DE2705101B2 - Wetterfeste Folienabdeckung für landwirtschaftliche Rollballen - Google Patents
Wetterfeste Folienabdeckung für landwirtschaftliche RollballenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer wetterfesten Folien.ibdeckung für im Freien mit
waagerechter Drehachse zu lagernde Rollballen aus landwirtschaftlichem Halmgut sowie eine Rollballenpresse
mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist arbeitswirtschaft'ich und kostenmäßig vorteilhaft
Rollballen, insbesondere aus Stroh, bis zu ihrer Weitervorwendung im Freien zu lagern. Bei einer
2r> Lagerungszeit im Freien während des Winterhalbjahres
treten Verwitterungsverluste auf, welche besonders nachteilig sind, wenn das Stroh als Brennmaterial oder
zur Verfüttsjrung dienen oder wenn die Ballen weiterverkauft werden sollen. Es ist versucht worden,
«ι im Freien zu lagernde Strohballen mit einer Folienplane von oben abzudecken. Diese Abdeckung ist sturmempfindlich.
Die Sicherung gegen Bodenfeuchtigkeit setzt eine weitere, untere Plane voraus. Der Arbeitsaufwand
für die Abdeckung ist erheblich.
Γ) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Herstellungsverfahren für eine sturmsichere Abdekkung zu finden, die den Rollballen nicht nur gegen
Regen und Schnee, sondern auch gegen Bodenfeuchtigkeit schützt Die Herstellung der Abdeckung soll wenig
4» Kosten und Arbeitszeit beanspruchen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Mantel eines sich in einer Rollballenpresse drehenden Rollballcns
von einer wasserabweisenden Folie umhüllt wird, die nach Fertigstellung der Umhüllung abgeschnitten
■*■) wird, worauf das Folienende an der Umhüllung oder am
Rollballen befestigt wird. Diese Umhüllung schützt den im Freien liegenden Rollballen vor dem Eindringen von
Feuchtigkeit von oben und von unten und begünstigt gleichzeitig die Durchlüftung des Rollballens in der
■">·> Richtung seiner Drehachse und damit die Verdunstung
restlicher Gutsfeuchtigkeit. Das Einhüllen des Rollballens beansprucht keinen zusätzlichen Arbeitsgang und
fast keine zusätzliche Arbeitszeit. Unter Umständen kann sogar die Garnstrangumschnürung eingespart
·">-> werden. Ein weiterer, wirtschaftlich beachtlicher Vorteil
besteht darin, daß die sofortige Umhüllung des Rollballens Gutsverluste während des folgenden Ballentransportes
verhindert.
Das Verfahren soll entweder mit einer die gesamte
Das Verfahren soll entweder mit einer die gesamte
<■><> Ballenbreite einnehmenden Folie oder mit einer
schmalstreifigen Folie durchgeführt werden. Im ersten Fall wird zum Umhüllen mindestens eine Ballenumdrehung
vorgenommen, so daß es sehr zeitsparend ist. Im zweiten Fall wird die Folie schraubenlinienförmig auf
>>> den Mantel aufgebracht, indem sie während ihrer
Zuführung parallel zur Drehachse des Rollballens über dessen Breite verschoben wird, wobei die Rotationsgeschwindigkeit
des Rollballens und die Parallelverschie-
bung der Folie so aufeinander abgestimmt werden, daß die schraubenlinienförmigen Folienwindungen einander
überlappen. Dieses Verfahren weist neben einer hohen Betriebssicherheit den besonderen Vorteil auf, daß das
Folienende einfach befestigbar ist und daß das befestigte Folienende nur relativ kleine Zugkräfte
aufzunehmen hat
Spiralige Umhüllungen sind an sich bekannt. Z. B. werden in einer stationären Vorrichtung (US PS
9 63 823) durch eine rotierende Verdrillvorrichtung fünf dünne Bauitiwollschichten miteinander verdreht und
durch schräggestellte Walzen fortlaufend ein loser Strang aus spiraligen Schichten gebildet und axial
ausgeschoben. Zum Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung der Baumwolle wird ein Gewebeband
zugeführt welches infolge des axialen Gutsvorschubes eine spiralige Umhüllung ergibt. Diese ist weder zur
Lösung der Erfindungsaufgabe geeignet, noch kann mit der beschriebenen Vorrichtung — oder mit anderen
bekannten Umschnürungsvorrichtungen — das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden.
Die Erfindung sieht auch eine Rollballenpresse mit einer Vorrichtung vor, mit welcher die Folie auf den
Rollballen während seiner Drehung aufgebracht wird. Dazu ist eine Folienrolle auf einer sich über die
Gehäusebreite parallel zur Mittelachse des Preßraumes erstreckenden Querwelle gelagert, wobei die Folie in
einen sich parallel zur Mittelachse des Preßraumes erstreckenden Gehäusespalt einführbar ist. Die Erfindung
nutzt dabei in vorteilhafter Weise die an jeder Rollballenpresse vorhandenen Gehäusespalte aus, c'eren
Spalthöhe gering sein kann. Die Verwendung von Folienrollen ist preisgünstig, da diese handelsüblich sind.
