DE2903860C2 - Einrichtung zur Gleichstromversorgung eines Verbrauchers und zur gleichzeitigen Informationsübertragung über ein Aderpaar - Google Patents
Einrichtung zur Gleichstromversorgung eines Verbrauchers und zur gleichzeitigen Informationsübertragung über ein AderpaarInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Gleichstromversorgung eines Verbrauchers und zur
Informationsübertragung von einer Station nach einer entfernten zweiten Station über dasselbe einzige
Aderpaar mit Hilfe von aufmodulierten elektrischen Signalen, die auf der Empfangsseite durch Demodulation
rückgewonnen werden.
Eine Einrichtung der oben angegebenen Art ist aus der DE-AS 12 62 331 unter dem Titel »Verfahren und
Schaltungsanordnung zur Datenübertragung« bekannt. Hierbei ist wesentlich, daß zur Übertragung von Daten
der Pegel eines elektrischen Parameters, beispielsweise einer Wechselspannung oder eines Wechselstromes,
während mindestens eines Zeitintervalls zu einem vom Wert der zu übertragenden Daten abhängigen Zeitpunkt
abgeändert wird. Zur Festlegung der Zeitinterval-Ie,
besonders bei Gleichstrombetrieb, ist sende- und empfangsseitig ein beträchtlicher Aufwand erforderlich,
da sonst eine Informationszuordnung nicht möglich ist.
Ähnliches gilt sinngemäß auch für den durch die DE-PS 6 94 438 gegebenen Stand der Technik, der sich mh
einem Verfahren zum Morsen über Starkstromnetze unter Zuhilfenahme nur kurzzeitiger Spannungsabsenkungsimpulse
befaßt Da in dem Fall das Morsen über Wechselstromnetze erfolgen soll, verbietet sich die
Verwendung von Gleichspannungsverbrauchern von selbst Besonders die Verwendung von Taktgebern an
den Empfangs- und Sendestellen zur speziellen Verarbeitung der Morsesignale erfordert einen unerwünschten
Aufwand.
Schließlich ist aus der DE-OS 2719 813 eine Schaltungsanordnung für Energieversorgungsleitungen
von Regeleinrichtungen zur Übertragung von Steuersignalen bekannt Diese Schaltungsanordnung beschränkt
sich jedoch auf Anlagen mit Wechselstrombetrieb. Ein Modulationsvorgang zur Übertragung der Steuersignale
erfolgt bei dieser bekannten Anlage jedoch nicht von der Stromversorgungsseite her, sondern geht von der
Verbraucherseite aus.
Eine weitere bekannte Einrichtung ist beispielsweise
beschrieben in der DE-AS 16 05 427 im Zusammenhang mit einer Schaltungsanordnung zum Erzeugen und
Übertragen von Achszählimpulsen in Achszählanlagen bei Eisenbahnen. Dabei werden elektronische Einrichtungen
im Schaltungszusammenhang mit einer Achszählstelle am Gleis über eine Doppelleitung beispielsweise
von einem Stellwerk aus mit Speisegleichstrom versorgt. Die für einen Zählvorgang erforderlichen
Achszählinformationen liegen im Endeffekt in Form von frequenzmodulierten Wechselspannungssignalen
vor, die über dasselbe Aderpaar in das Stellwerk rückübertragen werden. Das bei dieser bekannten
Einrichtung angewandte Energieversorgungs- und Informationsübertragungsprinzip unter Verwendung von
nur zwei Kabeladern hat sich seit vielen Jahren bewährt; es erfordert jedoch zur Entkopplung und zur Elimination
der für die Informationsübertragung vorhandenen Frequenzen einigen Aufwand an Übertragern und
Filtern.
Ähnliche Einrichtungen kennt der Fachmann in Form von Rundsteuer-Anlagen, welche die Aufgabe haben,
ohne Hilfsleitungen über ein Starkstromnetz Steuerbefehle zu geben. Zu dem Zweck werden dem Starkstromnetz
geeignete Tonfrequenzen überlagert, die bei den in der Ferne zu schaltenden Organen selektiert werden zur
Steuerung von Schalteinrichtungen (K. Steinbuch, »Taschenbuch der Nachrichtenverarbeitung«, Springer-Verlag,
Berlin, 1967, Seite 879). Da bei diesen Anlagen die an das Starkstromnetz angeschlossenen Verbraucher
die zur Informationsübertragung überlagerten Tonfrequenzen stark bedampfen, erfordern derartige
Rundsteuer-Anlagen einen hohen Leistungsaufwand für die Tonfrequenzen, damit bei den in der Ferne zu
schaltenden Einrichtungen noch ein ausreichend hoher Signalpegel zur Verfügung steht. Außerdem sind
aufwendige Einrichtungen zur Ein- und Auskopplung der für die Steuerung vorgesehenen Tonfrequenzen
erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung so
weiterzubilden, daß ohne Definition von Zeitintervallen und den damit verbundenen beträchtlichen technischen
Aufwand Mitteilungen mit geringem Informationsgehalt, z. B. Zahlen, denen zyklisch sich wiederholende
Steuerimpulsfolgen zugeordnet werden, über dasselbe Aderpaar zusammen mit dem Gleichstrom zu übertragen,
wobei nicht im Sinne einer Einfachstromtelegra-
phie verfahren werden darf, da bei diesem Prinzip jeweils bei dem einen Kennzustand die Gleichstromversorgung
unterbrochen wäre.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in der einen, den Gleichstrom abgebenden
Station ein diesen in der Amplitude in Abhängigkeit von einer der zu übertragenden Information entsprechenden
Signaifolge modulierendes Gerät vorgesehen ist mit einem derartigen Modulationsgrad, daß die Gleichstromversorgung
trotz der Modulation noch innerhalb einer vorgegebenen Versorgungsschwankungsbreite
des in der zweiten Station vorhandenen Verbrauchers liegt, daß zur Rückgewinnung der Signalfolge in der
zweiten Station an das Aderpaar zusätzlich ein Amplitudendemodulator angeschlossen und als Verbraucher
mindestens ein Gleichspannungswandler vorgesehen ist
Diese erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine quasi kontinuierliche Signalübertragung
mit einfachen Mitteln auf zwei Gleich-Stromversorgungsleitungen zu einem Verbraucher ohne
Unterbrechung der Stromversorgung. Die Verwendung von Gleichspannungswandlern mit großem Eingangsspannungsbereich
bringt den Vorteil, daß auf dem Aderpaar bei der Informationsübertragung eine relativ
große Schwankung in der Gleichstromversorgung zulässig ist, so daß mit einem besonders hohen
Modulationsgrad gearbeitet werden kann. Dies ist von Vorteil im Hinblick auf eine ordnungsgerechte, sichere
Informationsübertragung.
Besonders bei der Anwendung in Eisenbahnanlagen, bei denen Leiter vorhanden sind, die vom Triebrückstrom
durchflossen werden, wodurch in beliebigeT anderen Einrichtungen mit empfindlichen elektronischen
Schaltungen Störspannungen auftreten, die zu Zerstörungen führen können, ist es von Vorteil, daß der
Amplitudendemodulator zwischen dem Eingangskreis und dem Ausgangskreis eine galvanische Trennung
enthält. So kann beispielsweise ein Impulsrelais zur Anwendung kommen, dessen mechanischer Aufbau so *o
gestaltet ist, daß das Relais im Takte der Modulationsfrequenz anspricht.
Unter Vermeidung von mechanischen Einrichtungen ist in bevorzugter Weise der Amplitudendemodulator
aus einem Optokoppler aufgebaut, dessen Sendekreis durch einen an das Aderpaar angeschlossenen Impulsverstärker
steuerbar ist, und dessen Ausgangskreis mit der Ausgangsspannung eines an das Aderpaar angeschlossenen
Gleichspannungswandlers versorgt ist. Ein derartiger DC-DC-Wandler kann in vorteilhafter Weise
zur Stromversorgung weiterer beliebiger Verbraucher ausgelegt sein.
Wegen des geringfügigen Aufwandes ist in bevorzugter Ausbildung der Erfindung zur Amplitudenmodulation
in eine Leitung des Aderpaares ein Widerstand eingefügt, dem ein durch die Modulationsfrequenz
steuerbarer Verstärker parallelgeschaltet ist. Wird in diesem Zusammenhang ein einstellbarer Widerstand
vorgesehen, so kann der zulässige Modulationsgrad leicht in Abhängigkeit von der Leitungslänge des
Aderpaares, den Leitungseigenschaften und in Abhängigkeit von der Last des Verbrauchers eingestellt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend näher
erläutert.
Mit Hilfe einer Anlage entsprechend dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel sollen Einrichtungen,
die rechts von der senkrechten strichpunktierten Linie L angedeutet sind einerseits mit Gleichstrom und
andererseits mit Informationen verborgt werden, die über ein einziges Aderpaar 1, 2 gelangen, ausgehend
von einer Station, von der nähere Einzelheiten links von der strichpunktierten Linie L dargestellt sind. An das
Aderpaar 1, 2 ist mittelbar eine Gleichstromquelle 3 angeschlossen, und zwar über einen vorzugsweise
einstellbaren Widerstand 4 einer Amplitudenmodulationseinrichtung 5. Parallel zum Widerstand 4 ist ein
Schalttransistor 6 vorgesehen, der .durch einen weiteren
Transistor 7 steuerbar ist Der Basiselektrode 71 des Transistors 7 werden entsprechend einer zu übertragenden
Information Rechtecksignale RE zugeführt, wobei die Information durch die Folgefrequenz der Rechtecksignale
oder durch die Zahl der jeweils für sich übertragenen Impulse dargestellt ist. Auf die Darstellung
und Beschreibung der zur Erzeugung der Rechtecksignale RE erforderlichen Einrichtungen ist
verzichtet, da diese Einrichtungen für die Erläuterung der Erfindung nicht wesentlich sind.
In der rechts von der strichpunktierten Linie L
dargestellten empfangenen Station sind an das Aderpaar 1,2 als Verbraucher zwei verschiedene Spannungswandler
8 und 9 angeschlossen, von denen der Wandler 8 als Gleichspannungswandler ausgebildet ist Der
Wandler 9 kann eine Umsetzung von Gleich- und Wechselstrom vornehmen. Es ist aber auch denkbar,
zwei Gleichsoannungswandler mit verschiedenen Ausgangsgleichspannungen
zu verwenden. Wesentlich ist für die als Verbraucher an das Aderpaar 1, 2 angeschlossenen Wandler, daß diese eine zulässige
Eingangsspannungsbreite aufweisen, die größer ist als die durch die Modulation des Versorgungsgleichstromes
auf dem Aderpaar 1, 2 am Stromversorgungseingang des Wandlers hervorgerufene Welligkeit der
Gleichspannung.
Zur Rückgewinnung der die Information darstellenden Modulationsfrequenz ist in der zweiten Station an
das Aderpaar 1, 2 ein Amplitudendemodulator 10 angeschlossen. Dieser besteht in bevorzugter Weise zur
galvanischen Trennung aus einem Optokoppler 11, dessen Sendekreis mit der Sendediode 110 über die
Schaltstrecke eines Transistors 12 und einen Strombegrenzungswiderstand 13 mit dem Aderpaar 1, 2
verbunden ist. Der Steuerkreis des Transistors 12 wiederum ist über einen Widerstand 14 in Reihe mit
einem Kondensator 15 ebenfalls an das Aderpaar I1 2
angeschlossen. Die Basis-Emitterstrecke des Transistors 12 ist durch eine Diode 16 verbunden, welche die
Aufgabe hat, das Umladen des Kondensators 15 zu ermöglichen. Ferner hat die Diode 16 die Aufgabe, die
als Sperrspannung an der Basis-Emitterstrecke des Transistors 12 auftretende Spannung auf ihre Durchlaßspannung
zu begrenzen. Dem Fototransistor 111 im Ausgangskreis des Optokopplers 11 wird die Versorgungsspannung
über einen Widerstand 17 aus dem Gleichspannungswandler 8 zugeführt. Ein am Widerstand
17 auftretender Spannungsabfall dient als Eingangssignal für eine nachgeschaltete Triggerstufe 18.
Diese hat die Aufgabe, die zugeführten Signale für eine nachgeschaltete Auswerteeinrichtung 19 aufzubereiten.
Mit Hilfe dieser Auswerteschaltung 19 können entsprechend den übertragenen Informationen beispielsweise
diesen zugeordnete Schakhandlungen in nicht weiter dargestellten anderen Einrichtungen ausgelost werden.
Nachfolgend sei kurz die Arbeitsweise der Einrichtung näher erläutert.
Ohne jegliche Modulation, also bei fehlenden Rechtecksignalen RE, ist der Schalttransistor 6 über den
an positivem Potential liegenden Widerstand 66 durchgeschaltet, so daß der Widerstand 4 kurzgeschlossen
ist. Während dieser Zeit ist die Sendediode 110 des Optokopplers 11 abgeschaltet, und die: Triggerstufe 18
gibt ein konstantes Gleichsignal an die Auswerteschaltung 19 ab. Sobald für eine Informationsübertragung
nun positive Steuerimpulse in Form von Rechtecksignalen RE an der Basiselektrode 71 des Transistors 7
vorhanden sind, wird der letztere dementsprechend durchgeschaltet. Bei jedem Durchschalten wird der
Schalttransistor 6 gesperrt, so daß der Widerstand 4 wirksam wird. Dabei erhöht sich also jedesmal der
Widerstand im Versorgungsstromkreis der beiden Spannungswandler 8 und 9, was im Endeffekt eine
entsprechende Eingangsspannungsabsenkung bis auf einen durch den Modulationsgrad vorgegebenen Wert
zur Folge hat Diese Absenkung ist aufgrund des beim Widerstand 4 eingestellten Wertes so bemessen, daß die
Eingangsspannungsschwankungen der Wandler 8, 9 durch diese im Hinblick auf eine am jeweiligen Ausgang
auszugebende nahezu konstante Spannung noch ausge-
glichen werden können. Im Amplitudenmodulator 10 ergeben sich nun bei modulierten Gleichspannungssignalen
folgende Verhältnisse: Der negative Potentialsprung am Kondensator 15 bewirkt einen Stromimpuls
durch die Diode 16. Dabei wird^er Transistor 12 in den Sperrzustand geschaltet. Nach' jedem Abklingen eines
der positiven Steuerimpulse der Rechtecksignale RE gelangt der Transistor 7 wieder in den_Sperrzustand,
und der dabei wieder leitende Transistor 6 schließt den Widerstand 4 kurz. Dadurch kommt es jeweils zu einem
positiven Potentialsprung am Kondensator 15. Der hierdurch auftretende positive Ladestromimpuls bewirkt
ein Aufsteuern des Transistors 12. Dadurch fließt Strom über die Sendediode 110 des Optokopplers Il
und sorgt jeweils für die Übertragung eines Steuerimpulses, der schließlich durch die Triggerstufe 18 auf die
Auswerteschaitung 19 gelangt.
In Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispieles
kann die Steuerung der Sendediode HO des Optokopplers 11 anstelle über die Bauteile 12,14,15 und
16 mit Hilfe einer entsprechend bemessenen Zcnerdiode erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Einrichtung zur Gleichstromversorgung eines Verbrauchers und zur Informationsübertragung von
einer Station nach einer entfernten zweiten Station über dasselbe einzige Aderpaar mit Hilfe von
aufmodulierten elektrischen Signalen, die auf der Empfangsseite durch Demodulation rückgewonnen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der einen, den Gleichstrom abgebenden Station ein to
diesen in der Amplitude in Abhängigkeit von einer der zu übertragenden Information entsprechenden
Signalfolge (RE) modulierendes Gerät (5) vorgesehen ist mit einem derartigen Modulationsgrad, daß
die Gleichstromversorgung trotz der Modulation noch innerhalb einer vorgegebenen Versorgungsschwankungsbreite
des in der zweiten Station vorhandenen Verbrauchers (8, 9) Hegt, daß zur
Rückgewinnung der Signalfolge (RE) in der zweiten Station an das Aderpaar (1, 2) zusätzlich ein
Amplitudendemodulator (10) angeschlossen und als Verbraucher mindestens ein Gleichspannungswandler
(8) vorgesehen ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Amplitudendemodulator (10)
zwischen Eingangskreis und Ausgangskreis eine galvanische Trennung (11) enthält
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß der Amplitudendemodulator
(10) aus einem Optokoppler (11) besteht, dessen Sendekreis durch einen an das Aderpaar (1,
2) angeschlossenen Impulsverstärker (12,14,15,16)
steuerbar ist, und dessen Ausgangskreis mit der Ausgangsspannung eines an das Aderpaar (1, 2)
angeschlossenen Gleichspannungswandlers (8) versorgt ist
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Amplitudenmodulation in eine
Leitung (2) des Aderpaares (1,2) ein Widerstand (4) eingefügt ist, dem ein durch die Modulationsfre- «o
quenz (RE) steuerbarer Verstärker (6) parallelge-c
schaltet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung eines einstellbaren Widerstandes
(4).
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