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Schaltanordnung zum Antrieb eines beweglichen Elementes, insbesondere zum Antrieb von Scheiben oder dergleichen in
Kraftfahrzeugen
Die Erfindung geht aus von einer Schaltanordnung zum Antrieb eines beweglichen Elementes, insbesondere zum Antrieb von
Scheiben oder dergleichen in Kraftfahrzeugen, gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Beispielsweise bei Fensterschließanlagen in Kraftfahrzeugen
muß der Motor aus Sicherheitsgründen sofort abgeschaltet oder auf Rückwärtslauf geschaltet werden, wenn die Scheibe auf ein
Hindernis trifft. Dies wird bei bekannten Ausführungen dadurch sichergestellt, daß eine kraftabhängige Größe, beispielsweise
der Motorstrom, ausgewertet wird, wobei der Motor abgeschaltet wird, sobald diese kraftabhängige Größe einen bestimmten
Schwellwert übersteigt. Nun hat sich in der Praxis gezeigt, daß der Motorstrom, der bei einer schwergängigen Scheibe zum
Antrieb benötigt wird, größer sein kann, als derjenige Motorstromwert, der aus Sicherheitsgründen noch zugelassen werden
kann. Derartige Fensterschließanlagen mit einer statischen Stromauswertung erfüllen daher die Forderungen der Praxis
nicht.
Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, die zeitliche Änderung des Motorstromes auszuwerten und daraus ein Schaltsignal
zum Abschalten oder Umschalten des Motors abzuleiten. Bei dieser dynamischen Stromüberwachung wird davon ausgegangen,
daß der Stromanstieg sehr steil ist, wenn die Scheibe auf ein Hindernis aufläuft, daß aber der Stromanstieg aufgrund
der sich vergrößernden Reibung wesentlich geringer ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltanordnung
zu schaffen, die mit geringem Aufwand den Motor zuverlässig dann abschaltet, wenn das von dem Motor angetriebene bewegliche
Element auf ein Hindernis aufläuft, wobei aber sicher-Mj
gestellt sein soll, daß der Kraftanstieg aufgrund der normalen
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Reibung und plötzliche, kurzzeitige Schwergängigkeit des Antriebssystemes kein Ab- oder Umschalten des Motors zur Folge
haben.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, daß eine plötzliche Schwergängigkeit des beweglichen Elementes ebenso
wie"das Auflaufen auf ein Hindernis einen verhältnismäßig starken Kraftzuwachs pro Zeiteinheit zur Folge hat. Es wird
■J5 also dieses Kriterium zunächst ausgewertet. Nun soll
unterschieden werden, ob dieser plötzliche Kraftanstieg durch das Auflaufen auf ein Hindernis oder durch plötzliche
Schwergängigkeit entstanden ist. Diese Unterscheidung wird nun gemäß der Erfindung dadurch getroffen, daß bei Überschreiten
2Q eines bestimmten Wertes der zeitlichen Änderung der
kraftabhängigen Größe der Kraftzuwachs gemessen und bei einem zu großen Zuwachs der Motor abgeschaltet oder umgeschaltet
wird. Dieser Unterscheidung liegt dabei die Überlegung zugrunde, daß bei einer Schwergängigkeit die auf das
ρ, bewegliche Element einwirkende Kraft zwar sehr schnell
zunehmen kann, nach kurzer Zeit aber diese Zunahme wieder abflacht. Trifft dagegen das bewegliche Element auf ein
Hindernis auf, steigt die Kraft rasch weiter an bis auf einen Wert, der maximal von dem Motor abgegeben werden kann. Stellt
man also nach dem schnellen Kraftzuwachs fest, daß die Kraft danach wieder etwa konstant bleibt oder nur geringfügig
ansteigt, kann man davon ausgehen, daß es sich nur um eine kurzzeitige Störung gehandelt hat, das bewegliche Element aber
nicht auf ein Hindernis aufgelaufen ist.
Dieses Prinzip der Erfindung kann auf verschiedenartige Weise
verwirklicht werden. Die zeitliche Änderung der kraftabhängigen
Größe kann beispielsweise durch einen analogen oder digitalen Differenzierer ermittelt werden, dessen Ausgangssignal
von dem zeitlichen Anstieg der kraftabhängigen Größe 40
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abhängt. Dieses Ausgangssignal wird mit einem Schwellwert verglichen, wobei dann bei Überschreiten des Schwellwertes in
einem Speicher der Momentanwert der kraftabhängigen Größe gespeichert wird. Das Ausgangssignal dieses Speichers wird
laufend mit dem Momentanwert der kraftabhängigen Größe verglichen
und schließlich ein Schaltsignal ausgelöst, sobald die Differenz dieser beiden Werte größer ist als ein bestimmter
Schwellwert.
Außerdem ist es denkbar, das Ausgangssignal des Differenzierers wieder zu integrieren, und ein Schaltsignal auszulösen,
sobald der Wert am Ausgang dieses Integrierers einen bestimmten Schwellwert übersteigt.
Bei einer anderen Ausführung der Erfindung werden in gleichbleibenden
Abständen Momentanwerte der kraftproportionalen Größe ermittelt und die Differenzen aufeinanderfolgender Werte
gebildet, wobei diese Differenzen in einem Addierer aufsummiert werden, wenn sie größer als eine bestimmte Bezugsgröße sind, wobei der Addierer gelöscht wird, wenn die
Differenz kleiner als diese Bezugsgröße ist und wobei der Addierer bei einer vorgegebenen Summe ein Schaltsignal auslöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden im Rahmen der Beschreibung einzelner Ausführungsbeispiele
erläutert.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich auch mit dem Aufbau einer Schaltanordnung, die für mehrere Motoren zur Verstellung
mehrerer beweglicher Elemente gedacht ist. Dabei ist vorgesehen, daß jeder Motor über wenigstens einen Betriebsschalter
in Aufwärts- oder Abwärtsrichtung angesteuert werden kann und
daß die kraftabhängigen Größen aller Motoren einer zentralen Steuereinheit zugeführt werden, wobei diese zentrale Steuereinheit
bei Vorliegen eines Schaltsignales wenigstens einen der Motoren auf Abwärtsrichtung schaltet.
