DE2821453C3 - Plasmaschmelzofen - Google Patents
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen Plasmaschmelzofen zum kontinuierlichen Schmelzen von Metallen, insbesondere
zum Einschmelzen von aufbereitetem Leichtmetallschrott.
Plasmaschmelzeinrichtungen zum kontinuierlichen Schmelzen von Metallen sind bereits bekannt.
In der DE-OS 25 07 141 wird bereits ein Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung zum Schmelzen von
Metallen vorgeschlagen. Der Ofen besteht aus einer Vorwärmzone und aus einer Schmelzzone. Die Vorwärmzone
hat die Form eines Schachtofens, der an seinem oberen Ende mit einer Vorrichtung zur
Beschickung des Schachtofens mit den zu schmelzenden Metallen ausgestattet ist. Ferner hat diese Zone eine
Abgasöffnung sowie im unteren Bereich mehrere Einlaßöffnungen für das Einblasen von Luft bzw. von
einem mit Sauerstoff argereicherten Gas oder eines anderen zusätzlichen Brennstoffes. Die Schmelzzone ist
entsprechend einem Flammenofen ausgebildet und hat einen Plasmabrenner, der über Leitungen mit einer
elektrischen Stromquelle in Verbindung steht. Im unteren Teil der Schmelzzone befinden sich ein
Abstichloch und Öffnungen zur Zuführung eines Spülgases.
Diese bereits bekannte Lösung weist den Nachteil auf, daß die Wärmeübertragung nahezu ausschließlich
durch Konvektion des elektrisch erhitzten Gases erfolgt Hierbei dient das Reduktionsgas als Arbeitsmedium,
es ist das eigentliche Arbeitsmittel, so daß zur Durchführung des Verfahrens ein großer Gasdurchsatz
erforderlich ist
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zur Erzeugung eines heißen Reduktionsgases sich nur ein
Plasmabrenner mit nicht übertragenem Lichtbogen, indirekter Plasmabrenner, eignet. Dieser erfordert aber,
wie in DE-OS 25 07 141 auch angegeben, Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmeübertragung zum
Schmelzbad, die darin bestehen, daß die Schmelze zusätzlich mit Stickstoff begast wird, um deren
Oberfläche zu vergrößern. Sowohl das vorgeschlagene Verfahren als auch die vorgeschlagene Einrichtung sind
zum Schmelzen von Leichtmetallschrott ungeeignet
Weiterhin bekannt ist ein Tiegelofen zum Schmelzen von metallischem Schmelzgut (DE-AS 19 51 824) wie
Schrott oder Eisenschwamm. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß im Boden des Schmelzgefäßes eine oder
mehrere wassergekühlte Blasformen vorgesehen sind, in denen je eine höhenverstellbare, an eine elektrische
Spannungsquelle angeschlossene Elektrode geschoben ist, wobei die durch die Blasform mit hoher Geschwindigkeit
strömenden Brenn- bzw. Reduktionsgase die Elektrodenwandung im Bereich der Blasform vollständig
umspülen. Unterhalb der Blasform, gasdicht mit dieser verbunden, ist eine Druckkammer zur Aufrechterhaltung
des Gasdruckes vor der Blasform angeordnet. Die durch eine Blasform tretenden Gase verhindern
ein Eindringen von Schmelze in die Blasform und halten eine Gasblase in der Schmelze aufrecht, in der die
Gasentladung stattfindet.
Es handelt sich hierbei um eine Modifizierung des Prinzips des indirekten Plasmabrenners, Plasmabrenner
mit nicht übertragenem Lichtbogen. Der eigentliche Plasmabogen brennt zwischen der Elektrode und dem
System, bestehend aus Blasform und Schmelze, die leitend miteinander verbunden sind. Auf diese Weise
wird vorteilhaft ein Teil der im System Blasform — Schmelze umgesetzten Energie zur Erwärmung der
Schmelze genutzt, während der Schrott durch die Konvektion des durch die Schmölze geblasenen
Plasmagases erwärmt wird. Diese Lösung weist den Nachteil auf, daß der Schrott ausschließlich durch
!Konvektion des Gases erwärmt wird und die hohe Gasgeschwindigkeit in der Blasform einen hohen
Gasverbrauch und damit erforderlich hohen Energieeintrag in das Gas bedingt. Dieses bereits vorgeschlagene
Verfahren ist ungeeignet zum Einschmelzen von Leichtmetallschrott.
