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"Schalldämpfer für Handfeuerwaffen"
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Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für Handfeuerwaffen mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Schalldämpfer sind seit langem und in verschiedenen Ausführungsformen
für Handfeuerwaffen bekannt (vgl. DE-AS 2 229 071 bzw.
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DE-AS 1 279 508).
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Bei all diesen bekannten Vorrichtungen ist ein Mantelrohr vorgesehen,
das in Verlängerung des Laufes und konzentrisch oder zur Achse des Laufes versetzt
an diesem befestigt werden kann.
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Das Mantelrohr weist verschiedene Einbauten auf, die dazu dienen,
die Treibgase bei Abfeuerung eines Schusses zu zerstreuen und die Treibgasenergie
zu vernichten, um den Mündungsknall weitgehend auszuschalten. In einem der bekannten
Fälle ist zu dem Mantelrohr ein Innenrohr angeordnet, das mit dem Mantelrohr an
seinen Enden fest verbunden ist und durch Ausstanzen und Nachinnenbiegen von entgegengesetzt
zur Schußrichtung gerichteten
Abschnitten der Rohrwandung gebildet
ist. Das Innenrohr weist somit einen quadratischen Querschnitt auf, wobei das Innere
des Innenrohres durch pyramidenförmige Leitflächen in nern unterteilt ist. Im anderen
bekannten Fall sind entsprechende kegelförmige Trennelemente vorgesehen, die zur
Unterteilungdienen. Die Trennelemente sind in größeren gegenseitigen axialen Abständen
angeordnet, um zwischen sich Kammern von erheblichem Ausmaß zu begrenzen, die verschiedene
Funktionen haben.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schalldämpfer mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruches 1 so weiterzubilden, daß bei einfachem Aufbau und
Vereinfachung sowie Verbilligung der Herstellung die Schalldämpfungswirkung noch
wesentlich verbessert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches
1 gelöst.
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Bei dem neuen Schalldämpfer bestehen die Einbauten aus einer Vielzahl
von gleich ausgebildeten Elementen. Jedes Element ist in Form eines einfachen Trichters,
vorzugsweise aus Blech, hergestellt und ausgebildet. Die Einbauten lassen sich also
auf besonders einfache und billige Weise herstellen, da dazu nur ein Werkzeugsatz
notwendig ist. Auch läßt sich die Dämpferwirkung feinfühlig durch Veränderung der
Stapelhöhe bzw. durch Veränderun des gegenseitigen Abstandes beeinflussen. In dem
Stapel ist der
axialen Abstand zwischen den einzelnen Trichterelementen
möglichst klein, d.h. daß eine möglichst große Anzahl von Trichterelementen pro
Länge des Schalldämpfers vorgesehen ist. Der Öffnungswinkel der einzelnen Trichterelemente
kann variieren.
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Die Trichterelemente können in Form des gewünschten Stapels mit Hilfe
einer Halteeinrichtung auf einfache und zuverlässige Weise fabrikmäßig angeordnet
und als Baueinheit in das Mantelrohr eingesetzt werden. Dabei ist es möglich, den
Stapel direkt in das Mantelrohr so einzusetzen, daß zwischen dem weiten Ende jedes
Trichters und der Innenfläche des Mantelrohres nur ein das Einschieben der Baueinheit
gestattender geringer Spalt verbleibt.
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Es ist jedoch auch möglich, das vorzugsweise korbartig ausgebildete
Halteelement mit dem Trichterstapel in eine Innenhülse einzusetzen, die mit radialem
Spiel in das Mantelrohr eingesetzt ist.
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Die Innenhülse weist dabei zweckmäßig an ihrem dem Anschluß stück
zugekehrten Ende auf ihrem Umfang einige Reihen in dichter Folge angeordnete Bohrungen
auf oder ist mit fensterartigen, nur durch Stege getrennten Wandungsöffnungen versehen.
