DE3047725A1 - Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendung - Google Patents
Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendungInfo
- Publication number
- DE3047725A1 DE3047725A1 DE19803047725 DE3047725A DE3047725A1 DE 3047725 A1 DE3047725 A1 DE 3047725A1 DE 19803047725 DE19803047725 DE 19803047725 DE 3047725 A DE3047725 A DE 3047725A DE 3047725 A1 DE3047725 A1 DE 3047725A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- unit
- melt
- mol
- cologne
- polyester
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/66—Polyesters containing oxygen in the form of ether groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/02—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/60—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from the reaction of a mixture of hydroxy carboxylic acids, polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/605—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from the reaction of a mixture of hydroxy carboxylic acids, polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds the hydroxy and carboxylic groups being bound to aromatic rings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyesters Or Polycarbonates (AREA)
Description
Aus der Schmelze verarbeitbare, vollaromatische Polyester
und ihre Verwendung
Vollaromatische Polyesterharze sind seit langem bekannt.
Beispielsweise wurden bereits 4-Hydroxybenzoesäurehomopolymcre
und -copolymere hergestellt und in den Handel gebracht. Die normalerweise im Stand der Technik beschriebenen
und bereits erhältlichen vollaromatischen Polyester pflegen von etwas unbildsamer Beschaffenheit
zu sein und wesentliche Schwierigkeiten zu bieten, wenn versucht wird, sie unter Anwendung üblicher Schmelzverarbeitungsverfahren
in der Schmelze zu verarbeiten. Dieso Polymerisate sind gewöhnlich kristallin, verhältnismäßig
hochschmelzend oder weisen eine unter dem Schmelzpunkt liegende Zersetzungstemper.atur und im geschmolzenen
Zustand häufig eine isotrope Schmelzphase auf. Formgebungsverfahren wie Pressen oder Sintern können bei
diesen Materialien angewandt werden, jedoch stellen Spritzgießen, Schmelzspinnen usw. gewöhnlich keine brauchbaren
Alternativen dar oder waren, wenn sie versucht wurden, gewöhnlich nur mit Schwierigkeiten durchzuführen.
Als Beispiele repräsentativer Veröffentlichungen, die
vollaromatische Polyester beschreiben, seien genannt:
a) "Polyesters of Hydroxybenzole Acids" von Russell Gilkey
und John R. Caldwell, J. of Applied Polymer Sei., Band TI (1959), S.198-202;
b) "Polyarylates (Polyesters From Aromatic Dicarboxylic Acids and Bisphenols)" von G. Bier, Polymer, Band 15
(August 1974), S.527-535;
c) "Aromatic Polyester Plastics" von S. G. Cottis, Modem Plastics (JuIi 1975), S.62/63 und
130037/0749
d) "Poly(p-Oxybenzoyl Systems): Homopolymer for Coatings:
Copolymers for Compression and Injection Molding" von Roger S. Storm und Steven G. Cottis, Coatings Plast.
Preprint, Band 34, Nr. 1 (April 1974), S.194-197. Ferner sind die folgenden US-PSen zu nennen: 3 039 994,
3 169 121, 3 321 437, 3 553 167, 3 637 595, 3 651 014,
3 723 388, 3 759 870, 3 767 621, 3 778 410, 3 787 370, 3 790 528, 3 829 406, 3 890 256 und 3 975 487.
Ferner wurde in jüngerer Zeit berichtet, daß gewisse PoIyoster,
die Schmelzanisotropie aufweisen, hergestellt werden können. Hierzu wird beispielsweise auf die folgenden
Veröffentlichungen verwiesen:
a) Polyester X7G-A Self Reinforced Thermoplastic von W. J. Jackson Jr., H. F. Kuhfuss und T. F. Gray Jr.,
30th Anniversary Technical Conference, 1975 Reinforced Plastics/Composites Institute. Tho Society of the
Plastics Industry, Inc., Section 17-D, S.1-4;
b) BE-PSen 828 935 und 828 936;
c) NL-PS 7505551;
d) DE-PSen 25 20 819, 25 20 820, 27 22 120, 28 34 535,
28 34 536 und 28 34 537,
e) JA-PS 43-223, 21 32-116, 30 17-692 und 30 21-293,
f) US-PSen 3 991 013, 3 991 014, 4 057 597, 4 066 620,
4 067 852, 4 075 262, 4 083 829, 4 118 372, 4 130 545,
4 130 702, 4 156 070, 4 159 365, 4 161 470 und 4 169
g) GB-Patentanmeldung 2 002 404.
Ferner wird auf die US-Patentanmeldungen 877 917, 17 007, 21 050, 32 086 und 54 049 der Anmelderin verwiesen(.1978/79)
Zu nennen sind ferner die US-Patentanmeldungen 10 392 (08.02.1979) und 10 393 (08.02.1979) der Anmelderin.
Gegenstand der Erfindung sind verbesserte, aus der Schmelze verarbeitbare vol!aromatische Polyester, die in wenigstens
130037/074 9
einigen Ausfuhrungsformen wirtschaftlicher als die in den
US-Patentanmeldungen 10 392 und 10 393 der Anmelderin beschriebenen Polyester herstellbar sind, eine höhere
thermische Stabilität, höheren Modul und höhere Schlagfestigkeit als die in den beiden genannten US-Patentanmeldungen
der Anmelderin beschriebenen Polyester aufweisen, (es) sich leicht zu hochwertigen Formteilen und durch
Schmelzspinnen zu Fasern und durch Schmelzextrudieren zu Folien verarbeiten lassen, bei einer Temperatur unter
etwa 400 C, vorzugsweise unter etwa 360 C eine anisotrope Schmelzphase, die äußerst bildsam und verarbeitbar
ist, zu bilden vermögen, wobei diese Schmelzphase bei einer Temperatur weit unterhalb der Zersetzungstemperatur
der Polyester gebildet wird. Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung eignen sich zur Herstellung
von Hochleistungsfasern
Die Erfindung ist ferner auf verbesserte vollaromatische Polyesterfasern gerichtet, die sich besonders gut als
Phaserverstärkung in einer Kautschukmatrix eignen.
