DE2910793A1 - Membran zur entfernung von ionen aus waesserigen loesungen - Google Patents
Membran zur entfernung von ionen aus waesserigen loesungenInfo
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Description
P A T B N TA N1W ALT B
DR. KARL TH. HEGEL DIPL.-ING. KLAUS DICKEL
GROSBK BBROSTHASSK 223 2000 HAMBURG 5O
POSTFACH 6OO662 TELEFON (040) 38 62 95
POSTFACH 6OO662 TELEFON (040) 38 62 95
JUIJUS-KRBIS-HTHASSE «3 BOOO MUNi1KKN <i<)
-S-
Ihr Zeichen:
Unser Zeichen:
H 2954·
2OOO I laillburg, den
Dr.He./mk
BEETD SESEAEOH, HTG. 64550 Research. Eoad
Bend, Oregon/7.St.A.
MEMBEAIT ZUE ENOfFEENUlTG YON IONEN AUS W&3SEEIGEN LÖSUNGEN·
Die Erfindung bezieht sich auf ein gekoppeltes Transportverfahren
zur Entfernung von Ionen aus einer wässerigen Lösung unter Abscheidung derselben in einer anderen wässerigen Lösung.
Im einzelnen betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei
dem Ionen aus einer wässerigen Stammlösung entfernt werden, die durch die Lumina hohler !Fasern zirkuliert, wobei diese
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BLZ 2OO8OO00
Ionen in einer resultierenden wässerigen Lösung abgeschieden werden, die an der Aussenseite der Fasern zirkuliert. Dabei
sind die Faserwände mit einer organischen, mit Wasser nicht
mischbaren Flüssigkeit imprägniert, die eine flüssige Membran bildet, die in den Faserwänden zurückgehalten wird.
Zur Zeit besteht ein erhebliches Bedürfnis an einem wirtschaftlichen
und leistungsfähigen Verfahren zur Entfernung von Ionen
aus Lösungen, um auf diese Weise ihre Wiedergewinnung zu bewirken. Ein derartiges Bedürfnis liegt beispielsweise bei der
Extraktion von Metallionen aus den bei der Auslaugung von Erzen gewonnenen Flüssigkeiten vor, die an Ort und .Stelle im
Bergbau erzeugt werden, oder bei der Extraktion von Eupfer- und Uran-Halden· Andere Beispiele, bei denen sich eine solche
Notwendigkeit ergibt, sind die Behandlung von industriellen Abwässern und die Aufarbeitung von Spülbädern bei der Elektroplattierung,
wobei es erwünscht ist, Ionen von Eisen, Nickel, Kupfer, Chrom, usw. wiederzugewinnen. In manchen Fällen ist es
erwünscht, einen einzelnen Ionentyp, also die Ionen eines einzelnen Metalls, zu extrahieren; in anderen Fällen die gesamte
KLasse der Metalle.
Bei Verfahren zur Ionenwiedergewinnung ist die Lösungsmittelextraktion
mit organischen, komplexbildenden Verbindungen angewendet
worden. Indessen sind die Kosten eines solchen Verfahrens für gewöhnlich hoch,; und dies beschränkt die Anwendung
des Verfahrens auf lediglich einige wenige günstige
0300*0/0095
- ir-
Möglichkeiten.
Bisher sind auch bereits Membranen bei verschiedenen Arten von
Wiedergewinnungssystemen zur Anwendung gekommen. So sind beispielsweise Membranen in dem sogenannten Lösungsdiffusionsverfahr
en verwendet worden. Bei diesem Verfahren erfolgt ein Transport durch die Membranen aufgrund der Auflösung der eintretenden
Art der Losung in dem Membran auf der einen Grenzschicht
und einer Diffusion in Richtung eines Gradienten aufgrund thermodynamischer Aktivität. Ein Problem, das eine weitgehende
Anwendung verhindert, besteht in dem Mangel an genügender
Selektivität und einer niedrigen Transportgeschwindigkeit durch die Membran. Weiterhin ist ein Verfahren unter dem
Namen "erleichterter Transport" bekannt, das eine Membran zur
Durchführung einer Trennung verwendet. Das Problem bei dieser Verfahrensart besteht darin, daß es auf neutrale Lösungsarten
beschränkt ist. Infolgedessen ist der sogenannte erleichterte
Transport im allgemeinen bisher lediglich für die Trennung von Gasen angewendet worden.
Noch ein anderes Verfahren besteht in dem sogenannten gekoppelten
Transport, der ähnlich, aber weniger verständlich als der sogenannte erleichterte Transport ist. Dieses Verfahren kann
angewendet werden, um die Entfernung von Ionen aus einer wässerigen Lösung zu bewirken, die durch eine Membran hindurch
transportiert wird. Der gekoppelte Transport, der im einzelnen weiter unten beschrieben wird, verwendet eine flüssige Membran,
in der ein Komplex-bildendes Mittel vorhanden ist. Bei dem
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gekoppelten Transportverfahren wird eine elektrische Neutralität durch Bewegung anderer Ionen durch die Membran zusätzlich zu
den wiederzugewinnenden Ionen aufrecht erhalten.
Ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten
gekoppelten Transportverfahrens zur Entfernung von Ionen aus wässerigen Staemlösungen und die anschließende Abscheidung
solcher Ionen in einer wässerigen Extraktlösung, wobei die Stammlösung durch die Lumina von länglichen, hohlen fasern
mit mikroporösen Wänden zirkuliert. Dabei halten die Faserwände eine organische, mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit
zurück, und die wässerige Extfktlösung zirkuliert über die
Aussenseite der Fasern.
Durch die Verwendung von hohlen Fasern mit mikroporösen Wänden, die als Stützmembranensystem für ein System einer organischen
Flüssigkeitsmembran dienen, welche ihrerseits die Faserwände durchdringt, und durch Zirkulation der Stammlösung durch die
Lumina der Fasern werden bei diesem Verfahren eine Anzahl bedeutender Vorteile und Ergebnisse erzielt. So wird ein hohes
Verhältnis der Oberfläche zum Volumen geschaffen, was es möglich macht, eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit der
Stamailösung aufrecht zu erhalten, die durch die Lumina der
Fasern geleitet wird. Diese Geschwindigkeit bewirkt es, Probleme der Konzentrationspolarisation zu vermeiden und vermindert
die Verweilzeit der Stammlösung im Membransystem. Weiterhin hat die Verwendung hohler Fasern, wie sie hier ins Auge
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gefasst ist, den Vorteil, die Verwendung sehr dünner Wände im Stützmembransystem zu ermöglichen, was zur Erhöhung der Fließgeschwindigkeiten
ebenfalls vorteilhaft ist. Die dünnwandigen Fasern sind in der Lage, ihre Integrität längere Zeit und unter
besonders extremen Arbeitsbedingungen aufrecht zu erhalten, besser als dies beispielsweise mit dünnwandigen Membranen, aus
flachen Blättern möglich ist. Die Verwendung hohler Fasern, wie sie hier ins Auge gefasst ist, schafft eine hohe wirksame
Oberfläche im Verhältnis zu dem Eaum, der durch das System als Ganzem eingenommen wird.
Gemäß der Erfindung beträgt der innere Durchmesser,der ins Auge
gefassten Fasern weniger als 2,54 mm; vorzugsweise besitzen
sie einen Durchmesser zwischen 0,13 und 1,27 mm. Wenn der innere Durchmesser weniger als 0,13 mm beträgt, kann die Verstopfung
durch mitgerissene Seilchen von Verunreinigungen in der Stammlösung zu einem Problem werden. Die Wanddicke der
Fasern beträgt im allgemeinen nicht mehr als 0,51 mm, vorzugsweise
wird sie zu 0,25 mm oder geringer gewählt.
Die vorgenannten und andere Ziele und Vorteile, die durch die
Erfindung erreicht werden,ergeben sich offensichtlich beim Lesen der folgenden Beschreibung, die zusammen mit den beiliegenden
Zeichnungen zu betrachten ist.
