DE3040601C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine blockiergeschützte hydraulische Bremsanlage
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine derartige Bremsanlage ist in der DE 25 19 835 A1
beschrieben.
Die Ventileinrichtung weist einen Kolben auf, der zwei Räume
voneinander trennt. Beide Räume stehen, falls keine
Bremsschlupfregelung durchgeführt wird, mit der Druckquelle
in Verbindung. Dieses hat den Nachteil, daß die Dichtung am
Kolben zwischen den beiden Räumen nicht überprüfbar ist, da
ihre Dichtfunktion erst bei einer Bremsschlupfregelung
benötigt wird. Erst wenn für eine Bremsschlupfregelung ein
Ventil umgeschaltet wird, wodurch einer der Räume an den
Ausgleichsbehälter gelegt wird, wird die Dichtung
druckbelastet. Stellt sich nun heraus, daß die Dichtung
defekt ist, so fördert die Druckquelle in den
Ausgleichsbehälter, so daß der Durckquellenkreis drucklos
wird. Eine Bremsschlupfregelung kann nicht stattfinden. Da
außer im Falle einer Bremsschlupfregelung in den beiden
genannten Räumen stets der gleiche Druck herrscht, kann ein
Defekt an der Dichtung z. B. nicht durch Druckmittelverluste
oder einen nicht ausreichenden Druckaufbau im Speicher der
Druckquelle festgestellt werden.
Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe eine
Ventileinrichtung zu konzipieren, mit der die Druckquelle
für den Fall einer Bremsschlupfregelung an den Bremskreis
angeschlossen wird, wobei es stets möglich sein soll, die
Funktionsfähigkeit der Ventileinrichtung zu überprüfen.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Bremsanlage durch die im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Da der
Hilfskolben nun einen Raum begrenzt, der mit dem drucklosen
Ausgleichsbehälter verbunden ist, kann sofort festgestellt
werden, daß die entsprechende Dichtung defekt ist. Es würde
nämlich bei jeder Bremsung ein Druckmittelverlust auftreten,
der registriert werden kann. Das Ventil wird umgeschaltet
mittels eines Staudrucks in der Rücklaufleitung.
Aus der DE OS 24 06 169 ist zwar bekannt, den Staudruck in
einer Rücklaufleitung zum Schalten eines Ventils zu nutzen.
Dieses Ventil wird aber nicht in Öffnungsrichtung, sondern
in Sperrichtung beaufschlagt.
Besonders gut einsetzbar ist die Erfindung bei Bremsanlagen
mit einem hydraulischen Verstärker. In diesem Fall ist der
Hilfskolben hydraulisch mit dem Verstärkerraum des
hydraulischen Bremskraftverstärkers verbunden. Sobald
Druckmittel in den Verstärkerraum eingesteuert wird, wandert
der Hilfskolben in Arbeitsstellung, wodurch er die
Voraussetzung zum Wirksamwerden der Ventilanordung schafft.
Der Steuerkolben befindet sich nun in einer
Bereitschaftsstellung und kann unmittelbar eine Nachförderung
von Druckmittel veranlassen, wenn Druckmittel aus den
Radbremsen entnommen wird. Zu diesem Zweck ist ein
Druckbegrenzungsventil in die Rücklaufleitung eingeschaltet,
das bei einem Rückströmen von Druckmittel einen gegenüber
dem Bremsdruck geringeren Druck aufbaut, der an der
Stirnfläche des bislang indifferenten Steuerkolbens der
Ventilanordnung druckbeaufschlagt, wobei durch die
Lageänderung eine Verbindung zwischen dem
Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers
und den Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders hergestellt
ist.
Zweckmäßig ist es, das Druckniveau in der Rücklaufleitung
relativ niedrig zu halten, um die Drucksenkungsgeschwindigkeit
in den Radbremsen nicht unnötig zu verlangsamen.