Die Erfindung umfaßt ferner verbesserte vollaromatische
Polyester, die leicht zu Folien schmelzextrudiert werden können.
Die verbesserten vollaromatischen Polyester lassen sich leicht durch Spritzgießen zu Formteilen verarbeiten, die
wahlweise faserverstärkt sein können.
Es wurde gefunden, daß aus der Schmelze verarbeitbare, vollaromatische Polyester, die bei einer Temperatur unter
etwa 4OO C eine anisotrope Schmelzphase zu bilden vermögen, im wesentlichen aus den folgenden wiederkehrenden
Einheiten I, II, III und IV bestehen:
130037/0749
_ Q —
III Dioxyaryleinheiten der Formel —£—O Ar ^—-j— ,
worin Ar ein zweiwertiger Rest ist, der wenigstens einen aromatischen Ring enthält, wobei wenigstens
ein an einem aromatischen Ring vorhandenes Wasserstoff a torn wahlweise mit Methyl, Chlor, Brom, Phenyl,
Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen und Gemischen dieser Reste substituiert sein kann, und
IV Dicarboxyaryleinheiten der Formel
-Ar1
worin Ar1 ein zweiwertiger Rest ist, der wenigstens
einen aromatischen Ring enthält, in dem wenigstens ein an einem aromatischen Ring vorhandenes Wasserstoff
atom wahlweise mit Methyl, Chlor, Brom, Phenyl, Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen und Gemischen dieser
Reste substituiert sein kann.
und der Polyester etwa 30 bis 60 Mol-% der Einheit I, etwa
10 bis 25 Mol-% der Einheit II, etwa 20 bis 35 Mol-% der
Einheit III und etwa 10 bis 25 Mol-% der Einheit IV enthält.
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung bestehen im wesentlichen aus wenigstens vier wiederkehrenden
Bausteinen oder Einheiten, die, wenn sie im Polyester vereinigt sind, bei einer Temperatur unter etwa 400° C,
130037/0749
vorzugsweise unter etwa 360° C (bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform beispielsweise unter 3OO° c)
eine atypische, optisch anisotrope Schmelzphase bilden. Diese aromatischen Polyester sind bei den meisten, aber
nicht bei allen Ausführungsformen der Erfindung von
kristalliner Natur. Die Schmelztemperaturen des Polymerisats können durch Verwendung eines Differentialabtastkalorimeters
(DSC) unter Anwendung von Wiederholungsabtastungen bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 20 C/
Minute und Beobachtung des Maximums des DSC-Schmelzübergangs
bestätigt werden. Der kristalline Polyester hat gewöhnlich einen Schmelzpunkt von wenigstens 250 C, vorzugsweise
von wenigstens 260° C, bestimmt durch Differentialabtastkalorimetrie.
Aufgrund ihrer Fähigkeit, anisotrope Eigenschaften (d. h. Eigenschaften von flüssigen
Kristallen) in der Schmelze aufzuweisen, vermögen die Polyester leicht Produkte zu bilden, die nach Verarbeitung
aus der Schmelze eine sehr weitgehend orientierte Molekülstruktur aufweisen. .Bevorzugt werden Polyester,
die bei einer Temperatur im Bereich von etwa 270° C bis 340° C aus der Schmelze verarbeitet werden können. Die
üblichen Schwierigkeiten, die bei dem Versuch auftreten, aromatische Polyester nach üblichen Verfahren der Verarbeitung
aus der Schmelze zu verarbeiten, werden effektiv ausgeschaltet. Die aromatischen Polyester werden als
"vollaromatisch11 in dem Sinne angesehen, daß jede in ihnen vorhandene Einheit oder jeder Baustein wenigstens
einen aromatischen Ring zur Polymerhauptkette beiträgt.
Die vollaromatischen Polyester enthalten vier wesentliche Bausteine oder Einheiten. Die Einheit I kann als p-Oxybenzoy!einheit
bezeichnet werden und hat die Strukturformel
0 η
130037/0749
-H-
Diese Einheit ist verhältnismäßig billig und von p-Hydroxybenzoesäure
und ihren Derivaten abgeleitet. Die Einheit I ist in wesentlicher Konzentration vorhanden, die etwa
30 bis 60 Mol-% des Polyesters ausmacht. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einheit I in einer Konzentration
von etwa 35 bis 50 Mol-% des Polyesters (z. B.
etwa 40 Mol-% des Polyesters) vorhanden.
Die zweite wesentliche Einheit (d. h. die Einheit II) ist eine wichtige Schlüsselkomponente des Polyesters und kann
als p-Phenylendioxid-4,4'-dibenzoyleinheit bezeichnet werden.
Sie hat die Strukturformel
Diese Einheit ist von verhältnismäßig steifer Natur und, wie sich gezeigt hat, ermöglicht es dem Polyester, erwünschte
anisotrope Eigenschaften in einer verhältnismäßig niedrigviskocen Schmelzphase aufzuweisen. Die Einheit
II ist in einer Konzentration von etwa 10 bis 30 Mol-% des Polyesters vorhanden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Einheit II in einer Konzentration von etwa 10 bis 25 Mol-% (z. B. etwa 15 Mol-% des Polyesters)
vorhanden.
Die Einheit II kann von 1,4-Bis(p-carboxyphenoxy)benzol,
das zuweilen als p-Phenylendioxy-4,4'-dibenzoesäure bezeichnet
wird," abgeleitet sein. Eine geeignete Synthese zur Herstellung von 1,4-Bis(p-carboxyphenoxy)benzol beschreiben
B. F. Malichenko, L. N. Vilenskaya und 0. M. Voronina in Zurnal Organicheskoi Khimii, Vol. 7, Nr. 9,
(1971) 1924 - 1926. Im einzelnen wird ein p-Dihalogenbenzol,
z.B. ein p-Dichlorbenzol oder p-Dibrombenzol, mit KaIium-p-Kresolat
umgesetzt, wobei Bis-(p-methylphenyl)-hydro-
130037/0749
chinonäther erhalten wird, und diese Ätherverbindung wird mit Kaliumpermanganat in einem Gemisch von Pyridin und
Wasser oxidiert, wobei die gewünschte 1,4-BiS(p-phenylendioxy)-4,4'-dibenzoesäure
gebildet wird. Es ist auch möglieh, die Ätherverbindung nach anderen Methoden, z. B.
nach einer technischen Oxidationsmethode, bei der Luft und ein geeigneter Katalysator (z. B. ein kobalthaltiger
Katalysator) verwendet werden, zu oxidieren.
