Bausatz zur Renovierung von Treppenstufen
Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Renovierung von Treppenstufen durch Anbringung eines neuen Belags auf den alten
Trittstufen mit einer im Querschnitt im wesentlichen T-förmigen Profilleiste, die mit dem Steg an der senkrechten
Vorderfläche einer alten Trittstufe befestigbar ist und im montierten Zustand mit dem einen Kopfschenkel die Vorderkante
des Belags überdeckt und mit dem anderen die vordere Oberkante einer Frontblende übergreift, welche mittels einer Längsnut
mit einer vom unteren Bereich des Stegs der Profilleiste vorspringenden Rippe in Eingriff zu bringen ist.
Ein derartiger Bausatz ist in der DE-GM 93 15 339.2 beschrieben. Er hat gegenüber anderen bekannten Bausätzen zum gleichen
Zweck, z. B. gemäß DE-GM 92 10 963.2, DE-GM 88 09 293.3 und DE-GM 93 07 338.0, den Vorzug, daß die am stärksten dem
Abrieb ausgesetzte Kante der renovierten Stufe durch eine abriebfeste, metallische Profilleiste gebildet ist, deren Maße
nicht von der Dicke des auf der alten Trittstufe anzubringenden Belags abhängen, so daß dieselbe Profilleiste bei unterschiedlich
dicken Belägen, z. B. aus Holz, Kacheln, Teppichboden oder anderen Materialien, angewendet werden kann.
Bei einem Bausatz der eingangs genannten Art spielt der dauerhaft feste Sitz der Profilleiste auf der stark belasteten
Vorderkante der Treppenstufe eine entscheidende Rolle. In dieser Hinsicht ist der zuerst genannte bekannte Bausatz noch
verbesserungsbedürftig.
Die meisten zu renovierenden Treppen sind Holztreppen. Meistens sind die oberen Vorderkanten der alten Trittstufen
stark abgenutzt, d. h. abgerundet. Man muß deshalb in üblicher Weise auf den vorderen Teil der alten, abgenutzten
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Trittstufen ein im Querschnitt L-förmiges Leichtmetallprofil
auflegen, das mit seinem einen Schenkel an der senkrechten Vorderfläche der Trittstufe anliegt und am anderen Schenkel
mit der alten Trittstufe verschraubt wird. Auf den horizontalen Schenkel des Profils wird dann der neue Belag aufgelegt
und danach am senkrechten Schenkel die Profilleiste befestigt. Sie muß je nach der Dicke des Belags in unterschiedlicher
Höhe an der senkrechten Vorderfläche des L-förmigen Profils und der alten Trittstufe festgeschraubt werden.
Die für die Befestigung der Profilleiste zur Verfügung stehende senkrechte Vorderfläche der alten Trittstufe ist unterschiedlich
hoch. Sie kann bis zu der nächst tieferen Trittstufe reichen oder auch nur so hoch sein wie die Stärke des
dicken Bretts, welches die alte Trittstufe bildet, wenn diese über die senkrechte Stellstufe der Treppe nach vorn übersteht.
Aus ästhetischen und Kostengründen sollte weder der senkrechte Schenkel des L-förmigen Profils noch die Profilleiste
und die daran befestigte Frontblende zu hoch sein. Was das L-förmige Profil anbelangt, muß lediglich gewährleistet
sein, daß sein senkrechter Schenkel die durch Abnutzung entstandene Abrundung der oberen Vorderkante der alten Trittstufe
überdeckt und durch diesen Schenkel hindurch zwei mit ausreichendem Zwischenabstand übereinandergesetzte Schrauben zur
Befestigung der Profilleiste in die alte Trittstufe eingeschraubt werden können.
Die Profilleiste und die Frontblende müssen auch noch bei einem sehr dicken Belag, z. B. einem auf die alten Trittstufe
aufgelegten Holzbrett von 22 mm Stärke, den senkrechten Schenkel des L-förmigen Profils überdecken. Verwendet man
dann denselben Bausatz in einem Fall, wo als Belag lediglich dünne Kacheln oder ein Teppichboden auf die alte Trittstufe
aufgelegt wird, ist die Profilleiste in einer entsprechend niedrigeren Relativstellung mit Bezug auf das L-förmige Pro-
fil an dessen senkrechtem Schenkel zu befestigen. Dies bedeutet,
daß dann bei dem bekannten Bausatz das untere Ende der Profilleiste, an dem die Frontblende befestigt ist, über das
freie Ende des senkrechten Schenkels des L-förmigen Profils hinaus frei nach unten in die Luft übersteht. Dies sieht mit
Blickrichtung von unten nicht gut aus und beeinträchtigt den festen Sitz der Profilleiste und der Frontblende, weil bei
Belastung das untere Ende der Profilleiste nach hinten, zur Stellstufe hin, ausweichen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde den Bausatz
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß er in sich stabiler ist und eine bessere Anlage sowie einen festeren
Sitz an der alten Trittstufe gewährleistet.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die gegen die senkrechte Vorderfläche der Trittstufe anlegbare Fläche des Stegs der Profilleiste mit einer von einem
Rücksprung im unteren Bereich bis zum Kopfschenkel reichenden Einsenkung versehen ist, deren Tiefe der Dicke des senkrechten
Schenkels eines auf der alten Trittstufe befestigbaren
L-förmigen Profils oder einer Einlegeplatte entspricht.
