DE2734821B2 - Blutgerinnungsfördernde Präparation und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Blutgerinnungsfördernde Präparation und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine blutgerinnungsfördernde Präparation hergestellt aus menschlichem Titratplasma,
enthaltend einen gegen Hämophilie A mit Faktor VHI-Inhibitor wirksamen Faktor.
Diese Substanz beeinflußt in neuartiger Weise die Blutgerinnung und bewirkt eine Umgehung der Faktor
Vlll-Wirkung, was bedeutet daß die Blutgerinnung
ohne Faktor Vlll-Zufuhr normalisiert wird.
Die Hämophilie A ist eine seit langem bekannten Krankheit (Bluterkrankheit), bei der der Blutgerinnungsablauf durch das Fehlen der Aktivität eines
Blutgerinnungsfaktors gestört ist Dieser Faktor wird
als Antihämophiler Faktor (AHF) oder Faktor VIII
bezeichnet Eine Heilung dieser angeborenen, durch defekte Gene bedingten Krankheit als solche ist nicht
möglich. Die Behandlung kann — im Falle einer Blutung
— nur durch intravenöse Zufuhr entsprechender Mengen an Faktor VIII, welcher aus dem Blut gesunder
Spender stammt, erfolgen. Während man früher auf Vollblut bzw. Vollplasma angewiesen war, von denen
große Mengen appliziert werden mußten, gibt es heute Präparate, die den Faktor VIII in konzentrierter und
auch stabiler, gefriergetrockneter Form enthalten. Die Behandlung mit diesen Präparaten führt in den meisten
Fällen zu einer raschen Blutstillung.
Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen nicht nur ein Fehlen der Faktor VIII-Aktivität vorliegt sondern die
auch einen gegen Faktor VIII gerichteten Hemmstoff (Inhibitor) besitzen, der — je nach vorhandener Menge
— die Wirkung von zugeführtem Faktor VIII durch Neutralisation (Inhibition) zunichte macht. Bei diesen
Faktor VHI-Inhibitor-Patienten gab es bisher wenig
Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung. Die einzige
Möglichkeit bestand in der Entfernung des Inhibitors vor der Behandlung mit Faktor VIH-Konzentraten, was
nur durch Austausch des Patientenplasmas gegen das Plasma eines gesunden Spenders oder gegen Plasmaer
satzmittel möglich ist; dies erfordert einen großen
technischen und medizinischen Aufwand. Der Plasmaaustausch muß vor neuerlicher Behandlung wiederholt
werden, da der Inhibitor — speziell nach Zufuhr von neuem Faktor VIII als Antigen durch »Boostereffekt«
— sich wieder nachbildet Eine Behandlung der
va« zur Unterdrückung der in vivo-Synthese des
bo Behandlung von Faktor VHI-Inhibitor-Patienten ab.
Kurcynski und Penner, New Engl. J. Med„ Bd. 291, Seiten 164 bis 167, 1974, berichteten als erste über eine
erfolgreiche Behandlung von Faktor VIII-Iniiibitor-Patienten mit sogenannten »aktivierten« Prothrombin-
b5 komplex-Konzentraten. Auch in Publikationen von
Sultan, Brouet und Debre, New Engl. J. Med., Bd. 291, Seite 1087, 1974, und Abildgaard, Britton und Roberts,
Blood, Bd. 44, Seite 933, !974, wird über klinisch
erfolgreiche Anwendungen von aktivierten Prothrombinkomplex-Präparaten bei blutenden Faktor VHi-Inhibitor-Patienten berichtet
Die sogenannte Aktivierung dieser Prothrombinkomplex-Konzentrate ist wahrscheinlich auf unbekannte
Verunreinigungen zurückzuführen. Die Präparate konnten bezüglich ihres wirksamen Prinzips nicht getestet
und nicht standardisiert werden. Die Ergebnisse sind daher unsicher und kaum wiederholbar.
Die Erfindung bezweckt die Oberwindung der geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, eine Präparation zu schaffen, die in wiederholbarer und gezielter Weise eine Generierung
der gewünschten Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität gewährleistet Die Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität bzw. mit anderen Worten die
Wirksamkeit gegen Hämophilie A mit Inhibitor soll mit Hilfe eines geeigneten Testsystems meßbar und
standardisierbar sein. Die Präparation soll klinisch wirksam und verträglich sein, d. h. bei blutenden Faktor
VIH-Inhibitor-Patienten zu einer Blutstillung führen und
keine unerwünschten Nebenwirkungen zeigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine blutgerinnungsfördernde Präparation, hergestellt aus
menschlichem Zitratplasma, enthaltend einen gegen Hämophilie A mit Faktor Vlll-Inhibitor wirksamen
Faktor mit einem Molekulargewicht von etwa 100 000, erhältlich durch Behandein des Zitrationen enthaltenden Blutplasmas in Abwesenheit von freien Calciumionen mit wasserunlöslichen anorganischen gerinnungsoberflächen-aktiven Stoffen, wie Kieselgel, Kaolin oder
Diatomeenerde, unter Einhaltung eines pH-Bereiches von 5,5 bis 8,5 und einer Temperatur von 0 bis 300C,
anschließendes Abscheiden der wasserunlöslichen Stoffe und Behandeln des Überstandes mit schwachbasischen Ionenaustauschern, worauf der zusammen mit
den Faktoren II, VII, IX und X an den Ionenaustauschern adsorbierte blutgerrinnungsfordernde Faktor
eluiert und zu lyophilisierten Präparaten verarbeitet wird, — gelöst.
