimmten Wirkungsgrad zerkleinern kann
und bei laufendem Rotor den Anforderungen entsprechend umzurüsten bzw. anzupassen ist. Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß beide Rosthälfien innerhalb des Gehäuses unabhängig voneinander
mittels je eines Schwenkantriebes seitlich auszuschwenken sind, wobei die in Rotordrehrichtung erste
Rosthälfte mindestens bis hinter die den Rotorschlagkreis tangierende, ihr benachbarte Vertikaiebene und
die andere Rosthälfte mindestens in eine Lage oberhalb der den Rotorschlagkreis unten tangierenden Horizontalebenc
auszuschwenken ist, und daß an der Innenfläche der ersten Rosthälfte mindestens ein zum Schlagen
kreis der Rotorwerkzeuge einstellbares Gegenwerkzeug befestigt ist. Ferner besteht die erfindungsgemäße
Lösung für das Verfahren zum Vertrieb des Papierzerklcinercrs darin, daß zum Fein/.erkleinern beide Rosthalfien
in die Arbeitsposition am Schlagkreis der Retorte werkzeuge gebracht werden, daß bei grobem Material
und/oder gröberem Zerreißen zunächst die in Drehrichtung zweite Rosthälfte ganz ausgeschwenkt wird und
daß bei noch größeren Materialstücken und/oder noch
weniger feinem Zerreißen die erste Rosthälftc, insbesondere allmählich, z. B. stufenweise, vom Schlagkrcis
der Rotorwerkzeuge weggeschwenkt wird.
Zwar geht wegen einiger rein verbal übereinstimmender Merkmale die Erfindung von der aus der US-PS
40 09 836 bekannten Vorrichtung aus, jedoch handelt es sich dabei keineswegs um einen Pupierzcrklcinerer mit
seinen speziellen Eigenschaften sondern generell um eine Zerkleinerungsmaschine, deren Hauplanliegen es ist.
eine Nachjustierbarkeit zu schaffen, wohingegen die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe einem Zerkleinerer speziell für Papier gilt und dabei das Anliegen umfaßt, das gesamte in der Altpapierbranche geforderte
Spektrum an Zerkleincrungsgraden, angefangen von der Dokumentenvernichtung bis zur Grobzerkleine- is
rung, durch eine einfache Umstellung des Zerkleinerer*
im laufenden Betrieb ohne Bctricbsausfälle zu erzeugen. Damit sind schon die Ausgangspunkte der zu vergleichenden Maschinen verschieden. Darüber hinaus wird
in der US-PS 40 09 836 eine regelrechte Ausschwenkbarkeit der Rosthälften im Sinne der Erfindung nicht
offenbart. Die dort vorgesehene, vorstehend bereits erwähnte Nachjustierbarkeit bewegt sich nämlich nur in
der Größenordnung von wenigen Millimetern mit dem Zweck, den Werkzeugverschleiß durch Nachstellen der
Roste ausgleichen zu können. Die beschränkte Beweglichkeit ist konstruktiv durch die gewählte Nockenverstellung bedingt, die gar keine Rosthälftenbewegung in
mit der Erfindung vergleichbarem Umfang zuläßt. Dabei wirkt ein Zylinderantrieb über ein Gestänge und
zwei Hebel gleichzeitig auf beide Rosthälften im Sinne einer auf beiden Seiten gleichmäßigen Veränderung der
Spalte zwischen dem Hammerschlagkrcis und den Rosten ein, wobei die beiden Rosthälften niemals so weit
verstellt werden, daß zwischen ihnen ein Spalt entsteht, js
In der DE-PS 7 04 853 wird eine Siebhammermühle dargestellt und beschrieben, zwischen der und dem Erfindungsvorschlag eine Übereinstimmung allenfalls in
der Schwenkbarkeit der Roste an sich besteht. Dabei liegt auch diesem bekannten Vorschlag eine andere
Aufgabe zugrunde, deren Lösung sogar bedingt, daß eine mittige, gemeinsame Schwenkachse vorgesehen
wird, so daß zwischen den aufgeklappten Mahlbahnhälften kein Spalt entsteht. Damit hätte das der Erfindung
zugrunde liegende Problem nicht nur nicht gelöst werden können, sondern würden die Roste in den dargestellten Öffnungsstellungen sogar ein derart großes
Hindernis im abfließenden Materialstrom bilden, daß es innerhalb von Sekunden zu einem Materialrückstau bis
in den Rotorschlagkreis kommen würde.
