DE2704315B2 - Aromatische Polyestercarbonate, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Aromatische Polyestercarbonate, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren VerwendungInfo
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Description
schaft, die die Herstellung von Fasern, Fäden und Filmen hohen Elastizitätsmoduls ermöglichen und ein
großtechnisch in vorteilhafter Weise durchführbares Verfahren zur Herstellung solcher Oxybenzoylmischpolyestercarbonate.
Aus der DE-OS 14 20 475 sind lineare Mischpolyester aus zweiwertigen Phenolen, difunktionellen Carbonsäuren
und Kohlensäurederivaten bekannt, wobei als Hydroxysäure p-Hydroxybenzoesäure, als Dicarbonsäure
Isophthal- oder Terephthalsäure und als zweiwertiges Phenol Hydrochinon verwendet werden können.
Die in den Beispielen dieser DE-OS genannten Mischpolyester weisen unbefriedigende Young-Elastizitätsmodule
auf.
Aus der GB-PS 9 68 390 sind Mischpolyester aus zwei Molanteilen einer Hydroxybenzoesäuren einem Molpnteil
eines zweiwertigen Alkohols und einem Molanteil einer Dicarbcnsäure oder Kohlensäure bekannt. Ferner
ist aus dieser Patentschrift bekannt, daß aus den drei genannten Bestandteilen hergestellte willkürliche
Mischpolyester nicht kristallin sind. Auch diese bekannten Mischpolyester weisen keinen hohen Young-Elastizitätsmodul
auf.
Schließlich sind auch die aus den ]P-PSen 4 90 04 791 und 4 90 04 792 bekannten Mischpolyester (aromatische
Polyestercarbonate) bezüglich des Young-Elastizitätsmoduls sowie ganz allgemein bezüglich der gewünschten
physikalischen Eigenschaften verbesserungsbedürftig·
Oxybenzoylmischpolyester sind bereits aus der US-PS 36 37 595 bekannt. Diese Oxybenzoylmischpolyester
bestehen aus Hydroxybenzoyleinheiten, Benzolcarbonsäureeinheiten und aromatischen Dihydroxyeinheiten
der allgemeinen Formel:
A l/\
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, neue Oxybenzoylmischpolyestercarbonate zu schaffen, die
sich unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Oxybenzoylmischpolyester durch gute Formgebungsei-
■> genschatten und einen hohen Young-Elastizitätsmodul
auszeichnen und zu Formungen der gewünschten Gestalt mit hervorragenden physikalischen Eigenschaften,
insbesondere Fasern, Fäden und Filmen hohen Young-Elastizitätsmoduls, verarbeitet werden können.
ίο Ferner lag der Erfindung noch die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung solcher Oxybenzoylmischpolyestercarbonate zu entwickeln.
Gegenstand der Erfindung sind somit aromatische Polyestercarbonate, welche dadurch gekennzeichnet
r> sind, daß sie praktisch lineare Struktur sowie eine
Eigenviskosität von 0,5 und darüber aufweisen und aus miteinander verbundenen Einheiten der allgemeinen
Formeln:
-ο- f~\ c'-
(worin η = 0 oder 1). Wenn bei der Herstellung
derartiger Oxybenzoylmischpolyester Terephthalsäure, d. h. eine repräsentative Verbindung für die Benzoldicarbonsäureeinheit,
verwendet wird, besitzen die fertigen Oxybenzoylmischpolyester einen Erweichungspunkt
bzw. eine Erweichungstemperatur von etwa 4300C oder höher. Folglich muß man, wenn man die
betreffenden Oxybenzoylmischpolyester in der Schmelze zu Fasern, Fäden, Filmen oder sonstigen Formungen
verarbeiten will, bei sehr hohen Temperaturen arbeiten. Die Formgcgung bei derart hohen Temperaturen
bereitet jedoch oftmals Schwierigkeiten. Darüber hinaus kann durch das Arbeiten bei derart hohen
Temperaturen in manchen Fällen auch die Qualität der erhaltenen Formlinge beeinträchtigt werden.
Wenn andererseits an Stelle des Terephlhalsäurebcstundtcils
Isophthalsäure verwendet wird, sinkt der Erweichungspunkt bzw. die Erweichungstemperatur des
erhaltenen Hydroxybenzoylmischpolyestcrs auf 255"C. Obgleich sich hierdurch die geschilderten Schwierigkeiten
bei der Formgebung vermeiden lassen, treten in diesem l-'allc andere Probleme auf. So nimmt beispielsweise
der ein Maß für die Elasti/'täl bildende
Young-Modul der aus solchen Hydroxybcnzoylmischpolyeslern
hergestellten Formlinge, wie Fasern, Fäden und Filme, einen für die Praxis unzureichenden Werl an.
Darüber hinaus treten auch noch andere Schwierigkciton
:inf
ill
o[
(d)
O O
Ii Ii
c χ c
worin X für einen zweiwertigen aromatischen Rest steht und die Reste
\" > und X
in den allgemeinen Formeln (a), (c) und (d) über Esterbindungen und Carbonatbindungen aneinander
gebunden sind, bestehen, wobei die Einheiten der angegebenen Formeln miteinander entsprechend den
folgenden Gleichungen verbunden sind:
0,8 ? //(/ t m I p) ä 0,5
0,5 ^ m/(l ( /» I p)
> 0.01
0,5 > />/(/ + »ι f p) i 0
1,1 ä «/(»ι + ρ) -= 0,9.
Oxybcnzoylmischpolyestercarbonatc gemäß der Erfindung
bestehen im wesentlichen aus den vier verschiedenen und miteinander verbundenen wiederkehrenden
Einheiten der Formeln (a), (b), (c) und (d), die miteinander über Ester- (-COO-) oder Carbonatbindungen
OCO
verbunden sind. Die wiederkehrende Einheit der Formel (d) braucht im Molekül von Oxybcnzoylmischpolyestercarbonaten
gemäß der Erfindung nicht zwangläufig ntk'.il
Πίπ Futi'rhiiiilimir
iit^
verbundenen Einheiten (a), (b) und (c) kann zwischen den wiederkehrenden Einheiten der Formel (a) als
solche sowie zwischen den wiederkehrenden Einheiten der Formeln (a) und (c) auftreten. Die wiederkehrende
Einheit der Forme! (b) nimmt an dieser Esterbindung nicht teil. Andererseits kann die öei den wiederkehrenden
Einheiten der angegebenen Formeln mögliche Carbonatbindung zwischen den wiederkehrenden Einheiten
der Formeln (a) und (b), zwischen den wiederkehrenden Einheiten der Formeln (c) und (b)
oder iwischen den wiederkehrenden Einheiten der Formeln (a), (b) und (c) auftreten.
Folglich liegen die Reste
Folglich liegen die Reste
-\C-h und (-O—)
in den allgemeinen Formeln (a), (b), (c) und (d) in einem praktisch gleichen Molverhältnis vor. Die sich aus der
Gleichung 1,1 S n/(m+p)> 0,9 ergebende Beziehung
trägt dieser Situation Rechnung.
Ferner ergibt sich das Verhältnis der Anzahl (I) der in der Gesamtzahl der die gesamten Esterbindungen und
Carbonatbindungen bildenden und miteinander verbundenen wiederkehrenden Einheiten (I + m + p)
enthaltenen wiederkehrenden p-Hydro\ybenzoyleinheiten (a), d. h. der Quotient
1/(1 + m + p),
aus der Gleichung
aus der Gleichung
0,8 > 1/(1+ m + p)>
0,5.
In gleicher Weise ergibt sich das Verhältnis der Anzahl
(m)der in der Gesamtzahl der die gesamten Ester- und
Carbonatbindungen bildenden und miteinander verbundenen wiederkehrenden Einheiten (I + m + p)
enthaltenden wiederkehrenden Carbonateinheiten (b), d.h. der Quotient
aus der Gleichung
0,5 >m/(l+ /77 + p; 2,0,01.
Bei einem Oxybenzoylmischpolyestercarbonat, bei dem die durch die angegebene Gleichung gegebene
Beziehung nicht erfüllt ist, d. h. bei dem der Wert für die wiederkehrende p-Hydroxybenzoy!einheit die in der
Gleichung angegebene Obergrenze von 0,8 übersteigt, ist die Fließtemperatur hoch, so daß seine Formgebungseigenschaft
auch bei hohen Temperaturen, beispielsweise bei 400°C, unzureichend ist. Bei Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten
mit einem Wert für die p-Hydroxybenzoyleinheit unterhalb der angegebenen Untergrenze von 0.5 sind die physikalischen Eigenschaften
der daraus gefertigten Formlinge, insbesondere der Young-Modul und die mechanische Festigkeit, erniedrigt.
Selbst wenn der Wert für di·™ wiederkehrende
p-Hydroxybenzoyleinheit der durch die angegebene Gleichung gegebenen Beziehung genügt, ist bei einem
Oxybenzoylmischpolyestercarbonat, bei dem der Wert für die wiederkehrende Carbonateinheit unter dem in
der angegebenen Gleichung angegebenen unteren Grenzwert von 0.01 liegt, die Fließtemperatur relativ
niedrig (d. h. seine Formgebungseigenschaften sind in der Regel gut, die physikalischen Eigenschaften der aus
einem solchen Oxybenzoylmischpolyestercarbonat hergestellten Formlinge, insbesondere ihr Young-Modul.
sind jedoch so weit verschlechtert, daß sie praktischen Anforderungen nicht mehr genügen). Bei Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten,
bei denen die sich aus der Gleichung für den Wert der wiederkehrenden p-Hydro-
ri xybenzoyleinheit ergebende Beziehung erfüllt ist, bei
denen jedoch die in der angegebenen Gleichung genannte Obergrenze für den Wert der wiederkehrenden
Carbonateinheit von 0,5 überschritten wird, ist es in höchst nachteiliger Weise unvermeidlich, daß die
i» physikalischen Eigenschaften der daraus hergestellten
Formlinge, insbesondere der Young-Modul und die mechanische Festigkeit, unzureichend sind.