Die dritte wesentliche Einheit (d. h. die Einheit (III))
ist eine Dioxyary!einheit der Formel —j—O Ar 0——
worin Ar ein zweiwertiger Rest ist, der wenigstens einen aromatischen Ring enthält, wobei wenigstens ein an einem
aromatischen Ring vorhandenes Wasserstoffatom wahlweise mit Methyl, Chlor, Brom, Phenyl, Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen
und Gemischen dieser Reste substituiert sein kann. Die Einheit III ist vorzugsweise symmetrisch in dem Sinne, daß
die zweiwertigen Bindungen, die die Einheit mit anderen Einheiten in der Hauptpolymerkette verbinden, symmetrisch
an einem oder mehreren aromatischen Ringen angeordnet sind
(z. B. in p-Steilung zueinander oder, wenn sie an einem
Naphtha!inring vorhanden sind, in diagonaler Anordnung) .
Die Einheit III macht etwa 20 bis 35 Mol-%, vorzugsweise etwa 25 bis 30 Mol-% (z. B. etwa 30 Mol-%) des aromatischen
Polyesters aus. Bevorzugte Einheiten, die als symmetrische Dioxyarylkomponente in den aromatischen Polyestern gemäß
der Erfindung dienen können, sind nachstehend genannt:
130037/0749
und Gemische dieser Einheiten. Äußerst gute Polymerisate können gebildet werden, in denen die Aryleinheit keine
Ringsubstitution aufweist. Die Anwesenheit der Ringsubstitution pflegt jedoch den Schmelzpunkt des gebildeten
Polyesters zu erniedrigen.
130037/0749
Besonders bevorzugt werden Dioxyaryleinheiten der Formeln
.CH3
--O
und
die leicht aus Methy!hydrochinon bzw. Hydrochinon abgeleitet
werden können- Als weitere repräsentative Beispiele von ringsubstituierten Verbindungen, aus denen
die Einheit III abgeleitet werden kann, sind Chlorhydrochinon, Bromhydrochinon und Pheny!hydrochinon zu nennen.
Ein Beispiel einer nicht-symmetrischen Dioxyary!einheit
ist die von Resorcin abgeleitete Dioxyaryleinheit.
Die vierte wesentliche Einheit (d. h. die Einheit IV) ist eine Dicarboxyaryleinheit der Formel
-Ar1
in der Ar* ein zweiwertiger Rest
ist, der wenigstens einen aromatischen Ring enthält. Die Einheit IV ist symmetrisch in dem Sinne, daß die zweiwertigen
Bindungen, die die Einheit mit anderen Einheiten in der Hauptpolymerkette verbinden, symmetrisch an einem
oder mehreren aromatischen Ringen stehen (z. B. in p-Stellung
zueinander oder, wenn sie an einem Naphthalinring vorliegen, in diagonaler Stellung).Die Einheit IV macht
etwa 10 bis 25 Mol-%, vorzugsweise etwa 10 bis 15 Mol-% (z. B. etwa 15 Mol-%) des aromatischen Polyesters aus.
Als Beispiele bevorzugter Einheiten, die als symmetrische Dicarboxyaryleinheit in den aromatischen Polyestern gemäß
der Erfindung dienen können, seien genannt:
130037/0749
ο Il C
■ ι
ft —
und Gemische dieser Einheiten.
Besonders bevorzugt wird die symmetrische Dicarboxyaryleinheit der Formel
130037/0749
die leicht aus Terephthalsäure erhalten werden kann. Einheiten, die von anderen Arylhydroxysäuren (z. B. m-Hydroxbenzoesäure
und 6-Ifydroxy-2-naphthalinsäure) abgeleitet sind, können wahlweise in geringen Konzentrationen
(z. B. etwa 10 Mol-% oder weniger) in den vollaromatischen Polyester eingebaut werden. Wie dem Fachmann einleuchtet,
sind die gesamten molaren Mengen der Dicarboxyeinheiten und Dioxyeinheiten, die in den vollaromatischen
Polyestern vorhanden sind, im wesentlichen gleich.
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung enthalten in Abhängigkeit von dem gewählten Syntheseweg im allgemeinen
endständige Gruppen der Formel
0 0
'I j Il
- -0 — C "CH3 oder — COH
Wie dem Fachmann bekannt ist, können die endständigen Gruppen gegebenenfalls blockiert werden. Beispielsweise können
saure Endgruppen mit verschiedenen Alkoholen und endständige Hydroxylgruppen mit verschiedenen organischen Säuren
blockiert werden. Beispielsweise können gegebenenfalls sta-1
bilisierende Einheiten, z.B. der Phenylester
(—c ° ~%f ) ι und der Methylester ( — C — 0 CH3)
in das Ende der Polymerketten eingebaut werden. Das Polymerisat
kann auch gegebenenfalls wenigstens bis zu einem gewissen Grade oxidativ vernetzt worden, indem es in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre (z.B. an der Luft) im ungeformten Zustand oder als vorher hergestelltes Formteil auf eine
Temperatur unterhalb seines Schmelzpunktes während einer begrenzten Zeit (z.B. einige Minuten) erhitzt wird.
130037/0749
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung sind in allen gebräuchlichen Lösungsmitteln für Polyester, z.B.
Hexafluorisopropanol und o-Chlorphenol, im wesentlichen
unlöslich, so daß sie sich allgemein nicht zur Verarbeitung atis Lösungen eignen. Sie können, wie später ausführlich
beschrieben wird, überraschenderweise leicht aus der Schmelze nach üblichen Verfahren verarbeitet werden. Die
meisten Polyester sind in Pentafluorphenol löslich.