Der neue Bausatz bietet den Vorteil, daß das untere Ende der Profilleiste unabhängig, von deren Niveau, in allen Fällen
reLativ zur alten Trittstufe mit seinem unteren Ende an deren senkrechter Vorderfläche anliegt. Dadurch wird ein guter optischer
Eindruck aus jeder Blickrichtung und eine Abstützung der auf die Profilleiste wirkenden Momente an deren unterem
Ende auch dann gewährleistet, wenn nur ein dünner Belag zur Anwendung kommt. Darüberhinaus sorgt auch die Verdickung des
unteren Endes des Profilleiste, die erforderlich ist, um den
Rücksprung und die Einsenkung zur Aufnahme des senkrechten Schenkels des L-förmigen Profils zu ermöglichen, für eine
bessere Steifigkeit der Profilleiste.
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Eine weitere Verbesserung der Steifigkeit der gesamten Anordnung wird in bevorzugter Ausführung der Erfindung dadurch erhalten,
daß die vorspringende Rippe der Profilleiste derart in die Nut der Frontblende einschnappbar ist, daß diese
spielfrei zwischen dem Kopfschenkel und der Rippe gehalten ist. Auf diese Weise bildet die Frontblende eine Versteifungsrippe
der Profilleiste.
Der die Frontblende übergreifende Kopfschenkel der Profilleiste
des bekannten gattungsgemäßen Bausatzes weist unmittelbar neben dem Steg eine tiefe, breite Nut auf, mit welcher die
Frontblende in Eingriff gebracht wird. Diese Nut führt zu einer wesentlichen Schwächung des stark belasteten, vom Steg
der Profilleiste frei auskragenden Kopfschenkeis, der sich
deshalb nach unten umbiegen kann. Um diesem Mangel abzuhelfen, wird in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
vorgeschlagen, daß der die Frontblende übergreifende Kopfschenkel der Profilleiste im Querschnitt im wesentlichen über
einen Viertelkreis massiv ausgebildet ist und nur mit einem schmalen senkrechten Vorsprung, dessen Dicke nicht größer ist
als' etwa ein Viertel des Radius des Viertelkreises, die vordere Oberkante der Frontblende übergreift. Diese Maßnahme,
die sich auch dann realisieren läßt, wenn von dem Vorschlag einer Einsenkung in der Rückseite der Profilleiste zur Aufnahme
des senkrechten Schenkels eines L-förmigen Profils oder einer Einlegeplatte kein Gebrauch gemacht wird, hat den Vorteil,
daß die Profilleiste an der am stärksten belasteten Stelle, nämlich am Übergangsbereich vom vorstehenden Kopfschenkel
in den Steg, einen großen Materialquerschnitt hat. Wie bereits erwähnt, werden bei dem erfindungsgemäßen Bausatz
ausserdem die auf den vorstehenden Kopfschenkel wirkenden senkrechten Kräfte über die Frontblende am unteren Ende der
Profilleiste abgestützt.
Horizontale Kräfte wirken auf das obere Ende der Frontblende praktisch nicht. Es ist deshalb völlig ausreichend, nur einen
kleinen, schmalen, senkrechten Vorsprung am äußersten Ende des Kopfschenkeis vorzusehen, der die obere Vorderkante der
Frontblende übergreift. Vorzugsweise greift der kleine Vorsprung derart in die seinem Querschnitt entsprechend ausgeklinkte
obere, äußere Ecke der Frontblende ein, daß die beiden Teile mit ihren äußeren Oberflächen bündig aneinander
anschließen.
