DE3012877C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Pulverbe
schichten von Werkstücken mit einer den zu beschichtenden
Gegenstand zeitweise aufnehmenden Sprühkabine, in der min
destens eine Sprühvorrichtung zur Abgabe von pulverförmigen
Beschichtungsmaterial vorgesehen und an die eine mit einem
Sauggebläse verbundene Saugleitung angeschlossen ist, wobei
zur Absaugung von überschüssigem Beschichtungsmaterial in
der Deckenwand der Sprühkabine und/oder in deren Seiten
wände in dem Bereich über dem zu beschichtenden Werkstück
eine oder mehrere Absaugöffnungen vorgesehen sind, sowie
ein Verfahren zum Pulverbeschichten in einer solchen Sprüh
kabine.
Durch die US-PS 38 01 869 ist eine derartige Pulverbeschich
tungsanlage bekannt. Das eingesprühte Beschichtungsmaterial,
das nicht unmittelbar an dem zu beschichtenden Werkstück
haftet, wird bei dieser Ausgestaltung aber durch einen Ven
tilator sofort abgesaugt. Der Ausnutzungsgrad des Beschich
tungsmaterials ist demnach gering. Auch ist zur Beförderung
des nicht verbrauchten Beschichtungsmaterials eine hohe
Saugleistung erforderlich, so daß diese Anlage, zumal die
dazu notwendigen Aggregate entsprechend groß bemessen sind,
keinen günstigen Wirkungsgrad aufweist.
Des weiteren sind, bedingt durch den hohen Materialanfall,
die Filter jeweils nach kurzer Zeit zu säubern oder auszu
wechseln. Betriebsunterbrechungen sind somit nur mit großem
technischen Aufwand vermeidbar.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zum Pulver
beschichten von Werkstücken der vorgenannten Gattung sowie
ein Verfahren zum Pulverbeschichten zu schaffen, mittels
der bzw. dem nicht nur ein großer Niederschlag des in die
Kabine eingesprühten Beschichtungsmaterials auf dem Werk
stück und damit eine außerordentlich gute Beschichtung zu
erzielen ist, sondern wobei auch nur eine sehr geringe Menge
unverbrauchtes Beschichtungsmaterial anfällt, so daß ein
hoher Abscheide- und Wirkungsgrad gegeben ist. Außerdem
soll die Reinigung der Sprühkabine und damit ein Farbwechsel
in sehr kurzer Zeit und problemlos vorzunehmen sein.
Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Anlage der vorge
nannten Art dadurch erreicht, daß über dem Werkstück ein
oder mehrere die Sprühkabine durchziehende Absaugkammern
oder -kanäle gebildet sind, die mit der Saugleitung in Ver
bindung stehen, und daß in der Sprühkabine über dem zu be
schichtenden Werkstück eine oder mehrere Abdeckungen in
Form einer Zwischendecke angeordnet sind, die mit den Sei
tenwänden der Sprühkabine Abströmkanäle bilden.
Die Absaugung des überschüssigen Beschichtungsmaterials
erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren somit ver
tikal über dem zu beschichtenden Werkstück, wobei es ange
bracht ist, den durch das Sauggebläse erzeugbaren Unter
druck im Bereich des zu beschichtenden Werkstückes derart
zu wählen, daß ein Gleichgewichtszustand zwischen den auf
die Teile des Beschichtungsmaterials einwirkenden Kräfte
aus dem Unterdruck und der Schwerkraft vorherrscht und
diese nahezu in Schwebe gehalten werden.
Durch diese Ausgestaltung bzw. durch dieses Verfahren wird
erreicht, daß das eingesprühte Beschichtungsmaterial nicht
sofort abgesaugt wird, sondern daß es eine längere Zeit
spanne in der Sprühkabine schwebt und während dieser Zeit
auf das zu beschichtende Werkstück einwirken kann. Der
Niederschlag ist somit außerordentlich groß, so daß aus
gezeichnete Beschichtungen zu erzielen sind. Und da nahezu
das gesamte eingesprühte Material bei einem Beschichtungs
vorgang verbraucht wird, ist auch ein hoher Abscheide- und
Wirkungsgrad gegeben und nur wenig überschüssiges Beschich
tungsmaterial muß abgeführt und wieder aufbereitet werden.
