DE2745076A1 - Massen auf der basis von feuersicherem polyamid - Google Patents
Massen auf der basis von feuersicherem polyamidInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
5 KÖLN 51, OBERLANDER UFER 90
Köln, den 27. September 1977 Nr. 1o9
RHONE-POULENC INDUSTRIES, 22 Avenue Montaigne, 75 Paris 8eme, Frankreich
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Massen auf der Basis von Polyamid, die mit Hilfe von rotem Phosphor
feuersicher gemacht und insbesondere zur Herstellung von Gegenständen für Elektro- oder Elektronikindustrie bestimmt
sind.
Es ist bekannt, daß der Zusatz von rotem Phosphor zu Massen auf der Basis von Polyamid es ermöglicht, einen
erhöhten Grad an feuersicherer Imprägnierung zu erhalten (vergleiche FR-PS 2 218 364). Jedoch führt die Verwendung
von rotem Phosphor zu einem großen Nachteil, das Freisetzen von Phosphorwasserstoff während der Erhitzung
begleitet das Formen des Polymeren. Es ist ferner bekannt, daß man diesen Nachteil dadurch begrenzen kann, indem man
bestimmte Verbindungen einarbeitet, die den Phosphorwasserstoff abbinden, wie Verbindungen der Gruppe MoS „,
PbO2, AgNO3, HgCl3, FeCl3 . 6H3O, CuO oder Aktivkohle
(vergleiche die vorgenannte Patentschrift, aus der ins-
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besondere die Verwendung von Kupferoxid und Aktivkohle bekannt ist).
Ferner wurde vorgeschlagen, das mit diesen Oxiden erhaltene Resultat noch zu verbessern, indem man eine
Umhüllung des roten Phosphors mit Hilfe verschiedener Polymere vornimmt.
Die Verwendung der vorgenannten Produkte und insbesondere von Kupferoxid ermöglicht wirksam ein beträchtliches Reduzieren
des Freisetzens von Phosphorwasserstoff. Jedoch besitzen die Polyamide, die durch roten Phosphor feuersicher
gemacht sind und Kupferoxid enthalten, nur eine geringe Lichtbogendurchschlagsfestigkeit (im Sinne der Norm
NF/C 26 22o), so daß aufgrunddessen ihre Verwendung zur
Herstellung von Gegenständen für die Elektro- oder Elektronikindustrie nicht empfehlenswert ist.
Es wurden nun neue Massen auf der Basis von Polyamiden gefunden, die einerseits ausgezeichnet feuersicher sind, ohne
daß Phosphorwasserstoff bei Temperaturen, denen sie unterworfen werden, freigesetzt wird, und die andererseits zu
Gegenständen führen, die eine erhöhte Lichtbogendurchschlagsfestigkeit besitzen. Diese Massen, die mit Hilfe von rotem
Phosphor feuersicher gemacht sind, sind dadurch gekennzeichnet, daß sie Cadmiumoxid enthalten.Genauer gesagt enthalten
die erfindungsgemäßen Massen neben dem Polyamid in Gewichtsprozent der Masse:
o,2 bis 25 % roten Phosphor,
o,2 bis 2o % Cadmiumoxid.
o,2 bis 2o % Cadmiumoxid.
Erfindungsgemäß kann man verschiedene Polyamidtypen verwenden,
die durch Polykondensation von Diaeiden und Diaminen
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oder durch Homopolykondensation von Aminosäuren oder durch Polymerisation von Lactamen erhalten werden. Als Beispiele
derartiger Polyamide sind insbesondere die Polyhexamethylenadipamide und die Polycaprolactame zu nennen.
Unter rotem Phosphor werden erfindungsgemäß die verschiedenen
gefärbten isomerischen Varianten des Phosphors (rotvioletter oder schwarzer Phosphor) verstanden, die kommerziell
unter der Bezeichnung roter Phosphor erhältlich sind.
