DE2758759C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol
und Cyclohexanon gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
Aus den GB-PS 9 96 791 und 9 96 792 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Cyclohexanol und Cyclohexanon durch Oxidation von
Cyclohexan in der flüssigen Phase in Gegenwart einer Borverbindung
mit einem Gas, das molekularen Sauerstoff enthält, bekannt.
Aus der GB-PS 12 07 680 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Cyclohexanol und Cyclohexanon bekannt, bei dem Cyclohexan in
der flüssigen Phase in Gegenwart einer Borverbindung mit einem
Gas, das molekularen Sauerstoff enthält, teilweise oxidiert
wird, hierbei entstehende Hydroperoxide wie z. B. Cyclohexylhydroperoxid
durch Hitzebehandlung des Oxidationsprodukts bei
einer Temperatur zwischen 125 und 200°C zersetzt werden und anschließend
der entstandene Borsäureester von Cyclohexanol hydrolysiert
wird.
Aus der US-PS 39 27 105 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung einer Mischung von Cyclohexanol und Cyclohexanon
bekannt, bei dem Cyclohexan in der flüssigen Phase mit molekularem
Sauerstoff oxidiert und anschließend die flüssige Phase
in Gegenwart einer Chromverbindung unter Zersetzung des Hydroperoxids
erhitzt wird. Dieses bekannte Verfahren kann allgemein
auf Cycloalkan-Oxidationsprodukte, die Hydroperoxide enthalten,
Anwendung finden, jedoch wird darauf hingewiesen, daß
Oxidationsprodukte, die durch Oxidationsverfahren mit Luft ohne
Anwendung von Katalysatoren erhalten werden, relativ wenig
Hydroperoxide enthalten, weshalb solche Oxidationsverfahren im
allgemeinen bevorzugt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 bereitzustellen, bei dem eine verbesserte
Ausbeute und Reinheit des zu Adipinsäure oxidierbaren
Materials im Rohprodukt des Verfahrens erzielt werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im kennzeichnenden
Teil von Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Das Gas, das molekularen Sauerstoff enthält, kann Sauerstoff
sein, jedoch wird ein Gemisch von Sauerstoff mit einem Inertgas
wie z. B. Stickstoff bevorzugt. Ein besonders geeignetes
Gasgemisch ist Luft, jedoch können auch Gemische von Luft mit
Sauerstoff oder Stickstoff, d. h. Gemische, die einen höheren
oder niedrigeren Sauerstoffgehalt als Luft haben, eingesetzt
werden.
Als Borverbindung werden vorzugsweise Metaborsäure oder
dehydratisierte Formen von Orthoborsäure eingesetzt, jedoch
können Boroxid, Tetraborsäure oder Borsäureester wie Cyclohexylmetaborat
oder Methyl- oder Ethylborat verwendet werden. Die Borverbindung
wird im allgemeinen in einer Menge von mindestens
1 mol der Borverbindung (als Metaborsäure ausgedrückt) pro 6 mol
des zu oxidierenden Cyclohexans eingesetzt. Der Umwandlungsgrad des
Cyclohexans liegt im allgemeinen zwischen 4% und 25%.
Die Oxidationstemperatur liegt im allgemeinen zwischen
140 und 180°C, vorzugsweise zwischen 160 und 170°C, und
der Druck reicht mindestens dazu aus, das Cyclohexan im wesentlichen
in der flüssigen Phase zu halten, wobei mit Drücken von bis
etwa 50 bar gerechnet wird. Während der Oxidationsreaktion
bildet sich Wasser, und es ist erwünscht, das Wasser, während
es gebildet wird, durch Abdestillieren, ggf. zusammen mit etwas
Cyclohexan, zu entfernen, während die Oxidation fortläuft, um
die Entstehung höherer Hydrate der Borsäure zu verhindern. Um
die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, wird in der
GB-PS 9 96 791 für den Partialdruck, den das
Wasser über dem Reaktionsgemisch hat, ein maximaler Wert vorgeschrieben.
