DE2825879B2 - Maskierung von Ca+ + und Mg+ + in wäßrigen Lösungen mit Mischungen von Zeolithen - Google Patents
Maskierung von Ca+ + und Mg+ + in wäßrigen Lösungen mit Mischungen von ZeolithenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Maskierung, d. h. Bindung von Calcium- und Magnesiumionen aus ihren wäßrigen Lösungen in einen
anionischen Komplex, und im besonderen die Wasserenthärtung durch Ionenaustausch mit Mischungen von
Zeolith A und Zeolith X. Die Zusammensetzungen zeigen einen höheren Calcium- und Magnesiumi.onenaustausch
aus wäßrigen Medien als vergleichbare Zusammensetzungen, die äquivalente Gewichtsmengen
nur eines der /.eolithen enthalten.
In hartem Wasser führt dl·: Zugabe einer löslichen Natriumseife zur Bildung unlöslicher Calcium- und
Magnesiumseifen, außerdem Wv den unlösliche Salze von SO4-2 und CO3-2 mit Erdalkaliionen gebildet. Es ist
üblich, die Härtegrade durch Bestimmung der gesamten Calcium- und Magnesiumionen-Konzentration zu messen,
die üblicherweise als die äquivalente Konzentration an Calciumcarbonat ausgedrückt wird.
Maskierung und Ionenaustausch sind die wichtigsten Methoden der Enthärtung, d. b. der Entfernung von
Calcium und Magnesium aus Wasserversorgungen. Die üblichen Komplexbildungs- bzw. Maskierungsmittel
(sequestering agents) für Calcium und Magnesium sind Polyphosphate und Salze verschiedener Carbonsäuren.
Polyphosphate sind als wertvolle Bestandteile der Zusammensetzung moderner Seifen und synthetischer
Waschmittel bekannt. Beim Waschprozeß binden die Phosphate nicht nur die Härte, sondern tragen auch
dazu bei, dem Schmutz zu dispergieren. In den letzten Jahren wurden die im Abwasser auftretenden Phosphate
als nachteilig für ökologische Systeme angesehen. Daher ist der vollständige oder teilweise Ersatz der
Phosphate durch andere Substanzen oder Verfahren das Ziel der Waschmittelhersteller. Wasserlösliche organische
Komplexbinder, wie z. B. Aminocarbonsäuren, wurden als Ersatz für Phosphate benutzt, genügten aber
nicht allen Anforderungen für einen Austausch in großem Umfang.
Als eine von außen wirkende Maßnahme kann die Härte der Wasserversorgung für industrielle: und
Haushaltswaschvorgänge durch die Verwendung regenerierbarer organischer Ionenaustauscher vermindert
werden. Ein anderes Verfahren verwendet nicht-kristalline Aluminiumsilikataustauscher, die
gleichfalls regeneriert werden können, aber die Regenerierung dieser beiden Austauschertypen erfordert
Investitionen für zusätzliche Apparate und ihre
jo Instandhaltung. Darüber hinaus löst die Verwendung
einer enthärteten Wasserversorgung nicht das Problem von Erdalkaliionen, die in den Waschvorgang durch
Schmutz auf den zu reinigenden Gegenständen eingebracht werden.
Die Verwendung wasserunlöslicher anorganischer Ionenaustauscher, die anschließend aus den Abwässern
der Waschprozesse abgetrennt oder .,nit diesen
abgelassen werden können, ist nicht neu. Tone des Bentonittyps wurden seit langem in Waschmittelzusammensetzungen
benutzt, genügen aber nicht den gegenwärtigen Waschanforderungen.
Wegen ihrer überlegenen Kationenaustauscheigenschaft wurden dreidimensionale kristalline Zeolithe seit
einiger Zeit als Wasserenthärtungsmittel vorgeschlagen. Ein früher Vorschlag in dieser Hinsicht findet sich
in der US-PS 31 12 176. Neuere Veröffentlichungen, wie die GB-PS 14 29 143 und die DE-OS 25 10 741,
beschreiben die Verwendung wasserunlöslicher Zeolithe als nicht regenerierte Ionenaustauscher, wie z. B.
