DE2814230C3 - Federanordnung zur Zentrierung eines Drehschieber-Steuerventils einer hydrostatischen Lenkeinheit - Google Patents
Federanordnung zur Zentrierung eines Drehschieber-Steuerventils einer hydrostatischen LenkeinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Federanordnung zur Zentrierung der beiden Ventilhülsen eines Drehschieber-Steuerventils einer hydrostatischen Lenkeinheit in ihre Neutralstellung, mit zwei in ihrem mittleren
Teil symmetrisch gegeneinander gewölbten und aneinander anliegenden, bandförmigen Blattfedern, die mit
ihren Enden an von beiden Ventilhülsen gebildeten Wänden eines die beiden Ventilhülsen durchsetzenden
Raüalschlitzes anliegen.
Bei bekannten Steuerventilen (US-PS 29 84 215, US-PS 40 16 949) ist eine innere Drehschieberhülse fest
mit einer Lenkspindel verbunden, während eine äußere Drehschieberhülse drehfest mit dem Rotor eines
Meßmotors verbunden ist Die beiden Hülsen bilden ein Drehschieberventil, das bei einer durch die Lenkspindel
hervorgerufenen Relativdrehung öffnet und Druckflüssigkeit von einer Pumpe über den Meßmotor zu einem
die Räder verstellenden Lenkmotor und von dort wieder zurück zu einem Tank hindurchläßt Der
Meßitiotor läßt in Abhängigkeit von der durchfließenden Druckflüssigkeitsmenge die äußere Hülse nachlaufen, bis das Ventil wieder geschlossen ist. Eine
Totgangkupplung begrenzt die Relativdrehung zwischen den beiden Drehschieberhülsen, so daß bei Ausfall
der Pumpe der Meßmotor als vom Lenkhandrad mechanisch angetriebene Hilfspumpe wirkt.
Die Relativdrehung der beiden Drehschieberhülsen geschieht gegen die Kraft einer Federanordnung, die
zusammengedrückt wird, wenn die die Federanordnung aufnehmenden Radialschlitze der beiden Drehschieberhülsen sich gegeneinander verlagern. Auf diese Weise
erfolgt die Drehung des Lenkhandrades gegen eine
gewisse, mit dem relativen Drehwinkel ansteigenden Kraft, die den Lenkwiderstand nachbildet, welcher bei
einer mechanischen Lenkeinrichtung durch die Verstellung der Räder auf der Straße hervorgerufen wird.
Diese Federanordnung sorgt außerdem dafür, daß bei unbelastetem Lenkhandrad dieses in die Neutralstellung
zurückkehrt Die bekannten Federanordnungen weisen zwei aus zwei oder drei Blattfedern bestehende Pakete
auf, die jeweils zwei flache Endabschnitte besitzen, mit
ίο denen sie an den Radialschlitzwänden anliegen, und
zueinander gewölbte Mittelabschnitte, mit deren Mittelteil sie aneinanderliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Federanordnung der eingangs beschriebenen Art
anzugeben, die weniger leicht durch Biegespannungen
überbeansprucht werden kann und die es erlaubt, das über die Lenkspindel aufzubringende Drehmoment
insbesondere am Ende der zulässigen Relativdrehung und im Neutralstellungsbereich besser den Erfordernis
sen der Praxis anzupassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Blattfedern über ihre gesamte Länge gleichsinnig gekrümmt sind und sich mit ihren querliegenden
Endkanten an je einer sich über die Blattfederlänge
erstreckenden ebenen Stützplatte abstützen, die ihrerseits an den Wänden des Radialschlitzes abgestützt ist
Wenn eine gewölb ie Blattfeder, die an beiden Enden
angestützt ist, in der Mitte belastet wird, ändert sich in Abhängigkeit vom örtlichen Biegemoment ihre Krüm
mung. Wenn infolge steigender Kräfte die Krümmung
