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Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Kopierlicht-
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mengen beim Kopieren von Farbvorlagen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Bestimmen der in den einzelnen Farben einzeln gesteuerten
Kopierlichtmengen beim integralen Kopieren von Farbvorlagen, insbesondere von Farbnegativen,
die in Filmstreifen zusammengefaßt sind, wobei die Farbvorlagen bereichs- oder punktweise
fotoelektrisch abgetastet und die Meßergebnisse zur Steuerung der Kopierlichtmengen
herangezogen werden.
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Ein sehr weit verbreitetes Verfahren zum Bestimmen der Kopierlichtmengen
geht davon aus, daß in aller Regel befriedigende Farbkopien erreicht werden, wenn
die Kopierlichtmengen in den drei Farben so gesteuert werden, daß sich in der Kopie
unabhängig von der Farbzusammensetzung der Kopiervorlage ein ungefärbtes Grau ergibt.
Diese Annahme trifft zu, sofern in der Kopiervorlage nicht größere Flächen gleicher
Farbe vorkommen, sogenannte Farbdominanten. Tritt eine solche
Dominante
auf, wird durch sehr ungleiche Bemessung der Kopierlichtmengen in den einzelnen
Farben diese Dominante soweit unterdrückt, daß die Kopie wieder ein ungefärbtes
Grau ergibt. Im Fall einer solchen Farbdominante wird also das für die Beseitigung
von Farbstichen gut geeignete Verfahren der Neutral-Grau-Kompensation ungeeignet.
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Bei einem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art (DE-OS 24
59 456) soll das Problem der Farb- und Dichtedominante im wesentlichen dadurch gelöst
werden, daß die Meßergebnisse der punktweisen Abtastung mit einer als homogenes
Standardnegativ ausgebildeten Referenzvorlage verglichen und nur bei Erfüllung bestimmter
Kriterien bei der Ermittlung der Flächendichten berücksichtigt werden. Ein solches
Verfahren bringt - gemessen an seinem Aufwand - jedoch nur eine geringe Verminderung
der durchschnittlichen Ausschußrate bei Hochleistungs-Kopiergeräten. Außerdem können
dabei die besonderen Eigenheiten des Vorlagenmaterials nicht ausreichend berücksichtigt
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten
Art derart auszubilden, daß sowohl die Vorlagenmaterial-spezifischen Fehler als
auch bildspezifische Fehler bzw. Farbabweichungen korrigiert werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
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Mit der Bestimmung der Farbdichtenmittelwerte kann eine sogenannte
Farbdichte-Differenzkurve für die jeweiligen Grundfarbenpaare erstellt werden. Die
Kenntnis des Verlaufs dieser Kurve innerhalb des benutzten Belichtungsbereichs der
Vorlage ist zur Erstellung qualitativ einwandfreier Kopien sehr von Vorteil, da
damit der dichteabhängige Farbfehler eines Vorlagenmaterials kompensiert werden
kann. Dieser dichteabhängige Farbfehler hat nämlich zur Folge, daß sich die zur
Erzeugung einer farblich ausgewogenen Kopie notwendigen Kopierlicht-Mengenverhältnisse,
welche die Farbgebung einer Kopie bestimmen, bei Vorlagen, welche das gleiche Aufnahmeobjekt
unter gleichen Beleuchtungsverhältnissen auf dem gleichen Aufnahmematerial zeigen,
aber eine unterschiedliche mittlere D:Lchte aufweisen (Unterbelichtung bzw. Uberbelichtung),
voneinander unterscheiden. Diese Abweichungen der normalen KopLerlicht-Mengenverhältnisse
bei Unter- und Überbelichtung snd selbst auch bei einer gleichen Sorte von Vorlagenmater;Lal
verschieden.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird folgendermaßen verfahren,
wobei -zur Vereinfachung die nachfolgenden Abkürzungen gelten sollen: b = blaue
Farbdichte g = grüne Farbdichte r = rote Farbdichte
d = mittlere
Dichte, d. h. Mittelwerte über die drei Farbdichten in blau, grün und rot bg = b
- g rg = r - g br = b - r p = Werte, die sich auf einen Teilbereich einer Kopiervorlage
beziehen v = Werte, die sich auf die gesamte Kopiervorlage beziehen f = Werte, die
sich auf einen Filmstreifen beziehen, der von den Kopiervorlagen gebildet wird k
= Werte, die zur endgültigen Kopierlichtmengenbestimmung benutzt werden.