Die Menge an rotem Phosphor liegt vorzugsweise zwischen 1 und 1o Gewichtsprozent der Masse. Allgemein ist es wünschenswert,
roten Phosphor in feinverteilter Form, beispielsweise in Form von Teilchen mit einem mittleren Durchmesser,
der 2oou nicht überschreitet, beispielsweise zwischen 1 und 1oo λχ, zu verwenden. Das Cadmiumoxid kann man sowohl in
seiner amorphen als auch in seiner kristallisierten Form verwenden. Welche Form auch verwendet wird, vorzugsweise
nimmt man ein wasserfreies Oxid, um das Freiwerden von Wasser während des Einsetzens zu vermeiden.
Das Cadmiumoxid wird vorzugsweise in Form von Teilchen mit einem mittleren Durchmesser nicht größer als 1oo ii , beispielsweise
zwischen 1 und 1oo .ü , verwendet.
Die erfindungsgemäßen Massen können durch einfache trockene Mischung der verschiedenen Bestandteile hergestellt werden.
Dieses Mischen kann bei normaler Temperatur mit Hilfe einer gewöhnlich verwendeten mechanischen Einrichtung vorgenommen
werden. Die Massen wurden oben durch ihre hauptsächlichen Bestandteile definiert. Sie können jedoch auch im Rahmen der
Erfindung modifiziert werden. So kann man beispielsweise
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den roten Phosphor als solchen verwenden, jedoch auch roten Phosphor, der mit einer Polymerhaut bedeckt ist.
Unter diesen Polymeren sind insbesondere die Phenol- Formol-Vorpolykondensate vom Typ Novola k zu nennen.
Des weiteren können die Massen verschiedene Zusätze besitzen: Sie können Verstärkungs- oder Gelierzusätze wie
Glas- oder Asbestfasern, Mikrokugeln aus Glas, Kaolin, Talkum, Siliziumoxid, Glimmer, Bentonite oder Bentone enthalten.
Von diesen werden gewöhnlich die Glasfasern bevorzugt. Diese Fasern können im allgemeinen einen mittleren
Durchmesser zwischen 1 und Io u und eine Länge zwischen
2 und 6 mm besitzen. ""
Zur Herstellung von Gegenständen mit optimalen mechanischen Eigenschaften ist es vorteilhaft, beschichtete Fasern, beispielsweise
mit Epoxyharzen, Polyesterharzen, Polyurethan oder Vinylpolymeren, zu verwenden.
Wenn die erfindungsgemäßen Massen durch Zusätze, insbesondere durch Glasfasern, verstärkt werden, kann das Verhältnis der
Zusätze zwischen 2o und 5o Gewichtsprozent der Masse variieren,
Ferner können andere Zusätze wie Schmiermittel, Stabilisatoren, Mittel zur Erhöhung der Schlagfestigkeit, Pigmente
oder Farbstoffe, antistatische Mittel, Kristallisationsmittel verwendet werden, die selbst ebenso wie ihre Verwendung
weitgehend in der Literatur beschrieben sind.
CLe erfindungsgemäßen Massen können zu fertigen oder halbfertigen Gegenständen durch Verwendung gewöhnlicher Spritzoder
Extrusionstechnxken dienen. Einer der Vorteile der
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Massen besteht darin, daß die Formung im allgemeinen bei einer Temperatur in der Größenordnung von 2oo bis 32o°C
vor sich geht und nicht von einer Emission von Phosphorwasserstoff in die Atmosphäre begleitet ist. Die erhaltenen
Gegenstände sind feuersicher und führen unter der Einwirkung einer Flamme nicht zur Bildung von Tropfen aus geschmolzenem
Material, die gegebenenfalls entflammen, und weisen eine ausgezeichnete Lichtbogendurchschlagsfestigkeit (gemäß der
Norm NF/C 26 22o) auf. Aus diesem Grunde können die Gegenstände, die in einem sehr weiten Bereich verwendbar sind,
insbesondere gut im Zusammenhang mit elektrischen Einrichtungen verwendet werden (Elektro-, Elektronikindustrie, Elektrohaushaltsgeräte,
Radio, Automobil).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert.
