DE2826681A1 - Verfahren zur verhinderung des ansetzens von polymerisat auf den innenflaechen von polymerisationsreaktionsgefaessen - Google Patents
Verfahren zur verhinderung des ansetzens von polymerisat auf den innenflaechen von polymerisationsreaktionsgefaessenInfo
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Dr. Fuss · Cif'--CI1Km. β,Ίώ. ■">, !!;.-·>Ιύ
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Verfahren zur Verhinderung des Ansetzens von Polymerisat auf den Innenflächen von
Polymerisationsreaktionsgefäßen
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Viele chemische Verfahren werden gewöhnlich in großen Rührwerksbehältern durchgeführt, die häufig
mit Hilfseinrichtungen, z.B. Umlenkblechen, Wärmeübertragungsschlangen, die die Zufuhr oder Abfuhr
von Wärme zum und vom Inhalt des Behälters ermöglichen, versehen sind. In vielen Fällen werden jedoch
bei diesen Verfahren unerwünschte Ablagerungen und Ansätze auf 'den Oberflächen der Apparaturen gebildet,
mit denen die Reaktionsgemische in Berührung kommen. Diese Ablagerungen und Ansätze verhindern den
wirksamen Wärmeübergang zum Innenraum und aus dem Innenraum des Reaktors. Ferner pflegen sie sich
nachteilig zu verändern und sich teilweise loszulösen, wodurch das Reaktionsgemisch und die daraus hergestellten
Produkte verunreinigt werden. Dieses Problem ist besonders akut bei Polymerisationsreaktionen,
da die Ablagerungen oder "Ansätze" von festem Polymerisat auf den Oberflächen des Reaktors nicht nur
den Wärmeübergang verschlechtern, sondern auch die Produktionsleistung und die Qualität des Polymerisats
beeinträchtigen.
Dieses Problem ist besonders unangenehm bei der großtechnischen Herstellung von Polymerisaten und Copolymerisaten
von Vinyl- und Vinylidenhalogeniden, wenn diese allein oder mit anderen Vinylidenmonomeren, die
eine endständige Gruppe der Formel GH2=C^ enthalten,
oder mit -polymerisierbaren polyolefinischen Monomeren
polymerisiert werden. Beispielsweise werden Vinylchloridpolymerisate
großtechnisch gewöhnlich in Form von diskreten Einzelteilchen durch Polymerisation in
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wässrigen Suspensionssystemen hergestellt. Bei Verwendung eines solchen Polymerisationssystems werden
das Vinylchlorid und gegebenenfalls verwendete andere Comonomere durch Verwendung von Suspendiermitteln und
durch Bewegung in Form kleiner gesonderter Tröpfc'ien gehalten. Wenn die Reaktion beendet ist', wird das
gebildete Polymerisat gewaschen und getrocknet. Diese Polymerisationsreaktionen in wässrigen Suspensionssystemen werden gewöhnlich unter Druck in Metallreaktoren
durchgeführt, die mit Umlenkblechen und Schnellrührern
versehen sind. Diese Suspensionssysteme sind jedoch von Natur aus instabil, und während der Poly—
merisationsreaktion setzt sich Vinylchloridpolymerisat,
z.B. Polyvinylchlorid (PVC) an den Innenflächen des Polymerisationsreaktor einschließlich der Oberflächen
der Umlenkbleche und des Rührers ab. Natürlich muß dieser Polymeransatz entfernt werden, da er zu weiterer
Ansatzbildung von Polymerisat führt und dies die Bildung einer Kruste zur Folge hat, die den Wärmeübergang
nachteilig beeinflußt und das gebildete Polymerisat verunreinigt.
Die Polymerablagerung oder der unlösliche Ansatz auf den Wänden des Reaktors ist von einer solchen Beschaffenheit,
daß es bisher bei der großtechnischen Herstellung von Polymerisaten in der oben beschriebenen
Weise allgemein üblich ist,nach Beendigung jeder Polymerisationsreaktion den Reaktor zu öffnen und den
Polymeransatz von den Wänden und von den Umlenkblechen und vom Rührer abschaben und abkratzen zu lassen. Eine
Maßnahme dieser Art ist-nicht nur kostspielig in Bezug
auf Personalkosten und Stillstandszeit des Reaktors, sondern birgt auch große Gesundheitsgefahren
in sich. Zur Verminderung der Menge und der Art des an den Oberflächen von Polymerisationsreaktoren angesetzten
Polymerisats wurden verschiedene Methoden,
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z.E. Reinigung mit Lösungsmitteln und verschiedene
hydraulische und mechanische Reaktorreiniger, vorgeschlagen, jedoch erwies sich keiner dieser Wege als
endgültig befriedigend für die Entfernung des angesetzten Polymerisats. Diese verschiedenen Methoden
und Vorrichtungen funktionieren zwar annehmbar, jedoch blieb noch Raum für Verbesserungen auf diesem
Gebiet, insbesondere vom wirtschaftlichen Standpunkt.
Die DE-PS (Patentanmeldung P 26 18 634.5)
der Anmelderin beschreibt ein Verfahren zum Beschichten von Reaktoren unter Verwendung einer Lösung eines
polyaromatischen Amins in einer Alkalihydroxydlösung. Hierbei werden ausgezeichnete Ergebnisse erhalten.
