-
Verfahren und Anlage zum Besäumen von Blechen mittels
-
einer Langmesserschere, insbesondere einer Bogenmesserschere Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Besäumen von Blechen mittels einer Langmesserschere,
insbesondere einer Bogenmesserschere, bei welchem bzw. welcher jeder nach einem
Blechvorschub erfolgte Saumschnitt vom Schrottschnitt einer Zerteilschere mit Quermessern
am Saumstreifen begleitet wird.
-
Durch die DE-OS 22 57 041 ist bereits eine Anlage zum Besäumen von
Blechen bekannt, die aus einer Langmesser-Besäumschere und einer Saumstreifen-Zerteilschere
mit Quermessers besteht und so betrieben wird, daß jeder nach einem Blechvorschub
erfolgende Saumschnitt vom Schrottschnitt der Zerteilschere am Saumstreifen begleitet
wird. Dabei ist es üblich, für den Blechvorschub zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Saumschnitten derartige Anlagen ein- und auslaufseitig mit Treibern auszurüsten.
-
Wesentliches Kriterium solcher Anlagen zum Besäumen von Blechen, die
vielfach auch als sogenannte Doppel-Besäumanlagen aufgebaut sind, liegt darin, eine
möglichst lange Standzeit der Messer an den Besäumscheren zu gewährleisten, um die
für den Messerwechsel unumgänglichen Stillstandszeiten der Anlage zu minimieren.
Deshalb werden in solchen Besäumanlagen, und zwar auch in Doppelbesäumanlagen, Langmesserscheren,
insbesondere Bogenmesserscheren, zum Einsatz gebracht, die Ober-und Untermesser
mit einer Nennlänge von 2000 mm und einer effektiven Schnittlänge zwischen 1200
und 1400 mm aufweisen.
-
Gegenüber Langmesserscheren mit Saummessern geringerer Länge läßt
sich hierdurch für die Erzielung der gleichen Schnittleistung mit einer geringeren
Anzahl von Schnitthüben arbeiten und damit die Standzeit der Saummesser beträchtlich
erhöhen.
-
Bei Besäumanlagen für Bleche der gattungsgemäßen Art, deren Langmesser-Besäumscheren
mit einer relativ großen Schnittlänge der Saummesser arbeiten, hat es sich jedoch
als nachteilig erwiesen, daß auch die durch die Zerteilschere mit Quermessern zu
Schrottstücken geschnittenen Saumstreifen eine entsprechend große Länge erhalten
und daher nicht ohne weiteres als Stahlschrott in Umschmelzöfen, bspw. Kupolöfen,
eingebracht werden können. Vielmehr ist es vorher notwendig, diese verhältnismäßig
langen Saumstreifen-Schrottstücke durch zusätzliche Arbeitsgänge in handliche Schrottstücke
weiter zu unterteilen.
-
Zweck der Erfindung ist es, auch diesen Nachteil zu beseitigen.
-
Es liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Anlage zum Besäumen von Blechen mittels einer Langmesserschere, insbesondere
einer Bogenmesserschere, der eingangs herausgestellten Gattung mit dem Ziel zu verbessern,
daß unter Beibehaltung der optimalen Standzeit für die Langmesser der Besäumschere
sich zugleich eine Unterteilung der abgetrennten Saumstreifen in handliche Schrottstücke
ergibt.
-
Die verfahrenstechnische Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung
durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen erreicht.
-
In vielen Fällen ist es dabei ausreichend, entsprechend den Merkmalen
des Anspruchs 2 zu verfahren. Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, nach
den Verfahrensmerkmalen des Anspruchs 3 vorzugehen.
-
Eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
aus einer Langmesser-Besäumschere, einer Saumstreifen-Zerteilschere mit Quermessern
sowie Treibern für den Blechvorschub zwischen zwei aufeinanderfolgenden Saumschnitten
ausgerüstet ist, wird erfindungsgemäß nach den Kennzeichnungsmerkmalen des Anspruchs
4 ausgelegt. Diese Maßnahmen lassen sich dabei auf mechanischem, elektrischem und
pneumatischem Wege verwirklichen.
-
Als praktisch besonders vorteilhaft erweist sich eine solche Anlage,
wenn sie erfindungsgemäß nach den Merkmalen des Anspruchs 5 ausgeführt ist.
-
Weiterbildungen lassen sich dabei auf der Basis der in den Ansprüchen
6 und 7 angegebenen Merkmale verwirklichen.
-
Anhand einer Zeichnung soll die Erfindung nunmehr ausführlich beschrieben
werden. Es zeigt Figur 1 in rein schematischer Ansichtsdarstellung einer erfindungsgemäße
Anlage zum Besäumen von Blechen mit einer Langmesser-Besäumschere, einer Saumstreifen-Zerteilschere
und Treibern für den Blechvorschub, während Figur 2 das Funktionsschema der Anlage
nach Fig. j bezogen auf eine Kurbelwellendrehung der Langmesser-Besäumschere, wiedergibt.