Fig. 1 ist eine vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung,die
bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendbar
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ist. Sie stellt eine Einheit dar, die mit einer Mehrzahl hohler Fasern ausgerüstet ist und zur Verwendung
bei der Zirkulation der wässerigen Stammlösung
dient.
Fig. 2 zeigt in erheblich vergrößertem Maßstab einen Teil
eines Querschnitts einer hohlen Faser, wie sie bei der praktischen Durchführung der Erfindung angewendet
werden kann.
Pig. 3 bis
Fig. 6 sind Piagramme, auf die in der Beschreibung Bezug genommen wird.
Der gekoppelte Transport, wie er oben erwähnt ist, stellt ein Verfahren dar, bei dem Ionen aus einer wässerigen Lösung entfernt
werden und durch eine Membran hindurchtreten, wobei sie anschließend von einer anderen wässerigen Lösung aufgenommen
werden, die von der ersten Lösung durch die genannte Membran getrennt ist. Der gekoppelte Transport Trqnn entweder in einem
gegenläufigen Transportmechanismus oder im Gleichlauf erfolgen.
Wenn bei dem gekoppelten Transportverfahren ein gegenläufiger Transportmechanismus angewendet wird, kann dieser durch die
folgende Gleichung erläutert werden:
A + B s / AB + O (1)
A und O bedeuten hierbei Ionen in der Stammlösung und der
resultierenden Lösung. A bedeutet die interessanten Ionen in
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der Stammlösung, die entfernt und in die resultierende Lösung transferiert werden sollen. Die gleichfalls vorhandenen Ionen
C haben die gleiche Ladung wie die Ionen A; dabei handelt es sich um die Ionen, die in die Stammlösung transferiert werden
sollen, um die elektrische Neutralität aufrecht zu erhalten. Infolge des gegenläufigen Trattsportmechanismus läßt das !Komplexbildende
Mittel B in der Membran, welche die beiden Lösungen trennt, eine Komplexverbindung AB an der Eintrittsseite der
Membran entstehen, die dann zu der Austrittsseite der Membran diffundiert, wo die Reaktion infolge der hohen Konzentration
der Ionen O sich umkehrt. Die Ionen A treten in die resultierende Losung über, während ein Komplex BG mit Hilfe des Komplex-bildenden
Mittels B und der Ionen 0 gebildet wird, der dam/zurück zur Stammlösung diffundiert. Das komplexbildende
Mittel B wirkt also als Pendel, das die Ionen auf der einen Seite der Membran aufnimmt und sie quer durch die Membran zur
anderen Seite transportiert, wobei es die erforderliche elektrische
Neutralität bewahrt, indem es ein Gegenion in die entgegengesetzte Sichtung transportiert. Die Energie für dieses
Pendelverfahren wird im wesentlichen durch das Konzentrationsgefälle des gleichzeitig vorhandenen Ions C geliefert. Das
Verfahren findet selbst dann statt, wenn das Konzentrationsgefälle für den Transport des Ions A gering oder sogar negativ
ist, vorausgesetzt, daß ein genügend großes Gefälle des gleichzeitig vorhandenen Ions O vorhanden ist1.
Der gekoppelte Transport, der bei einem sogenannten gleich-
030040/0099 ..OR1G.nal inspected
. A ίΓ «
sinnigen Transportmechanismus vor sich geht, wird durch die folgende Gleichung wiedergegeben:
A + D + E ADE (2)
A bedeutet wie oben die interessierenden Ionen in der Ausgangslösung.
D bedeutet ein sogenanntes Gegenion, das eine zur Ladung der Ionen A entgegengesetzte Ladung besitzt, das ebenfalls
in der Ausgangslösung anwesend ist. Infolge des sogenannten gleichsinnigen Transportes läßt das komplexbildende
Mittel E in der Membran einen Komplex ADE aus den in der Ausgangslösung vorhandenen Ionen entstehen, und dieser diffundiert
zur Ausgangsseite der Membran. An dieser Seite dissoziiert der Komplex infolge verminderter Konzentration des Ions
D in der resultierenden Lösung, wobei die beiden Ionen A und D in der resultierenden Lösung in Freiheit gesetzt werden. Das
komplexbildende Mittel E diffundiert auf die Eintrittsseite der Membran zurück. Vorausgesetzt, daß ein genügend großer
Konzentrationsunterschied von D auf den beiden Seiten der Membran existiert, strömt das Ion A selbst dann in die resultierende
Lösung, wenn die Konzentration von A dort größer ist als in der Stammlösung. Das Verfahren wird als gleichsinniger
Transport bezeichnet, da das interessierende Ion T»T>d das Gegenion
gemeinsam quer durch die Membran hindurchtreten.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann eine Zelle oder eine Einheit verwendet werden, die eine Mehrzahl hohler
!Fasern aufweist. Diese ist mit Einrichtungen ausgerüstet, mit
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deren Hilfe die wässerige Stammlösung in die Lumina der Fasern
an ihrem einen Ende eingeleitet werden kann. Nachdem die Flüssigkeit längs der Fasern hindurchgeströmt ist, wird sie am
entgegengesetzten Faserende gesammelt. Die Zelle besitzt ferner Einrichtungen, um den Strom der wässeri«gen, resultierenden
Losung am äusseren Ende der Fasern zu begrenzen, wenn die
Flüssigkeit durch die Zelle hindurchgeleitet wird. Die Fasern haben mikroporöse Wände, und die Wände der verschiedenen Fasern
stellen ein Stützmembransystem in der Zelle dar. Eine mit Wasser nicht mischbare organische Flüssigkeit füllt die
Poren der Faserwände aus und bildet das flüssige Membransystem in der Zelle. Diese organische Flüssigkeit enthält ein komplexbildendes Mittel. Die Ibnenentfernung aus der Stammlösung erfolgt
mit Hilfe des komplexbildenden Mittels, das mit dem in der Stammlösung enthaltenden, interessierenden Ion einen Komplex
entstehen läßt, woran sich eine Diffusion des Komplexes durch die organische Flüssigkeit anschließt, welche die Faserwände
durchdringt. Der gekoppelte Transport erfolgt entweder unter Verwendung eines gleichsinnigen lEransportmechanis-Mus
oder eines G-egenstrommechanismus.
Die das Stützmembransystem bildenden Fasern! Die Fasern des Stützmembransystems sollen aus einem Material
bestehen, das sowohl gegen die Stammlösung wie die resultierende Lösung chemisch beständig ist. Diese Lösungen sind häufig,
wenn auch nicht immer, stark sauer oder alkalisch. Das Material soll gleichzeitig chemisch und physikalisch gegenüber
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der organisclieii Flüssigkeit beständig sein, die die flüssige
Membran bildet. Bevorzugte Materialien für die Zusammensetzung der Fasern sind inerte Polymere wie Polyäthylen, Polypropylen,
Polysulfon, Polytetrafluoräthylen und Polyphenylenoxid.
Die Wände der Fasern sind noch porös und besitzen feine Poren.
Natürlich gibt es in der Praxis obere Grenzen für die Porosität, aber es stehen Fasern zur Verfugung, die eine gute mechanische
Festigkeit bei 3fc?ositäten aufweisen, die zwischen 30 und 60 %
oder mehr liegen.
Die Poren in den Faserwänden sollen auch genügend fein sein, um die Flüssigkeitsmembran durch Kapillarkräfte lange Zeiten,
d.h. mehrere Wochen, bis mehrere Jahre, festzuhalten, ohne daß ein "Aussickern" oder "Ausbluten" des die flüssige Membran
bildenden Mediums in die zu behandelnden Lösungen eintritt. Wenn das Medium der flüssigen Membran aus einigen Poren durch
das Wasser der strömenden Lösungen verdrängt wird, wirken diese mit Wasser gefüllten Poren als Ktirzschlußweg und vermindern die
Wirksamkeit des Verfahrens. Die Kapillar kr aft., die die Flüssigkeit in den Poren zurückhält, ist der Porengröße umgekehrt
proportional. Biese Kraft sollte genügen, um die Flüssigkeitsmeabran
in den Poren gegenüber den Druckunterschieden zurückzuhalten, die etwa infolge der Notwendigkeit der Zirkulation
der Stammlösung und der resultierenden Lösung durch das Innere und über die Aussenflächen der Fasern existieren. Bei der
praktischen Anwendung könnte dieser Druckunterschied etwa in
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der Größenordnung von 0,7 Atmosphären oder mehr liegen.
