DE2725721C2 - Verfahren zum Stoffaustausch zwischen einem teilchenförmigen Feststoff und einem flüssigen oder gasförmigen Lösungsmittel und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Stoffaustausch zwischen einem teilchenförmigen Feststoff und einem flüssigen oder gasförmigen Lösungsmittel und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stoffaustausch zwischen einem teilchenförmigen Feststoff und
einem flüssigen oder gasförmigen Lösungsmittel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 4 zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 4 ist aus der DE-OS
17 92 156 bekannt. Dem bekannten Verfahren liegt die
Erkenntnis zugrunde, daß zwischen zwei Medienströmen, die durch eine halbdurchlässige Wand getrennt
sind, ein sehr rascher Stoffübergang stattfindet, auch wenn die Medien durch die halbdurchlässige Wand
hindurch nicht miteinander vermischt werden. Zur Beschleunigung des Mischvorgangs wird dabei ein
sogenannter dynamischer Schaum durch Einleiten von Gas gebildet und können auch Rührmittel vorgesehen
sein. Bei dem bekannten Verfahren und bei der bekannten Vorrichtung verläuft der Stoffaustausch
langsam und nimmt die Vorrichtung einen großen Raum ein.
Ein ähnliches Verfahren und eine ähnliche Vorrichtung sind aus der DE-OS 24 57 329 bekannt. Nach dieser
Entgegenhaltung wird die halbdurchlässige Wand durch Kratzmesser freigehalten, wobei jedoch durch die
Bewegung der Kratzmesser keine übermäßige Bewegung der Aufschlämmung verursacht werden soll. Der
Stoffaustausch verläuft hierbei ebenfalls langsam und die Vorrichtung nimmt viel Raum ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, durch das ein
schneller Stoffaustausch erzielt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 4
gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein großer Teil der Lösung durch die halbdurchlässige
Wand hin- und hergefördert. Während des Durchtritts des Lösungsmittels durch die Wand werden die
ίο Feststoffteilchen festgehalten, so daß die Lösuirg mit
großer Geschwindigkeit an den Oberflächen der Feststoffteilchen vorbeiströmt und ein schneller Stoffübergang
vom Feststoff in die Lösung bewirkt wird. Beim Hindurchtritt des Lösungsmittels durch die Wand
werden die Öffnungen der Wand gleichzeitig gereinigt ui.d wird die Suspension vermischt. Da entlang der
gesamten durchlässigen Wand eine gleichmäßige Kraft auf das Lösungsmittel einwirkt, ist die Längsvermischung,
d. h. die Vermischung von längs der durdilässigen Wand an unterschiedlicher Stelle befindlichen
Bereichen sehr klein und werden pro Flächeneinheit der durchlässigen Wand gleiche Flüssigkeitsmengen hin-
und herbewegt. Die Erfindung eignet sich insbesondere auch für feinkörnigen Feststoff sowie für kompressible
Feststoffe.
Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Relativgeschwindigkeit
der beteiligte»!- Medien unabhängig von ihren Eigenschaften eingestellt und dadurch sehr hoch
jo gewählt werden können, daß die Grenzfläche, durch die der Stoffaustausch erfolgt, häufig erneuert wird, daß die
Dichtedifferenz beider Medien sehr klein sein kann und daß die Aufenthaltszeit des Feststoffes innerhalb der
Vorrichtung verkürzt wird und dadurch die Abmessun-
J5 gen der Vorrichtung verkleinert und deren Wirtschaftlichkeit
verbessert wird.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
•to Zeichnung dargestellt und werden irv. folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer verschiebbaren,
halbdurchlässigen Wand und
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der die halbdurchlässige
Wand fest ist und das Volumen der Strömungskanäle durch Verdränger periodisch verändert wird.
Je nach der Richtung des Stoffaustausches ergibt sich eine Extraktion oder Absorption. Das Verfahren kann jedoch auch für Waschvorgänge eingesetzt werden.
Je nach der Richtung des Stoffaustausches ergibt sich eine Extraktion oder Absorption. Das Verfahren kann jedoch auch für Waschvorgänge eingesetzt werden.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung besteht aus zwei parallelen Strömungskanälen 5, die eine gemeinsame
halbdurchlässige Wand 6 besitzen, welche für das Lösungsmittel durchlässig ist, für den Feststoff jedoch
undurchlässig ist. Bei t wird in die Vorrichtung mittels einer Pumpe eine Mischung aus teilchenförmigem
Feststoff und einem geeigneten Lösungsmittel eingebracht. Bei 2 wird eine Mischung aus ausgelaugtem
Feststoff und Lösungsmittel mittels einer Pumpe aus der Vorrichtung entfernt. In den zweiten Kanal wird bei 3
reines Lösungsmittel eingepumpt, während bei 4 das mit den löslichen Bestandteilen aus dem Feststoff beladene
Lösungsmittel durch eine weitere Pumpe entfernt wird.
μ Die halbdurchlässige Wand 6 kann zum Beispiel aus
einem stabilen Gitter bestehen, das mit einem Siebgewebe bespannt ist, dessen lichte Maschenweite
geringer ist als der Durchmesser der zu behandelnden
vorzugsweise eine mittlere Geschwindigkeit, die über
der mittleren Geschwindigkeit der von I nach 2 strömenden Suspension liegt.