Hierdurch kann ein Teil des aus dem Lauf aus strömenden Gases in den Spaltraum zwischen
der Innenhülse und dem Mantelrohr entweichen. Erfahrungsgemäß erfolgt dabei eine
Ansammlung von Pulverresten, so daß eine geringere Verschmutzung des Schalldämpfers
im Bereich der Trichterelemente eintritt als bei Anordnungen ohne die Innenhülse.
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Das rohrförmige Anschluß stück des Schalldämpfers ist vom freien Ende
bis in Nähe der Mündung des in den Dämpfer eingeführten Laufes der Waffe zweckmäßig
mit einer mit der Außenfläche des Laufes unter Haftreibung zusammenwirkenden Weichstoff-
oder Gummieinlage versehen, während im Bereich der Mündung der eingeführten Waffe
eine dem Außendurchmesser der Waffe eng angepaßte Führungshülse im Inneren des Anschlußstückes
vorgesehen und fest mit dem Anschlußstück verbunden ist. Hierdurch erreicht man>
daß der Schalldämpfer bei ausreichender Haftreibung und gleichzeitige sicherer Führung
in einfacher Weise auf den Lauf der Waffe aufgeschoben und ohne zusätzliche Maßnahmen
sicher gehalten wird.
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Die aus der Mündung der Waffe austretenden Gase können ohne Einengung,
d.h. frei in den Stapel von Trichterelementen und den Innenraum des Mantelrohres
bzw. der Innenhülse eintreten, wobei der Ubergangsbereich von der Mündung bis zur
Innenhülse bzw. zu dem in Geschoßrichtung ersten Trichter etwa dem Innendurchmesser
des Laufes der Waffe entsprechen soll, um unmittelbar nach dem Austritt der Gase
aus dem Lauf einen Druckabbau der Gase und damit auch des Mündungskanals zu bewirken.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 im Längs schnitt einen Schalldämpfer gemäß der Erfindung,
Figt 2 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig.1,
Fig.
3 in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des
Schalldämpfers und Fig. 4 im Längsschnitt eine Teildarstellung ähnlich der Ausführung
nach Fig. 3.
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Aus Fig. 1 ist das vordere Ende des Laufes 1 der Handfeuerwaffe zu
erkennen, die im Längsschnitt dargestellt ist, so daß man die Züge an der Innenfläche
2 des Laufes sehen kann. Es ist angenommen, daß das Korn des Laufes sich auf der
von der Zeichenebene abgewandten Seite des Laufes befindet.
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Der Schalldämpfer weist ein Anschluß stück 3 auf, das auf der in der
Zeichenebene abgewandten Seite einen Längsschlitz 4 (Fig. 3) aufweist, mit dem das
rohrförmige Anschlußstück 3 über das Korn geschoben werden kann. Das rohrförmige
Anschlußstück 3 ist an seinem rückwärtigen Ende durch ein Ringteil 5 verstärkt.
Die Innenfläche des Anschlußstückes 3 ist vom freien Ende bis zum Bereich des Mundes
des Laufes 1 mit einem Weichmaterial bzw.
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Gummi 6 beschichtet. Der auf den unmittelbaren Mündungsbereich der
Waffe aufschiebbare Abschnitt des Anschlußstückes ist mit einer dem Außendurchmesser
der Mündung angepaßten inneren Führungshülse 7 ausgerüstet, die eine Anschlagschulter
7a für den Lauf 1 der Waffe aufweist. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß
das rohrförmige Anschluß stück 3 mit Haftreibung auf das Laufende 1 geschoben werden
kann und hierdurch und mit Hilfe der Führungshülse 7 hinreichend fest auf dem Lauf
gesichert ist. Einer
weiteren Befestigung bedarf es nicht.