Die vollaromatischen Polyester haben im allgemeinen ein Gewichtsmittelmolekulargewicht
von etwa 2000 bis 200.000, vorzugsweise von etwa 10.000 bis 50.000, z.B. etwa 20.000
bis 25.000. Dieses Molekulargewicht läßt sich einfach nach üblichen Verfahren, bei denen das Polymerisat nicht gelöst ■
wird, z.B. durch Endgruppenbestimmung mit Hilfe von Infra- ' rotspektroskopie an durch Pressen hergestellten Folien, ,
odor nach Lichtstreumethoden mit einer Lösung des Polymerisats in Pentafluorphenol bestimmen.
Die Vollaromatischen Polyester haben vor der Wärmebehandlung zusätzlich gewöhnlich eine inhärente Viskosität (I.V.)
von wenigstens etwa 2,5, vorzugsweise von wenigstens etwa 3,0 dl/g (beispielsweise etwa 3,0 bis 5,0 dl/g), wenn sie
in einer Konzentration von 0,1 Gew.-% in Pentafluorphenol bei 60° C gelöst sind.
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung können gewöhnlich als kristallin in dem Sinne bezeichnet werden,
daß Fasern, die durch Schmelzspinnen daraus hergestellt worden sind, bei Verwendung von Ni-gefilterter CuK
o(-Strahlung und Kameras mit flachen Platten Röntgenbeugungsbilder
aufweisen, die für polymere kristalline Materialien charakteristisch sind. In Fällen, in denen der
aromatische Ring in der vorstehend beschriebenen Weise
130037/0749
substituiert ist, können die Polyester wesentlich weniger kristallin in der festen Phase sein und Röntgenbeugungsbilder
aufweisen, die für orientierte amorphe Fasern typisch sind. Trotz der gewöhnlich beobachteten
Kristallinität können die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung in allen Fällen leicht aus der Schmelze
verarbeitet werden.
Im Gegensatz zu den üblichen aromatischen Polyestern des Standes der Technik sind die vollaromatischen Polyester gemaß
der Erfindung bildsam und verarbeitbar und bilden eine anisotrope Schmelzphase, wodurch sich ein atypischer Ordnungsgrad
im geschmolzenen Polymeren zeigt. Diese Polyester bilden leicht flüssige Kristalle in der Schmelzphase und
zeigen daher eine starke Neigung der Polymerketten, sich in der Scherrichtung zu orientieren. Diese anisotropen Eigenschaften
zeigen sich bei einer Temperatur, bei der die Polyester der Verarbeitung zu Formteilen aus der Schmelze
zugänglich sind. Diese Ordnung in der Schmelze kann nach üblichen Methoden mit polarisiertem Licht bei Verwendung
von gekreuzten Polaroiden bestätigt werden. Im einzelnen kann die anisotrope Schmelzphase in einfacher Weise durch
Verwendung eines Leitz-Polarisationsmikroskops bei 4Ofacher
Vergrößerung bestätigt werden, wobei die Probe auf einem beheizten Leitz-Objektträger unter einer Stickstoffatmosphäre
liegt. Die Polymerschmelze ist optisch anisotrop, d.h.
lichtdurchlässig, wenn sie zwischen gekreuzten Polarisatoren untersucht wird. Die Menge des durchfallenden Lichts
nimmt zu, wenn die Probe geschert (d.h. zum Fließen gebracht) wird. Die Probe ist jedoch selbst in statischem
Zustand optisch anisotrop.
130037/0749
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung können :
nach verschiedenen Esterbildungsverfahren hergestellt werden, bei denen organische Monomerverbindungen, die
funktioneile Gruppen enthalten, die bei der Kondensation :
die erforderlichen wiederkehrenden Einheiten bilden, umgesetzt werden. Beispielsweise können die funktionellen
Gruppen der organischen Monomerverbindungen Carbonsäuregruppen, Hydroxylgruppen, Estergruppen, Acyloxygruppen,
Säurehalogenide usw. sein. Die organischen Monomerverbindüngen können in Abwesenheit eines Wärmeaustauschmediums
nach einem Schmelzacidolyseverfahren umgesetzt werden. Sie können demgemäß zur Bildung einer als Schmelze vorliegenden
Lösung der Reaktionsteilnehmer, in der Reaktionsteilnehmer wie Terephthalsäure zunächst als Feststoffe vorliegen, zu j
' Beginn erhitzt werden, worauf die Reaktion in dem Maße, in dem feste Polymerteilchen darin suspendiert werden, weiter
vonstatten geht. Um die Entfernung von flüchtigen Stoffen, die während der Endstufe der Kondensation gebildet werden I
(z.B. Essigsäure oder Wasser), zu erleichtern, kann Vakuum angelegt werden.
Die US-PS 4 067 852 der Anmelderin beschreibt ein Suspensionspolymerisationsverfahren (slurry polymerization
process), das zur Herstellung der vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung angewandt werden kann. Bei diesem
Verfahren wird das feste Produkt in einem Wärmeaustauschmedium suspendiert.
Sowohl bei Anwendung des Schmelzazidolyse-Verfahrens als auch des in der US-PS 4 067 852 beschriebenen Suspensionspolymerisationsverfahrens
werden die organischen monomeren Reaktionsteilnehmer, aus denen die p-Oxybenzoyleinheit
(d. h. die Einheit I) und die Dioxyaryleinheit (d. h. die Einheit III) abgeleitet werden, zu Beginn in modifizierter
Form vorgelegt, wodurch die üblichen Hydroxylgruppen
130037/0749
dieser Monomeren verestert werden (d. h. sie werden als Acy!ester vorgelegt). Beispielsweise können niedere
Acylester von p-Hydroxybenzoesäure und Hydrochinon, in
denen die Hydroxylgruppen verestert sind, als Reaktionsteilnehmer verwendet werden. Die niederen Acylgruppen
haben vorzugsweise etwa 2 bis 4 C-Atome. Vorzugsweise werden die Acetatester der organischen Verbindungen, die
die Einheiten I und III bilden, verwendet. Demgemäß werden p-Acetoxybenzoesäure und Hydrochinondiacetat als
Reaktionsteilnehmer für die Kondensationsreaktion besonders
bevorzugt.