Der Durchmesser der Poren in den Faserwänden soll vorzugsweise innerhalb der Größenordnung von 0,001 bis 10 Mikron liegen.
Wenn die Poren kleiner als etwa 0,001 Mikron im Durchmesser sind, zeigen sich die Faserwände zu fein porös, um einen freien
Durchtritt der Komplex-Ionen zu ermöglichen. Wenn die Poren jedoch
wesentlich größer als etwa 10 Mikron sind, kann ein Überdruck auf der Faserseite der Stammlösung oder der resultierenden
Lösung dazu führen, das flüssige membranbildende Medium aus den Poren herauszupressen und einen Kurzschlußweg zu eröffnen·
Ein weiteres Erfordernis, das an die Fasern zu stellen ist, besteht darin, daß sie aus einem hydrophoben Material zusammengesetzt
sein müssen, das eine hohe Oberflächenspannung gegenüber Wasser aufweist, damit das Wasser nicht spontan die Flüssigkeitsmembran,
welche die Faserwände durchdringt, verdrängt. Die Wandflächen der Fasern müssen eine größere Affinität für
die organische Flüssigkeit der flüssigen Membran als gegenüber Wasser besitzen.
Um hohe Strömungsgeschwindigkeiten durch die Faserwände zu erzielen, sollten diese Wände verhältnismäßig dünn sein, und
zwar nicht mehr als 0,51 mm dick; vorzugsweise sollen sie eine Dicke von 0,25 mm oder weniger aufweisen. Die Membranstruktur;
die die Stammlösung und die resultierende Lösung voneinander
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trennt und die Form von Wänden feiner, hohler Fasern annimmt, muß eine beträchtliche Festigkeit besitzen. Fasern einer Dicke
in der Größenordnung von 0,05 bis 0,07 mm sind fest genug, um einem Druck von einigen 7 Atmosphären zu widerstehen. Um die
erforderliche Festigkeit zu erreichen, wird ins Auge gefasst, daß die Fasern einen inneren Durchmesser von weniger als 2,5
und vorzugsweise innerhalb der Größenordnung von 0,13 bis 1,27 mm aufweisen sollen. Eine größere Festigkeit läßt sich so-gar
mit geringeren Faserdurchmessern erzielen, aber, wie bereits
oben angegeben, wird die Verstopfung dann zu einem Problem.
Ein Vorteil, der der Verwendung hohler Fasern als Stützmembranstruktur
zugute kommt, ist das sehr günstige Verhältnis der Oberfläche zum Volumen, das mit diesen Fasern erzielbar ist.
So besitzt beispielsweise ein Bohr von einem Durchmesser von 1 cm eine Eohroberf lache pro cmr der darin enthaltenen Flüssig-
P ^l
keit von 4 cm / cm . Bei einer hohlen Faser von einem Durchmesser
von 1 mm beträgt das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen 40 cm /car. Das günstige Verhältnis von Oberfläche zum
Volumen, das sich aus der Verwendung von hohlen Fasern mit geringem Durchmesser ergibt, gestattet die Herabsetzung der Verweilzeit
innerhalb der hohlen Fasern, die erforderlich ist, um ein gewünschtes Ausmaß an Verminderung der Ionenkonzentration
zu erhalten. Ein weiterer Vorteil, der sich aus der kurzen Verweilzeit ergibt, ist die Höglichkeit, Faserlängen zu verwenden,
die erheblich geringer sind als die Längen, die beispielsweise bei Rohren erforderlich sind, die einen inneren Durch-
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messer von 1 cm aufweisen.
Eine Vorrichtung, die bei der praktischen Durchführung der
Erfindung anwendbar ist, wird schematisch in Fig. 1 erläutert. In Fig. 1 ist eine Einheit 24 dargestellt, die ein zylindrisches,
längliches Gehäuse 26 besitzt, das an den Enden durch Absperrungen 28, 30 verschlossen ist. Das Stützmembransystem
in dieser Einheit besitzt die Form länglicher Fasern 29} die
sich zwischen den Absperrungen 28, 30 erstreckten. Die Lumina
oder Innenräume dieser Fasern stehen durch die Absperrungen mit den Bäumen 32, 34· in Verbindung. Die resultierende Lösung
zirkuliert durch das Gehäuse und über die Aussenseite der Fasern unter Verwendung der öffnungen 36, 38 zum Eintritt und
Austritt der resultierenden Lösung. Die Kappen 40 und 42
schließen die Enden des Gehäuses ausserhalb der Absperrungen
28, 30 ab. Die Stammlösung kann durch die Einheit unter Verwendung der Durchlässe 44, 46 zirkulieren, die mit den Bäumen 32,
34 in Verbindung stehen, die ihrerseits - wie beschrieben mit dem Inneren der Bohre kommunizieren.
Die Hohlfasern mit mikroporösen Wänden können auf verschiedene
Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann ein Polymerisat zur Herstellung der Fasern verwendet werden, das zunächst geschmolzen
wird, worauf das geschmolzene Polymerisat dann durch eine Spinndüse ausgepresst wird. Das geschmolzene Polymerisat
enthält vor seinem Auspressen eine Einmischung von fein verteiltem Material, das nach der Faserbildung in der Spinndüse
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— 1*1 it /
durch Auslösen beispielsweise mit einem geeigneten Lösungsmittel in einem schablonierten Löseverfahren entfernt wird, um
den WaHden der fertigen ^aser die.erforderliche Porosität zu
verleihen. Solche Schmelz spinnverfahren sind in den U.S.-Patenten
3 532 527 und 3 494 780 beschrieben.
Die fasern können auch durch Verwendung eines Lösungsmittelsspinnverfahrens
unter Verwendung eines Spinnsystems hergestellt werden, bei dem sich ein Röhrchen in der Austrittsöffnung des
Spinnsystems befindet, eine Methode, wie sie von l.Cabasso, E.Klein und J.E.Smith im Journal of Appl.Polym·Science, Band
20, Jahrgang 1976 auf Seite 2377 beschrieben ist. Eine solche Spinndüse besteht aus zwei konzentrischen Kapillarringen. Die
Polymerlösung wird durch die aussere Kapillare ausgepresst,
während Wasser oder eine andere passende flüssigkeit durch die innere Kapillare gedrückt wird, um das Lumen oder die Bohrung
der faser herzustellen. Nach einem kurzen Trockenverfahren an der Luft wird die faser in einem großen Wasserbad ausgequetscht.
Ein bevorzugtes Material hierfür ist Polysulfon (das Produkt
P-17OO der UniogCarbide). Dabei können verhältnismäßig verdünnte
Gießlösungen verwendet werden, etwa 12 bis 20 Gew.-% der Lösungen in Dimethylformamid, um ein Maximum an Mikroporosität
zu erzielen.
Eine hohle faser, die durch ein Lösungsmittelspinnverfahren,
wie oben beschrieben, gewonnen ist, besitzt eine anisotrope Struktur. Sie besteht im Endeffekt aus Häuten auf der Aussen-
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ft
seite der fasern mit einem Lumen im Inneren der Fasern, die
Poren τοη verhältnismäßig geringer Größe besitzen. In den Wänden der Fasern zwischen den inneren und äusseren. Häuten sind
beträchtlich, größere Poren verteilt. Dies wird durch Pig. 2 erläutert, die eine Zeichnung darstellt, die nach einer Äbtast-Elektronenmikrographie
eines Seils eines Querschnitts einer Polysulfonfaser mit 700-facher Vergrößerung hergestellt ist.
Me verhältnismäßig feinen Poren der inneren und äusseren Häute sind bei 50 und 52 dargestellt. Zwischen diesen inneren und
äusseren Häuten sind verhältnismäßig große Poren in den Wänden der Faser vorhanden. Die anisotrope Natur solcher fasern stellt
ein bevorzugtes Merkmal dar. Optimal sollen die faserwände sehr feine Poren aufweisen, um möglichst große Kapillarkräfte zu
erzeugen, die die organische Flüssigkeit innerhalb der Fasern zurückhalten; aber andererseits soll die Gesamtporosität so
hoch wie möglich sein, um eine möglichst große Strömung zu gestatten.
Bei den meisten isotropen Membranen besteht die allgemeine Tendenz für eine Abnahme der Gesamtporosität in dem
Maße, wie die Porengröße abnimmt. Dies ist jedoch bei den anisotropen fasern, wie sie in Fig.2 dargestellt sind, nicht der
fall. Solche faser kann beispielsweise eine Gesamtporosität zwischen 50 und 80 % aufweisen, selbst wenn die äusseren Häute
nur Porengroßen von 0,01 bis 0,1 Mikron besitzen.
für gewöhnlich werden fasern von kontinuierlicher Länge erzeugt, die dann auf die passende Länge zum Zusammenlegen in
der Einheit oder der Zelle zurecht geschnitten werden, wie dies
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in Fig. 1 dargestellt ist. Bei der Herstellung der Einheit
kann eine Anzahl von lasern in die rohrförmige Hülle oder das Gehäuse eingebracht werden. Beide Enden der Hülle können dann
mit einer geeigneten Verbindung, beispielsweise einem Epoxyharz,
vergossen werden. Nachdem das Epoxyharz gehärtet ist, wird der Überschuß abgeschnitten und beide Enden des Gebildes werden
dann durch das Vergußmaterial hindurch abgeteilt, so daß die Faserenden offen liegen. Auf diese Weise wird die Membranstützstruktur
vervollständigt.
Die mikroporösen Wände der Hohlfasern werden mit einer organischen
Flüssigkeit imprägniert, um ein flüssiges Membransystem
herzustellen, indem man die organische Flüssigkeit, die die Membran bilden soll, durch die Lumina der Fasern einige Hinuten
hindurchzirkulieren läßt. Innerhalb dieser Zeit dringt die Flüssigkeit spontan durch Kapillarität ein. Die überschüssige
Flüssigkeit wird entfernt, und das Gebilde ist nun gebrauchsfertig.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung ist es wichtig, daß die wässerige Ausgangslösung durch die Lumina
der Fasern zirkuliert, während die resultierende Lösung über die Aussenseite der Fasern strömt. Auf diese Weise ist eine
Konzentrationspolarisation, die das Bestreben zeigt, die Strömung der interessierenden Ionen aus der Ausgangslösung in die
resultierende Lösung zu vermindern, auf ein Minimum herabgedrückt.
Die Wirkung der Ebnzentrationspolarisation besteht
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darin, den herrseilenden Konzentrationsgradienten und infolgedessen
die Strömung durch die Membran herabzusetzen. So besteht
beispielsweise bei dem gekoppelten Transportverfahren, das durch die Gleichung 1 beschrieben wird, eine Strömung des Ions A,
also des interessanten Ions, aus der Stammlösung zur resultierenden
lösung, und eine Gegenströmung des Ions 0 aus der resultierenden
Lösung zur Stammlösung. Infolge dieser Strömung besteht die Gefahr, daß die Stammlösung, soweit sie sich unmittelbar
an der Membranoberflache befindet, an dem Ion A, das durch
die Membran, d.h. die iaserwand, hindurchtransport wird, verarmt,
während sie sich an ihrem Ion G anreichert, das aus der Membran austritt. Umgekehrt reichert sich an der Resultatseite
der Membran die Grenzschicht an ihren A an und verarmt an ihren 0. Infolge dieser Effekte ist der reine Eonzentrationsunterschied
der Arten A und O auf beiden Seiten der Membran gegenüber
den Werten in der Hauptmenge der Lösung vermindert. Ein starkes Buhren vermindert diese Grenzschichtkonzentrationen,
und bei der praktischen Durchführung der Erfindung ist es wichtig, eine solche Bewegung zu erzielen.
Obwohl ein gewisser Grad von Turbulenz auf beiden Seiten der Membran erforderlieh ist, wenn eine Eonzentrationspolarisation
vermieden werden soll, hat es sich gezeigt, daß der Strom der interessanten Ionen aus der stärker verdünnten Lösung, d.h. der
Staemlösung, gegen eine Eonzentrationspolarisation empfindlicher
ist als die Strömung des Ions aus der konzentrierteren Lösung,d.h. der resultierenden Lösung. Beim Pumpen der Stamm-
030040/Q099 original inspected
lösung in die Lumina der Fasern wird eine positive Strömung der wässerigen Stammlösung über die gesamten inneren Wandflächen
der Fasern sichergestellt. Selbst wenn die Lösung auf der Aussenseite der Fasern sehr rasch zirkuliert, können in der
Praxis doch stagnierende Gebiete auftreten, in denen eine ernsthafte Polyrisation erfolgt. Für gewöhnlich werden Strömungsgeschwindigkeiten
über die Fasern zur !Regelung der Eonzentrationspolarisation in der Größenordnung von ΊΟΟ bis
300 cm/Min, verwendet, obwohl in manchen Fällen auch so hohe
Geschwindigkeiten von 500 cm/Min, erforderlich sein können, um
die Polarisation in geeigneter Weise zu regeln. Auf der Pro— duktseite der Fasern ist die Umlaufgeschwindigkeit bedeutend
geringer, für gewöhnlich 5 bis 50 cm/Min.
Die organische« mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit,
welche die flüssige Membran bildet:
Wie oben bereits angegeben, wird das flüssige Membransystem dadurch hergestellt, daß die Poren des mikroporösen Stützmembransystems
mit einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Flüssigkeit getränkt werden, die ein komplexbildendes Mittel
enthält und ausserdem noch einen Flüssigkeitsüberträger aufweisen kann.
Das komplexbildende Mittel soll vorzugsweise mit dem Ion .
oder der Gruppe von Ionen in der Aasgangslösung, deren Entfernung erwünscht ist, einen reversiblen Komplex bilden. Das
komplexbildende Mittel und der sich bildende Ionen-Eomplex
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sollen gegenseitig und mit anderen Flüssigkeiten, die einen
Teil der die Membran bildenden Flüssigkeit darstellen, mischbar
sein. Natürlich soll das komplexbildende Mittel jedoch
nicht in der Ausgangs- oder der resultierenden Lösung löslich
sein. Man kann feste komplexbildende Mittel verwenden, vorausgesetzt,
daß sie sieh in einem passenden, mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeitsüberträger lösen. Die Erfordernisse,die
an das in dem Verfahren verwendete komplexbildende Mittel gestellt werden, lassen sich durch verschiedene Verbindungen erfüllen,
und eine vollständige Liste läßt sich aus Arbeiten über Lesungsmittelextraktion und Ionenaustausch erhalten. Besonders
wertvoll sind das Buch: "Solvent Extraction in Analytical
Chemistry" von G.H. Morrison und H.P.Freiser, John Viley
und Sons,Inc., New York, 1957 sowie "Solvent Extraction Chemistry
of Metals" von H.A.G. McKay, T.V. Healy, I.L. Jenkins und
A. Naylor (Eds.), McMillan & Sons Publisher, London, 1965.
Die Wahl der Mittel für ein bestimmtes Trennen oder Ebnzentrierverfahren,
und die Art und Weise der Durchführung, d.h. Gegentransport oder Gleichstromtransport hängt von dem oder den
zu behandelnden Ionen ab, weiterhin von dem Zustand des Ausgangsstroms,
sowie von den erforderlichen Trennungs- und Konzentrationsfaktoren.
Bei geeigneter Auswahl des komplexbildenden Mittels, lassen sich hohe Trenn- und Konzentrationsfaktoren
erreichen, ohne zu extremen Bedingungen,beispielsweise des
pH-Wertes oder der Ionenkonzentration, greifen zu müssen, um den Prozess durchzuführen.
030040/0099
- -2Θ- - .9 0.
Ein wertvoller Parameter bei der Auswahl der komplexbildenden Mittel ist der Verteilungskoeffizient K für das besondere interessierende
Ion, der wie folgt definiert wird:
■a-
Konzentration des Ions in der organischen Phase
JX ■
Konzentration des Ions in der wässerigen Phase
Wenn eine wässerige Stammlösung von einer wässerigen Produktlösung
durch ein Membran trennsystem abgetrennt wird, das aus
einer flüssigen Membran besteht, wie dies bei der Erfindung in Betracht gezogen wird, läßt sich der Verteilungskoeffizient für
das interessierende Ion für die Ausgangsseite der Trennmembran berechnen, indem man die Konzentration des Ions in der organischen
Phase, also in der flüssigen Membran, zur Konzentration des Ions in der wässerigen Stammlösung in Bezug setzt. Der 7erteilungskoeffizient
läßt sich auch für die Produktseite der Trennmembran bestimmen, indem man die Konzentration des interessierenden Ions in der organischen Phase zur Konzentration des
Ions in der wässerigen Produktlösung in Beziehung setzt. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung ist es vorzuziehen,
daß der Verteilungskoeffizient für das interessierende Ion auf der Ausgangsseite der Trennmembran größer als 2 ist, und daß
dieser Verteilungskoeffizient mindestens das Zweifache des Verteilungskoeffizienten darstellt, der auf der Produktseite
der Membran existiert.
Typische Daten für den Verteilungskoeffizienten des Kupferions
0 30OAO/0099
--24·-. J? V
in Abhängigkeit von dem pH-Wert der wässerigen Blase sind in
!Fig· 3 unter Berücksichtigung verschiedener, im Handel erhältlicher,
mit Wasser nicht mischbarer, organischer komplexbildender Mittel aufgezeichnet, die zu 10 Volumen-% mit Leuehtöl verdünnt
sind· Bei der Bestimmung der Daten des Yerteilungskoeffizienten
wurde eine Konzentration von 2.000 Teilen Kupfer/Million in der wässerigen Haase verwendet. Die K-Werte sind durch unmittelbare
Lösungsmittelextraktion des Metallions mit der organischen Eomplexphase erhalten. Die Kurve 56 i& i*ig· 3 gibt
die Daten wieder, die mit Eelex 100 gewonnen sind, einem flüssigen
komplexbildenden Mittel, das ein substituiertes 8-Hydroxychinolin folgender allgemeiner !formel darstellt:
^-OH2-O(GH$)2 -OH2-O(OH3)
OH GH-OH2
Die läirve 58 gibt die Daten wieder, die mit LIX 63N, erhalten
sind, einem flüssigen komplexbildenden Mittel folgender Formel:
-OH (G2H5)-OH-O-GH(O2H5)-(OH2)5
O
H NOH
Die Eorve 60 gibt die Daten wieder, die mit LIX 64N erhalten
sind, einem flüssigen komplexbildenden Mittel, das eine Mi schung von etwa 5 % LIX 63N und etwa 95 % Hydroxyoxim darstellt,
das in etwa der gleichen Menge eines Erdöldestillats gelöst
030040/0099
ist und die folgende Formel besitzt:
NOH
j
j
Die aus Fig.3 ersichtlichen. Daten sind hilfreich bei der Auswahl,
welches komplexbildende Mittel in einem speziellen Verfahren anzuwenden ist. Beispielsweise möge das Verfahren der
Wiedergewinnung von Kupfer aus einem Spülbad der Elektroplattierung
betrachtet werden. Das Spülbad weist gewöhnlich einen pH-Wert von 2,5 auf und enthält gewohnlich 0,1 Gew.-% Kupfer.
Das Plattierbad selbst besitzt einen pH-Wert von 1,5 und enthält etwa 5 Gew.-% Kupfer. Das Ziel besteht darin, das Kupfer
aus dem Spülbad zu gewinnen, um eine konzentrierte Lösung herzustellen, die man unmittelbar zurück in das Plattierbad einspeisen
kann, sowie eine verdünnte Lösung, die man in den Abflußkanal ablaufen lassen kann. Aus Fig. 3 läßt sich ersehen,
daß LIX 64-N ein geeignetes komplexbildendes Mittel darstellt.
Die Verteilungswerte des Kupfers in diesem Mittel sind beim pH-Wert des Spülbades beträchtlich, aber bei dem pH-Wert des
Plattierbades wird das Kupfer in der wässerigen Phase wieder
in Freiheit gesetzt. Das Mittel LIZ 63N ist für dieses Verfahren
nicht angezeigt. Es ist ein schwaches komplexbildendes Mittel,und der Verteilungskoeffzient des Kupfers bei dem pH-Wert
des Spülbades ist so gering (0,1), daß eine geringe Verteilung des Kupfers in der flüssigen Membranphase auftreten
würde, so daß der Fluß des Kupfers durch die Membran sehr
030040/0099
gering ist. Das Mittel Kelex 100 ist andererseits zu kräftig
als komplexbildendes Mittel für das Flattierbad. Senn selbst bei dem pH-Wert des Plattierbades würde noch eine Verteilung
des Kupfers in der flüssigen Membranphase stattfinden, und die
Strömung des Kupfers durch die Membran würde wiederum gering sein. Bei Verwendung des Mittels LIX 64N als Flüssigkeitsmembran
unter den beschriebenen pH-Wert-Bedingungen erfolgt eine erhebliche Strömung des Kupfers aus der verdünnten Lösung in
die Lösung, die 5 Gew.-% Kupfer enthält. !Tatsächlich setzt
sich die Strömung des Kupfers fort, bis seine Konzentration in der Spülbadlösung auf einen Wert von etwa 50 Teilen /Million,
also 0,00^ Gew.-%, fällt. Pas bedeutet also, daß das Kupfer
aus einer verdünnten Lösung "aufwärts11 in eine Lösung strömt,
die 1000-fach stärker konzentriert ist.
Das Konzept der Trennung durch das gekoppelte Transportmembranverfahren
läßt sich auch unter Bezugnahme auf das zweite praktische Beispiel erläutern. Bei der Kupferextraktion aus geringwertigen
Erzen beim "Auslaugen von Halden" ist es erwünscht, einen Ausgangsstrom zu verwenden, der etwa 0,2 Gew.-% Kupfer
bei einen pH-Wert von 1,5 bis 3»0 mit erheblicher Verunreinigung
von Eisen enthält; dabei soll das Kupfer von dem Eisen getrennt und die Kupferlösung auf eine Konzentration gebracht
werden, die den Bedingungen der gewöhnlichen elektrolytischen Kupfergewinnung entspricht, d.h. eine 2%ige Kupferlösung mit
einem pH-Wert von 0. Bei diesem Anwendungsverfahren muß also das Kupfer sowohl vom Eisen getrennt als auch konzentriert
030CU0/Q099
werden. Die Pig.4 zeigt die Verteilungskurven für Kupfer und
Eisen mit zwei komplexbildenden Mitteln in Abhängigkeit von dem
pH-Wert der wässerigen Lösung. Beide Mittel liefern einen gekoppelten Transport von Kupfer unter den oben angegebenen Bedingungen.
Wenn der pH-Wert der Ausgangslösung,(d.h. der Auslaugeflüssigkeit der Halde) weniger als 2,5 beträgt, ist Kelex
100 das bevorzugte Mittel, da der Verteilungskoeffizient in der Ausgangslösung bei LIX 64-R unterhalb eines pH-Wertes von
2,5 zu gering ist. Der Verteilungskoeffizient für Eisen bei einem pH-Wert von 2,5 oder darunter ist bei Kelex 100 ebenfalls
in günstiger Weise niedrig. Demnach dürfte die Strömung des Eisens durch die Membran niedrig sein,und es läßt sich eine
saubere Trennung ermöglichen. Wenn jedoch die Aasgangslösung einen pH-Wert zwischen 2,5 und 3»0 aufweist, ist der Verteilungskoeffizient
für Eisen bei Kelex 100 erheblich; infolgedessen dürfte einiges Eisen zusammen mit dem Kupfer durch die
Membran hindurchtreten. Somit ist bei einem Ausgangs-pH-Wert unter 2,5 Kelex 100 das bevorzugte komplexbildende Mittel,
während oberhalb eines pH-Wertes von 2,5 LEX 64-N als Agens
vorzuziehen ist.