Der Strom aus Lösungsmittel una darin dispergiertein
Feststoff wird vorzugsweise im Gegenstrom zu dem s Lösungsmittelstrom bewegt.
Die Lösungsmittel sind vorzugsweise identisch, da sie ansonsten durch Mischung identisch werden. Sie können
grundsätzlich jedoch auch Lösungsmittelgemische sein.
η · · 1 H)
Mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 von 1 m Länge,
80 mm χ 10 mm Kanalcjuerschnitten, 600 cm2 Membranfläche,
0,03 mm Maschenweite und 80 Hüben der halbdurchlässigen Wand pro Minute wurde Röstkaffee
extrahiert, der auf eine Kornfeinheit gemahlen ist, wie sie beim Filtern im Hausht.lt eingesetzt wird. Durch
Zusetzen von 3 Teilen Wasser von 90° C zu einem Teil gemahlenem Kaffee wird eine Suspension gebildet, die
kontinuierlich mit 16 kg/h bei 1 in die Vorrichtung eingespeist wird. Derselbe Mengenstrom wird am
unteren Ende der Vorrichtung bei 2 abgenommen. Die Suspension hatte eine mittlere Geschwindigkf 't von ca.
0,55 cm/s. Auf der Extraktseite wurde Wasser von 90° C mit 36 l/h bei 3 in die Vorrichtung eingespeist und
dieselbe Menge oben bei 4 abgezogen. Der Extrakt hat eine mittlere Geschwindigkeit von ca. 1,1 cm/s. Der
abgezogene Extrakt besitzt eine Konzentration von 2,4% und einen angenehmen Geschmack. Es werden ca.
80% des maximal löslichen Anteils des Röstkaffees bei jo
einer Aufenthaltszeit des Kaffees von 180 s extrahiert. Partikel oder Teilchen. Die Trennwand ist zwischen den
Strömungskanälen beweglich angeordnet und mit einem Antrieb 7 versehen, der die Wand 6 vorzugsweise
derart verschiebt, daß die Strömungskanüle IO bis 190% des Volumens annehmen können, das sie bei Mittellage
der halbdurchlässigen Wand 6 besitzen. Die Frequenz der Hin- und Herbewegungen liegt vorzugsweise
zwischen 0,1 und 5 Hüben pro cm Wegstrecke, den die Suspension, das heißt der Strom aus Lösungsmittel und
darin dispergiertem Feststoff, durchschnittlich zurücklegt.
Der Antrieb 7 wird nur dazu benutzt, die Relativgeschwindigkeit zwischen dem teilchenförmigen Feststoff
und dem Lösungsmittel herzustellen und die Lösung zu durchmischen. Der Antrieb kann auch benutzt werden,
um die Partikel zwischen beweglicher Wand 6 und fester Kanalwand auszupressen, falls dies für den
Extraktionsprozeß von Vorteil ist.
Die Kapazität der Vorrichtung kann auf einfache Weise gesteigert werden, indem mehrere Vorrichtungen
nach Kig. 1 in der gleichen Art parallelgeschaltet werden, wie dies zum Beispiel bei Plattenwärmetauschern
üblich ist.
F i g. 2 zeigt eine andere Ausführungsfurm, bei der der
Verfahrensablauf wie bei der Ausführungsform nach Fig. I erfolgt, jedoch die Hin- und Herbewegung eier
Lösung durch kolbenartige Verdränger 8 bewirkt wird, welche abwechselnd bei 9 bzw. 10 mit Druckluft oder
einem anderen Hilfsniedium beaufschlagt werden. Die halbdurchlässige Wand 6 ist bei dieser Ausführungsform
fest in die Vorrichtung eingebaut.
Das von 3 nach 4 strömende Lösungsmittel besitzt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Stoffaustausch zwischen einem teilchenförmigen Feststoff und einem flüssigen oder
gasförmigen Lösungsmittel, bei dem ein Strom aus Lösungsmitte! und darin dispergiertem Feststoff und
ein Strom aus Lösungsmittel durch eine halbdurchlässige Wand getrennt werden, die für das
Lösungsmittel durchlässig, für den Feststoff jedoch undurchlässig ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel periodisch durch die halbdurchlässiga Wand hin- und herbewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen der Strömungskanäle
abwechselnd vermindert und vergrößert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 2 mit zwei parallelen
Strömungskanälen, welche eine gemeinsame, für das Lösungsmittel durchlässige, für den Feststoff jedoch
undurchlässige Wand besitzen, gekennzeichnet durch einen Antrieb (7), der die halbdurchlässige
Wand (6) hin- und herbewegt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 2 mit zwei parallelen
Strömungskanälen, welche eine gemeinsame, für das Lösungsmittel durchlässige, für den Feststoff jedoch
undurchlässige Wand besitzen., gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Verminderung bzw. zur
Vergrößerung des Volumens der Strömungskanäle in Form von Verdrängern (8), die abwechselnd mit
einem Hilfsmedium (bei 9 bzw. 10) beaufschlagt werden.
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