DE3047646C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sämlingseinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Sämlingseinheit ist aus der DE-OS 22 27 276 bekannt. Hier sind die Sämlingstöpfe von starren Seitenwänden begrenzt.

Aus dem DE-GM 19 31 374 ist eine Sämlingseinheit mit Sämlingstöpfen bekannt, deren Seitenwände aus Streifen bestehen. Diese Streifen laufen im Boden des Sämlingstopfes zusammen und bilden so auch eine relativ starre Einheit. Die Streifen laufen allerdings leicht konvergierend zum Boden des Sämlingstopfes.

Konische, aber insgesamt geschlossene Sämlingstöpfe sind im Zusammenhang mit einer Sämlingseinheit der US-PS 39 31 694 bekannt.

Die DE-OS 19 10 338 offenbart eine Pikierkiste, die aus dünnwandigem Kunststoff besteht. In der Kiste befinden sich eine Vielzahl von sich nach unten verjüngenden Vertiefungen, deren Wandungen zur Versteifung mit Rillen versehen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sämlingseinheit zu schaffen, bei der die Wurzeln frei entsprechend ihrem normalen Wachstumsbestreben sich entwickeln können und dabei die Pflanze mit dem Wurzelklumpen ohne Beschädigung der Wurzeln leicht aus der Einheit entnommen werden kann, um in einem gewünschten Boden eingepflanzt zu werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die die Seitenwände der Sämlingstöpfe bildenden Streifen haben einerseits eine ausreichende Steifigkeit, um den eingeschlossenen Wurzelklumpen während des Wachstums des Sämlings und während der Handhabung und des Transportes der Einheit zu halten. Zugleich haben sie eine solche Elastizität, daß sie weit genug auseinandergebogen werden können, um den Wurzelklumpen freizugeben und um nach dem Entfernen des Wurzelklumpens wieder in die ursprüngliche Lage zurückkehren zu können. Am Boden der Sämlingstöpfe umgeben die Streifen eine Öffnung, ohne dort miteinander verbunden zu sein. Das Wachstumsmedium und der Wurzelklumpen werden durch die Verjüngung des Topfes gehalten. Um die erforderliche Steifigkeit der Streifen zu gewährleisten, können diese einen Querschnitt haben, welcher nach innen konvex gekrümmt ist. Der Schlitz zwischen den Streifen ist so breit gestaltet, daß das Wachstumsmedium darin gehalten werden kann, vorzugsweise beträgt der Schlitz 2 bis 10 mm. Die Streifen sind vorzugsweise von derselben Breite wie die Öffnung zwischen diesen. Wenn die Wurzeln einer Pflanze die Streifen erreichen und auf diese stoßen, so werden diese ohne starke Ablenkung zum Schlitz geleitet und wachsen in diesen hinein. Beim weiteren Wachsen der Pflanze wird das Wachstum der Wurzel durch die Luft beendet. Die Wurzeln werden nur unwesentlich aus ihrer natürlichen Wachstumsrichtung abgelenkt. Wenn die Pflanze jedoch in den Boden transplantiert wurde, erfolgt ein weiteres Wachstum in derselben Richtung. Es erfolgt kein Sammeln und Anhäufen von Wurzeln in Richtung auf die Bodenöffnung des Topfes. Wegen der Gestalt des Topfes kann der Wurzelklumpen aus dem Topf gepreßt werden, ohne die Wurzeln zu beschädigen.

Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand der in den Zeichnungen rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Sämlingseinheit und

Fig. 2 einen einzelnen Sämlingstopf.

Die in Fig. 1 dargestellte Sämlingseinheit umfaßt eine Viel­ zahl von zu einer Einheit zusammengefaßten Sämlingstöpfen. Jeder Topf besteht aus einem Oberrahmen 1, welcher zugleich einen Teil der Oberseite der Sämlingseinheit bildet und einer Anzahl (in diesem Falle acht) von nach unten konvergie­ renden Streifen 3. In den Ecken zwischen den Töpfen können Öffnungen 4 in der Oberseite ausgebildet sein. Dies erleich­ tert die Luftzirkulation.