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Ausgangspunkt des Verfahrens ist das sogenannte Grauäquivalenzprinzip,
das besagt, daß bei der überwiegenden Zahl von Vorlagen das Licht in den drei Farben
blau, grün und rot in einem festen Verhältnis zueinander steht. Demzufolge muß auch
das Verhältnis der TLansparenzender Kopiervorlagen, dem entspricht die Differenz
der optischen Dichten, in den Farben
blau, grün und rot einen festen
Wert besitzen. Ausnahmen bilden Kopiervorlagen, die entweder einen vom Grauäquivalenzprinzip
besonders stark abweichenden Aunfahmegegenstand zeigen (Farbdominante) oder bei
einer für das Aufnahmematerial unspezifischen Beleuchtung aufgenommen wurden. Im
letzten Fall spricht man von einem Beleuchtungsfarbstich. Dieser tritt bei einem
Farbnegativ besonders stark auf, das auf Tageslicht abgestimmt ist, dessen Aufnahmegegenstand
aber mit Kunstlicht beleuchtet wurde. Außer bei diesen Ausnahmen gilt die obenerwähnte
Gleichheit der Farbdichtedifferenzen der Kopiervorlagen innerhalb eines Filmstreifens
nur für Kopiervorlagen gleicher mittlerer Dichte, wobei diese Größe als arithmetisches
Mittel der drei Farbdichten definiert ist. In dem Ausführungsbeispiel soll davon
ausgegangen werden, daß die Messung der Farbdichten in mehreren Teilbereichen einer
Kopiervorlage erfolgt.
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Da die Teilbereiche der Kopiervorlagen innerhalb eines Filmes im allgemeinen
eine unterschiedliche mittlere Dichte pd besitzen, erhält man auf diese Art und
Weise einen Zusammenhang zwischen den Farbdichtedifferenzen und der mittleren Dichte.
Dieser Zusammenhang beschreibt das Farbverhalten des Aufnahmematerials, das näherungsweise
durch eine mathematische Funktion dargestellt werden kann. Es wird aber ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß die Aufteilung der Kopiervorlagen in Teilbereiche keine
zwingende Notwendigkeit zur Durchführung des Verfahrens ist.
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Zu Beginn des Auswertevorgangs der Meßwerte einer Kopiervorlage wird
durch arithmetische Mittelung über sämtliche Werte pd der Vorlage die Größe vd berechnet,
welche die mittlere Dichte einer Kopiervorlage beschreibt.
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Zunächst sollen Meßwerte von Kopiervorlagen, die bei einer für das
Aufnahmematerial untypischen Aufnahmebeleuchtung entstanden oder eine Farbdominante
aufweisen, bei der Ermittlung der Farbdichtedifferenzkurve FDDK ausgeschlossen werden.
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Die Erkennung dieser beiden Ausnahmen wird im folgenden beschreiben.
Eine Kunstlichtaufnahme erkennt man am besten durch die vor anderen Aufnahmen sehr
stark abweichenden Farbdichtedifferenzen br, da sich in einem solchen Fall die Intensitäten
der Aufnahmenbeleuchtung in den blauen und roten Spektralbereichen sehr stark von
denjenigen der Tageslichtbeleuchtung unterscheiden. In dem weniger häufigen Fall
von Tageslichtaufnahmen auf Aufnahmematerial, welches auf Kunstlichtbeleuchtung
abgestimmt ist, gilt das gleiche Verfahren nur mit entgegengesetztem Vorzeichen.
