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"Tierfuttermischung"
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Gegenstand des Hauptpatents (patentanmeldung P 27 55 126.4) ist eine
Tierfuttermischung auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls
üblichen Zusatzstoffen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an s - 350 ppm des Wachstumsförderers
Nitrovin und einer solches Menge an proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische
Aktivität von 0,05 - 2,5 mTU/g vorliegt.
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Es wurde erfunden, daß man dann hochwertige Tierfuttermischungen in
entsprechender wachstumsverbessernder Wirksamkeit erhält, wenn man den Wachstums
förderer des Hauptpatentes durch einen der Wachstumsförderer Carbadox oder Olaqundox
ersetzt.
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Gegenstand der Erfindung ist den.entsprechend eine Tierfuttermischung
auf der Basis von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fetten und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen
gemäß Patent (Patentanmeldung P 27 55 126.4 (D 5692)), gekennzeichnet durch einen
Gehalt an 5 - 350 ppm eines der Wachstumförderer Carbadox oder Olaquinox und einer
solchen Menge an proteolytischen Enzymen, daß eine enzymatische Aktivität von 0,05
- 2,5 mTU/g vorliegt.
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Der Wachstums förderer Carbadox wird durch chemische Syntilese hergestellt.
Seine noelenklarturcerechte Bezeichnung lautet. Methyl-3-(2-Chinoxalinyl-Methylen).
Die Summenformel ist: C11H10N4O4, das Molekulargewicht beträgt 262,23.
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Der Wachstumsförderer Olaquinox wird ebenfalls durch chemische Synthese
gewonnen.
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Seine nomenklaturgerechte Bezeichnung lautet: 2-[N-(2-hydroxyäthyl)-carbamoyl]
-3-methyl-chinoxalin-1,4-dioxid. Seine Summenformel ist: C12H13N3O4, das Molekularg@
ent @@ @@ 203,@.
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Geeignete proteoljtisciie Enzyme werden vor ailc:r. durch Züchten
von Mikroorganismen und Abtrennen aus den Nährlösungen erhalten.
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Die Verfahren hierzu sind bekannt. Beispielsweise werden proteolytische
Enzyme aus i3acillus licheniformis, Bacillus natta, Bacillus subtilis usw. verwendet.
Besonders bevorzugt werden saure Proteasen, z. B. aus Aspergillus niger oder aus
Rhizopus rhizopodiformis entsprechend patentanmeldung P 25 28 490.6. Derartige Proteasen
haben ein besonders breites Wirkunqsspektrum im schwach sauren Bereich zwischen
pH 2.5 - 6.5.
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Handelsübliche Futtermischungen sind für die speziellen Bedürfnisse
der einzelnen Tierarten möglichst optimal zusammengestellt. Die Grundlage bilden
Kohlenhydrate vor allen aus Getreidekomponenten, Nais oder dgl.. . Als Eiweißträger
ciienen in erster Linie Sojaschrot, Fischmehl, Tierkörpermehl, kleie und dgl.. Fehlende
Aminosäuren, z. B.
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Methionin oder Lysin, können zusätzlich zugegeben werden.
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Fette werden in Form von pflanzlichen oder tierischen Fetten oder
Abfallfetten beigefügt. Zum Körperaufbau werden ferner Salze, wie Dikalziumphosphat,
Kalziumkarbonat, Kochsalz zugesetzt. Gegebenenfalls wird die Futtermischung durch
Zugabe von Spurenelementen, Vitaminen, Ballaststoffen usw. abgerundet. Aucii fermentativ
hergestellte Substanzen wie Einzellerproteine aus Erdölfraktionen oder Alkoholen,
diverse Hefen, Algeneiweiß oder sonstige, eventuell auch aus Abfallstoffen gewonnene
Substanzen können z. T. in erheblichem Maße Bestandteil der Futterrezeptur sein.
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Die erfindungsgemäßen Tierfuttermischungen enthalten neben den üblichen
jeweils für eine bestimmte Tierart abgestimmten Bestandteilen zusätzlich 5 - 350
ppm, vorzugsweise 20 - 50 ppm eines der genannten Wachsturasförderer, je nach
Alter
des Tieres und der >rt der Futtermischung und proteolytische Enzyme in einer
solchen Menge, daß die enzymatische Aktivität 0,05 - 2,5 mTU/g, vorzugsweise 0,2
- 0,5 mTU/g betrag Die genannten Additiv-Konzentrationen beziehen sich auf den Gehalt
im Gcsamtfutter. Bei Konzentraten oder Ergänzungsfuttern liegen die Konzentrationen
entsprechend höher. Insbesondere wird eine Kombination aus einem der genannten Wachstums
förderer und einer sauren Pilz-Protease bzw.
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Proteasenmischung eingesetzt. Der damit erzielte Zuwachs bzw. die
Verbesserung der Futterverwertung beträgt zusätzlich mehrere Prozent im Vergleich
zu entsprechenden, lediglich Cabadox oder Olaquindox enthaltenden Kontrollmischungen.
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Die beanspruchte Kombination aus Carbadox bzw. Olaquindox und Enzymen
bewährt sich vor allem in Futter für die Ferkelaufzucht und Schweinemast. Sie kann
jedoch auch in Futtermischungen für andere Tierarten verwendet werden, in denen
der achstumsförderer selbst mit Vorteil eingesetzt wird.
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Der Wachstumsförderer wird zweckmäßig in Form einer Vormischung dem
Futter zugesetzt, z. B. gebunden an Sojaextrationsschrot. Bei Verwendung von rnehlförmigen
Futterzusammensetzungen wird auch die Enzymkomponente als Vormischung appliziert.
Als Trägersubstanz fungiert eine beliebige Futterkomponente, z. B. ebenfalls Sojaschrot
oder auch ein inerter Träger. ei Verwendung dampfpelletierten Futters muß die Zumischung
der Enzyme in geeignet stabilisierter Form erfolgen, um eine Desaktivierung durch
Feuchtigkeit und hitze während des Pelletierens zu verhindern.
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Ein derartiges Verfahren ist z. ß. Gegenstand des Patents (Patentanmeldung
P 26 02 260.6).
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Zur BestiItimung der Enzymeinheit (TU) wird die proteolytische Aktivität.
der Protease nach dem bekannten Prinzip von anion ermittelt: eine geeignet verdünnte
enge Enzymlösung wird bei 40 °C 20 Minuten mit einem gleichen Volumen einer 1,2
%igen Caseinlösung inkubiert, wobei diese 0,6 % Milchsäure, 6 Mol Harnstoff und
0,1 Mol Zitronen- oder Essigsäure enthält. Der pH-Wert der Caseinlösung wird durch
Zusatz von 2 N Natronlauge auf 4,5 eingestellt. Nach der Inkubation wird im Volumenverhältnis
1 : 1 mit 0,4 H Trichloressigsäure versetzt, der sich bildende Niederschlag von
unverdautem Casein abfiltriert und im Filtrat die beim Abbau entstandenen Protein-Spaltstücke
nach einer beliebigen Eiweißbestimmungsmethode ermittelt. Geeignet hierfür ist z.
B. das von Layne im Methode of Enzymologie 3 (1957) Seiten 448 gg. beschriebene
Verfahren.
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Für jede Meßprobe muß ein Blindwert angefertigt werden, bei dem zuerst
Trichloressigsäure und dann Caseinlösung zugesetzt wird. Dieser Blindwert gibt neben
dem Reagenzien-Leerwert den Anteil an niedermolekularen Peptiden an, der bereits
vor der Verdauung in der Enzymlösung vorhanden ist.
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Die Differenz zwischen Hau?t- und Blindwert wird bei der angegebenen
Methode dann mit der Extinktion verglichen, die eine bestimmte Menge Tyrosin bei
dieser Bestimmung liefert.
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Diese Menge Tyrosin ist dann ein Maß für die proteolytische Aktivität
des vorliegenden Enzyms: eine Enzymeinheit (TU) ist diejenige Menge Enzym, die aus
einer Caseinlösung in einer Minute Spaltprodukte freisetzt, die die gleiche Extinktion
besitzen, wie eine 1 M Tyrosinlösung. Üblich ist die Angabe in mTU = 10 -3 TU.
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Beispiel 1: An 216 Ferkel wurde im Gewichtsabschnitt von # 6,5 kg
bis # 24,8 kg ein identisch zusammengesetztes Aufzuchtfutter verfüttert, das jedoch
a) ohne Zusatz von Carbadox oder Enzym war b) einen Zusatz von 50 ppm Carbadox bzw.
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c) eiiien Zusatz von 50 ppm Carbadox und 0,45 mTU/g Futter saure
Proteasen aus Rhizopus rhiopodiformis und Aspergillus.
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Die Tiere waren in Flachkäfigen zu 7 oder 3 Tieren aufgestellt. Die
Fütterung erfolgte ad libidum. Zur Eingewöhnung wurde allen Gruppen ein identisch
zusammengesetztes Starterfutter verabreicht. Anschließend ernielten die Tiere die
eigentlichen Versuchsmischungen (s.o.) Über regelmäßige Wägungen wurde der Wachstumsverlauf
und die Futterverwertung bestimmt. Unter "Futterverwertung" wird dabei das Verhältnis
lutterverbrauch : Zuwachs verstanden.