Die neue Substanz mit Faktor VIH-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität ist ein Protein mit einem höheren
Molekulargewicht als jenes der nicht aktivierten Faktoren II, VII, IX und X (Prothrombinkomplex), die
ein Molekulargewicht von etwa 70 000 aufweisen, und ist daher von diesen strukturell verschieden.
Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen blutgerinnungsfördernden Präparation sowie des Verfahrens zu
ihrer Herstellung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Es ist zwar aus der DE-OS 24 59 291 bereits bekannt, eine Lösung des Prothrombinkomplexes, der die
Faktoren II, VII, IX und X umfaßt mit kolloidaler Kieselsäure zu behandeln. Diese jekannte Behandlung
erfolgt jedoch am Ende des Fraktionierungsprozesses lediglich zu Reinigungszwecken und zur Entfernung von
Lipiden und unstabilen Proteinverunreinigungen aus dem Endprodukt. Eine Generierung des neuen Faktors
mit Wirksamkeit gegen Hämophilie A mit Faktor Vlll-Inhibitor kann in dieser Phase wie beim Arbeiten
nach der DE-OS 24 59 291, nicht mehr erfolgen. Man muß vielmehr als Ausgangsmaterial für die Herstellung
der neuen Präparation menschliches Zitratplasma verwenden, welches alle Gerinnungsfaktoren in nativer
Form enthält.
Bezüglich des Standes der Technik ist noch anzumerken, daß die Maßnahmen der Adsorption an
Ionenaustauschern und ΕΙϋ!βΓυησ bei der Auferbeitun**
eines Prothrombinkomplexes an sich bekannt sind, vgL
z. B. DE-OS 22 62 520 und DD-PS1 21 793.
können außer Vollplasma auch Plasmafraktionen
s verwendet werden, die nach Abtrennen des Faktors
Zweckmäßig werden bei Durchführung des erfindungsgernäßen Verfahrens die wasserunlöslichen anor-
ganischen gerinnungs-physiologisch-oberfläschenakti
ven Stoffe in einer Menge von 0,05 bis 5%,
vorzugsweise 0,1 bis 1%, bezogen auf die Menge des
Hämophilie A mit Faktor VIH-Inhibitor können Stoffe
eingesetzt werden, die zum Großteil aus feinteiligem Siliciumdioxid bestehen, z. B. Stoffe aus der Gruppe der
Diatomeenerden, wie Celit, oder Stoffe, die aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid zusammengesetzt
sind, z. B. Kaolin. Allgemein sind Stoffe geeignet die als
»oberflächenaktiv im Gerrinnungssystem« bekannt sind bzw. die durch ihre Oberflächenaktivität in der Lage
sind, die Kontaktphase der Blutgerinnung einzuleiten. Während die durch diese Stoffe oberflächenaktivierba
ren Gerinnungsfaktoren (Faktoren XI und XII) in ihrer
aktivierten Form in dieser Stufe adsorbiert werden, bleiben die Faktoren II, VII, IX, X zusammen mit dem
generierten blutgerinnungsfördernden Faktor im Überstand und können nach Abtrennung der oberflächenak-
tiven, wasserunlöslichen Stoffe unter Anwendung bekannter Methoden abgetrennt bzw. angereichert
werden. Für letzteren Schritt können z. B. schwach basische Ionenaustauscher verwendet werden; Diäthylaminoäthyl (DEAE)-Gruppen-haltige, hochmolekulare
Stoffe, z. B. DEAE gebunden an Cellulose oder quervernetzte Dextrane, haben sich besonders bewährt.
Durch Adsorption an die erwähnten Ionenaustauscher, Waschen und Eluieren der adsorbierten Plasmaproteine
mit erhöhter Ionenstärke kann die Proteinfraktion,
welche die Faktor VM-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität nun in gereinigter und angereicherter Form
enthält isoliert werden. Nach Entfernung der Salze durch Dialyse und anschließende Gefriertrocknung
erhält man die lohe, die Faktor VM-Inhibitor-Über
brückungs-Aktivität enthaltende Fraktion in trockener,
stabilder Form. Aus dieser entsteht das fertige Präparat durch Wiederauflösung in Wasser, Zusatz von Salzen,
pH Einstellung, Sterilfiltration und neuerliche Gefriertrocknung.
so Untersuchungen über die Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Präparationen brachten den
Beweis, daß für die Faktor VHI-Inhibitor-Überbrücknungs-Aktivität die Faktoren Ha (Thrombin) und Xa
nichts beitragen. Thrombin in Spuren, wie es in der
erfindungsgemäß hergestellten Präparation enthalten
sein kann, ergibt keine Verkürzung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit von Faktor VHI-Inhibitorplasma. Auch Sojabohnen-Trypsininhibitor — ein
bekannter Inhibitor von Faktor Xa-Aktivität — hemmt
die Faktor VIH-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität der
Präparation nicht. Aufgrund von gelchromatographischen Untersuchungen hat sich ergeben, daß die neue
Substanz ein höheres Molekulargewicht aufweist als die bekannten Faktoren des Prothrombinkomplexes II, VlI.