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Zunächst werden die Meßwerte der Teilbereiche, für die gilt pd <mmd
bei der weiteren Untersuchung nicht berücksichtigt. Dabei ist "mind" eine Größe,
die um einen gewissen Betrag, in einem bevorzugten
Beispiel 0,06,
größer ist als der Wert d des unbelichteten Aufnahmematerials. Damit werden die
Meßwerte solcher Teilbereiche von der Bestimmung der Kunstlichtaufnahmen ausgeschlossen,
die überhaupt nicht oder nur sehr schwach belichtet wurden, da diese sich bei Kunst-
und Tageslichtaufnahmen nicht unterscheiden und somit zur Unterscheidung der Kopiervorlagenarten
nicht beitragen können. Für die verbleibenden Meßwerte einer Kopiervorlage werden
die Werte br untersucht. Da sich die Abweichungen bei Kunstlichtaufnahmen gegenüber
Tageslichtaufnahmen umso größer darstellen, je stärker ein Teilbereich belichtet
wurde, werden die verbleibenden Meßwerte zunächst aufgrund der mittleren Dichte
pd in mehrere Klassen, vorzugsweise zwei, unterteilt. In diesem Fall werden die
Meßwerte derjenigen Teilbereiche einer Klasse K1 zuqeordnet, für die gilt: pd dK1,
wobei dK1 ein fest vorgegebener Wert ist, der in einem speziellen Fall 0,2 über
der mittleren Dichte des unbelichteten Aufnahmematerials liegt. Die übrigen Teilbereiche
der Kopiervorlage werden der zu K1 komplementären Klasse K2 zugeordnet. Innerhalb
dieser Klassen werden die Meßwerte nach zwei Unterklassen UK1 und UK2 unterschieden.
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Für die Meßwerte von UK1 gilt:- pbr K1, 2br, während UK2 die dazu
komplementären Meßwerte der Klasse K1,2 enthält. Dabei sind K1,2br fest vorgegebene
Vergleichsgrößen, die in einem bevorzugten Fall 0,7 und 1 betragen.
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Diese Unterklassen werden fortan mit UK (I, J) bezeichnet, wobei I
die bisherigen Klassen und J die bisherigen Unterklassen
indiziert.
Die UK (1, J) enthalten die weniger dichten, die UK (2, J) die dichteren Teilbereiche.
Die UK (I, 1) enthält Teilbereiche, von denen aufgrund ihrer Farbdichtedifferenzen
pbr anzunehmen ist, daß die Aufnahmebeleuchtung vom Tageslicht abwich und daß daher
die Größe pbr im Gegensatz zu denen anderer Teilbereiche kleiner ist als die Vergleichsgröße
K1,2br. Innerhalb der vier Unterklassen UK (I, J) wird nun der arithmetische Mittelwert
der Größen pbr gebildet. Dadurch erhält man die entsprechenden Werte UKbr (I, J).
Außerdem wird die Anzahl Z der Teilbereiche, die einer Unterklasse zugeordnet wurden,
festgestellt: ZUK (I, J). Für eine Kopiervorlage existieren demnach 8 Werte: UKbr
(I, J) und ZUK (I, J). Eine Kopiervorlage wird nun als Kunstlichtaufnahme klassifiziert,
wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: ZUK (1,1) ZUK (1,2) ZUK (2,1) ZUK (2,2)
(1) UKbr (i,1) brmin (I,1).
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Dabei soll das Gleichheitszeichen nur gelten, wenn ZUK (I,1) 0 O ist,
wobei brmin (I,1) fest vorgegeben ist.
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Für Kopiervorlagen, die auf diese Weise als Kunstlichtaufnahmen klassifiziert
worden sind, werden die Größen UKbg (J,1) und UKrg (I,1) durch Mittelung über die
Werte pbg und prg der
zu UK (I,1) gehörenden Teilbereichen berechnet.
Im weiteren Rechengang werden sie abweichend von den übrigen Kopiervorlagen wie
folgt behandelt: Ist nur eine der beiden Unterklassen UK (I,1) besetzt, so gilt:
Wenn ZUK (1,1) Z 0 und ZUK (2,1) = 0, dann ist vbg = UKbg (1,1) , 1) und vrg = UKrg
(1,1); wenn ZUK (1,1) = 0 und ZUK (2,1) # 0, dann ist vbg = UKbg (2,1) und vrg =
UKrg (2,1).
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Sind beide UK (I,1) besetzt, so gilt: vbg = ((1-c1).UKbg(1,1)+c1.UKbg(2,1));
(vrg analog).
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cl ist ein frei wählbarer Parameter zwischen 0 und 1 und soll bei
dem Ausführungsbeispiel 0,5 betragen. Aus den Werten vbg und vrg werden die Kopierlichtmengen
auf die später beschriebene Weise bestimmt.
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Die Meßwerte der übrigen Kopiervorlagen werden daraufhin untersucht,
ob sie folgende Bedingungen erfüllen: minbg pbg ( maxbg (2) minrg < prg <
maxrg.
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Minimal- und Maximalgrößen von bg bzw. rg werden derart gewählt, daß
alle Farbdichtedifferenzen pbg und prg, die durch einen Farbstich des Aufnahmematerials
hervorgerufen werden, die obigen Bedingungen erfüllen. Die Werte pbg und prg, die
den Bedingungen (2) nicht genügen, werden durch besonders stark gefärbte Aufnahmeobjekte
bedingt (Farbdominanten) und daher bei der Bestimmung der'FDDK nicht berücksichtigt.
Für jede Kopiervorlage werden vorlagenspezifische Werte vbg und vrg bestimmt, indem
über die Werte pbg und prg der Teilbereiche einer Vorlage gemittelt wird, die die
Bedingungen (2) erfüllen. Außerdem werden die Werte pbg und prg dieser Teilbereiche
als Funktion von pd in jeweils ein Diagramm eingetragen (Fig. 3). Auf diese Art
und Weise werden alle Kopiervorlagen eines Filmes, die nicht a Is als Kunstlichtaufnahmen
qualifiziert wurden, behandelt, so daß nach Aufarbeitung der Meßwerte eines Filmes
für jede Kopiervorlage die Werte vbg, vrg und vd zur Verfügung stehen. In einer
anderen Ausbildung des Verfahrens können auch die Größen pb, ng und pr als Funktion
von pr aufgetragen werden. In diesem Fall wird analog zu dem beschriebenen Verfahren
verfahren.
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Der Zusammenhang zwischen den Größen pbg und prg sowie pd wird durch
eine mathematische Funktion approximiert. Als Nebenbedingung wird dabei vorgegeben,
daß die Werte pbg und prg der Meßwerte mit dem kleinsten pd innerhalb eines Filmes
als fest angenommen wird; d. h., die Kurve der approximierten mathematischen Funktion
muß durch die entsprechenden
Werte der grafischen Darstellung gehen.
Dies geschieht unter der Annahme, daß dieser Meßwert die Farbdichtedifferenzen von
unbelichtetem Aufnahmematerial beschreibt. Außerdem werden nur solche Meßwerte zur
Ermittlung der mathematischen Funktion benutzt, deren Wert pd # vd der Kopiervorlage
mit dem größten vd innerhalb eines Filmes ist. Dadurch wird verhindert, daß das
Approximationsverfahren durch einzelne eßwerte sehr hoher Dichte pd beeinflußt wird
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die bg-Kurve durch ein Polynom zweiten
Grades, die rg-Kurve durch ein Polynom dirten Grades approximiert. D. h., es werden
für die Farbeigenschaften des Aufnahmematerials eines Filmes 7 Parameter bestimmt:
cO,1,2bg und cO,1,2,3rg, welche die FDDK beschreiben. In einer Verfeinerung des
Verfahrens werden für die zur Approximation benutzten Meßwerte die Größen ppbg =
cObg+c1bg.pd+c2.(pd)2 (3) 2 pprg = cOrg+clrg.pd+c2rg.(pd) +c3rg.(pd) berechnet.
Meßwerte, deren Größen pbg und prg den Bedingungen l?bg-Ppbg <a1 prg-pprg ca2
nicht genügen, d. h., deren Werte pbg und prg sehr stark von
den
approximierten Kurven abweichen, werden bei einer weiteren Approximation der oben
beschriebenen Art nicht berücksichtigt. In einem bevorzugten Beispiel seien a1,2
= 0,3 und die Anzahl der durchlaufenden Rechenzyklen 2. Nach Abschluß der bestimmung
der Parameter cO,1,2bg und cO,1,2,3rg wird geprüft, ob besonders die Größe clbg
einen gewissen Grenzwert kippclbg, in einem speziellen Beispiel kippclbg = 1,0,
nicht überschreitet. Ist dies der Fall, so wird der Film als ein solcher mit einem
besonders starken dichteabhängigen Farbfehler erkannt und mit dem Index KIP versehen.