-
Nach Fig. 1 ist im Scherenständer 1 das ortsfeste Untermesser 2 einer
Langmesser-Besäumschere 3 und das quer dazu gerichtete ebenfalls ortsfeste Untermesser
4 einer Saumstreifen-Zerteilschere 5 angeordnet. Das bewegliche Obermesser 6 der
Langmesser-Besäumschere 3 wird von zwei synchron laufenden Kurbelwellen 7 und 8
über Pleuel 9 und 10 derart angetrieben, daß es vom Blech 11 den Saumstreifen einer
sogenannten Rollschnittbewegung
gegen das Untermesser 2 abtrennt.
-
Der abgetrennte Saumstreifen wird sodann durch die Saumstreifen-Zerteilschere
5 durchtrennt, indem das Obermesser 12 derselben durch eine Kurbelwelle 13 über
ein Pleuel 14 im Arbeitshub gegen das Untermesser 4 nach abwärts geführt wird. Hierzu
ist der Messerträger 15 für das Obermesser 12 der Saumstreifen-Zerteilschere 5 in
einer im Scherengestell 1 angeordneten Messerführung 16 beweglich angeordnet.
-
Vor der Durchführung jedes einzelnen Saumschnittes der Langmesser-Besäumschere
3 wird dem zu besäumenden Blech 11 mittels an der Einlaufseite und an der Auslaufseite
des Scherenständers 1 angeordneten Treibern 17 und 18 in Längsrichtung eine Vorschubbewegung
erteilt, deren Länge etwa gleich der effektiven Schnittlänge der Langmesser-Besäumschere
3 ist. Während des Schnitthubes der Langmesser-Besäumschere 3 wird jedoch das Blech
11 mit Hilfe der Treiber 17 und 18 in einer Ruhelage festgehalten.
-
Bei dem in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
einer Anlage zum Besäumen von Blechen ist die Saumstreifen-Zerteilschere 5 mit der
Langmesser-Besäumschere 3 getrieblich so verbunden, daß jeder nach einem durch die
Treiber 17 und 18 bewirkten Vorschub des Bleches 11 erfolgende Saumschnitt der Langmesser-Besäumschere
3 von einem Schrottschnitt der Saumstreifen-Zerteilschere 5 begleitet wird.
-
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die beiden Kurbelwellen 7 und 8 der
Langmesser-Besäumschere 3 jeweils gleich große Zahnräder 19 und 20 tragen, die nicht
unmittelbar miteinander, sondern mit einem Antriebsritzel 21 in Eingriff stehen.
-
Mit dem Zahnrad 20 der Kurbelwelle 8 steht ein Zwischenzahnrad 22
in Eingriff, welches wiederum mit einem Zahnrad 23 kämmt das auf der Kurbelwelle
13 der Saumstreifen-Zerteilschere 5 sitzt.
-
Zwischen Zahnrad 22 und Zahnrad 23 bilden relativ zum Zahnrad 20 ein
Übersetzungsgetriebe 24, derart, daß dieses der Kurbelwelle 13 eine Drehzahl vermittelt,
welche größer ist als die Drehzahl der beiden Kurbelwellen 7 und 8 der Langmesser-Besäumschere
3. Dabei entspricht das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Antrieb der Saumstreifen-Zerteilschere
5 und dem Antrieb der Langmesser-Besäumschere 3 einem ganzzahligen Vielfachen, wobei
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ein Übersetzungsverhältnis von 2:1 wiedergegeben
ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Anzahl der Schnitthübe bei der Saumstreifen-Zerteilschere
5 größer ist als die Anzahl der Schnitthübe bei der Langmesser-Besäumschere 3, daß
nämlich bspw. die Saumstreifen-Zerteilschere 5 zwei Schnitthübe ausführt, während
die Langmesser-Besäumschere 3 nur einen Schnitthub macht.
-
Die an der Einlaufseite und an der Auslaufseite des Scherenständers
1 vorgesehenen beiden Treiber 17 und 18 sind so ausgelegt und/oder mit Hilfe der
Antriebe für die Langmesser-Besäumschere 3 und der Saumstreifen-Zerteilschere 5
so steuerbar, daß sie nach Beendigung jedes vollständigen Saumschnittes durch die
Langmesser-Besäumschere 3 das Blech 11 zunächst nur um einen Bruchteil seiner Saumschnitt-Vorschublänge,
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 also etwa um die halbe Saumschnitt-Vorschublänge,
bewegen und dann in Ruhelage fixieren, während die Saumstreifen-Zerteilschere 5,
bedingt durch ihre höhere Hubzahl, einen weiteren Schrottschnitt durchführt. Daraufhin
wird durch die Treiber 17 und 18 das Blech 11 wiederum und zwar um den Restteil
seiner Saumschnitt-Vorschublänge verlagert und wieder festgeklemmt, während anschließend
der nächste Saumschnitt der Langmesser-Besäumschere 3 stattfindet und dabei wieder
von einem Schrottschnitt der Saumstreifen-Zerteilschere 5 begleitet wird.