Oxybenzoylmischpolyestercarbonat gemäß der Erfindung, die den angegebenen Bedingungen genügen,
ι Ί besitzen ferner eine Eigenviskosität von 0,5 und darüber.
Diese Eigenviskosität errechnet sich aus folgender Gleichung:
1HnIt
In der Gleichung bedeuten 7?;„/idie Eigenviskosität, r?r
die relative Viskosität und c die Konzentration der Lösung in g/dl.
2ϊ Die relative Viskosität wird mit Hilfe eines Ostwald-Viskosimeters
bei einer Temperatur von 500C in einer
Lösung von 50 mg des zu untersuchenden Materials in 10 ml p-Chlorphenol bestimmt.
Ein polymeres Material mit einer Eigenviskosität von
in unter 0,5 besitzt eine niedrige Schmelzviskosität.
Dadurch erhält ein solches polymeres Material nicht die für ein Ausformen zu Formungen erforderliche
mechanische Festigkeit.
Oxybenzoylmischpolyestercarbonate gemäß der Er-
i) findung lassen sich nach den verschiedensten später
beschriebenen Verfahren herstellen. Es ist folglich möglich, durch geeignete Wahl des Herstellungsverfahrens
oder durch Ändern der Mengenverhältnisse der verwendeten Ausgangsmaterialien, bei den fertigen
w Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten vorherrschend
endständige Hydroxy-, Carboxy-, Arylester- oder Carbonatreste vorzusehen. Aus Gründen einer möglichst
einfachen Gestaltung des Herstellungsverfahrens werden vorzugsweise Oxybenzoylmischpolyestercarbo-
-i ι nate mit hauptsächlich endständigen Arylestcrresten
hergestellt.
Bevorzugte Hydroxybenzoylmischpolyestercarbonate gemäß der Erfindung sind solche, bei denen zwischen
den wiederkehrenden Einhei ten der Formeln (a), (b) und
in (d), die durch folgende Gleichungen gegebene Beziehungherrscht:
0.75 ä /■(/ + ι« + /)) _ξ 0.6
0.4 > »ι (/ + m ■+/>)> 0.05
0.35 Ξϊ pH + »ι -Ι ρ) ^ 0
0.4 > »ι (/ + m ■+/>)> 0.05
0.35 Ξϊ pH + »ι -Ι ρ) ^ 0
Aus der durch die Gleichungen gegebenen Beziehung geht hervor, daß bei Begrenzung des Wertes der Anzahl
w) wiederkehrender p-Hydroxybenzoyleinheiten und des
Wertes der Anzahl der wiederkehrenden Carbonateinheiten in der Gesamtzahl der die gesamten Ester- und
Carbonatbindungen bildenden wiederkehrenden F.inheiten innerhalb der in den Gleichungen angegebenen
h> Ober- und Untergren/cn die Formgebungseigenschaft
des jeweiligen Oxyben/ovlm ischpolyestcrcarbonats und
der Young-Modul der daraus gefertigten Formlinge auf dem gewünschten Niveau liegen.
Vorzugsweise sollte im Hinblick auf die Beziehung zwischen den Indizes /, mund ρ letzterer Parameter den
Wert 0 aufweisen. In anderen Worten gesagt, werden erfindungsgemäß Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
bevorzugt, die praktisch keine wiederkehrenden aromatischen Dicarbonatsäureeinheiten der Formel (d) enthalten.
Die vorherigen Ausführungen haben gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
als Strukturmerkmal die Carbonatbindung
-f-O—C — O
T A
enthalten. Darauf zurückzuführen ist, daß die Formgebungseigenschaft
der OxybenzoylmischDolyestercarbonate und der Young-Modul der daraus gefertigten
Formlinge ausgezeichnet sind.
Der in wiederkehrenden Einheiten der Formel (d) enthaltene Rest X kann, wie bereits erwähnt, für einen
zweiwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest stehen. Dieser läßt sich beispielsweise durch folgende
Formeln wiedergeben:
Bevorzugt steht der Rest X für den p-Phenylenrest
Diese Beispiele zeigen, daß im vorliegenden Falle unter »zweiwertigen aromatischen Resten« solche zu
verstehen sind, die im aromatischen Ring, der unter Umständen auch noch andere Atome als Kohlenstoff-
und Wasserstoffatome enthalten kann, zwei Bindungen aufweisen.
Diese zweiwertigen aromatischen Reste können auch durch kurzkettige Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-,
Propyl- oder Butylreste, Halogenatome, wie Chlor- oder Bromatome, kurzkettige Alkoxyreste, wie Mcthoxy-,
Äthoxy-, Propoxy- oder Butoxyreste substituiert sein.
Der Substitutionsgrad muß jedoch derart sein, daß sich die Eigenschaften der Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
nicht nennenswert ändern.
Oxybenzoylmischpolyestercarbonate gemäß der Erfindung lassen sich zu Fasern, Fäden und Filmen
hervorragender Eigenschaften ausformen. Diese hervorragenden Eigenschaften sind vermutlich auf die sehr
starken anisotropen Eigenschaften, die die Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
beim Aufschmelzen aufweisen, zurückzuführen. Unter Anisotropie ist zu verstehen,
daß polarisiertes Licht in einem optischen System durch senkrecht gekreuzte Polarisation hindurchzutreten
vermag. Bezogen auf das Oxybenzoylmischpolyestercarbonat ist also bezüglich der anisotropen Eigenschaft
zu verstehen, daß seine Moleküle in einer einzigen definierten Richtung orientiert sind
Wie bereits erwähnt, betrifft die Erfindung ferner ein
höchst vorteilhaftes Verfahren zur großtechnischen Herstellung aromatischer Polyestercarbonate des beschriebenen
Typs.
Bei der Durchführung des Verfahrens werden eine p-Hydroxybenzoesäure oder ihr Derivat der allgemeinen
Formel:
R1O
/ V
COOR,
worin Ri für ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen
Alkanoylrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht und R2 ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen
aromatischen Kohlenwasserstoff rest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, ein Diacrylcarbonat der
allgemeinen Formel:
Il
R3O-C-OR4
worin R3 und iU, die gleich oder verschieden sein
4ti können, jeweils einwertige aromatische Kohlenwasserstoffreste
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen darstellen, Hydrochinon bzw. dessen Derivat der allgemeinen
Formel:
R, O
OR6
worin R5 und R^ die gleich oder verschieden sind, für
Wasserstoffatome oder kurzkettige Alkanoylreste mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen stehen, und gegebenenfalls
eine aromatische Dicarbonsäure der allgemeinen Formel:
O O
Il Il
R7-O-C-X-C-O-R8
worin R7 und R8, die gleich oder verschieden sind, für
Wasserstoffatome oder einwertige aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
stehen und X einen zweiwertigen aromatischen Rest darstellt, in der Wärme einer Polykondensation
unterworfen, wobei die Mengenverhältnisse derart zu wählen sind, daß Polyestercarbonate gemäß Anspruch 1
erhalten werden.
Nach dem geschilderten Verfahren lassen sich aromatische Polyestercarbonate mit wiederkehrenden
Einheiten der Formeln (a), (b), (c) und (d) herstellen. Die
wiederkehrende Einheit der Formel (a) rührt von einer Verbindung der allgemeinen Formel (1) her. Die
wiederkehrende Einheit (b) stammt von einer Verbindung der allgemeinen Formel (2). Die wiederkehrende
Einheit (c) ist auf eine Verbindung der allgemeinen Formel (3) zurückzuführen. Die wiederkehrende Einheit
(d) stammt von einer Verbindung der allgemeinen Formel (4).
Die durch die allgemeine Formel (1) wiedergegebenen p-Hydroxybenzoesäuren enthalten als Rest Ri ein
Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkanoylrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen sowie als Rest R2 ein
Wasserstoffatom oder einen einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Durch den Rest R2 wiedergegebene einwertige aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen sind beispielsweise
Phenyl-, p-Tolyl-, p-Äthylphenyl-,
p-Isopropylphenyl-, p-tert.-Butylphenyl-,
p-n-Amylphenyl-, p-Isohexylphenyl-,
m-Äthylphenyl-, o-Äthylphenyl-,
m-Isopropylphenyl-, at-Naphthyl- oder
0-Naphthylreste.
p-Isopropylphenyl-, p-tert.-Butylphenyl-,
p-n-Amylphenyl-, p-Isohexylphenyl-,
m-Äthylphenyl-, o-Äthylphenyl-,
m-Isopropylphenyl-, at-Naphthyl- oder
0-Naphthylreste.
Durch den Rest Ri wiedergegebene kurzkettige
Alkanoylreste mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen sind beispielsweise Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-,
oder Caproylreste.
ErfindiingsgemaQ verwendbare p-Hydroxybenzoesäure
der allgemeinen Formel (1) sind beispielsweise
p-Hyd'oxybenzoesäure,
p-Formyloxybenzoesäure,
p-Acetoxybenzoesäure,
p-Propionyloxybenzoesäure,
Phenyl-p-hydroxybenzoat,
Tolyl-p-hydroxybenzoat,
0-Naphthyl-p-hydroxybenzoat,
Phenyl-p-acetoxybenzoat und
Tolyl-p-acetoxybenzoat
Erfindungsgemäß verwendbare Diarylcarbonate der allgemeinen Formel (2) sind solche, deren Arylreste R3
und R4 jeweils aus einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffresten
mit jeweils 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bestehen. Geeignete einwertige aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen sind solche, die bereits für den Rest R2 genannt worden
sind. Beispiele für Diarylcarbonate sind Diphenylcarbonat, Di-tolylcarbonat, Phenyltolylcarbonat und Dinaphthylcarbonat.
Erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der allgemeinen Formel (3) sind Hydrochinon oder solche
Derivate, deren entweder gleiche oder verschiedene Reste R5 und Re entweder Wasserstoffatome oder
kurzkettige Alkanoylreste mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen bedeuten. Geeignete Alkanoylreste sind solche, die
bereits für den Rest Ri angegeben wurden. Beispiele
sind Hydrochinon, 1,4-DiformyloxybenzoI, 1,4-Diacetoxybenzol
und 1,4-Dipropionyloxybenzol.