IX und X. Da ferner die aktivierten Faktoren des Prothrombinkomplexes durch enzymatische Abspaltung eines Bruchstückes des entsprechenden nativen
(nicht aktivierten) Gerinnungsfsktors entstehen, somit
kleinere Moleküle entstehen als die Moleküle der entsprechenden nicht aktivierten Faktoren, ist mit
Sicherheit anzunehmen, daß die Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität
in den erfindungsgemäß hergestellten Präparationen nicht durch einen aktivierten
Faktor des Prothrombinkomplexes bewirkt wird, sondern eben durch die neu generierte Substanz mit
höherem Molekulargewicht
Zur Kennzeichnung der neuen Substanz kann einerseits das Verhältnis der Aktivitäten der Gerinnungsfaktoren
II, VIL IX und X zur Faktor VIH-Inhibitor-Uberbi
ückungs-Aktivität herangezogen werden: Dieses Verhältnis, ausgedrückt in Einheiten, liegt
zwischen 0,1 und 10, vorzugsweise zwischen 03 und 2,
wobei eine Einheit Faktor IL VII, IX, X der Aktivität dieser Faktoren entspricht die durchschnittlich in 1 ml
frischem menschlichem Zitratplasma enthalten ist, und eine Einheit der Faktor VHI-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität
als jene Aktivität definiert ist welche die aktivierte partielle Thromboplastinzeit eines hochtitrigen
Faktor VIH-Inhibitorplasmas auf die Hälfte des
Leerwertes verkürzt Andererseits kann zur Kennzeichnung der neuen Substanz auch ihre amidolytische
Aktivität herangezogen werden. Unter amidoiytischer Aktivität versteht man die Fähigkeit einer Substanz, in
standardisierten Peptidverbindungen, die über eine Amidbindung mit dem Chromophor p-Nitroanilin
verbunden sind, das p-Nitroanilin abzuspalten, welches photometrisch bestimmt wird. Solche standardisierten
Peptidpräparate werden z. B. von der Firma KABI in Schweden hergestellt; so sind das Peptid
S^ieON-Benzoyl-L-phenylalanyl-L-valyl-
L-arginin-p-nitroanilid · HCl (Kurzform:
Bz-Phe-Val-Arg-p-nitroanilid · HCI) für
Thrombin spezifisch,
S-2222N-Benzoyl-L-isoleucyl-L-glutamyl-
S-2222N-Benzoyl-L-isoleucyl-L-glutamyl-
L-glycyl-L-arginyl-p-nitroanilid · HCl
(Kurzform: Bz-Ile-Glu-Gly-Arg-
p-nitroanilid · HCl) für
Xa und S-2251 D-Valyl-L-leucyl-L-lysyl-
Xa und S-2251 D-Valyl-L-leucyl-L-lysyl-
p-nitroanilid · 2 HCl (Kurzform: D-Val-Leu-Lys-
p-nitroanilid · 2 HCl) für Plasmin.
Testet man die erfindungsgemäß hergestellte Präparation gegenüber den genannten Substraten, so findet man eine vernachlässigbar geringe amidoiytische Aktivität. Andererseits würde ein Test eines Präparates mit einem Gehalt von Thrombin und/oder Faktor Xa, wenn man diese auf die gleiche Faktor vm-inhibitor-Überbrükkungs-Aktivität einstellt, die die erfindungsgemäß hergestellte Präparation zeigt, eine hohe amidolytische Aktivität zeigen.
Testet man die erfindungsgemäß hergestellte Präparation gegenüber den genannten Substraten, so findet man eine vernachlässigbar geringe amidoiytische Aktivität. Andererseits würde ein Test eines Präparates mit einem Gehalt von Thrombin und/oder Faktor Xa, wenn man diese auf die gleiche Faktor vm-inhibitor-Überbrükkungs-Aktivität einstellt, die die erfindungsgemäß hergestellte Präparation zeigt, eine hohe amidolytische Aktivität zeigen.
Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Präparation ist auch darin zu sehen, daß sie, wenn
überhaupt, nur eine geringe Thrombinaktivität besitzt. Das Verhältnis der Thrombinaktivität zur Faktor
VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität übersteigt 0,02
nicht, wobei die Thrombin-Aktivität in NIH-Einheiten (NIH = US-National Institute of Health) und die Faktor
VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität in Einheiten
dieser Aktivität ausgedrückt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Eigenschaften der danach hergestellten Präparationen sind in
den folgenden Beispielen und Testergebnissen näher erläutert:
Beispiel 1
Frisch gefrorenes Plasma wird bei 0° bis +4° C durch Zentrifugieren abgetrennt Der Kryoüberstand wird mit 0,5 η Salzsäure auf pH 7,0 gestellt, mit 5 g Kaolin pro 1 Liter Kryoüberstand versetzt und bei +40C I Stunde gerührt Hierauf wird Kaolin durch Zentrifugieren abgetrennt Die generierte Substanz mit Faktor VIII-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivität wird nun — zusammen mit den Faktorsn des Prothrombinkomplexes — an DEAE-Sephadex adsorbiert
Zu diesem Zweck werden 0,5 g DEAE-Sephadex A-50 pro 11 Kaolinüberstand zugesetzt und eine halbe Stunde bei +4CC gerührt Die DEAE-Sephadex wird abgetrennt; das überstehende Plasma kann zur Gewinnung von Gamma-Globulin und Albumin verwendet werden; DEAE-Sephadex wird einem zweifachen Waschprozeß mit einer Trinatriumcitrat-Natriumchlorid-Lösung unterworfen, wobei ein pH-Wert von 7,5 eingehalten wird.
Frisch gefrorenes Plasma wird bei 0° bis +4° C durch Zentrifugieren abgetrennt Der Kryoüberstand wird mit 0,5 η Salzsäure auf pH 7,0 gestellt, mit 5 g Kaolin pro 1 Liter Kryoüberstand versetzt und bei +40C I Stunde gerührt Hierauf wird Kaolin durch Zentrifugieren abgetrennt Die generierte Substanz mit Faktor VIII-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivität wird nun — zusammen mit den Faktorsn des Prothrombinkomplexes — an DEAE-Sephadex adsorbiert
Zu diesem Zweck werden 0,5 g DEAE-Sephadex A-50 pro 11 Kaolinüberstand zugesetzt und eine halbe Stunde bei +4CC gerührt Die DEAE-Sephadex wird abgetrennt; das überstehende Plasma kann zur Gewinnung von Gamma-Globulin und Albumin verwendet werden; DEAE-Sephadex wird einem zweifachen Waschprozeß mit einer Trinatriumcitrat-Natriumchlorid-Lösung unterworfen, wobei ein pH-Wert von 7,5 eingehalten wird.
Zur Elution wird das DEAE-Sephadex mit 3% Natriumchlorid, 0,1% TrinatriumcitraU H2O (2% des
ursprünglichen Plasmavolumens) 20 Minuten gerührt und durch Filtration das Eluat gewonnen. Dieses wird
über Nacht gegen 0,05% Trinatriumcitrat2 H2O 0,1% Natriumchlorid-Lösung bei pH 7,0 bei +4° C dialysiert,
hierauf eingefroren und einem ersten Lyophilisations-Vorgang unterworfen (bulk). Im bulk-Material wird die
Faktor VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität sowie
die Aktivität der Faktoren des Prothrombinkomplexes bestimmt
Für die Herstellung der pharmazeutisch anwendba-
JO ren Präparation mit Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrükkungs-Aktivität
soll das Verhalten Einheiten Faktor II-VII-IX-X zu Einheiten dieser Aktivität zwischen 0.5
und 2 liegen; dies kann durch Mischung geeigneter bulk-Chargen erfolgen. Das bulk-Material wird mit
J5 destilliertem, pyrogenfreiem Wasser gelöst, so daß die
Faktor VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität zwischen
10 und 50 Einheiten pro ml beträgt (vorliegendenfalls
25 Einheiten pro ml). Nach Zusatz der nötigen Salze zur Herstellung der Isotonie und Einstellung des pH
zwischen 7,0 und 7,5 wird die Lösung durch Membranfilter geklärt und zuletzt durch ein 0,2 μΐη Membranfilter
sterilfiltiert. Die Lösung wird unter sterilen Bedingungen zu 20 ml in die Endbehälter verfüllt, tiefgefroren und
lyophilisiert.
so Als Ausgangsmaterial dient wieder frisch gefrorenes Plasma bzw. der daraus resultierende Kryoüberstand.
Dem Kryoüberstand werden ohne pH-Stellung (nativer pH = 7,8) 10 g Celit 512 pro 1 Liter Kryoüberstand
zugesetzt und 3 Stunden bei +4° C gerührt. Nach Abtrennung des Celits durch Zentrifugation wird die
Aufarbeitung der Präparation mit der generierten Substanz mit Faktor VIII-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivität
in gleicher Weise vorgenommen wie in Beispiel 1.
An den fertigen Präparationen wurden neben den
bo üblichen Sicherheitstests auf Sterilität, Unschädlichkeit,
Pyrogenfreiheit, Abwesenheit von H BrAntigen Tests
auf Wirksamkeit (Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrükkungs-Aktivität),
Gehalt an Prothrombinkomplex-Faktoren, Thrombingehalt sowie die amidolytische Aktivitat
mit den drei Substanzen S-2160, S-2222 und S-2251 durchgeführt.
Die vorgenommenen Tests wurden in nachfolgend
und das dabei anfallende K.rvonräzinitst beschriebener Weiss durch^führt:
1. Wirksamkeitstest (Bestimmung der Einheiten
mit Faktor VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität)
mit Faktor VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität)
a) Reagenzien:
Faktor Vlll-Inhibitorplasma: .-
Zitratplasma eines Patienten mit Haemophilie A mit einem Inhibitor gegen Faktor VIII (Inhibitortiter
mindestens 10 Einheiten per ml), lyophilisiert. Während der Testperiode wird das Inhibitorplasma
ins Eisbad gestellt.