Es wurde jedoch vermutet, daß, wenn die Eigenkondensation von mehrwertigen Phenolen oder Naphtholen
erreicht werden könnte, eine ebenso ausgezeichnete Beschichtung erzielt würde.
Es hat sich gezeigt, daß bei der Polymerisation von olefinischen Monomeren die Bildung von unerwünschten
Ablagerungen und Ansätzen auf den Innenflächen des Polymerisationsreaktionsgefäßes, insbesondere eines
Gefäßes, dessen Innenflächen aus nichtrostendem Stahl bestehen, wesentlich verringert und in vielen Fällen
vollständig ausgeschaltet werden kann, wenn die Innenflächen vorher mit einem entsprechenden Überzug
versehen werden. Es wurde nun gefunden, daß der Ansatz von Polymerisat auf den Innenflächen des Reaktors
im wesentlichen verhindert wird, wenn die Innenflächen des Polymerisationsreaktors mit einer wässrigen
Alkalihydroxydlösung beschichtet werden, die ein kondensiertes mehrwertiges Phenol oder Naphthol
enthält. Auf Grund ihrer Natur kann die Überzugslösung oder -masse auf die Innenflächen des Reaktors
aufgebracht werden, ohne den Reaktor zu öffnen, so daß ein geschlossenes Polymerisationssystem erhalten
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bleibt. Durch Verwendung der Überzugsmasse gemäß der Erfindung wird die notwendige Oberflächenspannung
(γ ) zur Benetzung einer festen Oberfläche erzielt. Die Polymerisation der Monomeren in einem solchen
beschichteten Reaktionsgefäß oder Reaktor erfolgt in
einem wässrigen Polymerisationsmedium, das während der gesamten Polymerisationsreaktion in ständiger
Berührung mit den beschichteten Oberflächen gehalten wird.
Gemäß der Erfindung wird ein Film oder Überzug eines kondensierten mehrwertigen Phenols oder Naphthols
auf die Innenflächen eines Polymerisationsreaktors oder -gefäßes aufgebracht, indem diese Flächen lediglich
mit einer wässrigen Alkalihydroxydlösung des kondensierten mehrwertigen Phenols oder Naphthols
behandelt, werden. Ebenso werden alle freiliegenden Oberflächen im Innern des Reaktors, z.B. die Umlenkbleche,
der Rührer oder Mischer, der gegebenenfalls verwendete Kühler u.dgl., ebenfalls in der gleichen
V/eise behandelt. Nachdem die wässrige Alkalihydroxydlosung auf die Innenflächen aufgebracht worden ist,
kann das Polymerisationsmedium in den Reaktor eingeführt und mit der Reaktion begonnen werden, ohne daß
es notwendig ist, die Oberfläche vor der Einführung des Polymerisationsmediums zu trocknen. Es wird jedoch
bevorzugt und führt zu den besten Ergebnissen, wenn nach dem Aufbringen der Überzugslösung auf die
Innenflächen des Reaktors die Flächen mit Wasser beispielsweise durch Aufspritzen oder durch Füllen
des Reaktors mit Wasser und Ablassen des Wassers gespült werden, wobei überraschenderweise auf den
Oberflächen ein fest haftender überzug oder Film des Kondensationsprodukts zurückbleibt, der durch das
Polymerisationsmedium nicht beeinträchtigt wird, auch wenn während der Polymerisationsreaktion kräftig
gerührt wird.
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Die für die Zwecke der Erfindung verwendeten eigenkondensierten oder cokondensierten mehrwertigen
Phenole werden durch Erhitzen von Resorcin, Hydrochinon, Catechin oder Phloroglucin allein oder in
Mischung miteinander mit oder ohne einen geeigneten Katalysator hergestellt. Das gleiche gilt für die
Eigenkondensation von mehrwertigen Naphtholen, z.B. 2,7-Dihydroxynaphthalin, 3,7-Dihydroxynaphthalin
und 2,6-Dihydroxynaphthalin. Das mehrwertige Phenol
oder Naphthol wird unter einer inerten Atmosphäre, z.B. Stickstoff oder Argon, während einer Zeit von
10 Minuten bis etwa 500 Minuten oder 8 Stunden auf eine Temperatur im Bereich von etwa 2100C erhitzt.
Verschiedene Katalysatoren, z.B. Zinkchlorid, Aluminiumchlorid
oder Natriumhydroxyd, können bei der Reaktion verwendet werden. Es wurde gefunden, daß
Natriumhydroxyd der beste Katalysator ist. Geeignet ist eine Katalysatorkonzentration von etwa 0,05 bis
0,50 Mol pro Mol der zu kondensierenden Verbindung bzw. Verbindungen. Die verwendete Katalysatormenge
ist jedoch nicht wesentlich. Natürlich sind die jeweils angewendete Zeit und Temperatur vom verwendeten
Katalysator und vom gewünschten endgültigen Molekulargewicht des Kondensationsprodukts abhängig.