Weiterhin ist aus »Stahl und Eisen« 88 (1968) Nr. 3 Seiten 144 bis 146 ein Plasmaofen bekannt, der aus
einem wannenförmigen Ofengefäß mit in der Längsachse der Ofenwanne angeordnetem Plasmabrenner sowie
einer seitlich vorgesehenen Rührspule besteht. Die Rührspule ist nur dazu geeignet, die Temperatur in der
Schmelze zu vergleichmäßigen. Mit ihr können jedoch keine gezielten Strömungen des flüssigen Metalls
ausgelöst werden, um beispielsweise das Temperaturprofil des Ofens entsprechend dem vorgesehenen
technologischen Prozeß im Ofen optimal anzupassen, wie Strömung des flüssigen Metalls in den Schrottschüttkegel
oder zur Gießöffnung.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, einen
Plasmaschmelzofen zu entwickeln, mittels welchem eine
Erhöhung der Metallausbeute bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität des erschmolzenen Metalls erreicht
wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Plasmaschmelzeinrichtung zum Scnmelzen von Metallen,
insbesondere zum Einschmelzen von aufbereitetem Lichtmetallschrott, zu schaffen, die aus einem Prozeßgefäß
besteht, den strukturellen Besonderheiten des einzuschmelzenden Materials und dem Niederschmelzverhalten des Plasmabogens entspricht, einen optimalen
Energieeintrag in das aufzuschmelzende Metall gewährleistet und gleichzeitig den Anteil der in die Schmelze
gelangenden Fremdanhaftungen am Einsatzmaterial minimiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der oder die Plasmabrenner mit übertragenen
Plasmalichtbögen so angeordnet werden, daß der oder die Fußpunkte des oder der Plasmabögen im Bereich
des Überganges des Schrottschürtkegels in den Ofensumpf liegen. Die Anordnung erfolgt senkrecht
oder unter einem Winkel zwischen 0° und 60° zur Senkrechten in der Längsachse geneigt Bei Verwendung
von mehreren Plasmabrennern werden diese zwecks Bewegung des Schmelzbades, die zu einer
weiteren Erhöhung der Aufschmelzgeschwindigkeit und zum Abbau größerer Temperaturdifferenzen führt,
senkrecht oder unter einem Winkel von 0° bis 60° in der Querachse des Plasmaofens angeordnet. Zur Erzielung
einer gleichmäßigen Metalltemperatur im Ofensumpf und zur Steigerung der Aufschmelzgeschwindigkeii ist
eine elektromagnetische Rühreinrichtung unmittelbar unter dem Fußpunktbereich des oder der Plasmalichtbögen
vorgesehen. Die Energieübertragung auf das Einsatzmaterial erfolgt durch Strahlung der Plasmabogensäule
auf den Schrottschüttkegel, durch Leitung und Konvektion im Bereich des Fußpunktes des Plasmabogens
auf den Ofensumpf, durch Konvektion des hocherhitzten flüssigen Ofensumpfes aus dem Bereich
des Fußpunktes des Plasmabogens in den Schrottschüttkegel mit Hilfe der elektromagnetischen Rühreinrichtung
und durch Konvektion des Plasmagases durch die Schrottschüttung im Schüttkege! und im Schacht. Das
Verhältnis von Schachthöhe H zum Schachldurchmesser D eines einem bekannten wannenförmigen Ofengefäßes
aufgesetzten bekannten Schachtes ist größer oder gleich Eins.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt so
F i g. 1 Längsschnitt durch den Plasmaofen;
F i g. 2 Querschnitt 5-ßdurch den Plasmaofen;
F i g. 3 Schnitt C-Cdurch den Plasmaofen.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, besteht der Plasmaofen aus
einem bekannten wannenförmigen Ofengefäß 1 mit aufgesetztem senkrechten oder leicht gegen die
Senkrechte geneigten bekannten Schacht 2. Das Verhältnis von Schachthöhe H zum Schachtdurchmssser
D ist größer oder gleich Eins. Der Plasmaschmelzofen wird über eine am oberen Ende des Schachtes 2
befindliche gasdichte Beschickungseinrichtung 3 kontinuierlich oder quasikontinuierlich rait dem zu schmelzenden
Material 4 beschickt. Der sich im Ofenraum ausbildende Schrottschüttkegel 5 geht in den Ofensumpf
6 über. Der oder die Plasmabrenner 7 sind so angeordnet, daß der oder die Fußpunkte des oder der
Plasmabögen 8 im Bereich des Übergangs des Schrottschüttkegels 5 in den Ofensumpf 6 liegen.