Es empfiehlt sich, das Druckniveau in der
Rücklaufleitung auf etwa 2 bar einzustellen. Im allgemeinen
kann der Druck in der Rücklaufleitung durch das
Druckreduzierventil so gering bemessen werden, daß ausschließlich
die Reibkräfte des Steuerkolbens überwindbar
sind.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Ventilanordnung
ist dann gegeben, wenn der Steuerkolben verschiebbar
in einem Gehäuse mit einem Einlaßkanal und
einem Auslaßkanal geführt ist und über eine Ausnehmung
des Steuerkolbens eine Verbindung zwischen Einlaßkanal
und Auslaßkanal herstellbar ist. In diesem Fall ergibt
sich eine Ausgestaltung des Steuerkolbens, bei der ausschließlich
dessen Oberflächen eine Bearbeitung verlangen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Bremsanlage ergibt sich dadurch, daß der Einlaßkanal
mit dem Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers
und der Auslaßraum über Rückschlagventile
mit Arbeitskammern des Hauptzylinders verbunden ist,
wobei die Rückschlagventile gegen den Hauptzylinderdruck
aufsteuerbar sind. Durch diese Maßnahme ist
sichergestellt, daß eine Druckmittelnachförderung aus
dem Verstärkerraum des hydraulischen Bremskraftverstärkers
nur dann vorgenommen wird, wenn der Druck in
den Arbeitskammern des Tandemhauptzylinders unter das
Niveau des Verstärkerdrucks abgesunken ist. Eine Beeinflussung
der Hauptzylinderdrücke in Fällen, in
denen dieses nicht der Fall ist, ist damit ausgeschlossen.
Um nach einer hinsichtlich des Schlupfes geregelten
Bremsung einen vollständigen Druckabbau im System
sicherzustellen, weist das Gehäuse der Ventilanordnung
einen Rücklaufkanal auf, von dem in der Schließstellung
eine Verbindung zum Auslaßkanal hergestellt
ist. Der Auslaß der Ventilanordnung, an welchem die
Rückschlagventile angeschlossen sind, steht also in
der Bremslösestellung stets über eine Leitung mit
einem drucklosen Rücklaufbehälter in Verbindung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin,
die Lage des Steuerkolbens in der Bremslösestellung
durch einen am Hilfskolben angeformten Stößel und einen
gehäusefesten Anschlag in der Schließstellung zu
fixieren. Auf diese Weise ist der Ventilanordnung bei
plötzlichem Druckwechsel in extremen Situationen
eine definierte Stellung zugeordnet, in der die Funktionsfähigkeit
gewährleistet ist.
Technisch sinnvoll ist es, die druckbeaufschlagbare
Stirnfläche des Steuerkolbens bezüglich des Durchmessers
geringer zu bemessen als die Stirnfläche des
Hilfskolbens. Der Hilfskolben geht bei einer derartigen
Ausgestaltung bereits bei sehr niedrigen Drücken im
Verstärkerraum in seine Arbeitsstellung. In dieser
Stellung ist die Arretierung des Steuerkolbens bereits
aufgehoben. Diese Anordnung bedingt, daß der Steuerkolben
bei Bremsungen, bei denen der Fahrer zunächst
eine vorsichtige Bremsung einleitet und dann in den
Regelfall übergeht, schneller in seine Offenstellung
überführbar ist, da der Hilfskolben bereits unwirksam
ist.
Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäße Bremsanlage
derart auszustellen, daß das wirksame Verhältnis
zwischen Verstärkerkolbenfläche und Hauptzylinderkolbenfläche
derart ausgebildet ist, daß die Rückstellkräfte
des in die Arbeitskammern eingesteuerten dynamischen
Drucks mindestens so groß sind wie die Vorschubkräfte
des Verstärkerkolbens. Dies führt dazu,
daß ein bei anderen Anordnungen unter Umständen auftretendes
langsames Durchsacken des Bremspedals verhindert
ist. Es ist darüber hinaus möglich und in bestimmten
Fällen wünschenswert, wenn die Rückstelldrücke
im Tandemhauptzylinder größer sind, was zu
einer Lösebewegung des Bremspedals führen würde.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung, die ein hilfskraftbetätigtes hydraulisches
Bremssystem mit einem hydraulischen Bremskraftverstärker
und einem Tandemhauptzylinder zeigt, dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Tandemhauptzylinder und
mit 2 ein hydraulischer Bremskraftverstärker bezeichnet.