Als repräsentative Beispiele von Katalysatoren, die gegebenenfalls
sowohl beim Schmelzhydrolyse-Verfahren als auch bei dem in der ÜS-PS 4 067 852 beschriebenen Verfahren
verwendet werden können, sind Dialkylzinnoxid (z. B. Dibutylzinnoxid), Diarylzinnoxid, Titandioxid, Alkoxytitansilikate,
Titanalkoxide, Alkali- und Erdalkalisalze von Carbonsäuren (z. B. Natriumacetat), die gasförmigen
sauren Katalysatoren, beispielsweise Lewis-Säuren (z.
B. BF3) und Halogenwasserstoffe (z. B. HCl) zu nennen.
Die verwendete Menge des Katalysators beträgt im allgemeinen etwa 0,001 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren, vorzugsweise etwa 0,01 bis 0,2 Gew.-%.
Das Molekulargewicht eines vorher gebildeten vollaromatisehen
Polyesters kann mit Hilfe eines im festen Zustand durchgeführten Polymerisationsverfahrens, bei dem das feinteilige
Polymerisat in einer inerten Atmosphäre (z. B. in einer Stickstoffatmosphäre) bei einer Temperatur von etwa
260° C für 10 bis 12 Stunden erhitzt wird, weiter erhöht werden.
130037/0749
werden.
Die vollaromatischen Polyester gemäß der Erfindung können leicht aus der Schmelze zu den verschiedensten Formteilen,
beispielsweise gepreßten dreidimensionalen Formkörpern, Fasern, Folien und Bändern, verarbeitet werden. Sie eignen
sich zum Pressen und Spritzen und können mit Hilfe üblicher Spritzgießverfahren, die üblicherweise zur Herstellung von
Formteilen angewandt werden, verformt werden. Im Gegensatz zu den üblichen vollaromatischen Polyestern des Standes der
Technik ist es nicht wesentlich, daß schärfere Spritzgießbedingungen (z.B. höhere Temperaturen), Preßverfahren,
Schlagpreßverfahren oder Plasmaspritzverfahren angewandt
werden. Fasern oder Folien können durch Schmelzspinnen bzw. Schmelzextrudieren hergestellt werden.
Formmassen, die etwa 1 bis 60 Gew.-%, beispielsweise 1 bis
30 Gew.-% eines festen Füllstoffs (beispielsweise Talkum) und/oder eines Verstärkerfüllstof,fs (beispielsweise Glasfasern)
enthalten, können aus den vollaromatischen Polyestern gemäß der Erfindung hergestellt werden.
Die vollaromatischen Polyester können auch als Überzugsund Beschichtungsmaterial, das als Pulver oder aus einer
flüssigen Dispersion aufgebracht wird, verwendet werden.
Zur Herstellung von Fasern und Folien kann die Strangpreßdüse aus den üblicherweise für die Schmelzextrusion solcher.
Formteile verwendeten Düsen ausgewählt werden. Beispielsweise kann die Strangpreßdüse zur Herstellung einer Polymerfolie
die Form eines rechteckigen Schlitzes haben. Wenn Fadenmaterialien hergestellt werden, kann die gewählte
Spinndüse eine Bohrung haben, jedoch wird eine Vielzahl von Bohrungen bevorzugt. Beispielsweise kann eine übliche konische
Spinndüse mit 1 bis 2000 Bohrungen (beispielsweise mit bis 1500 Bohrungen), wie sie üblicherweise zum Schmelzspinnen
von Polyäthylenterephthalat verwendet wird, mit
130037/0749
einem Durchmesser der Bohrungen von etwa 25,4 bis 1524 um (beispielsweise 127 bis 1016 um) vorwendet werden. Im allgemeinen
werden Garne mit etwa 20 bis 200 Endlos fäden gebildet. Die schmelzspinnbaren vollaromatischen Polyester
werden der Extrusions- bzw. Spinndüse bei einer Temperatur oberhalb ihres Schmelzpunktes, beispielsweise bei einer
Temperatur von etwa 270° bis 340° C bei bevorzugten Ausführungsformen und bei einer Temperatur von etwa 270
bis 300° C bei einigen besonders bevorzugten Ausführungsformen
zugeführt.
Nach der Extrusion bzw. nach dem Spinnen durch die Düsen worden die gebildeten Fadenmaterialien bzw. Folien in
Längsrichtung durch eine Erstarrungs- oder Abschreckzone geführt, in der das geschmolzene Fadenmaterial bzw. die
geschmolzene Folie in festes Fadenmaterial bzw. feste Folien überführt werden. Die hierbei erhaltenen Fäden haben
im allgemeinen einen Einzeltiter von etwa 1,12 bis 56 dtox,
vorzugsweise von etwa 1,12 bis 22,3 dtex.
Die erhaltenen Fadenmaterialien oder Folien können gegebenenfalls
einer Wärmebehandlung unterworfen werden, durch die ihre physikalischen Eigenschaften weiter verbessert
v/erden. Tm allgemeinen wird die Reißfestigkeit bzw. Zugfestigkeit der Fasern oder Folien durch diese Wärmebehandlung
gesteigert. Im einzelnen können die Fasern oder Folien der Wärmebehandlung in einer inerten Atmosphäre (beispielsweise
Stickstoff, Argon, Helium oder Wasserdampf) oder in einer strömenden sauerstoffhaltigen Atmosphäre (beispielsweise
Luft) mit oder ohne Spannung bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts des Polymerisats unterworfen
werden, bis die gewünschte Verbesserung der Eigenschaften
erreicht ist. Die Dauer der Wärmebehandlung liegt im allgemeinen im Bereich von einigen Minuten bis zu mehreren Tagen.
130037/0749
Während der Wärmebehandlung der Fasern wird ihre Schmelztemperatur
allmählich erhöht. Die Temperatur der Atmosphäre kann während der Wärmebehandlung abgestuft oder stufenlos
erhöht oder auf einer gleichbleibenden Höhe gehalten werden. Roispielsweise können die Fasern 1 Stunde bei 25O°C,
1 Stunde bei 26O°C und 1 Stunde bei 27O°C gehalten werden.
Es ist auch möglich, die Fasern wenigstens etwa 45 Minuten bei einer etwa 10° C bis 30° C unter ihrer Schmelztemperatur
liegenden Temperatur (z. B. 3 Stunden bei 265° C) zu halten. Die optimalen Wärmebehandlungsbedingungen variieren
mit der jeweiligen Zusammensetzung der vollaromatischen Polyester und der Prozeßvorgeschichte der Fasern.
Die aus den vollaromatischen Polyestern gemäß der Erfindung hergestellten Fasern sind im frisch gesponnenen Zustand
vollständig orientiert und weisen äußerst gute physikalische Eigenschaften auf, die sie für die Verwendung für
hohe Beanspruchungen geeignet machen. Nach der Wärmebehandlung (d. h. nach dem Tempern) weisen die Fasern gewöhnlich
im Vergleich zu den frisch gesponnenen Fasern eine Steigerung der Reißfestigkeit auf. Die erhaltenen
Fasern können mit besonderem Vorteil als Reifencord und für andere technische Zwecke, z. B. in Förderbändern,
Schläuchen, Kabelumhüllungen und Harzverstärkungen verwendet werden. Folien aus den vollaromatischen Polyestern ge-5
maß der Erfindung können als Spannband, Kabelumhüllung, Magnetband, dielektrische Folien für Elektromotoren u.s.w.
verwendet werden. Die Fasern und Folien haben von Natur aus Feuerwiderstandsfestigkeit.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert
In einen 300 ml-Dreihalsrundkolben mit mechanischem Rührer,
130037/0749
Argoneintritt und -austritt und einem Destilationsaufsatz,
der mit dem Kühler verbunden ist, werden die folgenden Reaktionsteilnehmer gegeben.
a) 36,03 g (0,2 Mol) p-Acetoxybenzoesäure
b) 26,28 g (0,075 Mol) 1,4-Bis-(p-carboxyphenoxy)
benzol
c) 32,27 g (0,155 Mol) Methylhydrochinondiacetat
d) 12,46 g (0,075 Mol) Terephthalsäure
Der Inhalt des Kolbens wird unter Argon nach dem folgenden Heizplan und unter den folgenden Druckbedingungen
erhitzt: 30 Minuten bei 260° C, 30 Minuten bei 280° C, 75 Minuten bei 300° C, 160 Minuten bei 320° C unter vermindertem
Druck von 6,7 bis 13,3 mbar und 30 Minuten bei 340 C unter vermindertem Druck ,von 0,13 mbar. Während
der Reaktion wird die als Nebenprodukt gebildete Essigsäure entfernt und im Kühler aufgefangen. Die Polymerschmelze
wird anschließend der Abkühlung auf Raumtemperatur (etwa 25° C) überlassen. Nach der Abkühlung wird das
Polymerisat in einer Wiley-Mühle. fein gemahlen und im
Wärmeschrank mit Zwangsbelüftung 60 bis 70 Minuten bei 11O° C getrocknet.
Die inhärente Viskosität (I. V.) des Polymerisats liegt über 2,5 dl/g, bestimmt in einer Pentafluorphenollösung
mit einer Konzentration von 0,1 Gew.-% bei 60 C gemäß der folgenden Formel:
Hierin ist c die Konzentration der Lösung (0,1 Gew.-%) und
η rel die relative Viskosität. Wenn das Polymerisat der
Differentialabtastkalorimetrie (Heizgeschwindigkeit
130037/0749
20 C/Minute) unterworden wird, zeigt es eine Schmelz-Endotherme,
bei etwa 265 C. Die Polymerschmelze ist optisch anisotrop und läßt sich leicht als Schmelze
vorarbeiten.
Die Polymerschmelze kann durch Mikroschmelzspinnen zu
einem Endlosfaden durch eine Einlochdüse mit einem Durchmesser
von 178 <um bei etwa 285 C verarbeitet und der Spinnfaden in Umgebungsluft (28° C, 65 % relative Feuchtigkeit)
abgeschreckt werden, bevor er mit einer Geschwindigkeit von etwa 61 um/Minute aufgewickelt wird. Die Reißfestigkeit
des frisch gesponnenen Fadens kann weiter gesteigert werden, indem er in einer Stickstoffatmosphäre :
3 Stunden bei einer Temperatur von etwa 265 C erhitzt wird. Das Faserprodukt eignet sich für die für Hochleistungsfasern
üblichen Anwendungen und zeigt gute thermische Stabilität neben den erforderlichen Reißfes
tigkeits- und Modulwerten. Das Produkt zeigt ferner bei erhöhten Temperaturen eine geringe Schrumpfung und
bei erhöhten Temperaturen gute Aufrechterhaltung der Reißfestigkeit und Modulwerte.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt mit dem Unterschied, daß Hydrochinondiacetat anstelle
von Methylhydrochinondiacetat während der Herstellung des Polyesters verwendet wird. Der erhaltene Polyester
zeigt eine Schmelz-Endotherme bei etwa 337° C und kann unter anderem zu dreidimensionalen Formteilen verarbeitet
werden.
