DE3142461C2 - - Google Patents
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung mindestens eines tertiären
Olefins der allgemeinen Formel
mit einer Kohlenstoffanzahl von 4 bis 10 pro
Molekül durch Zersetzung des entsprechenden tertiären
Äthers der allgemeinen Formel
in welcher R, R₁, R₂ und R₃ gleich oder verschieden
sind und eine Alkyl-Gruppe bedeuten, wobei R₂ und R
außerdem auch ein Wasserstoffatom sein können.
Es ist bekannt, daß olefinische Kohlenwasserstoffe
im Kontakt mit einer Säure, wie Schwefelsäure, oder
mit einem Feststoff, der geeignete saure Eigenschaften
hat, mit Alkoholen unter Bildung von Äthern reagieren.
Die Geschwindigkeit dieser Reaktion hängt von
den Reaktionsbedingungen ab (Druck, Temperatur, Kontaktzeit),
die man bei der Durchführung dieser
Reaktion verwendet.
Durch eine zweckmäßige Auswahl der Reaktionsbedingungen
kann man in einer Olefin-Charge die Olefine der Formel
(d. h. solche mit einem tertiären Kohlenstoffatom
in unmittelbarer Nachbarschaft zur Doppelbindung)
selektiv mit mindestens einem primären Alkohol
der Formel R-CH₂OH reagieren lassen, wobei tert.-
Alkyläther gemäß Gleichung (1)
entstehen. Diese tert.-Alkyläther können ihrerseits
in Gegenwart eines Katalysators und unter geeigneten
Reaktionsbedingungen zersetzt werden, wobei selektiv
die als Ausgangsprodukte eingesetzten Alkohole und
Olefine entstehen, welche man in der Literatur manchmal
als tert.-Olefine bezeichnet.
Diese beiden aufeinanderfolgenden Reaktionen werden
gemäß dem Stand der Technik zur Gewinnung von tert.-
Olefinen aus einer Olefin-Fraktion verwendet:
So findet man in der Literatur Verfahren zur Herstellung
von tert.-Olefinen (Isobuten, Isopenten etc.)
von hoher Reinheit beschrieben, und zwar auf Basis
der selektiven "Extraktion" der tert.-Olefine einer
Olefin-Fraktion, d. h. durch Behandlung des tert.-Olefins
mit einem Alkohol, wobei man von der Selektivität
der Reaktion (1) profitiert und den entsprechenden
tert.-Äther erhält:
Das gewünschte tert.-Olefin wird auf diese Weise in
Form des Äthers abgetrennt, den man leicht durch einfache
Destillation des aus der Reaktionszone abgezogenen
Gemischs isoliert, wobei das Gemisch die nichtumgesetzten
Kohlenwasserstoffe, den überschüssigen
Alkohol (im allgemeinen primär) und den gebildeten
Äther enthält.
Die End-Stufe des Verfahrens besteht dann in der
Zersetzung des erhaltenen Äthers in seine Ausgangs-
Bestandteile: Alkohol und das gewünschte tert.-Olefin.
Der Alkohol kann im Kreislauf zurückgeleitet werden,
so daß er erneut mit den tert.-Olefinen der als Charge
verwendeten frischen Fraktion reagieren kann. Eine
solche Zersetzungsstufe ist z. B. in der US-PS
31 70 000 beschrieben, wobei man in Anwesenheit eines
Katalysators arbeitet, dessen spezifische Oberfläche
kleiner als 25 m²/g ist; ferner in der GB-PS
11 67 620, wobei man in Anwesenheit von Wasserdampf
arbeitet.
Zum Stand der Technik ist zu nennen die US-PS 31 70 000, die
ein Verfahren zur Abtrennung von tertiärem Monoolefin mit
4 bis 7 Kohlenstoffatomen im Gemisch mit einem anderen monoolefinischen
Kohlenwasserstoff betrifft, der etwa im selben
Siedebereich liegt, durch selektive Umwandlung des tertiären
Olefins zu einem tertiären Äther und folgender Abtrennung und
Zersetzung des Äthers, vorzugsweise in der Dampfphase.