Zeolith A und Zeolith X in Waschmittelzusammensetzungen. Typisch für diese Veröffentlichungen ist die
gleichwertige Eignung des jeweils verwendeten speziellen Zeolithen hinsichtlich der Fähigkeit Calciumior.en zu
binden. Die erwähnte britische Patentschrift beschreibt, daß kristalline Zsolithe ganz allgemein eine deutliche
Selektivität für Calciumionen in wäßrigen Medien besitzen. Andere mehrwertige härtebildende Ionen, wie
Magnesium und Eisen, werden durch Hilfs-Gerüststoffe gebunden, bei denen es sich im allgemeinen um
wasserlösliche anorganische oder organische Salze, wie Carbonate, Silikate, Phosphate, Carboxylate oder
Sulfonate handelt.
Es wurde nun gefunden, daß sowohl Natriumzeolith A mit einem Porendurchmesser von 4 Angström und
Natriumzeolith X mit einem Porendurchmesser von etwa 8 Angström in der Tat eine Preferenz für den
Ionenaustausch von Calciumionen aus wäßrigen Medien verglichen mit Magnesiumionen unter den gleichen
Bedingungen und im Geichgewicht zeigen. Calciumionen werden auch rascher gegen Natriumionen in
Zeolith X als in Zeolith A ausgetauscht und rascher als Magnesiumionen im Fall von Zeolith X. Wahrscheinlich
wegen ihres größeren Volumens im hydratisierten Zustand dringen Magnesiumionen nur sehr langsam in
die Poren von Zeolith A ein und ersetzen nicht ohne weiteres Calciumionen in Zeolith X.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß ein Gemisch von Natriumzeolith A und Natriumzeolith X,
das 40 bis 70 Gew.-% einer dieser Zeolitharten und den Rest von der anderen Zeolithart enthält, den gesamten
Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen einer wäßrigen Lösung in wesentlich stärkerem Maße
vermindert, als eine äquivalente Gewichtsmenge nur einer dieser Arten, und den hierbei verbleibenden
Magnesiumrestgehalt weit unter die Verminderung senkt, die mit Zeolith A allein möglich ist. Wie mit allen
synergistischen Effekten sind die Gründe für dieses Phänomen nicht erkennbar.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert und in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben.
In der Zeichnung ist die Figur eine graphische Wiedergabe des Prozentsatzes der ursprünglich zusammen
vorliegenden CA+* und Mg++-Kationen, die in
wäßrigen Lösungen nach Inberührungbringen über wechselnde Zeiten mit verschiedenen Mischungen von
Zeolith A und Zeolith X zurückbleiben.
Typisches hartes Wasser wurde synthetisiert, indem zunächst eine Vorratslösung hergestellt wurde, die
einem Härtewert von 250mvaI (Gesamthärte) entsprach. Hierzu wurden 11,82 g CaCl2 · 6 H2O und
8,160 g MgCl2 · 6 H2O in einen 1-Liter-Meßkolben
gegeben und dann mit destilliertem Wasser aufgefüllt, um 1 Liter der Lösung zu erhalten. Mit einem
Verdünnungsfaktor von 100 wurde ein hartes Standardwasser erhalten, das einer Konzentration von 1,7
Millival (mval) Ca++ und 0,8 mval Mg++ pro Liter der
Lösung entsprach, d.h. die Gesamthärte (Ca+ +
+ Mg+ +) betrug 2,5 mval/1. Eine Menge des jeweiligen
Zeolith X und Zeolith A Gemisches, entsprechend 0,6 g/l wurde mit 26 ml destilliertem Wasser versetzt
und in einem Ultraschallbad 2,5 h prädispergiert. Einem
Meßkolben, der 965 ml entionisiertes Wasser enthielt, wurden mit einer Pipette 10 ml der oben beschriebenen
Vorratslösung des harten Wassers (250 mval) zugesetzt. Diese Lösung wurde in einen mit Prallblechen
versehenen 2-Liter-PIastikbehälter getan. Das Mischen
erfolgte mit einem Turbinenmischer mit einem Vier-Flügel-Tellerrad bei ungefähr 690 U/min. Zu Beginn der
Berührungszeit ^i=O see) wurden rasch 25 ml des
Zeolithbreis zu der Lösung des harten Wassers gegeben. Am Ende der angegebenen Kontaktzeit wurde eine
Probe der behandelten Lösung mit einer Mikrospitze entnommen, die mit einem Filter versehen war, um die
Zeolithteilchen aus der Probe abzutrennen. So zeigen die Analysen der nach verschiedenen Kontaktzeiten
entnommenen Proben die Absicherung der Ca+ + und
Mg++-Kationen durch das Zeolithgemisch. Die Analysen für Ca+ + und Mg+ + wurden mit üblichen atomaren
Adsorptionstechniken durchgeführt. Auf diese Weise wurden die durch die Kurven der Figur wiedergegebenen
Werte erhalten.