Erfindungsgemäß verwendbare aromatische Dicarbonsäuren oder ihre Derivate der allgemeinen Formel
(4) sind solche, deren entweder gleiche oder verschiedene Reste R7 und Rg aus Wasserstoffatomen oder
einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffresten mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bestehen und deren Rest X
für einen zweiwertigen aromatischen Rest steht Einwertige aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6
bis 12 Kohlenstoffatomen sind solche, die bereits für den
Rest R2 genannt wurden. Beispiele für zweiwertige aromatische Reste sind solche der Formeln:
Beispiele für aromatische Dicarbonsäuren oder deren Derivate sind
Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Naphthalin-2,6-dicarbonssäure,
Naphthalin-2,7-dicarbonsäure,
Naphthalin-1,6-dicarbonsäure,
Diphenyl-4,4'-dicarbonsäure,
Naphthalin-2,6-dicarbonssäure,
Naphthalin-2,7-dicarbonsäure,
Naphthalin-1,6-dicarbonsäure,
Diphenyl-4,4'-dicarbonsäure,
Diphenyläther-4,4'-dicarbonsäure,
Benzophenon-4'4'-dicarbonsäure,
Diphenylsulfon-4,4'-dicarbonsäure,
Diphenylterephthalat,
Ditolylisophthalat
Phenyltolylterephthalat und
Di-p-butylphenyldiphenyläther^'-dicarboxylat.
Geeignete aromatische Cicarbonsäuren sind beispielsweise
2-Methylterephthalsäure,
4-Methylisophthalsäure,
2-Chlorterephthalsäure und
r> Diphenyl-4-methylisophthalat.
4-Methylisophthalsäure,
2-Chlorterephthalsäure und
r> Diphenyl-4-methylisophthalat.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die Verbindungen der allgemeinen
Formeln (1), (2) und (3) sowie gegebenenfalls (4) entweder gleichzeitig oder in geeigneter und gewünsch-
ter Reihenfolge unter Wärmeeinwirkung einer Polykondensation unterworfen. Die Umsetzung erfolgt bei
geeigneter Temperatur und erforderlichenfalls in Gegenwart eines geeigneten Katalysators.
Die Reaktionstemperatur sollte allgemein 180° C und
Die Reaktionstemperatur sollte allgemein 180° C und
darüber, zweckmäßigerweise 200° C und darüber, vorzugsweise 2500C und darüber betragen. In jedem
Fall sollte sie jedoch 3500C nicht übersteigen. Der
Reaktionsdruck kann auf einem zum Austreiben der verschiedensten Nebenprodukte, z. B. von gasförmigem
fco Kohlendioxid, Phenol und Wasser aus dem Reaktionssystem
geeigneten Wert gehalten werden. Üblicherweise wird die Umsetzung bei Normaldruck oder vermindertem
Druck durchgeführt
Zu Beginn der Umsetzung wird üblicherweise bei Normaldruck und bei relativ niedriger Temperatur gearbeitet Mit fortschreitender Umsetzung sollte die Temperatur vorzugsweise erhöht und der Druck vermindert werden.
Zu Beginn der Umsetzung wird üblicherweise bei Normaldruck und bei relativ niedriger Temperatur gearbeitet Mit fortschreitender Umsetzung sollte die Temperatur vorzugsweise erhöht und der Druck vermindert werden.
Beispiele für im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbare Katalysatoren sind elementares
Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und dergleichen oder Verbindungen der genannten Elemente
und ferner von Titan, Mangan, Kobalt, Zink, Zinn, Antimon, Lanthan, Cer, Blei oder Germanium, z. B.
deren Oxide, Hydride, Hydroxide, Halogenide, Alkoholate, Phenolate sowie organische und anorganische
Säuresalze, Komplexsalze, Mischsalze und dergleichen, im einzelnen metallisches Natrium, Natriumhydroxid,
Lithiumacetat, Natriumacetat, Kaliumacetat, Calciumbenzoat, Calciumacetat, Magnesiumacetat, Titantetrabutoxid,
Titantetraphenoxid, Manganacetat, Kobaltacetat, Kobaltchlorid, Zinkoxid, Zinn(II)-acetat, Zinn(II)-benzoat
Antimontrioxid, Lanthanhydroxid, Cercarbonat,
Bleioxid, Germaniumoxid und Titantriacetylacetonat, vorzugsweise Zinn(ll)- oder sonstige Zinnverbindungen.
Bezogen auf die Gesamtmenge an bei der Herstellung der aromatischen Polyestercarbonate vorhandenen
Säuren, d.h. bezogen auf die Gesamtmenge an p-Hydroxybenzoesäuren und Diarylcarbonate oder
p-Hydroxybenzoesäuren, Diarylcarbonate und aromatische Dicarbonsäuren, sollte der Katalysator im Rahmen
des Verfahrens gemäß der Erfindung allgemein in einer Menge von 0,005 bis 1,0, vorzugsweise von 0,01 bis 0,2
Mol-%, verwendet werden.
Das Mengenverhältnis der Ausgangsmaterialien kann etwas von der Art der Umsetzung abhängen; in der
Regel stimmt jedoch das Molverhältnis der wiederkehrenden Einheiten (a), (c) und (d) in den aromatischen
Polyestercarbonaten im wesentlichen mit dem Ausgangsverhältnis der diese wiederkehrenden Einheiten
liefernden Verbindungen überein. Eine Ausnahme bildet hierbei die die wiederkehrenden Einheiten (b) liefernde
Verbindung der allgemeinen Formel (2). Dies ist darauf zurückzuführen, daß erstere Verbindungen im Laufe der
Umsetzung durch Destillation praktisch nicht aus dem Reaktionssystem abgetrieben werden. Andererseits
erfährt die wiederkehrende Einheit (b), d. h. die Bindung
liefernde Verbindung der allgemeinen Formel (2) im Laufe der Umsetzung eine Zersetzung und neigt auch
dazu, aus dem Reaktionssystem in Form von gasförmigem Kohlendioxid (CO2) abdestilliert zu werden. Es
empfiehlt sich also zur Beschleunigung der Umsetzung, die Verbindung der al'gemeinen Formel (2) in größerer
als der theoretischen Menge einzusetzen.
In der Regel sollte bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung die Ausgangsmenge
an Diarylcarbonaten der folgenden Gleichung (I) genügen. Es hat sich mit anderen Worten gezeigt daß
die zu verwendende Menge an Diarylcarbonat in der Regel von der Menge der gewünschten Carbonatbindungen
in dem aromatischen Polyestercarbonat und ferner von der Menge an freien Carboxylresten, die sich
in den gleichzeitig als Ausgangsmaterialien mitverwendeten p-Hydroxybenzoesäuren und aromatischen Carbonsäuren
finden, abhängt, und daß mit zunehmender Menge an Carbonatbindungen und freien Carboxylresten
die Menge an zu verwendendem Diarylcarbonat in entsprechender Weise erhöht werden kann. Aus diesem
Grunde sollte die Menge an Diarylcarbonat der
folgenden empirischen Gleichung (1) genügen:
/η/100 + m + 2pr2/100 SZg l,3/r,/100
+ 1,3m + 2,6pr2/100 (I)
In der Gleichung bedeuten:
Z die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten in Anzahl Molen;
und ρ die Anzahl Mole an in dem fertigen aromatischen Polyestercarbonat gewünschten wiederkehrenden
Einheiten (a), (b) und (c) und
η und
r? die molprozentuale Menge an freien Cärboxylresten
in den p-Hydroxybenzoesäuren und aromatischen Dicarbonsäuren zum Zeitpunkt des Einsatzes des (der) Diarylcarbonats (Diarylcarbonate).
Vorzugsweise sollte die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten im Rahmen des Verfahrens gemäß der
Erfindung folgender Gleichung (H) genügen:
(H)
1,05 /γ,/100 + 1,05 m + 2,1 pr2/100 <. Z
<. 1,2/η/100 + 1,2m + 2,4pr2/100
jo In der Gleichung bedeuten:
Z die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten in Anzahl Molen;
Im
und ρ die Anzahl Mole an in dem fertigen aromati-''
sehen Polyestercarbonat gewünschten wiederkehrenden Einheiten (a), (b) und (c) und
Λ und
r2 die molprozentige Menge an freien Carboxylresten
in den p-Hydroxybenzoesäuren und aromatischen Dicarbonsäuren zum Zeitpunkt des Einsatzes des (der) Diarylcarbonats (Diacrylcarbonate).
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform t>
des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Herstellung aromatischer Polyestercarbonate verwendet man als
Ausgangs-p-Hydroxybenzoesäure der allgemeinen Formel (1) eine solcher der allgemeinen Formel:
HO
COOR2
(H)
worin R2 für ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen steht, und als Verbindung der
allgemeinen Formel (3) Hydrochinon selbst
Insbesondere kann man sich hierbei folgender drei Verfahrensweisen bedienen:
ω (A) eines Verfahrens, bei dem p-Hydroxybenzoesäure,
Hydrochinon und ein Diarylcarbonat oder die drei genannten Verbindungen und Diarylester der
genannten aromatischen Dicarbonsäure in geschmolzenem Zustand unter Wärmeeinwirkung
einer Polykondensation unterworfen werden;
(B) eines Verfahrens, bei dem ein Arylester der p-Hydroxybenzoesäure, Hydrochinon und ein Diarylcarbonat oder die drei genannten Verbindungen
(B) eines Verfahrens, bei dem ein Arylester der p-Hydroxybenzoesäure, Hydrochinon und ein Diarylcarbonat oder die drei genannten Verbindungen
und Diarylester der genannten aromatischen Dicarbonsäure in geschmolzenem Zustand unter
Wärmeeinwirkung einer Polykondensation unterworfen werden und
(C) eines Verfahrens, bei dem p-Hydroxybenzoesäure und Diarylcarbonat oder Hydrochinon in Verbindung mit den beiden genannten Verbindungen
einem Reaktionsprodukt aus der direkten Veresterung der genannten aromatischen Dicarbonsäure
und Hydrochinon einverleibt und das erhaltene Gemisch in geschmolzenem Zusiand unter Wärmeeinwirkung einer Polykondensation unterworfen
werden.