Schließlich wird in der GB-PS 2 26 888 eine Arbeitsweise mit ausschließlich den Rotor umschließender. Rosten beschrieben, wobei lediglich eine geringfügige
Schwenkbarkeit des einen Rostes nur zum Auswerfen unzerkleinerbarer Schwerteile und nicht zum Einstellen
unterschiedlicher Betriebsmöglichkeiten vorgesehen ist, d. h. dieser Teil des Rostes wirkt als reine Entleerungsklappe.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß der Papierzerkleinerer bei laufendem Rotor — dieser kann beispiels- m>
weise eine Auslaufzeit von einer halben Stunde haben — allen Anforderungen nach Feinheit der erzeugten
Schnitzel, Bearbeitungszeil und möglichst geringem Energieaufwand für aufgegebenes Papiergut verschiedenster Art mit wenigen Handgriffen anzupassen ist. bs
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Papierzerkleinerers
können also selbst kleinere Chargen unterschiedlicher Art wirtschaftlich nacheinander bearbeitet werden.
Sobald beide Rosthälften an den Schlagkreis der Rotorwerkzeuge herangeführt worden sind, können mit
der Maschine auch Geheimakten und selbst Geldscheine wirkungsvoll vernichtet werden. In diesem Fall kann
jedoch zum Erzielen einer ausreichenden Arbeitsleistung ein Sauggebläse auf den Ausgang des Gehäuses
zu schallen sein. Wenn die Anforderungen an die Feinheit der erzeugten Schnitzel geringer sind, kann die in
Drehrichtung zweite Rosthälfte völlig aus dem Wirkungsbereich der Rotorwerkzeuge ausgeschwenkt werden, so daß das zerkleinerte Gut tangential, also etwa
horizontal, von der noch im Einsatz befindlichen ersten Rosihälfte abfliegt. Da die zweite Rosthälfte beim Ausschwenken nach oben angehoben wird, behindert sie
den Abfluß des zerkleinerten Gutes nicht. Bei ausgeschwenkter zweiter Rosthälftc reißt der sonst am Rotorumfang bestehende Luftstrom am Ende der ersten
Rosthälfte ab und der Rotor selbst erzeugt in der Maschine die gewünschte Luftströmung zum Ansaugen zu
zerkleinernden Materials und zum Abführen der erzeugten Schnitzel. In der Regel ist daher schon beim
Ausschwenken einer Rosthälfte ein nachgeschaltetes Sauggebläse nicht mehr erforderlich.
Gemäß weiterer Erfindung ist die in Drehrichtung des Rotors erste Rosthälfte in verschiedenen Schwenkstellungen zum Schlagkreis der Rotorwerkzeuge zu arretieren. Die Relativlage von am Rost angebrachten Gegenwerkzeugen kann dabei je nach Schwenkstellung der
Rosthälften zum Schlagkrcis der Rotorwerkzeuge eingestellt werden. Durch das stufenweise oder kontinuierliche Einstellen der ersten Rosthälfte in verschiedene
Schwenkstellungcn wird es ermöglicht, zunehmend gröberes Material zu verarbeiten bzw. zunehmend gröbere
Schnitzel zu erzielen. Als günstig kommt hierbei hinzu, daß beim Ausschwenken der ersten Rosthälfte ein sich
in Drehrichtung öffnender Keil zwischen Rost und Rotor entsteht. Ein solcher Öffnungskeil ist bei dem während der Verarbeitung stark an Volumen zunehmenden
Papier sehr günstig. Wenn schließlich die erste Rosthälftc ganz aus dem Aktionsbereich am Schlagkreis der
Rotorwerkzeuge herausgeschwenkt worden ist, würde ohne das Einschalten zusätzlicher Werkzeuge praktisch
kein Reißeffekt mehr zu erzielen sein. Die erfindungsgemäße Maschine besitzt daher vor dem Eingang der ersten Rosthälfte einen Reißkamm bzw. eine Amboßkan-Ie, die wahlweise in den Wirkungsbereich des Schlagkreiscs der Rotorwerkzeuge einzuschieben bzw. einzuschwenken ist. Schließlich sei darauf hingewiesen, daß
die leichte Ausschwenkbarkeit der Rosthälften auch dazu ausgenutzt werden kann, harte bzw. sich verklemmende Teile oder ähnliches durch vorübergehendes
Ausschwenken freizugeben. ^Vährcnd bsi diesem vor~
übergehenden Ausschwenken der Rosthälften keine besonderen Veränderungen an den Rosten selbst vorgenommen werden, kann es jedoch günstig sein, beim allmählichen Abheben der ersten Rosthälfte an dieser vorgesehene Gegenwerkzeuge dem Maß des Abhebens
entsprechend näher an den Schlagkreis der Rotorwerkzeuge heranzubringen.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch einen Papierzerkleinerer
entlang der Linie 1-1 in F i g. 2; und
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie H-H durch den Papicrzcrklcinerer nach Fi g. 1.
