DE3020726C2 - Vorrichtung zum Anspinnen eines Umwindegarnes - Google Patents
Vorrichtung zum Anspinnen eines UmwindegarnesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anspinnen eines Umwindegarnes mit einer zwischen einem
Lieferwalzenpaar und einem Abzugswalzenpaar angeordneten und eine Spule mit einem Bindefaden
tragenden Hohlspindel, einem die Spule konzentrisch umgebenden Gehäuse, dessen Mantel öffnungen für
einen Luftdurchtritt aufweist, und einer zwischen dem Lieferwalzenpaar und der Hohlspindel angeordneten
Saugleitung.
Bei einer Vorrichtung der oben genannten Art, s. DE-OS 27 53 349, ist es bekannt, zum Anspinnen ein aus
dem Lieferwalzenpaar austretendes Spinnfaserbündel mittels eines von einer Saugvorrichtung erzeugten
Saugluftstromes in die Saugleitung umzulenken, wo es nach dem Stillsetzen der Hohlspindel und der Spule mit
dem vom Saugluftstrom erfaßten und durch die Hohlspindel hindurch rückgelieferten Umwindegarn
sowie mit dem Bindefaden zusammengefaßt und durch Inbetriebnahme der Hohlspindel mit diesen verdrillt
wird. Dabei ermöglichen es die öffnungen im Mantel des die Spule umgebenden Gehäuses, durch die Luft in
das Gehäuse strömen kann, im Inneren des Gehäuses einen Luftwirbel zu erzeugen, durch den das Suchen und
Freilegen des Endes eines gebrochenen Bindefadens auf der Spule selbsttätig erfolgt.
Als nachteilig hat sich bei dem bekannten Anspinnverfahren
erwiesen, daß wegen der im Gehäuse vorhandenen Luftdurchtrittsöffnungen eine Saugvorrichtung
mit hoher Saugleistung erforderlich ist, um in der Hohlspindel einen für die Rücklieferung des
Umwindegarnes in die Saugleitung genügend starken Saugluftstrom zu erzeugen. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit
des Anspinnverfahrens herabgesetzt. Dies ist in noch stärkerem Maß der Fall, wenn für den
Spinnbetrieb aus technologischen Gründen noch weitere Offnungen im Gehäuse vorgesehen werden. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß infolge des für die erforderliche Saugleistung relativ großen Querschnittes
der Saugleitung die Zusammenführung des Spinnfaserbündels mit dem Umwindegarn und dem Bindefaden
ι ο nicht immer gewährleistet ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der verbesserte Ansaugbedingungen für das Anspinnen erreicht werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der obengenannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß den Öffr.ungen ein über das Gehäuse gestülpter Topf als Verschlußglied zugeordnet is?, der in
Verlängerung der Längsachse der Hohlspindel einen Faserzuführkanal aufweist, in den die Saugieitung
mündet, und der beim Anspinnen in Richtung des Abzugswaizenpaares zumindest soweit auf dem Gehäuse
verschiebbar ist, daß er die Öffnungen überdeckt.
Damit ist es nun möglich, den Saugluftstrom stärker auf die Bohrung der Hohlspindel zu konzentrieren, so daß er auch bei Verwendung einer Saugvorrichtung mit relativ geringer Leistung das Umwindegarn zuverlässig durch die Hohlspindel hindurch in die Saugleitung zieht.
Damit ist es nun möglich, den Saugluftstrom stärker auf die Bohrung der Hohlspindel zu konzentrieren, so daß er auch bei Verwendung einer Saugvorrichtung mit relativ geringer Leistung das Umwindegarn zuverlässig durch die Hohlspindel hindurch in die Saugleitung zieht.
Sofern eine definierte Luftströmung im Gehäuse
jo während des Betriebes vorzugsweise zur Kühlung verwendet wird, wird deren Unterbrechung beim
Anspinnen dadurch ermöglicht, daß in dem das Gehäuse überragenden Teil des Topfes öffnungen für einen
Luftdurchfluß vorhanden sind, die beim Verschieben des Topfes durch das Gehäuse ebenfalls verschlossen
werden. Zweckmäßig ist der Topf entgegen der Kraft einer Feder auf dem Gehäuse verschiebbar. Um eine
sichere Zusammenfassung des Faserbündels, des Umwindegarnes und des Bindefadens ~m erreichen, ist der
->o Strömungsquerschnitt der Saugieitung an ihrer Mündung
in den Faserzuführkanal verengt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt
Fi g. 1 eine Umwindevorrichtung mit einem Topf als
•15 Verschlußglied, zum Teil im Längsschnitt,
F i g. 2 und 3 die Vorrichtung nach F i g. I mit auf dem Gehäuse verschobenem Topf, in schematischer Darstellung.