Bei der Durchführung der Verfahrensweisen (A) und
(B) hat es sich als vorieiihaii erwiesen, die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten entsprechend der folgenden Gleichung (III) einzustellen:
(III)
Z die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten in Anzahl Molen und
und ρ die Anzahl Mole an in dem fertigen aromatischen
Polyestercarbonat gewünschten wiederkehrenden Einheiten (a), (b) und (c).
Es sei darauf hingewiesen, daß hierbei bei der als Ausgangsmaterial zur Einführung der wiederkehrenden
Einheiten (a) dienenden Verbindung der allgemeinen Formel (1) im Falle von p-Hydroxybenzoesäuren mit
einem einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen als Rest R2 der Wert Z auf der Basis /=0, und bei der zur Einführung der
wiederkehrenden Einheiten (d) bildenden Verbindung der allgemeinen Formel (4) im Falle aromatischer
Dicarbonsäuren mit einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffresten mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen als
Reste R7 und R8 der Wert für Z auf der Basis p=0
berechnet wird.
Vorzugsweise sollten die Diarylcarbonate entsprechend der folgenden Gleichung (IV) zum Einsatz
gelangen:
1,05(l
2p) (IV)
Z die Ausgangsmenge an Diarylcarbonaten in Anzahl Molen und
und ρ die Anzahl Mole an in dem fertigen aromatischen
Polyestercarbonat gewünschten wiederkehrenden Einheiten (a), (b) und (d).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Herstellung aromatischer
Polyestercarbonate werden als Verbindungen der allgemeinen Formel (3) 1,4-Dialkanoyloxybenzole zum
Einsatz gebracht Hierbei handelt es sich um ein
(D) Verfahren, bei welchem ein Diarylcarbonat und
Diarylester einer aromatischen Dicarbonsäure dem Reaktionsprodukt aus der Umsetzung von p-Hydroxybenzoesäure mit einem 1,4-DiaIkanoyloxybenzol einverleibt und das erhaltene Gemisch dann
in geschmolzenem Zustand unter Wärmeeinwirkung einer Polykondensation unterworfen werden.
Die geschilderten Verfahrensweisen zur erfindungsgemäßen Herstellung aromatischer Polyestercarbonate
ähneln denjenigen Verfahrensweisen, bei denen die Reaktionsteilnehmer unter Wärmeeinwirkung einer
Polykondensation unterworfen werden. Erfindungsgemäß hat es sich jedoch auch gezeigt, daß man bei der
Durchführung der geschilderten Verfahrensweisen qualitativ gleichwertige aromatische Polyestercarbonate wie bei der Polykondensationsreaktion erhält, und
ίο zwar auch dann, wenn man anstelle von Diarylcarbonaten der allgemeinen Formel (2) Phosgen zum Einsatz
bringt. In diesem Falle läßt sich die Umsetzung vorzugsweise nach bereits bekannten Verfahrensweisen, bei denen p-Hydroxybenzoesäure, Hydrochinon
und Phosgen sowie gegebenenfalls eine aromatische Dicarbonsäure in Gegenwart einer alkalischen Lösung
einer Polykondensation unterworfen werden, durchführen.
Erfindungsgemäß wurde auch ein bevorzugtes Ver
fahren zur Gewinnung aromatischer Polyestercarbona
te relativ hoher Eigenviskosität entwickelt Hierbei wird zunächst ein Polykondensat einer Eigenviskosität von
mindestens 0,3 hergestellt Dann wird das erhaltene Polykondensat in fester Phase unter Wärmeeinwirkung
so lange weiterpolykondensiert, bis es eine Eigenviskosität von 0,5 oder darüber erhält.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Oxybenzoylmischpolyestercarbonate besitzen
infolge ihres Gehalts an Carbonathindungen hervorra
gende Formgebungseigenschaften. Gleichzeitig bilden
sie eine anisotrope Schmelze, weswegen cus aufgeschmolzenen Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten gemäß der Erfindung durch Formgebung aus der
Schmelze, z. B. durch Schmelzspinnen, Formlinge, wie
Fasern oder Filme, hergestellt werden können. Die
hierbei erhaltenen Formlinge weisen eine erhöhte Molekülorientierung infolge Zugreckung bei aer Formgebung aus der Schmelze, d. h. beim Übergang aus dem
geschmolzenen Zustand in einen verfestigten Zustand,
auf. Aufgrund dieser erhöhten Molekülorientierung
lassen sich aus Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten gemäß der Erfindung folglich Formlinge hervorragenden Young-Moduls oder hervorragender mechanischer
Festigkeit herstellen.
Die bei der erfindungsgemäßen Verwendung erhältlichen Fasern, Fäden und Filme besitzen in charakteristischer Weise einen besonders guten Young-Modul.
Aufgrund dessen können derartige Formlinge in höchst vorteilhafter Weise als Materialien und/oder Hilfsmittel
auf Anwendungsgebieten, auf denen ein derart hoher Young-Modul besonders benötigt wird, beispielsweise
bei der Herstellung von Reifencords, elektrisch isolierenden Materialien und sonstigen Gegenständen,
zum Einsatz gelangen.
Die Formgebung der erfindungsgemäß hergestellten Oxybenzoylmischpolyestercarbonate besteht in einem
Ausformen aus der Schmelze, z. B. einem Schmelzspinnen oder einer Filmherstellung (aus der Schmelze), und
einer erforderlichenfalls nachgeschalteten Wärmebe
handlung.
Das Ausformen aus der Schmelze erfolgt, indem
zunächst das jeweilige Oxybenzoylmischpolyestercarbonat durch Erwärmen auf eine Temperatur, die 100C
oder mehr, vorzugsweise 15 bis 400C, über der
Fließtemperatur des Polykondensats liegt, aufgeschmolzen und dann das polymere Material durch eine
geeignete Formdüse extrudiert wird.
Die Fließtemperatur des jeweiligen Oxybenzoyl-
mischpolyestercarbonats gemäß dir Erfindung hängt
selbstverständlich von seiner Zusammensetzung ab. Die Schmelzgebungstemperat·;;· der Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
gemäß der Erfindung liegt jedoch in der Regel in einem Bereich von 250 bis 380° C. Es hat sich
gezeigt, daß Oxybenzoylmischpolyestercarbonate mit einer Formgebungstemperatur aus der Schmelze von
280 bis 33O0C einschlägigen Anforderungen an die Aasformbarkeit genügen. Solche Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
lassen sich auch zu Formungen akzeptabler physikalischer Eigenschaften verarbeiten.
Nachdem die anisotrope Schmelze durch die Formgebungsdüse extrudiert worden ist, wird der hierbei
gebildete Formling nach seiner Verfestigung auf eine Aufwickelrolle aufgewickelt. Bevor jedoch das aromatische
Polyestercarbonat aus seinem aufgeschmolzenen Zustand in einen verfestigten Zustand übergeht, wird
das noch aufgeschmolzene Material einer geeigneten Reckung oder Dehnung unterworfen. Diese Dehnung
zum Zeitpunkt der Formgebung aus der Schmelze ist definiert als Verhältnis der Geschwindigkeit des
Formiings (d. h. der Faser, des Fadens oder des Films) zum Zeitpunkt des Aufwickeins zur Geschwindigkeit
der die Formgebungsdüse passierenden Schmelze. Bei Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten gemäß der Erfindung
beträgt dieses Verhältnis (im Falle von Fasern oder Fäden) zweckmäßigerweise mehr als 5, vorzugsweise
10 bis 100, und im Falle von Filmen zweckmäßigerweise mehr als 1,1, vorzugsweise 1,5 bis 50.
Die auf das polymere Material zum Zeitpunkt der Formgebung aus der Schmelze ausgeübte Dehnung
beeinflußt in hohem Maße die physikalischen Eigenschaften des jeweils herzustellenden Formiings. Da die
Schmelze des polymeren Materials anisotropisch ist, fördert die Dehnung oder Reckung des polymeren
Materials zum Zeitpunkt der Formgebung aus der Schmelze um so mehr die Molekülorientierung des
jeweiligen Oxybenzoylmischpolyestercarbonats, Hierdurch werden die Eigenschaften des fertigen Formiings
günstig beeinflußt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß der zum Zeitpunkt der Formgebung
aus der Schmelze einer Dehnung oder Reckung unterworfene Formling bessere Eigenschaften erhält als
beispielsweise ein keine anisotrope Schmelze bildendes Polyethylenterephthalat. Aufgrund dieser Eigenschaft
besteht keine Notwendigkeit, daß aus Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten gemäß der Erfindung gefertigte
Formlinge nach ihrer Verfestigung einer Reckung unterworfen werden müssen. In anderen Worten gesagt,
müssen also erfindungsgemäß hergestellte Formlinge nach ihrer Verfestigung nicht immer erneut gereckt
werden, sie besitzen vielmehr infolge der Reckungsorientierung zum Zeitpunkt der Formgebung aus der
Schmelze bereits eine ausreichende Molekülorientierung bzw. Kristallinität.
Die Atmosphäre, in die das jeweilige Oxybenzoylmischpolyestercarbonit
zum Zeitpunkt seiner Formgebung aus der Schmelze extrudiert wird, kann üblicherweise
aus Luft bestehen. Die Atmosphäre braucht nicht aus einer nichtoxidierenden Spezialatmosphäre zu
bestehen. Die durch die Formgebungsdüse extrudierte Schmelze sollte zweckmäßigerweise unter bestimmten
Umständen vor ihrer Verfestigung und vor dem Aufwickeln auf eine Rolle bei geeigneter Temperatur
konditioniert werden. Im Falle von Fasern oder Fäden bedient man sich zu diesem Zweck eines Verfahrens, bei
dem die Temperatur der Atmosphäre im Spinnzylinder oft kräftie erhitzt wird. Im Falle von Filmen bedient man
sich eines Verfahrens, bei dem die Temperatur einer Trommel, mit der die Schmelze zuerst in Berührung
gelangt, erhöht und dann der Film — von Fall zu Fall — abgeschreckt wird.