ren ein in einem Gehäuse 1 mit Einfüllöffnung 2 im Betrieb schnell umlaufender, mit Zerkleinerungswerkzeugen 3 besetzter und von oben mit dem zu zerkleinernden Gut zu beschickender Rotor 4 mit horizontaler
Achse 5 und ein unterhalb des Rotors 4 angeordneter, aus zwei Rosthälften 6 und 7 bestehender Auslaßrost
sowie eine sich daran anschließende AuslaBöffnung des Gehäuses 1. Die beiden Rosthälften 6 und 7 sind dabei
etwa in der Vertikalebene der Rotorachse 5 geteilt und umschließen im wesentlichen die untere Rotorhälfte.
Ferner sind die Rosthälften 6 und 7 um etwa in der Höhe der Rotorachse 5 horizontal gelagerte Rostachsein 8 und
9 seitlich auszuschwenken. Ein ungewolltes Ausschwenken der Rosthälften 6 und 7 wird im Ausführungsbeispiel durch in Nuten 10 der die Rosthälften 6 und 7
haltenden Wangen i· eingreifende Sperrbolzen 12 verhindert. Zum gewollten Aus- bzw. Abschwenken der
Rosthälften 6 und 7 sind Hydraulik-Kolbcn-Zylinder-Anordnungen 13 und 14 vorgesehen, die an den Wangen
11 der Rosthälften 6 und 7 angreifen. Die Hydraulikeinrichtung 14 zum Abheben der in Rotordrehrichtung 15
zweiten Rosthälfte 7 wird dabei so ausgebildet, daß diese Rosthälfte einschließlich ihrer Wange 11 beim Ausschwenken längs des angedeuteten Schwenkkreises
ganz aus dem Bereich der unteren horizontalen Tangente des Schlagkreises 16 der Rotorwerkzeuge 3 in die
strichpunktiert angedeutete Stellung gelangt. Die zweite Rosthälfte 7 soll dabei so weit über die erwähnte
horizontale Tangente anzuheben sein, daß bei im Einsatz befindlicher erster Rosthälfte 6 vom Rotor 4 bzw. jo
von der Rosthälfte 6 horizontal abgeschleudertes Gut nicht gegen die zweite Rosthälfte 7 stößt. Die in Drehrichtung 15 erste Rosthälfte 6 braucht dagegen mit Hilfe
ihrer Hydraulikanordnung 13 (längs der angedeuteten Schwenklinie) nicht soweit wie die zweite Rosthälfte 7
sondern nur bis in die strichpunktiert angedeutete Stellung auszuschwenken sein, da beim Abheben der ersten
Rosthälfte 7 das zerkleinerte Gut nur in den Bereich der ihr benachbarten vertikalen Tangente des Schlagkreiscs
16 fällt.
Während die in Drehrichtung 15 zweite Rosthälfie 7
nur entweder ganz an den Schlagkreis 16 heranzufahren oder vollständig von diesem abzuschwenken ist, kann
die in Drehrichtung 15 erste Rosthälfte 6 in verschiedenen Zwischenstellungen wertvolle Dienste leisten. In
den Zwischenstellungen kann es günstig sein, die der Rosthälfte 6 zugeordneten Gegenwerkzeuge 17 und 18
zumindest bei vorgesehenem Dauerbetrieb dem Abstand vom Schlagkreis 16 entsprechend anzuheben oder
abzusenken. Wenn die in Drehrichtung 15 erste Rosthälfte 6 teilweise oder ganz aus dem Wirkungsbereich
des Schiägkreises 16 der Rotorwerkzeuge 3 geschwenkt
wird, sind zum Zerkleinern des aufgegebenen Guts weitere Werkzeuge, z. B. eine in den Wirkungsbereich des
Schlagkreises 16 einzufahrende oder einzuschwenkende Amboßklappe 19 erforderlich. Das Gut wird dann zwischen den, beispielsweise durch Fliehkraft radial nach
außen gedrückten Rotorwerkzeugen 3 und der Amboßkante 20 zerkleinert Zum Einstellen der Amboßklappe
19 kann ebenfalls eine Hydraulik-Zylinder-Anordnung ω 21 vorgesehen werden.
Um das Einstellen und Verschwenken der Rosthälften 6 und 7 einschließlich der zugehörigen Wangen 11 bei
laufendem Rotor 4 den Unfallverhütungsvorschriften entsprechend zu ermöglichen, wird das Gehäuse 1 auch bs
im unteren Bereich so groß ausgeführt, daß die gegebenenfalls ausgeschwenkten Teile innerhalb des Gehäuses
Platz finden und während des Ausschwenkens die Bedienungsperson nicht durch vom Rotor abgeschleudertes Gut verletzt werden kann.
