DE29720711U1 - Luftfahrzeug für den Gütertransport - Google Patents
Luftfahrzeug für den GütertransportInfo
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Description
21.11.1997 06640-97 La/cs
Liebherr-Werk Ehingen GmbH D-89584 Ehingen/Donau
Luftfahrzeug für den Gütertransport
Die Erfindung betrifft ein Luftfahrzeug für den Gütertransport, insbesondere ein
Luftschiff, mit einer heb- und senkbaren Ladeeinrichtung.
Bereits aus der PCT/EP97/03320 ist ein Verfahren zum gezielten Absetzen und
Aufnehmen von Gütern aus Luftfahrzeugen bekannt. Gemäß diesem Verfahren können Güter aus Luftfahrzeugen gezielt abgesetzt und aufgenommen werden,
ohne daß die Luftfahrzeuge landen müssen. Zur Sicherung und räumlichen Fixierung
wird über mehrere, im Raum aufgespannte Seile eine Verbindung zum Boden hergestellt. Das sich ergebende Seilfachwerk wird durch das Luftfahrzeug unter
Vorspannung gehalten, so daß hier eine eindeutige Raumfixierung erfolgt. Die im Zusammenhang mit diesem Verfahren beschriebenen Luftfahrzeuge weisen bereits
einen Laderaum auf, in welchem über Hubseilwinden ein Nutzlastrahmen von dem entsprechend fixierten Luftschiff auf dem Boden abgelassen wird. Auf den auf dem
Boden aufgestellten Nutzlastrahmen kann dann die Last gestellt werden.
Auch aus der GB 20 55 728 A sind bereits Luftschiffe bekannt, in denen eine
Lastplattform mit dem Luftschiff heb- und senkbar verbunden ist. Die Lastplattform
ist auch dazu vorgesehen, auf den Boden abgelassen zu werden. Nach Herstellung des Bodenkontakts und Verankerung der Lastplattform kann das Luftschiff mittels
einer entsprechenden Dreheinrichtung um die Plattform gedreht werden, um das Luftschiff beispielsweise in Windrichtung auszurichten.
Nachteilig bei den vorgenannten Verfahren ist es, daß die Last auf der Plattform so
verteilt werden muß, daß sich der Schwerpunkt des Luftschiffes nicht wesentlich verändert. Falls dies nicht oder nur unzureichend erfolgt, hat dies negative Auswirkungen
auf das Fiugverhaiten des Luftschiffes. Darüber hinaus ist die Längsausrichtung
der Plattform in Querrichtung zum Luftschiff ausgerichtet, so daß der Laderaum nur vergleichsweise kurze Lasten aufnehmen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Luftfahrzeug, insbesondere
ein Luftschiff, derart weiterzubilden, daß die aufgenommene Last noch nachträglich
ausbalanciert werden kann, wobei gleichzeitig sichergestellt sein soll, daß die Aufnahmeeinrichtung einfach aufgebaut ist und eine variable Ausrichtung der
Last ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Luftfahrzeug
gelöst, das die weiteren Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 aufweist. Demnach wird die Ladeeinrichtung durch einen Laderahmen mit einem
Oberdeck und einem drehbar gegenüber diesem angeordneten Unterdeck gebildet. Das Oberdeck ist mittels mindestens einer Hubwinde gegenüber dem Luftfahrzeug
heb- und senkbar. Das Unterdeck weist mindestens eine in Längsrichtung zu diesem
verschiebbare Laufkatze mit mindestens einer Lasthubwinde zum Aufnehmen der Last auf. Der Laderahmen liegt mit seiner Längsachse in Längsrichtung des
Luftschiffes.
Durch diese erfindungsgemäße Lösung kann die Ladeeinrichtung über die auf dem
Oberdeck angeordnete Hubwinde gegenüber dem Luftfahrzeug angehoben bzw.
abgesenkt werden. Über die Dreheinrichtung kann das Unterdeck mit einer aufgenommenen
Last gegenüber dem Oberdeck und damit gegenüber dem gesamten Luftschiff um 360° gedreht werden, so daß ein zielgenaues Absetzen möglich ist.