In einen mechanischen Mischer führt man ein:
4375 g einer Mischung auf Basis von Polyhexamethylenadipamid mit einem mittleren Molekulargewicht von 2oooo und
einem Viskositätsindex von 145 (bestimmt nach der Norm
ISO R 3o7) enthaltend 3o Gewichtsprozent Glasfasern,
ISO R 3o7) enthaltend 3o Gewichtsprozent Glasfasern,
1oo g Cadmiumoxid,
525 g roten Phosphor in Form eines Pulvers, das von einem Phenol-Formol-Vorkondensat ummantelt ist. Diese Ummantelung
wurde folgendermaßen bewirkt:
Bei 25 C werden 225o g eines Pulvers aus rotem Phosphor
mit einer mittleren Korngrößenverteilung von 2o bis 3o u mit 15oo g eines pulverförmigen Phenol-Formol-Vorpolykondensats
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mit einem Schmelzpunkt von etwa 80 C und einem Molekulargewicht von 800 gemischt. Die Mischung schüttet man dann
auf Platten, die mit Aluminiumpapier bedeckt sind, in einer Dicke von etwa 1 cm. Dies wird während 3 h bei 13o°C in
einem Wärmeschrank angeordnet. Man erhält Platten, die man in Stücke teilt. Man stellt fest, daß die Bruchränder das
Pulver aus rotem Phosphor beim Reiben nicht freigeben und daß die Phosphorkörner ummantelt sind.
Die Masse, die das Polyamid, das Cadmiumoxid und den ummantelten Phosphor enthält, wird dann in einen Einschneckenextruder
mit einer Schnecke mit einem Durchmesser von 45 mm und einer Länge von 9oo mm eingebracht. Dieser Extruder
ist mit einer zylindrischen Austrittsoffnung mit einem Durchmesser von 3 mm versehen.
Die Temperaturen sind folgende:
25o bis 26o C in dem Einführbereicht,
27o bis 275°C in den Schmelz- und Druckbereichen,
2600C an der Austrittsoffnung.
Der Durchsatz beträgt 15 kg/h.
Die erhaltene Stange wird zerkleinert und unter Abschluß von Feuchtigkeit gelagert.
Man entnimmt Luft mittels eines DRAEGER CH 31 Ιοί-Rohrs
oberhalb der Austrittsoffnung, im Bereich des Fülltrichters und benachbart des Granulators. Man stellt fest, daß der
Gehalt an Phosphorwasserstoff unterhalb von o,1 ppm liegt. Durch Spritzgießen zwischen 27o und 29o°C werden Probekörper
von 127 χ 12,7 χ 1,6 mm hergestellt, die man dem Vertikaltest Underwriters Laboratories UL 94 (wie er in
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der Schrift 9 75o-1 des Bureau de Normalisation des Matieres Plastiques beschrieben ist), um den Grad an Feuerfestigkeit
zu messen. Man erhält die Klassierung 94 VO.
Durch Spritzgießen bei 27o bis 28o°C werden Platten von
1oo χ 1oo χ 3 mm hergestellt. Man schneidet diese Platten
in Probekörper von 5o χ 5o mm, um den Index für die Lichtbogendurchschlagsfestigkeit
entsprechend der Norm NF C 26 22o zu messen. Man erhält einen Index größer als 45o V.
Man arbeitet entsprechend Beispiel 1, jedoch unter Verwendung
folgender Mengen:
43oo g des gleichen Polyamids, das jedoch keine Glasfasern enthält,
675 g roter Phosphor, der mit dem Phenol-Formol-Vorpolykondensat
ummantelt ist,
25 g Cadmiumoxid.
25 g Cadmiumoxid.
Während der Herstellung der Masse wird kein Freisetzen von Phosphorwasserstoff festgestellt. Die Klassierung ist US VO,
das Produkt läuft nicht und besitzt eine Lichtbogendurchschlagsfestigkeit von 5oo V.
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Claims (5)
1. Masse auf Polyamidbasis, die durch roten Phosphor
feuersicher gemacht ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie Cadmiumoxid enthält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie neben dem Polyamid o,2 bis 25 % roten Phosphor und o,2 bis 2o % Cadmiumoxid, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Masse, enthält.
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 2o bis 5o Gewichtsprozent Glasfasern
bezogen auf die Masse enthält.
4. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der rote Phosphor in Form von Teilchen vorhanden ist, die durch ein Phenol-Formol-Vorpolykondensat
ummantelt sind.
5. Gegenstände, die aus Massen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt sind.
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