Dabei wird ein Katalysator mit niedriger Oberfläche, von
weniger als 25 m²/g verwendet.
Die GB-PS 11 76 620 beschreibt ein Verfahren zur Isolierung
tertiärer Monoolefine aus einer Kohlenwasserstoffmischung,
welche dieselben enthalten, in dem eine Kohlenwasserstoffmischung
umfassend ein oder mehrere tertiäre Monoolefine
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen mit einem primären Alkohol mit
einem oder mehreren Kohlenstoffatomen umgesetzt wird, in Anwesenheit
eines vernetzten Polystyrol-Ionenaustauscher-Katalysators
mit SO₃H-Gruppen und einer spezifischen Oberfläche
größer als 1 m²/g zum Erhalt des entsprechenden primären
tertiären Äthers, gefolgt von Abtrennung des genannten Äthers
von umgesetzten Kohlenwasserstoffen, Zersetzung des genannten
Äthers bei erhöhter Temperatur in Anwesenheit von Dampf und
einem Katalysator mit großer Oberfläche (z. B. γ-Aluminiumoxid)
zum entsprechenden tertiären Monoolefin und primären Alkohol,
schließlich gefolgt von Rückgewinnung des tertiären Monoolefins
und des primären Alkohols aus der nach der Zersetzung erhaltenen
Mischung und Recyklisierung des genannten primären Alkohols
zur Ätherbildungsstufe.
Dabei kommt kein zusätzliches Agens wie ein Metall oder eine
Metallverbindung, gebildet aus der Gruppe des Titans, Zirkoniums
und Hafniums, zum Einsatz.
Zum Stand der Technik ist weiterhin zu nennen die DD-PS
240 739, die ein Verfahren zur Herstellung von Isobuten durch
katalytische Spaltung von Methyl-tertiär-Butyläther betrifft,
in einem Temperaturbereich von 440 K bis 570 K und Drücken
von 0,1 bis 0,1 MPa unter Verwendung eines mit Calciumoxid
modifizierten γ-Tonerde-Katalysators.
Schließlich ist zum Stand der Technik zu nennen die DE-OS
29 24 869, die ein Verfahren zur Herstellung tertiärer Olefine
aus den entsprechenden tertiären Äthern betrifft, wobei ein
Katalysator aus Siliciumoxid, das durch ein Metalloxid, einschließlich
Titan- oder Zirkonium-Oxid, modifziert ist, verwendet
wird.
Die Zersetzungreaktionen sind aber bislang nicht
ausreichend selektiv, und zwar wegen der Nebenreaktionen,
welche die Ausbeuten an tert.-Olefin und
isoliertem Alkohol vermindern.
Diese Nebenreaktionen sind insbesondere von folgendem
Typ:
- - Der gebildete Alkohol kann mit sich selbst reagieren, wobei er dehydratisiert wird und einen Äther sowie Wasser bildet (z. B. Dimethyläther und Wasser, falls der Alkohol Methanol ist).
- - Das erhaltene Olefin kann sich dimerisieren, ja sogar trimerisieren.
- - Das Olefin kann auch hydratisiert werden und den entsprechenden tert.-Alkohol liefern.
In Anbetracht der Tatsache, daß die gewünschten tert.-
Olefine ein sehr gesuchtes Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Derivaten sind (z. B. Benzin, Alkylaten,
Polymeren und andere chemische Produkte), ist es besonders
wichtig, daß man sie in einem möglichst reinen
Zustand erhält.
Die bislang für diese Zersetzungsaktion von tert.-
Alkyläthern verwendeten Katalysatoren sind nicht ausreichend
selektiv, denn sie begünstigen in den meisten
Fällen die Bildung von Dialkyläthern durch Dehydratisierung
der entsprechenden primären Alkohole, aus denen
sie entstanden sind. Diese Nebenreaktion ist umso mehr
begünstigt, je höher die Reaktionstemperatur ist; viele
der verwendeten Katalysatoren benötigen aber auch relativ
hohe Temperaturen, damit sie eine ausreichende
Aktivität haben.