Vor der Formgebung aus der Schmelze sollte das jeweilige Oxybenzoylmischpolyestercarbonat gemäß
der Erfindung vorzugsweise zunächst bis zu einer geeigneten Teilchengröße pulverisiert und dann in
ausreichendem Maße getrocknet werden, wie dies zur
ίο Behandlung von Polyethylenterephthalat und sonstiger
polymerer Materialien bereits bekannt ist
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Oxybenzoylmischpolyestercarbonate trotz ihrer Carbonatbindung
kein die Formgebung erschwerendes oder den Formling beeinträchtigendes Gas entbinden und
daß die Oxybenzoylmischpolyestercarbonate selbst bei Temperaturen von 300° C oder darüber die daraus
gefertigten Formlinge nicht infolge Zersetzung beeinträchtigen. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die
erfindungsgemäßen Oxybenzoylmischpolyestercarbonate trotz ihres bei vergleichbarer Temperatur im
Vergleich zu den bekannten Oxybenzoylmischpolyestern relativ hohen Polykondensationsgrades (Eigenviskosität
von 0,5 und darüber) in der Regel beim Aufschmelzen eine niedrige Viskosität, akzeptable
Fließeigenschaften und hervorragende Formgebungseigenschaften besitzen.
Folglich besitzen also die erfindungsgemäßen Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
einen für Formlinge
jo erforderlichen hohen Polykondensationsgrad, so daß
Versuche zur Erhöhung des Polykondensationsgrades durch Wärmebehandlung nach der Formgebung aus der
Schmelze, wie dies bei den bekannten Oxybenzoylmischpolyestern erforderlich ist, und zur Verbesserung
j5 ihrer mechanischen Festigkeit auf der Basis des erhöhten Polykondensationsgrades nicht immer durchgeführt
werden müssen. Auch bei Formgebungsverfahren aus der Schmelze unter Verwendung von Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten
gemäß der Erfindung
4n wird zur Verbesserung der verschiedensten Eigenschaften
des jeweiligen Formiings vorzugsweise eine Wärmebehandlung nachgeschaltet.
Allgemein gesprochen wird die Wärmebehandlung in entspanntem Zustand durchgeführt. Es hat sich gezeigt,
daß Formlinge aus erfindungsgemäßen Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten
auch nach der Wärmebehandlung im wesentlichen keine Verkürzung, vielmehr sogar eine gewisse Verlängerung erfahren.
Obwohl die bevorzugte Temperatur für die Wärmeso behandlung von der Zusammensetzung des jeweiligen
Oxybenzoylmischpolyestercarbonats abhängt, liegt sie in der Regel unter der Fließtemperatur des polymeren
Materials, insbesondere im Bereich von 200 bis 380° C. Eine derartige Wärmebehandlung muß nicht bei
konstanter Temperatur durchgeführt werden. Während der Wärmebehandlung kann vielmehr von Fall zu Fall
die Temperatur von einer relativ niedrigen Temperatur schrittweise auf eine höhere Temperatur erhöht
werden. Es ist auch möglich, die Temperatur stufenweise von niedriger Temperatur zu höherer Temperatur zu
steigern. Die Dauer der Wärmebehandlung reicht von einigen min bis zu einigen zehn h, so daß die
Atmosphäre, in der die Wärmebehandlung durchgeführt wird, zweckmäßigerweise nicht-oxidierend sein, bei-
b5 spielsweisc aus einem Stickstoffstrom bestehen soll. Die
Wärmebehandlung kann auch unter vermindertem Druck durchgeführt werden.
Vorzugsweise sollte aus Oxybenzoyimischpolyester-
Vorzugsweise sollte aus Oxybenzoyimischpolyester-
030 132/293
carbonaten gemäß der Erfindung mit wiederkehrenden Einheiten (a), (b) und (c) sowie gegebenenfalls (d) in dem
angegebenen Verhältnis gefertigte Fasern oder Fäden einen Young-Modul von allgemein mindestens 19 614,
zweckmäßigerweise mindestens 24 517, vorzugsweise mindestens 29 421 N/mm2 aufweisen.
Aus solchen Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten
gefertigte Filme sollten einen Young-Modul von zweckmäßigerweise mindestens 7845, vorzugsweise
9807 N/mm2, aufweisen.
Wie bereits erwähnt, besitzen die Oxybenzoylmischpolyestercarbonate
gemäß der Erfindung eine Eigenviskosität von zweckmäßigerweise 0,5 und darüber,
vorzugsweise von 1,0 und darüber, einen relativ hohen Polykondensationsgrad (und folglich die vornehmlich
darauf zurückzuführenden günstigen Eigenschaften) sowie trotz ihres hohen Polykondensationsgrades
infolge ihrer relativ niedrigen Viskosität zum Zeitpunkt der Formgebung aus der Schmelze gute Schmelzformgebungseigenschaften.
Folglich eignen sie sich also als Grundlagenmaterial zur Verwendung auf den verschiedensten
industriellen Anwendungsgebieten, auf denen ein besonders hoher Young-Modul und/oder Hitzebeständigkeitseigenschaften
erforderlich sind.
Weiterhin werden die aus solchen Oxybenzoylmischpolyestercarbonaten
geformten Fasern, Fäden und Filme als verschiedenartigste industrielle Materialien in
speziell gestalteten Formungen primärer oder sekundärer Bedeutung zum Einsatz gebracht.
Obwohl aromatische Polyestercarbonate gemäß der Erfindung so, wie sie sind, nach der Polykondensation
einer Formgebung aus der Schmelze unterworfen werden können, läßt sich ihre Stabilität in aufgeschmolzenem
Zustand durch Zusatz üblicher bekannter Stabilisatoren verbessern. Zu diesem Zweck geeignete
Stabilisatoren sind beispielsweise drei- oder fünfwertige Phosphorverbindungen, insbesondere phosphorige Säure,
Phosphorsäure oder Alkyl- oder Arylester der phosphorigen und Phosphorsäure, z. B. Trimethylphosphat,
Triäthylphosphat, Triphenylphosphat und Triphenylphosphat. Diese Stabilisatoren können den PoIyestercarbonaten
zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Polykondensation bis zur Beendigung der
Formgebung des fertigen Polykondensats zugesetzt werden. Polyestercarbonate gemäß der Erfindung
können ferner übliche bekannte Zusätze, beispielsweise Flammhemmittel und Gleitmittel enthalten.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen. Die in den
Beispielen und Vergleichsbeispielen angegebenen Parameter bzw. Werte für bestimmte Eigenschaften werden
wie folgt bestimmt:
(1) Young-Modul, Zähigkeit bzw. Festigkeit
oder Reißlänge und Dehnung
oder Reißlänge und Dehnung
Unter Verwendung eines fadenförmigen Prüflings einer Prüflänge bzw. Spannlänge von 5 cm bzw. eines
filmförnägen Prüflings einer Länge von 2 cm und einer
Breite von 0,5 cm wird mit einer Zuggeschwindigkeit von 100%/min ein Zugtest durchgeführt
Die Bfuchzähigkeit ist als Wert des jeweiligen
Die Bfuchzähigkeit ist als Wert des jeweiligen
Prüflings vor Durchführung des Zugtests hinsichtlich Denierzahl bzw. Querschnitt (mm2) des fadenförmigen
Prüflings bzw. Films angegeben. Die Bruchdehnung ist als prozentuales Verhältnis der Länge des Prüflings vor
Durchführung des Zugtests bezüglich seiner Länge nach
ίο der Dehnung (Länge des Prüflings zum Zeitpunkt des
Reißens, vermindert um die Länge des Prüflings vor Durchführung des Bruchdehnungstests) angegeben. Der
Young-Elastizitätsmodul wird aus einem ansteigenden Teil einer Dehnungskurve des Polykondensats berechnet
Die Maßeinheit derselben entspricht der Maßeinheit der Bruchfestigkeit
(2) Schmelzviskosität
Zur Bestimmung dieses Parameters wird eine Probe
in ein auf eine bestimmte Temperatur erwärmtes Fließfähigkeitstestgerät das eine Formgebungsdüse mit
einem Loch eines Durchmessers von 0,5 mm und einer Länge von. 4 mm aufweist gefüllt Dann wird die Probe
unter einem Druck von 49,05 bar bzw. 294,3 bar durch die Formgebungsdüse extrahiert Während des Extrudierens
wird die Fließgeschwindigkeit des Polykondensats (cmVrnin) gemessen. Die Schmelzviskosität in poise
errechnet sich mit Hilfe der bekannten Gleichung.
JO
(3) Fließtemperatur
Eine Probe wird in ein Fließfähigkeitstestgerät mit einer Formgebungsdüse mit einem Loch eines Durchji
messers von 0,5 mm und einer Länge von 4 mm eingefüllt. Dann wird auf die Probe ein Druck von 98,1
bar einwirken gelassen. In diesem Zustand wird die Temperatur von Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit
von 5°C/min erhöht. Diejenige Temperatur, bei der die Probe durch das Loch der Formgebungsdüse zu
fließen beginnt, stellt die Fließtemperatur (in 0C) der
Probe dar.
(4) Temperatur, bei der die Zersetzung beginnt
Etwa 10 mg einer Probe werden in einen Differentialtemperaturanalysator
gefüllt, worauf die Temperatur (der Probe) unter einem Stickstoffstrom mit einer
Geschwindigkeit von 10°C/min erhöht wird. Diejenige Temperatur, bei der das Gewicht der Probe zu sinken
r)(i beginnt, wird als Temperatur (in 0C), bei der die Probe
sich zu zersetzen beginnt, bezeichnet.