Phospholipid- Kaolin-Suspension:
Das Phospholipid-Konzentrat (Tachostyptan, Hormon
Chemie München) wird i : 200 im Gwrens Puffer verdünnt und mit 0,5% Kaolin G/V (0,5 g ''
pro 100 ml) versetzt. Das Gemisch wird tiefgefroren gelagert. Während der Testperiode wird es bei
Raumtemperatur gehalten.
Zitrat-/Kochsalzlösung als Verdünnungsmittel für Proben:
0,7% Natriumchlorid/0,7% Natriumzitrat · 2 H2O
m/20 Calciumchlorid:
2Ϊ
Während der Testperiode wird es bei 37° C gehalten.
b) Testmethode:
Nach Auflösung der zu untersuchenden Probe mit jo
Faktor VIII-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität
und eines Standardpräparates mit Faktor Vlll-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität
mit definierten Einheiten dieser Aktivität pro ml in der angegebenen Menge destillierten Wassers, werden unter Ver- r,
Wendung von ZitraWKochsalzIosung 6 geometrische
Verdünnungen hergestellt, wobei man mit 5 Einheiten mit Faktor Vlll-Inhibitor Überbrükkungs-Aktivität
pro ml beginnt. Diese Verdünnungen werden während der Testperiode in einem w
Eisbad gehalten. Die Reagenzien wurden auf folgende Weise in Glasröhrchen pipettiert:
0,05 ml Faktor VIH-Inhibitorplasma
0,05 ml Probe (Verdünnungen der Testproben und des Standards, sowie auch Zitrat-/Koch-
salzlösung als Leerwert)
0,05 ml Phospholipid Kaolin Suspension
6 Minuten bei 37° C inkubieren
0,05 ml m/20 Calciumchlorid
0,05 ml Phospholipid Kaolin Suspension
6 Minuten bei 37° C inkubieren
0,05 ml m/20 Calciumchlorid
Die Zeit von der Calciumchloridzugabe bis zur Gerinnselbildung wird mit einer Stoppuhr gemessen
(Kippen der Teströhrchen oder Anwendung eines automatischen Koagulometers).
c) Berechnung der Einheiten mit Faktor Vlll-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivität
pro Flasche:
Es wird eine Eichkurve erstellt, indem man die Gerinnungszeiten (in Sekunden) der Verdünnungen e>o
des Standard-Präparates mit Faktor VIH-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität
gegen die enisprechenden Konzentrationen (in Einheiten pro ml) auf
doppelt logarithmisches Millimeterpapier aufträgt Die Faktor VIII-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivitäten
der Testprobenverdünnungen werden unter Verwendung der Eichkurve und durch Multiplikation
mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor errechnet. Der Mittelwert dieser Ergebnisse
entspricht der Faktor Vlll-lnhibitor-Überbrükkungs-Aktivität der Testprobe, ausgedrückt in
Einheiten pro ml. Multipliziert man diesen Wert mit dem Lösungsvolumen (in ml), dann erhält man die
Gesamtmenge der Einheiten pro Flasche.
2. Bestimmung der Aktivität der Gerinnungsfaktoren Ii, VII, IX und X
A) Faktor II-Bestimmung
a) Reagenzien:
Serum:
Blut eines gesunden Spenders (ohne Antikoagulans)
wird 24 Stunden bei 37°C inkubiert. Vom geronnenen Blut wird das Serum entfernt, zentrifugiert,
in Portionen aufgeteilt und tiefgefroren aufbewahrt.
Rinderoxalatplasma mit Bariumsulfat absorbiert (als Quelle für Faktor V und als Verdünnungsmittel
für Proben):
Neun Teile Rinderblut werden mit einem Teil 134°/oigen Natriumoxalat vermischt. Das sich
ergebende Plasma wird mit 10% Bariumsulfat absorbiert. Nach der Zentrifugierung wird das
absorbierte Plasma in Portionen abgefüllt und tiefgekühlt aufbewahrt.
»Thromborel« (kalziumhältiges, menschliches Thromboplastin) Behringwerke AG, Marburg-Lahn.
b) Testmethode:
Die Reagenzien (sie werden mit Ausnahme von Thromborel während des Testvorganges in einem
Eisbad aufbewahrt), werden auf folgende Weise in Glasröhrchen pipettiert:
0,05 ml Serum
0,05 ml Probe (Reihenverdünnungen der zu testenden Probe bzw. eines »normalen Plasmas«
oder eines Standards)
eine Minute bei 37° C inkubieren
0,2 ml Thromborel (ist während des Testvorganges auf 37° C zu halten)
Die Zeit ab der Zugabe von Thromborel bis zur Gerinnselbildung wird mit einer Stoppuhr gemessen.