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Dabei sind Lösungen denkbar, bei denen fortlaufend die einzelnen kraftabhängigen Größen abgefragt werden und dann der
entsprechende Motor abgeschaltet oder umgeschaltet wird. Bei einer einfacheren Ausführung werden alle Motoren, also auch
diejenigen, die nicht durch den Betriebsschalter eingeschaltet wurden, auf Abwärtsrichtung umgeschaltet, sobald wenigstens
eine der ausgewerteten kraftabhängigen Größen ein Schaltsignal
zur Folge hat.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführung für einen Motor,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem über der Zeit die kraftabhängige Größe aufgetragen ist,
Fig. 3 ein Schaltbild der Schaltstufe, die,die kraftabhängige Größe auswertet,
Fig. 4 ein Schaltbild der Logik, über die die
Schaltsignale der Schaltstufe ausgewertet werden,
Fig. 5 Prinzipskizzen von Ausführungen zur
bis 9 Ansteuerung mehrerer Motoren,
Fig. 10 verschiedene Schaltungsteile einer und 11 zentralen Steuereinheit
Fig. 12 Prinzipschaltbilder von weiteren
und 13 Ausführungsformen der Schaltstufe zur Überwachung kraftabhängiger Größen.
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In Fig. 1 ist mit 10 ein Permanentmagnet-Motor bezeichnet, der
aus einer nicht näher dargestellten Spannungsquelle mit dem Pluspol 11 und dem Minuspol 12 gespeist werden kann. Mittels
zweier Relais 13 und 14 wird ein Wechselschalter derart realisiert, daß der Motor 10 bei Betätigung des Relais 13 in
der einen Drehrichtung, bei Betätigung des Relais 14 aber in der anderen Drehrichtung angetrieben wird. Solange beide
Relais entregt sind, ist der Motor 10 kurzgeschlossen. Vom Motor 10 wird ein Positionsschalter 15 betätigt, der dann
geschlossen wird, wenn beispielsweise bei einer Fensterschließanlage für Kraftfahrzeuge die Scheibe bis auf
einen geringen Abstand an den oberen Fensterrahmen herangeführt ist, wobei dieser Abstand so gewählt ist, daß das
Einklemmen eines Gegenstandes, beispielsweise eines Fingers, nicht mehr befürchtet werden muß.
Der Betriebsstrom des Motors fließt in beiden Drehrichtungen
über einen niederohmigen Widerstand 16, an dem eine Spannung abgegriffen wird. Da der Motorstrom von dem vom Motor aufgebrachten
Moment und damit auch von der auf das bewegliche Element einwirkenden Kraft abhängt, kann man diese am Wi<3erstand
16 abgegriffene Spannung als kraftabhängige Größe ansehen. Natürlich ist die Erfindung nicht auf diese Art der
Gewinnung der kraftabhängigen Größe beschränkt, vielmehr kann auch die Drehzahl des Motors ausgewertet oder ein mechanischelektrischer
Wandler eingesetzt werden.
Das an diesem Widerstand abgegriffene Signal wird dem Eingang 17 einer in Fig. 1 insgesamt mit 18 bezeichneten Schaltstufe
zugeführt, die in Fig. 3 im einzelnen dargestellt ist. Die Schaltstufe 18 liefert an den beiden Ausgängen 19 und 20
Schaltsignale für die insgesamt mit 21 bezeichnete Schaltlogik. Umgekehrt liefert die Schaltlogik 21 am Ausgang 22 ein
Steuersignal für die Schaltstufe 18.
Mit 23 ist ein Betriebsschalter bezeichnet, der aus der gezeichneten
Neutralstellung wahlweise in eine von zwei Schalt-
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Stellungen verstellt werden kann, in der der Motor 10 in der einen oder anderen Drehrichtung angesteuert wird,
Anhand von Fig. 2 werden nun zunächst wesentliche Kennwerte der kraftabhängigen Größe, im vorliegenden Fall also des
Motorstromes näher erläutert. Aus dem Zeitdiagramm soll deutlieh werden, daß zunächst beim Einschalten des Motors der
Strom auf einen Einschaltwert I ansteigt. Innerhalb der Einschaltzeit T„ fällt dann der Motorstrom wieder auf einen
lit
normalen Wert ab. Gestrichelt ist in Fig. 2 angedeutet, daß beim Umschalten der Drehrichtung des Motors kurzzeitig ein
sehr viel größerer Strom I0 fließt, der innerhalb der Umschaltzeit
Tn auf den normalen Wert abfällt. Da es sich hierbei um normale Vorgänge handelt, darf ein solcher Stromanstieg
kein Abschalten oder Umschalten des Motors zur Folge haben. Es wurde deshalb eine Ausblendzeit T definiert, die
τη größer ist als T_ bzw. TTT, wobei innerhalb dieser Aus-
Jj U
blendzeit der Motorstrom nicht ausgewertet oder das ausgewertete Signal abgeblockt wird.
In Fig. 2 sind noch der Blockierstrom I sowie ein Stromwert
I„ eingezeichnet, der normalerweise nicht überschritten
werden soll.
Für die vorliegende Erfindung besonders wesentlich ist die gestrichelt eingezeichnete Linie a. Diese Linie markiert den
zeitlichen Stromanstieg, der bei ungestörtem Betrieb nicht überschritten werden soll. Folglich wird also eine Stromkurve
entsprechend der Linie b solange kein Schaltsignal zum Abschalten bzw. Umschalten des Motors auslösen, bis der Schwellwertstrom
Ic überschritten wird. Dagegen ist die Steigung
der Stromkurve c größer als die der Linie a. Hier liegt also eine Störung vor, wobei jedoch aus der Steigung allein nicht
erkannt werden kann, ob es sich dabei um eine kurzzeitige Schv/ergängigkeit oder um das das Einklemmen beispielsweise
eines Fingers handelt. Dabei wird der Kraftzuwachs auf die Weise gemessen, daß innerhalb einer bestimmten Zeitspanne dt
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der Stromzuwachs di ermittelt und mit einem Schwellwert
verglichen wird. Bei Überschreiten des Schwellwertes wird bei einer Ausführungsform der Erfindung der Wert I, gespeichert
und mit dem momentanen Strom verglichen. Handelt es sich bei dem Störungsfall um ein Auflaufen der Scheibe auf ein
Hindernis, steigt der Motorstrom weiter an und erreicht schließlich den Wert I3. Die Differenz I minus I_
übersteigt dabei einen bestimmten voreingegebenen Schwellwert, worauf ein Schaltsignal zum Abschalten bzw. Umschalten des
Motors ausgelöst wird. Die besagte Differenz kennzeichnet also den Kraftzuwachs, der im Störungsfall beispielsweise auf einen
Finger einwirkt. Dieser Wert muß aus Sicherheitsgründen begrenzt werden. Wesentlich ist dabei, daß dieser Wert völlig
unabhängig von dem zuvor gemessenen Wert des Betriebsstromes ist, so daß Stromänderungen beispielsweise aufgrund sich
ändernder Reibung in der Führung der Scheibe keinerlei Einfluß auf die Abschaltschwelle haben.