Wenn ein mehrwertiges Phenol der Eigenkondensation unterworfen wird, kann analytisch nachgewiesen werden,
daß das Produkt überwiegend ein Polyhydroxyphenylen ist, jedoch wird auch ein Polyäther, nämlich
Polyoxyphenylen, in einem gewissen Umfang gebildet. Wenn beispielsweise Resorcin der Eigenkondensation
unterworfen wird, wird angenommen, daß die Reaktion wie folgt verläuft:
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-y-
OH
+4 H2O (1)
H +4 H2O (2)
Hierbei wird das Polyhydroxyphenylen gemäß der Gleichung (1) und das Polyoxyphenylen oder der PoIyäther
gemäß der Gleichung (2) gebildet. Der berechnete Hydroxylgruppengehalt beträgt bei der Verbindung
(1) 21,3% und bei der Verbindung (2) 7,1%. Diese Theorie wird durch die von Paushkin und Mitarbeitern
durchgeführten und in Vycokomol. Svedin., Ser.B, II (5) (1969), Seite 376-378, beschriebenen
Arbeiten bestätigt. Die Verfasser geben für die Eigenkondensation von Resorcin einen berechneten
Hydroxylgruppengehalt von 21,4% und einen gefundenen Hydroxylgruppengehalt von 19,0% an, ein Zeichen, daß
der überwiegende Anteil des Produkts aus Polyhydroxyphenylen besteht. Die Gleichungen (1) und (2)
veranschaulichen den Fall, in dem das Resorcin nach Eigenkondensation ein Molekulargewicht von etwa 500
hat, jedoch in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen Oligomere mit verschiedenen Molekulargewichten
gebildet werden.
Wie vorstehend erwähnt, verringert eine auf die Innenflächen eines Polymerisationsreaktors aufgebrachte
wässrige Alkalihydroxydlösung eines kondensierten mehrwertigen Phenols oder Naphthols den
Ansatz von Polymerisat auf diesen Flächen. Die Kondensationsprodukte sind jedoch farbige, glasartige,
rötlich bernsteinfarbene Produkte, und ihre Lösungen verfärben die Polymerteilchen, die sich an
den Innenflächen des Reaktors ansetzen. Wenn diese
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Polymerteilchen sich zufällig während der Herstellung des Polymerisationsprodukts, z.B. Polyvinylchlorid
(PVC), lösen, kann die gesamte Polymercharge durch das Auftreten dieser grauweißen Polymerteilchen
zu Ausschuß oder minderwertig werden.
Dieses Problem der Verfärbung tritt nur auf, wenn die Konzentration des Kondensationsprodukts im
wässrigen Alkalihydroxyd zu hoch ist. Es wurde gefunden, daß eine Konzentration des Kondensationsprodukts
im Bereich von etwa 0,10 bis 3 Gew.-% für die Erreichung der Ziele der Erfindung genügt und
daß diese Überzugslösungen nur leicht bernsteinfarben sind. Bevorzugt wird eine Konzentration des
Kondensationsprodukts in der Alkalihydroxydlösung von 0,2 bis 1 Gew.-%.
Um den Ansatz von Polymerisat in einem Reaktor zu verhindern, ist eine mit Wasser benetzbare Oberfläche
erforderlich. Eine gewöhnliche feste Oberfläche beispielsweise aus nichtrostendem Stahl ist auf Grund der
normalen Verunreinigung der Oberfläche mit organischen Materialien durch Berührung mit der Oberfläche nicht
mit Wasser benetzbar. Die Oberfläche kann beispielsweise mit Chromsäure oder einem Reinigungsmittel mit
Scheuerwirkung gereinigt werden, wodurch sie mit Wasser benetzbar wird. Dies ist jedoch nicht völlig
befriedigend, da die Oberfläche nicht während einer genügenden Zeitdauer, d.h. langer als die Dauer einer
einzelnen Polymerisationsreaktion in diesem Zustand bleibt. Die Oberfläche muß somit nach jeder Polymerisation
erneut gereinigt werden. Daher ist es erwünscht, auf die Oberfläche einen Überzug aufzubringen, der
mit Wasser benetzbar ist, den Ansatz von Polymerisat verhindert und während einer großen Zahl von Polymerisationen
auf der Oberfläche bleibt.
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Wenn ein Metall oder eine Feststoffoberfläche nicht
benetzbar ist, bildet eine Flüssigkeit, z.B. Wasser, Tröpfchen auf der Oberfläche, und die Tröpfchen zerfließen
nicht zu einem glatten, gleichmäßigen Film. Der Winkel zwischen der Tangente der Seite des Tröpfchens
und der Metall- oder Glasoberfläche wird "Kontaktwinkel" genannt und als "theta" (θ) bezeichnet.
Ein weiteres Maß der Benetzbarkeit einer festen Oberfläche ist die kritische Oberflächenspannung
einer festen Oberfläche für die Benetzung. Diese Oberflächenspannung
wird als "γ " ausgedrückt und in Dyn/ cm gemessen. Damit eine feste Oberfläche benetzbar ist,
muß bei Verwendung von Wasser als Bezugssubstanz θ den Wert Null haben oder sehr dicht bei Null liegen, und
γ muß 72 Dyn/cm oder mehr betragen.
