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Vorrichtung und Verwendung derselben zum Zuführen von Band- oder
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Streifenmaterial an einer Kantenanleimmaschine Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Band- oder Streifenmaterial aus Holzfurnier
oder Kunststoff zu einer das Material an eine Werkstückkante anpressenden Anpreßwalze
einer Kantenanleimmaschine, mit einer mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die
Anpreßwalze stetig angetriebenen Transportwalze sowie einer radial ein- und ausrückbaren,
das Material in der eingerückten Stellung an die Transportwalze andrückenden, frei
rotierenden Andrückwalze sowie einem zwischen Anpreßwalze und Transportwalze angeordneten
Schnellschnittmesser.
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Vorrichtungen dieser Art haben sich in der Praxis gut bewährt und
sind aufgrund der Möglichkeit, ohne großen Umrüstaufwand sowohl Band- als auch Streifenmaterial
verarbeiten zu können, universell einsetzbar.
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Wird mit einer derartigen bekannten Vorrichtung Streifenmaterial verarbeitet,
so hebt ein Saugheber das vordere Ende des jeweils vordersten Materialstreifens
eines in einem Magazin gestapelten Materialstreifenstapels soweit vom Stapel ab,
daß die Andrückwalze zwischen den Stapel und den abgehobenen Materialstreifen eingeschwenkt
und dieser im Anschluß daran von der Andrückwalze gegen die stetig angetriebene
Transportwalze gepreßt werden kann.
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Der nun zwischen diesen Walzen liegende Materialstreifen wird dann
durch die Walzen aus dem Stapel herausgezogen und mit dem vorderen Ende in den keilförmigen
Spalt zwischen Anpreßwalze und Werkstückkante eingeführt. Sobald die Anpreßwalze
den Materialstreifen erfaßt und gegen die Werkstückkante gepreßt hat, wird die Andrückwalze
von der Transportwalze abgehoben. Der Materialstreifen wird nun vom Werkstück mitgenommen
und aus der Vorrichtung herausgezogen. Sind die mit dem Material zu furnierenden
Werkstückkanten kürzer als die Länge eines Materialstreifens, tritt das zwischen
Anpreßwalze und Transportwalze angeordnete Schnellschnittmesser in Funktion und
trennt - durch einen Endschalter vom Werkstück gesteuert - die für die Werkstückkantenlänge
notwendige Länge vom Materialstreifen ab. Die Zufuhr des neuen Materialstreifenanfangs
erfolg dann durch erneutes Einrücken der Andrückwalze und Anpressen des Materialstreifens
an die Transportwalze bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Anpreßwalze und das Werkstück
den Materialstreifenanfang übernehmen.
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Soll dagegen Bandmaterial verarbeitet werden, muß das Materialstreifenmagazin
abgebaut und das vordere Ende eines neben dem
Magazin auf einem
Tisch oder einer Scheibe flach mit senkrechter Achse aufliegenden Bandmaterialwickels
in den Materialdurchlaufweg zwischen der Transportwalze und der zugeordneten Andrückwalze
eingelegt werden. Das Zuführen des vorderen Endes des Bandmaterials und das Ablängen
der für die jeweils zu furnierende Werkstückkante notwendigen Bandmateriallänge
erfolgt dann in der gleichen Weise wie beim Streifenmaterial.
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Bei der oben beschriebenen Verarbeitung von Streifenmaterial tritt
nun der Nachteil auf, daß erst dann ein neuer Vereinzelungsvorgang durch den Saugheber
eingeleitet werden kann, wenn der vorangegangene Materialstreifen mit seinem hinteren
Ende an der Transportwalze vorbeigelaufen ist. Mit anderen Worten: Das Ausrücken
der Andrückwalze, das Einfahren des Saughebers auf den Materialstapel, das Abheben
des vorderen Endes des nächsten Materialstreifens vom Stapel durch den Saugheber
sowie das erneute Einrücken der Andrückwalze kann erst dann beginnen, wenn das hintere
Ende des vorangegangenen Materialstreifens die Transportwalze passiert hat.