Anhand von Fig. 3 wird im folgenden die Schaltstufe 18, die den Motorstrom auswertet, im einzelnen erläutert. Der Schaltstufe
18 wird die Spannung am Meßwiderstand 16 über den Eingang 17 zugeführt, dem ein insgesamt mit 30 bezeichneter
Inverter zur Signalanpassung nachgeschaltet ist. Die genaue Beschaltung dieses Inverters wie auch der anderen mit
Operationsverstärkern hergestellten Bausteine ist bekannt und wird daher im einzelnen nicht erläutert. Am Schaltungspunkt
ist nun ein Signal abgreifbar, das dem Motorstrom folgt. Dieses Signal wird laufend dem einen Eingang 32 eines
Regelverstärkers 33 zugeführt. Das Ausgangssignal dieses
Regelverstärkers 33 wird über einen Schalter 34 auf einen Integrator 35 aufgeschaltet, dessen Ausgangssignal dem anderen
Eingang 36 des Regelverstärkers 33 zugeführt ist. Solange der Schalter 34 geschlossen ist, wird der Kondensator 37 des
Integrators 35 solange aufgeladen, bis das Ausgangssignal des Integrators gleich dem Signal am Schaltungspunkt 31 ist. Wird
der Schalter 34 geöffnet, wird der Regelkreis unterbrochen und
y) die Kondensatorladung bleibt im wesentlichen konstant. Durch
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diese Bausteine wird also ein Speicher realisiert, der den beim Öffnen des Schalters 34 gegebenen Wert des Motorstromes
speichert.
Das Ausgangssignal dieses Integrators 35 wird unter anderem über einen Abgleichwiderstand 38 einem Differenzbildner 39
zugeführt, dessen anderer Eingang am Schaltungspunkt 31 liegt. Dieser Differenzbildner 39 vergleicht den momentanen Stromwert
mit dem zuvor gespeicherten Stromwert und steuert einen insgesamt mit 40 bezeichneten Schwellwertschalter an. Die
Schwelle dieses Schalters 40 wird mit dem Trimmer 41 eingestellt. Sobald das Ausgangssignal des Differenzbildners 39 die
eingestellte Schwelle überschreitet, ändert sich das Potential am Ausgang des Schwellwertschalters 40 schlagartig nahezu auf
die positive Spannung.
Der Schalter 34 wird von einem Taktgenerator 42 in der Weise angesteuert, daß er zu Beginn eines Meßzeitintervalles jeweils
kurzzeitig geschlossen wird im übrigen aber geöffnet ist. Zu Beginn eines jeden Meßzeitintervalles, das der Zeit dt in Fig.
2 entspricht, wird also der momentane Stromwert gespeichert.
Übersteigt nun im Laufe der Meßzeit der tatsächliche Strom die durch den Schwellwertschalter 40 vorgegebene Schwelle, ist der
zeitliche Stromanstieg größer als zugelassen. Mit dem bis jetzt beschriebenen Teil der Schaltstufe 18 wird also die
zeitliche Änderung der kraftabhängigen Größe ermittelt und mit einem Schwellwert verglichen. Bei Überschreiten des Schwellwertes
ist am Ausgang des Schwellwertschalters 40 ein Steuersignal meßbar. Dieses Steuersignal wird unter bestimmten
Bedingungen, auf die später im einzelnen noch eingegangen wird, einem weiteren Schalter 43 zugeführt, der dadurch geöffnet
wird.
Durch Vergleich sieht man in Fig. 3, daß mit dem Regelverstärker 44, dem Schalter 43 und dem Integrator 45 ein weiterer
Speicher gebildet ist, wobei dieser Speicher den Stromwert hQ festhält, der dann gegeben ist, wenn der Schalter 43 geöffnet
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wird. Wenn der Schalter 43 durch ein Steuersignal geöffnet wird, wird also der Speicher praktisch verriegelt. Da dies der
Fall ist, wenn ein zu hoher Stromanstieg festgestellt ist, wird also in dem Integrator 45 ein Wert gespeichert, der dem
in Fig. 2 angegebenen Stromwert I, entspricht. Dieser gespeicherte Wert wird in dem Differenzbildner 46 mit dem
momentanen Stromwert am Schaltungspunkt 31 verglichen und einer weiteren Schwellwertstufe 47 zugeführt. Der Schwellwert
wird durch den Trimmer 48 eingestellt. Der Ausgang dieser Schwellwertstufe 47 ist identisch mit dem Ausgang 20 der
Schaltstufe. An .diesem Ausgang 20 ist ein erstes Schaltsignal meßbar, das eine Ab- oder Umschaltung des Elektromotors 10
veranlaßt.
Das Steuersignal wird dem Schalter 43 über ein NAND-Gatter 50 zugeführt, das von einem Monoflop 51 beaufschlagt wird. Dieses
Monoflop 51 ist Bestandteil der Schaltlogik 21, jedoch zum besseren Verständnis auch in Fig. 3 eingetragen. Es wird
jeweils bei Betätigung des Betriebsschalters 23 sowie beim Umschalten der Drehrichtung des Motors getriggert und erzeugt
für die in Fig. 2 erwähnte Ausblendzeit T einen Impuls,.
durch den der Schalter 43 geschlossen wird. Während dieser Ausblendzeit entspricht also die Spannung am Ausgang des
Integrators 45 der Spannung am Schaltungspunkt 31, so daß die Schwellwertstufe 47 nicht anspricht. Während dieser Ausblendzeit
wird also die Auslösung eines Schaltsignales am Ausgang 20 verhindert. Das NAND-Gatter 50 ist an den Ausgang eines
Speichers 52 angeschlossen. Wenn dieser Speicher außerhalb der Ausblendzeit gesetzt wird, wird der Schalter 43 geöffnet. Der
Speicher wird gesetzt, sobald der Schwellwertschalter 40 anspricht. Er wird über das NAND-Gatter 53 und die Inverter 54
bzw. 55 zurückgesetzt, sobald am Ausgang des Schwellwertschalters das Potential wieder zurückspringt, sobald also die
Steigung des Motorstroms wieder unter die in Fig. 2 gezeichnete Schwelle abfällt. Da dies periodisch immer dann der
Fall ist, wenn der Schalter 34 geschlossen und damit der
yj Integrator 35 nachgeladen wird, muß man dafür sorgen, daß
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während dieser Zeit das Rücksetzsignal abgeblockt wird. Dies wird erreicht, indem man zum einen das Signal des Taktgenerators
42 auf einen Eingang des NAND-Gatters 53 aufschaltet und zum anderen ein weiteres Signal eines Monoflops
56 an einen Eingang dieses NAND-Gatters 53 anlegt, wobei dieses Monoflop 56 von der ansteigenden Flanke des Taktgenerators
42 getriggert wird. Die instabile Phase dieses Monoflops ist kürzer als die Pulszeit des Taktgenerators 42,
so daß jeweils kurz vor dem Zeitpunkt, an dem der Schalter geschlossen wird, die beiden zuletzt erwähnten Eingänge des
NAND-Gatters 53 auf hohem Potential liegen. Das bedeutet, daß nur in diesem Zeitpunkt vor Beginn des nächsten Meßzyklus das
Signal am Ausgang des Schwellwertschalters auf den Rücksetzeingang des Speichers 52 weitergeschaltet wird.