der Feder in der Mitte zu Null wird, legen sich die entgegengesetzt gewölbten Blattfedern mit einem
Abschnitt flach aneinander. Dies hat zur Folge, daß die Kräfte nunmehr bereits mit einem kleineren Hebelarm,
bezogen auf das abgestützte Ende, übertragen werden. Mit steigender Kraft wächst daher der flache Abschnitt
der Blattfeder, bis schließlich der überwiegende Teil der Blattfederlänge flachgedrückt ist Der dann noch
verbleibende kurze freie Hebelarm vermag sich nicht
mehr wesentlich zu verformen, so daß bei weiter
steigenden Kräften das übertragen« Drehmoment steil ansteigt Auf diese Weise wird erreicht, daß die
Blattfeder weder durch Biegemomente noch durch die damit einhergehenden Biegespannungen unzulässig
belastet wird. Außerdem wächst gegen Ende der zulässigen Relativdrehung das rückstellende Drehmoment stark an. Der Fahrer fühlt daher, daß bald die
Totgangkupplung wirksam wird. Darüber hinaus ist sichergestellt, daß der Zustand voller Aussteuerung sehr
rasch zurückgeführt wird, wenn an der Lenkspindel kein Drehmoment mehr aufgebracht wird. Da wegen der
durchgehenden Krümmung keine Abstützung mehr an der Radialschlitzwand des inneren Ventilteils möglich
ist, sind die Stützplatten vorgesehen, welche der
Kraftübertragung von dem inneren Ventilteil auf das
äußere Ende der gekrümmten Blattfeder bewirken.
Mit besonderem Vorteil liegen die Blattfedern in Ventil-Neutralstellung in ihrem Mittelteil über einen
erheblichen Teil ihrer Längenerstreckung flach aufein
ander. Hierdurch wird erreicht, daß bereits für eine sehr
geringe Relativdrehung der Ventilhülsen aus der Neutralstellung heraus ein ausreichend großes Drehmoment über die Lenkspindel aufgebracht werden muß.
Darüber hinaus genügen verhältnismäßig kleine Erhö
hungen des Drehmoments, um den anschließenden
Abschnitt des Drehwinkelbereichs zu durchlaufen, bevor am Ende dieses Bereichs das Drehmoment wieder
steller ansteigt. Diese Ausgestaltung mit zu beiden
Seiten der Neutralstellung steil anwachsendem Drehmoment ergibt eine sehr genau eingehaltene Neutralstellung
und eine hohe Sicherheit, daß das Steuerventil jeweils in die Neutralstellung zurückkehrt
Des weiteren können die gekrümmten Blattfedern in nicht eingebautem Zustand oinen konstanten Krümmungsradius
aufweisen. Dies erleichtert einerseits die Herstellung. Darüber hinaus ergeben sich beim Flachdrücken
leicht überschaubare und berechenbare Verhältnisse.
Die ebenen Stützplatten können aus einem Material gefertigt sein, das in seinen Querschnittsmaßen mit dem
der Blattfedern übereinstimmt Insbesondere können die Stützplatten ebenfalls Blattfedern sein. Da der
außerhalb des inneren Ventilteils liegende Hebelarm kurz ist, benötigt man keine dickeren Stützplatten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein Steuerventil, bei dem die erfindungsgemäße Federanordnung
Verwendung findet,
Fig.2 einen Schnitt längs der Line A—A in
vergrößertem Maßstab durch die Federanordnung und die beiden Drehschieberhüisen in der Neutralstellung,
Fig.3 einen Schnitt entsprechend Fig.2 nach einer
relativen Drehung,
Fig.4 eine gewölbte Blattfeder bei geringer Belastung
nebst zugehörigem Diagramm des Biegemoments,
Fig.5 eine gewölbte Blattfeder mit stärkerer Belastung nebst zugehörigem Diagramm des Biegemoments
und
Fig.6 das an der Lenkspindel aufzubringende Drehmoment in Abhängigkeit von der relativen
Winkeldrehung.