Claims (11)
1. Papierzerkleinerer mit einem in einem Gehäuse
mit Einfüllöffnung drehbar gelagerten, mit Zerklei- ■>
nerungswerkzeugen besetzten Rotor mit horizontaler Achse, wobei die untere Rotorhälfte im wesentlichen von einem etwa in der Vertikalebene der Rotorachse geteilten Auslaßrost umschlossen ist und
die Rosthälften um parallel zur Rotorachse verlaufende Rostachsen beweglich gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide Rosthälften (6, 7) innerhalb des Gehäuses (1) unabhängig
voneinander mittels je eines Schwenkantriebes (13, 14) seitlich auszuschwenken sind, wobei die in Rotordrehrichtung erste Rosthälfte (6) mindestens bis
hinter die den Rotorsch!agkreis tangierende, ihr (6) benachbarte Vertikalebene und die andere Rosthälfte (7) mindestens in eine Lage oberhalb der den Rotorschlagkreis unten tangierenden Horizontalebene
auszuschwenken ist, und daß an der Innenfläche der ersten Rosthälfte (6) mindestens ein zum Schlagkreis
(16) der Rotorwerkzeuge (3) einstellbares Gegenwerkzeug (17 bzw. 18) befestigt ist.
2. Papierzerkleinerer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Rotordrehrichtung (15)
zweite Rosthälfte (7) vollkommen aus dem Wirkungsbereich der Rotorwerkzicugc (3) unter Freigabe eines Abflußwegs für etwa tangential bzw. horizontal von der zu diesem Zeitpunkt einsatzbereiten
ersten Rosthälfte (6) kommendes, zerkleinertes Gut nach oben auszuschwenken ist.
3. Papierzerkleinerer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Drehrichtung (15)
des Rotors (4) erste Rosthälfte (6) in verschiedenen Schwenkstellungen zum Schlagkreis (16) der Rotorwerkzeuge (3) zu arretieren ist.
4. Papierzerkleinerer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Relativlage von den an der ersten Rosthälfte (6) angebrachten Gegenwerkzeugen (17, 18) je nach
Schwenkstellung der Rosthälfte (6) zum Schlagkreis
(16) der Rotorwerkzeuge (3) einzustellen ist.
5. Papierzerkleinerer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor (4) und der Rostschwenkbereich so von dem Gehäuse (1) zu umschließen ist, daß ein Betätigen der Rosthälften (6, 7) bei 'laufendem Betrieb zulässig ist.
6. Verfahren zum Betrieb des Papierzerkleinerers nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Feinzerklcinern beide Rosthälften (6, 7) in die Arbeitsposition am
Schlagkreis (16) der Rotorwerkzeuge (3) gebracht werden, daß bei grobem Material und/oder grobe- η
rem Zerkleinern zunächst die in Drehrichtung zweite Rosthälfte (7) ganz ausgeschwenkt wird und daß
bei noch größeren Materialstückcn und/oder noch weniger feinem Zerreißen die erste Rosthälfte (6),
insbesondere allmählich, z. B. stufenweise, vom wi Schlagkreis (16) der Rotorwerkzeuge (3) wsggeschwenkl wird.
7. Verfahren nach Anspruch b, dadurch gekennzeichnet, daß die in Drehrichtung (15) zweite Rosthälfte (7) zum Freigeben harter bzw. verklemmter bi
Teile oder ahnlichem vorübergehend völlig ausgeschwenkt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rosthälfte (6) bei völlig ausgeschwenkter zweiter Rosthälfte (7) zum Freigeben
harter Teile vorübergehend teilweise oder ganz vom Schlagkreis (16) der Rotorwerkzeuge (3) weggeschwenkt wird.
*>. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oberhalb des Rotors (4) vorgesehene Amboßkante (20) bzw. ein Reißkamm bei ausgeschwenkter zweiter Rosthälfte (7) in die Arbeitsposition am Schlagkrcis (16) der Rotorwerkzeuge (3) gebracht wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der
in Drehrichtung (15) ersten Rosthälfte (6) vorgesehene Gegenwerkzeuge (17,18) bei ausgeschwenkter
zweiter Rosthälfte{7) näher an den Schlagkreis (16) der Rotorwerkzeuge (3) gebracht werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verstellen bzw. Schwenken der Rosthälften (6,7) bei Betrieb der Maschine mit laufendem Rotor erfolgt
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |