DE2941898A1 - Verfahren und einrichtung zum aufbereiten von altpapier - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum aufbereiten von altpapierInfo
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Description
OR.-ING. OIPL.-ΙΝβ. M. SC DIrH^-HHYS. OR. OIPL.-PHYS. D1W-PMVS. OR.
HÖGER - STELLRECHT - GRIESSEACH - HAECKER BOEHME
A 43 772 b Anmelder: Firma Hermann Finckh
b - 178 Maschinenfabrik GmbH & Co.
25. Sept. 1979 Marktstraße 185
7417 Pfullingen
Beschreibung :
Verfahren und Einrichtung zum Aufbereiten von Altpapier
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Altpapier,
bei dem das Altpapier eingeweicht, dabei gegebenenfalls chemisch behandelt, sowie anschließend auf eine geringere Stoffdichte
gebracht und sortiert wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei den in der Praxis üblichen Verfahren zum Aufbereiten von Altpapier
wird wo vorgegangen, daß dieses zusammen mit Wasser in einen sogenannten Stofflöser (auch Pulper genannt) gegeben wird,
welcher einen oben offenen Behälter aufweist, dessen Boden von der Antriebswelle eines im Behälter-Innern angeordneten Auflöserads
durchgesetzt wird; über dem Behälterboden und unter dem Auflöserad befindet sich ein Sieb, und der Behälterboden ist mit
einem Auslaß versehen. In diesen bekannten Stofflösern wird dem Altpapier so viel Wasser zugesetzt, daß sie etwa in einem Stoffdichtebereich
von zwei bis sechs Prozent arbeiten. Der Stofflöser wird so lange betrieben, bis das Altpapier weitgehendst aufgelöst
ist, und das Sieb über dem Behälterboden dient dazu, nicht auflösbares Material wie Metallteile, Holz- und Kunststoffteile (soweit
dies möglich ist) zurückzuhalten - während des Auflösens des Altpapiers im Stofflöser zerkleinert das Auflöserad unvermeidbar
auch Kunststoffanteile wie Kunststoffbeschichtungen von Papier
und Karton, Kunststoffbeutel und -tüten usf., so daß ein erheblicher
Anteil des Kunststoffs das Sieb des Stofflösers passieren kann und später nur schwer wieder aus der im Stofflöser erzeugten
Fasersuspension abgeschieden werden kann. Weitere Nachteile des bekannten Verfahrens sind ein hoher Verschleiß am Auflöserad und
am Sieb, bedingt vor allem durch die im Altpapier enthaltenen Metallteile und die erforderliche lange Betriebszeit des Stoff-
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lösers bis zur Auflösung des Altpapiers, Stillstandszeiten aufgrund
der in Intervallen erforderlichen Reinigung des über dem Behälterboden befindlichen Siebs und der hohe Energiebedarf für
die Auflösung des Altpapiers im Stofflöser.
Insgesamt nicht besser ist der neuerdings bekannt gewordene Einsatz
eines herkömmlichen Stofflösers mit einem Sieb mit größeren Löchern in Verbindung mit einem sogenannten Nachauflöser gleicher
Bauart, dessen Sieb jedoch wesentlich kleinere Löcher aufweist. Bei diesem Verfahren wird ein Teil der Auflösearbeit vom Nachauflöser
verrichtet, und Metall- und Holzteile sowie anderer Leichtschmutz
wie z.B. Schaumkunststoffe werden im Nachauflöser aus der Fasersuspension ausgeschleust. Zwar muß dann wegen der größeren
Löcher seines Siebs der erste Stofflöser nicht so oft gereinigt werden, d.h. die Reinigungsintervalle sind dort länger, jedoch
werden bei diesem bekannten Verfahren Schmutzteile und vor allem Kunststoffe so stark zerkleinert, daß deren späteres Aussortieren
unverhältnismäßig hohe weitere Kosten verursacht und zu erheblichen Qualitätseinbußen bei dem erzeugten Faserstoff führt.
Außerdem benötigt man für diese Art der Aufbereitung natürlich gleichfalls verhältnismäßig viel Energie.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein Aufbereitungsverfahren
für Altpapier zu schaffen, bei dem das letztere schonender aufgelöst und außerdem weniger Energie benötigt wird, und durch
das sich die vorsthend aufgeführten Nachteile der bekannten Verfahren mindestens zum Teil vermeiden lassen.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art läßt diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch lösen, daß die Einweichzeit ungefähr 10 bis 120 Minuten beträgt und dabei eine Stoffdichte
von ungefähr zehn bis vierzig Prozent eingestellt wird, daß dem eingeweichten Faserstoff zur Einstellung einer Stoffdichte zwischen
mehr als zwei Prozent und ungefähr sechs Prozent Verdünnungswasser zugesetzt sowie Faserstoff und Verdünnungswasser zum
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Mischen in rasche Zirkulation versetzt werden, worauf die Fasersuspension
drucklos sortiert wird. Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Altpapier bei hinreichender
Einweichzeit und Anwendung eines kräftigen Mischvorgangs genügend aufgelöst wird, so daß auf einen Pulper mit all
seinen Nachteilen verzichtet werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das einzuweichende Altpapier gewogen und die zuzugebende Wassermenge entsprechend einer vorgegebenen Stoffdichte
errechnet und abgemessen, so daß sich die für das Einweichen und Auflösen günstigste Stoffdichte mit Sicherheit erzielen läßt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich eine
Einrichtung als besonders günstig erwiesen, die eine Verteileinrichtung zur Zerteilung und Verteilung des einzuweichenden Altpapiers
auf eine Fördervorrichtung aufweist, welch letzterer eine rotierende, an beiden Seiten offene, liegende Einweichtrommel
nachgeordnet ist, und die ferner einen der Auslaßöffnung der Einweichtrommel
nachgeordneten Mischer besitzt, welcher einen oben offenen Behälter sowie ein über dem Behälterboden angeordnetes, antreibbares
Mischrad aufweist, wobei das Mischrad zweckmäßigerweise unmittelbar über dem Behälterboden angeordnet ist. Mit einer
solchen Einrichtung läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich durchführen, weshalb es sich empfiehlt, den Mischbehälter
mit einem überlauf für einen kontinuierlichen Abfluß der Fasersuspension zu versehen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden
Beschreibung und der beigefügten zeichnerischen Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung, die
die Zeichnung teilweise im Schnitt zeigt.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
Altpapier z.B. mit Hilfe eines nicht dargestellten Gabelladers lose oder in Ballen auf ein Förderband 10 geladen, welches eine
Antriebsvorrichtung 12 besitzt. Von diesem Förderband fällt das Altpapier von oben in eine Papierverteilvorrichtung 14, in deren
oberem Bereich mehrere, sich quer über den Schacht der Papierver teilvorrichtung erstreckende, mit Zähnen oder Rechen bestückte
Wellen 16 drehbar gelagert sind. Diese Zahnwellen 16 werden von einem Getriebemotor 18 über ein Kettengetriebe oder eine gemein
same Welle und Winkelgetriebe so angetrieben, daß sie das von oben in die Papierverteilvorrichtung gegebene Altpapier zerteilen und
gleichmäßig verteilt auf ein als Wiegeband dienendes Förderband fallen lassen, welches unter der unten offenen Papierverteilvor-
richtung 14 angeordnet ist. Es läuft über zwei Walzen 22, die mit Wiegeelementen 24 zusammenwirken und von denen eine von einem Ge
triebemotor 26 angetrieben wird. Die Konstruktion ist so ausgelegt, daß sich über die Wiegeelemente 24 diejenige Altpapiermenge er
mitteln läßt, die von dem sich in Pfeilrichtung bewegenden Förder band 20 in eine Einweichtrommel 30 gefördert wird.
Die in einer Lagerung 32 um eine horizontale Achse drehbar gelager
te Einweichtrommel besitzt eine Einfüll- und eine Auslaßöffnung
beziehungsweise 36 sowie einen Zahnkranz 38, über den sie ver
mittels eines Ritzels 40 von einem Motor 42 angetrieben wird. Sie besitzt einen geschlossenen Mantel und in ihrem Inneren Mit
nehmerleisten 46 für das einzuweichende Altpapier.
Von einer Wasserleitung 50 führt eine Zweigleitung 52 über einen
Durchflußmengenmesser 54 und ein Ventil 56 zur Einfüllöffnung 34
der Einweichtrommel 30. Zur Bestimmung der für die Einstellung einer bestimmten Stoffdichte während des Einweichvorgangs erfor
derlichen Wassermenge ist ein Rechner 60 vorgesehen, welcher über eine Leitung 24a mit den Wiegeelementen 24 verbunden ist und
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über Leitungen 12a, 18a und 26a die Antriebsvorrichtung 12, den
Getriebemotor 18 und den Getriebemotor 26 steuert. Am Rechner läßt sich ferner die Stoffdichte für den Einweichvorgang einstellen,
und da der Rechner über Leitungen 54a und 56a auch mit dem Durchflußmengenmesser 54 und dem Ventil 56 in Verbindung
steht, kann er gewährleisten, daß zusammen mit der vom Förderband 20 in die Einweichtrommel 30 eingegebenen Altpapiermenge
stets auch die zur Erzielung der vorgewählten Stoffdichte erforderliche
Wassermenge in die Einweichtrommel 30 fließt.
Der eingeweichte Faserstoff, der die Einweichtrommel 30 über die Auslaßöffnung 36verläßt, fällt in einen als Ganzes mit 70 bezeichneten
Mischer, welcher einen oben offenen Mischbehälter 72 mit einem Überlaufrohr 74 im oberen Bereich und einem Ablaßstutzen
unmittelbar über dem Behälterboden 78 aufweist. In diesem Ablaßstutzen befindet sich ein vorzugsweise zeitgesteuertes Entleerungsventil
80. Ferner besitzt der Mischer unmittelbar über dem Behälterboden 78 ein Mischerrad 82, welches Über eine vertikale
Welle von einem Motor 84 angetrieben wird.
Das Oberlaufrohr 74 und der Ablaßstutzen 76 enden über einem sogenannten
Wuchtschüttler 90, bei dem es sich um ein bekanntes Gerät handelt, welches einen geschwungenen, oszillierenden Siebboden
besitzt. Unter dem Wuchtschüttler befindet sich,eine Gutstoffbütte
92, während über dem Dickstoff-Wuchtschüttler Spritzrohre 94 angeordnet sind, die über eine Leitung 96 von der Wasserleitung
50 gespeist werden. Von dieser führt schließlich eine Leitung 98 in den Mischer 70, und jede der Leitungen 96, 98 ist
mit einem einstellbaren Ventil 100 versehen. Unter dem Schmutzstoffauslaß
des Dickstoff-Wuchtschüttlers 90 steht schließlich ein Schmutzbehälter 102.
Die dargestellte Einrichtung erlaubt es, das erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich durchzuführen, wobei die mittlere Durchlaufzeit des Altpapiers durch die Einweichtrommel 30 Vorzugs-
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weise zwanzig bis dreißig Minuten beträgt und dabei eine Stoffdichte
zwischen fünfzehn und dreißig Prozent eingestellt wird. Wenn das eingeweichte Material über die Auslaßöffnung 36 der Einweichtrominel
in den Mischer 70 fällt, so wird über die Leitung 98 soviel Wasser zugegeben, daß sich im Mischer eine Stoffdichte von
ca. drei bis fünf Prozent ergibt. Durch das Mischerrad 82 werden das eingeweichte Material und das Verdünnungswasser in raschen Umlauf
versetzt, und der Erfinder stellte fest, daß der den Mischer 70 über das Uberlaufrohr 74 verlassende Stoff durch die angegebenen
Maßnahmen bereits hinreichend aufgelöst wurde.