Das bei der Oxidationsreaktion erhaltene Oxidationsprodukt besteht, abgesehen
von nicht umgewandeltem Cyclohexan, in der Hauptsache aus
Borsäureestern von Cyclohexan. Das Oxidationsprodukt enthält auch kleine
Mengen von Cyclohexanon (bis zu etwa 10% des umgewandelten
Cyclohexans) und von Cyclohexylhydroperoxid (bis zu 20% oder
mehr des umgewandelten Cyclohexans) sowie kleine Mengen von
Nebenprodukten. Geeigneterweise wird dann ein Teil des Cyclohexans,
vorzugsweise in einer Entspannungskolonne, entfernt, und
wird gleichzeitig der Druck vermindert, bis er in der Nähe des
Atmosphärendrucks liegt. Dann wird das Oxidationsprodukt mit
Wasser behandelt, um die Borsäureester unter Bildung von
Cyclohexanol und Borsäure zu hydrolysieren, wobei man wiederum
nach einem an sich bekannten Verfahren vorgeht. Die Behandlung
mit Wasser wird bei Temperaturen oberhalb von etwa 50°C durchgeführt, und
es ergeben sich ein organischer Rückstand, der Cyclohexan, Cyclohexanol,
Cyclohexanon und Cyclohexylhydroperoxid enthält, und
ein wäßriger Anteil, der von dem organischen Rückstand
abgetrennt wird. Der wäßrige Anteil besteht
aus einer Lösung oder Suspension von
Borsäure und enthält auch wasserlösliche Nebenprodukte.
Die Borsäure kann nach einer geeigneten Behandlung zu
der Oxidationsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
zurückgeführt werden. Eine solche Behandlung kann
eine Reinigung, durch die der Verunreinigungsgrad vermindert
wird, und eine Dehydratisierung, durch die die Borsäure auf den
für das Oxidationsverfahren erwünschten Hydratationsgrad gebracht
wird, einschließen.
Der organische Rückstand wird dann mit
einer in Cyclohexan löslichen, eine Spaltung des Peroxids verursachenden
Cobalt- oder Chromverbindung behandelt, um das Cyclohexylhydroperoxid
zu spalten.
Chromverbindungen
werden bevorzugt. Die Cobalt- oder Chromverbindungen sollen in Cyclohexan
löslich sein, und Salze von aliphatischen oder cycloaliphatischen
Carbonsäuren, insbesondere von Säuren mit 5 bis 12 C-Atomen,
oder von Mischungen solcher Säuren, werden besonders bevorzugt. Beispiele
für besonders geeignete Salze dieser Art sind Cobalt- oder
Chrom-Naphthenat oder -Caprylat. Die Cobalt- oder Chromverbindung wird
zu dem organischen Rückstand vorzugsweise in Form einer Lösung
in einem Kohlenwasserstoff, z. B. in White Spirit, insbesondere
jedoch in Form einer Lösung in Cyclohexan selbst, hinzugegeben.
Die Menge der Cobalt- oder Chromverbindung, die man geeigneterweise
einsetzt, kann variieren, z. B. von 0,5 ppm bis 50 ppm, insbesondere
von 1 ppm bis 10 ppm (jeweils auf die Masse und auf
die Gesamtmenge des organischen Rückstands bezogen und als
Cobalt bzw. Chrom berechnet), jedoch können auch größere Mengen
eingesetzt werden, und kleinere Mengen können effektiv sein,
wenn die Behandlung verlängert wird. Die Behandlung mit der Cobalt- oder Chromverbindung erfolgt
durch Erhitzen auf Temperaturen im Bereich von im allgemeinen 70 bis
200°C, vorzugsweise von 90 bis 130°C, und man erhitzt über
einen Zeitraum, der z. B. von ein paar Minuten, etwa 5 min, bis
zu mehreren Stunden, etwa 5 h, variieren kann.