Eine gleiche Prüfung kann auch für die übrigen Parameter cO,2bg und cO,1,2,3rg durchgeführt
werden, doch hat sich die beschriebene Prüfung für die momentan verarbeiteten Farbnegativfilme
als ausreichend erwiesen.
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Des weiteren wird geprüft, ob die Parameter gewisse Grenzwerte nicht
überschreiten. Diese Prüfung wird durchgeführt, um zu erkennen, ob zur Approximation
der FDDK trotz der Abfrage nach Gleichungen (2) Meßwerte von Teilbereichen mit besonders
stark gefärbten Aufnahmeobjekten beigetragen haben. Dies kann besonders bei Teilbereichen
mit grünen Aufnahmeobjekten der Fall sein. Wenn also in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
clbg < clbgGrenze = 0.2 c2bg 7 c2bgGrenze = 0,2-clrg ( clrgGrenze = -1,0 (4)
c2rg ? c2rgGrenze = 1,0 c3rg ( c3rgGrenze = -0,2
gilt, wird der
betreffende Film mit dem Index GF versehen.
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Nach diesen Prüfungen existieren nun folgende Arten von Filmen: 1.
nicht indizierte 2. mit KIP indizierte 3. mit GF indizierte.
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Bei Filmen, die nicht indiziert wurden, wird für Kopiervor-Lagen,
die nicht als Kunstlichtaufnahmen qualifiziert wurden, aufgrund der mittleren Dichte
vd und der Parameter cO,1,2bg und c0,1,2,3rg die für diese Kopiervorlage charakteristische
arbdichtedifferenzen wie folgt berechnet: 2 fbg = cObg+clbg.vd+c2bg.(vd) (5) frg
= corg+c1rg.vd+c2rg.(vd)²+c3rg.(vd) .
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Für Filme, die mit KIP indiziert wurden, werden fbg und frg nicht
aufgrund der mittleren Dichte vd, sondern einer Größe berechnet, welche die mittlere
Dichte des bildwichtigen Gegenstande beschreibt. Da die Dichte bildwichtiger Teile
bei Farbnegativfilmen meist über der mittleren Dichte liegt, kann in einem einfachen
Fall in (5) für vd eine Dichte des bildwichtigen Gegenstandes wvd = vd+0,2 benutzt
werden. Ein derartiges Verfahren ergibt schon eine deutliche Verbesserung
bei
vielen Kopien, führt allerdings bei den wenigen Kopiervor lagen, bei denen die Dichte
des bildwichtigen Gegenstandes kleiner ist, als die mittlere Dichte der Kopiervorlage
zu einer Verminderung der Kopierqualität. Daher kann in einer weiteren Verfeinerung
des Verfahrens aufgrund einer Analyse der Meßwerte der Kopiervorlage die Größe wvd
bestimmt werden, wie sie im folgenden beschrieben wird.
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Im allgemeinen existieren zwei Aufnahmetypen, bei denen sich die mittlere
Dichte vd der Kopiervorlage deutlich von der Dichte des bildwichtigen Gegenstandes
wvd unterscheidet: 1. Landschaftsuafnahmen mit großen Teilen Himmel, der im Negativ
hohe Dichten besitzt. In diesem Fall sollen diese Teilbereiche bei der Festlegung
der mittleren Dichte der Kopie wenig berücksichtigt werden, da die Dichte der bildwichtigen
Teile (Landschaft) kleiner ist. Ähnliches gilt für Aufnahmen mit Schnee. In beiden
Fällen ist es günstig, die Dichte dieser Bildteile in der Kopie so zu gestalten,
daß sie im oder nahezu im Schleier liegt.
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2. Blitzlichtaufnahmen mit Hautpartien, speziell Gesichter.
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Diese Bildteile besitzen im Negativ Dichten, die deutlich über der
mittleren Dichte der Kopiervorlage liegen.
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In den Kopien sollte die Dichte dieser Bildteile aber deutlich über
dem Schleier liegen, nämlich so, daß die abgebildeten Gegenstände mit deutlichen
Konturen wiedergegeben werden.
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Zur Unterscheidung dieser beiden Aufnahmetypen können die FDDK in
vorteilhafter Weise benutzt werden. Im ersten Fall besitzen die Teilbereiche der
Kopiervorlage mit hoher Dichte eine neutralgraue bis blaue Farbe, während im zweiten
Fall die Hautpartien eine rote Farbe aufweisen. Zunächst werden die Teilbereiche
ermittelt, deren pd > vd+a3 mit a3 = 0,5 ist.
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Sodann werden für solche pd aufgrund von (3) ppbg und pprg berechnet
und die Differenzen hbg = ppbg-pbg und t1rg = pprg-prg gebildet. Gilt nun hbg 0
und hrg x 0, d. h., liegt ein Übergewicht der blauen Farbdichte vor, so handelt
es sich um eine Aufnahme des Typs 1. Gilt dagegen hrg < O und hbg As O, d. h.,
liegt ein Übergewicht der roten Farbdichte vor, so handelt es sich um eine Aufnahme
des Typs 2.
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In den anderen Fällen wird die mittlere Dichte der Kopie aufgrund
der mittleren Dichte der Kopiervorlage vd bestimmt.
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Bei Aufnahmen des Typs 1 wird die Größe wvd durch Mittelung über pd
bei Nichtberücksichtigung der Meßwerte der Teilbereiche hoher Dichte bestimmt, während
bei Aufnahmen des Typs 2 wvd durch Mittelung über die Größe pd der Meßwerte der
Teilbereiche hoher Dichte berechnet wird.
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Bei Filmen, die mit GF indiziert wurden, werden die filmspezifischen
Werte fbg und frg nicht nach t5) berechnet, da in diesem Fall die dort benutzten
Parameter von stark gefärbten Aufnahmegegenständen beeinflußt wurden. Daher werden
in diesem Fall fbg und frg aus der FDDK bestimmt, die sich aus dem mittleren Kopierverhalten
der zu kopierenden Filme ergeben.
Diese FDDK werden dem Rechner
fest vorgegeben, z. B.
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in Form einer Tabelle.
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Mm Ende dieser Meßwertanalyse stehen für alle Kopiervorlagen die vorlagespezifischen
Größen vd, vbg und vrg und für Kopiervorlagen, die nicht als Kunstlichtaufnahmen
erkannt wurden, zusätzlich die aufnahmematerialspezifischen Größen fbg und frg zur
Verfügung. Die Größen fbg, frg, vbg und vrg bestimmen die Kopierlichtmengenverhältnisse
und damit die Farbe der Kopie, während die Größe vd die Dichte der Kopie bestimmt.
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Aufgrund dieser Größen werden kb, kg und kr berechnet, die die Kopierlichtmengen
in blau, grün und rot steuern. Für Kopiervorlagen, die als Kunstlichtaufnahmen qualifiziert
wurden, berechnen sich diese Größen beispielsweise wie folgt: kg = (3.vd-vbg-vrg)/3
kb = kg+vbg (6) kr = kg+vrg Bei den anderen Kopiervorlagen berechnen sich kb, kg
und kr wie folgt: fg = (3.vd-fbg-frg)/3
fb = fg+fbg fr = fg+frg
vg = (3.vd-vbg-vrg)/3 vb = vg+vbg vr = vg+vrg kb = a4b.fb+(1-a4b).vb kg = a4g.fg+(1-a4g)
.vg (7) kr = a4r.fr+<1-a4r).vr.
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Die Größen a4b,g,r bestimmen den jeweiligen Anteil der aufnahmematerial-
und vorlagespezifischen Werte. Sie kann fest vorgegeben oder von der Analyse der
Kopiervorlagen beeinflußt werden. In dem Ausführungsbeispiel werden die Größen a4b,g,r
bei Kopiervorlagen, die zu mit GF indizierten Filmen gehören, gleich 0,72 gesetzt,
d. h., die aufnahmematerialspezifischen Werte werden stärker bewertet, als die vorlagenspezifischen,
da bei diesen Kopiervorlagen die vorlagen spezifischen Werte von der Farbe der Aufnahmegegenstände
beeinflußt werden. In den anderen Fällen werden a4b,g,r = 0,5 gesetzt.