Noch wichtiger ist es, daß das auf die Oberfläche aufgebrachte Material nicht nur eine benetzbare Oberfläche,
sondern darauf auch eine Schicht oder einen Film bildet, der nicht leicht entfernbar ist. Dieser
Film haftet an der festen Oberfläche oder Metalloberfläche durch Adsorption, und in vielen Fällen ist der
Film eine monomolekulare Schicht des aufgebrachten Materials mit einer Dicke in der Größenordnung eines
Moleküls. Filme mit einer solchen Dicke sind für das bloße Auge unsichtbar, so daß dies zusätzlich zur Lösung
des vorstehend genannten Problems der Verfärung beiträgt. Natürlich können Filme oder Überzüge von
größerer Dicke gebildet werden, die für das bloße Auge sichtbar sind, wenn Überzugslösungen mit höherem Feststoffgehalt
verwendet werden. Der Film oder die Schicht, die durch die auf die Oberfläche aufgebrachte Überzugslösung gebildet wird, ist durch Spülen mit Wasser nicht
entfernbar. Dies bedeutet, daß der Überzug oder der Film der Entfernung von den Oberflächen widersteht,
wenn ein wässriges Medium, das durch Rühren oder Be-
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wegen des Polymerisationsgemisches im Reaktor turbulent ist, mit der Oberfläche in Berührung ist.
Die Überzugslösungen gemäß der Erfindung werden nach üblichen Methoden hergestellt, wobei nach Bedarf erhitzt
und gerührt wird. Eine Temperatur im Bereich von etwa 0° bis 100°C ist im allgemeinen ausreichend. Es
ist zweckmäßig, während der Auflösung zu rühren. Wenn die Konzentration des Kondensationsprodukts im oben
genannten Bereich liegt, kann die wässrige Alkalihydroxydlösung des Kondensationsprodukts leicht auf die
Innenflächen des Reaktors durch daran befestigte Sprühdüsen gespritzt werden. Ferner hat das Molekulargewicht
des Kondensationsprodukts einen Einfluß auf die Konzentration des Kondensationsprodukts oder den Gesamtfeststoffgehalt
in der Überzugslösung. Der Gesamtfeststoffgefoalt
des Kondensationsprodukts in der Überzugslösung gemäß der Erfindung liegt im Bereich von
etwa 0,10 bis 3,0 Gew.—%. Bevorzugt werden Kondensationsprodukte
mit einem Molekulargewicht im Bereich von etwa 300 bis 1000. Da jedoch das Molekulargewicht
des Kondensationsprodukts den Gesamtfeststoffgehalt in der Überzugslösung beeinflußt, könnte er in gewissen
Fällen über 3% oder unter 0,10% liegen.
Die für die Herstellung der Überzugslösungen gemäß der Erfindung verwendeten wässrigen Alkalihydroxydlösungen
werden aus einem Metall der Gruppe IA des Periodensystems hergestellt. Geeignet als Hydroxyde sind beispielsweise
Natriumhydroxyd, Lithiumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Rubidiumhydroxyd, Cäsiumhydroxyd und Frankiumhydroxyd.
Wässrige Lösungen anderer Verbindungen, z.B. wässrige Lösungen von quaternären Aminen wie
Tetraalkylammoniumhydroxyden u.dgl. oder von anderen Alkalisalzen, z.B. Phosphaten wie Trinatriumphosphat,
können ebenfalls verwendet werden. Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, sollte die Konzentration des
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Alkalihydroxyds in der wäßrigen Überzugslösung zwischen etwa 0,04 und 0,60 Gew.-% liegen. Vorzugsweise
beträgt die Konzentration des Alkalihydroxyds 0,10 bis 0,25 Gew.-%.
Wie bereits erwähnt, wird die Überzugslösung auf die Innenflächen des Reaktors im allgemeinen durch Spritzen
aufgebracht. Es ist jedoch auch möglich, sie durch überfluten des Reaktors und Ablassen des Reaktors oder
durch Aufstreichen aufzubringen, jedoch ist der Spritzauftrag die zweckmäßigste und wirtschaftlichste Methode.
Nach dem Aufspritzen der Überzugslösung auf die Innenflächen
und dem Ablassen des Reaktors kann mit der Polymerisationsreaktion unmittelbar ohne weitere Behandlung
der Innenflächen begonnen werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß ausgezeichnete Ergebnisse erhalten
werden, wenn nach dem Auftrag der Überzugslösung auf
die Innenflächen des Reaktors die beschichteten Oberflächen mit Wasser besnritzt werden und der Reaktor abgelassen
wird, bevor er mit dem Polymerisationsgemisch oder -ansatz beschickt wird. Es ist ferner zu bemerken,
daß der Überzug gemäß der Erfindung sich gleichermaßen gut auf emaillierten Flächen und Metallflächen,
z.B. aus nichtrostendem Stahl u.dgl., bewährt.