130037/0749
Claims (14)
1.) Aus der Schmelze verarbeitbare, vollaromatische Polyester,
die bei einer Temperatur unter etwa 400°C eine anisotrope Schmelzphase zu bilden vermögen, bestehend im
wesentlichen aus den folgenden wiederkehrenden Einheiten I, II, III und IV:
II
III
IV
eine Dioxyaryleinheit der Formel —f- 0—Arin
der Ar ein zweiwertiger Rest mit wenigstens einem aromatischen Ring ist, wobei wenigstens ein
an einem aromatischen Ring vorhandenes Wasserstoffatom wahlweise mit Methyl, Chlor, Brom, Phenyl,
Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen und Gemischen dieser Reste substituiert sein kann, und
eine Dicarboxyaryleinheit der Formel
Q 0 -
H 1
-C Ar1— C -J— , in der Ar1 ein zweiwertiger
-C Ar1— C -J— , in der Ar1 ein zweiwertiger
Rest mit wenigstens einem aromatischen Ring ist,
130037/0749
Telefon: (0221) 131041 Telex: 8882307 dopa d - Telegramm: Dompatent Köln
wobei wenigstens ein an einem aromatischen Ring vorhandenes Wasserstoffatom wahlweise mit Methyl,
Chlor, Brom, Phenyl, Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen und Gemischen dieser Reste substituiert sein kann,
wobei die Polyester etwa 30 bis 60 Mol-% der Einheit I,
etwa 10 bis 30 Mol-% der Einheit II, etwa 20 bis 35 Mol-% der Einheit III und etwa 10 bis 25 Mol-% der
Einheit IV enthalten.
2. Polyester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dioxyaryleinheit III aus der folgenden Gruppe
ausgewählt ist:
0-
H.
130037/0749
und Gemische dieser Einheiten.
3. Polyester nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicarboxyaryleinheit IV aus der folgenden Gruppe
ausgewählt ist:
-C-
und Gemische dieser Einheiten.
4. Polyester nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im wesentlichen aus den folgenden wiederkehrenden Einheiten bestehen:
1 30037/074 9
II
III
IV
5. Polyester nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 35 bis 50 Mol-% der Einheit I, etwa 10 bis
25 Mol-% der Einheit II, etwa 25 bis 30 Mol-% der Einheit III und etwa 10 bis 15 Mol-% der Einheit IV enthalten.
6. Polyester nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei einer Temperatur unter etwa 36O°C eine
anisotrope Schmelzphase zu bilden vermögen.
anisotrope Schmelzphase zu bilden vermögen.
7. Polyester nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dioxyary!einheit III und die Dicarboxylaryleinheit
IV symmetrisch angeordnet sind.
8. Polyester nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Einheit im wesentlichen frei von Ringsubstitution ist.
9. Polyester nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine inhärente Viskosität von wenigstens
2,5 dl/g haben, bestimmt an einer Lösung einer Konzentration von 0,1 Gew.-% in Pentafluorphenol bei 60°C.
10. Polyester nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine inhärente Viskosität von wenigstens 3,0,
130037/0749
vorzugsweise von 3,0 bis 5,0 dl/g haben, bestimmt an
einer Lösung einer Konzentration von 0,1 Gew.-% in Pentafluorphenol bei 60 C.
11. Fasern, hergestellt durch Schmelzspinnen aus den vollaromatischen Polyestern nach Anspruch 1 bis 10.
12. Folien, hergestellt durch Schmelzextrusion aus den
vollaromatischen Polyestern nach Anspruch 1 bis 10.
13. Formteile aus den aus der Schmelze verarbeitbaren,
vollaromatischen Polyestern nach Anspruch 1 bis 10.
14. Form- und Preßmassen, dadurch gekennzeichnet, daß sie
die aus der Schmelze verarbeitbaren, vollaromatischen Polyester nach Anspruch 1 bis 10 und etwa 1 bis
60 Gew.-% eines festen Füllstoffs und/oder Verstärkerfüllstoffs
enthalten.
130037/074
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/109,573 US4265802A (en) | 1980-01-04 | 1980-01-04 | Polyester of para-hydroxy benzoic acid, 1,4-bis(para-carboxyphenoxy) benzene, aromatic diol and aromatic diacid capable of undergoing melt processing |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3047725A1 true DE3047725A1 (de) | 1981-09-10 |
Family
ID=22328391
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803047725 Withdrawn DE3047725A1 (de) | 1980-01-04 | 1980-12-18 | Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendung |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4265802A (de) |
JP (1) | JPS5699225A (de) |
BR (1) | BR8008603A (de) |
DE (1) | DE3047725A1 (de) |
FR (1) | FR2473048A1 (de) |
GB (1) | GB2066831A (de) |
IT (1) | IT1141600B (de) |
NL (1) | NL8007114A (de) |
Families Citing this family (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4347349A (en) * | 1980-07-28 | 1982-08-31 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Aromatic polyester and filaments |
US4318841A (en) * | 1980-10-06 | 1982-03-09 | Celanese Corporation | Polyester of 6-hydroxy-2-naphthoic acid, para-hydroxy benzoic acid, terephthalic acid, and resorcinol capable of readily undergoing melt processing to form shaped articles having increased impact strength |
IE54564B1 (en) * | 1982-07-26 | 1989-11-22 | Dart Ind Inc | Polyester moulding compositions and ovenware therefrom |
US4511706A (en) * | 1982-07-26 | 1985-04-16 | Ethicon, Inc. | Copolymers of a 4,4'-(ethylenedioxy)bis benzoate, an alkylene diol and a (2-alkenyl or alkyl) succinic anhydride |
US4608428A (en) * | 1982-07-26 | 1986-08-26 | Ethicon, Inc. | Copolymers of a 4,4'-(ethylenedioxy)bis benzoate, an alkylene diol and a (2-alkenyl or alkyl) succinic anhydride; and surgical devices formed therefrom |
US4818812A (en) * | 1983-08-22 | 1989-04-04 | International Business Machines Corporation | Sealant for integrated circuit modules, polyester suitable therefor and preparation of polyester |