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Aus den Größen kb,g,r werden die Kopierlichtmengen bestimmt, die in
dem Ausführungsbeispiel über die Belichtungszeiten tb,g,r gesteuert werden. Die
zum Kopieren verwendete Kopiereinrichtung wird in einer Grundeichung derart eingestellt,
daß sie mit den Zeiten t0b,g,r = tO von einer Vorlage der gleichmäßigen Transmissionsdichten
d0b,g,r, die durch Kopieren eines grauen Gegenstandes auf das Vorlagenmaterial entstand,
eine Kopie erzeugt wird, die ein zum Gegenstand
identisches Grau
zeigt. Der Gegenstand kann auch eine andere zu reproduzierende Farbe aufweisen,
doch gestaltet sich der Eichvorgang bei einem grauen Gegenstand besonders einfach.
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Die Kopierbelichtungszeiten einer Kopiervorlage werden nun wie folgt
bestimmt: tb,g,r = tO.10(exp(kb,g,r-dob,g,r)).
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Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist anhand von
Figuren dargestellt. Es zeigen: Figur 1 eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen
Kopiergerätes; Figur 2 eine Teilansicht des in Figur 1 dargestellten Vorlagenbandes;
und Figuren Farbdichtedifferenzkurven für die Dichtedifferen-3 a, 3 b zen rot -
grün und blau - grün.
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In Figur 1 ist mit 1 ein Vorlagenband bezeichnet, das aus einer Vielzahl
von einzelnen, aneinandergehängten Filmen besteht. Das Vorlagenband 1 läuft von
einer Abwickelspule 2 durch eine nicht dargestellte Transporteinrichtung zu einer
Aufwickelspule 3, wobei es eine Meßstation 4 und eine--Kopierstation 5 durchläuft.
Die Meßstation 4 liegt zweckmäßigerweise eine Filmlänge vor der Kopierstation 5.
Dieser Abstand
wird entweder durch eine entsprechend entfernte
Anordnung der Meßstation 4 vor der Kopierstation 5 oder durch eien Schleifenlauf
des Vorlagenbandes bewirkt.
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Von der Kopierstation sind lediglich eine Lichtqucllc 6, eine Vorlagenbühne
7, eine Optik 8, das lichtempfindliche Material 9 sowie drei subtraktive Farbfilter
10, 11, 12 daryestellt, welche zwischen Lichtquelle 6 und Vorlagenbühne 7 angeordnet
ind. Die Farbfilter 10, 11, 12 stehen mit Stellmotoren 13, 14 bzw. 15 in Verbindung,
welche von einer Belichtungssteuerung 16 angesteuert werden. Die Belichtungssteuerung
16 steht wiederum mit einer Auswert- und Rechenelektronik 17 in Verwindung, in welche
die Informationen von der Meßstation einlaufen.
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In der Meßstation 4 ist eine Klebestellen-Abtastvorrichtung 18, eine
Kerbstellen- bzw. Perforationslöcher-Abtastung 19 und eine Farbdichten-Meßstelle
20 vorgesehen. Die Farbdichten-Meßstelle 20 mißt die optische Dichte der Kopiervorlage
in den Farben blau, grün und rot aus, wobei für jede Kopiervorlage Meßwerte in den
drei Farben von verschiedenen Teilbereichen aufgenommen werden.
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In Figur 2 ist ein Teil eines Vorlagenbandes 1 wiedergegeben, wobei
die Verbindung mittels einer Klebstelle 24 zwischen den Enden zweier Filme 21 dargestellt
ist. Von den Filmen 21 sind die Vorlagen 22 sowie die Perforationslöcher 23 gezeigt.
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Statt der Perforationslöcher 23, die der Kennzeichnung der Lage der
einzelnen Vorlagen dienen, können selbstverständlich auch Filme mit ausgeformten
Randkerben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet werden. Schließlich ist
eine Großkerbe 25 in der Klebestelle 24 dargestellt.
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Die Wirkungsweise der anhand der Figur 1 beschriebenen Vorrichtung
ist nun folgendermaßen: Das Vorlagenband 1 wird durch die Transportrichtung, welche
von der Auswert- und Rechenanlage 17 gesteuert wird, von der Vorratsrolle 2 abgezogen
und der Meßstation 4 zugeführt. Darin wird die Klebestelle 24 von der Klebstellenerkennung
18 abgetastet und das Vorliegen einer Klebstelle und damit das Ende eines Filmes
21 bzw. der Beginn eines nächsten Filmes der Auswert- und Rechenelektronik 17 gemeldet.