In dem oben beschriebenen Beispiel ist das Gegenion, das für den Transport des Kupfer verwendet wird, das Wasserstoffion, d.h.
die treibende Kraft ist der pH-Gradient. Dies braucht indessen nicht der Jail zu sein. So existiert beispielweise bei einem
pH-Wert von 3 Uran in verdünnter Schwefelsäurelösung als Komplexanion
UOgCSO^)^· In diesem Fall würde das geeignete
030040/0099
Gegenion, um das Ur anylsulfation bei dem gekoppelten Transportmembranverfahren
in Bewegung zu setzen, beispielsweise das Ohlorion darstellen. KLg. 5 zeigt den Verteilungskoeffizienten
von Uran mit einer komplexbildenden Aminverbindung, nämlich Al amine 336, das mit Leuehtöl und Isodecanol verdünnt ist, und
zwar als Punktion der Eochsalzkonzentration in der wässerigen Lösung. Al ami η 336 stellt ein Trioctylamin der Formel (GgHxJr7)JN
dar. Sin stabiler Komplex existiert bei einer Eochsalzkonzentration
unter 0,1 Molar, aber wenn die Konzentration auf etwa 0,3 Molar steigt, wird das Uran aus der organischen Phase herausgedrängt.
Die günstigsten Bedingungen für ein Strömen des Uranylkoaplexions mit Hilfe von Alamine 336 sind somit eine Ausgangslösung
mit einer geringen Ionenkonzentration und einer resultierenden Lösung mit einer Ionenkonzentration oberhalb etwa 0,2.
Für Metalle ist eine große Anzahl von komplexbildenden Mitteln
verfügbar. Besonders geeignete komplexbildende Mittel sind solche, die gegenüber Kationen in Lösungen eine hohe spezifische
Wirkung ausüben, wie beispielsweise bestimmte substituierte 8-Hydroxychinoline, ^ -Hydroxyoxime, Salicyl aldoxime, und
Naphthensäuren. Die 8-Hydroxychinolin-Verbindungen, die im Zusammenhang
mit dem vorliegenden Verfahren besonders für die Abtrennung von Metallen brauchbar sind, lassen sieh generell
durch folgende Formel wiedergeben: ■ τ>5
E6
030040/0099
Jede der B-Gruppen dieser Formel kann Wasserstoff oder eine
gegebenenfalls inert-substituierte Eohlenwasserstoffgruppe darstellen, wie Alkenyl, Alkyl, Alkynyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl,
Aryl, oder eine Kombination dieser Gruppen, wie Alkaryl, Aralkyl,
Aralkenyl, Alky Icy clo alkyl usw. Mindestens eine der mit
1R1 bezeickneten Gruppen muß jedoch eine Eohlenwasserstoffgruppe
sein. Ein inerter Substituent kann anwesend sein, solange dieser die Löslichkeit des substituierten 8-Hydroxyehinolins in organischen
Lösungsmitteln oder die Löslichkeit des hieraus gebildeten Metallkomplexes nicht nachteilig beeinflußt. Der entstehende
Metallkomplex muß mindestens etwa zu 2 Gew.-% in dem organischen Lösungsmittel löslich bleiben. Die bevorzugte Stellung
des Kohlenwasserstoffsubstituenten im 8-Hydroxychinolinkern
ist derart zu wählen, daß vorzugsweise ein Komplex mit dem gewünschten Metallion in der wässerigen Lösung entsteht. Die
Summe der Kohlenstoff atome in den Ε-Gruppen muß mindestens etwa
8 betragen, sie kann bis auf 24 oder mehr steigen. Bevorzugte R-Gruppen sind Alkylbenzyl- oder 8-Alkenylgruppen, die 12 bis
18 Kohlenstoff atome enthalten, und vorzugsweise in der 3-, 6- oder 7-Stellung gebunden sind. Optimal ist die Substitution in
der 7-Stellung, wobei die größte Affinität gegenüber dem Metallion
erzielt wird. Hinsichtlich einer vollständigen Beschreibung dieser mit Kohlenwasserstoffen substituierten 8-Hydroxychinoline
wird auf die Südafrikanische Patentanmeldung Nr. 69/4397 von Budde,Jr. und Mitarbeitern verwiesen, die an
die Ashland Oil, Inc. übertragen ist.
030040/0099
Eepräsentative Verbindungen, die für die Komplexbildung verwendbar
sind, und innerhalb des Bereiches der obigen allgemeinen Formel liegen, sind folgende: 7-Octylbenzyl-8-hydroxychinolin,
7-Dodecylbenzyl-8-hydroxyehinolin, 7-Nonylbenzyl-8-hydroxychinolin,
7-Ditertiärbutylbenzyl-8-hydroxychinolin, 7-Hexadecenyl-8-hydroxyehinolin,
7-Dibenzyl-8-hydroxychinolin, 7-Dimethyloicyclopentaaüenyl-8-hydroxyehinolin, 7-fhenyldodec
enyl-8-hy droxy chinolin, und dergleichen; es handelt sich um
Verbindungen, bei denen eine oder mehrere Kohlenwasserstoffgruppen an den Ε-Kohlenstoff atomen an der 2-, 3-» 4-, 5- oder
6-Stellung sitzen. Mischungen dieser 8-Hydroxychinolin-Derivate
können gewünschtenfalls verwendet werden.
Eine andere bevorzugte Art von komplexbildenden Mitteln ist die Klasse der X-Hydroxyoxime, die unter anderem in den U.S.Patenten
3 224 873; 3 276 863; tmd 3 479 378 beschrieben
sind. Diese Verbindungen haben die allgemeine Formel:
HO IiOH
Dabei können Ea, R und Ec irgendwelche Kohlenwasserstoffradikale
sein, wie aliphatische oder ilkylaryl-Eadikale. E kann
auch Wasserstoff sein. Vorzugsweise sind Ea und E0 ungesättigte
Kohlenwasserstoffreste oder verzweigte Alkylgruppen, die etwa 6 bis etwa 20 Kohlenstoff atome enthalten. Ea und E können
vorzugsweise gleich sein, aber wenn es sich um Alkylgruppen handelt, sind diese vorzugsweise mit den zentralen Kohlenstoff-
030040/0099 ORIGiNAL INSPECTED
atomen durch ein sekundäres Kohlenstoffatom verbunden. R bedeutet vorzugsweise Wasserstoff oder einen ungesättigten Kohlenwasserstoff
rest oder eine verzweigte Alkylgruppe, die etwa 6 bis etwa 20 Kohlenstoff atome enthält. Das Oxim enthält im
ganzen vorzugsweise etwa 14- bis etwa 40 Kohlenstoff atome. Brauchbare Substituenten für Ra, R und R° sind ausser Wasserstoff
ungesättigte Gruppen wie Heptenyl, Octenyl, Decenyl, Octadecyl, Octadecynyl, und 2-lthyloctadecenyl.
Zu den brauchbaren Alkylgruppen gehören 2-Äthylhexyl, 2,3-Diäthylheptyl,
2-Butyldecyl, 2-Butylhexadecyl, 2,4-Ithylbutyldodecyl,
4-Butylcyclohexyl, und dergleichen. Beispiele
der bevorzugten o^-Hydroxyoxime sind 19-Hydroxyhexatriaconta-9,27-dien-18-oxim,
5, lO-Diäthyl-e-Hydroxytetradecan^-oxim,
sowie 5^8-Diäthyl-7-hydroxydodecan-6-oxim. Andere geeignete
Oxime sind Salicylaldoxime und deren _ Derivate. Die oben-genannten
Hydroxychinoline und Oxime sind Verbindungen, die allgemein
in der Technik bekannt und im Handel erhältlich sind.