Der genaue Haftmechanismus des Überzuges an den Oberflächen
des Reaktors ist nicht mit Sicherheit bekannt, jedoch wird angenommen, dar* irgendeine elektrische
Kraft oder Adsorption zwischen Reaktoroberflächen und dem kondensierten mehrwertigen Phenol oder Naphthol
eine Rolle spielt. In jedem Fall verhindert die Überzugsmasse gemäß der Erfindung im wesentlichen
den Ansatz von Polymerisat auf den Oberflächen des Reaktors, und ein geringer Polymeransatz, der, wenn
überhaupt, auftreten kann, gehört zu dem sandigen Typ, der so beschaffen ist, daß er von den Reaktorflächen
leicht entfernt werden kann, ohne daß Abkratzen oder
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Abschaben von Hand notwendig ist. Der Polymeransatz, der zu vermeiden ist, ist die sog. Papierbildung oder
"Folienbildung", da diese Art des Ansatzes sehr schwierig zu entfernen ist und im allgemeinen Abkratzen
von Hand oder Entfernung mit Hilfe von Hochdruckstrahlen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten
erfordert. In jedem Fall muß der Reaktor zum Reinigen geöffnet werden, wodurch natürlich nicht
umgesetztes Monomeres, z.B. Vinylchlorid, in die Atmosphäre entweichen kann, was gefährlich ist.
Gemäß der Erfindung können mehrere Polymerisationen durchgeführt werden, ohne den Reaktor zwischen den
Chargen zu öffnen. Zwar können mehrere Polymerisationen durchgeführt werden, ohne die Innenflächen
neu zu beschichten, jedoch erwies es sich als zweckmäßig, und wird bevorzugt, die Innenflächen des
Reaktors nach jeder darin durchgeführten Polymerisation erneut zu beschichten, um gleichmäßige und
wirksame Produktion sicherzustellen. Wie bereits erwähnt, ist es mit Sprühdüsen, die stationär an
wichtigen Stellen des Reaktors befestigt sind, möglich, alle Innenflächen des Reaktors zu erreichen.
Wenn beschlossen wird, den Reaktor erneut zu beschichten, wird der Reaktor abgelassen, und die
Innenflächen des Reaktors werden mit Wasser gespült. Die Überzugslösung wird mit Hilfe der Sprühdüsen
auf die Innenflächen gesprüht, und überschüssige Lösung wird aus dem Reaktor so abgelassen, daß
sie gegebenenfalls zu einem Rückgewinnungssystem geführt werden kann. Die Oberflächen v/erden dann gegebenenfalls
mit Wasser besprüht, und der Ablauf wird verworfen oder, falls gewünscht, zurückgewonnen.
Anschließend wird der Reaktor mit dem Polymerisationsmedium und den Ausgangsmaterialien in üblicher
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Weise beschickt und mit der Polymerisationsreaktion begonnen. Natürlich kann der Reaktor beliebig oft,
selbst nach Beendigung jeder Polymerisation erneut beschichtet werden, ohne ihn zu öffnen.
Nach dem Auftrag des Überzugsmittels auf die Innenflächen des Reaktionsgefäßes und Absprühen der Flächen
mit Wasser kann mit der im Reaktor durchzuführenden Reaktion sofort begonnen werden. Auf Grund der Anwesenheit
des Überzuges ist keine besondere Änderung der Arbeitsgänge erforderlich. Ferner werden bei Verwendung
des innen beschichteten Reaktionsgefäßes gemäß der Erfindung die thermische Stabilität oder
andere physikalische und chemische Eigenschaften der darin hergestellten Polymerisate nicht beeinträchtigt.
Die Erfindung wird nachstehend speziell im Zusammenhang mit der Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid
veranschaulicht, jedoch eignen sich die Vorrichtung und das Verfahren ebenfalls für die Dispersions-,
Emulsions- und Suspensionspolymerisation aller polymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Monomeren, bei denen unerwünschte Ansätze von Polymerisat gebildet
werden. Als Beispiele solcher Monomeren seien genannt: andere Vinylhalogenide und Vinylidenhalogenide,
z.B. Vinylbromid und Vinylidenchlorid, Vinylidenmonomere mit wenigstens einer endständigen Gruppe
der Formel CHp=C^ , z.B. Ester von Acrylsäure, beispielsweise
Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat und Cyanäthylacrylat, Vinylacetat,
Ester von Methacrylsäure, z.B. Methylmethacrylat und Butylmethacrylat, Styrol und Styrolderivate, z.B.
cx-Methylstyrol, Vinyltoluol und Chlorstyrol, Vinylnaphthaline,
Diolefine, z.B. Butadien, Isopren und Chloropren, und Gemische aller dieser Typen von
Monomeren und anderen damit copolymerisierbaren Viny-
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lidenmonomeren sowie andere Vinylidenmonomere der dem
Fachmann bekannten Art.
Die Erfindung ist jedoch insbesondere auf die Suspensionspolymerisation)
von Vinylchlorid entweder allein oder in Mischung mit einem oder mehreren damit copolymerisierbaren
Vinylidenmonomeren, die wenigstens eine endständige Gruppe der Formel CHp=C-^ enthalten, in
Mengen bis etwa 80 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gewicht des Monomerengemisches, anwendbar, da der
Ansatz von Polymerisat im Reaktionsgefäß hier ein besonders störendes und unangenehmes Problem ist.