Die Schaltstufe 18 weist einen weiteren Schwellwertschalter auf, dessen Schwelle mit dem Trimmer 58 eingestellt wird. Die
Schwelle entspricht dabei dem in Fig. 2 eingezeichneten Stromwert Ie. Am Ausgang 19 dieser Schwellwertstufe 57 ist also
immer dann ein Signal meßbar, wenn der momentane Stromwert über diese Schwelle ansteigt. Das Schaltsignal am Ausgang 19
kann also als statisches Schaltsignal bezeichnet werden, während das Schaltsignal am Ausgang 20 aufgrund einer
dynamischen Stromauswertung gewonnen wird. Letzteres kann ja nur auftreten, wenn zuvor ein zu steiler Stromanstieg, der
einem zu starken zeitlichen Kraftzuwachs entspricht, erkannt vj wurde.
Die Auswirkungen dieser Schaltsignale werden im folgendem anhand von Fig. 4 näher erläutert. Im Ruhezustand sind die
Speicher 60, 61 und 62 zurückgesetzt. Der Ausgang des Monoflops 51 liegt auf hohem Potential, ebenso der Ausgang eines
weiteren Zeitgliedes 63. Die den Motor 10 schaltenden Schaltelemente, nämlich die Relais 13 und 14 sind entregt. Der Motor
10 ist kurzgeschlossen. Wird nun der Betriebsschalter 23 in
Fig. 4 nach links verstellt, wird über das NAND-Gatter 65 der
yj invertierende Verstärker 66 angesteuert und damit das Relais
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13 erregt. Der Motor 10 dreht sich in einer Drehrichtung, die das Fenster schließt. Tritt keine Störung ein und wird der
Schalter 23 wieder in die Neutralstellung zurückgestellt, wird der Motor 10 sofort kurzgeschlossen, weil das Relais 13 wieder
abfällt. Wird der Betriebsschalter 23 in die andere Schaltstellung
umgestellt, wird über das NOR-Gatter 67, den Inverter 68, das NAND-Gatter 69, der invertierende Verstärker 70 angesteuert
und damit das Relais 14 für Abwärtsbetrieb erregt.
Bei Betätigung des Betriebsschalters 23 wird das Monoflop 51 getriggert und zwar entweder über ein monostabiles Zeitglied
71 oder über das .NOR-Gatter 67, den Inverter 68 und das ODER-Gatter 72. Mit dem Triggern des Monoflops 51 werden die
beiden Tore 73 und 74 gesperrt. Das dynamische Schaltsignal am Ausgang 20 der Schaltstufe 18 wird auf diese Weise abgeblockt.
Auch das statische Schaltsignal am Ausgang 19 der Schaltstufe 18 wird über das Tor 74 gesperrt. Die Ausgänge der beiden Tore
73 und 74 sind auf ein ODER-Gatter 75 aufgeschaltet, dessen
Ausgangssignal einem Tor 76 zugeführt wird, das nur dann
geöffnet ist, wenn der Betriebsschalter 23 in die Schaltstellung für Aufwärtsrichtung umgestellt ist. Daraus geht also
hervor, daß die Schaltsignale insoweit nur im Aufwärtsbetrieb ausgewertet werden.
Im folgenden wird nun angenommen, daß der Aufwärtsbetrieb
eingeschaltet ist und das Fenster ohne Störung geschlossen
3g werden soll. Dabei wird kurz vor dem Einlaufen der Scheibe in
den oberen Türrahmen der Positionsschalter 15 geschlossen, was zunächst zur Folge hat, daß das Tor 73 gesperrt wird. Das
dynamische Schaltsignal kann nicht mehr ausgewertet werden. Beim Einlaufen der Scheibe in den Rahmen steigt jedoch der
statische Strom derart an, daß der Stromwert I überschritten wird. Über das Tor 74, das ODER-Gatter 75 und
das Tor 76 wird damit der Speicher 60 gesetzt. Das Ausgangssignal dieses Speichers 60 hat jedoch zunächst noch keine
Auswirkungen. Es muß nämlich berücksichtigt werden, daß mit
4Q der Auslösung des statischen Schaltsignales zugleich auch das
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monostabile Zeitglied 63 getriggert wird, dessen Ausgang für eine Zeit von z. B. 300 msec, auf Massepotential springt. Da
auch der andere Eingang des ODER-Gatters 77 wegen des geschlossenen
Positionsschalters 15 auf Masse liegt, liegt an einem Eingang des dem Speicher 60 nachgeschalteten
NAND-Gatters 78 Massepotential, so daß die Änderung des
IQ Schaltzustandes des Speichers 60 von diesem NAND-Gatter 78
nicht weiter verarbeitet wird. Läuft aber die instabile Phase des Zeitgliedes 63 ab, schaltet das NAND-Gatter 68 um, beeinflußt
damit das NAND-Gatter 65 und schaltet über den invertierenden Verstärker 66 das Relais 13 ab. Der Motor 10 wird
-]5 stillgesetzt.
Wesentlich ist hierbei, daß durch das Zeitglied 63 das statische Schaltsignal verzögert ausgewertet wird, wodurch
sichergestellt werden soll, daß die vom Motor 10 angetriebene Scheibe mit Sicherheit vollständig in den Rahmen einläuft.
Dabei wird in Kauf genommen, daß gegebenfalls für diese Zeitspanne
des Zeitgliedes 63 ein erhöhter Motorstrom fließt, der im normalen Betrieb eigentlich nicht zugelassen ist. Diese
Tatsache ist aber sicherheitstechnisch nicht bedenklich, weil zuvor durch den Positionsschalter 15 erkannt wurde, daß ein
Einklemmen eines Gegenstandes nicht mehr zu befürchten ist.
Im folgenden wird nun davon ausgegangen, daß der Betriebsschalter 23 auf Abwärtsbetrieb umgestellt ist und das Relais
^0 14 erregt ist. In diesem Fall ist die Auswertung des
dynamischen Schaltsignales am Ausgang 20 blockiert, weil das Tor 76 gesperrt ist. Dagegen wird das statische Schaltsignal
ausgewertet. Im Abwärtsbetrieb ist über das NOR-Gatter 67 und den Inverter 68 der eine Eingang eines UND-Gatters 79 auf
ic hohes Potential geschaltet. Der zweite mit dem Tor 74 verbundene
Eingang führt ebenfalls hohes Potential, sobald das statische Schaltsignal am Ausgang 19 der Schaltstufe 18 ansteht.