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Dadurch entsteht zwischen dem hinteren Ende des vorangegangenen Materialstreifens
und dem vorderen Ende des darauffolgenden Materialstreifens ein Abstand, der die
Werkstückfolge in der Maschine, d.h. den Abstand der durch die Maschine geförderten
Werkstücke bestimmt und somit die Meterleistung der Maschine, d.h.
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die effektive Länge der furnierten Werkstückkanten pro Zeiteinheit
beeinflußt.
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Wird nun die Durchlaufgeschwindigkeit der Werkstücke durch die Maschine
erhöht, so ergibt sich darüber hinaus die nachteilige Wirkung, daß die Meterleistung
nicht proportional mit der Werkstückdurchlaufgeschwindigkeit zunimmt. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß die Arbeitsgeschwindigkeit des Saughebers über einen gewissen
Wert hinaus nicht erhöht werden kann, weil dieser
ab einer gewissen
Geschwindigkeit die Material streifen nicht mehr zuverlässig anzusaugen vermag.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Saughebers bleibt daher im wesentlichen konstant,
was bei einer Erhöhung der Werkstückdurchlaufgeschwindigkeit zwangsläufig zu größeren
Werkstückabständen und damit nur zu einem relativ geringen Anstieg der Meterleistung
der Maschine führt.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, unter Beibehaltung der bewährten
grundsätzlichen Konzeption eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art derart
weiterzubilden, daß bei der Verarbeitung von Streifenmaterial auch bei hohen Werkstückdurchlaufgeschwindigkeiten
der Abstand zwischen den Werkstücken möglichst weitgehend verringert und dadurch
die Meterleistung der Maschine erhöht werden kann, ohne daß dadurch Nachteile hinsichtlich
der Störanfälligkeit und der universellen Einsetzbarkeit in Kauf genommen werden
müssen.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß im Materialdurchlaufweg
stromaufwärts von der Transportwalze eine mit größerer Umfangsgeschwindigkeit als
diese stetig angetriebene Bereitstellungswalze mit zugeordneter ein- und ausrückbarer
Andrückwalze angeordnet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
als die Transportwalze rotierenden Bereitstellungswalze vor der Transportwalze wird
der jweils vom Saugheber angehobene Materialstreifen mit einer Geschwindigkeit vom
Materialstapel abgezogen und zur Transportwalze gefördert, die höher ist als die
Geschwindigkeit, mit der die Transportwalze den Materialstreifen der Anpreßwalze
zuführt bzw. mit der der Materialstreifen nach dem Erfassen durch die Anpreßwalze
durch das Werkstück mitgenommen wird. Aufgrund dieser Arbeitsweise folgt der nachfolgende
Material
streifen dem vorangegangenen Materialstreifen mit höherer Geschwindigkeit nach,
so daß sich der durch die konstante Arbeitsweise des Saughebers bedingte Abstand
zwischen den Materialstreifen durch das schnellere Nachführen erheblich verkleinert,
wodurch auch der Abstand der durch die Maschine geförderten Werkstücke verringert
werden kann. Durch die erhöhte Umfangsgeschwindigkeit der Bereitstellungswalze wird
darüber hinaus der jeweilige Materialstreifen schneller aus dem Bereich des Saughebers
gezogen, so daß dieser eher mit einem erneuten Arbeitszyklus beginnen kann. Diese
beschleunigte Bereitstellung der Materialstreifen erfolgt aufgrund der erfindungsgemäßen
Anordnung ohne eine Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit des Saughebers, wodurch
dieser mit seiner optimalen Arbeitsgeschwindigkeit gefahren werden kann.
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Ein mechanisch einfacher Aufbau ergibt sich dadurch, daß der Antrieb
der Bereitstellungswalze über eine Kette oder einen Riemen drehzahlgleich mit der
Transportwalze gekoppelt ist. Die höhere Umfangsgeschwindigkeit der Bereitstellungswalze
gegenüber der Transportwalze wird in einem solchen Fall lediglich durch einen größeren
Außendurchmesser erreicht. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt das
Durchmesserverhältnis 1 : 1,15.