Über einen Anschluß 3 steht der hydraulische Bremskraftverstärker
2 mit einer Druckquelle 4 in Verbindung,
die in der Darstellung als Druckspeicher angedeutet ist
und im konkreten Fall aus einer Druckmittelpumpe, einem
Speicherladeventil und dem eigentlichen Druckspeicher
besteht. Die Aussteuerung des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 erfolgt über ein Bremspedal 5, das über
eine Druckstange 6 und einen Betätigungskolben 7 mit
dem Steuerschieber 8 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 in Verbindung steht. In der dargestellten
Ruhelage der Anordnung besteht eine Verbindung zwischen
einem Verstärkerraum 9 und einem Rücklaufbehälter 10,
der seinerseits in drei Kammern 11, 12, 13 unterteilt ist.
Es sind dabei die Kammern 11 und 12 über Einlaufbohrungen
14, 15 mit Arbeitskammern 16, 17 des Tandemhauptzylinders 1
verbunden. Die Kammer 13 ist in erster Linie dafür
vorgesehen, eine ausreichende Menge von Druckmittel
für die nicht dargestellte Druckmittelpumpe bereitzuhalten.
Die Anordnung aus Tandemhauptzylinder 1
und hydraulischem Bremskraftverstärker 2 verfügt ferner
über zwei Hauptzylinderkolben 18, 19 und einen Verstärkerkolben
20.
Die Arbeitskammern 16, 17 des Tandemhauptzylinders 1
stehen über stromlos offene Ventile 21, 22 und entsprechende
Druckleitungen mit den Radbremsen 23, 24, 25
und 26 in Verbindung. Es wird also der Druck in jeweils
zwei Radbremsen durch ein stromlos offenes Ventil gesteuert.
An den Radbremsen 23, 24 ist ferner ein stromlos
geschlossenes Ventil 27 angeschlossen, über das
eine Verbindung zwischen den Radbremsen 23, 24 und einer
Rücklaufleitung 28 herstellbar ist. In gleicher Weise
ist ein weiteres stromlos geschlossenes Ventil 29
mit den Radbremsen 25, 26 verknüpft.
Die stromlos offenen Ventile 21, 22 und die stromlos
geschlossenen Ventile 27, 29 sind durch eine nicht dargestellte
Überwachungselektronik gesteuert, die ihre
Informationen von den Rädern zugeordneten Sensoren erhält.
Die Überwachungselektronik erkennt aus den Sensorsignalen
frühzeitig eine Blockierneigung an einem
oder mehreren Rädern und gibt in diesem Fall gezielte
Steuerbefehle an die Ventile 21, 22, 27, 29 ab, wodurch
der Druck in den Radbremsen 23, 24, 25, 26 je nach dem
Radzustand abgesenkt oder wieder erhöht werden kann.
Diese Steuerung dauert so lange an, bis das Rad aus der
Blockiergefahr herausgelaufen ist.
Die Rücklaufleitung 28 führt von den stromlos geschlossenen
Ventilen 27, 29 zur Kammer 11 des Rücklaufbehälters
10. In die Rücklaufleitung 28 ist ein Druckbegrenzungsventil
30 eingeschaltet, welches einen Druckmittelstrom
durch die Rücklaufleitung 28 auf etwa 2 bar
anstaut. Dieser Staudruck ist gering gegenüber dem
Bremsdruck, so daß einer Druckmittelentnahme aus den
Radbremsen 23, 24, 25, 26 kein nennenswerter Widerstand
entgegengesetzt wird. Die Druckabsenkungsgeschwindigkeit
an den Radbremsen 23, 24, 25, 26 wird also durch das
Druckbegrenzungsventil 30 kaum spürbar verringert.