Zugleich wird aber wiederum das monostabile Zeitglied 63 getriggert, so daß erst nach Ablauf der Verzcgerungszeit
^J dieses Zeitgliedes auch der dritte Eingang dieses UND-Gatters
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79 positives Potential führt und damit der Speicher 62 gesetzt wird. Damit springt der invertierende Ausgang dieses Speichers
62 auf Massepotential, so daß am Ausgang des NAND-Gatters 69
positives Potential messbar ist und damit über den invertierenden Verstärker 70 das Relais 14 entregt v/ird. Auch beim
Abwärtsbetrieb wird also das statische Schaltsignal verzögert ausgewertet.
Im folgenden wird nun davon ausgegangen, daß der Aufwärtsbetrieb
eingeschaltet ist und ein dynamisches oder statisches Schaltsignal vorliegt, wobei der Positionsschalter 15 geöffnet
sein soll. Damit wird in der zuvor schon beschriebenen Weise
entweder über das Tor 73 oder über das Tor 74 das ODER-Gatter 75 angesteuert und damit über das Tor 76 der Speicher 60
gesetzt. Durch das Setzen dieses Speichers 60 wird das Relais 13 entregt. Zugleich wird aber auch über das Tor 80 der
Speicher 61 gesetzt, dessen Ausgangssignal auf den anderen Eingang des NOR-Gatters 67 aufgeschaltet wird, so daß in der
zuvor schon beschriebenen Weise wiederum das Monoflop 51 getriggert wird. Mit dem Umschalten der Drehrichtung des
Motors wird also wiederum das Tor 73 beziehungsweise das Tor 74 gesperrt, so daß für die Ausblendzeit die Schaltsignale
nicht ausgewertet werden. Außerdem wird in der beim Abschaltbetrieb zuvor schon erläuterten Weise durch das Ausgangssignal
des Speichers 61, der praktisch das Schaltsignal des Betriebsschalters 23 beim Abwärtsbetrieb ersetzt, über das NOR-Gatter
67, den Inverter 68, das NAND-Gatter 69 und den invertierenden Verstärker 70 das Relais 14 für Abwärtsbetrieb erregt. Bei
Vorliegen eines Schaltsignales im Aufwärtsbetrieb wird also die Drehrichtung des Motors umgeschaltet. Dieser Zustand
bleibt solange erhalten, bis der Speicher 61 zurückgesetzt v/ird. Dieses wiederum ist der Fall, sobald der Speicher 62
gesetzt wird, dessen nicht invertierender Ausgang an den Rücksetzeingang des Speichers 61 angeschlossen ist. Der
Speicher 62 wiederum v/ird gesetzt, sobald in der zuvor schon beschriebenen Weise, bei völlig geöffnetem Fenster der Strom-
AO wert wiederum über den statischen Schwellwertstrom Ic an-
U?
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steigt und die Verzögerungszeit des Zeitgliedes 63 abgelaufen ist. Zusammenfassend ist zu dieser Schaltlogik, die in dem
Baustein 21 zusammengefaßt ist, zu sagen, daß beim Einfahren der Scheibe in den oberen Anschlag zwar zu hohe statische und
dynamische Ströme bzw. Kräfte entstehen, daß es aber hierbei nicht zu einer zwangsweisen Abwärtsbewegung kommt, w^il der
Positionsschalter 15 dies verhindert. Dabei wird aber der Motor erst nach einer Verzögerungszeit abgeschaltet. Bei der
Abwärtsbewegung reagiert die Schaltstufe nur auf zu hohe statische Ströme, während das dynamische Schaltsignal abgeblockt
ist. Im Normalbetrieb vorkommende, an sich nicht zugelassene Ströme I„, I_. werden ausgeblendet, weil
jeweils bei Betätigung des Betriebsschalters oder beim umschalten der Drehrichtung des Motors das Monoflop 51
getriggert wird. Ist der Motor bereits beim Einschalten blockiert, so wird aber das statische Schaltsignal
ausgewertet, sobald das Monoflop 51 wieder zurückgesetzt ist. Lediglich bei der Aufwärtsbewegung wird auch das dynamische
Schaltsignal ausgewertet, wobei dieses Schaltsignal dann eine zwangsweise Abwärtsbewegung der Scheibe bis zum unteren'
Anschlag zur Folge hat. Natürlich ist es denkbar, diese Abwärtsbewegung auch nach einer bestimmten Zeitspanne zu
unterbrechen, weil davon ausgegangen werden kann, daß dann der eingeklemmte Gegenstand wieder frei ist.
In den Fig. 5 bis 9 sind nun verschiedene Ausführungsbeispiele von Fensterhebeanlagen dargestellt, bei denen mehrere bewegliche
Elemente über jeweils einen Motor angesteuert werden. In Fig. 5 sind insgesamt vier Motoren dargestellt, denen jeweils
ein Betriebsschalter 23 zugeordnet ist. Alle diese Betriebsschalter 23 sind in der Konsole des Fahrzeuges untergebracht,
so daß vom Fahrer alle Fenster des Kraftfahrzeuges bedient werden können. Zusätzlich sind für die beiden hinteren Fenster
weitere Schalter 30 vorgesehen, die in die jeweilige Tür eingebaut sind und von den Mitfahrern betätigt werden können.
Man erkannt aus Fig. 5, daß diese Betriebsschalter 80 bzw. 23
W alle als Wechselschalter ausgebildet sind, so daß über sie die
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Motoren wahlweise in Auf- oder Abwärtsrichtung eingeschaltet
werden können. Jedem Motor ist ein Positionsschalter 15 zugeordnet, deren Schaltsignale jeweils getrennt einer insgesamt
mit 81 bezeichneten zentralen Steuereinheit zugeführt werden. Außerdem erkennt man in Fig. 5, daß von den Betriebsschaltern
23 bzw. 80 Leitungen zur zentralen Steuereinheit 81 führen, an die jeweils ein Meßwiderstand 16 angeschlossen ist. Die
Leitungen von den Schaltern 80 bzw. 80' werden dabei über einen Sicherheitsschalter 82 geführt, der nur vom Fahrer
betätigt werden kann, so daß ohne dessen Erlaubnis die Fenster hinten im Fahrzeug von den Mitfahrern nicht betätigt werden
können. Die zentrale Steuereinheit 81 weist eine Schaltstufe zur Auswertung der kraftabhängigen Größen, die an den
Widerständen 16 abgegriffen werden, sowie eine Schaltlogik auf, die im Prinzip in der zuvor beschriebenen Weise
funktioniert. Liegt ein statisches oder dynamisches Schaltsignal vor, wird ein Relais 83 angesteuert. Dieses
Relais 83 betätigt drei Kontaktbrücken, die insgesamt gesehen nach Art eines Wechselschalters arbeiten. Es ist erkennbar,
daß im Ruhezustand über die Kontakte dieses Relais 83 eine Masseleitung 84 und über die Widerstände 16 die Plusleitungen
85 zu den Betriebsschaltern beaufschlagt sind. Ist das Relais
83 dagegen erregt, sind diese Leitungen 84 und 85 abgeschaltet und stattdessen die Leitungen 86 und 87 beaufschlagt. Alle
Motoren 10 sind an diese Steuerleitungen 86 und 87 angeschlossen, wobei allerdings eine Entkopplung über die
Dioden 88 vorgesehen ist. Letzteres ist wichtig, damit nicht durch einen Betriebsschalter alle Motoren 10 angesteuert
werden können. Die Potentialbelegung dieser Steuerleitungen 86 und 87 ist dabei so gewählt, daß bei erregtem Relais 83 alle
Motoren zwangsweise abwärts bewegt werden.