(5) Analyse des Polykondensats hinsichtlich
seiner Zusammensetzung
seiner Zusammensetzung
ii Die Zusammensetzung des Polykondensats ergibt sich aus folgenden Gleichungen:
molprozentualer Gehalt an wiederkehrender Einheit (a) = -.
I + m + η
χ 100
molprozentualer Gehalt an wiederkehrender Einheit (b) =
1 + m + η + ρ
χ 100
molprozentualer Gehall an wiederkehrender Einheil (c) = I + m + η + ρ
molprozentualer Gehalt an wiederkehrender Hinhcit (d) = . ■---χ
100
χ KX)
In den Gleichungen bedeuten Im, n und ρ die Anzahl
Mole an den jeweiligen wiederkehrenden Einheiten (a), (b), (c) und (d) in dem Polykondensat
Erfindungsgemäß wird die Anzahl Mole der wiederkehrenden Einheiten (a), (c) und (d) in dem Polykondensat, d. h. die Parameter /, η und ρ durch Zersetzen des
Polykondensate in Methanol und durch Ermitteln der Anzahl Mole an den Bestandteilen
HO
HO
OCH3
und
OH
CH3O-C-X-C-OCH3
in den Zersetzungsprodukten mit Hilfe der Gaschromatographie bestimmt Die Anzahl Mole m der wiederkehrenden Einheit (b) in dem Polykondensat wird dadurch
ermittelt, indem das Polykondensat zunächst mit einer überschüssigen Menge an alkoholischer NaOH hydrolysiert und dann das hydrolysierte Produkt mit Schwefelsäure titriert wird. Auf der Grundlage der Titration wird
eine Titrationskurve gezeichnet, aus der dann aus einer Titrationsmenge am Krümmungspunkt in der Nähe
eines pH-Werts von etwa 7 ein Wert (I + m + 2p) abgelesen wird. Hierauf wird die endgültige Anzahl
Mole der wiederkehrenden Einheit (b) mit Hilfe des abgelesenen Wertes (I + m + 2p) und der bereits
vorher durch Gaschromatographie bestimmten Werte / und ρ berechnet. Am Krümmungspunkt in der Nähe
eines pH-Werts von etwa 7 entsteht bei der geschilderten Hydrolyse Na^O3. Dies wird durch ein
anderes Testverfahren, bei dem eine Umwandlung in NaHCO3 erfolgt, verifiziert.
Ein mit einem Rührwerk und einem Einlaß und Auslaß für gasförmigen Stickstoff ausgestattetes Polymerisationsgefäß wird mit gegebenen Mengen p-Hydroxybenzoesäure, Hydrochinon und Diphenylcarbonat
sowie 0,07 Gewichtsteil Zinn(ll)acetat beschickt. Nachdem die Atmosphäre im Reaktionssystem in ausreichendem Maße durch gasförmige Stickstoff ersetzt ist, wird
das Reaktionssystem unter langsamem Strömenlassen von gasförmigem Stickstoff durch das System auf eine
Temperatur von 2500C erhitzt. Nach etwa 60 min wird die Reaktionstemperatur auf 28O0C erhöht. Gleichzeitig
wird innerhalb von etwa 30 min der Druck im Reaktionssystem schrittweise auf etwa 0,666 mbar
erniedrigt. Hierauf wird das Ganze 60 min lang reagieren gelassen.
Das bei der geschilderten Umsetzung gebildete Polykondensat einer Eigenviskosität von etwa 0,8 wird
pulverisiert und dann in fester Phase etwa 300 min lang bei einer Temperatur von 26O0C unter vermindertem
Druck von 0,666 mbar weiter kondensiert. Hierbei erhält man ein Polyestercarbonat eines hohen Polykondensationsgrades.
100 Gewichtsteile des einen hohen Polykondensationsgrad aufweisenden Polykondensats werden 4 h
lang bei einer Temperatur von 160°C getrocknet und
dann mit 0,08 Gewichtsteil Triphenylphosphat gemischt. Die erhaltene Mischung wird durch eine Formgebungsdüse mit einem einzigen dünnen Durchtrittsloch eines
Durchmessers von 03 mm schmelzextrudiert, worauf
der gebildete Faden auf eine Aufwickelrolle oder Haspel aufgewickelt wird. Die eingesetzten Mengen an
den einzelnen Reaktionsteilnehmern, die Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Polykondensats sowie die Schmelzspinnbedingungen, unter denen das Polykondensat extrudiert wird,
sowie die Eigenschaften des erhaltenen fertigen Formlings finden sich in den später folgenden Tabellen I
und II.
is vorgegebenen Mengen Phenyl-p-hydroxybenzoat Diphenylisophthalat, Hydrochinon und Diphenylcarbonat
in den in Tabelle I angegebenen Mengen sowie 0,07 Gewichtsteil Zinn(II)acetat beschickt Nachdem die
Atmosphäre im Reaktionssystem in ausreichendem
MaOe durch gasförmigen Stickstoff ersetzt worden ist.
wird das Reaktionssystem unter stoßweisem Durchfließenlassen von gasförmigem Stickstoff 60 min lang auf
eine Temperatur von 2800C erhitzt Innerhalb von 30 min wird der Druck im Reaktionssystem nach und nach
auf etwa 0,666 mbar erniedrigt, worauf die Umsetzung weitere 20 min lang ablaufen gelassen wird.
Das bei der geschilderten Umsetzung erhaltene Polykondensat einer Eigenviskosität von etwa 0,4 wird
pulverisiert und dann etwa 300 min lang bei einer
so Temperatur von 25O0C bis 27O0C unter vermindertem
kondensiert Hierbei erhält man ein Polyestercarbonat
eines hohen Polykondensationsgrades.
Polykondensationsgrad aufweisende Polykondensat durch eine Formgebungsdüse mit einem einzigen
dünnen Loch eines Durchmessers von 0,3 mm schmelzextrudiert. Der hierbei gebildete Faden wird auf
eine Haspel aufgewickelt Die jeweils eingesetzten
Mengen an den Reaktionsteilnehmern, die Zusammensetzung und die physikalischen Eigenschaften des
gebildeten Pclykondensats, die beim Schmelzspinnen des Polykondensats eingehaltenen Bedingungen und die
Eigenschaften des erhaltenen Formlings finden sich in
den später folgenden Tabellen I und II.
Das Reaktionsgefäß des Beispiels 1 wird mit vorgegebenen Mengen ρ-Hydroxybenzoesäure, Hydro-
5(1 chinon und Diphenylcarbonat in den in Tabelle I
angegebenen Mengen sowie ferner 0,35 Gewichtsteil Zinn(H)acetat beschickt. Nachdem die Atmosphäre im
Reaktionsgefäß in ausreichendem Maße durch gasförmigen Stickstoff ersetzt worden ist, wird das System
>5 unter langsamem Durchfließenlassen von gasförmigem Stickstoff auf eine Temperatur von 25O0C erhitzt. Nach
etwa 90 min wird die Reaktionstemperatur auf 2800C erhöht. Gleichzeitig wird der Druck im Reaktionssystem innerhalb von etwa 45 min nach und nach auf etwa
bo 0,666 mbar erniedrigt. Hierauf wird die Umsetzung
weitere 30 min lang ablaufen gelassen. Die Eigenviskosität des bei der geschilderten Umsetzung erhaltenen
Polykondensats beträgt 0,32. Das erhaltene Polykondensat wird pulverisiert und in fester Phase 300 min lang
h5 bei einer Temperatur von 26O0C unter einem verminderten Druck von 0,399 mbar weiter kondensiert, wobei
ein Polyestercarbonat eines hohen Polykondensationsgrades erhalten wird.
Hierauf wird das einen hohen Polykondensationsgrad aufweisende Polyestercarbonat getrocknet, bei einer
Temperatur von 2800C aufgeschmolzen und aus der Schmelze durch ein T-förmiges Werkzeug einer
Schlitzbreite von 0,3 mm auf eine auf 1000C erwärmte
und mit einer Geschwindigkeit von 10 m/min umlaufende Trommel extrudiert. Hierbei erhält man einen Film
einer Dicke von etwa 100 μπι. Die Formgebungsbedingungen und die Testergebnisse finden sich in Jen später
folgenden Tabellen I und II.
Der in der geschilderten Weise hergestellte Film wird
unter vermindertem Druck von 0,666 mbar 360 min lang bei einer Temperatur von 2800C wärmebehandelt.
Hierdurch lassen sich der Young-Modul, die mechanische Festigkeit und die Dehnung des Films (nach der
Wärmebehandlung) auf 10787 N/mm*, 443,28 N/mm2
bzw. 3% verbessern.
Das Reaktionsgefäß des Beispiels 1 wird mit gegebenen Mengen p-Hydroxybenzoesäure, Diphenylisophthalat, Hydrochinon und Diphenylcarbonat in den
in Tabelle I angegebenen Mengen und ferner mit 0,35 Gewichtsteil Zinn(ll)acetat beschickt, worauf die
Charge unter langsamem Hindurchströmenlassen von gasförmigem Stickstoff auf eine Temperatur von 2500C
erhitzt wird. Nach 60 min wird die Reaktionstemperatur auf 28O0C erhöht. Gleichzeitig wird innerhalb von etwa
60 min der Druck im Reaktionssystem nach und nach auf 0,666 mbar erniedrigt. Nun wird die Umsetzung noch
weitere 10 min lang ablaufen gelassen.
Das bei der geschilderten Umsetzung erhaltene Polykondensat wird pulverisiert und in fester Phase 300
min lang bei einer Temperatur von 26O0C unter einem
verminderten Druck von 0,666 mbar weiter kondensiert, wobei man ein Polyestercarbonat eines hohen Polykondensationsgrads erhält.
Das erhaltene Polykondensat wird in ausreichendem Maße getrocknet und dann in der im Beispiel 6
geschilderten Weise, jedoch mit der Ausnahme, daß die Schmelztemperatur auf 335° C erhöht wird, zu einem
Film verarbeitet. Die Extrusionsbedingungen und die mit diesem Film erhaltenen Testergebnisse finden sich
in den später folgenden Tabellen I und II.