Dadurch sind die im unmittelbaren Bereich des Plasmabogens liegenden Schrottschütthöhen gering,
wodurch ein ruhiges und stabiles Brennen der Plasmabögen 8 erreicht wird. Die Plasmabrenner 7 sind
senkrecht unter einem Winkel α 1 zwischen 0° und 60° zur Senkrechten in der Längsachse angeordnet.
Wie in Fig. 2 dargestellt, können bei Verwendung
mehrerer Plasmabrenner 7 diese weiterhin in einem Winkel α 2 zwischen 0° und 60° zur Senkrechten in der
Querachse und nach Fig. 3 in einem Winkel λ 3 zwischen 0° und 90° zur Längsachse des Plasmaschmeizofens
angeordnet sein. Durch die geneigte Anbringung der Plasmabrenner 7 wird infolge der kinetischen
Energie der Plasmabögen 8 eine Bewegung des Schmelzbades erzielt, die zu einer Erhöhung der
Aufschmelzgeschwindigkeit und zum Abbau größerer Temperaturdifferenzen im Ofensumpf 6 führt.
Zur Erzielung einer gleichmäßigen Metalltemperatur im Ofensumpf 6 und zur Erhöhung der Aufschmelzgeschwindigkeit
ist unmittelbar unter dem Fußpunktbereich des oder der Plasmabögen 8 im Bereich des
Ofensumpfes 6 eine elektromagnetische Rühreinrichtung 9 vorgesehen. Das durch die Schrottschüttung
strömende heiße Plasmagas 10 wird am obeien Ende des Schachtes 2 unterhalb der gasdichten Beschickungseinrichtung
3 abgenommen und einem bekannten Gaskühler 11 zugeführt, wodurch die mitgeführten
Fremdstoffe wie Öl und Wasser abgeschieden werden, während der infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit
mitgeführte Staub im Zyklon 12 abgeschieden wird. Das gereinigte Abgas 13 kann somit ohne Umweltbelastung
in die Atmosphäre abgegeben wenden.
Das erschmolzene Metall kann kontinuierlich über einen gegen den Ofeninnenraum abgedichteten Überlauf
14 oder mit Hilfe einer elektromagnetischen Förderrinne 15 diskontinuierlich zwecks weiterer
Verarbeitung entnommen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Plasmaschmelzofen zum kontinuierlichen Schmelzen von Metallen, insbesondere zum Einschmelzen
von aufbereiteten Leichtmetallschrott, mittels Plasmabrenner, wobei das Ofengefäß wannenförmig
ausgebildet ist, eine elektromagnetische Rühreinrichtung, einen zur kontinuierlichen Entnahme
der Schmelze dienenden Oberlauf oder zur diskontinuierlichen Entnahme dienende elektromagnetische
Förderrinne aufweist und mit einem aufgesetzten senkrechten oder leicht gegen die
Senkrechte geneigten Schacht mit an dessen oberem Ende befindlicher gasdichter, kontinuierlicher oder
quasikontinuierlicher Beschickungseinrichtung versehen ist und dem Ofen zur Reinigung des Abgases
ein Abgaskühler und Zyklon nachgeschaltet sind, dadurch gekennzeicnnet, daß Plasmabrenner
(7) mit übertragenen Plasmalichtbögen (8) so angeordnet sind, daß der oder die Fußpunkte des
oder der Plasmalichtbögen (8) im Bereich des Übergangs des Schrottschüttkegels (5) in den
Ofensumpf (6) liegen, die elektromagnetische Rühreinrichtung (9) unmittelbar unter dem Fußpunktbereich
des oder der Plasmalichtbögen (8) angeordnet ist und das Verhältnis von Schachthöhe H zum
Schachtdurchmesser D des dem Ofengefäß aufgesetzten Schachtes größer oder gleich Eins ist.
2. Plasmaschmelzofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Plasmabrenner (7)
senkrecht oder unter einem Winkel von 0° bis 60° zur Senkrechten in der Längsachse des Plasmaofens
angeordnet sind.
3. Plasmaschmelzofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Plasmabrenner
(7) senkrecht oder unter einem Winkel von 0° bis 60 zur Senkrechten in der Querachse des
Plasmaofens angeordnet sind.
4. Plasmaschmelzofen nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Plasmabren- <to
ner (7) in einem Winkel von 0° bis 90° zur Längsachse des Plasmaofens angeordnet sind.
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