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Futterzusammensetzung (%): Eiweißfutter bestehend aus: 18 % 62,5 %
Sojaschrot (44 % Rohprotein), 25 % Fischmehl 12,5 % Mineralstoff u. Vitaminprämix
Hafer 14 % Weizenkleie 10 % Gerste 28 % Weizen 15 % Mais 15 % 100 %
Ergebnis:
a) b) c) ohne Zusatz mit Carbadox mit Carbadox + Enzym Tägl.
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Zunahme 461 g 526 g 543 g Futterverwertung 2,11 1,93 1,91 Beispiel
2: Insgesamt 43 Ferkel wurden in strohloser IIaltung auf Spaltenböden ab ca. 30
kg Anfangsgewicht in zwei Mastabschnitten bis zum Endgewicht von ca. 100 kg mit
jeweils identisch zusar,lmengesetzter Futtermischung gefüttert, die im Mastabschnitt
I (30 - 60 kg) a) ohne Zusatz von Carbadox oder Enzym war b) einen Zusatz von 50
ppm Carbadox bzw.
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c) einen Zusatz von 50 ppm Carbadox und 0,6 mTU/g Futter saure Proteasen
aus Rdizopus rhiopodiformis aufwies.
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Im Mastabschnitt II (60 - 100 kg) wurden in den entsprechenden Gruppen
folgende Additivmengen verwendet: a) ohne Zusatz von Carbadox oder Enzym b) Zusatz
von 25 ppm Carbadox c) Zusatz von 25 ppm Carbadox und 0,3 mTU/g Futter saure Proteasen
aus Rhizopus rhizopodiformis.
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Über regelmäßige Wägungen wurde der Wachstumverlauf und die Futterverwertung
bestimmt. Unter Futterverwertung wird dabei das Verhältnis Futterverbrauch/Zuwachs
verstanden. Die Fütterung der Tiere erfolgte rationiert (2 x tägl.) nach den DLG-Empfehlungen.
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Futterzusammensetzung (%) Anfangsmast Endmast 30 - 60 kg 60 - 100
kg Gerste 20 22 Mais 20 22 Weizen 15 22 Hafer 15 Weizenkleie 9 21,5 Fischmehl 7
3 Sojaschrot 12 8 Mineralfutter 2 1,5 Ergebnis: 30 - 100 kg Gesamtmast a) b) c)
ohne Zusatz mit Carbadox mit Carbado + Enzym Tägl.
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Zunahme 674 g 722 g 753 Futterverwertung 3,31 3,18 3,14 Beispiel 3:
I1 Gewichtsabschnitt 11 - 25 kg wurde an je 10 Ferkel ein identisch zusammengesetzte
Aufzuchtfutter verfüttert, das jedoch a) ohne Zusatz von Olaquindox oder Enzym war
b) einen Zusatz von 30 ppm Olaquindox bzw.
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c) einen Zusatz von 30 ppm Olaquindox und 0,5 mTU/g Futter saure
Proteasen aus Aspergillus niger aufwies.
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Der Versuch erfolgte unter den Bedingungen der Bodenhaltung mit Stroheinstreu.
Die Fütterung erfolgte ad libidum. Analog zu der in Beispiel 1 und 2 genannten Methodik
wurde die tägliche Gewichtszunahme und die Putterverwertung bestimmt.
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Futterzusammensetzung (%): Gerste 15 Hafer 15 Mais 20 Weizen 10 Weizenkleie
17 Grünmehl 2 Sojaschrot 12 Fischmehl 6 Mineral futter 3 100 Ergebnis: a) b) c)
ohne Zusatz mit Olaquindox mit Olaquindox + Enzym Tägl.
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Zunahme: 492 g 530 g 557 g Futterverwertung: 2,05 2,04 2,00 Beispiel
4: Analog zu den Bedingungen im Beispiel 2 wurden ilil Gewichtsabschnitt 30 - 100
kg an je 8 Schweine identische Futtermischungen gefüttert, die jedoch
a)
ohne Zusatz von Olaquindox oder Enzym waren b) einen Zusatz von uO ppm Olaquindox
bzw.
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c) einen Zusatz von 80 ppm Olaquinox um 0,6 mTU/g Futter saure Proteasen
aus Aspergillus niger und Rhizopus rhizopodiformis aufweis.
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Die Konzentrationen der genannten Additive blieben über die gesamte
Mastdauer unverändert. Futterungsmethodik und Fütterungszusammensetzung entsprachen
dem Beispiel 2.
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Ergebnis: a) b) c) ohne Zusatz mit Olaquindox mit Olaquindox + Enzym
Tägl.
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Zunahme 640 5 671 g 696 g Futterverwertung 3,27 3,19 3,13