c) Berechnung der Faktor II-Konzentration:
Aus gepoolten Plasmaproben von mindestens 15 gesunden Spendern wird ein Standardplasma
hergestellt Dieses »Poolplasma« gilt als »normales Plasma« und seine Faktor II-Aktivität wird mit
100% angenommen. Nun wird eine Eichkurve erstellt, indem man die Gerinnungszeiten der
Plasmareihenverdünnungen dieses gepoolten Plasmas (unverdünnt, 1:2, 1:4, 1:8, ...) gegen die
entsprechenden Konzentrationen auf doppelt logarithmisches Millimeterpapier aufträgt Die Faktor
Η-Konzentrationen der Testprobenverdünnungen werden unter Verwendung der Eichkurve in
Prozent des normalen Plasmas ausgedrückt und mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor multipliziert
Der Durchschnittswert dieser Ergebnisse entspricht der Aktivität des Testmaterials in
Prozent des Faktors Ii. Die Menge des in einer Flasche vorhandenen Faktors II wird nach der
folgenden Formel berechnet:
(% Faktor 11-Konzentration) χ (Volumen in ml)
_
tine Einheit Faktor II ist äquivalent zu jener Faktor Il-Aktivität, die durchschnittlich in 1 ml frischem
Zitratplasma vorhanden ist.
a) Reagenzien:
Faktor VII-Mangelplasma:
Zitratplasma eines Patienten mit schwerem Faktor VII-Mangel (Faktor VII unter 1%), in tiefgefrorenem Zustand gelagert oder nach Zugabe von 1 %
Gewicht/Volumen HEPES lyophilisiert, mit einem pH-Wert von 7,0.
Zitrierte Kochsalzlösung als Verdünnungsmittel der Proben:
0,7% Trinatriumzitrat ■ 2 H2O, 0,7% Natriumchlorid.
»Thromborel« (Kalziumhältigcs humanes Thromboplastin) der Behring-Werke AG, Marburg/Lahn.
b) Testmethode:
Das Mangelplasma und die Verdünnungen der Probe werden im Eisbad aufbewahrt »Thromborel« wird während der Untersuchung bei 37° C
gelagert.
Die Reagenzien werden auf folgende Weise in Glasröhrchen pipettiert:
0,05 ml Faktor VII-Mangelplasma
0,05 ml Probe (Reihenverdünnungen der zu testenden Probe, bzw. eines »normalen Plasmas«
oder eines Standards)
0,2 ml »Thromborel«
Die Zeit von der »Thromborek-Zugabe bis zur Gerinnselbildung wird mit einer Stoppuhr gemessen.
c) Berechnung der Faktor VI I-Konzentration:
Die Berechnung der Faktor VII-Konzentration erfolgt in gleicher Weise wie für Faktor II
beschrieben.
a) Reagenzien:
55
philie B (Faktor IX unter 1%), in tiefgefrorenem
verdünnt, mit Kaolin versetzt (0,5 g per 100 ml) und
tiefgekühlt gelagert
als Verdünnungsmittel für Proben:
9 Teile Rinderblut werden mit einem Teil
l,34%igem Natriumoxalat vermischt Das sich
ergebende Plasma wird mit 10% Bariumsulfat
65
absorbiert. Nach dem Zentrifugieren wird das absorbierte Plasma in Portionen abgefüllt und
tiefgefroren aufbewahrt.
m/20 Kalziumchlorid
b) Testmethode:
mit einem gleichen Volumen von Phospholipid/
inkubiert und dann 30 Minuten in einem Eisbad
gelagert
einem Eisbad aufbewahrt), werden auf folgende
0,20 ml inkubierte Mangelplasma-Phospholipid/ Kaolin-Suspension
0,10 ml Probe (Reihenverdünnungen der zu testenden Probe bzw. eines »normalen Plasmas«
oder eines Standards)
eine Minute bei 37° C inkubieren
0,10 ml m/20 Kalziumchlorid (ist während des Testvorganges bei 370C zu halten)
Die Zeit ab der Zugabe von Kalziumchlorid bis zur Gerinnselbildung wird mit einer Stoppuhr gemessen.
c) Berechnung der Faktor IX-Konzentration:
Die Berechnung der Faktor IX-Konzentration erfolgt in gleicher Weise wie für Faktor H
beschrieben.
a) Reagenzien:
tiefgekühlt gelagert oder nach Hinzufügung von
1% HEPES und Einstellen des pH-Wertes auf 7,0
lyophilisiert
Proben:
0,7% Natriumchlorid/0,7% Natriumzitrat · 2 H2O
»Thromborel« (kalziumhältiges, menschliches
Lahn.
b) Testverfahren:
Die Reagenzien (sie werden mit Ausnahme von Thromborel während des Testvorganges in einem
Eisbad aufbewahrtX werden auf folgende Weise in Glasröhrchen pipettiert:
0,05 ml Faktor X-Mangelplasma
0,05 ml Probe (Reihenverdünnungen der zu testenden Probe bzw. des »normalen Plasmas«
oder eines Standards)
it
eine Minute bei 37° C inkubieren
0,20 ml Thromborel (ist während des Testvorganges auf 37° C zu halten).
Die Zeit ab der Zugabe von Thromborel bis zur
Gerinnselbildung wird mit einer Stoppuhr gemessen.
c) Berechnung einer Faktor X-Konzentration:
Die Berechnung der Faktor X-Konzentration erfolgt in gleicher Weise wie für Faktor II
beschrieben.