Durch die Längsausrichtung des Laderahmens zum Luftschiff lassen sich vergleichsweise
lange Lasten transportieren. Nach Anschlagen einer Last an der am Unterdeck des Laderahmens in Längsrichtung verschiebbar angeordneten Laufkatzen
kann der Schwerpunkt durch entsprechende Verschiebung der Laufkatzen nachträglich eingestellt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung birgt das Unterdeck zwei
Laufkatzen, auf denen jeweils zwei Lasthubwinden angeordnet sind. Hierdurch können auch langgestreckte Lasten aufgenommen werden.
Vorteilhaft weist das Luftfahrzeug einen über Klappen verschließbaren Laderaum
zur Aufnahme der Ladeeinrichtung mitsamt der Last auf. Hierdurch kann nach Aufnahme
der Last und Schließen der Klappen die optimale aerodynamische Form des Luftfahrzeuges sichergestellt werden, so daß das Flugverhaiten nachhaltig verbessert
wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den auf den Hauptanspruch
zurückbezogenen Unteransprüchen 4 bis 15.
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Luftfahrzeuges, teilweise
geschnitten mit eingefahrener Ladeeinrichtung und an diese angehängte Last,
Fig. 2: eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Luftfahrzeuges entsprechend
Fig. 2 mit abgesenkter Ladeeinrichtung,
• &igr;
-A-
Fig. 3: eine Seitenansicht einer Ladeeinrichtung eines erfindungsgemäßen
Luftfahrzeuges nach einer ersten Ausführungsform,
Fig. 4: einen Schnitt entsprechend der Schnittlinie A-A gemäß Fig. 3,
Fig. 5: einen Schnitt entlang der Linie B-B gemäß der Fig. 3 mit angehängter
Last,
Fig. 6: eine Draufsicht auf das Oberdeck des Laderahmens der Ladeeinrichtung
nach Fig. 3,
Fig. 7: eine Draufsicht auf das Unterdeck des Laderahmens der Ladeeinrichtung
gemäß Fig. 3,
die Fig. 8
bis 11: Skizzen zur Erläuterung des Be- und Entladens eines Luftschiffes gemäß
der Ausgestaltung nach Fig. 1,
die Fig. 12
bis 14: seitliche Darstellungen einer Anordnung einer Führerkabine an der Ladeeinrichtung
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Luftfahrzeuges nach Fig. 1,
Fig. 15: ein Luftfahrzeug gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
in seitlicher Darstellung, teilweise geschnitten,
die Fig. 16
bis 18: Skizzen zur Erläuterung des Verschwenkens von Lasten, die an einem
erfindungsgemäßen Luftfahrzeug angeordnet sind.
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-5-
Die Erläuterung der bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung erfolgen anhand
des Beispiels eines Luftschiffes. Grundsätzlich läßt sich die Erfindung aber auch bei
anderen Luftfahrzeugen, wie beispielsweise einem Ballon verwirklichen.
In Fig. 1 ist ein Luftschiff 10 konventioneller Bauart dargestellt. Im Luftschiff ist ein
Laderaum 12 ausgenommen, der über hier nicht näher dargestellte Klappen 14 verschließbar ist. Im Laderaum ist eine Ladeeinrichtung 16 aufgehängt, an die eine
Last 18 angeschlagen ist. In Fig. 1 ist das Luftschiff mit im Laderaum aufgenommener
Last 18 und geschlossenen Klappen 14 dargestellt. In der Fig. 2 ist die Ladeeinrichtung
16 über Hubseile 20 aus dem Laderaum nach unten hin abgesenkt. Dies erfolgt beispielsweise beim Absetzen der Last 18 an einem bestimmten Zielort.