Der in der geschilderten Weise erhaltene Film wird unter vermindertem Druck von 0,666 mbar in der im
Beispiel 6 geschilderten Weise einer Wärmenachbehandlung unterworfen, wobei der Young-Modul, die
mechaniscne Festigkeit und die Dehnung (des Films nach der Wärmebehandlung) auf 11768 N/mm2, 416,8
N/mm2 bzw. 2% verbessert werden.
Ein Polymerisationsgefäß wird mit vorgegebenen Mengen Phenyl-p-hydroxybenzoat, Diphenylisophtha-
lat, Hydrochinon und Diphenylcarbonat in den in
Tabelle I angegebenen Mengen sowie ferner 0,07 Gewichtsteil Zinn(II)acetat beschickt Dann wird in der
in den Beispielen 3 bis 5 geschilderten Weise
f polykondensiert, wobei jedoch die Polykondensationsdauer
für die Polykondensation in der festen Phase auf 540 min verlängert wird- Hierbei erhält man ein
Polyestercarbonat eines hohen Polykondensationsgrades.
iü 130 Gewichtsteile des erhaltenen Polykondensats werden getrocknet, dann zusammen mit 0,08 Gewichtsteil Triphenylphosphit aufgeschmolzen und schließlich
durch eine Formgebungsdüse mit einem einzigen dünnen Loch eines Durchmessers von 03 mm
is extrudiert. Der hierbei gebildete Faden wird auf eine
Haspel aufgewickelt.
Die beim Schmelzspinnen eingehaltenen Bedingungen und die mit dem Faden erhaltenen Testergebnisse
finden sich in den später folgenden Tabellen I und Π.
Vergleichsbeispiele! und 2
Ein Reaktionsgefäß wird mit Pheny!-p-hydroxybenzoat,
Diphenylisophthalat, Hydrochinon und Zinn(ll)acetat in den im Beispiel 1 verwendeten Mengen
beschickt, worauf die gesamte Charge unter einem Strom von gasförmigem Stickstoff 60 min lang auf eine
Temperatur von 280° C erhitzt wird. Danach wird der Druck des Reaktionssystems schrittweise innerhalb von
30 min auf etwa 0,666 mbar erniedrigt. Schließlich wird
jo noch 20 min lang weiter kondensiert.
Das hierbei erhaltene Polykondensat einer Eigenviskosität von etwa 0,4 wird pulverisiert und dann 540 min
bei einer Temperatur von 270° C und bei einem verminderten Druck von 0,666 mbar weiter kondensiert,
jo wobei ein Polyestercarbonat hohen Polykondensationsgrads
erhalten wird. Dieses Polykondensat stellt das Polykondensat des Vergleichsbeispiels 1 dar.
Ein weiteres Polykondensat für das Vergleichsbeispiel 2 erhält man in entsprechender Weise wie beim
Vergleichsbeispiel 1, wobei jedoch die Polykondensationsdauer für die Polykondensation in fester Phase auf
300 min verkürzt wird.
Beide einen hohen Polykondensationsgrad aufweisenden Vergleichspolykondensatarten werden getrocknet,
dann aufgeschmolzen und aus einer Formgebungsdüse mit einem einzigen dünnen Loch eines Durchmessers
von 0,3 mm extrudiert. Der jeweils erhaltene Faden wird auf eine Haspel aufgewickelt.
Die eingesetzten Mengen an den Ausgangsmaterialien, die Zusammensetzung und die physikalischen
Eigenschaften des jeweiligen Polykondensats, die beim Schmelzspinnen der Polykondensate eingehaltenen
Bedingungen sowie die Eigenschaften der aus den einzelnen Polykondensaten erhaltenen Formlinge finden
sich in den folgenden Tabellen I und II.
Ausgangsmaterialien (in Oewichtsteilen)
p-Hydroxybenzoesaure Diarylcarbonat
Hydrochinon
aromatische
Dicarbonsäure
Dicarbonsäure
p-Hydroxy-
benzoesäure
96,6
p-Hydroxybenzoesäure
82.8
Diphenylcarbonat 224,7
Diphenylcarbonat 224,7 Hydrochinon
33,0
33,0
Hydrochinon
44.0
44.0
Fortsetzung
23
24
Ausgangsmaterialien (in Gewirhtsteilen) p-Hydroxybenzoesäure Diarylcarbonat
Hydrochinon
aromatische Dicarbonsäure
3 | Phenyl-p-hydroxy- | (b) (C) | °/o) | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | Diphenyliso- |
benzoat | 24 23 | 23,54 | 33,0 | phthalat | ||
1<*9,8 | 29 28 | 63,6 | ||||
4 | Phenyl-p-hydroxy- | 8 24 | (d) | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | Diphenyliso- |
benzoat | 16 24 | 47,1 | 33,0 | phthalat | ||
149,8 | 18 27 | _ | 31,8 | |||
5 | Phenyl-p-hydroxy- | 24 24 | 16 | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | Diphenyliso- |
benzoat | 8 25 | 8 | 56,2 | 38,5 | phtha'at | |
139,1 | 7 26 | 8 | 31,8 | |||
6 | p-Hydroxy | — | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | ||
benzoesäure | - 24 | 16 | 1123,5 | 165,0 | ||
483,0 | - 29 | 19 | ||||
7 | p-Hydroxy | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | Diphenyliso- | ||
benzoesäure | 25 | 898,8 | 165,0 | phthalat | ||
483,0 | 30 | 318,0 | ||||
8 | Phenyl-p-hydroxy- | Diphenylcarbonat | Hydrochinon | Diphenyliso- | ||
benzoat | 23,5 | 38,5 | phthalat | |||
139,1 | 79,5 | |||||
Phenyl-p-hydroxy- | — | Hydrochinon | Diphenyliso- | |||
benzoat | 33,0 | phthalat | ||||
149,8 | 95,4 | |||||
Phenyl-p-hydroxy- | _ | Hydrochinon | Diphenyliso- | |||
benzoat | 44.0 | phthalat | ||||
128,4 | 127,2 | |||||
[Fortsetzung) | ||||||
Polyester | ||||||
wiederkehrende Einheit (Mol- | Eigenvis- Fließtem- | Schmelzviskosität | Beginn der Zer | |||
kosität peratur | setzung bei einei | |||||
Temperatur von | ||||||
W | (dl/g) (0C) | (Ns/m2) | ("C) | |||
53 | UO 270 | bei 3000C 25 | 360 | |||
43 | 1,21 280 | bei 310°C 29 | 350 | |||
52 | 1,25 300 | bei 3300C 38 | 360 | |||
52 | 1,18 270 | bei 330° C 34 | — | |||
47 | 1,28 265 | bei 295° C 32 | — | |||
Vergl.-Beispiel | 52 | U9 270 | bei 290° C 30 | 370 | ||
1 | 51 | 138 300 | bei 335° C 42 | — | ||
48 | 2,05 300 | bei 3300C 900 | — | |||
2 | 51 | 2,05 350 | bei 390° C 1100 | — | ||
41 | 1,23 320 | bei 3600C 80 | ||||
Tabelle 1 | | ||||||
Beispiel | ||||||
1 | ||||||
2 | ||||||
3 | ||||||
4 | ||||||
5 | ||||||
6 | ||||||
7 | ||||||
8 | ||||||
VgL-Beisp. | ||||||
1 | ||||||
2 | ||||||
Beispiel | Formgebungsbedingungen | Aufwickelge | Wärmebehandlungsbedingungen | Dauer |
Gestalt Formgebungs | schwindigkeit | Temperatur Druck | ||
temperatur | (m/min) | (min) | ||
CC) | ("C) (mbar) | |||
1 | Faser | 300 | 100 |
2 | Faser | 310 | 100 |
3 | Faser | 330 | 100 |
25 | 27 | Formgebungsbedingungen | Formgebungs | 04315 | 26 | Druck | Dauer | |
Gestalt | temperatur | |||||||
Fortsetzung | ("Q | Wärmebehandlungsbedingungen | (mbar) | (min) | ||||
Beispiel | 300 | Temperatur | ||||||
Faser | 295 | Aufwickelge | — | — | ||||
Faser | 290 | schwindigkeit | (0C) | 0,666 | 360 | |||
Film | 335 | (m/min) | 0,666 | 360 | ||||
4 | Film | 330 | 100 | — | — | — | ||
5 | Faser | 100 | 280 | |||||
6 | 390 | 10 | 280 | — | — | |||
7 | Faser | 360 | 10 | - | ||||
8 | Faser | 50 | ||||||
VergL-Beisp. | — | |||||||
1 | 30 | |||||||
1 | 36 | |||||||
Tabelle II (Fortsetzung)
Physikalische Eigenschaften der Formlinge vor der Wärmebehandlung
Faser-Denier-Zahl
(de)
(de)
Filmdicke
(mm)
(mm)
Young-Modul (N/mm*)
Festigkeit
(g/de)
(g/de)
Dehnung
20 | — | 42 170 | 6,2 | Beispiel 10 | 2 |
20 | — | 31382 | 6,0 | 2 | |
20 | — | 42 170 | 6,5 | 2 | |
20 | — | 41 189 | 6,8 | 2 | |
20 | 27 459 | 6,5 | 2 | ||
_ | 0,1 | 8 649 | 354,14 (N/mm2) | 2 | |
— | 0,1 | 8 826 | 318,82 (N/mm2) | 2 | |
50 | — | 37 070 | 10,2 | 3 | |
130 | — | 22 556 | 4,3 | 2 | |
40 | 18 633 | 4,9 | 3 | ||
Beispiel 9 |
64,5 Gewichtsteile Diphenyläther-4,4'-dicarbonsäure und 55,0 Gewichtsteile Hydrochinon werden in
Gegenwart von 0,07 Gewichtsteil Zinn(ll)acetat 6 h lang bei einer Temperatur von 3000C unter Normaldruck
und in einem Stickstoffstrom einer direkten Veresterungsreaktion unterworfen.