Diese Nebenreaktion führt zu einem Verlust an
Alkohol, so daß man deshalb frischen Alkohol zu
dem Alkohol zusetzen muß, der im Kreislauf in den
Reaktor zurückgeleitet wird, in welchem die ursprüngliche
Verätherung des ter.-Olefins abläuft.
Ein weiterer Nachteil, der mit der Bildung eines
Dialkyläthers zusammenhängt, besteht darin, daß man
eine komplexere Destillationsvorrichtung verwenden
muß, weil man diesen "unerwünschten" Äther vom gewünschten
ter.-Olefin abtrennen muß.
Demgegenüber liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines tertiären
Olefins durch Zersetzung des entsprechenden tertiären
Äthers zu liefern, das mit hoher Selektivität, geringen
Nebenreaktionen wie Ätherbildung aus dem gebildeten
Alkohol, Oligomerisierung des Olefins, Hydratisierung
des Olefins arbeitet, das mit hoher Aktivität funktioniert
und ein hochreines Produkt liefert, das ohne komplexe
Aufarbeitungs- und Trenn-Schritte gewonnen
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß
man
- a) das Verfahren in Gegenwart von Wasserdampf durchführt, wobei das Molverhältnis Wasser/tert.-Äther 2 bis 8 beträgt und
- b) in Gegenwart eines Aluminiumoxid-Katalysators gearbeitet wird, der mit Hafnium als Metall oder Metallverbindung versetzt ist, wobei der Gehalt an Metall oder Metallverbindung (ausgedrückt als elementares Metall) 0,01 bis 5 Gew.-% (bezogen auf Aluminiumoxid) beträgt und das Aluminiumoxid nach der Einarbeitung des Metalls oder der Metallverbindung eine spezifische Oberfläche von 80 bis 300 m²/g hat.
Besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind dadurch gekennzeichnet,
daß die spezifische Oberfläche des Aluminiumoxids 100 bis 250 m²/g beträgt,
daß man unter einem Druck von 0,11 bis 2 MPa und bei einer Temperatur
von 100 bis 500°C mit einer stündlichen Flüssigkeits-
Durchflußgeschwindigkeit von 0,1 bis 10 Volumenteilen der
flüssigen Charge pro Volumenteil Katalysator und pro Stunde
arbeitet, wobei das Molverhältnis Wasser/tert.-Äther 2,5 bis 4
beträgt,
daß der Druck 0,4 bis 1 MPa, die Temperatur 200 bis 350°C und
die Durchflußgeschwindigkeit 0,7 bis 3 beträgt,
daß der Gehalt an Metall der Metallverbindung (ausgedrückt als
elementares Metall) 0,01 bis 1 Gew.-% (bezogen auf Aluminiumoxid)
beträgt,
daß dieser Gehalt 0,015 bis 0,5 % beträgt.
Beansprucht wird weiterhin das erfindungsgemäße Verfahren angewandt auf
die Zersetzung von Methyl-tert.-Butyläther zur Gewinnung von
Isobuten.
Durch die vorliegende Erfindung können alle die oben
genannten Nachteile zum größten Teil behoben werden.
Die Erfindung besteht darin, daß man a) mit mindestens
einem Katalysator, der optimale saure Eigenschaften
besitzt und (b) in Anwesenheit von Wasserdampf arbeitet.
Als Katalysator verwendet man ein Aluminiumoxid (vorzugsweise
Gamma oder Eta), das im allgemeinen aktiviert
ist und das man mit mindestens einem Element versetzt,
das einerseits die sauren Eigenschaften des
Aluminiumoxids geeignet modifiziert, so daß die Zersetzung
des tert.-Äthers selektiver wird, und das
andererseits die katalytischen Eigenschaften des Aluminiumoxids
sowie seine Oberfläche, sein Poren-Volumen
und seine Poren-Verteilung stabilisiert.