Im Zusammenhang mit Fig. 5 wird noch darauf hingewiesen, daß
die Steuerleitung 87 über einen Kontakt des Relais 83 direkt mit dem positiven Pol der Kraftfahrzeugbatterie verbunden ist.
Dagegen ist ein manueller Betrieb der Fensterschließanlagen iß nur bei eingeschalteter Zündung möglich, denn ein Relais 89
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wird nur angesteuert, wenn über einen nicht näher dargestellten
Zündungschalter an die Klemme II1 positives Potential gelegt
wird. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, daß die zwangsweise Abwärtsbewegung auch dann durchgeführt wird, wenn
im Störungsfall der Fahrer fehlerhafterweise die Zündung des Kraftfahrzeuges abschaltet. Außerdem ist in Fig. 5 angedeutet,
daß die Versorgung der Schaltstufe bzw. der Schaltlogik über eine Diode D auch bei ausgeschaltetem Zündschalter
gewährleistet ist. Anhand der Verdrahtung der Schalter 23 und 80 erkennt man, daß diese so miteinander gekoppelt sind,
daß der Schalter 23 Vorrang hat. Das bedeutet, daß der Fahrer unabhängig von der Schaltstellung des vom Mitfahrer betätigten
Schalters 80 die Richtung vorgeben kann, in der der Motor und damit das Fenster bewegt werden soll.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 werden zur zwangsweisen Einleitung der Abwärtsbewegungen nur zwei Steuerleitungen 86
und 87 benötigt, die zu allen Motoren führen. In der zentralen Steuereinheit 81 ist nur ein einziges Relais 83 vorgesehen.
Nachteilig ist in gewisser Weise jedoch, daß jedem Motor zwei Entkopplungsdioden zugeordnet sind, über die der Motorstrom
fließt und die deshalb entsprechend belastbar sein müssen. Der letztgenannte Nachteil wird bei der Ausführung nach Fig.
vermieden. Hier führen von der zentralen Steuereinheit 81 jeweils zwei Leitungen 86, 87 bzw. 86', 87' zu jedem Motor.
Entsprechend aufwendig ist das Relais auszulegen, das diese Steuerleitungen schaltet. Man erkennt durch Vergleich von
Fig. 6 und Fig. 5, daß bei Vorliegen eines Schaltsignales zunächst ein Relais 90 geschaltet wird, welches die
Versorgungsspannung für die einzelnen Betriebsschalter abschaltet. Zugleich werden zwei Relais 91 über einen
Arbeitskontakt des Relais 90 erregt, welche die Steuerleitungen 86 bzw. 87 in geeigneter Weise an Spannung legen.
Sehr viel einfacher erscheint die Ausführung nach Fig. 7. Hier ist jedem Motor 10 ein Umschaltrelais 92 zugeordnet, das einen
iß Wechselschalter betätigt, der den Motor entweder an die
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Leitungen der Betriebsschalter 23 bzw. 80 anschließt oder den
Motor an die Steuerleitung 93 anschließt, die dann mit dem positiven Pol der Spannungsquelle verbunden ist, wenn bei
Vorliegen eines Schaltsignales das Relais 90 erregt ist. Diese Steuerleitung 93 führt zu allen Motoren der verschiedenen
Fensterhebeanlagen. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, daß über diese Steuerleitung 93 einerseits sowohl das Relais 92
erregt wird, andererseits aber auch der Motorstrom fließt, so daß hier eine zusätzliche Leitung eingespart wird. Da zur
zwangsweisen Einleitung der Abwärtsbewegung lediglich eine Steuerleitung benötigt wird, könnte man bei dieser Ausführung
auch daran denken, jeweils den Motor auf Abwärtsbetrieb umzuschalten,
dessen kraftabhängige Größe als Störfall ausgewertet wurde. Eine solche Ausführung zeigt auch Fig. 8. Hier sind in
der zentralen Steuereinheit 81 für jeden Motor zwei Relais 13 und 14 vorgesehen, die im Sinne des Prinzips nach Fig. 1 von
den zugeordneten Betriebsschaltern 23 angesteuert werden. Man kann die Funktion dieses Systems verstehen, wenn man voraussetzt,
daß die zentrale Steuereinheit 81 für jeden Motor ein System entsprechend Fig. 1 aufweist. Denkbar ist natürlich
auch, daß die Schaltstufe 18 zur Auswertung der kraftabhängigen Größe im Multiplex-Betrieb arbeitet und praktisch in
zyklischer Reihenfolge die einzelnen Größen abfragt und das entsprechende Relais 13 oder 14 ansteuert. Über die Trimmer
38, 48, 58 v/erden die einzelnen Schaltschwellen, die im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert wurden, eingestellt.
Im Zusammenhang mit Fig. 8 muß noch auf eine wichtige Einzelheit hingewiesen werden. Während bei der Ausführung nach Fig.
1 für den Positionsschalter 15 eine separate Masseleitung erforderlich ist, ist nun dieser Positionsschalter 15 an dem
Motoranschluß angeschlossen, der im Aufwärtsbetrieb Massepotential
führt. Man ist dabei von der Überlegung ausgegangen, daß ja dieser Positionsschalter 15 nur dann wirkt, wenn der
Aufwärtsbetrieb eingeschaltet ist.
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Um nun auch eine separate Masseleitung zu den Schaltern 80 an den hinteren Türen des Kraftfahrzeuges einzusparen, kann man
an den Motoranschlüssen über Dioden 94 ein Massesignal am Schaltungspunkt 95 abgreifen. Dieses Signal wird an den beweglichen
Umschaltekontakt des Betriebsschalters 80 gelegt.