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Mit dem Pfeil R ist die Geschoßrichtung und ebenso die Richtung der
bei einem Schuß ausströmenden Treibgase wiedergegeben. Das vordere Ende des rohrförmigen
Anschlußstückes 3 ist im Durchmesser gestuft erweitert und ist auf seiner Außenseite
fest mit einem Mantelrohr 11 des Schalldämpfers verbunden. Die Bedeutung der Stufen
8 und 10 wird weiter unten erläutert. Man erkennt jedoch, daß das vordere Ende des
rohrförmigen Anschlußstückes 3 nicht eingeschnürt und auch nicht durch eine Trennwand
gegenüber dem eigentlichen Schalldämpfer abgetrennt ist. Die Gase können vielmehr
durch einen freien Ubergangsraum 9 von gleichbleibendem oder sich erweiterndem Querschnitt
in den eigentlichen Schalldämpferabschnitt eintreten. Die Ausdehnung des Ubergangsraumes
9 in Richtung des Pfeiles R entspricht etwa dem Innendurchmesser der Mündung des
Laufes.
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Das Mantelrohr 11, dessen Länge groß gegenüber seinem Durchmesser
ist, dient zur Aufnahme eines praktisch über die ganze Länge des Mantelrohres reichenden
Stapels von trichterförmigen Einbauelementen 20. Die trichterförmigen Elemente 20
weisen ein Ende von großem Durchmesser 21 auf, das in Geschoßrichtung R weist.
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Das schmalere Ende 23 weist dagegen der Geschoßrichtung entgegen.
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Die lichte Weite 24 der kleineren Öffnung 23 ist nur geringfügig größer
als der Außendarchmesser des Geschosses. Mit dem großen Ende 21 liegen die Trichterelemente
unter Bildung eines vernachlässigbar
geringen Spaltes unmittelbar
der Innenwand des Mantelrohres 11 gegenüber.
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Die Trichterelemente 20 sind praktisch alle gleich ausgebildet und
gleich bemessen und vorzugsweise in gleichen axialen Abständen 30 voneinander angeordnet.
Es ergibt sich also ein über die ganze Länge des Mantelrohres 11 reichender gleichförmiger
Stapel von Trichterelementen, dessen Eintrittsende durch eine kleine Öffnung 23
gebildet wird, die im Abstand entsprechend dem Ubergangsraum 9 dem Mündungsende
des Laufes 1 gegenüberliegt.
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Zweckmäßigerweise werden die Trichterelemente in Form des Stapels
durch eine Halteeinrichtung 16 gehalten, welche in das Mantelrohr 11 einsetzbar
ist. Diese Halteeinrichtung 16 ist zweckmäßigerweise in Form eines Korbes ausgebildet,
der beispielsweise an seinen beiden Enden Ringteile 17 und 19 aufweist, die durch
drei oder mehr als drei zur Geschoßrichtung R parallele und in Umfangsrichtung verteilte
Drähte oder Stäbe 18 fest miteinander verbunden sind. Der innere Ring 17 liegt an
der Schulter 10 des Anschlußstückes 3 an, während der äußere Ring 19 von einer Schraubkappe
13 beaufschlagt wird, so daß der Korb fest in dem Mantelrohr 11 eingespannt ist.
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Im Bereich des größeren Durchmessers 21 weisen die Trichterelemente
den Stangen 18 entsprechende Randausnehmungen 22 auf, durch die die Stangen 18 ragen
und in deren Bereich die Trichterelement
mit den Stangen verbunden
sind. Dadurch ergibt sich eine einfach herzustellende, @eicht einzubauende oder
einzuwechselnde Einheit.
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Die Trichterelemente werden hierbei @uverlässig in ihrer Stellung
gehalten und sind in ihrem Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Mantelrohres
so angep2Et, daß sie ciine Belassung eines nennenswerten Spaltes noch müheles in
das Mantelrohr eingeschoben und aus dem Mantelrohr herausgenemmen werden können.
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Die Sclraubkappe 13 begrenzt die Austrittsöffnung 15 des Schalldämpfers
und kann zusätzlich ein gesondertes Abschlußtrichterelement 14 von der in Fig. 1
gezeigten Querschnittsgestaltung aufweisen. Ein solches Abschlußtrichterelement
15 ist jedoch nicht erforderlich.