Das verwendete Aluminiumoxid hat nach der Einarbeitung
des oder der Metallelemente und nach einer geeigneten
thermischen Behandlung eine spezifische Oberfläche
von 80 bis 300 m²/g. Vorzugsweise beträgt die
spezifische Oberfläche 90 bis 280 m²/g, insbesondere
100 bis 250 m/g. Im allgemeinen ist das poröse Volumen
nach der Einarbeitung des oder der zusätzlichen Metallelemente
und nach einer geeigneten thermischen Behandlung
vorzugsweise kleiner als 0,10 cm³/g, wobei der mittlere
Porenbereich vorzugsweise 1 bis 10 Nanometer, insbesondere
2 bis 8 Nanometer beträgt.
Das dem Aluminiumoxid zugesetzte Element,
welches hier auch als Zusatzelement bzw. Zusatzmittel
oder auch Modifizierungsmittel für das Ausgangs-Aluminiumoxid
bezeichnet wird, kann unter Verwendung
einer der verschiedenen bekannten Methoden eingeführt
werden; im allgemeinen wird es vorzugsweise eingeführt,
indem man das Ausgangs-Aluminiumoxid mit einer
Lösung imprägniert, welche das
Element in Form eines seiner Salze oder anderer organischer
bzw. anorganischer Derivate enthält, die in den gewählten
Imprägnierlösungsmittel löslich sind.
Eine Methode zur Herstellung des Katalysators besteht
z. B. darin, daß man - wie oben erwähnt - den Aluminium
oxid-Träger mit einer wäßrigen Lösung (oder in einem
geeigneten Lösungsmittel) imprägniert, welche das
einzuführende Element enthält; das
Element wird z. B. in Form seines Halogenids, Nitrats,
Acetats, Oxalats, Sulfats, eines Komplexes, der das
Element enthält, z. B. ein Komplex, der mit
Oxalsäure oder Oxalaten, mit Zitronensäure oder Citraten,
Weinsäure oder Tartraten, mit anderen Polysäuren und
sauren Alkoholen bzw. ihren Salzen und Acetylacetonaten
gebildet wird, oder in Form irgendeines beliebigen
anorganischen oder metallorganischen Derivats verwendet,
welches das Element enthält.
Nachdem das Element auf dem
Aluminiumoxid niedergeschlagen ist, wird das erhaltene
Produkt anschließend getrocknet, durch Erwärmen kalziniert,
z. B. in einem trockenen Luftstrom (Trocknung
durch Passage über z. B. aktiviertes Aluminiumoxid,
Molekularsiebe oder jeder anderen Feststoff, der Luft
trocknen kann), und zwar bei einer Temperatur von
z. B. 300 bis 600°C.
Die Zersetzungsreaktion der tert.-Alkyläther verläuft
schon bei Normaldruck mit guten Ausbeuten; man arbeitet
aber vorzugsweise bei höheren Drucken, damit man Wasser
als Kältemittel verwenden kann und auf diese Weise
eine andere kostspielige Technik zur Entfernung der
Reaktionswärme vermeidet.
Es wird also vorzugsweise unter einem Druck gearbeitet,
der etwas höher ist, als der Dampfdruck des gewünschten
Olefins bei der vorgesehenen Kondensationstemperatur.
Man arbeitet also vorzugsweise unter einem Druck von
2 MPa, zweckmäßig 0,4 bis 1 MPa.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei einer Temperatur
von 100 bis 500°C, vorzugsweise aber bei 200 bis 350°C
durchgeführt. Die stündliche Flüssigkeitsdurchflußmenge
(ausgedrückt in Volumenteilen der flüssigen Charge
pro Volumenteil Katalysator und pro Stunde) beträgt
0,1 bis 10, vorzugsweise 0,7 bis 3.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich insbesondere
auch die Zersetzung von tert.-Butyl-Methyl
äther zu Isobuten nach der Reaktion (2):
Diese Reaktion wird im allgemeinen von folgenden
sekundären Nebenreaktionen begleitet:
- (a) Das gebildete Methanol wird unter Entstehung von Dimethyläther nach der Gleichung (3) dehydratisiert: 2 CH₃-OH ⇄ H₃C-O-CH₃ + H₂O (3)
- (b) Das gemäß Gleichung (2) gebildete Olefin kann sich dismerisieren; so kann das erhaltene Isobuten nach dem Schema (4) reagieren:
- (c) Das erhaltene Olefin kann auch mit dem Wasser reagieren und zum entsprechenden tert.-Alkohol hydratisiert werden.