Die Behandlung mit der Cobalt- oder Chromverbindung
wird vorzugsweise mit der Entfernung von zumindest
einem Teil des verbleibenden Cyclohexans durch Destillation
kombiniert. So kann z. B. eine Lösung der
Cobalt- oder Chromverbindung in den organischen Rückstand hineingegeben werden,
unmittelbar bevor der organische Rückstand zur fraktionierten
Destillation des überschüssigen Cyclohexans von Cyclohexanol
und Cyclohexanon in eine Destillationsanlage eingefüllt wird.
Eine solche Destillation kann z. B. bei Temperaturen zwischen
100 und 110°C durchgeführt werden. Die Verweilzeit in der
Destillationsanlage reicht im allgemeinen dazu aus, die Spaltung
von praktisch dem gesamten vorhandenen Hydroperoxid herbeizuführen.
Die Destillation des Cyclohexans kann in mehr als einer
Stufe stattfinden, und die endgültige Entfernung des Cyclohexans
kann mittels Dampfdestillation durchgeführt werden. Das
auf diese Weise zurückgewonnene Cyclohexan kann zur
Oxidation zurückgeführt werden. Die Spaltung
des Hydroperoxids führt zur Bildung eines Gemischs von Cyclohexanol
und Cyclohexanon, wobei durch eine Cobaltverbindung ein
höherer Anteil an Cyclohexanol und durch eine Chromverbindung
ein höherer Anteil an Cyclohexanon begünstigt wird.
Nach Entfernung des Cyclohexans durch Destillation kann
das verbleibende Gemisch aus Cyclohexanol und Cyclohexanon
durch Destillation gewonnen werden. Der Rückstand der Destillationsanlage,
der hochsiedende Verunreinigungen und die Cobalt- oder Chromverbindung
enthält, kann verworfen und z. B. durch Verbrennen beseitigt
werden.
In das
erfindungsgemäße Verfahren kann eine Hitzebehandlung
des erhaltenen Oxidationsprodukts bei einer
Temperatur zwischen 125 und 200°C,
wie sie aus der GB-PS 12 07 680 bekannt
ist, einbezogen werden, die man vor der Hydrolyse der Borsäureester
durchführt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem eine
Cobalt- oder Chromverbindung eingesetzt wird, um das Cyclohexylhydroperoxid
zu spalten, wird die Ausbeute an Cyclohexanol und Cyclohexanon,
bezogen auf das im Oxidationsprodukt vorhandene Hydroperoxid
und auch auf das umgewandelte Cyclohexan, erhöht.
Außerdem führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einem Gemisch
von Cyclohexanol und Cyclohexanon, in dem der Anteil an Verunreinigungen
in Form von einbasigen Säuren, insbesondere von
n-Capronsäure, vermindert ist. Bei einer gegebenen Temperatur
erfolgt die Spaltung des Hydroperoxids mit einer Cobalt- oder Chromverbindung
viel schneller, z. B. 25mal schneller, als die thermische
Spaltung, so daß die Spaltung im allgemeinen bei niedrigeren
Temperaturen bewirkt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele näher
erläutert.
Ein Oxidationsprodukt, erhalten durch Oxidieren von
Cyclohexan mit Luft bei 165°C in der Gegenwart von Metaborsäure
mit einer Umwandlung von 5%, durch anschließendes,
rasches Verdampfen eines Teils des Cyclohexans, Behandeln mit
Wasser zur Hydrolyse der Borsäureester von Cyclohexanol und
Abtrennen von Wasser und Borsäure, enthielt 0,82%
Cyclohexylhydroperoxid. Chromcaprylat wurde in Form einer 0,01%igen
Lösung in Cyclohexan hinzugegeben, so daß die Konzentration
des Cr in dem zu behandelnden Oxidationsprodukt 5 ppm oder
10 ppm betrug, und die Spaltungsgeschwindigkeit des Peroxids
wurde bei 100 oder 120°C in Rohren aus nichtrostendem Stahl gemessen,
die mit Phosphat behandelt worden waren, um die Spaltung
des Peroxids durch das Metall des Rohres selbst zu verhindern.
Die Ergebnisse, ausgedrückt durch die Halbwertszeit des Peroxids,
sind in Tabelle 1 angegeben.