3. Thrombintest
a) Reagenzien:
l°/oige Fibrinogenlösung menschlichen Ursprungs standardisiertes Thrombin (Topostasin, Roche,
3000 NIH-Thrombin-Einheiten pro Flasche)
0,7% Natriumchlorid/0,7% Natriumzitrat ■ 2 H2O
als Verdünnungsmittel (Zitrat'/Kochsalzlosung).
b) Testmethode:
Nach Auflösung des lyophilisierten Produktes in der angegebenen Menge destillierten Wassers
werden sechs geometrische Verdünnungen unter Verwendung von ZitraWKochsalzlosung und acht
geometrische Verdünnungen vom standardisierten Thrombin hergestellt, wobei man mit 1 NIH-Einheit per ml beginnt
0,20 ml 1 %ige Fibrinogenlösung und
0,20 ml Probe (Präparation mit Faktor VIH-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität und Thrombinverdünnungen, sowie auch ein Leerv/ert
mit Zitrat-/Kochsalzlösung)
werden bei 37° C inkubiert Die Zeit bis zur Gerinnselbildung wird durch Kippen der Teströhrchen in immer größer werdenden Zeitabständen,
u.zw. von 10 Minuten bis zu einer Stunde, gemessen. Dieser Vorgang erstreckt sich auf
mindestens 6 Stunden. Ein letztes Kippen der Röhrchen erfolgt nach der Inkubation über Nacht
Der Leerwert (Verdünnungsmittel als Probe) muß über Nacht stabil bleiben (keine Gerinnselbildung).
c) Berechnung der Thrombin-Konzentration:
Es wird eine Eichkurve ersiüllt, indem man die
Gerinnungszeiten der geometrischen Verdünnungen des Standardthrombins gegen die entsprechende Konzentration (Thrombineinheiten pro ml) auf
doppelt logarithmisches Millimeterpapier aufträgt Die Thrombin-Konzentrationen der Testprobenverdünnungen werden unter Verwendung der
Eichkurve und durch Multplikation mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor errechnet Der
Mittelwert dieser Ergebnisse entspricht der Thrombin-Aktivität der Testprobe, ausgedrückt in
Thrombineinheiten pro mL Multipliziert man diesen Wert mit dem Lösungsvolumen in ml, so
erhält man die Gesamtmenge der Thrombin-Einheiten pro Flasche.
4. Bestimmung der amidolytischen Aktivität,
a) Reagenzien:
S-2160: N-Benzoyl-L-phenylalanyl-L-valyl-L-arginin-p-nitroanilid · HCl
(Kurzform: Bz-Phe-Val-Arg-p-nitroanilid · HCl)
0,5 mg/ml H2O=0,73 m molar
L-glycyl-L-arginyl-p-nitroanilid ■ HCl
(Kurzform: Bz-lle-Glu-Gly-Argp-nitroanilid · HCl)
1,4 mg/ml H2O= 1,91 m molar
anilid · 2 HCl (Kurzform: D-Val-Leu-Lys-p-nitroanilid ■ 2 HCl)
1,65 mg/ml H2O=2,99 m molar
Puffer:
6,06 g »Tris« (Tris(hydroxymethyl)-amino-
methan)=0,05 molar
10,60 g Natriumchlorid=0,18 molar
Mit 1 Liter dest. Wasser lösen. Der pH-Wert wird
mit konzentrierter Salzsäure auf 7,4 eingestellt
b) Testverfahren:
1,0 ml Puffer
0,1 ml Testprobe (Präparation mit Faktor VIII-In-
hibitor-Überbrückungs-Aktivität)
0,2 ml Substrat (S-2160 bzw. S-2222 bzw. S-2251)
Dieses Gemisch wird in eine auf 37° C temperierbare Küvette (Schichtdicke 1 cm) gefüllt und in
einem Photometer bei 405 nm Zunahme der optischen Dichte in Zeitintervallen von 1 Minute
gemessen.
c) Auswertung:
Aus mindestens 5 Einzelmessungen wird die durchschnittliche Zunahme der optischen Dichte
pro Minute berechnet und mit 1000 multipliziert; dieser Wert wird mit A OD · W/min bezeichnet
und dient zur Charakterisierung der amidolytischen Aktivität (Enzymaktivität) der untersuchten Probe
zu Bezug auf das jeweils eingesetzte Substrat
Dividiert man nun die gemessenen Δ OD ■ 103/
min-Werte durch die Aktivität der Testprobe in Einheiten mit Faktor VHI-Inhibitor-Überbrükkungs-Aktivität pro 0,1 ml (eingesetzte Probennienge) bzw. in Faktor IL VH, IX, X-Einheiten pro
0,1 ml so ergibt sich eine für die jeweilige Testprobe — unter den erwähnten Testbedingungen — charakteristische »spezifische amidolytische
Aktivität«, d.h. der auf 1 Einheit mit Faktor VIII-Inhibitor-Oberbrückungs-Aktivität bzw. 1
Einheit Faktor II, VII, IX, X bezogen Δ OD · 10V
min-Wert
Die nach den Beispielen 1 und 2 hergestellten Präparationen zeigten bei den in der beschriebenen
Weise durchgeführten Tests die in der Tabelle angegebenen Eigenschaften.