So erhält man im Falle des Isobutens den tert.-Butyl
alkohol gemäß Gleichung (5)
Um die Bildung des Äthers gemäß Reaktion (3) minimal
zu halten, ist es wichtig, daß man erfindungsgemäß
in Anwesenheit einer ausreichenden Menge Wasserdampf
arbeitet, um das Gleichgewicht nach links zu verschieben,
wobei die Bildung des Äthers benachteiligt
wird, ohne jedoch die Reaktion (5) von links nach
rechts zu begünstigen.
Man arbeitet also in Anwesenheit einer solchen Menge
Wasser im Reaktionsgemisch, daß das Molverhältnis
Wasser/tert.-Äther 2 bis 8, vorzugsweise 2,5 bis 4
am Reaktoreingang beträgt.
Die in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Katalysatoren
und Verfahren eignen sich insbesondere zur
Gewinnung von sehr reinen tert.-Olefinen aus
Olefin-
Fraktionen, welche olefinische Kohlenwasserstoffe
mit einer Kohlenstoffatomzahl von
4 bis 10 pro Molekül enthalten. Diese
Fraktionen können z. B. in gleicher Weise aus Effluents
der katalytischen Crackung, der Dampfcrackung, der
Verkokung und des "Visbreaking" der thermischen Crackung
stammen.
Als Beispiele für verschiedene Olefine, die man im
reinen Zustand nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten
kann, seien genannt: Isobuten, Iso-Amylene,
wie 2-Methyl-1-Buten und 2-Methyl-2-Buten, Isohexene
wie 2,3-Dimethyl-1-Buten und 2-Methyl-2-Buten, Isohexene
wie 2,3-Dimethyl-1-Buten, 2,3-Dimethyl-2-Buten, 2-Methyl-
2-Penten, 2-Methyl-1-Penten, 3-Methyl-2-Penten (cis und
trans), 2-Äthyl-1-Buten, 1-Methyl-Cyclopenten und tert.-
Heptene.
Die Zersetzungsreaktion der tert.-Alkyläther zu einem
primären Alkohol und einem tert.-Olefin ist praktisch
quantitativ.
Wenn diese Reaktion in Anwesenheit eines geeignet
ausgewählten Katalysators durchgeführt wird, so führt
sie nicht oder nur wenig zur Bildung von Dimeren und
Trimeren des entstandenen tert.-Olefins und ebenso
wenig zur Bildung eines tert.-Alkohols.
Die vorliegende Erfindung soll nun anhand der folgenden
Beispiele näher erläutert werden.
Alle in den Versuchen verwendeten Katalysatoren werden
in Form von Kügelchen eingesetzt, deren Durchmesser
1 bis 3 mm beträgt und die vor ihrer Verwendung bei
450°C kalziniert wurden.
Für die Zersetzung von Methyl-tert.-Butyläther
(MTBE) verwendet man einen Katalysator A ohne Zusatzmittel,
der aus 100 g eines Aluminiumoxids mit folgenden
Eigenschaften besteht:
Spezifische Oberfläche: | |
200 m²/g | |
Poröses Volumen: | 0,59 cm³/g. |
Die Reaktionsbedingungen sind wie folgt:
Temperatur des Reaktors:|265°C | |
Druck: | 0,6 MPa |
ppH des MTBE (Durchflußgeschwindigkeit): | 1,48 |
ppH des Wassers (Durchflußgeschwindigkeit): | 0,9 |
Molverhältnis H₂O/MTBE = | 3 (am Reaktoreingang) |
ppH = Gewicht des Materials pro Gewichtseinheit Katalysator
und pro Stunde.
Man gibt in den Reaktor 148 g/Stunde MTBE und 90 g/Stunde
Wasser, d. h. insgesamt 238 g/Stunde. Das Gewicht des
Produkts am Reaktorausgang beträgt ebenfalls 238 g.
Man isoliert also am Ausgang das gesamte Gewicht, das
man eingeführt hat.
Die Zusammensetzung des Produkts am Reaktorausgang
beträgt:
Der verwendete Katalysator B (der ebenfalls kein
Zusatzmittel enthält) ist ein Aluminiumoxid mit einer
noch geringeren spezifischen Oberfläche von 55 m²/g
und einem porösen Volumen von 0,51 cm³/g.
Die Reaktionsbedingungen sind die gleichen wie
im Beispiel 1.
Die Zusammensetzung des am Reaktorausgang erhaltenen
Produkts beträgt:
In diesem Beispiel hat das als Katalysator verwendete
Aluminiumoxid (ohne Zusatzmittel) eine wesentlich größere
spezifische Oberfläche von 450 m²/g und ein poröses
Volumen von 0,52 cm³/g. Die Reaktionsbedingungen sind
dieselben wie in Beispiel 1 und 2.
Das Effluent des Reaktors hat die folgende Zusammen
setzung:
In der folgenden Tabelle I ist für die Beispiele 1 bis 3
die erhaltene molare Umwandlung des MTBE, die molare
Ausbeute an gewonnenem Isobutylen bezogen auf umgewandeltes
MTBE und die Mol-% des entstandenen Methanols
angegeben:
Die in Beispiel 2 enthaltenen Resultate zeigen den
Mangel an Selektivität, aber insbesondere der Aktivität
des Katalysators, welche hier auf die geringe spezifische
Oberfläche des verwendeten Aluminiumoxids zurückzuführen
sind.
Eine Steigerung der Reaktionstemperatur, um diesen
Mangel an Aktivität zu beseitigen, ist nicht angezeigt,
da sie zum Auftreten von schwerwiegenden Nebenreaktionen
führen würde.
Man verwendet hier die Katalysatoren
D, E und F, d. h. Katalysatoren, die man aus dem in Bei
spiel 1 verwendeten Aluminiumoxid erhalten hat, welches
mit einem Aziditäts-verändernden Mittel versetzt wurde,
d. h. beim Katalysator D mit Zirkon, beim Katalysator E
mit Titan bzw. beim Katalysator F mit Hafnium.
Die verwendeten Katalysatoren werden hergestellt,
indem man 100 g des im Beispiel 1 verwendeten Aluminiumoxids mit folgenden Zusätzen versieht:
- - beim Katalysator D mit 60 cm³ einer wäßrigen Lösung, die 2 g einer Lösung von Zirkonyl-Azetat mit 10 Gew.-% Zirkon enthält.
- - Beim Katalysator E mit 4,3 g einer Lösung von Titan-Trichlorid mit 15 Gew.-% des Trichlorids.
- - Beim Katalysator F mit 2 g einer wäßrigen Lösung von Hafnium-Oxichlorid mit 10 Gew.-% Hafnium.
Man läßt 4 Stunden im Kontakt stehen, schleudert ab
und trocknet dann, indem man die Temperatur progressiv
innerhalb einer Stunde bis auf 100°C steigert, worauf
man eine Stunde bei dieser Temperatur hält und anschließend
zwei Stunden bei 450°C an der Luft kalziniert.
Die spezifische Oberfläche und das poröse Volumen
der Katalysatoren D, E und F sind dieselben wie bei
dem Katalysator A, d. h. 200 m²/g und 0,59 cm³/g.
Die auf diese Weise erhaltenen Katalysatoren D, E und F
enthalten:
Katalysator D: 0,2 Gew.-% Zirkon
Katalysator E: 0,2 Gew.-% Titan
Katalysator F: 0,2 Gew.-% Hafnium.
Katalysator E: 0,2 Gew.-% Titan
Katalysator F: 0,2 Gew.-% Hafnium.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen und mit
der gleichen Charge wie im Beispiel 1.