Gemäß der Erfindung wird das Polymerisationsverfahren im allgemeinen bei einer Temperatur durchgeführt, die
in Abhängigkeit vom jeweils zu polymerisierenden Monomeren oder von den Monomeren im Bereich von etwa
bis 100°C liegt. Vorzugsweise wird jedoch bei Temperaturen im Bereich von etwa 40° bis 70°C gearbeitet, da
bei diesen Temperaturen Polymerisate mit den vorteilhaftesten Eigenschaften gebildet werden. Die Dauer
der Polymerisationsreaktion beträgt etwa 2 bis 15 Stunden,
Das Polymerisationsverfahren kann beim Eigendruck
durchgeführt werden, jedoch kann bei Verwendung der flüchtigeren Monomeren mit einem gewissen Vorteil bei
Überdrücken bis 10 Bar oder mehr gearbeitet werden. Überdrücke können auch bei solchen Monomeren angewandt
werden, die bei den Reaktionstemperaturen die erforderliche Flüchtigkeit haben, die Rückflußkühlung
des Reaktionsgemisches ermöglicht.
Das Polymerisationsverfahren kann ferner in der Fahrweise mit gefülltem Reaktor durchgeführt werden, d.h.
das Reaktionsgefäß ist mit dem Polymerisationsmedium vollständig gefüllt und wird während der gesamten
Reaktion durch ständiges Nachfüllen von Wasser oder
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zusätzlicher Ergänzungsflüssigkeit, die das Monomere
oder die Monomeren im gleichen Verhältnis wie beim Anfahren enthält, gefüllt gehalten. Nachdem eine bestimmte
vorbestimmte Flüssigkeitsmenge zugeführt wor— den ist, wird die -Polymerisationsreaktion beendet.
Dies geschieht gewöhnlich durch Zusatz eines Abbruch— mittels. Die Notwendigkeit des Nachfüllens von Flüssigkeit
ergibt sich durch die als Folge des Umsatzes von Monomeren oder Monomerem in den polymeren Zustand
eintretende Verminderung des Volumens des Reaktionsmediums.
Die erfindungsgemäji verwendeten Kondensationsprodukte
von mehrwertigen Phenolen oder Naphtholen oxydieren bei normaler Einwirkung von Sauerstoff. Diese Oxydation ist nicht nachteilig, wenn das Kondensationspro
dukt innerhalb kurzer Zeit nach seiner Herstellung verwendet wird. Die Oxydation des Kondensationsprodukts
verursacht jedoch eine Verdunkelung der Farbe des Produkts mit den damit verbundenen Schwierigkeiten, die
bereits erwähnt wurden. Ferner wird die Haftfestigkeit
des Kondensationsprodukts an den Innenflächen des Reaktors durch diese Oxydation nachteilig beeinflußt. Um
die Möglichkeit des Auftretens von Farbproblemen zu verringern, obwohl die Kondensationsprodukte in sehr
niedrigen Konzentrationen in den Überzugslösungen gemäß der Erfindung verwendet werden, ist es häufig
zweckmäßig, der Überzugslösung Antioxydantien zuzusetzen. Dieser Zusatz beeinflußt die Eigenschaften
oder Wirksamkeit der Überzugslösungen nicht nachteilig.
Es hat sich gezeigt, daß der Zusatz von Natriumascorbat
oder Ascorbinsäure zur überzugslösung in Mengen im Bereich von etwa 0,02 bis 0,10 Gew.-% die Verdunkelung der Lösung wesentlich verzögert und ferner die
Zunahme der Adsorptionszeit verlangsamt. Beliebige andere Antioxydantien, z.B. Natriumdithionit und
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"Natriumphenolsäure", können ebenfalls verwendet werden.
Zur Bewertung der verschiedenen Überzüge wurde von der Anmelderin, wie insbesondere in den folgenden Beispielen
beschrieben, eine Bewertungsskala für die vorstehend beschriebenen papierartigen oder folienartigen
Ansätze und die sandigen Ansätze aufgestellt. Ein nachstehend als Vergleichsreaktor bezeichneter
unbeschichteter Reaktor, in dem sich normale Mengen
oeider Ansatzformen bilden, erhält die Bewertungsziffer 1,5. Eine Bewertungsziffer unter 1,0 ist gut oder
stellt eine deutliche Verbesserung dar. Mit anderen Worten, eine Bewertungsziffer von 0,0 ist vollkommen
usw.
Die Erfindung wird durch die folgenden speziellen
Beispiele weiter erläutert. In diesen Beispielen beziehen sich alle Mengenangaben in Teilen und Prozentsätzen
auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Bei diesem Versuch wurde das Eigenkondensationsprodukt von Resorcin in der Überzugslösung verwendet. Resorcin
wurde einerseits der Eigenkondensation ohne Katalysator und andererseits der Eigenkondensation unter Verwendung
von 25 Mol-% NaOH als Katalysator unterworfen. In jedem
Fall wurde das Resorcin in einem Reaktionsgefäß unter
einer Stickstoffatmosphäre erhitzt oder gekocht. Bei
der Eigenkondensation ohne Katalysator wurde 8 Stunden bei 3000C erhitzt. Das erhaltene Produkt wurde zu einer
Überzugslösung verarbeitet, die 3% eigenkondensiertes Resorcin in l%iger NaOH-Lösung enthielt. Der pH-Wert
der Überzugslösung betrug 12. Bei der Eigenkondensation unter Verwendung des Katalysators wurde 22 Minuten bei
245°C und 27 Minuten bei 3O5°C unter Stickstoff erhitzt.