27 34 821 | 13 | Beispiel I | 14 | Beispiel 2 |
20 ml | 20 ml | |||
Abfijll- bzw.Auflösungsvolumen | 470 | 280 | ||
Einheiten mit Faktor Vlll-Inhibitor-Überbriickungs- | 240 (0,86) I | |||
Aktivität pro Flasche | 610(1,30) | 260 (0,93) | ||
Faktor ll-Einheiten pro Flasche | 520(1,11) | 300(1,07) | ||
Faktor VII-Einheiten pro Flasche | 700(1,49) | 210(0,75) | ||
Faktor IX-Einheiten pro Flasche | 540(1,15) | 1,0 (0,004) | ||
Faktor X-Einheiten pro Flasche | 1,4 (0,003) | |||
Thrombin NIH-Einheiten pro Flasche | 1 (0,71) | |||
Amidolytische Aktivitäten (AOD. 107min) | 1 (0,43) | 2,5(1,79) | ||
S-2160 | 3(1,28) | 2(1,43) | ||
S-2222 | 4(1,70) | |||
S-2251 | ||||
Die Zahlen in Klammern geben das jeweilige Verhältnis zu den Einheiten mit Faktor VHI-lnhibitor-Überbrückungs-Aktivitätan.
Bei den amidolytischen Aktivitäten ist die Zahl in Klammer die »spezifische amidolytische
Aktivität«, d.h. der jeweilige ^OD. 107min-Wert pro eine im beschriebenen Testsystem eingesetzte Einheit mit
Faktor VI 11-Inhibitor-Überbrückungs-Aktivität.
Claims (6)
1. Bhitgerinnungsfö! iernde Präparation, hergestellt aus menschlichem Zitrat-Plasma, enthaltend
einen gegen Hämophilie-A mit Faktor VHI-Inhibitor wirksamen Faktor mit einem Molekulargewicht von
etwa 100 000, erhältlich durch Behandeln des Zitrat-Ionen enthaltenden Blutplasmas in Abwesenheit von freien Calciumionen mit wasserunlöslichen,
anorganischen, gerinnungs-oberflächenaktiven Stoffen, wie Kieselgel, Kaolin oder Diatomeenerde,
unter Einhaltung eines pH-Bereiches von 5,5 bis 83
und einer Temperatur von 0 bis 30° C, anschließendes Abscheiden der wasserunlöslichen Stoffe und
Behandeln des Oberstandes mit schwachbasischen Ionenaustauschern, worauf der zusammen mit den
Faktoren H, VII, IX und X an den Ionenaustauschern adsorbierte blutgerinnungsfördernde Faktor eluiert
und zu lyophilisierten Präparaten verarbeitet wird.
2. Präparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß sie aus Blutplasma nach Abtrennung
von Faktor VIII erhältlich ist
3. Präparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Verhältnis der Aktivitäten der
Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X zur Aktivität des blutgerinnungsfördernden, gegen Hämophilie A
mit Faktor Vlll-Inhibitor wirksamen Faktors, ausgedrückt in Einheiten, zwischen 0,1 und 10 liegt
wobei eine Einheit Faktor II, VII, IX und X der Aktivität dieser Faktoren entspricht die durchschnittlich in 1 ml frischem menschlichem Zitratplasma enthalten ist und eine Einheit des blutgerinnungsfördernden Faktors als jene Aktivität des
Faktors, welche die aktivierte partielle Thromboplastinzeit eines hochtitrigen Faktor VHI-Inhibitorplasmas auf die Hälfte des Leerwertes verkürzt definiert
ist.
4. Präparation nach einem der Anspruch? 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet daß die spezifische amidolytische Aktivität bezüglich der Substrate
N-Benzoyl-L-phenylalanyl-L-valyl-L-arginin-
p-nitroanilid · HCl,
' N-Benzoyl-L-isoleucyl-L-glutamyl-L-glycyl-
L-arginyl-p-nitroanilid · HCI,
D-Valyl-L-leucyl-L-lysyl-p-nitroani-
Hd · 2 HCl,
d.h. die Δ OD- 1 OVmin-Werte pro Einheit des
blutgerinnungsfördernden, gegen Hämophilie A mit Faktor VHI-Inhibitor wirksamen Faktors nicht
größer als 4 sind und die Δ OD ■ lOVmin-Werte pro
1 Einheit Faktor II, VII, IX und X nicht größer als 3 sind.
5. Präparation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von
Thrombinaktivität zu der Aktivität des blutgerinnungsfördemden, gegen Hämophilie A mit Faktor
VIH-Inliibitor wirksamen Faktors 0,02 nicht übersteigt, wobei die Thrombinaktivität in NIH-Einheiten und die Aktivität des blutgerinnungsfördernden
Faktors in Einheiten dieses Faktors ausgedrückt ist.
6. Verfahren zur Herstellung der blutgerinnungsfördernden Präparation nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man menschliches, Zitrat-Ionen enthaltendes Plasma in Abwesenheit von freien Calciumionen, gegebenenfalls nach
Abtrennung von Faktor VIII, mit wasserunlöslichen anorganischer! gerinnungsphysiologisch-oberflä
chenaktiven Stoffen behandelt, anschließend die
wasserunlöslichen Stoffe abscheidet und schließlich den Oberstand mit basischen Ionenaustauschern
behandelt, wobei der zusammen mit den Faktoren II, VII, IX und X an den Ionenaustauschern adsorbierte
blutgerinnungsfördernde Faktor mit der den Faktor VHI-Inhibitor überbrückenden Aktivität eluiert und
konzentriert wird.
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