In Tabelle II sind die erhaltenen Resultate dargestellt:
Man führt eine Reihe von Versuchen mit Katalysatoren
durch, die wie im Beispiel 4 angegeben hergestellt
wurden, jedoch mit verschiedenen Gehalten an Metallelementen.
Die Resultate sind in der Tabelle III
angegeben.
Die Reaktionsbedingungen sind immer die gleichen
wie in den vorherigen Beispielen. Die spezifische
Oberfläche beträgt 200 m²/g und das poröse Volumen
beträgt 0,59 cm³/g bei allen Katalysatoren G-O.
Diese Resultate zeigen, daß die mit den
Katalysatoren H, K und N erhaltenen
Selektivitäten korrekt sind, wenn auch etwas geringer
als die mit den Katalysatoren D, E und F, deren Gehalt
an Metallelementen adäquater ist. Diese Beispiele zeigen
auch einerseits den Aktivitätsverlust, den man
mit den Katalysatoren I, L und O erhält, deren Gehalt
an Metallelementen etwas höher ist, und andererseits
die Unwirksamkeit eines zu geringen Gehalts an Metall
element bei den nicht-erfindungsgemäßen Katalysatoren
G, J und M.
Man wiederholt das Beispiel 4 mit den Katalysatoren
D, E und F, wobei man aber in Abwesenheit von Wasserdampf
arbeitet.
Man erhält die in Tabelle IV angegebenen Resultate.
Man wiederholt das Beispiel 4, wobei man aber
das im Beispiel 2 verwendete Aluminiumoxid einsetzt,
dessen spezifische Oberfläche 55 m²/g ist.
Man erhält die in Tabelle V angegebenen Resultate.
Die spezifische Oberfläche der modifizierten Katalysatoren
D, E und F ist 55 m/g, wobei das poröse
Volumen 0,51 cm³ beträgt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung mindestens eines tertiären
Olefins der allgemeinen Formel
mit einer Kohlenstoffatomzahl von 4 bis 10 pro
Molekül durch Zersetzung der entsprechenden tertiären
Äthers der allgemeinen Formel
in welcher R, R₁, R₂ und R₃ gleich oder verschieden
sind und eine Alkyl-Gruppe bedeuten, wobei R₂ und R
außerdem auch ein Wasserstoffatom sein können,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) das Verfahren in Gegenwart von Wasserdampf durchführt, wobei das Molverhältnis Wasser/tert.-Äther 2 bis 8 beträgt, und
- b) in Gegenwart eines Aluminiumoxid-Katalysators gearbeitet wird, der mit Hafnium als Metall oder Metallverbindung versetzt ist, wobei der Gehalt an Metall oder Metallverbindung (ausgedrückt als elementares Metall) 0,01 bis 5 Gew.-% (bezogen auf Aluminiumoxid) beträgt und das Aluminiumoxid nach der Einarbeitung des Metalls oder der Metallverbindung eine spezifische Oberfläche von 80 bis 300 m²/g hat.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die spezifische Oberfläche des Aluminiumoxids
100 bis 250 m² beträgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man unter einem Druck von 0,11 bis 2 MPa und bei
einer Temperatur von 100 bis 500°C mit einer stündlichen
Flüssigkeits-Durchflußgeschwindigkeit von 0,1 bis 10
Volumenteilen der flüssigen Charge pro Volumenteil
Katalysator und pro Stunde arbeitet, wobei das
Molverhältnis Wasser/tert.-Äther 2,5 bis 4 beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck 0,4 bis 1 MPa, die Temperatur 200 bis
350°C und die Durchflußgeschwindigkeit 0,7 bis 3
beträgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Metall oder Metallverbindung
(ausgedrückt als elementares Metall) 0,01 bis 1
Gew.-% (bezogen auf Aluminiumoxid) beträgt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Gehalt 0,015 bis 0,5% beträgt.
7. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 6,
angewandt auf die Zersetzung von Methyl-tert.-Butyläther
zur Gewinnung von Isobuten.
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