In ein 25-ml-Gefäß wurden 0,399 g Natriumzeolith X
und 0,381 g Natriumzeolith A gegeben und das entsprechende Gemisch in einem Ukraschallbad 2 h
lang verteilt. 1 Liter des Wassers mit der Standardhärte von 2,5 mval an Mg++- und Ca++-Ionen gtmäß
Beispiel 1 wurde dann in din mit Pra'iflächen
versehenen 2-Liter-Plastiktank getan. Zu Beginn der Kontaktzeit (7 = 0 see) wurden rasch 25 ml des
Zeolithbreis dem standardisierten harten Wasser zugegeben und mit Jem Turbinenmischer mit einem
vier-?lügelligen Tellerrad bei etwa 690 U/min gemischt,
Am Ψ.ηΛζ der angegefcsnen Kontaktzeit wurde eine
Probe der behandelten Lösung mit einer Mikrospitze entnommen, die mit einem Filter zur Abtrennung der
Zeolithteilchen aus der Probe versehen war. Der Gehalt an den Kationen Mg+ + , Ca + + und Na f der Probe für
die verschiedenen Verweilzeiten ist in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben:
Probe
Nr.
Kontakt- lon
zeit
zeit
see
Ion-Konzentration
ppm
(Gew.)
(Gew.)
Ion-Konzentration
mval/Liter
10
36
66
207
627
Mg++
Na+
Ca+ +
Mg++
Na+
Ca++
Mg++
Na+
Ca++
Mg++
Na+
4,62
48,83
48,83
2,77
3,89
51,03
51,03
1,89
2,84
53,54
1,58
1,89
56,07
0,63
56,07
0,63
0,380
2,124
0,138
2,124
0,138
0,320
2,220
0,094
2,220
0,094
0,234
2,329
0,079
2,329
0,079
0,155
2,439
0,031
2,439
0,031
211
Kontaktzeit
ton
Ion-Konzentration
ppm
(Gew.)
(Gew.)
Vg
Na4
Caf +
Na4
Caf +
9,98
0,95
0,95
34,34
Das Zeolithgemisch der Erfindung wird besonders vorteilhaft verwendet für die Behandlung wäßriger
Lösungen, die einen pH-Wert zwischen etwa 7 jnd etwa 10 haben und Calcium- und Magnesiumionen jeweils in
Koiiientrationen von 0,5 bis 5 mval/l enthalten, bei
Temperaturen von 4,44 bis 93,33, vorzugsweise 10 bis 52° C.