Als Kationen sind auch Organophosphoröäuren, die durch die
Formel :
0
R«-0- P - 0
R«-0- P - 0
Ϊ
OH
OH
wiedergegeben werden, besonders wertvoll. In der SOrmel bedeuten
R und R1 Wasserstoff, aliphatische, Aryl- oder Aralkyl-
030040/0099
--29·-
Gruppen, wobei nicht mehr als einer der Substituenten R Wasserstoff
sein soll. Der Ausdruck " aliphatisch^ Gruppen" umfasst
verzweigte und durch Alkyl- oder Aryl-substituierte Eadikale.
Der Ausdruck "Aryl" umfasst auch mit Alkyl-substituierte Aryl-Sadikale.
Zu den brauchbaren Organophosphorsäuren gehören: Di-2-äthylhexy!phosphorsäure, Octy!phosphorsäure, Dodecylphosphorsäure,
Amy!phosphorsäure, Isoamy!phosphorsäure, Heptadecy!phosphorsäure,
Di-1-methylhepty!phosphorsäure, Diisooctylpho
sphorsäure, Di-2-äthyl-4-methylpentylpho sphorsäure,
Di-S-propyl-^methylpentylpho sphorsäure, Octylphenylphosphorsäure,
Di«*pheny!phosphorsäure, Isooctyl- oder Stearyl-Derivate
von sauren Alkylphosphaten und dergleichen.
Organische Amine, die durch die Formel:
E1-N
E"
E"
wiedergegeben werden, können ebenfalls für den Transport von anionischen Met allarten, wie Uran, Vanadin, Chrom, Wolfram und
dergleichen, verwendet werden. In der Formel bedeuten E, E1 und
Ett" Wasserstoff, aliphatische, Aryl- oder Alkyl-Eeste. Offensichtlich
können diese Verbindungen auch in Form ihrer quaternären Ammoniumsalze verwendet werden.
Zahlreiche der im vorherigen Abschnitt beschriebenen organischen komplexbildenden Verbindungen sind Flüssigkeiten; daher
030040/0099 .WGINAL INSPECTED
bedürfen sie keines flüssigen Übertragungsmittels. Pur feste
Verbindungen jedoch, oder in solchen fällen, in denen der Metallkomplex
und das freie komplexbildende Mittel nicht vollständig miteinander mischbar sind, kann ein Lösungsmittel als
flüssiges Übertragungsmittel verwendet werden. Dieses flüssige Übertragungsmittel kann noch eine zweite funktion übernehmen»
Die brauchbaren komplexbildenden Mittel bestehen aus verhältnismäßig
viskosen flüssigkeiten bei Zimmertemperatur, und das Diffusionsvermögen des Metallkomplexes in diesen flüssigkeiten
ist im allgemeinen nicht hoch. Durch Verdünnen des komplexbildenden Mittels mit einem flüssigen Übertragungsmittel wird die
Viskosität vermindert und das Diffusionsvermogen entsprechend erhöht. Auf diese Veise können stärkere Strömungen des Metallkomplexes in Gegenwart des Übertragungsmittels erzielt werden,
selbst wenn die Verteilung des Metalls in der flüssigkeitsmembran annähernd in dem Verhältnis des Volumenbruchteils vermindert
wird, in dem das flüssige Übertragungsmittel zugesetzt wird.
Brauchbare Übertragungsmittel sind im allgemeinen alle inerten Kohlenwasserstoffe, die sowohl für das komplexbildende Mittel
an sich als auch für den entstandenen Metallkomplex Lösungsmittel darstellen und mit keiner der anderen Verbindungen unter
den Bedingungen des gekoppelten iDransportverfahrens reagieren.
Im allgemeinen werden flüssige aliphatisch^, cycloaliphatische, aromatische, cycloaliphatisch- aromatische, aliphatisch-aromatische
Kohlenwasserstoffe oder deren Ghlorierungsprodukte
030040/0099
bevorzugt als flüssige Übertragungsmittel für das komplexbildende
Mittel verwendet. Am besten ist es, wenn das Übertragungsmittel einen Siedepunkt in der Größenordnung zwischen 50° und
etwa 3250C aufweist. Indessen kann grundsätzlich, fast jede Flüssigkeit
als Übertragungsmittel verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie:
1. ein Lösungsmittel für das komplexbildende Mittel, darstellt;
2. ein Losungsmittel für den Metallkomplex bildet, und
3. mit Wasser nicht mischbar ist.
Beispiele geeigneter flüssiger Übertragungsmittel sind: Benzol,
!Toluol, Xylol, aliphatische aromatische Erdölfraktionen wie Schwerbenzin und deren Abkömmlinge, sowie Mischungen der oben
genannten Verbindungen. Zusätzlich zu den einfachen aliphatischen Kohlenwasserstoffen können noch andere Kohlenwasserstoffe
verwendet werden, wie: aromatische, cycloaliphatisch-aromatische,
aliphatisch-aromatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe und deren chlorierte Abkömmlinge.
Bestimmte Beispiele von Arbeitsbedingungen, unter denen das gekoppelte
Transportverfahren praktisch durchgeführt wird, sowie der innezuhaltenden Konzentrations- und Trennungsfaktoren sind
Oa bereits beschrieben worden. Weitere Beispiele werden im folgenden
kurz angegeben.
ORIGINAL INSPECTED 0300A0/0099
Etwa 1000 Polysulf onfasern mit Mikroporen , die durch ein Lösungsmittelspinnverfahren
aus Dimethylformamid hergestellt sind und eine durchschnittliche Wanddicke von 0,05 "bis 0,08 mm besitzen,
einen durchschnittlichen inneren Durchmesser von 0,76 bis 1,02 mm, eine Porosität innerhalb der Größenordnung von 60
bis 80 % und eine Porenöffnung an der Membranoberfläche inerhalb der Größenordnung von 0,01 bis 0,02 Mikron besitzen, werden in
einer Hohlfasereinheit der in Fig.1 dargestellten Art eingesetzt. Die Fasern haben eine ähnliche Struktur, wie sie in Fig.2
dargestellt ist. Die durchschnittliche Länge der Fasern betrug 76,2 cm. Die Faserwände waren mit einer 30 Yol.-%igen Lösung
von Kelex 100 imprägniert, einem substituierten 8-Hydroxychinolin, das von der Firma Ashland Chemical Go. hergestellt wird;
das Mittel war in einem Kohlenwasserstoffdestillat gelöst, das
unter dem Famen Kermac 4-7OB von der Firma Kerr-MeGee in den
Hande^ebracht wird· Eine wässerige Stammlösung, die 0,2 Gew.-%
Kupfer enthielt und einen pH-Wert von 1,7 besaß, wurde durch die Lumina der Fasern mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 cm
pro Minute bis mehr als 1500 cm/Min, hindurchgeleitet. Die resultierende
wässerige Lösung enthielt 2 Gew.-% Kupfer, die in 1-fach molarer Schwefelsäure gelöst waren. Bei einer Umlaufgeschwindigkeit
von mehr als etwa 300 bis 400 cm/Min, war der Kupfertransport im wesentlich konstant und betrug etwa 3»2 ug
Kupfer/cm in der Minute. Bei einer geringeren Zirkulationsgeschwindigkeit durch die Fasern was der Kupfertransport durch
Konzentrationspolarisation erheblich beeinträchtigt, so daß
030040/0099
der Kupfertransport erheblich, vermindert war. Die Ergebnisse
sind graphisch, in Fig.6 dargestellt. Venn die Stammlösung auf
einer Strömungsgeschwindigkeit von 300 cm/Min, gehalten wurde
und die resultierende Lösung mit verschiedenen Geschwindigkeiten zirkulierte, blieb der Transport durch die Membranen im
wesentlich unverändert, selbst wenn die Geschwindigkeit der resultierenden Lösung auf der Aussenseite der Pasern auf eine
so geringe Geschwindigkeit wie 5 cm/Min, gedrosselt wurde. Sie
obigen Angaben zeigen die Bedeutung einer wirksamen Kontrolle der Kbnzentrationspolarisation in der wässerigen Stammlösung.