In der Meßeinrichtung 19 werden Perforationslöcher 23 bzw. Kerbstellen festgestellt
und ebenfalls der Auswert- und Rechenelektronik 17 als Vorliegen eines kopierfähigen
Negativs gemeldet. In der in einem festgelegten Abstand zur Meßeinrichtung 19 angeordneten
Farbdichte-Meßstelle 10 werden die Kopiervorlagen nach ihrer optischen Dichte in
den Farben blau, grün und rot ausgemessen, wobei für jede Kopiervorlage in jeder
der drei Farben Meßwerte von verschiedenen Teilbereichen der Kopiervorlage erstellt
werden. In einem vereinfachten Ausführungsbeispiel kann auch nur ein Meßwert in
jeder Farbe für eine Kopiervorlage erzeugt werden. Diese Meßwerte werden ebenfalls
der
Auswert- und Rechenelektronik zugeführt und dort gespeichert, wobei eine Zuordnung
der Meßdaten zu einer Kopiervorlage und der Kopiervorlage zu einem Film hergestellt
ist.
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In der Kopierstation 5 findet der eigentliche Kopiervorgang in üblicher
Weise statt, wobei die erste zu kopierende Vorlage eines Filmes erst dann in der
Filmbühne 7 der Kopierstation 5 erscheint, wenn die letzte zu kopierende Vorlage
desselben Filmes die Meßstation 4 verlassen hat und somit alle Meßwerte der Vorlage
eines Filmes in der Auswert- und Rechenelektronik 17 gespeichert sind. Die Steuerung
des Kopierlichtes erfolgt durch die Farbfilter 10, 11, 12, welche mittels ihrer
Stellmotore 13, 14, 15 in den Kopierlichtstrahl gebracht werden können, womit die
jeweilige Farbbelichtung beendet wird. Die Steuerung der Stellmotore 13, 14, 15
erfolgt durch die Auswert- und Rechenelektronik 17 gemäß den oben genannten Verfahrenskriterien;
In den Figuren 3 a und 3 b sind nun zwei unterschiedliche Farbdichtedifferenzkurven
eingetragen. Die einzelnen Kurven haben sich aufgrund der Messung von über 6 500
Teilbereichen bzw. Punkten eines Filmes ergeben. Die Genauigkeit der Messung läßt
sich natürlich durch Steigerung der gemessenen Punkte noch erhöhen. Das Verfahren
zur Erlangung dieser Kurve ist nun folgendes: Die in einem Teilbereich oder Punkt
gemessene Transparenz in
jeder Farbe wird zunächst in einem logarithmischen
Analog/ Digital-Wandler in einen Dichtewert umgerechnet. Sodann wird tzon den drei
Farbdichtewerten das arithmetische Mittel gebildet und die Differenzen der Farbdichten
"rot - grün" und "blau - grün" gebildet. Beträgt beispielsweise die mittlere Dichte
1,5 und die Dichtedifferenz rot - grün 0,521, so wird sin entsprechender Punkt in
das Koordinatensystem eingetragen. Ebenso wird in das andere Koordinatensystem gemäß
Figur 3 b über der Dichte 1,5 die Dichtedifferenz bg im Werte von D,708 eingetragen.
Auf diese Weise wird mit jedem abgetasteten Punkt verfahren, wobei es natürlich
vorkommen kann, daß die gleichen Dichtedifferenzen über der jeweiligen mittleren
Dichte öfters vorkommen. Die dargestellten Farbdichtedifferenzkurven 26 für die
rot/grün-Differenz und 27 für die blau/ grün-Differenz stellen somit eine Aussage
über die Häufigkeit der einzelnen Farbdichtedifferenzen gegenüber der mittleren
Dichte dar. Dieser Vorgang wird im Rechner 17 durchgeführt, in welchem auch die
mathematische Funktion als Polynom dritten bzw. zweiten Grades approximiert wird.
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Zweckmäßigerweise kann die Auswert- und Rechenelektronik als Mikroprozessor
mit Speichern für die Bildung der Farbdichtedifferenzkurven und zur Berechnung der
erforderlichen Kopierlichtmengen ausgebildet sein.