In Waschmittelzusammensetzungen, die den synergistischen
Effekt des Zeolithgemisches nach der Erfin-
jo dung nutzen, brauchen keine Änderungen der Formulierung
vorgenommen zu werden, außer daß natürlich die relative Menge des kristallinen Zeoliths vermindert
wird, um den Vorteil der erhöhten Wirksamkeit der gemischten Zeolithbestandteile zu nutzen. Solche
j-5 Zusammensetzungen können 5 bis 95 Gew.-% der
Natriumzeolith A-Natriumzeolith X-Mischung, in der die Zeolithteilchen vorzugsweise einen mittleren
Durchmesser von 0,1 bis ΙΟΟμίτι haben, und 95 bis 5
Gew.-% wenigstens einer wasserlöslichen anionischen, p'cht-ionischen, ampholytischen oder zwitterionischen
organischen oberflächenaktiven Substanz oder eines Gemisches von zwei oder mehreren solcher Substanzen
enthalten. Eine typische Aufzählung der Gruppen und Arten, der für diese Zusammensetzi ngen geeigneten
4·) Detergentien ist in der US-PS 36 64 961 beschrieben,
deren Offenbarung in die vorliegende Anmeldung übernommen wird. Zu diesen oberflächenaktiven
Mit'eln zählen Seifen, d. h. die wasserlöslichen Salze höherer Fettsäuren, vorzugsweise solche mit 10 bis 20
ίο Kohlenstoffatomen; die wasserlöslichen Salze organischer
Schwefelsäurereaktionsprodukte, die im Molskül eine Alkylgruppe von 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und
eine Sulfonsäure- oder Schwefelsäureestergruppierung enthalten; die anionischen Detergentien, wie z. B.
-,-, Natriumalkylglyzeryläthersulfonate und die Natriumkokosnußölfeüsäurenmonoglyzeridsulfonaie
und -sulfate; wasserlösliche nicht-ionogene Verbindungen, wie sie durch die Kondensation von Alkylenoxiden mit
organischen hydrophoben aliphatischen oder alkylaromatischen Verbindungen erhalten werden; die ampholytischen
Verbindungen von aliphatischen oder heterocyclischen sekundären und tertiären Aminen, in denen der
aliphatische Bestandteil gerade oder verzweigte Ketten sein können, vo ι dennn wenigstens eine 8 bis 18
ιό Kohlenstoffatomen enthält; zwitterionische Detergen-0,821
ticn, die die Derivate von aliphatischen qualernären
0,041 Ammonium-, Phosphonium- und Sulfoniumvorbindun-
1,714 gen einschließen, in denen der aliphatische Bestandteil
Ion-Kon- «>
zentration
zentration
mval/Liter
gerad- oder verzweigtkeltig sein kann und wenigstens lonenaustausehrcakiioncn. auf denen die Erfindung
eine Kette mit 8 bis 18 Kohlenstoffatome besitzt. Die beruht, von Faktoren wie der Temperatur der wäßrigen
Detergenzzusamrncnsetzungen können außerdem noch Lösung, der Ausgangskonzentration der Calcium- und
wasserlösliche Hilfsstoffe wie Gerüststoffe, Enzyme, Magnesiumionen in der wäßrigen Lösung und derglci-Verdicker,
Duftstoffe, optische Bleichmittel, Schleifmit- -, chen abhängen. Im allgemeinen werden die vorteilhaf-
tel. Füllstoffe, Gewebeweichmacher und all die zusätzli- ten Ergebnisse erzielt, nachdem das Zeolith A-Zeolith
chcn Bestandteile enthalten, die üblicherweise in X-Gemisch mit dem wäßrigen Medium wenigstens
Wasch-und Reinigungsmitteln gefunden werden. 30 see in Berührung gebracht wurde. Bevorzugt läßt
Es ist verständlich, daß die Geschwindigkeit der man eine Kontaktzeit von 2 min oder mehr zu.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Maskierung von Calcium- und Magnesiumionen aus ihren wäßrigen Lösungen,
indem man diese Lösungen mit einem pH von 7 bis 10 und enthaltend 0,0005 bis 0,005 Grammionen
Calcium pro Liter und von 0,000125 bis 0,005 Grammionen Magnesium pro Liter bei einer
Temperatur von 4,44 bis 93,33°C mit Natriumzeolith zusammenbringt, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Gemisch von Natriumzeolith A
und Natriumzeolith X verwendet, das 40 bis 70 Gew.-% des einen und den Rest vom anderen
Zeolithen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeolithgemisch 40 bis 70% 2!eolith
A enthält.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
8230 | Patent withdrawn |