In denjenigen Fällen, z. B. bei Steintreppen, die mit einem Teppichboden belegt werden, verwendet man nicht das in diesem
Fall störende L-förmige Profi]. Um trotz des Rücksprungs und der Einsenkung in der hinteren Fläche des Stegs der Profilleiste
eine saubere Anlage an der Vorderfläche der Stufe zu erhalten, braucht lediglich eine Einlegeplatte in die Einsenkung
des Stegs eingelegt zu werden, Diese Einlegeplatte wird beim Festschrauben der Profilleiste in derselben Weise zwischen
dieser und der Vorderfläche der Trittstufe eingespannt wie bei der zuvor beschriebenen Ausführung der senkrechte
Schenkel des L-förmigen Profils.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt eine Profilleiste
1, ein auf einer alten Trittstufe zu befestigendes L-förmiges Profil 2 und eine ebenfalls als Leichtmetallprofil hergestellte
Frontblende 3. Alternativ kann statt des L-förmigen Profils 2 eine Einlegeplatte 2a und statt der metallischen
Frontblende 3 eine anders geformte metallische Frontblende 3a oder eine Holzblende 3b zur Anwendung kommen.
Bei der Renovierung einer Holztreppe wird das L-förmige Profil 2 derart auf eine Trittstufe aufgelegt, daß es mit seinem
senkrechten Schenkel an deren Vorderfläche anliegt. Der horizontale Schenkel wird mit der alten Trittstufe verschraubt.
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Dann wird auf die alte Trittstufe und den horizontalen Schenkel des L-förmigen Profils 2 als Belag z. B. ein Parkettelement
oder ein Holzbrett aufgelegt und z. B. durch Kleben befestigt, dessen Stärke in der Zeichnung beispielhaft mit 22
mm angegeben ist. Dies ist bei dem Ausführungsbeispiel die größtmögliche Stärke des Belags.
Zur Abdeckung und zum Schutz der oberen Vorderkante des neuen Belags dient die Profilleiste 1. Sie hat, wie die Zeichnung
zeigt, einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt mit einem senkrechten Mittelsteg und zwei unterschiedlich geformten
Kopfschenkein. Der hintere Kopfschenkel ist sehr dünn. Er
überdeckt die Vorderkante des Belags und wird praktisch nicht belastet, weil er unmittelbar auf dessen Oberfläche aufliegt
und vorzugsweise dort festgeklebt ist. Durch die möglichst flache Ausbildung des hinteren, die Vorderkante des Belags
überdeckenden Kopfschenkeis wird vermieden, daß dieser eine Stolperkante bildet.
Der vordere Kopfschenkel, welcher vom Mittelsteg der Profilleiste
aus frei nach vorn auskragt und beim Gebrauch der Treppe den stärksten Belastungen ausgesetzt ist, hat einen im
wesentlichen viertelkreisförmigen Querschnitt mit einer im wesentlichen kreisbogenförmigen Oberseite und einer im wesentlichen
flachen, horizontalen Unterseite. Alternativ zu der in der Zeichnung gezeigten Ausführung kann der Übergang
vom Steg in den Kopfschenkel mit einem Radius ausgeführt sein. Die gesamte Oberseite sowohl des hinteren als auch des
vorderen Kopfschenkeis ist mit feinen Längsrillen versehen,
um die Trittsicherheit an der Vorderkante der Treppenstufe zu verbessern. Diese Maßnahme führt aber auch zu erhöhten Biegemomenten
an der Profilleiste 1.
An der flachen Unterseite des vorderen Kopfschenkeis der Profilleiste
1 liegt die ebenfalls flache Oberseite der Frontblende 3 an. Sie ist im wesentlichen als U-förmiges Profil
ausgebildet, wobei sich die beiden kurzen Schenkel oben und unten im wesentlichen horizontal erstrecken, während sich der
im Beispielsfall gekrümmte Steg im wesentlichen senkrecht erstreckt.
Der vordere Kopfschenkel der Profilleiste 1 überdeckt
und übergreift die Frontblende 3. Zu diesem Zweck ist am freien Ende des Kopfschenkeis ein verhältnismäßig kleiner,
schmaler, senkrechter Vorsprung angeformt, der in eine seinem Querschnitt angepaßte Ausklinkung der vom oberen Schenkel und
vom Steg der Frontblende 3 gebildeten äußeren Ecke eingreift. Die Länge des Vorsprungs ist kleiner als die Wandstärke des
oberen Schenkels der Frontblende 3. Die Wandstärke des Vorsprungs ist kleiner als die des oberen Schenkels und des
Stegs der Frontblende 3.
