-
Verfahren zum Betrieb einer Telefonanlage
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Telefonanlage
mit wenigstens zwei mit Klingeleinrichtungen versehenen Fernsprecheinrichtungen
sowie eine Telefonanlage, bei der das Verfahren durchführbar ist.
-
Bekanntlich besteht das Telefonnetz aüs einer Vielzahl von Telefonapparaten,
welche untereinander über Vermittlungsstellen verbunden sind. Im wesentlichen können
von einem Telefonapparat aus alle angeschlossenen Teilnehmer angerufen werden, wobei
durch das Anwählen des anzuwählenden Apparates eine Klingeleinrichtung im angewählten
Apparat in Tätigkeit gesetzt wird.
-
Neben der Möglichkeit, Jedem anzuwählenden Apparat eine Nebenstellenanlage
zuzuordnen, besteht auch die weitere Möglichkeit, einen automatischen Anrufbeantworter
vorzusehen, so daß eine Nachricht auch dann hinterlassen werden kann, wenn der Telefoninhaber
nicht anwesend ist.
-
In der Praxis besteht häufig das Problem, daß einzelne Telefoninhaber
von anonymen Anrufern nicht nur tags, sondern auch nachts belästigt werden. Zwangsläufig
führt eine derartige Belästigung zu einer starken Nervenbelastung, die gegebenenfalls
zu körperlichen und seelischen Zusammenbrüchen führen kann. Um.
-
festzustellen, welcher Teilnehmer die anonymen Anrufe tätigt bzw.
von welchem Fernsprechapparat aus diese anonymen Anrufe kommen, wurde bis jetzt
immer eine sogenannte Fangschaltung eingesetzt, mittels der der betreffende Fernsprechapparat
festgestellt werden konnte. Es ist jedoch festzuhalten, daß die Erkennung des anrufenden
Fernsprechapparates eine bestimmte Zeit in Anspruch nimmt, so daß in bestimmten
Fällen die Zeitdauer des Anrufes zu kurz ist, um den betreffenden Fernsprechapparat
ausfindig zu machen.
-
Auf der anderen Seite werden auch über das Telefonnetz Notrufe an
ein Krankenhaus bzw. an Polizei oder Feuerwehr abgegeben, wobei der in Not Befindliche
häufig nicht mehr seinen Namen und seine Adresse angeben kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, mit dem die oben genannten Probleme weitgehend vermieden werden können
sowie eine Telefonanlage zur Durchführung des Verfahrens.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Anwählen
des anzuwählenden Fernsprechapparates zuerst mittels einer Sendeeinrichtung die
Telefonnummer des anwählenden Fernsprechapparates dem angewählten Apparat übermittelt
wird, daß die Telefonnummer des anwählenden Apparates in einer
Speichereinrichtung
des angewählten Apparates gespeichert und in einer Anzeige angezeigt wird, und daß
erst nach Empfang der Telefonnummer des anwählenden Apparates der angewählte Apparat
frei wird.
-
Eine vorteilhafte Weiterführung des Verfahren kann darin bestehen,
daß der Sendeteil mittels einer Freigabetaste zugeschaltet wird und erst dann die
Telefonnummer sendet.
-
Es ist vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß das erste von angewählten
Telefonapparat zurtickkommende Freizeichen dazu benutzt wird, den anwahlenden Telefonapparat
so zu blockieren, daß ein Sprechen zwar nicht möglich, eine Störung d.h. ein Unterbrechen
aber verhindert wird, so daß eine Verbindung zwischen den beiden bestehenbleibt.
Die Blockierung kann vorteilhaft beim angewählten Apparat erfolgen, indem z.B. ein
geeigneter elektronischer Sperrbaustein (ein Sperr-Glied) durch das ankommende Freizeichen
angesteuert wird. Durch Drücken der Freigabetaste wird der Sperrbaustein freigegeben,
die eigene Telefonnummer gesendet und ein Sprechen ist möglich.
-
Um dieses Verfahren in einem Telefonnetz durchführen zu können, ist
es erforderlich, daß jedem Fernsprechapparat je ein Sendeteil und je ein zugehöriges
Empfangsteil zugeordnet sind, und daß zwischen dem Empfängerteil und dem Fernsprechapparat
ein Speicherteil geschaltet ist, welches die vom Empfängerteil empfangenen Signale
speichert, und daß der Al1sgang des Speicherteils auf den Telefonapparat geschaltet
ist.
-
Selbstverständlich können als Sende- und Empfangsteil die ohnehin
schon beim Fernsprechapparat vorhandenen Sende- und Empfangsteile benutzt werden.
Man muß dann lediglich ein zusätzliches Speichertell und das Anzeigeteil vorsehen,
welche schon von Anfang an im Gehäuse des Telefonapparates oder zusätzlich in einem
Nebengehäuse untergebracht sein können.