Fig. 3 zeigt den Aufbau der Ladeeinrichtung 16 im Ausführungsbeispiel der Luftschiffe
nach Fig. 1 und 2. Die Ladeeinrichtung 16 besteht aus einem Laderahmen mit einem Oberdeck 22 und einem Unterdeck 24, die über eine Dreheinrichtung 26
drehbar miteinander verbunden sind. Das Oberdeck weist zwei Hubwinden 28 auf, über welche die Hubseile 20 auf- und abwickelbar sind.
Das Unterdeck 24 besteht aus einem als Kastenkonstruktion ausgebildeten Mittelstück
30 und daran angebolzten Gitterträgern 32, auf deren Obergurten 34 Laufkatzen
36, wie sie aus dem Kranbau allgemein bekannt sind, in Längsrichtung verfahrbar angeordnet sind.
An den jeweiligen äußeren Enden der Gitterträger 32 sind Ankerwinden 38 angeordnet,
denen jeweils Umlenkrollen 40 zugeordnet sind, über die die Ankerseile 42 geführt werden, damit der Austrittswinkel der Ankerseile 42 nach unten beliebig
gewählt werden kann. Über hier nicht näher dargestellte Winkelmeßgeräte wird der
horizontale und der vertikale Austrittswinkel erfaßt. Die Seiibelastung wird aus der
Messung von hier ebenfalls nicht dargestellten Zugmeßdosen und den jeweiligen Winkeln rechnerisch ermittelt.
-6-
Die Ladeeinrichtung ist mit insgesamt vier Hubwinden 44 ausgestattet, von denen
jeweils zwei Winden als sog. Schwesterwinden auf einer der in Längsrichtung zum Unterdeck verfahrbaren Laufkatze angeordnet ist. Die beiden Schwesterwinden 44
werden elektronisch parallel gesteuert. Ein Einzelbetrieb ist bei der Ausführungsform
jedoch möglich, um einen Notbetrieb bei Ausfall einer Winde zu ermöglichen. Hierbei kann die gesamte Länge des Hubseiles 46 auf eine Winde 44 gespult werden.
Die defekte andere Winde dient dabei dann als Festpunkt.
Die beiden Seilenden sind jeweils an einer der beiden Schwesterwinden befestigt.
Die Seile laufen von der ersten Winde über eine Umlenkrolle an der Unterflasche wieder hoch zur Laufkatze 36, wo sie über eine weitere Umlenkrolle, in der eine
Lastmessung erfolgt, auf die andere Seite geführt wird. Durch diese Seälführung ist
es gewährleistet, daß die beiden Schwesterwinden 44 und damit beide Seiten des Gitterträgers 32 gleich belastet werden.
Beide Unterflaschen können mit einer Lasttraverse verbunden sein, um den konstanten
Abstand der beiden Unterflaschen zu gewährleisten und eine Variation im Mittelabstand der Anschlagpunkte zu erreichen.
Das Unterdeck 24 kann über drei hier nicht näher dargestellte Drehwerksgetriebe,
die mit ihren Ritzeln in eine Verzahnung einer Rollendrehverbindung eingreifen, gegen das Oberdeck 22 verdreht werden.
Im Inneren der Gitterträger 32 des Unterdecks 24 sind Baiastwassertanks 48 angeordnet.
Die Tanks sind aus Kunststoff gefertigt und werden über einen Füllanschluß von oben befüllt. Jeder Tank ist mit einem elektrischen Niveaugeber ausgerüstet,
der ein elektrisches Signal bei vollständig gefülltem und vollständig entleertem Tank
gibt. Bei der Befüllung werden zunächst die innenliegenden Tanks befüllt. Meldet
der Niveaugeber "Tank voll" wird der Schieber des nachfolgenden Tanks automatisch
geöffnet. Sind die letzten Tanks voll, werden entsprechende Pumpen zum Befüllen der Tanks abgeschaltet. Bei der Entleerung werden zunächst die außenliegenden
Tanks entleert.
-7-
Am Tankboden befindet sich jeweils ein Notablaßhahn (hier nicht dargestellt), der
eine Schnellentleerung in Notsituationen gewährleistet. Zum Befüllen der Balastwassertanks
sind hier nicht näher dargestellte Schläuche und an diesen angeordnete Pumpen vorgesehen. Die Schläuche sind auf Schlauchtrommeln 50 aufgerollt.
Die Schlauchtrommeln werden hydraulisch angetrieben. In ihrem Zentrum befindet
sich eine Drehdurchführung. Die aufgewickelten Schläuche werden in Schlauchketten
zusammengefaßt. Neben den Schläuchen zum Fördern von Baiastwasser sind auch Schläuche zur Förderung von Diesel und Kondenswasser vorgesehen.
Entsprechende Tanks sind am Oberdeck 22 vorgesehen, worauf später noch eingegangen
wird. Für die Pumpen können hier nicht näher dargestellte Pumpenschwenkarme vorhanden sein, die gewährleisten, daß die Pumpen in ausreichendem
Sicherheitsabstand zur Last am Boden abgesetzt werden können.
Am Oberdeck 22 sind Diesel- und Kondenswassertanks angeordnet, deren Befüllung
und Entleerung analog zu der vorherig beschriebenen Befüllung und Entleerung der Baiastwassertanks erfolgt. Es sind hier zwei zusätzliche Dieselpumpen
vorgesehen, die über das Stromnetz des Luftschiffes angetrieben werden und während
des Fluges den Kraftstoff in die Pufferbehälter im Luftschiff pumpen. Die Pumpen
werden über Schwimmerschalter in den Pufferbehältern zugeschaltet und stellen damit automatisch sicher, daß die Pufferbehälter immer vollständig gefüllt sind.
In den Fig. 4 und 5 sind Schnittdarstellungen gemäß der Fig. 3 gezeigt, wobei in
der Fig. 5 eine entsprechende Last angeschlagen ist. Aus der Fig. 6 ergibt sich die
Anordnung von Dieseltanks 52 und Kondenswassertanks 54 und die Anordnung der entsprechenden Rohrzuführungen 56.
Die Fig. 7 zeigt insbesondere die Anordnung der Baiastwassertanks 48.
In den Fig. 12, 13 und 14 ist eine Kranführerkabine 58 gezeigt, die auf zwei ausschiebbaren
Trägern 60 angeordnet ist, die verschiebbar im Unterdeck angeordnet
-8-
sind. Sie sind über Hydraulikzylinder ausschiebbar. Damit ist eine optimale Sicht
des Kranführers auf die Ladeeinrichtung 16 und die Last gegeben. Über Monitore können Bereiche angezeigt werden, die nicht eingesehen werden können. Am
rückwärtigen Eingang der Kranführerkabine 58 ist ein Fahrkorb 62 vorgesehen, der
zur Auswechslung der Bedienungsmannschaft dient und beispielsweise auch eine Proviantierung ermöglicht.
In der Fig. 12 ist die Kranführerkabine 58 in ausgefahrener Stellung dargestellt,
während sie in den Fig. 13 und 14 jeweils in eingefahrener Stellung gezeigt ist.
Anhand der Fig. 8 bis 11 wird in folgenden die Funktion der Ladeeinrichtung 16 näher
beschrieben.
Beim Aufnehmen von Nutzlast sind die Baiastwassertanks 48 beispielsweise mit
1601 Baiastwasser gefüllt. Die Dieseltanks 52 sind bei Ankunft am Ladeplatz nahezu
leer. Die Puffertanks im Luftschiff sind jedoch noch vollständig gefüllt.
Die Kondenswassertanks 54 sind mit ca. 501 Kondens- oder Baiastwasser gefüllt.
Die Kraftstoffmenge ist jeweils so zu berechnen, daß die Dieseltanks 52 im Oberdeck
22 leer sind. Die Kondenswassertanks 54 müssen am Landeplatz möglichst voll sein, um eine große Vorspannung der Ladeeinrichtung 16 zu erzielen. Bei
Kurzstrecken sind die Kondenswassertanks 54 mit Baiastwasser aufzufüllen, so daß das Gesamtgewicht aus Diesel und Kondenswasser 501 beträgt.
Die Ladeeinrichtung 16 befindet sich zunächst noch im geschlossenen Laderaum
12 (vgl. Fig. 1) des Luftschiffes 10. Er ist, wie in Fig. 11 gezeigt, an zwei Punkten im
Abstand von ca. 10 m am Kiel aufgehängt. Die Ladeeinrichtung ist durch hydraulisch
betätigte Bolzen mit dem Kiel des Luftschiffes starr verbunden, so daß während der Flugphase keine Bewegungen zwischen Ladeeinrichtung 16 und Luftschiff
10 vorhanden sind. Der Laderaum 12 wird während des Fluges durch die Abwärme der Haupttriebwerke auf positiven Temperaturen gehalten.
-9-
Das Öffnen der Laderaumklappen 14 erfolgt durch eine Hydraulikanlage oder die
Stromversorgung des Luftschiffes. Die Betätigung erfolgt vom Luftschiff aus.
Der Kranführer betritt den Laderaum vom Laufsteg im Kiel des Luftschiffes aus. Die
Kranführerkabine 58 ist vollständig eingefahren (vgl. Fig. 14). Die Verbolzung zwischen
Ladeeinrichtung und Luftschiff wird hydraulisch gelöst. Die Hubwinden 28 werden beide im Parallelbetrieb vorgewählt. Über sie wird die Ladeeinrichtung 16
soweit abgesenkt, bis sie den Laderaum 12 und den Bereich der Laderaumklappen 14 vollständig verlassen hat (vgl. Fig. 2).
Die Verbindungsleitungen zwischen der Ladeeinrichtung 16 und dem Luftschiff 10
werden durch vollautomatische Kupplungen leckagefrei entkoppelt (nicht dargestellt).
Das Absenken der Ladeeinrichtung 16 sollte noch während des langsamen Vorwärtsfluges
erfolgen, um die Manövrierfähigkeit des Luftschiffes zu verbessern.
Sobald die Ladeeinrichtung 16 das Luftschiff 10 vollständig verlassen hat, sind die
Laderaumklappen 14 zu schließen, um die optimale Aerodynamik des Luftschiffes wiederherzustellen.
Die Kabine 58 kann seitlich ausgefahren werden, um die Sicht auf die Ladeeinrichtung
16 und die aufzunehmende Last zu verbessern (vgl. Fig. 12) über einen hier
nicht näher dargestellten Laufsteg, der sich beim Einschieben der Kabine automatisch
zusammenfalten kann, bleibt die Verbindung zwischen dem Laderahmen und der Kabine 58 bestehen.
Das weitere Absenken des Laderahmens erfolgt während das Luftschiff langsam
seine vorgesehene Position erreicht hat. Der Anflug sollte grundsätzlich entgegen
der Hauptwindrichtung erfolgen. Der Laderahmen wird bis auf ca. 20 m über Grund abgesenkt (vgl. Fig. 2). Das Luftschiff befindet sich mit der Unterkante auf ca.
100 m Höhe über Grund.
Über die Drehwerke 50 kann das Unterdeck 24 der Ladeeinrichtung 16 in die erforderliche
Position gedreht werden. Der Ladepiatz ist so anzulegen, daß die Längsachse
der Ladeeinrichtung in der Hauptwindrichtung liegt. Damit können die Einflüsse aus Windbelastungen auf die Ladeeinrichtung 16 minimiert werden.
Sobald das Luftschiff seine vorgesehene Position erreicht hat, kann über Wahlschalter
eine der vier Ankerwinden vorgewählt werden. Die vorgewählten Winden werden im Parallelbetrieb gemeinsam betrieben.
Die Ankerseile 42 werden soweit abgelassen, bis sie den Boden erreichen. Jedes
der vier Ankerseile 42 wird von einer Hilfsperson zur Ankerstelle gezogen. Die Ankerwinden
38 werden hierbei weiter abgespult, so daß sich ein großer Seildurchhang ergibt und die Ankerseile 42 im vorderen Bereich über den Boden gezogen
werden (vgl. die Fig. 8a und b).
Die Ankerseile 42 werden in Schnellkupplungen eingeklinkt. Über eine Sicherungsklinke
ist sichergestellt, daß die Ankerseile 42 verriegelt sind.
Die Ankerwinden 38 werden soweit aufgespult, bis alle vier Winden die gleiche
Seillänge aufgespult haben. Durch einen zusätzlichen Auftrieb von Vertikaltriebwerken
von ca. 10 t spannen sich die Ankerseile 42 leicht an, so daß sich die Ladeeinrichtung
16 über dem Zentrum zentriert (vgl. Fig. 9).
Von den beiden Schlauchtrommeln 50 werden die entsprechenden Förderschläuche
abgespult. Dabei falten sich die Schwenkarme (nicht näher dargestellt) selbsttätig
nach außen und entfernen die Pumpen vom Laderahmen. Hierdurch ist sichergestellt,
daß die am äußeren Ende der Schläuche angeordneten Pumpen auch unter Windeinfluß in ausreichender Entfernung von der Last am Boden auftreffen.
Die Pumpen hängen an der durch die Schläuche gebildeten Schlauchraupe, die
über Drehdurchführungen mit dem Ober- und dem Unterdeck der Ladeeinrichtung verbunden sind.
Nachdem die Kondenswasserschläuche in den Schlauchraupen mit einem Tankwagen
verbunden sind, wird das verschmutzte Kondenswasser in die Tankwagen abgelassen.
Um auch bei schräg stehender Ladeeinrichtung 16 die Tanks 48, 52 und 54 entleeren
zu können, muß das Wasser durch hydraulisch angetriebene Pumpen auf dem Laderahmen nach unten gepumpt werden.
Die Entleerung der Kondenswassertanks 54 erfolgt gesteuert. Zunächst werden die
außenliegenden Tanks entleert, bis die Niveauanzeige den nächstfolgenden Tank zuschaltet und die Leitung des entleerten Tanks schließt. In einem in der Führerkabine
62 vorhandenen Display kann angezeigt werden, welche Tanks voll und welche leer sind. Durch das Ablassen des Kondenswassers spannt sich der Laderahmen
mit weiteren 501 Gesamtkraft vor. Die Zentrierung wird dadurch verbessert
und die Seitenstabilität erhöht.
Nachdem das Kondenswasser vollständig entleert ist, können die Vertikaltriebwerke
abgeschaltet werden. Das Luftschiff wird weiterhin möglichst exakt auf Position gehalten.
Nachdem die Baiastwasserschläuche der Schlauchraupen mit entsprechenden
Verlängerungsschläuchen gekoppelt sind, wird analog zur Vorgehensweise beim Kondenswasser Baiastwasser abgelassen. Es wird soviel Baiastwasser abgelassen,
bis die Vorwarnung der oberen Lastschwelle an den Ankerseilen 42 erreicht ist. Die Belastung der Ankerseile 42 wird in vier Analoginstrumenten angezeigt.
Durch die Winkelmeßeinrichtungen an den Umlenkrollen 40 wird der räumliche Winkel erfaßt und hieraus der tatsächliche Seilzug errechnet. Die Ladeeinrichtung
wird durch das weitere Ablassen des Baiastwassers wesentlich stabilisiert.
-12-
Die vier Hubwerke 44 können analog zu den Ankerwinden über Tastschalter vorgewählt
werden. Die jeweiligen Windenpaare werden elektronisch parallel gesteuert.
An den Unterflaschen befinden sich Quertraversen. Die Anschlagseile können entsprechend
dem horizontalen Abstand der Anschlagpunkte in der Quertraverse verbolzt werden.
Durch das langsame Anheben der Last sinkt die Belastung in den Ankerseilen ab.
Durch gleichzeitige Betätigung des Meisterschalters in Querrichtung wird Baiastwasser
aus den Tanks abgelassen.
Damit bleibt die Vorspannung der Ladeeinrichtung in etwa erhalten. Ist ein Großteil
der Last angehoben, sind die Baiastwassertanks leer, falls die maximale Tragfähigkeit
des Luftschiffes ausgenutzt wird. Wird die Tragfähigkeit nicht voll ausgenutzt, so verbleibt entsprechendes Baiastwasser im Laderaum, so daß die Summe aus
Last und Baiastwasser im hier beschriebenen Beispiel 1601 ergibt.
Wird die Last weiter angehoben, so sinkt die Belastung in den Ankerseilen bis auf
501 vertikal ab, was dem Gewicht des abgelassenen Kondenswassers entspricht.
Die Last wird bis zur Ladeeinrichtung hochgezogen. Die Last wird dann mit der Ladeeinrichtung
verzurrt und damit gegen Bewegungen während des Fluges abgesichert.
Bereitstehende Tankwagen werden mit der Ansaugleitung der Dieselpumpen verbunden.
Es wird soviel Kraftstoff in die Dieseltanks gepumpt, wie für die Reise erforderlich
ist.
Anschließend werden Vertikaltriebwerke zugeschaltet.
·· III·
Im weiteren Schritt werden die Kondenswassertanks nun mit soviel Baiastwasser
gefüllt, bis das Gesamtgewicht aus Dieselkraftstoff und zusätzlichem Baiastwasser
wieder 501 beträgt.
Nachdem alle Schläuche zwischen den Pumpen und den Hilfsfahrzeugen entfernt
wurden, werden die Schlauchtrommeln 50 betätigt und die Pumpen zur Ladeeinrichtung
hochgezogen und eingeschwenkt. Anschließend werden die Vertikaltriebwerke ausgeschaltet. Damit sind nun die Ankerseile vollständig entlastet.
Zum Lösen der Ankerseile werden die Ankerwinden zunächst aufgespult und damit
wird das Luftschiff ca. 2 bis 3 m weiter zum Boden gezogen. Danach werden die Ankerwinden schnell abgespult, wodurch der Hilfsmannschaft genügend Zeit zur
Verfügung steht, die Ankerseile 42 aus den Schnellverbindungen zu lösen. Die Ankerseile
42 werden vollständig aufgespult.
Anschließend wird die Ladeeinrichtung 16 angehoben, bis sie kurz vor dem inzwischen
wieder geöffneten Laderaum 12 steht. Das Unterdeck 24 der Ladeeinrichtung
16 wird mit dem Oberdeck 22 ausgerichtet und verbolzt. Während des Anhebens der Ladeeinrichtung 16 kann das Luftschiff 10 bereits leicht beschleunigen.
Anschließend wird die Führerkabine 62 eingefahren. Die Ladeeinrichtung 16 wird in
den Laderaum 12 eingefahren. Die Ladeeinrichtung 16 wird mit dem Kiel des Luftschiffes
10 verbolzt. Die Dieselmotoren der Ladeeinrichtung 16 werden stillgesetzt
und der Laderaum 12 wird geschlossen.
Zum Absetzen von Nutzlast wird im wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen.
Anhand dem in den Fig. 15 bis 18 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine leicht
abgewandelte Ladeeinrichtung dargestellt, die im wesentlichen nicht aus Gitterträgern,
sondern aus Vollmetallträgern mit Ausnehmungen zur Gewichtserleichterung
14-
gebildet sind. Ansonsten entsprechen die Einzelheiten, auch wenn sie hier nicht im
einzelnen dargestellt sind, der ersten Ausführungsform.