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Zur Vermeidung von teueren Kurvenanordnungen ist es zweckmäßig, die
Andrückwalze der Bereitstellungswalze über eine mit einem pneumatischen Hauptarbeitszylinder
gekoppelte Kniehebelgelenkanordnung ein- und auszurücken. Vorzugsweise besteht die
Kniehebelgelenkanordnung dabei aus zwei gelenkig miteinander verbundenen einarmigen
Hebeln, an deren Verbindungstelle der Kolben des Hauptzylinders angreift, wobei
das freie Ende des ersten Hebels um einen ortsfesten Zapfen schwenkbar ist und das
freie Ende des zweiten Hebels an einem Arm eines zweiarmigen, L-förmig gebogenen
dritten Hebels angelenkt ist, dessen zweiter Arm den Lagerzapfen der Andruckwalze
trägt. Zweckmäßig ist es dabei den
Saugheber des Magazins für das
Streifenmaterial am Ende eines fünften Hebels anzuordnen, der durch eine Betätigungstange
mit dem den Lagerzapfen der Andrückwalze tragenden zweiten Arm des dritten Hebels
gekoppelt ist.
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Eine derartige Anordnung hat neben ihrem einfachen Aufbau und ihrer
betriebssicheren Arbeitsweise den Vorteil, daß ein Leerhub des Hauptarbeitszylinders
pro Arbeitstakt vermieden wird, da aufgrund der Kniehebelgelenkanordnung ein Arbeitszyklus
durch das Ausfahren des Kolbens und ein weiterer Arbeitszyklus durch das Einfahren
des Kolbens des Hauptarbeitszylinders durchgeführt wird.
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Vorteilhaft ist es ferner, daß bei einer derartigen Anordnung der
ortsfeste Lagerzapfen auf einem einen Arm eines zweiarmigen L-förmig gebogenen vierten
Hebels befestigt ist, an dessen anderem Arm ein zweiter Arbeitszylinder angreift.
Mit einer derartigen Anordnung wird die Andrückwalze über ihren Hauptarbeitsweg
von dem Hauptarbeitszylinder über die Kniehebelgelenkanordnung bewegt.
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Der eigentliche Andrückvorgang der Andrückwalze in radialer Richtung
gegen die Bereitstellungswalze über den verbleibenden kleinen Weg kann über den
zweiten Arbeitszylinder präzise und schnell vorgenommen werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht unter Beibehaltung der
bewährten grundsätzlichen Konzeption einen universellen Einsatz, d.h. ein Verarbeiten
sowohl von Band- als auch von Streifenmaterial. Diese universelle Einsetzbarkeit
kann erfindungsgemäß noch dadurch erhöht werden, daß neben der Transportwalze eine
zweite Transportwalze mit zugeordneter ein- und ausrückbarer Andrückwalze vorgesehen
wird. Zweckmäßigerweise sind die Andrückwalzen der ersten und der zweiten Transportwalze
jeweils über eigene pneumatische Betätigungszylinder ein- und ausrückbar. Dadurch
wird dicht neben dem Hauptdurchlaufweg ein weiterer Nebendurchlaufweg
geschaffen,
über den Bandmaterial eines zweiten Materialwickels verarbeitet werden kann, ohne
daß es dazu einer Umrüstung bedarf. Aufgrund der jeweils für jeden Weg vorhandenen
Transportwalze mit zugeordneter, jeweils getrennt steuerbarer Andrückwalze sind
folgende Arbeitsweisen möglich: 1.) Alleinige Zufuhr von Streifenmaterial 1.1 in
gesamter Streifenlänge 1.2 in Stücken durch Einsatz des Schnellschnittmessers 2.)
Alleinige Zufuhr von Bandmaterial über den Hauptdurchlaufweg 3.) Alleinige Zufuhr
von Bandmaterial über den Nebendurchlaufweg 4.) Wechsel von Bandmaterial (Nebendurchlaufweg)
auf Streifenmaterial (Hauptdurchlaufweg) ohne Umrüsten bei laufender Maschine und
gleichbleibender Werkstückfolge 5.) Wechsel von Streifenmaterial (Hauptdurchlaufweg)
auf Bandmaterial (Nebendurchlaufweg) ohne Umrüsten bei laufender Maschine und gleichbleibender
Werkstückfolge 6.) Abwechselndes Fahren von unterschiedlichen Bandmaterialien über
den Haupt- bzw. Nebendurchlaufweg 7.) Überlappende Zufuhr von Bandmaterial über
den Haupt-bzw. den Nebendurchlaufweg.
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Erfindungsgemäß sind die Transportwalzen und die Bereitstellungswalze
stets zwischen der Werkstückkante und dem zuzuführenden Band- oder Streifenmaterial
angeordnet. Dadurch werden Beschädigungen des Materials durch die Walzenrändelung
auf der Sichtseite des Furniers, an der lediglich die auf ihrer Außenseite glatten
Andrückwalzen abrollen, vermieden.
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Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in zwei Rüstzuständen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Gesamtansicht der Vorrichtung im Rüstzustand
I mit leerer Magazinplatte und seitlich daran anschließenden Tischen für zwei Bandmaterialwickel,
Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die Magazinplatte gemäß Fig. 1 zusammen mit
einem am Magazinplattenrand angeordneten Schnellschnittmesser einer daneben angeordneten
Anpreßwalze der Kantenanleimmaschine sowie einem an dieser vorbeilaufenden Werkstück,
Fig. 3 zeigt eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung im Rüstzustand II, und Fig.
4 zeigt in verkleinerter Darstellung den unter der Magazinplatte angeordneten, in
Fig. 3 lediglich mit gestrichelten Linien angedeuteten Hebelmechanismus für die
Betätigung der für diesen Rüstzustand notwendigen Elemente.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind im Rüstzustand I, d.h.
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bei der ausschließlichen Verarbeitung von Bandmaterial, welches von
zwei Bandmaterialwickeln W1 und W2 abgezogen wird, auf der Oberseite der Magazinplatte
1 Umlenkrollen 2 und 3 sowie Walzenpaare A, B und C angeordnet. Während die Umlenkrolle
2 zusammen mit den Walzenpaaren A und B einen Hauptdurchlaufweg H bildet, wird von
der Umlenkrolle 3 und dem Walzenpaar C ein Nebendurchlaufweg N gebildet. Beide Durchlaufwege
H und N vereinigen sich an etwa einer Stelle S am rechten Magazinplattenrand und
verlaufen
einheitlich durch einen von einer Schnittplatte 4 und
einem Schneidmesser 5 gebildeten Spalt eines Schnellschnittmessers 6.
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In dem in Fig. 3 dargestellten Rüstzustand II, in dem entweder Streifenmaterial
oder Bandmaterial des Bandmaterialwickels W2 verarbeitet wird, ist die Umlenkrolle
2 von der Magazinplatte 1 entfernt worden. Das Streifenmaterial wird in diesem Rüstzustand
in Form von in einem Stapel 7 aufeinandergestapelten Material streifen mittels eines
Saughebers 8 - wie im folgenden noch beschrieben werden wird - in den Hauptdurchlaufweg
H gebracht. über den Nebendurchlaufweg N wird das vom Bandmaterialwickel W2 abgezogene
Bandmaterial verarbeitet.