Die Folienrolle kann auf der leicht abnehmbar an der Rollballenpresse angebrachten Querwelle frei drehbar
und mit verstellbarer Bremskraft abbremsbar sein, damit die Folie nach Bedarf straff gewickelt weiden
kann.
Zur Durchführung einer der beiden Verfahrensformen
ist die Folienrolle von einem angetriebenen Führungsorgan auf der Querwelle über die Gehäusebreite verschiebbar. Die geradlinige und parallel zum
Gehäusespalt erfolgende Entlangführung ergibt bei gleichmäßigem Vorschub einen gleichmäßigen Anstieg
der Windungen. Die automatische Steuerung, die vom Schleppersitz aus schaltbar sein soll, ist einfacher
ausführbar als bei Benutzung einer komplizierten, von Garnumschnürungsvorrichtungen bekannten Schwingarmführung.
Für den Vorschub des Führungsorgans auf der Querwelle sind beispielsweise eine Umkehrschraubspindel
oder ein Kettentrieb vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist ferner eine Folienabschneidevorrichtung vorgesehen, die eine Vorrichtung zum
Befestigen des Folienendes an der Umhüllung oder am Rollballen aufweist. Sie ist entsprechend den Garnabschneidevorrichtungen
an Rollballenpressen ausführbar. Die Befestigung des Folienendes kann beispielsweise
durch einen Haftkleber, durch Kunststoffklammern, Kunststoffnägel oder Verschweißen erzielt werden. Es
kann jedoch auch das schmalstreifige Folienende unter die vorhergehende Folienwindung geklemmt werden.
Die Erfindung sieht weiter vor, daß über dem Gehäusespalt zusätzlich eine an sich bekannte Garnschnürungsvorrichtung
angebracht ist und daß wahlweise eine der beiden Vorrichtungen oder beide zur Umhüllung bzw. Umschnürung einschaltbar sind. Bei
kombinierter Verwendung beider Mittel kann das Garn unter oder über der Folie liegen, und es kann eine sehr
dünne Folie benutzt werden. Die Folie, die vorzugsweise aus UV-stabilisiertem Polyäthylen besteht, kann zur
noch sicheren Vermeidung von Schimmelbildung bei feuchtem Gut klein durchlocht oder gefärbt sein.
Die Zeichnung veranschaulicht eine erfindungsgemäße wetterfeste Folienabdeckung sowie zwei Ausführungsbeispiele
einer Vorrichtung nach der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Umhüllung,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung,
Fig.3 einen perspektivischen Ausschnitt gemäß F i g. 2 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Der Rollballen 1 lagen mit waagerechter Drehachse
2. Sein Mantel ist mit einer schmalstreifigen Folie 3 schraubenlinienförmig umhüllt. Die Breite 4 der Folie
beträgt 300 mm, die Überlappung 5 etwa 35 mm. Die Stirnflächen des Rollballens 1 sind unbedeckt. Das
Folienende 6 ist beispielsweise durch Haftkleber befestigt.
Fig. 2 zeigt eine Rollballenpresse 7, die von einem Schlepper über einen Halmgutschwad ziehbar ist. Ihr
Preßraum ist von einer Seitenwand 8 und einer gegenüberliegenden Seitenwand 9 begrenzt, zwischen
denen als Förderbänder 10, 11 ausgebildete Preßelemente gelagert sind. Zwischen dem Förderband 11 und
einem nicht dargestellten Förderboden ist ein Gehäusespalt 12 freigelassen, durch welchen das von einem
Aufsammler 13 aufgenommene Preßgut in den Preßraum geleitet wird.
Die Preßelemente 10, Il und der Aufsammler 13 werden von der Schlepperzapfwelle über eine
Schleppergelenkwelle 14, ein Winkelgetriebe 15 und einen Kettentrieb 16 angetrieben. Die Preßelemente
laufen in Pfeilrichtung 17 gleichsinnig um und erteilen dem Rollballen 1 eine Drehrichiung 18.
Zwischen zwei Gestellstreben 19 ist parallel zum Gehäusespalt 12 über diesen eine Querwelle 20 leicht
auswechselbar befestigt, auf welche eine Folienrolle 21 frei drehbar und axial verschiebbar aufgesteckt ist. Sie
kann über die gesamte Gehäusebreite verschoben werden. Hierzu dient ein Führungsorgan 22. Dieses ist
auf einem Querträger 23, der parallel zur Querwelle 20 an den Gestellstreben 19 angebracht ist, mitteis Rollen
hin- und herfahrbar gelagert. Das Führungsorgan 22 weist ein gabelförmiges Armpaar 24 auf, das die
Folienrolle 21 umfaßt und auf der Querwelle 20 verschiebbar abgestützt ist. An dem Armpaar 24 ist eine
Rutsche 25 befestigt, deren Rutschfläche von der Folienrolle 21 schräg abwärts bis zum Gehäusespalt 12
führt. Auf ihr gleitet die Folie 3 beim Entrollen von der Folienrolle 21 durch den Gehäusespalt 12 bis in den
Bereich des Rollballens 1.