Nahe dem unteren Ende des Stegs der Profilleiste 1 ist eine nach vorn abstehende Rippe angeformt, deren Wandstärke sich
von ihrem freien Ende nach hinten etwas vergrößert und wieder verjüngt, so daß sie durch Druck von vorn auf die Frontblende
3 in eine entsprechend geformte Nut der Frontblende eingerastet werden kann. Um keine zu großen Materialstärkenunterschiede
an der Blende 3 zu erhalten, ist die Nut in der Frontblende durch zwei mit Zwischenabstand angeordnete Rippen
gebildet. Alternativ kann auch die fertigungstechnisch einfachere
Blende 3a verwendet werden, die mit nur einer Rippe mit einer Hakennase am freien Ende geformt ist, welche mit
der Rippe an der Profilleiste 1 in Rasteingriff zu bringen ist. Im montierten Zustand sitzt in beiden Fällen die Blende
3 spielfrei zwischen dem vorderen Kopfschenkel und der Rippe der Profilleiste 1.
Auf der hinteren Seite ist die Wandstärke des Stegs der Profilleiste
1 am unteren Ende verstärkt. Etwa in der Höhe, wo sich auf der Vorderseite die Rippe befindet, oder ein wenig
darüber, befindet sich ein Rücksprung um das Maß der Dicke des senkrechten Schenkels des L-förmigen Profils 2. Die hintere
Fläche des verdickten unteren Endes des Stegs der Profilleiste 1 liegt somit in derselben senkrechten Ebene wie
die hintere Fläche des senkrechten Schenkels des L-förmigen Profils 2. Da dies die senkrechte Vorderfläche der alten
Trittstufe ist, liegt somit auch das untere Ende der Profilleiste 1 an deren Vorderfläche an und kann sich dort abstützen
.
Wenn im Ausführungsbeispiel die Höhe des Belags weniger als 22 mm beträgt, ist die Profilleiste 1 in einer niedrigeren
Relativstellung am L-förmigen Profil 2 zu befestigen. Dann ergibt sich zwischen dem unteren Ende des senkrechten Schenkels
des L-förmigen Profils 2 und dem Rücksprung der hinteren Fläche des Stegs der Profilleiste 1 ein Zwischenraum. Das untere
Ende der Profilleiste 1 ragt jedoch dann nicht ungestützt nach unten in die Luft, sondern hat auch in diesen Anwendungsfällen
Anlage an der Vorderfläche der alten Trittstufe.
Bevor die Frontblende 3 an der Profilleiste 1 eingeschnappt wird, liegt die Vorderseite von deren Steg frei. Es können
nunmehr vorzugsweise zwei Löcher übereinander durch den Steg und den dahinterliegenden senkrechten Schenkel des L-förmigen
Profils 2 gebohrt und durch diese Löcher hindurch Schrauben in die senkrechte Vorderfläche der alten Trittstufe eingeschraubt
werden. Um beim Anbohren dem Bohrer Halt zu geben, sind vorzugsweise zwei flache Nuten in die Vorderseite des
Stegs eingeformt, wobei die obere Nut niedrig genug angeordnet ist, daß auch bei maximaler Stärke des Belags eine in
dieser Nut positionierte Schraube durch den senkrechten
Schenkel des L-förmigen Profils hindurch in die Vorderfläche
der alten Trittstufe eingreift.
Der Rücksprung in der hinteren Fläche des Stegs der Profilleiste 1 nahe deren unterem Ende würde stören, wenn in einem
Anwendungsfall, z. B. beim Belegen einer Betontreppe mit Teppichboden,
kein L-förmiges Profil benutzt wird. Um den Rücksprung auszugleichen, wird dann die Einlegeplatte 2a in die
Vertiefung in der Rückseite des Stegs der Profilleiste 1 zwischen dem Rücksprung und dem hinteren Kopfschenkel eingesetzt.
Sie paßt nach Höhe und Dicke genau in diese Einsenkung hinein und beseitigt somit den Rücksprung.
Um insbesondere bei Holztreppen eine Alternative im optischen Aussehen zu bieten, kann die metallische Frontblende 3 bzw.
3a durch die aus Holz bestehende Frontblende 3b ersetzt werden. Sie ist massiv ausgebildet und hat in Übereinstimmung
mit der metallischen Blende 3 eine ausgeklinkte obere äußere Ecke, in welche der kleine Vorsprung am vorderen Kopfschenkel
der Profilleiste 1 paßt, sowie nahe dem unteren Ende auf der Innenseite eine Nut, in welche die auf der Vorderseite des
Stegs der Profilleiste angebrachte Rippe eingedrückt werden kann.
Als Material für die Profilleiste 1, die Frontblende 3 bzw. 3a und das L-förmige Profil 2 eignet sich z. B. die Aluminium-Magnesium-Legierung
AlMgSi 0,5 (F 22), es versteht sich jedoch, daß die Teile auch aus anderen geeigneten Materialien
hergestellt werden können. Variabel ist auch die nach ästhetischen Gesichtspunkten auszuwählende äußere Form, Oberflächenstruktur
und Farbe der Frontblende 3 und der Kopfstege der Profilleiste 1.