In den Fig. 16, 17 und 18 wird verdeutlicht, wie ein langgestrecktes Werkstück
durch ein entsprechendes Anschlagen von seitlich an der Last angeordneten Anschlaggestängen,
die, wie in Fig. 16 dargestellt, paarweise zu entgegengesetzten Richtungen ausgerichtet sind, an den Hubseilen 46 von einer waagrechten in eine
senkrechte Stellung verschwenkt werden kann. Hierdurch kann ein entsprechend langgestrecktes Werkstück horizontal und damit passend im Laderaum 12 des
Luftschiffes transportiert werden {Fig. 15) und andererseits ohne Hilfestellung eines
zusätzlich hinzuzuziehenden Kranes senkrecht abgestellt werden.
Claims (16)
1. Luftfahrzeug für den Gütertransport, insbesondere Luftschiff, mit einer heb-
und senkbaren Ladeeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladeeinrichtung durch einen Laderahmen mit einem Oberdeck und
einem drehbar gegenüber diesem angeordneten Unterdeck gebildet ist,
daß das Oberdeck mittels mindestens einer Hubwinde gegenüber dem Luftfahrzeug
heb- und senkbar ist
und daß das Unterdeck mindestens eine in Längsrichtung zu diesem verschiebbare
Laufkatze mit mindestens "einer Lasthubwinde zum Aufnehmen der Last trägt.
-2-
2. Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterdeck
zwei Laufkatzen trägt, auf denen jeweils zwei Lasthubwinden angeordnet sind.
3. Luftfahrzeug nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen über Klappen verschließbaren Laderaum zur Aufnahme der Ladeeinrichtung mitsamt der Last aufweist.
4. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Unterdeck aus einem als Kastenkonstruktion ausgeführten Mittelstück und seitlich daran angebolzten Gitterträgem besteht, auf deren oberen
Gurtrohre die Laufkatzen verfahrbar angeordnet sind.
5. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an den jeweils äußeren Enden des Unterdecks insgesamt vier Ankerwinden angeordnet sind.
6. Luftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ankerwinden
Winkelmeßgeräte zur Bestimmung des Austrittswinkels der Ankerseile angeordnet sind und daß zusätzlich Zugmeßeinrichtungen zur Zugbelastungsmessung
in den Ankerseilen vorgesehen sind.
7. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß im Unterdeck Baiastwassertanks angeordnet sind.
8. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Unterdeck eine Kranführerkabine auf zwei ausschiebbaren Trägern angeordnet ist, die über Hydraulikzylinder ausschiebbar sind.
9. Luftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kranführerkabine
ein Fahrkorb heb- und absenkbar angeordnet ist.
-3-
10. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Oberdeck aus einem Gitterträger besteht, an dessen beiden Enden jeweils Hubwinden angeordnet sind.
11. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Oberdeck Kondenswasser- und/oder Dieseltanks angeordnet sind.
12. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im Unter- und/oder Oberdeck auf Schlauchtrommeln aufwickeibare Schläuche mit zugehörigen Pumpen angeordnet sind.
13. Luftfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpen
am freien Ende der Schläuche angeordnet sind und daß Pumpenschwenkarme
an der Ladeeinrichtung angeordnet sind um die Pumpen in ausreichenden Sicherheitsabstand zur Last am Boden abzusetzen.
14. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Schläuche in einer Schlauchkette zusammengefaßt sind.
15. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß eine hydraulische und elektrische Drehdurchführung das Ober- und Unterdeck des Laderahmens verbindet.
16. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Last vertikal zum Luftschiff drehbar ist, wobei an der Last Anschlaggestänge
für vier Hubseilanschlagpunkte ansetzbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29720711U DE29720711U1 (de) | 1997-11-21 | 1997-11-21 | Luftfahrzeug für den Gütertransport |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29720711U DE29720711U1 (de) | 1997-11-21 | 1997-11-21 | Luftfahrzeug für den Gütertransport |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29720711U1 true DE29720711U1 (de) | 1998-01-08 |
Family
ID=8048968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29720711U Expired - Lifetime DE29720711U1 (de) | 1997-11-21 | 1997-11-21 | Luftfahrzeug für den Gütertransport |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29720711U1 (de) |
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1997
- 1997-11-21 DE DE29720711U patent/DE29720711U1/de not_active Expired - Lifetime
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
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