Dem bisher beschriebenen Bremssystem ist weiterhin eine
Ventileinrichtung 31 zugeordnet, welche über eine Druckleitung
mit dem Verstärkerraum 9 des hydraulischen
Bremskraftverstärkers 2 verbunden ist. Die Ventileinrichtung
31 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse
32, in dem in Axialrichtung hintereinander zwei Zylinderbohrungen
33, 34 angeordnet sind. In der rechts
gezeichneten Zylinderbohrung 34 ist ein Hilfskolben 35
geführt. Die rechts gezeichnete Stirnfläche des Hilfskolbens
bildet mit Teilen des Gehäuses 32 einen Raum 38,
der über entsprechende Druckleitungen ständig mit dem
Rücklaufbehälter 10 verbunden ist. In diesem Raum 38
ist eine Druckfeder 39 angeordnet, welche den Hilfskolben
35 in Richtung zur links gezeichneten Zylinderbohrung
33 kraftbeaufschlagt. Die links gezeichnete
Stirnfläche 40 des Hilfskolbens 35 bildet mit Teilen
des Gehäuses 32 einen weiteren Raum 41, der mit dem
Verstärkerraum 9 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 verbunden ist. Die Druckfeder 39 weist eine vergleichsweise
schwache Federrate auf, so daß bereits
bei geringen Drücken im Verstärkerraum 9 eine in der
Darstellung nach rechts gerichtete Kolbenverschiebung
einsetzt. Andererseits muß die Druckfeder 39 so stark
ausgelegt werden, daß der Hilfskolben 35 bei einem
Druckausgleich im Raum 41 gegen die Reibkräfte des
Dichtungsmaterials in seine Ausgangsstellung zurückführbar
ist. An der Stirnfläche 40 des Hilfskolbens 35
ist ein senkrecht zur Stirnfläche 40 stehender Stößel
42 angeformt, der in der Ausgangsstellung des Hilfskolbens
35 druckmitteldicht in die links gezeichnete
Zylinderbohrung 33 hineinragt, wobei die Länge des
Stößels 42 derart bemessen ist, daß er in der gezeichneten
Ruhestellung der Bremsanlage mit seinem
freien Ende einen ersten axialen Anschlag für einen
Steuerkolben 43 bildet. Sobald Druckmittel in den
Raum 41 eingesteuert wird, bewegt sich das freie Ende
des Stößels 42 in der Darstellung so weit nach rechts,
bis es von einer Verbindungsbohrung 44 zwischen den
Zylinderbohrungen 33, 34 aufgenommen wird.
In der Ventileinrichtung 31 ist ein zweiter, gehäusefester
Anschlag 45 vorgesehen, durch den die Lage des
Steuerkolbens 43 in der gezeichneten Ruhestellung eindeutig
fixiert ist. In der Wandung der Zylinderbohrung 33
ist ein Ringraum 46 gebildet, der ebenfalls mit dem
Verstärkerraum 9 des hydraulischen Bremskraftverstärkers
2 in Verbindung steht. In der Schließstellung der
Ventilanordnung 31 ist mit dem Ringraum 46 der Zylinderbohrung
33 eine Ringnut 47 des Steuerkolbens 43 zur
Deckung gebracht. Der Steuerkolben 43 weist im weiteren
Verlauf ein abgesetztes Ende 48 auf, welches in der gezeichneten
Stellung eine Verbindung zwischen einem Auslaßkanal
49 und einem Rücklaufkanal 50 herstellt. Der
Rücklaufkanal 50 steht über eine Druckleitung mit der
Kammer 11 des Rücklaufbehälters 10 in Verbindung. Zwischen
dem Auslaßkanal 49 und den die Arbeitskammern 16, 17
des Tandemhauptzylinders und die stromlos geöffneten
Ventile 21, 22 verbindenden Druckleitungen bestehen
ebenfalls Druckleitungsverbindungen. In diese Druckleitungsverbindungen
sind Rückschlagventile 51, 52 derart
eingesetzt, daß ausschließlich ein Druckmittelfluß vom
Auslaßkanal 49 zu den Arbeitskammern 16, 17 bzw. zu den
stromlos geöffneten Ventilen 21, 22 möglich ist.