Das erhaltene Veresterungsprodukt wird mit 75,9 Gewichtsteilen p-Hydroxybenzoesäure und 119,6 Gewichtsteilen
Ditolylcarbonat versetzt, worauf die erhaltene Charge 1 h lang in einem Stickstoffstrom auf
eine Temperatur von 2500C erhitzt wird. Dann wird die Reaktionstemperatur auf 320° C erhöht Gleichzeitig
wird innerhalb von etwa 60 min der Druck des Reaktionssystems schrittweise auf 0,666 mbar erniedrigt,
worauf die Umsetzung noch weiter fortgesetzt wird. Hierbei erhält man ein Polykondensat einer
Eigenviskosität von 1,05.
Das Polykondensat besteht aus 36 Mol-% p-Hydroxybenzoesäureanteil
— wiederkehrende Einheit (a) —, 14 Mol-% Carbonatanteil — wiederkehrende Einheit
(b) —. 32 Mol-% Hydrochinonanteil — wiederkehrende Einheit (c) — und 13 Mol-% DiphenyIäther-4,4'-dicarbonsäureanteil
— wiederkehrende Einheit (d) —.
Das erhaltene Polykondensat wird pulverisiert und getrocknet und dann in der im Beispiel 1 geschilderten
Weise schmelzgesponnen. Die hierbei erhaltenen Fasern bzw. Fäden besitzen hervorragende Eigenschaften
und lassen sich ohne irgendwelche Schwierigkeiten herstellen.
102,1 Gewichtsteile p-Hydroxybenzoesäure, 58,2 Gewichtsteile 1,4-Diacetoxybenzol und 0,10 Gewichtsteil Bleioxid werden 8 h lang bei einer Temperatur von
2000C unter normalem Druck in einem HCl-Gasstrom
erhitzt.
Das erhaltene Reaktionsprodukt wird mit 107,6 Gewichtsteilen Di-(p-tert-butylphenyl)carbonat und
33,2 Gewichtsteilen Diphenyl-5-methylisophthaIat versetzt
Dann wird die erhaltene Charge weiter in der Schmelze in der im Beispiel 9 geschilderten Weise und
dann in fester Phase polykondensiert Hierbei erhält man ein Polykondensat einer Eigenviskosität von 0,80,
das aus 57 Mol-% p-Hydroxybenzoesäureanteil — wiederkehrende Einheit (a) —, 13 Mol-% Carbonatanteil
— wiederkehrende Einheit (b) —, 21 Mol-% Hydrochinonanteil — wiederkehrende Einheit (c) —
und 9 Mol-% 5-Methylisophthalsäureanteil — wiederkehrende
Einheit (d) — besteht
Versuchsbericht
Versuch A (entsprechend Beispiel 19
der DE-OS 14 20 475)
der DE-OS 14 20 475)
300 ml einer 10 gew.-%igen Lösung von p-Hydroxybenzoesäure in Pyridin und 700 ml einer 10 gew.-%igen
Lösung von 2£-(4,4'-Dihydroxydiphenyl)propan in Pyridin werden miteinander vermischt worauf durch das
erhaltene Lösungsgemisch etwa 4 h lang bei einer Temperatur von 25°—35°C Phosgen in einer Ge-
28
:. schwindigkeit von etwa 0,325 g/min perlen gelassen
f
wird. Die hierbei erhaltene viskose Lösung wird in
ί wäßriges Methanol eingetragen, worauf das hierbei
ί ausgefallene Polymerisat abgetrennt, dreimal mit
j Methanol gewaschen und schließlich getrocknet wird.
[■■' stimmt bei einer Temperatur von 30° C in Dioxan, von
j 0,75.
\i.
Das Polymerisat wird durch eine Formdüse mit einem
einzigen kleinen Loch eines Durchmessers von 0,3 mm schmelzextrudiert, worauf das Extrudat auf ein Aufnahmerad aufgewickelt wird.
Die Eigenschaften des erhaltenen Polymerisats, die
Tabeiie i
Spinnbedingungen des Polymerisats und die Eigenschaft des erhaltenen Formlings finden sich in der folgenden
Tabelle I.
Versuch B (nicht erfindungsgemäO, da Gleichung
0,8 ä//(7 + m + pj ä 0,5 nicht erfüllt ist)
Das vorstehende Beispiel 3 wird wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Mengen an Phenyl-p-hydroxybenzoat, Diphenylisophthaiat, Hydrochinon und Diphenylcarbonat entsprechend der später folgenden
Tabelle II gewählt werden. Die erhaltenen Ergebnisse sowie das Ergebnis des vorstehenden Beispiels 3 finden
sich in den folgenden Tabellen II und HI.
Anisotropie
des aufgeschmolzenen
Polymerisats*)
Formgebungstemperatur
Aufnahmegeschwin digkeit
(m/min)
Dehnung
Faser-Denier
(de)
Young's-Modul
(N/mm2)
Festigkeit
(g/de)
Versuch A
nein
280
70 24
2451
203
*) Die Anisotropie des aufgeschmolzenen Polymerisats wird mittels eines einen gekreuzten optischen Polarisator und eine
Heizeinrichtung aufweisenden Mikroskops ermittelt Die Farbe des nicht anisotropen aufgeschmolzenen Polymerisats zeigt sich
nicht, während die Farbe des anisotropen aufgeschmolzenen Polymerisats nicht verschwindet
(die Zahlen stehen für Gewichtsmengen)
p-Hydroxy- Diary!- Hydro- aromatische
benzoe- carbonate chinon Dicarbonsäuren säuren
gebundene Einheiten in Mol-%
Eigenvisko
sität
FlieB-temp.
Schmelzviskosi tät
(a) (b) (C) (d) (dl/g) ("C) (Ns/m*)
Temperatur, bei der die Zersetzung beginnt (C)
such B p-hydroxy- carbonat
benzoat 67,41
107,0
Bei- Phenyl- Diphenylspiel 3 p-hydroxy- carbonat
benzoat 23,54
149,8
Hydro- Diphenylchinon isophthalat 55,0 63,6
21 34 13 1,35 255
Hydro- Diphenyl- 52 chinon isophthalat 33,0 63,6 16 1,25 300
bei
280° C 30
bei
330° C 38
330
360
Konfig!.- Form- Aufwickelration gebungs- geschwintemperatur digkeit
(°C) (m/min)
Physikalische Eigenschaften des erhaltenen Formlings vor der Wärmebehandlung
(mm)
(N/mm*) (g/de)
Versuch B
Beispiel 3
Faser
Faser
280
330
330
100
100
100
556
42170
5,0 6,5
Der Vergleichsversuch zeigt klar und deutlich, daß der Mischpolyester gemäß Beispiel 19 der DE-OS 14 20 475
einen weit geringeren Young-Modul aufweist als die erfindungsgemäß erhältlichen Polyestercarbonate. Auch die
Schmelz-Spinn-Eigenschaften letzterer sind weit besser.
Claims (4)
1. Aromatische Polyestercarbonate, die praktisch
lineare Struktur sowie eine Eigenviskosität von 0,5 und darüber aufweisen und aus miteinander
verbundenen Einheiten der allgemeinen Formeln:
worin X für einen zweiwertigen animalischen Rest
steht und die Reste
und X
in den allgemeinen Formeln (a), (c) und (d) über Esterbindungen und Carbonatbindungen aneinander
gebunden sind, bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheiten der angegebenen
Formeln miteinander entsprechend den folgenden Gleichungen verbunden sind:
0,8 S //(/ -f- m + p) ä 0,5
0,5 ä m/(l + m + p) S 0,01
0,5 > p/U + m + p) 5r 0
1,1 2 n/(m + p) 5: 0,9
2. Verfahren zur Herstellung aromatischer Polyestercarbonate
nach Anspruch 1 durch Polykondensation von
(a) einer p-Hydroxybenzoesäure oder ihrem Derivatderallgemeinen
Formel:
R1O
COOR,
(I)
worin Ri ein Wasserstoffatom oder einen
kurzkettigen Alkanoylrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen und Rj ein Wasserstoffatom oder
einen einwertigen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
bedeutet
(b) einem Diarylcarbonat der allgemeinen Formel:
(b) einem Diarylcarbonat der allgemeinen Formel:
(c) Hydrochinon bzw. dessen Derivat der allgemeinen Formel:
ORn
worin Rs und Re, die gleich oder verschieden
sind, Wasserstoffatome oder kurzkettige Alkanoylreste mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen
darstellen, sowie gegebenenfalls
(d) einer aromatischen Dicarbonsäure oder deren Derivat der allgemeinen Formel:
(d) einer aromatischen Dicarbonsäure oder deren Derivat der allgemeinen Formel:
R7-O-C-X C-- O- R8
worin R7 und Rs, die gleich oder verschieden
sind, für Wasserstoffatome oder einwertige aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis
12 Kohlenstoffatomen stehen und X einen zweiwertigen aromatischen Rest darstellt, in
der Wärme,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Ausgangsstoffe in derartigen Mengenverhältnissen eingesetzt werden,
daß in der resultierenden Strukturformel
(a)
(b) -C-(C) -O
O
O
(d)
( X
die Struklurcinheiten in folgenden Verhältnissen zueinander stehen:
0,S ?. 1/(1 ( m 1 p)
> 0,5
0,5 > m/U f m ) p) '-f. 0,01
0,5 > p/U t m I /))>()
1,1 ■ n/(iH I p) > 0,9.
1,1 ■ n/(iH I p) > 0,9.
3. Verfahren ρ ich Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polykondensation zunächst in der Schmelze und dann in fester Phase durchführt.
4. Verwendung von Polyestcrcarbonatcn nach Anspruch 1 zur Herstellung von Fasern, Fäden oder
Filmen.
R1 O C O R4
(2)
worin R1 und R4, die gleich oder verschieden
sind, für einwertige aromatische Kohlenwasser Stoffreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
stehen, und
Die Erfindung betrifft aromatische Polyestercarbonate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
Verwendung zur Herstellung von Fasern, Fäden und Filmen. Insbesondere betrifft die Erfindung Oxybcn-
» uiitpr F-'nrm«nhii
e> — · — e> — ""
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