DE282226C

DE282226C -

Info

Publication number: DE282226C
Application number: DENDAT282226D
Authority: DE
Priority date: 1913-02-19
Also published as: DE278868C; GB191403388A; GB191403476A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 282226 -KLASSE 12«. GRUPPE

HENKEL & CIE in DÜSSELDORF. Verfahren zur Herstellung von Magnesiumperborat

Zusatz zum Patent 278868.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1913 ab. Längste Dauer: 19. Februar 1928.

In der Patentschrift 278868 ist ein Verfahren zur Herstellung von Magnesiumperboraten angegeben, das auf dem Zusammenschmelzen von Magnesiumsalzen mit Alkaliperborat beruht.

Es hat sich nun herausgestellt, daß man bei entsprechender Änderung der Bedingungen bei der Herstellung dieser Produkte die Alkalisuperoxyde direkt verwenden kann und nicht von den Alkaliperboraten auszugehen braucht, die ja bekanntlich erst aus den Superoxyden hergestellt werden müssen.

Man verfährt hierbei so, daß man die Magnesiumsalze mit Alkalisuperoxyden, Borax und entsprechenden Mengen von zur Absättigung des überschüssigen Alkalis geeigneten Körpern, so z. B. eines Körpers von saurem Charakter, mischt. Diese Mischung läßt man vorsichtig die notwendige Menge Wasser (etwa 25 Prozent) aufnehmen. Darauf wird die Masse bei etwa 65 ° unter Rühren zusammengeschmolzen. Nachdem man sie eine Zeitlang bei der genannten Temperatur gehalten hat, wird die Schmelze durch Abkühlen erstarren gelassen.

Die Wahl des zur Absättigung des überschüssigen Alkalis geeigneten Zusatzkörpers ist je nach dem Zweck, für den das Endprodukt bestimmt ist, vorzunehmen. Von Magnesiumsalzen kommen nur solche in Betracht, deren Anionen mit dem Alkali des Superoxydes kristallwasserhaltige Salze bilden.

Beispiel.

ι Molekül Magnesiumsulfat (MgS O₄ · 7H₂O), 2 Moleküle Natriumsuperoxyd (Na₂ O₃) und ¹Z₂ Molekül Borax sowie eine zur Absättigung des überschüssigen Alkalis ausreichende Menge Borsäure werden trocken gemischt. Dieses Gemisch läßt man vorsichtig etwa 25 Prozent Feuchtigkeit aufnehmen. Das erhaltene Gemisch wird eine Zeitlang unter Rühren bei etwa 65 ° auf dem Wasserbade zusammengeschmolzen und erstarrt beim Abkühlen zu einem festen Kuchen, der leicht zerkleinert und nach vollständigem Austrocknen pulverisiert werden kann.

Es ist bereits bekannt, Magnesiumperborat dadurch herzustellen, daß man Natriumperoxyd, Borsäure und ein Magnesiumsalz, dessen Säure mit Natrium ein wasserlösliches · Salz bildet, in Lösung oder in wäßriger Suspension in Wechselwirkung treten läßt. Bei diesem Verfahren ist aber ein Filtrieren notwendig ; arbeitet man dagegen unter Anweiidung geringerer Mengen . Wasser, so erhält man nur schwer ein trockenes Produkt. Auf jeden Fall bedingt das Arbeiten in Gegen-

Claims

wart von Wasser einen Verlust an aktivem \ Sauerstoff, vermindert also die Ausbeute. j

Demgegenüber stellt das Verfahren gemäß j vorliegender Erfindung ein Schmelzverfahren dar, bei dem das Natriumperoxyd nur so viel Wasser aufnimmt, als zur Bildung des Hydrates nötig ist. Hierdurch werden Verluste an aktivem Sauerstoff vermieden. Diese Arbeitsweise gewährleistet ferner ein stets gleichmäßig zusammengesetztes vollwertiges Produkt, dessen Haltbarkeit die auf nassem Wege erhaltenen Produkte wesentlich übertrifft.

■ Patent-Anspruch:

¹ Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 278868 zur Herstellung von Magnesiumperborat, dadurch gekennzeichnet, daß man Magnesiumsalze mit Alkalisuperoxyd, Borax und entsprechenden Mengen von zur Absättigung des überschüssigen Alkalis geeigneten Körpern mischt, die Mischung vorsichtig etwa 25 Prozent Wasser aufnehmen läßt und sodann zusammenschmilzt.