Auch die Reinigung der Sprühkabine bei einem Farb- oder Pul
verwechsel ist sehr einfach und in kurzer Zeit vorzunehmen,
da keine besonderen Abdeckungen erforderlich sind und diese
somit leicht ausgekehrt werden kann.
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage ist es zweck
mäßig, die Abdeckungen dachförmig oder trichterförmig zu den
Seitenwänden der Sprühkabine hin geneigt auszubilden, an
ihren den Seitenwänden der Sprühkabine zugekehrten Enden
jeweils mit einer etwa lotrecht nach oben und/oder unten
gerichteten Abkantung zu versehen und höhenverstellbar in
dem Innenraum der Sprühkabine anzuordnen.
Ferner ist es angebracht, vor oder in den Absaugöffnungen,
den Absaugkammern oder in den Saugleitungen vorzugsweise
auswechselbare Filter anzuordnen, wobei die Filter als
sich vorzugsweise über die Länge der Sprühkabine erstrec
kende in diese oder die Absaugöffnungen auswechselbar ein
setzbare Flachfilter oder als die Sprühkabine über dem zu
beschichtenden Werkstück ganz oder teilweise durchgreifen
de, vorzugsweise auswechselbare Filterrohre, an die die
Saugleitung anschließbar ist, ausgebildet sein können.
Da die Filter nur mit einer geringen Menge an überschüs
sigem Beschichtungsmaterial beaufschlagt werden, ist deren
Verschmutzung gering, so daß nur selten eine Reinigung
erforderlich und demnach eine hohe Standzeit gegeben ist.
Des weiteren ist es angezeigt, zur Erzeugung eines auf die
Filter einwirkenden Gegenluftstromes ein Sauggebläse vor
zusehen, dessen Förderrichtung umkehrbar ist. Auf diese
Weise kann bei einem Farbwechsel das an dem Filter haften
de Material rasch abgeschüttelt und zusammen mit dem in der
Sprühkabine abgelagerten Material entfernt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der gemäß
der Erfindung ausgebildeten Anlage zum Pulverbeschichten
von Werkstücken dargestellt, die nachfolgend im einzelnen
erläutert sind.
Fig. 1 die aus einer Sprühkabine und einer Sprüh
vorrichtung bestehende Pulverbeschichtungs
anlage in einem Längsschnitt sowie
Fig. 2
und 3 andersartige Ausgestaltungen der Filter
anordnung in einer Sprühkabine.
Die in Fig. 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete elektro
statische Anlage zum Pulverbeschichten von Werkstücken be
steht im wesentlichen aus einer das zu beschichtende Werk
stück 2 zeitweise aufnehmenden Sprühkabine 3 und einer
Sprühvorrichtung 4 zur Abgabe des pulverförmigen Beschich
tungsmaterials 10. Die Sprühvorrichtung ist hierbei über
eine Leitung 5 an das Stromnetz angeschlossen und steht
über eine weitere Leitung 5′ mit einem Speisebehälter 8
in Verbindung, in dem das zu versprühende Material 9 ge
lagert ist. In die Leitung 5′ ist eine Fördereinrichtung 7
eingesetzt, die an eine Druckluftleitung 6 angeschlossen ist.
Die Sprühkabine 3 ist aus den Seitenwänden 11 - eine der Sei
tenwand ist mit einer Öffnung 12 versehen, um die Sprühvor
richtung 4 in den Innenraum 15 der Sprühkabine 3 einbringen
zu können - einem Boden 13 sowie einer Deckenwand 14 zusam
mengesetzt. Zur Absaugung des überschüssigen Beschichtungs
materials dient ein Sauggebläse 16, an das eine Saugleitung
17 angeschlossen ist.
Die Absaugöffnungen 18 und 19 der Saugleitung 17 münden bei
der Sprühkabine 3 in deren Deckenrand 14, so daß das über
schüssige Beschichtungsmaterial nach oben abgesaugt wird.
Der durch das Sauggebläse erzeugte Unterdruck wirkt somit
der Schwerkraft entgegen, wobei dieser derart gewählt sein
sollte, daß die auf die Teilchen des Beschichtungsmaterials
einwirkenden Kräfte aus Unterdruck und Schwerkraft im Be
reich des Werkstückes etwa im Gleichgewicht sind. Das in
Form einer Wolke eingesprühte Beschichtungsmaterial 10
wird demnach längere Zeit in Schwebe gehalten und kann
sich während dieser Zeitspanne auf dem Werkstück 2 nieder
schlagen. Auf diese Weise ergibt sich nicht nur eine au
ßerordentlich gute Beschichtung, sondern auch ein hoher Ab
scheidegrad; mittels des Sauggebläses 16 ist somit, zumal
ein Teil des nicht an dem Werkstück 2 haftenden Materials
auf den Boden 13 fällt, nur sehr wenig überschüssiges
Beschichtungsmaterial abzuführen.
Damit kein Beschichtungsmaterial in die Saugleitung 17
gelangt, sind in die Saugöffnungen 18 und 19 Flach
filter 20 bzw. 21 eingesetzt. Zu deren Reinigung ist bei
einem Farbwechsel lediglich der Förderstrom des Saugge
bläses 16 kurzzeitig umzukehren, so daß die Filter 20 und
21 mit einem Gegenluftstrom beaufschlagt und die an diesen
hängenden Pulverteilchen abgestoßen werden.
Um das Werkstück 2 während des Beschichtungsvorganges vor
eventuell von den Filtern 20 und 21 abfallenden Pulverteil
chen zu schützen und um vor allem zu verhindern, daß das aus
gesprühte Beschichtungsmaterial sofort abgesaugt wird, sind
über dem Werkstück 2 Abdeckungen 22 und 23 in Form einer Zwi
schendecke in dem Innenraum 15 der Sprühkabine 3 angebracht.
Die Abdeckungen 22 und 23 sind hierbei höhenverstellbar ange
ordnet, um auch unterschiedlich große Werkstücke beschichten
zu können, dachförmig gestaltet und an den den Seitenwänden 11
zugekehrten Enden
jeweils mit einer Abkantung 26 bzw. 27 versehen, so daß
Kanäle 24 und 25 gebildet sind, durch die mittels des Saug
gebläses 16 die Luft aus dem Innenraum 15 der Sprühkabine 3
abgesaugt wird.
Der Boden 13 der Sprühkabine 3 ist trichterförmig ausge
bildet, so daß das herabfallende Beschichtungsmaterial
von selbst gesammelt und über eine Leitung 30 dem Speise
behälter 8 zugeführt werden kann. In den Boden 13 ist hier
bei ein mit einem Filter 29 versehenes Rüttelsieb 28 einge
baut.
Bei der nur teilweise dargestellten Sprühkabine 31 nach
Fig. 2 sind in deren oberen Bereich zwei Unterdruckkammern 35
vorgesehen, die stirnseitig an eine Saugleitung 32 ange
schlossen sind. Die Unterdruckkammern 35 sind durch aus
wechselbare Flachfilter 34 gebildet, die in Führungen 33
gehalten sind. Zur Reinigung der Sprühkabine 31 können
hierbei die Filter 34 leicht herausgenommen und die Saug
leitung 32 kann durch Einsetzen von Blindplatten in die
Führungen 33 abgedeckt werden.
Nach Fig. 3 ist in dem oberen Bereich der Sprühkabine 31
ein Filter 36 in Form eines Filterrohres eingesetzt, der
mittels einer Aufhängung 37 an der Decke der Sprühkabine
31 befestigt ist. Der Filter 36 ist ebenfalls stirnseitig
mit der nicht dargestellten Saugleitung verbunden, so daß
dessen Innenraum einen Saugkanal 38 bildet. Die Oberfläche
des Filters 36 ist bei dieser Ausgestaltung besonders groß,
so daß eine lange Standzeit gegeben und nur eine geringe
Ansauggeschwindigkeit erforderlich sind. Bei einem Farb
wechsel kann der Filter 36 ebenfalls in kurzer Zeit aus
der Sprühkabine 31 entfernt werden.
Claims (9)
1. Anlage zum Pulverbeschichten von Werkstücken mit einer
den zu beschichtenden Gegenstand zeitweise aufnehmenden
Sprühkabine, in der mindestens eine Sprühvorrichtung
zur Abgabe von pulverförmigen Beschichtungsmaterial
angeordnet und an die eine mit einem Sauggebläse ver
bundene Saugleitung angeschlossen ist, wobei zur Absau
gung von überschüssigem Beschichtungsmaterial in der
Deckenwand der Sprühkabine und/oder in deren Seitenwände
in dem Bereich über dem zu beschichtenden Werkstück
eine oder mehrere Absaugöffnungen vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß über dem Werkstück (2) ein oder mehrere die Sprüh
kabine (31) durchziehende Absaugkammern (35) oder -kanäle
(38) gebildet sind, die mit der Saugleitung (17; 32) in
Verbindung stehen, und daß in der Sprühkabine (3) über
dem zu beschichtenden Werkstück (2) eine oder mehrere
Abdeckungen (22, 23) in Form einer Zwischendecke an
geordnet sind, die mit den Seitenwänden (11) der Sprüh
kabine (3) Abströmkanäle (24, 25) bilden.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckungen (22, 23) dachförmig oder trichter
förmig zu den Seitenwänden (11) der Sprühkabine (3) hin
geneigt ausgebildet sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckungen (22, 23) an ihren den Seitenwänden
(11) der Sprühkabine (3) zugekehrten Enden jeweils mit
einer etwa lotrecht nach oben und/oder unten gerichteten
Abkantung (26, 27) versehen sind.
4. Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckungen (22, 23) höhenverstellbar in dem
Innenraum (15) der Sprühkabine (3) angeordnet sind.
5. Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor oder in den
Absaugöffnungen (18, 19), den Absaugkammern (35)
oder in den Saugleitungen (17) aus
wechselbare Filter (20, 21; 34; 36) angeordnet sind.
6. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filter (18, 19; 34) als sich über
die Länge der Sprühkabine (3; 31) erstreckende in diese
oder die Absaugöffnungen (18, 19) auswechselbar ein
setzbare Flachfilter ausgebildet sind.
7. Anlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filter (36) als die Sprühkabine (31) über dem
zu beschichtenden Werkstück ganz oder teilweise durch
greifende, auswechselbare Filterrohre aus
gebildet sind, an die die Saugleitung (32) anschließbar
ist.
8. Anlage nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines auf die Filter (18, 19; 34; 36)
einwirkenden Gegenluftstromes ein Sauggebläse (16) vor
gesehen ist, dessen Förderrichtung umkehrbar ist.
9. Verfahren zum Pulverbeschichten von Werkstücken in
einer diese zeitweise aufnehmenden Sprühkabine, in
der mindestens eine Sprühvorrichtung zur Abgabe von
pulverförmigem Beschichtungsmaterial vorgesehen und
die an eine mit einem Sauggebläse verbundene Saug
leitung angeschlossen ist, wobei die Absaugung des
überschüssigen Beschichtungsmaterials vertikal über
dem zu beschichtenden Werkstück erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Sauggebläse (16) erzeugbare Unter
druck im Bereich des zu beschichtenden Werkstückes (2)
derart gewählt ist, daß ein Gleichgewichtszustand zwi
schen den auf die Teile des Beschichtungsmaterials (10)
einwirkenden Kräften aus dem Unterdruck und der Schwer
kraft vorherrscht und diese nahezu in Schwebe gehalten
werden.
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