In Zeitabständen von ca. fünf Minuten wird das Entleerungsventil 80
kurzzeitig geöffnet, um Schwerteile und Grobschmutz abzulassen, aus denen im Wuchtschüttler 90 noch brauchbare Fasern ausgewaschen werden,
worauf der Spuckstoff des Sortiervorgangs in den Schmutzbehälter 102 gelangt.
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Claims (11)
- OR.-INQ. OIPL.-INS. M. SC. DI»L-»HVS. ΓΗ. OIPL.-PHVS. OtPC-WU0 f".HÖGER - STELLRECHT - GRIESSEiACH - HAECKER BOEHMEPATENTANWÄLTE IN STUTTeARTA 4 3 772 b Anmelder: Firma Hermann Finckhb - 184 Maschinenfabrik GmbH & Co.12. Oktober 1979 Marktstraße 1857417 PfullingenAnsprücheVerfahren zum Aufbereiten von Altpapier, bei dem das Altpapier eingeweicht, dabei gegebenenfalls chemisch behandelt, sowie anschließend auf eine geringere Stoffdichte gebracht und sortiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einweichzeit in Abhängigkeit von der Altpapierqualität ungefähr 10 bis 120 Minuten beträgt und dabei eine Stoffdichte von ungefähr zehn bis vierzig Prozent eingestellt wird, daß dem eingeweichten Faserstoff zur Einstellung einer Stoffdichte zwischen mehr als zwei Prozent und ungefähr sechs Prozent Verdünnungswasser zugesetzt wird sowie Faserstoff und Verdünnungswasser zum Mischen in rasche Zirkulation versetzt werden, worauf die Fasersuspension drucklos sortiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einweichzeit ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Einweichen erzielte Stoffdichte ungefähr fünfzehn bis dreißig Prozent beträgt.
- 4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Stoffdichte von ungefähr drei bis fünf Prozent gemischt wird.
- 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das einzuweichende Altpapier gewogen und die zuzugebende Wassermenge entsprechend einer vorgegebenen Stoffdichte errechnet und abgemessen wird.
- 6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verteileinrichtung (14) zur Zerteilung und Verteilung des ein-130018/0184b - 17825. Sept. 1979 - 2 -zuweichenden Altpapiers auf eine Fördervorrichtung (20) , der eine rotierende, an beiden Seiten offene, liegende Einweichtrommel (30) nachgeordnet ist, sowie durch einen der Auslaßöffnung (36) der Einweichtrommel nachgeordneten Mischer (70), welcher einen oben offenen Behälter (72) sowie ein über dem Behälterboden (78) angeordnetes, antreibbares Mischerrad (82) aufweist.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischrad (82) unmittelbar über dem Behälterboden (78) angeordnet ist.
- 8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine dem Förderband (20) zugeordnete Wiegevorrichtung (24) zum Wiegen der in die Einweichtrommel (30) einzugebenden Altpapiermenge, einem an die Wiegevorrichtung (24) angeschlossenen Rechner (60) zur Bestimmung der in die Einweichtrommel (30) einzugebenden Einweichwassermenge, sowie durch eine rechnergesteuerte Bemessungsvorrichtung (54, 56) für das Einweichwasser.
- 9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischerbehälter (72) einen überlauf (74) für einen kontinuierlichen Abfluß der Fasersuspension aufweist.
- 10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischerbehälter (72) unten eine Ablaßöffnung (76) mit einem insbesondere zeitgesteuerten Verschluß (80) zum Ablassen von Schwerteilen und Grobschmutz aufweist.
- 11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Sortieren ein Wuchtschüttler (90) vorgesehen ist.130018/0184
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