Eine Überzugslösung, die 0,2% «Sigenkondensiertes Resor-
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ZO
ein in 1 %iger NaOH-LSsung enthielt und einen pH-Wert von
12 hatte, wurde hergestellt. Reaktoren wurden mit dem Reinigungsmittel "Ajax" gereinigt und mit jeder der Lösungen
beschichtet. Die Oberzüge wurden mit Wasser gespült. Jeder Überzug hatte einen y -Wert von mehr als
72 Dyn/cm. Anschließend wurde ein Ansatz der folgenden Zusammensetzung in jeden Reaktor gegeben:
Vinylchlorid 1000 g
Wasser (entsalzt) . 2055 g
Zu 88% hydrolysiertes Polyvinylacetat
"Vinol 54O" 0,5 g
Di-sek.-butylperoxydicarbonat (Katalysator) 0,5 cm
Die Reaktion wurde mit vollem Reaktor durchgeführt, d.h. genügend Wasser wurde zugeführt, um den Reaktor gefüllt
zu halten. Die Temperatur v/urde bei 57°C gehalten und
das Reaktionsmedium gerührt. Wasser wurde während der Reaktion zugesetzt, während das Volumen des Gemisches
durch Bildung von Polymerisat kleiner wurde. Die Reaktion wurde abgebrochen, nachdem 400 g Wasser zugesetzt worden
waren. Der Inhalt jedes Reaktors wurde dann in üblicher Weise entnommen. Nach Entnahme der Polymercharge aus dem
Reaktor wurden die Innenflächen mit Wasser gespült, dann erneut beschichtet und mit Wasser gespült, worauf ein
zweiter Ansatz vorbereitet und polymerisiert wurde. Nach der Polymerisation des zweiten Ansatzes wurde eine dritte
Charge in der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, polymerisiert. Nach der Polymerisation der dritten Charge
wurden die Innenflächen des Reaktors nach der vorstehend beschriebenen Bewertungsmethode mit folgenden Ergebnissen
eingestuft:
Ansatzbildung
Ve rg Ie i chs ve rs uch (ohne Überzug) |
Folienbildung | Sandiger Ansatz | |
1) | Ohne Katalysator | 1/5 | 1/5 |
2) | Mit Katalysator | 0,1 | 0,0 |
3) | 0,2 | 0,3 | |
Dies zeigt eindeutig die überlegenen Ergebnissen, die mit dem beschichteten Reaktor gegenüber dem unbeschich-
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teten Reaktor erhalten wurden.
Bei diesem Versuch wurde das Eigenkondensationsprodukt von Hydrochinon in der Überzugslösung verwendet. Die
Reaktion wurde in einem Reaktionsgefäß unter einer Stickstoffatmosphäre durch Erhitzen von Hydrochinon
plus 12,5 Mol-% NaOH für 15 Minuten bei 22O°C erhitzt.
Das Produkt wurde im wässrigen NaOH in einer solchen Menge gelöst, daß eine 0,2%ige Lösung des Eigenkonden—
sationsprodukts von Hydrochinon mit einem pH-Wert von 9 erhalten wurde. Dieses Produkt wurde als "Überzugslösung A" bezeichnet· Ein zweites Eigenkondensationsprodukt
von Hydrochinon wurde durch Erhitzen von Hydrochinon mit 25 Mol-% NaOH und 10 Mol.-% Ascorbinsäure
für 5 Minuten bei 28O°C hergestellt. Dieses Produkt wurde ebenfalls in wässrigem NaOH in einer solchen
Menge gelöst, daß eine 0,2%ige Lösung mit einem pH—Wert
von 9 erhalten wurde· Dieses Produkt wurde als "Überzugslösung B" bezeichnet· Auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise wurden die Innenflächen von Reaktoren mit den Überzugslösungen A und B beschichtet. Jeder
Überzug hatte einen γ -Wert von mehr als 72 Dyn/cm.
Dann wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise drei Chargen des gleichen Ansatzes wie in Beispiel 1
in den beschichteten Reaktoren gefahren, worauf die Reaktoren eingestuft wurden. Hierbei wurden die folgenden
Ergebnisse erhalten:
Ansatzbildunq Folienbildung Sandiger Ansatz
1) Vergleichsversuch
(ohne Überzug) 1,5 1,5
2) Überzugslösung A 0,2 0,3
3) Überzugslösung B 0,3 0,2
Auch hier sind die überlegenen Ergebnisse des beschichteten Reaktors gegenüber dem unbeschichteten
Reaktor deutlich erkennbar.
809881/0973
Catechin wurde der Eigenkondensation durch Erhitzen von Catechin plus 25 Mol.-% NaOH für 5 Minuten bei 27O°C
unter einer Stickstoffatmosphäre unterworfen. Das Produkt wurde in wässrigem NaOH in einer solchen Menge
gelöst, daß eine 0,2%ige Lösung des Eigenkondensations— Produkts von Catechin mit einem pH-Wert von 9,2 erhalten
wurde· Ein Reaktionsgefäß wurde mit dieser Lösung in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise beschichtet.
Der Überzug hatte einen γ —Wert von mehr als 72 Dyn/cm in 5 Sekunden. Anschließend wurden drei Polymerisationschargen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise gefahren.
Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten: Folienbildung 0,3; sandiger Ansatz 0,3.