Die in F i g. 1 gezeigte Umwindevorrichtung enthält
>o ein Lieferwalzenpaar 1,10 und ein Abzugswalzenpaar 2,
20, zwischen denen eine Hohlspindel 3 angeordnet ist. Die Hohlspindel 3 ist mittels eines Spindellagers 30 im
Maschinengestell 4 drehbar gelagert und wird beispielsweise von einem Tangentialriemen 31 angetrieben. Auf
die Hohlspindel 3 ist eine Spule 5 aufgesteckt, die einen Bindefaden B enthält und als Bindefaden-Spule
bezeichnet wird. Die Spule 5, im Ausführungsbeispiel eine Scheibenspule, ist mit der Hohlspindel 3 drehfest
verbunden und von einem ortsfesten Gehäuse 6
M) konzentrisch umgeben, das am Spindellager 30 befestigt
ist oder auch am Maschinengestell 4 befestigt sein kann. Der Mantel des Gehäuses 6 besitzt in Nähe des
Maschinengestells 4 bzw. des Spindellagers 30 Durchbrechungen oder Öffnungen 61 für einen Luftdurchtritt.
h5 Den öffnungen 61 ist ein Verschlußglied 7 zugeordnet,
das als Topf 71 ausgebildet ist, der über das Gehäuse 6 gestülpt und auf diesem verschiebbar gelagert ist.
Dabei schließt der in einem Abstand von der Oberkante
des Gehäuses 6 befindliche Boden 72 des Topfes 71 das im Bereich der Einlauföffnung der Hohlspindel 3 offene
Gehäuse 6 ab. Ein zylindrischer Fortsatz des Bodens 72, der sich in Richtung zum Lieferwalzenpaar erstreckt,
enthält einen Faserzuführkanal 8 für ein von dem Lieferwalzenpaar 1,10 geliefertes Faserbündel F. In den
Faserzuführkanal 8 mündet eine Saugleitung 9, die an
eine Saugvorrichtung (nicht gezeigt) angeschlossen isL
Im Ausführungsbeispiel besitzt der Mantel des Topfes 71 in seinem das Gehäuse 6 überragenden Teil
zusätzliche Öffnungen 73, so daß der Verlauf einer bei Drehung der Hohlspindel 3 und der Spule 5 auftretenden
Luftströmung durch das Gehäuse im wesentlichen durch die Öffnungen 61 und 73 definiert ist
Eine solche definierte Luftströmung im inneren des Gehäuses 6 hat sich zur Kühlung des Systems als
zweckmäßig erwiesen. Sie dient ferner dazu, bei Verwendung eines pilzförmigen Spindelaufsatzes, wie
er in F i g. 2 und 3 angedeutet ist, den Bindefaden in ständigem Kontakt mit der Oberfläche des Spindelaufsatzes
zu halten.
Im laufenden Betrieb befindet sich der Topf 7ί, der sich beispielsweise unter Zwischenschaltung einer
Feder 74 an einem Ansatz am Gehäuse 6 abstü:zt, in der in Fig. 1 gezeigten Stellung, in der die Öffnungen 61
und 73 frei für den Luftdurchtritt sind. Selbstverständlich kann der Topf 71 während des Spinnbetriebs durch
andere Vorrichtungen, wie z. B. Klemmen, in dieser Stellung gehalten werden. Das von dem Lieferwalzenpaar
1,10 durch den Faserzuführkanal 8 hinduich in die
Hohlspindel 3 gelieferte Faserbündel F wird beim Antrieb der Hohlspindel 3 und der mit ihr drehfest
verbundenen Spule 5 von dem ebenfalls in die Hohlspindel 3 eingeführten Bindefaden B umwunden
und das fertiggestellte Umwindegarn G mittels der Abzugswalzen 2,20 aus der Hohlspindel 3 abgezogen.
Zum Anspinnen, beispielsweise nach einem Bruch des Faserbündels F, wird die Umwindevorrichtung stillgesetzt.
Der Saugluftstrom der Saugleitung 9 erfaßt nun das Faserbündel F, wenn es zwischen dem Lieferwalzenpaar
und der Umwindestelle gebrochen ist, und lenkt es in die Saugleitung 9. Sofern der Bruch des Faserbündels
F durch auslaufendes Vorgarn vor dem Lieferwalzenpaar erfolgt ist, wird zunächst die Vorgarnlieferung
sichergestellt und dann das aus dem Lieferwalzenpaar austretende Faserbündel F vom Saugluftstrom erfaßt.
Wenn der Bindefaden B nicht gebrochen ist. wird nun dieser beispielsweise zwischen Hohlspindel 3 und
Abzugswalzenpaar 2, 20 durchgetrennt und durch Verschieben des Topfes 71, die Öffnungen 61 und 73
geschlossen. Durch die nun in der Hohlspindel 3 aufgebaute Luftströmung gelangt der Bindefaden B in
die Absaugleitung 9. Ebenso kann nun das Ende des Umwindegarns G von einer Garnspule abgezogen und
durch die Hohlspindel 3 in die Saugleitung 9 gefördert werden.
Wie bereits obenerwähnt, wird für die Rücklieferung des Umwindegarnes G und des Bindefadens B in die
Saugleitung 9 der auf dem Gehäuse 6 angeordnete Top!