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Der axiale Abstand 30 der Trichterelemente 20 sollte möglichst klein
sein bzw. die Zahl von Trichterelementen pro Längeneinheit des Isantelronres 11
möglichst groß. Es hat sich ein axialer Abstand 30 als zweckmäßig erwiesen, der
zwischen dem 0,5 bis 2fachen des Durchmessers 24 der kleinsten Öffnung 23 jedes
Trichterelementes beträgt. Vorzugsweise ist der axiale Abstand 30 etwa gleich dieser
lichten Weite 24.
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Der halbe Öffnungswinkel jedes Trichterelementes kann in weiten Bereichen
variieren, wobei der Öffnungswinkel nicht zu klein sein soll. Es haben sich Öffnungswinkel
zwischen 100 und 600 bewährt.
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Vorzugsweise sollten die halben Öffnungswinkel jedoch zwischen 150
und 250 liegen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß die aus Ringelenenten 49 und Stangen 50
gebildete Halteeinrichtung für die den Stapel bildenden Trichterelemente 48 so ausgebildet
ist, daß der Stapel aus Trichterelementen 48 nicht direkt in das Mantelrohr 41,
sondern in eine Innenhülse 44 einschiebbar ist, die unter Bildung eines radialen
Ringraumes 46 mit Abstand in das Mantelrohr 43 einsetzbar ist. Dabei kann die Anordnung
so getroffen sein, daß der außenliegende Ring 49 der Halteeinrichtung zwischen einem
Endflansch 47 der Innenhülse 44 und der Schraubkappe am vorderen Ende der Schalldämpfereinrichtung
angeordnet ist, so daß beide Teile über die Schraubkappe 13 fest in dem Mantelrohr
41 eingespannt werden können. Das innere Ende der Innenhülse 44 liegt dabei an der
inneren Schulter 8 des hülsenförmigen Anschlußstückes 40 an, das wiederum mit einer
Auskleidung 42, einer Führungshülse 7 und einem Korndurchgangsschlitz 4 versehen
ist.
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Die Innenhülse 44 weist im Bereich ihres dem Anschlußstück 40 zugekehrten
Endes einige Reihen von Bohrungen 45 in dichter Umfangsfolge auf, durch die ein
Teil der aus dem Lauf der Waffe ausströmenden Gase in den Spaltraum 46 gelangen
kann. Der Spalt weist dabei nur eine Breite von wenigen, beispielsweise 2 mm auf.
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Erfahrungen haben gezeigt, daß auf diese Weise von den ausströmenden
Gasen mitgeführte Restpulvermengen in den Spaltraum 46 gelangen und somit eine Verschmutzung
der Trichterelemente 20 auch bei längerer Benutzung des Schalldämpfers weitgehend
vermieden wird.
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Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist ebenfalls eine Innenhülse 44 innehalb
des Mantelrohres 41 vorgesehen. Statt der Bohrungen 45 an ihrem dem Anschlußstück
40 zugekehrten Ende ist die Innenhülse 44 gemäß Fig. 4 mit fensterartigen Wandungsöffnungen
52 versehen, die lediglich durch schmale Stege 51 voneinander getrennt werden.
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Dieser mit den Uaiidungsöffi-iungen 52 versehene Abschnitt kann entweder
in Form einer Aufweitung der Innenhülse 44 mit entsprechenden Ausfräsungen der Wandungsöffnungen
52 versehen sein oder, wie im Beispiel der Fig. 4, dadurch gebildet werden, daß
die Stege 51 mit einem Ringelement 53 verbunden sind, welches sich an der Schulter
8 des Anschlußstückes 40 abstützt und dem innendurchmesser des Mantelrohres 41 angepaßt
ist. Im übrigen sind die Anordnungen sowohl nach der Fig. 3 als auch nach der Fig.
4 ähnlich wie die nach den Fig. 1 und 2 ausgebildet, d.h. die Anschlußstücke und
das Mantelrohr stimmen in ihrer Ausgestaltung mit der Anordnung nach Fig. 1 überein.