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Sowohl im Rüstzustand I als auch im Rüstzustand II wird das Material
zwischen der Schnittplatte 4 und dem Schneidmesser 5 des Schnellschnittmessers 6
hindurch in einen keilförmigen Raum eingeschoben, der durch die Anpreßwalze 9 der
Kantenanleimmaschine und dem an dieser in Richtung des Pfeiles 10 vorbei bewegten
Werkstück 11 gebildet wird. Sobald das Material vom Werkstück 11 erfaßt worden ist,
wird es im weiteren Verlauf vom Werkstück aus der Vorrichtung ohne Unterstützung
der Rollenpaare A, B oder C herausgezogen.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Rüstzustand
I gemäß Fig. 1 und 2 ist nun folgende: Das von dem Bandmaterialwickel W1 abgezogene
vordere Ende liegt im Hauptdurchlaufweg H zwischen dem Walzenpaar B, das aus einer
Transportwalze 12 und einer Andrückwalze 13 besteht. Die Andrückwalze kann über
einen Betätigungszylinder 14 radial ein- und ausgerückt, d.h. an die Transportwalze
12 angepreßt bzw. von dieser abgerückt werden. Das im Hauptdurchlaufweg H vor der
Transportwalze
12 des Walzenpaares B stromaufwärts liegende Walzenpaar A besteht aus einer Bereitstellungswalze
15, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Transportwalze 12. Der
Bereitstellungswalze 15 ist ebenfalls eine Andrückwalze 16 zugeordnet, die über
eine später noch im einzelnen beschriebene Hebelanordnung radial an die Bereitstellungswalze
15 anpreßbar bzw. von dieser abrückbar ist. Bei der Verarbeitung von Material des
Bandwickels W1 ist die Andrückwalze 16 von der Bereitstellungswalze 15 abgehoben,
so daß das Material frei zwischen den beiden Walzen 15 und 16 hindurchlaufen kann.
Wird nun durch die Vorderkante eines vorbeilaufenden Werkstückes 11 über einen Endschalter
ein Signal gegeben, so wird die Andrückwalze 13 des Walzenpaares B an die stetig
und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Anpreßwalze 9 rotierende Transportwalze
12 angepreßt. Die Transportwalze 12 nimmt aufgrund der Reibung das Bandmaterial
mit und fördert es zwischen der Schnittplatte 4 und dem Schneidmesser 5 hindurch
zwischen die Anpreßwalze 9 und das Werkstück 11.
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Sobald das Werkstück 11 und die Anpreßwalze 9 das vordere Ende des
Bandmaterials erfaßt haben, bekommt der Betätigungszylinder 14 ein Signal und rückt
die Andrückwalze 13 von der Transportwalze 12 ab. Das Werkstück 11 und die Anpreßwalze
9 ziehen dann das Bandmaterial vom Wickel W1 ab, bis das Schnellschnittmesser -
von der Hinterkante des Werkstückes 11 über einen Endschalter gesteuert - ein Signal
bekommt und das Bandmaterial abschneidet.
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Dieser Vorgang wiederholt sich stes aufs neue bei jedem Vorbeilaufen
eines Werkstückes 11.
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Ist nun der Bandmaterialwickel W1 leer oder soll auf das Bandmaterial
des Wickels W2 übergegangen werden, so tritt das Walzenpaar C im Nebendurchlaufweg
N in Funktion, welches ebenfalls aus einer Transportwalze 17 und einer Andrückwalze
18 besteht, die in gleicher Weise wie die Andrückwalze 13 über einen Betätigungszylinder
19 ein- und ausrückbar ist. Die Arbeitsweise
im Nebendurchlaufweg
N entspricht der eben beschriebenen Arbeitsweise im Hauptdurchlaufweg H. Das Material
der Bandmaterialwickel W1 und W2 kann somit hintereinander oder im Bedarfsfalle
auch wechselweise verarbeitet werden, ohne daß es hierzu einer Umrüstung der Vorrichtung
bedarf. Falls notwendig kann aufgrund der vollkommen getrennten Arbeitsweise der
Walzenpaare B und C auch "überlappend" gefahren werden, d.h. der Bandanfang des
neuen Bandmaterials kann, das Bandende des alten Bandmaterials überlappend, zwischen
Anpreßwalze 9 und Werkstück 11 eingefahren werden.