-
In Jedem Falle ist dafür zu sorgen, daß die Fernsprechverbindung erst
dann frei wird, wenn die Telefonnummer des anwählenden Apparates im Speicherteil
des angewählten gespeichert und im Anzeigeteil sichtbar wird. Dieskann z.B. in der
Weise erfolgen, daß ein dem Telefonapparat zugeordneter Schalter vorgesehen ist,
der bei Eingang der Telefonnummer des anwählenden Apparates geschlossen wird; auch
können entsprechende UND-ODER oder SPERfl-Glieder vorgesehen werden, welche auf
den Eingang der jeweiligen Telefonnummer ansprechen.
-
Die eigene Telefonnummer, die im eigenen Speicherteil immer gespeichert
ist und nicht gelöscht werden kann, kann einen zusätzlichen Impuls aufweisen, der
dem angewählten Apparat den Schluß der Telefonnummer anzeigt. Dieser Impuls entsperrt
die Sperreinrichtung, so daß die Telefonapparate sprechbereit sind.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
-
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folgende: Der
Teilnehmer des anwählenden Fernsprechapparates nimmt wie üblich den Telefonhörer
ab und wählt die Nummer des angewählten Teilnehmers in üblicher Form. Dadurch, daß
dem anwählenden Telefonapparat eine Zahlenanzeige zugeordnet ist, wird am eigenen
Telefonapparat zunächst die Telefonnummer des angewählten Apparates angezeigt. Das
vom angerufenen Apparat kommende erste Freizeichen steuert eine Sperrschaltung an,
die die Leitung blockiert, so daß eine Weiterführung des Telefongespräches und u.U.
auch am anderen Apparat ein weiteres Klingeln zunächst nicht mehr erfolgen. Die
in dem dem anwählenden Telefonapparat zugeordneten Speicherteil gespeicherte eigene
Telefonnummer wird mittels einer Sende- bzw. Freigabetaste freigegeben und von dem
zugehörigen Sender an den anzuwählenden bzw. angewählten Telefonapparat gesendet,
gegebenenfalls
mit einem wEnde"-Impuls, der dem angewählten anzeigt,
daß die Telefonnummer des anwählenden Apparates vollständig durchgegeben ist.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind folgende: Zunächst wird
dadurch, daß am eigenen Apparat die angewählte Telefonnummer angezeigt wird, ein
"Verwählen" mit Störung des angewählten Teilnehmers verhindert. Da sich jeder Anrufer
identifizieren muß, werden anonyme Anrufe unmöglich. Ein Feststellen ist ohne Zeitverzug
wie z.B. bei einer Fangschaltung möglich. Auch können Notrufe, bei denen sich der
Teilnehmer eventuell nicht mehr identifizieren kann, da er verhindert ist, ohne
weiteres lokalisiert werden.
-
Anhand der Zeichnung, in der schematisch eine erfindungsgemäße Anlage
mit zwei Telefonapparaten dargestellt ist, soll die Erfindung sowie weitere Vorteile
und Ausgestaltungen näher erläutert und beschrieben werden.
-
Es zeigt: Fig. 1 ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen Telefonanlage
mit zwei Telefoneinrichtungen und Fig. 2 eine Aufsicht auf zwei Telefonrncparate
mit zugehöriger Anzeige.
-
In der Figur ist mit der Bezugsziffer I eine anwählende und mit der
Bezugsziffer II eine gewählte Telefoneinrichtung bezeichnet.
-
Die Telefoneinrichtung selbst weist einen üblichen Telefonapparat
11 mit einem Sendeteil 12 und einem Empfangsteil 13, ein Speicherteil 14 und ein
Anzeigeteil 15 auf, welche entweder im Gehäuse der Telefoneinrichtung eingebaut
(Fig. 2) oder in einem eigenen nicht gezeigten Gehäuse untergebracht sein können.
Der Anzeigeteil 15 besitzt beispielsweise Leuchtdiodenanzeigen
zum
Anzeigen von Zahlen.
-
Die Telefoneinrichtung mit der Bezugsziffer II besitzt ähnlich wie
die Einrichtung I einen normalen Telefonapparat 21 mit einem Sendeteil 22 und einem
Empfangsteil 23, einen Speicherteil 24 und einen Anzejgeteil 25; die Anordnung ist
insoweit gleich der bei der Telefoneinrichtung I.
-
Am Ausgang der Sendeeinrichtung befindet sich eine durch ein Schaltersymbol
16 dargestellte Sperreinrichtung, die von einer Ansteuereinheit 161 und von einer
Freigabetaste 162 angesteuert werden kann. Die Ausgangsklemme der Sperreinrichtung
16 ist auf die Hinleitung 19 der Netzleitung aufgeschaltet; diese Hinleitung 19
geht direkt zum Empfänger 23 der Telefoneinrichtung II. Die Rückleitung 20, die
auf d i p die Empfangseinrichtlmg bzw. den Empfangsteil 13 der Telefoneinrichtung
I geschaltet ist, besitzt bei der Telefoneinrichtung II in ähnlicher Weise eine
durch ein/.chalter symbolisch dargestellte Sperreinrichtung 26, welche mittels einer
Freigabetaste 262 und einer Ansteuereinrichtung 261 angesteuert bzw. entsperrt oder
gesperrt werden kann.
-
In der Speichereinrichtung 14 bzw. 24 ist grundsätzlich die eigene
Telefonnummer eingespeichert; über eineOdurch die Leitung A1 dargestellte Verbindung
ist die Speichereinrichtung 14 mit dem Sendeteil 12 verbunden. In ähnlicher Weise
ist der Speicherteil 24 mit dem Sendeteil 22 durch die Leitung B1 verbunden. Umgekehrt
besteht auch eine Verbindung zwischen dem Empfangsteil 13 bzw. 23 und dem Speicherteil
14 bzw. 24 über die Verbindung A2 bzw. B2. Die Steuereinrichtung 161 wird von dem
ersten Freizeichen von der Telefoneinrichtung II angesteuert, derart, daß die Sperreinrichtung
16 gesperrt wird.
-
Gleiches gilt fiir die Sperreinrichtung 26.
-
Wenn von der Fernsprecheinrichtung I die Fernsprecheinrichtung II
angewählt werden soll, dann geschieht dies in folgender
Weise:
Der Teilnehmer, d.h. der Inhaber der Fernsprecheinrichtung I betätigt seinen Telefonapparat
in üblicher Weise. In diesem Zeitpunkt befindet sich die Sperreinrichtung 16 in
nicht gesperrtem Zustand, so daß der Anwahl impuls über die Leitung 19 zum Empfänger
23 der Fernsprecheinrichtllng II übertragen werden kann. Gleichzeitig wird die angewählte
Telefonnummer über eine Verbindung A3 auf die Speichereinrichtung bzw.
-
Speicherteil 14 übertragen und von dort auf die Anzeigeeinrichtung
bzw. den Anzeigeteil 15, so daß die angewählte Telefonnummer im Anzeigeteil 15 angezeigt
wird. Das erste Freizeichen von der Telefoneinrichtung II steuert die Ansteuereinrichtung
161 an und bringt so die Sperreinrichtung 16 in den Sperrzustand. Die Verbindung
ist zwar nicht unterbrochen; eine Kommunikation jedoch nicht möglich.
-
Durch Betätigung nun der Freigabetaste 162 wird die Sperreinrichtung
in leitenden Zustand gebracht, d.h. wieder entsperrt, so daß die von der Speichereinrichtung
bzw. vom Speicherteil 14 über de Verbindung A1 auf den Sendeteil 12 übertragene
eigene Telefonnummer, das ist die Telefonnummer der Fernsprecheinrichtung I, über
die Leitung 19 zum Empfangsteil 23 iibertragen werden kann. Über die Verbindung
B2 wird die empfangene Telefonnummer eingegeben in die Speichereinrichtung bzw.
den Speichrteil 24 und im Anzeigeteil 25 angezeigt. Die eigene Telefonnummer, das
heißt die Telefonnummer der Fernsprecheinrichtung I besitzt einen Schlußimpuls,
der der Speichereinrichtung 24 der Fernsprecheinrichtung II anzeigt, daß die Telefonnummer
in ihrer Cesamtheit übertragen ist. Da die Sperreinrichtung 26 in Durchlaßzustand
ist, und da ebenfalls die Sperreinrichtung 16 geschlossen, d.h. ebenfalls in Durchlaßrichtung
geschaltet ist, ist die Sprechverbindung hergestellt.
-
In der Figur 2 ist die Telefoneinrichtung I und II dargestellt, wobei
alle einzelnen Teile wie Sende und Empfangsteil sowie Speicherteil und Anzeigeteil
in einem Gehäuse untergebracht sind. Dieses Gehäuse besitzt die Bezugsziffer 31.
Am Gehäuse angebracht ist eine allgemein bekannte Wählscheibe 32, ebenso die Anzeige
15. Die Freigabetaste 162 ist ebenfalls dargestellt. Man erkennt in der Anzeige
15, daß hier die Telefonnummer des angewählten Apparates, hier 089 21951 angegeben
ist. Es ist die Telefonnummer des empfangenden Telefonapparates. An der Anzeige
25 des empfangenden Telefons, also der Telefoneinrichtung II ist die Telefonnummer
des anwählenden Apparates, also der Fernsprechrichtung I angezeigt; es ist dies
hier die Telefonnummer 06303 953.
-
Wie man erkennt, sind beide Anzeigen unterteilt in eine obere Zeile
und eine untere Zeile; die obere Zeile zeigt die Vorwahl und die untere Zeile die
Hauptwahl an. Die Verbindungsleitung, also die Netzleitungen, sind, wie in der Figur
1 die beiden Leitungen 19, 20.