Außerdem wird das auf diese Weise erzeugte Massepotential am Schaltungspunkt 95 auch für den Positionsschalter 15 ausgenutzt,
dessen Schaltsignal dynamisch, nämlich über den Kondensator 96 auf die Leitung aufgeschaltet wird, die im Aufwärtsbetrieb
vom Betriebsschalter 80 nicht angesteuert wird. Natürlich kann die Masse auch am Chassis abgegriffen werden, wie
dies beim Schalter 801 gezeigt ist.
Fig. 9 zeigt nun noch eine Ausführung, die auf Fig. 8 aufbaut. Allerdings ist nun jedem Motor lediglich ein separat ansteuerbares
Relais 97 zugeordnet, über welches der Motorstrom geschaltet wird. Die Drehrichtung wird für alle Motoren über das
Relais 98 vorgegeben. Diese Schaltung ist zwar weniger aufwendig, hat jedoch den Nachteil, daß die Motoren zur gleichen
Zeit niemals mit unterschiedlicher Drehrichtung betrieben werden können.
In Fig. 10 ist nun angedeutet, wie man sich die Auswertung der kraftabhängigen Größen in der zentralen Steuereinheit 81
vorstellen kann. Die Schaltsignale werden jeweils über einen Signalformer 99 und ein UND-Gatter 100 mit den Signalen der
Positionsschalter 15 verknüpft und gemeinsam auf ein ODER-Gatter 101 aufgeschaltet. Das ODER-Gatter 101 setzt einen
Speicher 102, der seinerseits über einen Verstärker 103 das oder die Relais der zentralen Steuereinheit steuert. Falls
also von einem der Motoren ein Schaltsignal vorliegt, wird dieser Speicher 102 gesetzt. Der Rücksetzeingang dieses
Speichers 102 wird von einem Signal beaufschlagt, das die Summe aller Ströme der einzelnen Motoren erfaßt. Sobald diese
über einen bestimmten Schwellvert hinaus ansteigt, wird der Speicher 102 zurückgesetzt. Die Motoren werden damit alle zur
gleicher Seit abgeschaltet.
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Bei der Ausführung nach Fig. 11 wird auf diese Erfassung des Summenstromes verzichtet. Dagegen wird über das ODER-Gatter
101 ein Zeitglied 104 angesteuert, wobei die instabile Phase dieses Zeitgliedes so gewählt ist, daß mit Sicherheit davon
ausgegangen werden kann, daß in dieser Zeitspanne alle Motoren ihre untere Endlage einnehmen.
In Fig. 12 wird der Vollständigkeit halber noch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schaltstufe 18 prinzipiell angedeutet.
Bei dieser Ausführung ist ein Analog-Digitalwandler 120 vorgesehen, dem die kraftabhängige Größe, im vorliegenden
Beispiel, also die Spannung am Widerstand 16 zugeführt wird. Am Ausgang dieses Wandlers 120 steht also eine digitale Zahl
zur Verfügung, deren Größe dem Momentanwert des Motorstromes entspricht. Diese Zahl wird an den Eingang eines Speichers
gegeben, der mit der negativen Taktflanke eines Taktgenerator 122 in regelmäßigen Zeitabständen gesetzt wird. Mit 123 ist
ein Subtrahierer bezeichnet, der mit der positiven Schaltflanke des Ausgangssignales des Taktgenerators 122 getriggert
wird. Dieser Subtrahierer 123 bildet im Trigger-Zeitpunkt die
Differenz der vom Ausgang des Wandlers 120 abgegriffenen ,Zahl
und der vom Speicher 121 gelieferten Zahl. Am Ausgang des Subtrahierers 123 ist damit eine Zahl abgreifbar, die ceir.
zeitlichen Anstieg der Kraft bzw. des Stromes proportional ist. Der Subtrahierer 123 beinhaltet eine Art Komparator
derart, daß am Ausgang 124 ein Signal messbar ist, sobald die Differenz kleiner als ein vorgegebener Wert ist. Am Ausgang
125 ist dagegen ein Signal messbar, sobald die Differenz, die der Subtrahierer 123 bildet, gleich oder größer als ein vorgegebener
Wert ist. Das Ausgangssignal des Subtrahierers 123 wird einem Addierer 126 zugeführt. Dieser Addierer hat einen
Lcscheingang 127, der mit dem Ausgang 124 des Subtrahierers
verbunden ist. Der Addierer 126 führt eine Addition nur dann durch, wenn am Ausgang 125 des Subtrahierers 123 ein Signal
messbar ist, das einem Eingang 128 des Addierers zugeführt wird .
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Im einzelnen arbeitet diese Ausführung dergestalt, daß die am Ausgang des Subtrahierers 123 in regelmäßigen Abständen anstehende
Zahl, die ein Maß für die zeitliche Änderung des Stromes ist, fortlaufend im Addierer 126 aufsummiert wird,
sobald und solange am Ausgang 125 ein Signal messbar ist. Ist dagegen die einmal gebildete Differenz geringer als der vorgegebene
Schwellwert wird der Addierer sofort auf 0 zurückgesetzt.
Die Wirkungsweise dieser Schaltungsanordnung kann man sich
anhand von Fig. 2 in der Weise vorstellen, daß die dort eingezeichneten di solange aufsummiert werden, solange die Steigung
der Stromkurve größer ist, als der durch die Linie a angedeutete Schwellwert. Fällt dagegen die Steigung der Stromkurve
auf einen Wert ab, der geringer ist als die Steigung der Linie a, wird der Addierer gelöscht und der nächste Additionsvorgang
beginnt erst, wenn wiederum die kritische Steigung überschritten wird. Sobald im Addierer 126 eine bestimmte Summe
überschritten wird, ist am Ausgang 20 das dynamische Schaltsignal abgreifbar.
Bei dieser Ausführung werden also beim Überschreiten der zeitlichen Änderung des Stromes nicht zwei Absolutwerte des
Stromes miteinander verglichen, es werden vielmehr die einzelnen differentiellen Stromänderungen aufsummiert. Als
Bezugsgröße für die danach folgende Auslösung des Schaltsignales dient also nicht ein zuvor gespeicherter, momentaner
Betriebswert, sondern praktisch eine Zahl 0, die aber zu dem
Zeitpunkt eingestellt wird, bevor erstmalig ein zu steiler Stromanstieg erkannt wird. Diese Schaltanordung schaltet daher
früher ab als die Ausführung, die im Zusammenhang mit den Fig.
1 bis 4 erläutert wurden. Man kann den Sachverhalt auch so ausdrucken, daß der in Fig. 2 mit I-. bezeichnete Stromwert
als Bezugsgröße verwendet wird und von diesem Augenblick an der Kraftzuwachs in dem Addierer aufsummiert wird.