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Im Rüstzustand II gemäß Fig. 3 in dem abwechselnd oder hintereinander
Band- oder Streifenmaterial verarbeitet werden kann, wird vom Saugheber 8 jeweils
das vordere Ende des vordersten Materialstreifens 20 in die in Fig. 3 dargestellte
Lage angehoben. Während dieses Anhebevorgangs des Saughebers 8 befindet sich die
Andrückwalze 16 des Walzenpaares A in ihrer ausgerückten Stellung 16a hinter der
Anschlagleiste 21 für die Vorderkanten der Materialstreifen. Sobald sich dann das
vordere Ende des Materialstreifens 20 in der in Fig. 3 gezeigten Stellung befindet,
schwenkt die Andrückwalze 16 gegen die Bereitstellungswalze 15. Durch das Anpressen
der Andrückwalze 16 an die Bereitstellungswalze 15 wird der Materialstreifen 20
vom Stapel 7 abgezogen und über den Hauptdurchlaufweg H in seine Bereitschaftsstellung
zwischen das Walzenpaar B gebracht. Ein vorbeilaufendes Werkstück 11 gibt dann dem
Betätigungszylinder 14 ein Signal, so daß dieser die Andrückwalze 13 gegen die Transportwalze
12 preßt und der Materialstreifen zwischen die Anpreßwalze 9 und das Werkstück 11
eingeschoben wird.
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Im Verlaufe dieses Einschiebvorganges wird durch den Saugheber 8 bereits
der nächste Materialstreifen vom Magazin 7 abgehoben
und durch
die Andrückwalze 16 gegen die Bereitstellungswalze 15 gepreßt. Da die Bereitstellungswalze
15 eine größere Umfangsgeschwindigkeit als die Transportwalze 12 besitzt, wird der
erfaßte nachfolgende Materialstreifen mit einer größeren Geschwindigkeit aus dem
Stapel 7 herausgezogen und in die Bereitschaftsstellung gebracht, als der vorangegangene
Materialstreifen durch die Anpreßwalze 9 und das Werkstück 11 aus der Vorrichtung
herausgezogen wird. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen der Hinterkante
des vorauslaufenden Materialstreifens und der Vorderkante des nachfolgenden Materialstreifens,
so daß der durch die konstante Arbeitsweise des Saughebers 8 bedingte Abstand zwischen
den Materialstreifen erheblich verringert und dadurch der Abstand zwischen den durch
die Maschine laufenden Werkstücken reduziert werden kann.
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Die Bewegung des Saughebers 8 und der Andrückwalze 16 der Bereitstellungswalze
15 wird durch eine unter der Magazinplatte 1 angeordnete Hebelanordnung gesteuert,
die in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt ist.
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Wie den Fig. 3 und 4 zu entnehmen ist, ist unter der Magazinplatte
1 ein Hauptarbeitszylinder 22 angeordnet, dessen Kolben an einer Kniehebelgelenkanordnung
23 angreift. Diese Anordnung 23 besteht aus einem ersten einarmigen Hebel 24 und
einem zweiten einarmigen Hebel 25, an deren Verbindungsstelle der Kolben des Hauptarbeitszylinders
22 angreift. Das freie Ende des ersten Hebels 24 ist um einen Zapfen 26 schwenkbar,
während das freie Ende des zweiten Hebels 25 an einem Arm 27 eines zweiarmigen,
L-förmig gebogenen dritten Hebels 28 angelenkt ist, dessen zweiter Arm 29 einen
Lagerzapfen der Andrückwalze 16 trägt.
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Der Lager zapfen 26 wiederum ist auf dem einen Arm 30 eines vierten
Hebels 31 befestigt, an dessen anderem Arm 32 ein zweiter Arbeitszylinder 33 angreift.
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Der Saugheber 8 sitzt am Ende eines fünften Hebels 34, der über eine
Betätigungsstange 35 mit dem den Lagerzapfen für die Andrückwalze 16 tragenden zweiten
Arm 29 des dritten Hebels 28 gekoppelt ist.
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Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Hauptarbeitszylinder 22 aufgrund
der Kniehebelgelenkanordnung 23 einen kompletten Arbeitszyklus des Saughebers 8
jeweils mit einer Ausfahrbewegung bzw. einer Einfahrbewegung durchführt, so daß
ein Leerhub des Hauptarbeitszylinders 22 entfällt.
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Während der Hauptarbeitszylinder 22 die Andrückwalze 16 über den größten
Teil ihrer Bewegungsbahn verschwenkt, hat der zweite Arbeitszylinder 33 die Aufgabe,
den letzten Teil der Einrückbewegung durchzuführen, so daß der Anpreßvorgang der
Andrückwalze 16 sehr präzise gesteuert werden kann.