Das Führungsorgan 22 wird nach Fig. 2 von einer Doppelrollenkette 26 bewegt, welche um zwei Doppelkettenräder
27, 28 umläuft, die an einem weiteren Querträger 29 nahe den Seitenwänden 8, 9 freifliegend
gelagert sind. Ein Kettenglied der Doppelrollenkette 26 weist einen Mitnehmerbolzen 30 auf, der mit einer
Führungsrolle in eine U-förmige Führungsschiene 31 eingreift, die senkrecht zur Bewegungsrichtung 32 des
Füh-ungsorgans 22 an diesem angeordnet ist und die Führungsrolle sowohl bei deren Hinbewegung am
oberen Kettentrum als auch bei der Rückbewegung am unteren Kettentrum umschließt.
Das Doppelkettenrad 28 ist über ein Winkelgetriebe 33, ein Kettenvorgelege 34 und über eine nicht
dargestellte Schaltkupplung mit einer Walze des Preßelementes 10 verbunden. Die Schaltkupplung isi
vom Schleppersitz aus einschaltbar und wird automatisch vom Führungsorgan 22 in seiner Endstellung an
der Seitenwand 9 ausgeschaltet, wobei eine ebenfalls nicht dargestellte Folienabschneidevorrichtung die
Folie 3 abschneidet und das Folienende 6 an der Umhüllung befestigt.
Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 weist das
Führungsorgan 22 eine Führungsmuffe 35 auf, welche auf eine Umkehrschraubspindel 36 aufgeschoben ist, die
parallel zum Querträger 23 an den Gestellstreben 19 gelagert ist. In die Führungsmuffe 35 ist ein Mitnehmernocken
37 eingesetzt, der radial zur Umkehrschraubspindel 36 gerichtet ist und bis in deren Windungsnut 38
greift. Der Antrieb vom Prcßelement 10 erfolgt über einen Kettentrieb 39.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer wetterfesten Folienabdeckung für im Freien mit waagerechter
Drehachse zu lagernde Rollballen aus landwirtschaftlichem Halmgut, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel eines sich in einer Rollballenpresse (7) drehenden Rollballens (1) von
einer wasserabweisenden Folie (3) umhüllt wird, die nach Fertigstellung der Umhüllung abgeschnitten
wird, worauf das Folienende (6) an der Umhüllung oder am Rollballen befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine die gesamte Ballenbreite einnehmende Folie zugeführt und nach mindestens einer
Ballenumdrehung abgeschnitten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine schmalstreifige Folie (3) schraubenlinienförmig
auf den Mantel aufgebracht wird, indem sie während ihrer Zuführung parallel zur
Drehachse (2) des Rollballens (t) über dessen Breite verschoben wird, wobei die Rotationsgeschwindigkeit
des Rollballens (1) und die Parallelverschiebung der Folie (3) so aufeinander abgestimmt werden, daß
die schraubenlinienförmigen Folienwindungen einander überlappen.
4. Rollballenpresse mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folienrolle (21) auf einer sich über die Gehäusebreite
parallel zur Mittelachse des Preßraumes erstrekkenden Querwelle (20) gelagert ist, wobei die Folie
(3) in einen sich parallel zur Mittelachse des Preßraumes erstreckenden Gehäusespalt (12) einführbar
ist
5. Rollballenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienrolle (21) auf der
Querwelle (20) frei drehbar und abbremsbar gelagert ist
6. Rollballenpresse mit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folienrolle (21) von einem angetriebenen Führungsorgan (22) auf der
Querwelle (20) über die Gehäusebreite verschiebbar ist
7. Rollballenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan (22) auf
einem parallel zur Querwelle (20) angebrachten Querträger (23) gleitend gelagert und von einer
Schraubspindel (36), einem umlaufenden Kettentrieb (26 bis 28) o. dgl. verschiebbar ist.
8. Rollballenpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Querträger (23)
ein Ketten- oder Riementrieb (26 bis 28) angeordnet ist der einen Mitnehmerbolzen (30) aufweist,
welcher das Führungsorgan (22) verschiebt.
9. Rollballenpresse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan (22) auf
einer parallel zur Qjerwelle (20) gelagerten Umkehrschraubspindel (36) geführt ist, wobei ein
Mitnehmernocken (37) des Führungsorgans (22) in eine Windungsnut (38) der Umkehrschraubspindel
(36) greift
10. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Folienabschneidevorrichtung vorgesehen ist, die eine Vorrichtung zum Befestigen des Folienendes (6)
an der Umhüllung oder am Rollballen (1) aufweist
11. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Gehäusespalt (12) zusätzlich eine an sich
bekannte Garnumschnürungsvorrichtung angebracht ist und daß wahlweise eine der beiden
Vorrichtungen oder beide zur Umhüllung bzw. Umschnürung einschaltbar sind.
12. Rollballenpresse nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (3) aus gefärbtem oder aus klein durchlochtem
Material besteht
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