Ein durch Cokondensation von Hydrochinon und Resorcin hergestelltes cokondensiertes mehrwertiges Phenol wurde
verwendet. 50 Μο1·-% Hydrochinon (1,1 g) wurden mit 50 Mol.-% Resorcin (1,1 g) durch Erhitzen für 5 Minuten
bei 3000C in Gegenwart von 0,4 g 50%igem NaOH (12,5
Mol.—^ als Katalysator umgesetzt. Das Produkt wurde in
0,2%igem NaOH in einer solchen Menge gelöst, daß eine 0,5%ige Lösung mit einem pH-Wert von 12 erhalten wurde.
Ein Reaktionsgefäß wurde mit dieser Lösung auf die in
Beispiel 1 beschriebene Weise beschichtet. Der Überzug hatte einen γ -Wert von mehr als 72 Dyn/cm in 5 Sekunden.
Anschließend wurden drei Polymerisationschargen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise gefahren. Die folgenden
Ergebnisse wurden erhalten:
Ansatz- Vergleichs- Erste Zweite Dritte bildung reaktor Charge Charge Charge
(ohne Überzug)
Folienbildung 1,5 0,2 0,0 0,0
Sandiger
Ansatz 1,5 0,0 0,3 0,4
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Diese Ergebnisse zeigen eindeutig die mit dem beschichteten Reaktor erhaltenen überlegenen Ergebnisse gegenüber dem unbeschichteten Reaktor.
Durch Beschichten der Innenflächen von Polyrnerisationsreaktoren gemäß der Erfindung wird die Bildung
von Polymeransatz auf den Innenflächen während der Polymerisationsreaktion erheblich verringert und in
vielen Fällen praktisch ausgeschaltet, so daß eine gesteigerte Produktion in der Zeiteinheit erzielt
wird. In Fällen, in denen sich weniger Polymerisat auf den Innenflächen ansetzt, ist dieser Ansatz nicht
von der harten, rauhen und schwierig zu entfernenden Art, und dieser Ansatz läßt sich leicht entfernen,
ohne daß zu mühseligem und umständlichem Abschaben und Abkratzen, wie es bisher notwendig war, gegriffen
wird. Noch wichtiger ist, daß die Erfindung es ermöglicht, in einem geschlossenen Polymerisationssystem
zu arbeiten. Dies hat im Falle der Polymerisation von Vinylchlorid den Vorteil, daß die Konzentration von
Vinylchlorid in der Atmosphäre der Anlage in Teilen pro Million drastisch herabgesetzt wird. Diese Senkung
des Vinylchloridgehalts in der Atmosphäre entspricht den kürzlich veröffentlichten Forderungen
der OSHA (Occupational Safety and Health Administration) und EPA (Environmental Protection Agency).
Zahlreiche weitere Vorteile der Erfindung liegen für den Fachmann auf der Hand.
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Claims (1)
- Patentansprüche. Verfahren zur Verhinderung des Ansetzens von Polymerisat auf den Innenflächen von Polymerisationsreaktionsgefäßen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Innenflächen eine Überzugslösung in Form einer Alkalihydroxydlösung aufbringt, die ein Kondensationsprodukt aus der ausa) Eigenkondensationsprodukten- von mehrwertigen Phenolen,b) Kondensationsprodukten von zwei oder mehr mehrwertigen Phenolen undc) Eigenkondensationsprodukten von mehrwertigen Naphtholenbestehenden Gruppe enthält, wobei das mehrwertige Phenol bzw. die mehrwertigen Phenole aus der aus Resorcin, Hydrochinon, Catechin und Phloroglucin bestehenden Gruppe ausgewählt sind.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Aufbringen der Überzugslösung auf die Innenflächen den Überzug auf den Innenflächen vor Beginn der Polymerisation im Reaktionsgefäß mit Wasser spült.Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugslösung verwendet, die etwa 0,10 bis etwa 3,0 Gew.-% des Kondensationsprodukts enthält.Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihydroxyd Natriumhydroxyd ist.Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihydroxyd Kaliumhydroxyd ist.809881/09736. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihydroxyd Lithiumhydroxyd ist.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Phenol Resorcin ist.8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Phenol Hydrochinon ist.9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Phenol Catechin ist.10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugslösung etwa 0,02 bis 0,10 Gew.-% eines Antioxydans enthält·11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Phenol Resorcin und das Alkalihydroxyd Natriumhydroxyd ist·12· Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Phenol Resorcin und das Alkali— hydroxyd Natriumhydroxyd ist.13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugslösung etwa 0,10 bis 3,0 Gew.-% des Kondensationsprodukts enthält.14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt das Eigenkondensationsprodukt eines mehrwertigen Phenols ist.15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt das Kondensationsprodukt von zwei oder mehreren mehrwertigen Phenolen ist.16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt das Cokonden— sationsprodukt von Resorcin und Hydrochinon ist.»09881/097317. Polymerisationsreaktionsgefäß, dadurch gekennzeichnet, daß seine sämtlichen Innenflächen mit einem nach Anspruch 1 bis 16 aufgebrachten Überzug versehen sind.18. Polymerisationsreaktionsgefäß nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichteten Oberflächen eine kritische Oberflächenspannung von wenigstens 72 Dyn/cm und einen Kontaktwinkel mit Wasser von etwa null aufweisen.809981/0873
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