71 entgegen der Kraft der Feder 74 in Richtung zum Abzugswalzenpaar 2,20 geschoben, bis seine Öffnungen
73 durch den Mantel des Gehäuses 6 und die Öffnungen 61 des Gehäuses 6 durch den Mantel des Topfes 71
verschlossen sind, so daß im wesentlichen Außenluft nur durch die Hohlspindel 3 und den Faserzuführkanal 8 in
das Gehäuse 6 gesaugt wird (F i g. 2). Dadurch ist der Saugluftstrom stärker auf die Bohrung der Hohlspindel
3 konzentriert. Er ist somit auch bei Verwendung einer
ii» Saugvorrichtung mit relativ geringer Leistung in der
Lage, das Umwindegarn und den Bindefaden sicher in die Saugleitung zu fördern, wo diese beiden Komponenten
mit dem Faserbündel F in Kontakt kommen und durch die anschließende Inbetriebnahme der Umwinde-
ii vorrichtung mit ihm verdrillt werden. Der Topf 71 wird
dann wieder in die in F i g. 1 gezeigte Position zurückgebracht.
Die durch den Verschluß der Öffnungen 61 und 73 erreichte stärkere Konzentration des Saugluftstromes
-<> im Innec?n der Hohlspindel 3 ermöglicht es, den
Strömungsquerschnitt der SaugJ*;oing 9 an ihrer
Mündung in den Faserzuführkanai Π zu verengen,
beispielsweise durch eine die Mündung teilweise überdeckende Platte 91, ohne daß dadurch die
-' zuverlässige Rücklieferung des Umwindegarnes in die
Saugk-'tung 9 gefährdet wird. Diese Verengung durch
die Platte 91, um die herum das Faserbündel Fmit dem Umwindegarn G und dem Bindefaden B immer in
Kontakt kommt und damit die störungsfreie Zusam-
'·<· menfassung dieser drei Komponenten in jedem Fall
gewährleistet ist.
Falls die Unterbrechung des Spinnprozesses durch einen Bruch des Bindefadens B erfolgt ist, ist es
erforderlich, nach dem Stillsetzen der Spindel das an
S' den Wicklungen der Spule 5 anliegende Ende des Bindefadens freizulegen, was zweckmäßig selbsttätig
durch einen Luftwirbel erfolgt. In diesem Fall wird in Abwandlung des oben beschriebenen Vorgehens der
Topf 71 zunächst nur soweit auf dem Gehäuse 6 in Richtung des Abzugswalzenpaares verschoben, daß
lediglich die Öffnungen 73 des Topfes 71 verschlossen weiden (F i g. 3). Die für die Erzeugung des Luftwirbels
benötigte Luft kann somit ungehindert durch die Öffnungen 61 in das Gehäuse 6 einsirömfcn. Wenn der
-"■ Bindefaden B freigelegt und in die Saugleitung 9
hineingezogen ist. werden auch die Öffnungen 61 des Gehäuses 6 durch weiteres Verschieben des Topfes 71 in
Richtung zum Abzugswalzenpaar 2, 20 verschlossen. Dadurch wird wiederum, wie oben dargelegt, in der
""' Hohlspindel 3 ein verstärkter Saugluftstrom wirksam,
der zuverlässig die. Förderung des Umwindegarnes G durch die Hohlspindel hindurch in die Saugleitunp 9
übernimmt.
Di: beschriebene Vorrichtung kann Abwandlungen
'■' erfahren. So können gegebenenfalls die zusätzlichen
Öffnungen 73 in bestimmten Fällen wegfallen. 3ei Vorhandensein der Öffnungen 73 können diese anstelle
des Topfes 71 auch durch andere Verschlußglieder, beispielsweise Klappen, verschlossen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Anspinnen eines Umwindegarnes mit einer zwischen einem Lieferwalzenpaar
und einem Abzugswalzenpaar angeordneten und eine Spule mit einem Bindefaden tragenden
Hohlspindel, einem die Spule konzentrisch umgebenden Gehäuse, dessen Mantel Öffnungen für einen
Luftdurchtritt aufweist, und einer zwischen dem Lieferwalzenpaar und der Hohlspindel angeordneten
Saugieitung, dadurch gekennzeichnet, daß den öffnungen (61) ein über das Gehäuse (6)
gestülpter Topf (71) als Verschlußglied (7) zugeordnet ist. der in Verlängerung der Längsachse der
Hohlspindel (3) einen Faserzuführkanal (8) aufweist, in den die Saugieitung (9) mündet, und der beim
Anspinnen in Richtung des Abzugswalzenpaares (2, 20) zumindest soweit auf dem Gehäuse (6)
verschiebbar ist, daß er die Öffnungen (61) überdeckt
2. Vorrichtung nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem das Gehäuse (6) überragenden Teil des Topfes (71) weitere durch das Verschieben
des Topfes (71) verschließbare Öffnungen (73) für einen Luftdurchfluß vorhanden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Topf (71) entgegen der
Kraft einer Feder (74) auf dem Gehäuse verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsquerschnitt der Saugleitung
(9) an ihrer Mündung in den Faserzuführkanal (8) verengt ist.
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