Die beschriebene Bremsanlage hat folgende Wirkungsweise:
Bei einer Kraftbeaufschlagung des Bremspedals 5 bewegt sich der Steuerschieber 8 des hydraulischen Bremskraftverstärkers 2 in der Darstellung nach links und trennt auf diesem Wege die Verbindung zwischen dem Verstärkerraum 9 und der Kammer 13 des Rücklaufbehälters 10. Bei einer weiteren Bewegung des Steuerschiebers 8 werden in bekannter Weise Kanäle im Steuerschieber 8 und im Verstärkerkolben 20 zur Deckung gebracht, so daß Druckmittel aus der Druckquelle 4 in den Verstärkerraum 9 einfließen kann. Dieser Verstärkerdruck übt auf diese wirksame Fläche des Verstärkerkolbens 20 eine Kraft aus, die den Verstärkerkolben 20 in Betätigungsrichtung verschiebt. Die Verschiebung des Verstärkerkolbens 20 setzt sich über geeignete Verbindungselemente auf die Hauptzylinderkolben 18, 19 fort, welche die Einlaufbohrungen 14, 15 überfahren und in den Arbeitskammern 16, 17 einen entsprechenden hydraulischen Druck aufbauen. Der in den Arbeitskammern 16, 17 aufgebaute Druck gelangt über die stromlos offenen Ventile 21, 22 zu den Radbremsen 23, 24, 25, 26. Gleichzeitig gelangt der in den Verstärkerraum 9 eingesteuerte Druck in den Raum 41 der Ventileinrichtung 13, so daß der Hilfskolben 35 gegen die Kraft der Druckfeder 39 in der Darstellung nach rechts verschoben wird und der am Hilfskolben 35 angeformte Stößel 42 in der Verbindungsbohrung 44 verschwindet. Damit befindet sich der Steuerkolben 43 in einer Bereitschaftsstellung, in der beide Stirnflächen druckausgeglichen sind.
Bei einer Kraftbeaufschlagung des Bremspedals 5 bewegt sich der Steuerschieber 8 des hydraulischen Bremskraftverstärkers 2 in der Darstellung nach links und trennt auf diesem Wege die Verbindung zwischen dem Verstärkerraum 9 und der Kammer 13 des Rücklaufbehälters 10. Bei einer weiteren Bewegung des Steuerschiebers 8 werden in bekannter Weise Kanäle im Steuerschieber 8 und im Verstärkerkolben 20 zur Deckung gebracht, so daß Druckmittel aus der Druckquelle 4 in den Verstärkerraum 9 einfließen kann. Dieser Verstärkerdruck übt auf diese wirksame Fläche des Verstärkerkolbens 20 eine Kraft aus, die den Verstärkerkolben 20 in Betätigungsrichtung verschiebt. Die Verschiebung des Verstärkerkolbens 20 setzt sich über geeignete Verbindungselemente auf die Hauptzylinderkolben 18, 19 fort, welche die Einlaufbohrungen 14, 15 überfahren und in den Arbeitskammern 16, 17 einen entsprechenden hydraulischen Druck aufbauen. Der in den Arbeitskammern 16, 17 aufgebaute Druck gelangt über die stromlos offenen Ventile 21, 22 zu den Radbremsen 23, 24, 25, 26. Gleichzeitig gelangt der in den Verstärkerraum 9 eingesteuerte Druck in den Raum 41 der Ventileinrichtung 13, so daß der Hilfskolben 35 gegen die Kraft der Druckfeder 39 in der Darstellung nach rechts verschoben wird und der am Hilfskolben 35 angeformte Stößel 42 in der Verbindungsbohrung 44 verschwindet. Damit befindet sich der Steuerkolben 43 in einer Bereitschaftsstellung, in der beide Stirnflächen druckausgeglichen sind.