Das in F i g. 1 veranschaulichte Steuerventil weist in einem Gehäuse 1 eine Bohrung 2 auf, in der eine äußere
Drehschieberhülse 3 und darin eine innere Drehschieberhülse 4 gelagert ist An der einen Stirnseite ist ein
Lagerdeckel 5 vorgesehen, in welchem eine Lenkspindel 6 gelagert ist die mit der Drehschieberhülse 4 fest
verbunden, z. B. verschweißt ist Am Ende 7 der Lenkspindel 6 kann ein Lenkhandrad o. dgl. aufgesetzt
werden. An der anderen Seite des Gehäuses ist ein Meßmotor in der Form einer innenaohsigen Kreiskolbenmaschine
vorgesehen. Er besitzt einen äußeren, innenverzahnten Zahnring 9 und ein damit kämmendes,
drehbares, einen Zahn weniger aufweisendes Zahnrad 10. Das Ganze ist durch einen Deckel 11 abgeschlossen.
Das Zahnrad 10 ist über eine Gelenkwelle 12 und einen die innere L/rehschieberhülse 4 mit Spiel durchsetzenden
Stift 13 mit der äußeren Drehschieberhülse 3 drehfest verbunden. Ferner sind vier Anschlüsse
vorgesehen, nämlich ein Pumpenanschluß 14, ein Tankanschluß 15 und zwei zu einem Lenkmotor
führende Anschlüsse 16 und 17. Im Steuerventil befinden
sich die erforderlichen Kanäle und Ventilöffnungen, die, da bekannt, nicht dargestellt sind.
Eine Federanordnung 18 bewirkt die Zentrierung der Ventilhülsen in ihre Neutralstellung. Die Federanordnung
besteht aus zwei gegeneinander über ihre gesamte Länge gewölbten Blattfedern 19 und 20 sowie zwei
ebenen, als Stützplatte dienenden Blattfedern 21 und 22. Diese Blattfedern greifen durch Radialschlitze 23 und 24
in den Ventilhülsen 3 und 4. In der Neutralstellung (Fig.2) liegen die ebene ι Blattfedern 21 und 22 an
Wänden 25, 26, 27 und 28 der Radialschlitze 23 und 24, an; bei einer relativen Winkelverdrehung erfolgt die
Anlage lediglich an jeweils einer der zusammengehörigen Schlitzwände, in Fig.3 beispielsweise an den
Schlitzwänden 25 und 28. Die Anlage an diesen Wänden s ist relativ großflächig, so daß die Balttfedern 21 und 22
nicht übermäßig belastet werden oder gar an den Abstützstellen brechen können. Die gewölbten Blattfedern
19 und 20, die im unbelasteten Zustand einen konstanten Krümmungsradius haben, sind in der
ίο Neutralstellung so weit vorgespannt daß sich ein
mittlerer ebener Abschnitt 29 ergibt so daß die Federn nur noch an Endabschnitten 30 gebogen sind. Bei der
infolge Relativdrehung auftretenden Belastung verlängert sich der ebene oder flache Abschnitt 29 zum
Abschnitt 29a, während die gebogenen Abschnitte 30a kürzer werden.
Dies ergibt sich aufgrund der aus den F i g. 4 und 5 ersichtlichen physikalischen Gegebenheiten. Wenn
beispielsweise die gewölbte Blattfeder 19 über ein Zwischenstück 20a mit einer Kraft F, '■·-;. lastet wird, dann
ergibt sich über der Länge χ dieser Blattfeder das in Fig.4 dargestellte Biegemoment Mb. Das jeweils
größte Biegemoment Hegt in der Mitte und berechnet sich zu
Dieses Biegemoment wächst mit der Kraft Fi,
wodurch schließlich ein größtes Biegemoment Mb max
erreicht wird, bei dem die Blattfeder sich im Mittelteil an die ebene Fläche des Zwischenstücks angeschmiegt hat
Dies hat zur Folge, daß das normalerweise dreieckförmige Biegemoment-Diagramm B in ein
trapezförmiges Diagramm C übergeht Die Kurve C in Fig.4 entspricht der Einspannung der gewölbten
Blattfedern 19,20 in der Neutralstellung. Steigt nun die Kraft weiter auf einen Wert Fi (F i g. 5), dann wird der
flache Abschnitt 29a der Blattfeder 19 immer länger und der gekrümmte Bereich 30a immer kürzer. Dies ergibt
das 3iegemoment-Diagramm D in F i g. 5. Zu beachten ist hierbei, daß das in der Feder auftretende
Biegemoment den Wert Mb max nicht überschritten hat,
weil eine Vergrößerung der Kraft F2 mit einer
entsprechenden Verkürzung des durch den gebogenen Teil 30a gebildeten Hebelarms a einhergeht. Dies ist der
Grund dafür, daß die Blattfeder im Normalbetrieb nicht durch zu große Biegespannungen überlastet wird; sie
hat daher eine außerordentlich große Lebensdauer.