Der in Fig. 2 dargestellte Sämlingstopf 11 ist mit einem Wachsmedium 12 und einer Pflanze 13 bestückt, deren Wurzeln 14 ohne Richtungsänderung an der Außenfläche des Wurzelhaufens das Wachstum beendet haben.

Die Sämlingseinheit besteht vorzugsweise aus einem dauer­ haften, flexiblen Kunststoff, beispielsweise ABS-Kunststoff, Polypropylen oder Polystyren. Entweder wird die gesamte Sämlingseinheit einstückig gepreßt oder sie wird dadurch hergestellt, daß individuell hergestellte Töpfe miteinander verbunden werden. Diese können durch Verschweißen oder Ver­ kleben oder dadurch miteinander verbunden sein, daß sie in ein Kunststoff- oder Metallgitter eingesetzt und befestigt sind.

Die Sämlingseinheit entsprechend der Erfindung ist mit einem Wachstumsmedium gefüllt, wie es beispielsweise in der PCT-Anmeldung PCT/SE 79/00 229 beschrieben ist. Samen werden auf an sich bekannte Weise in die Töpfe eingesetzt. Die Sämlingseinheit wird dann in geeigneter Stelle in einem Gewächshaus derart gelagert, daß die Unterseite von Luft umgeben ist. Durch die Zufuhr von Licht, Wasser und Nährmittel wachsen die Sämlinge bis zu einer gewünschten Größe. Die Sämlinge werden dann in einen Wald gebracht, wo die Pflanzen ausgezogen und in den Waldboden gepflanzt werden. Die Säm­ lingseinheiten werden dann zum Gewächshaus für eine erneute Verwendung zurückgebracht.

Noch bevorzugter können die Pflanzen mechanisch ausgezogen und im Gewächshaus sortiert werden. Wegen der Form des Topfes wird der Sämling zusammen mit dem anhaftenden Wurzelklumpen leicht aus dem Topf gepreßt, beispielsweise mit einem Stempel, welcher von der Unterseite her auf den Wurzelklumpen ein­ wirkt. Dabei kann der Stempel möglicherweise die Streifen auseinanderdrücken und von dem Wurzelklumpen befreien.

Die Sämlingseinheit ist insbesondere für ein besseres Wachsen bestimmt. Die Verwendung für andere Wachstumsmethoden ist nicht behindert.

Die Sämlingseinheit für wiederholten Verbrauch umfaßt eine Vielzahl von benachbarten, zu einer Einheit zusammengefaßten Sämlingstöpfen, von denen jeder einen Oberrahmen 1, welcher zugleich einen Teil der Oberseite der Sämlingseinheit 2 bildet, und eine Anzahl von der Unterseite des Rahmens 1 nach unten konvergierenden Streifen 3 solcher Steifigkeit besteht, daß sie den Wurzelklumpen ohne Querverbindungen unterhalb des Rahmens halten können. Dabei bilden die Streifen am Boden eine Öffnung.

Claims (5)

1. Sämlingseinheit für die wiederholte Verwendung mit einer Vielzahl von Sämlingstöpfen (11), die nebeneinander angeordnet und zu einer Einheit verbunden sind, wobei jeder Topf (11) einen Oberrahmen (1), welcher einen Teil der Oberseite der Sämlingseinheit (2) bildet, Seitenwände und einen offenen Boden umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von geschlossenen Seitenwänden eine Anzahl von konvergierenden Streifen (3) von der Unterseite des Rahmens nach unten verlaufen, wobei diese Streifen so steif sind, daß sie das eingeschlossene bepflanzte Medium ohne Querverbindungen unterhalb des Rahmens halten können.

2. Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (3) zum Innern der Töpfe (11) konvex gekrümmt sind.

3. Einheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze zwischen den Streifen (3) zwei bis zehn Millimeter breit sind.

4. Einheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff mit einer solchen Elastizität besteht, daß die Streifen weit genug von dem Wurzelklumpen wegbiegbar und nach dem Entfernen des Wurzelklumpens wieder in die ursprüngliche Lage zurückbringbar sind.

5. Einheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil der Einheit zwischen den Oberrahmen (1) der Töpfe (11) Lüftungsöffnungen (4) ausgebildet sind.