-
Auf diese Art und Weise werden die durch die Langmesser-Besäumschere
3 vom Blech 11 abgetrennten Saumstreifen zu Saumstreifen-Teilstücken zerschnitten,
deren Länge jeweils einem Bruchteil. bspw. der Hälfte, der eigentlichen Saumstreifen-Schnittlänge
entspricht.
-
Selbstverständlich wäre es auch denkbar, das Übersetzungsverhältnis
zwischen den Kurbelwellen 7 und 8 der Langmesser-Besäumschere 3 und der Kurbelwelle
13 der Saumstreifen-Zerteilschere 5 größer als 2:1, nämlich bspw. 3:1 zu wählen,
falls es erwünscht ist, das bei einem Besäumschnitt der Langmesser-Besäumschere
3 entstehende Saumstreifen-Stück in mehr als zwei, nämlich drei Teilstücke zu trennen.
In diesem Falle müssen dann natürlich auch die Treiber 17 und 18 so ausgelegt und/oder
in Abhängigkeit von den Antrieben der Langmesser-Besäumschere 3 bzw. der Saumstreifen-Zerteilschere
5 so gesteuert werden, daß die Saumschnitt-Vorschublänge sich aus drei aufeinanderfolgenden
Teilvorschüben zusammensetzt, zwischen denen das Blech 11 jeweils für die Durchführung
der weiteren Schrottschnitte der Saumstreifen-Zerteilschere 5 zweimal kurz angehalten
wird.
-
Es sei noch darauf hingewiesen, daß es zweckmäßig ist, den Achsabstand
25 zwischen der Kurbelwelle 8 der Langmesser-Besäumschere 3 der Kurbelwelle 13 der
Saumstreifen-Zerteilschere 5 so auszulegen, daß er gleich dem Teilkreisdurchmesser
der Zahnräder 19 und 20 bemessen ist. Wenn dann noch das Zwischen-Zahnrad 22 entfernbar
angeordnet ist und das Zahnrad 23 auswechselbar auf der Kurbelwelle 13 sitzt, ergibt
sich die Möglichkeit, die Kurbelwelle 13 auch mit einem Zahnrad zu bestücken, dessen
Teilkreisdurchmesser mit den Zahnrädern 19 und 20 übereinstimmt. Die Hubzahl der
Kurbelwelle 13 für die Schrottstreifen-Zerteilschere 5 läßt sich hierdurch mit der
Hubzahl der Langmesser-Besäumschere 3 synchronisieren und demzufolge auch mit einer
bisher üblichen Arbeitsweise betreiben.
-
In Fig. 2 ist ein Betriebszyklus für die in Fig. 1 dargestellte Besäumanlage
aufgetragen. Dabei ergibt sich, daß innerhalb des Zeitraumes, während welchem ein
Saumschnitt der Langmesser-Besäumschere 3 stattfindet, auch ein Schrottschnitt 1
der Saumstreifen-Zerteilschere 5 ausgeführt wird. Anschließend findet ein Blechvorschub
1 statt, welcher durch die Treiber 17 und 18 ausgelöst wird. Sobald das Blech 11
zur Ruhe gekommen ist,
findet der Schrottschnitt 2 mittels der
Saumstreifen-Zerteilschere 5 statt, an welchen sich wiederum ein durch die Treiber
17 und 18 bewirkter Blechvorschub 2 anschließt. Sobald das Blech 11 zur Ruhe gekommen
ist, beginnt dann ein vollständig neuer Arbeitszyklus der Besäumanlage entsprechend
der aus Fig. 2 ersichtlichen Darstellung.
-
Die Treiber 17 und 18 der Besäumanlage werden zweckmäßigerweise so
ausgelegt, daß sie jeweils durch einen kurzen Steuerimpuls in Betrieb gesetzt werden
und dann selbsttätig, nämlich nach Erzeugen eines vorbestimmbaren Vorschubweges,
wieder zum Stillstand gelangen. Der Steuerimpuls für das Anlaufen der Treiber 17
und 18 kann dann auf einfache Art und Weise, z.B.
-
durch die Kurbelwelle 13 der Saumstreifen-Zerteilschere 5, ausgelöst
werden.