2 Liter einer wässerigen Stammlösung, die 0,2 Gew.-% Kupfer
enthielt und einen pH-Wert von 2,5 besaß, wurde durch die Lumina
der fasern, die in der in. Beispiel 1 beschriebenen Einheit zusammengefasst
waren, mit einer Geschwindigkeit von 20 m/Hin, hindurchgeleitet. Sie resultierende Lösung, die 2 Gew.-% Kupfer
in. 1-fach molarer Schwefelsäure enthielt, zirkulierte auf der JLussenseite der fasern. Die Konzentration des Kupfers in der
wässerigen Stammlosung fiel rasch auf 0,1 Gew.-% nach etwa 90
Minuten, auf 0,05 Gew.-% nach 150 Minuten, und auf 0,02 Gew.-%
nach etwa 4 Stunden.
Etwa 700 mikroporöse Polysulfonfasera der in Beispiel 1 beschriebenen
Art wurden in einer Fas er einheit montiert, wie sie in
ELg.1 dargestellt ist. Die mikroporösen Wände der Fasern wurden
0 3 0 0 4 0/0099
mit einer 30 Yol.-%igen Lösung von Kelex 100 in Kermac 470B
imprägniert. Eine künstlich hergestellte Kupferlosung eines Auslaugeverfahrens, die bei einem pH-Wert von 2,5 gepuffert war,
und 0,2 Gew.-% Kupfer enthielt, wurde durch die Lumina der Fasern mit einer durchschnittlichen Lineargeschwindigkeit von
50 cm/Min, hindurchgeleitet. An der Aussenseite der Fasern
zirkulierte eine 2 Gew.-%ige wässerige Kupferlosung in 1-fach
molarer Schwefelsäure mit einer Lineargeschwindigkeit von etwa 5 bis 10 cm/Min. Innerhalb einer Zeitdauer von 45 Tagen fiel
der Transport der Kupferionen von einem ursprünglichen Wert
2 2
von etwa 4 ug/cm pro Minute auf etwa 1,5 bis 2,ο iig/cm pro Min.
lach 45 Tagen wurde die Strömungsgeschwindigkeit schrittweise bis zu einer Lineargeschwindigkeit von 3 m/Min, erhöht; in dem
Maße wie die Stromungsgeschwindigkeit wuchs, stieg auch der
Ionentransport bis zu einem Wert von etwa 10 lag/cm pro Minute.
Sie obigen Angaben beweisen, daß die flüssigen Membranen innerhalb
der mikroporösen Faserwände für lange Zeitdauer aufrecht erhalten werden können.
Etwa 1200 mikroporöse Polysulfonfasern, wie in Beispiel 1 angegeben,
wurden zu einer Fasereinheit der in Fig.1 dargestellten Art zusammengefasst. Sie mikroporösen Faserwände wurden mit
einer Lösung LIX 64U gefüllt. Eine Auslaugeflüssigkeit einer Kupferhalde wurde als wässerige Stammlösung verwendet; sie
besaß einen pH-Wert von 2,0 bis 2,5 und eine Kupferkonzentration
von 0,12 Gew.-% Kupfer; sie wurde durch die Lumina der
030040/0099
fasern mit einer Geschwindigkeit von 7 m/Min, hindurchgeleitet.
Auf der Aussenseite der fasern zirkulierte eine wässerige resultierende
Lösung, die etwa 4 Gew«-# Kupfer enthielt, die in
Schwefelsäure einer Konzentration von etwa 150 g/Liter gelöst war, mit einer Geschwindigkeit von 50 cm/Min. Dabei wurde ein
Kupfer transport von etwa 3 »g/cm pro Minute durch die fasern
erreicht.
Unter Verwendung einer Fasereinheit, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde eine wässerige Stammlösung, die 0,2 Gew.%
Kupfer und 0,1 Gew«-% ferrieisen enthielt, und einen pH-Wert
von 2,5 besaß, durch die faseriumina mit einer Geschwindigkeit von etwa 7 m/Min, hindurchgeleitet· Eine wässerige resultierende
Lösung mit etwa 100 g/Liter Schwefelsäure zirkulierte auf der Aussenseite der fasern mit einer Geschwindigkeit von etwa 10
cm/Min. Dabei wurde ein ursprunglicher Kupfer transport durch
die fasern von etwa 7 J*S /cm pro Minute festgestellt, während
der Eisentransport weniger als 0,01 mg/cm pro Minute betrug.
Venn 90 % des in der wässerigen Stammlösung enthaltenen Kupfers
durch die faserwände hindurchgetreten waren, war der Kupfertransport
auf etwa 3,8 ug/cm pro Minute gefallen, während der Eisentransport etwa 0,02 ng/cm pro Minute betrug.
Unter Verwendung einer Polysulfonhohlfasereinheit, ähnlich der,
wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde eine wässerige
030040/0099
Stammlösung mit 0,2 Gew.-% Kupfer und einem pH-¥ert von 2,5
durch, die Lumina der Fasern mit einer Geschwindigkeit von 7»2
m/Hin, hindurchgeleitet. Auf der Aussenseite der Fasern zirkulierte
eine wässerige rsultierende Lösung, die 2 Gew.-% Eupfer
in Schwefelsäure einer Konzentration von 100 g/Liter enthielt, mit einer Geschwindigkeit von 60 cm/Min. Nach einer Stabilisierungsperiode
von etwa 1 Stunde wurde ein Eapfertransport von 5 ug/cm-Min. erreicht. Die wässerige Staamlosung und die
resultierende Lösung wurden dann miteinander ausgewechselt, wobei die wässerige Stammlosung auf der Aussenseite der Fasern
mit einer Geschwindigkeit von 60 cm pro Hinute zirkulierte, während die resultierende wässerige Losung durch die Lumina
der Fasern mit einer Geschwindigkeit von 7*2 m/Min, hindurchströmte.
Infolge dieser Maßnahme fiel der Eapfertransport auf 0,2 ug/cm pro Minute.
030040/0099
Le
erse'i'te
Claims (3)
1. Gekoppeltes !Transportverfahren zur Entfernung von
Ionen ausgewählter Art aus einer wässerigen Stammlösung und Üb erfuhren dieser Ionen in eine wässerige
resultierende Lösung,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Stammlösung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mehr als etwa 1 m/Minute in die Lumina
einer Mehrzahl hohler Pasern einleitet, die einen inneren Durchmesser von nicht mehr als 1,27 mm und
mikroporöse Wände von Dicke von 0,25 mm oder weniger besitzen, wahrend eine mit Wasser nicht mischbare
organische Flüssigkeit, die ein komplexbildendes Mittel enthält, innerhalb der Poren der Faserwände
vorhanden ist, wobei die Wandoberfläche der Fasern eine größere Affinität für diese Flüssigkeit
als für Wasser besitzt und die mikroporöse Beschaffenheit der Wandporen zu einer Kapillarwirkung führt,
die die organische Flüssigkeit in den Poren der Eohrwände zurückhält, worauf man die wässerige resultierende
Lösung über die Aussenseite der Fasern
hinüberzirkulieren läßt, daß man aus dem komplexbildenden Mittel und den Ionen des einen Typs in
der wässerigen Stammlösung, die in die Lumina der Fasern eingeleitet wird, eine Komplexverbindung
030040/00.99 original inspected
bildet, wobei durch Diffusion des Komplexes durch die in den Poren der laserwande zurückgehaltene
organische flüssigkeit die Ionen des ausgewählten Typs in die wässerige resultierende Losung, die
über die Aussenseite der lasern zirkuliert, hinübertransportiert werden, indem diese Ionen dann
in die resultierende Lösung übertreten und dort in Freiheit gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die hierfür verwendeten lasern aus Polysulfon bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die lasern anisotrope Wände besitzen.
Applications Claiming Priority (2)
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US89014978A | 1978-03-27 | 1978-03-27 | |
US06/177,976 US4437994A (en) | 1978-03-27 | 1980-08-14 | Extraction of metal ions from aqueous solution |
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