Wenn die Überwachungselektronik ein drehendes Blockieren
feststellt, wird eines oder beide der stromlos
offenen Ventile 21, 22 umgeschaltet, so daß die Verbindung
zwischen den Arbeitskammern 16, 17 des Tandemhauptzylinders
1 und den Radbremsen 23, 24; 25, 26 unterbrochen
ist. Stellt die Antiblockierregelanlage fest,
daß der Druck in den Radbremsen 23, 24; 25, 26 abgesenkt
werden muß, so schalten auch die stromlos geschlossenen
Ventile 27, 29 in die Durchgangsstellung, so daß Druckmittel
von den Radbremsen 23, 24 25, 26 über die stromlos
geschlossenen Ventile 27, 29 und das Druckbegrenzungsventil
30 zum Rücklaufbehälter 10 abfließen kann.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß jeweils zwei Radbremsen 23, 24 bzw. 25, 26 gemeinsam
durch eine Ventilkombination 21, 27 bzw. 22, 29 geregelt
werden. Die Erfindung ist jedoch in gleichem Maße auch
auf Bremsschlupfregelanlagen anwendbar, bei denen eine
individuelle Regelung jedes einzelnen Fahrzeugrades
vorgesehen ist oder die Hinterräder gemeinsam geregelt
werden, während die Regelung der Vorderräder
unabhängig voneinander erfolgt.
Sobald bei einer Druckmittelentnahme aus den Radbremsen
23, 24, 25, 26 Druckmittel über die Rücklaufleitung
28 zum Rücklaufbehälter 10 fließt, wird von dem Druckbegrenzungsventil
30 ein Druck angestaut, der sich zur
Ventileinrichtung 31 ausbreitet und dort die links gezeichnete
Stirnfläche des Steuerkolbens 43 druckbeaufschlagt,
so daß der Steuerkolben 43 vom gehäusefesten
Anschlag 45 wegbewegt wird und mit seiner rechts
gezeichneten Stirnfläche an einer Fläche des Gehäuses 32
zur Anlage kommt. In dieser Öffnungsstellung des Steuerkolbens
43 besteht eine Verbindung zwischen dem Einlaßkanal
46 und dem Auslaßkanal 49, während eine Verbindung
zwischen dem Auslaßkanal 49 und dem Rücklaufkanal 50
unterbrochen ist. Der in der Rücklaufleitung 28 angestaute
Druck ist durch eine geeignete Einstellung des
Druckbegrenzungsventils 30 so groß, daß er den Steuerkolben
43 gegen die Reibkräfte des Dichtungsmaterials
bewegen kann. Ein Druck im Bereich von etwa 2 bar ist
dabei ausreichend. Dieser gegenüber dem Bremsdruck niedrige
Druck beeinflußt die Druckabsenkungsgeschwindigkeit
in den Radbremsen 23, 24, 25, 26 nur unwesentlich.
Sind die Fahrzeugräder durch eine ausreichende Druckabsenkung
wieder aus der Blockiergefahr herausgelaufen,
so schalten die Ventile 21, 22, 27, 29 in ihre Ruhestellung,
in der wiederum ein Druckaufbau in den Radbremsen 23, 24,
25, 26 möglich ist. Aufgrund der vorangegangenen Druckmittelentnahme
muß jedoch vor einem Druckaufbau zunächst
Druckmittel in die Bremskreise nachgefördert werden.
Würde dieses Druckmittel aus den Arbeitskammern 16, 17
des Tandemhauptzylinders 1 entnommen werden, so wäre
dies mit einem weiteren Durchtreten des Bremspedals 5
gekoppelt. Der Druck in den Verbindungsleitungen zwischen
den Arbeitskammern 16, 17 und den stromlos geöffneten Ventilen
21, 22 ist jedoch im Zeitpunkt des Umschaltens der
Ventile 21, 22 niedriger als der Druck am Auslaßkanal 49,
so daß die Rückschlagventile 51, 52 öffnen und eine Nachförderung
von Druckmittel über die Ventileinrichtung 31
vorgenommen wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß
die Hauptzylinderkolben 18, 19 im Regelfall ihre axiale
Lage beibehalten. Ist der Druck in den Radbremsen 23, 24,
25, 26 wieder soweit aufgebaut, daß die Fahrzeugräder aus
dem günstigen Schlupfbereich hinauslaufen, setzt erneut
eine Regelung ein.
Bei einem Ausfall der Druckquelle 4 arbeitet die beschriebene
Bremsanlage wie eine gewöhnliche Bremsanlage
mit einem Tandemhauptzylinder. Durch die Überwachungselektronik
werden in einem derartigen Störfall
die stromlos offenen Ventile 21, 22 und die stromlos
geschlossenen Ventile 27, 29 in ihrer Ruhelage gehalten.
In einem derartigen Störfall wird in den Verstärkerraum
9 kein Hilfsdruck eingesteuert. Folglich
wird auch der Hilfskolben 35 in seiner Ruhelage verharren,
in der der Steuerkolben 43 in seiner Schließstellung
gehalten wird.
Claims (10)
1. Blockiergeschützte, hydraulische Bremsanlage mit einem
Hauptzylinder (1) und mindestens einem Radzylinder
(23, 24, 25, 26) mit einem der Radzylinder (23, 24, 25, 26)
vorgeschalteten Drucksteuerventil (21, 22, 27, 29) zur
Herstellung einer Verbindung zwischen dem Radzylinder
(23, 24, 25, 26) und dem Hauptzylinder (1) und zwischen dem
Radzylinder (23, 24, 25, 26) und einem Rücklauf (28, 10) und
mit einer Ventileinrichtung (31) in der
Druckmittelverbindung zwischen der Druckquelle und dem
Radzylinder (23, 24, 25, 26), wobei die Ventileinrichtung
einen Steuerkolben (43 ) und einen mit dem Steuerkolben
(43) zusammenwirkenden Hilfskolben (35) aufweist, wobei
der Hilfskolben auf der einen Stirnseite (40) vom Druck
der Druckquelle (4) gegen die Kraft einer Feder (39)
beaufschlagt ist, wobei die Feder (39) den Hilfskolben
(35) in Schließrichtung beaufschlagt, dadurch
gekennzeichnet, daß die andere Stirnseite
(37 ) des Hilfskolbens (35) einen Raum (38) begrenzt, der
mit dem drucklosen Ausgleichsbehälter (10) verbunden ist,
daß sich der Hilfskolben (35) bei Druckbeaufschlagung vom
Steuerkolben (43) löst, und daß der Steuerkolben (43)
durch einen Staudruck in einer Rücklaufleitung (28) in
Öffnungsrichtung druckbeaufschlagbar ist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die druckbeaufschlagbare
Stirnfläche (40) des Hilfskolbens (35)
mit dem Verstärkerraum (9) eines hydraulischen Bremskraftverstärkers
(2) verbunden ist.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Rücklaufleitung
(28) ein Druckbegrenzungsventil (30)
eingesetzt ist.
4. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckniveau
in der Rücklaufleitung (28) auf etwa 2 bar eingestellt
ist.
5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerkolben
(43) verschiebbar in einem Gehäuse (32) mit einem
Einlaßkanal (46) und einem Auslaßkanal (49) geführt
ist und daß über eine Ringnut (47) des Steuerkolbens
(43) eine Verbindung zwischen Einlaßkanal (46) und
Auslaßkanal (49) herstellbar ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einlaßkanal
(46) mit einem Verstärkerraum (9) des hydraulischen
Bremskraftverstärkers (2) und der Auslaßkanal
(49) über Rückschlagventile (51, 52) mit
Arbeitskammern (16, 17) des Hauptzylinders (1) verbunden
ist, wobei die Rückschlagventile (51, 52) gegen
den Hauptzylinderdruck aufsteuerbar sind.
7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(32) einen Rücklaufkanal (50) aufweist, von dem
in Schließstellung eine Verbindung zum Auslaßkanal (49)
hergestellt ist.
8. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage des Steuerkolbens (43) in der Bremslösestellung
durch einen am Hilfskolben (35) angeformten Stößel
(42) und einen gehäusefesten Anschlag (45) in der
Schließstellung fixiert ist.
9. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die druckbeaufschlagbare
Stirnfläche des Steuerkolbens (43) einen
geringeren Durchmesser als die des Hilfskolbens (35)
besitzt.
10. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das wirksame
Verhältnis zwischen Verstärkerkolbenfläche und
Hauptzylinderkolbenfläche derart ausgebildet ist,
daß die Rückstellkräfte des in die Arbeitskammern
(16, 17) eingesteuerten dynamischen Drucks mindestens
so groß sind wie die Vorschubkräfte des Verstärkerkolbens
(20).
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