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Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die vorliegende Ausführung nicht nur für Fensterschließanlagen gedacht ist,
sondern immer dann mit Vorteil eingesetzt werden kann, wenn durch die Kraft der beweglichen Elemente eine Verletzungsgefahr gegeben ist. Hier wird also beispielsweise auch an die
Anwendung bei elektromotorisch bewegbaren Aktenschränken oder Fahrstuhltüren etc. gedacht. Durch die Schaltanordnung wird
außerdem ein Motor im Blockierungsfall zuverlässig vor einer Zerstörung geschützt, so daß auch unter diesem Gesichtspunkt
weitere Anwendungsfälle allgemeiner Art, beispielsweise im Zusammenhang mit Regelantrieben, denkbar sind.
Die nur prinzipiell dargestellte Schaltungsanordnung läßt sich mit konkreten Bausteinen verwirklichen. In Zukunft wird man
jedoch integrierte Bausteine verwenden und die Schaltung mit Mikroprozessoren bzw. Mikrocomputern verwirklichen. Dabei kann
natürlich das Schaltungskonzept von der beschriebenen Ausführung abweichen. Der Grundgedanke der Erfindung wird aber
dennoch benutzt, wenn die im einzelnen angegebenen Schaltfunktionen verwirklicht werden. Letzteres gilt auch, wenn in
Einzelfällen digitale Bausteine durch analog arbeitende Schaltkreise ersetzt wurden.
Eine analog arbeitende Schalterstufe, die nur wenig Bauelemente beinhaltet, wird im folgenden anhand von Fig. 13
beschrieben. Die in ein elektrisches Signal umgeformte kraftabhängige Größe wird dem Eingang 17 eines aus dem
Kondensator 150 und dem Widerstand 151 bestehenden Differenzierers zugeleitet. Am Ausgang dieses Differenzierers
steht damit ein Signal zur Verfügung, das ein Maß für die Steigung der in Fig. 2 dargestellten Kennlinie ist. Dieses
Signal wird über den Widerstand 152 einem Miller-Integrator mit dem Transistor 153 und dem Kondensator 154 zugeleitet. Das
Ausgangssignal dieses Miller-Integrators wird am gemeinsamen Schaltungspunkt zweier Widerstände 155, 156 abgegriffen und
der Basis eines Transistors 157 zugeführt. Am
w Arbeitswiderstand 159 dieses Transistors 157 wird das
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Ausgangssignal für das Schaltelement zum Abschalten oder Ausschalten
des Motors abgegriffen.
Die Ausführung nach Fig. 13 arbeitet wie folgt. Solange di.e Steigung der in Fig. 2 dargestellten Kennlinie gering ist, ist
am Ausgang des Differenzierers nur eine geringe Spannung meßbar und der Transistor 153 ist gesperrt. Der Kondensator 154 ist
über die Widerstände 156, 155, 152, 151 aufgeladen. Der Transistor 158 ist gesperrt. Am Ausgang 20 liegt Massepotential.
Übersteigt der zeitliche Anstieg der kraftabhängigen Größe
-15 einen bestimmten Schwellwert wird der Transistor 153
stromführend. Dadurch entlädt sich der Kondensator 154. Diese
Entladung kann aber nur anhalten, solange der zeitliche Anstieg der kraftabhängigen Größe den Schwellwert übersteigt. Wird
dagegen der Schwellwert unterschritten oder nimmt gar die kraftabhängige Größe wieder ab, gelangt der Transistor 153 nach
einer bestimmten Zeitspanne wieder in den Sperrzustand und der Kondensator ist wieder aufgeladen. Mit den veränderbaren
Widerständen 151 und 156 ist nun die Schaltstufe so eingestellt, daß bei normalen Betriebsfällen die Entladung des
Kondensators nicht ausreicht, um den Transistor 158 leitend zu steuern. Ist dagegen der zeitliche Anstieg der kraftabhängigen
Größe sehr hoch und wird demzufolge der Kondensator 154 sehr rasch entladen oder hält der zeitliche Anstieg der
kraftabhängigen Größe oberhalb des Schwellwertes eine bestimmte Zeit an, wird der Kondensator 154 so weit entladen, daß der
Spannungsabfall ani Widerstand 156 zur Durchsteuerung des
Transistors 158 ausreicht und damit am Ausgang 20 ein Schaltsignal ausgelöst wird. Dabei arbeitet bei dieser
Schaltstufe die Basis-Emitterstrecke des Transistors 153 des
-,γ Miller-Integrators praktisch als Schwellwertschalter für das
differenzierte Signal und der Miller-Integrator als Speicher,
wobei, die Kondensatorspannung dem Verlauf der Kennlinie in Fig. 2 in umgekehrten Sinne folgt, sobald die Steigung der
gestrichelten Linie a überschritten ist. Der Transistor 158
iß arbeitet als weiterer Schwellwertschalter, der in Abhängigkeit
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von der Kondensatorspannung schaltet. Bei dieser Schaltstufe ist es also nicht notwendig, zu Beginn eines kritischen
Anstieges einen Stromwert zu speichern, weil bei jeder unterkritischen Steigung der Kondensator aufgeladen und damit
der Speicher praktisch auf einen Bezugswert gesetzt wird. Die Schaltstufe nach Fig. 13 zeichnet sich insbesondere auch
deshalb aus, weil einzelne Bauelemente, beispielsweise der Transistor 153, mehrere Funktionen erfüllen. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 13 wird der Speicher immer dann zurückgesetzt, wenn die Steigung der Stromkurve unter den
kritischen Wert abfällt. Denkbar ist ebenfalls eine Ausführung bei der - gesteuert über ein in der Zeichnung nicht
dargestelltes Zeitglied - der Speicher nach Ablauf einer Verzögerungszeit zurückgesetzt wird. Dieses Zeitglied wird
jeweils dann getriggert, wenn die Steigung der Stromkurve überkritisch wird. Schließlich ist auch eine Kombination
dergestalt möglich, daß in Abhängigkeit von der Steigung und der Verzögerungszeit des Zeitgliedes der Speicher zurückgesetzt
wird.
Gestrichelt sind in Fig. 13 noch mehrere Widerstände und ein Transistor 160 angedeutet. Diese Schaltungserweiterung hat den
Zweck, die Entladung des Kondensators 154 von der Größe des Anstiegs der kraftabhängigen Größe unabhängig zu machen.
Übersteigt bei dieser Ausführung das Ausgangssignal des Differenzierers einen bestimmten Wert, wird der Transistor
leitend und der zeitliche Verlauf der Entladung des Kondensators ist von der Ausgangsspannung des Differenzierers
unabhängig. Man könnte diese Schaltung noch in der Weise weiterbilden, daß der Kondensator mit einem Konstantstrom
entladen und jeweils sehr viel rascher wieder aufgeladen wird. Dann hängt die Auslösung eines Schaltsignales von den
Zeitspannen ab, in denen sich der Kondensator ent- bzw. aufladen kann.
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