Ein Oxidationsprodukt, das durch Oxidieren von Cyclohexan
mit Luft bei 165°C in der Gegenwart von Metaborsäure mit einer
Umwandlung von 5% erhalten worden war, wurde 20 min lang
zwischen 160 und 165°C einer Hitzebehandlung unterzogen, wie
sie aus der GB-PS 12 07 680 bekannt ist, und
ein Teil des Cyclohexans wurde durch schnelles Verdampfen entfernt.
Der Rückstand wurde mit Wasser behandelt, um die Borsäureester
des Cyclohexanols zu hydrolysieren, und Borsäure und Wasser
wurden abgetrennt. Der Gehalt an Cyclohexylhydroperoxid in
dem organischen Rückstand wurde gemessen. Zu dem organischen Rückstand
wurde Chromcaprylat in Cyclohexan (5 ppm, bezogen auf die Gesamtmasse
des organischen Rückstands) hinzugegeben, worauf
der organische Rückstand zwischen 100 und 110°C destilliert
wurde, um Cyclohexan zu entfernen. Das Rohprodukt aus Cyclohexanol
und Cyclohexanon, das man erhalten hatte, wurde analysiert,
um seine Reinheit (die unter Bildung von Adipinsäure
oxidierbare Menge, ausgedrückt in % der theoretischen Menge) sowie
den Gehalt an n-Capronsäure und an Cyclohexylhydroperoxid zu
bestimmen. Das Rohprodukt wurde einem Standard-Destillationsverfahren
unterzogen, und die Ausbeute an destilliertem
Produkt, bezogen auf das umgewandelte Cyclohexan, wurde bestimmt.
Die Ausbeute an destilliertem Gemisch, die dem Cyclohexylhydroperoxid
in dem organischen Rückstand nach der Hydrolyse
zuzuschreiben war, betrug 90% der theoretischen Ausbeute.
Andere Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel 3 war eine Wiederholung von Beispiel 2, jedoch
wurde die Hitzebehandlung ausgelassen. Beim Vergleichsbeispiel 1
wurde Beispiel 2 wiederholt, jedoch wurde keine Chromverbindung
hinzugegeben. In diesem Falle betrug die Ausbeute an destilliertem
Cyclohexanol und Cyclohexanon, die dem Cyclohexylhydroperoxid
in dem organischen Rückstand nach der Hydrolyse zuzuschreiben
war, 85% der theoretischen Ausbeute. Andere Ergebnisse sind
in Tabelle 2 angegeben.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon
durch teilweise Oxidation von Cyclohexan in der flüssigen Phase
in Gegenwart einer Borverbindung mit einem Gas, das molekularen
Sauerstoff enthält, zu einem Oxidationsprodukt, das Cyclohexan,
Borsäureester von Cyclohexanol und Cyclohexylhydroperoxid
enthält, gegebenenfalls Hitzebehandlung des erhaltenen
Oxidationsprodukts bei einer Temperatur zwischen 125 und 200°C,
anschließende Behandlung des Oxidationsprodukts mit Wasser, um
die Borsäureester unter Bildung von Cyclohexanol und Borsäuren
zu hydrolysieren, und Abtrennung des Wassers und der Borsäuren
von dem organischen Rückstand, dadurch gekennzeichnet, daß man
den organischen Rückstand, der Cyclohexylhydroperoxid, Cyclohexanol,
Cyclohexanon und Cyclohexan enthält, mit einer in Cyclohexan
löslichen, eine Spaltung des Peroxids verursachenden
Cobalt- oder Chromverbindung bei 70 bis 200°C behandelt und
das Cyclohexan in an sich bekannter Weise von dem erhaltenen
Cyclohexanol und Cyclohexanon abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Cobalt- oder Chromverbindung in Form einer Lösung in einem
Kohlenwasserstoff zu dem organischen Rückstand hinzugibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung mit der Cobalt- oder Chromverbindung
mit der Entfernung von zumindest einem Teil des verbleibenden
Cyclohexans durch Destillation kombiniert.
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