so Außerdem ergibt sich für die Betätigung der Lenkspindel 6 die aus F i g. 6 ersichtliche Kennlinie E
des für eine bestimmte relative Winkeldrehung erforderlichen Drehmoments Mj. Die Kennlinie E wächst in
einem ersten Abschnitt in unmittelbarer Nähe der Neutralstellung stci! von Null auf eiiien ersten
Drehmomentwert M<n an. Dann folgt über einen
verhältnismäßig großen Abschnitt E2 ein sehr allmählicher Anstieg, d. h. zur Änderung der Winkellage wird
lediglich eine geringfügige Änderung des Drehmoments benötigt Im Endabschnitt E3 schließlich steigt das
Drehmoment steil an. Der Abschnitt Ei bewirkt, daß die Neutralstellung sehr genau eingehalten wird und die
Lenkspindel auch mit Sicherheit in die Neutralstellung zurückkehrt, wenn kein äußeres Drehmoment mehr auf
t5 sie aufgebracht wird. Der Mittelabschnitt E2 sorg; für
eine bequeme Handhabung während der Lenkverstel· lung. Der Abschnitt £"3 stellt sicher, daß der Fahrer das
allmähliche Nähern des Endes des Verstellbereichs
erfühlt und daß das Steuerventil sehr rasch den Bereich großer Aussteuerung verläßt, wenn das auf die
Lenkspindel aufgebrachte Lenkmoment zurückgeht.
Zum Vergleich ist strichpunktiert die Drehmoment-Kennlinie G der bekannten, eingangs erwähnten
Federanordnungen dargestellt. Man erkennt, daß der erste Abschnitt eine wesenilich geringere Steilheit hat
als bei der neuen Federanordnung und daß der letzte
steile Abschnitt fehlt.
Die beschriebene Federanordnung eignet sich ai für Ventilanordnungen, bei denen die eine Drehscl
berhülse durch ein feststehendes Gehäuse gebildet und die andere Drehschieberhülse nicht nur von
Lenkspindel verstellbar, sondern auch von ei Meßvorrichtung rückstellbar ist.
Claims (4)
1. Federanordnung zur Zentrierung der beiden Ventilhülsen eines Drehschieber-Steuerventils einer
hydrostatischen Lenkeinheit in ihre Neutralstellung, mit zwei in ihrem mittleren Teil symmetrisch
gegeneinander gewölbten und aneinander anliegenden, bandförmigen Blattfedern, die mit ihren Enden
an von beiden Ventilhalsen gebildeten Wänden eines die beiden Ventilhülsen durchsetzenden Radialschlitzes anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (19,20) über ihre gesamte
Länge gleichsinnig gekrümmt sind und sich mit ihren querliegenden Endkanten an je einer sich über die
Blattfederlänge erstreckenden ebenen Stützplatte (21,22) abstützen, die ihrerseits an den Wänden des
Radialschlitzes (23,24) abgestützt ist
2. Federanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeiduet, daß die Blattfedern (19, 20) in
Ventü-Neutralsteüung in ihrem Mittelteil (29) über
einen erheblichen Teil ihrer Längenerstreckung flach aufeinander liegen.
3. Federanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmten
Blattfedern (19, 20) in nicht eingebautem Zustand einen konstanten Krümmungsradius aufweisen.
4. Federanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ebenen
Stützplatten (21, 22) aus Material gefertigt sind, das in seinen Qr.=rschnittsmaßen mit dem der Blattfedern übereinstimmt
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