US6045906A (en) | 1984-03-15 | 2000-04-04 | Cytec Technology Corp. | Continuous, linearly intermixed fiber tows and composite molded article thereform |
JPS61106621A (ja) * | 1984-10-30 | 1986-05-24 | Agency Of Ind Science & Technol | 芳香族ポリエステル |
FR2576027B1 (fr) * | 1985-01-11 | 1987-02-06 | Rhone Poulenc Rech | Copolyesters aromatiques thermotropes |
US4764583A (en) * | 1986-03-14 | 1988-08-16 | Mitsui Petrochemical Industries, Ltd. | Melt-moldable wholly aromatic polyester |
JPS63152625A (ja) * | 1986-07-07 | 1988-06-25 | Idemitsu Kosan Co Ltd | 新規ポリエステルおよびその製造法 |
DE3721256A1 (de) * | 1987-06-27 | 1989-01-12 | Akzo Gmbh | In der schmelze verarbeitbare thermotrope voll-aromatische polyester |
US4845184A (en) * | 1988-06-28 | 1989-07-04 | General Electric Company | Liquid crystalline polyesters |
FR2653436A1 (fr) * | 1989-10-24 | 1991-04-26 | Atochem | Copolyesters aromatiques thermotropes et leur procede de preparation. |
Family Cites Families (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3884876A (en) * | 1973-08-31 | 1975-05-20 | Carborundum Co | Partially crosslinked linear aromatic polyesters |
PH15509A (en) * | 1974-05-10 | 1983-02-03 | Du Pont | Improvements in an relating to synthetic polyesters |
US4066620A (en) * | 1975-04-29 | 1978-01-03 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Copolyester capable of forming anisotropic melt and shaped articles thereof |
US4083829A (en) * | 1976-05-13 | 1978-04-11 | Celanese Corporation | Melt processable thermotropic wholly aromatic polyester |
US4130545A (en) * | 1977-09-12 | 1978-12-19 | Celanese Corporation | Melt processable thermotropic wholly aromatic polyester comprising both para-oxybenzoyl and meta-oxybenzoyl moieties |
US4238598A (en) * | 1979-02-08 | 1980-12-09 | Fiber Industries, Inc. | Polyester of para-hydroxy benzoic acid, 1,2-bis(para-carboxy phenoxy)ethane, terephthalic acid and hydroquinone capable of forming an anisotropic melt which readily undergoes melt processing |
US4238599A (en) * | 1979-02-08 | 1980-12-09 | Fiber Industries, Inc. | Polyester of para-hydroxy benzoic acid, 1,2-bis(para-carboxy phenoxy)ethane, terephthalic acid and substituted hydroquinone capable of forming an anisotropic melt which readily undergoes melt processing |
US4224433A (en) * | 1979-03-16 | 1980-09-23 | Celanese Corporation | Thermotropic polyesters of 2,6-dihydroxyanthraquinone |
-
1980
- 1980-01-04 US US06/109,573 patent/US4265802A/en not_active Expired - Lifetime
- 1980-12-18 DE DE19803047725 patent/DE3047725A1/de not_active Withdrawn
- 1980-12-23 JP JP18141180A patent/JPS5699225A/ja active Pending
- 1980-12-30 BR BR8008603A patent/BR8008603A/pt unknown
- 1980-12-31 FR FR8027924A patent/FR2473048A1/fr active Pending
- 1980-12-31 NL NL8007114A patent/NL8007114A/nl not_active Application Discontinuation
- 1980-12-31 IT IT27019/80A patent/IT1141600B/it active
-
1981
- 1981-01-02 GB GB8100018A patent/GB2066831A/en not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5699225A (en) | 1981-08-10 |
FR2473048A1 (fr) | 1981-07-10 |
US4265802A (en) | 1981-05-05 |
BR8008603A (pt) | 1981-07-28 |
IT8027019A0 (it) | 1980-12-31 |
NL8007114A (nl) | 1981-08-03 |
GB2066831A (en) | 1981-07-15 |
IT1141600B (it) | 1986-10-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3014925C2 (de) | Aus der Schmelze verarbeitbare, vollaromatische Polyester und ihre Verwendung | |
DE2844817C2 (de) | ||
DE3108664A1 (de) | Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendung | |
DE3108725A1 (de) | Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendung | |
DE2704315C3 (de) | Aromatische Polyestercarbonate, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung | |
US4256624A (en) | Polyester of 6-hydroxy-2-naphthoic acid, aromatic diol, and aromatic diacid capable of undergoing melt processing | |
EP0230545B1 (de) | Vollaromatische Polyesteramide, deren Herstellung und Verwendung. | |
DE3587432T2 (de) | Aus der Schmelze verarbeitbare, optisch anisotrope Polymere. | |
DE2721786A1 (de) | Verbesserte aus der schmelze verarbeitbare vollaromatische thermotrope polyester und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2520819A1 (de) | Polyester und deren herstellung | |
EP0251113B1 (de) | Vollaromatische mesomorphe Polyester, deren Herstellung sowie Verwendung | |
DE3047725A1 (de) | Aus der schmelze verarbeitbare, vollaromatische polyester und ihre verwendung | |
DE2950939A1 (de) | Polyimidester | |
DE3542797A1 (de) | Vollaromatische mesomorphe polyesterimide, deren herstellung sowie verwendung | |
EP0226078A1 (de) | Vollaromatische mesomorphe Polyester, deren Herstellung sowie Verwendung | |
EP0230551B1 (de) | Vollaromatische Polyestercarbamide, deren Herstellung und Verwendung | |
DE2721787A1 (de) | Verbesserte, aus der schmelze verarbeitbare vollaromatische thermotrope polyester und ihre verwendung zur faserherstellung | |
DE2932178C2 (de) | Polyester | |
DE3629209A1 (de) | Vollaromatische thermotrope polyester | |
DE69920611T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von multilobalen Hochdenier-Filamenten aus thermotropischen Flüssigkristallpolymeren | |
DE69218591T2 (de) | Thermotrope flüssigkristallin-aromatische Polyester | |
EP0231462B1 (de) | Vollaromatische mesomorphe Polyetheresterimide, deren Herstellung und Verwendung | |
EP0230550B1 (de) | Vollaromatische flüssigkristalline Polykondensate, deren Herstellung und Verwendung | |
DE3015386A1 (de) | Thermotrope, vollaromatische polythiolester, ihre herstellung und verwendung | |
DE60204838T2 (de) | Prozess zur Herstellung von flüssigkristallinem Polymer |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |