DE2633592C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Acrylnitril-Vinylchlorid- Copolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Acrylnitril-Vinylchlorid- CopolymerisatenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Copolymerisaten bestehend aus
15—50Gew.-% Acrylnitril-Einheiten und
85—50 Gew.-% Vinylchlorid-Einheiten sowie gegebenenfalls
Einheiten von weiteren copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen.
Copolymerisate aus Acrylnitril und Vinylchlorid eignen sich zur Herstellung von Fäden und Fasern.
Neben den üblichen guten Fasereigenschaften besitzen solche Fasern aufgrund ihres Chlorgehaltes eine gute
Schwerentflammbarkeit und eine hohe Flammfestigkeit,
;o die sie hervorragend geeignet macht z. B. zur Verwendung
als Perückenmaterial, Webpelz, Kinderbekleidung, Teppichboden, Dekorationsstoff, Vorhang- und Gardinenstoff.
Es ist bekannt, Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisate nach der Verfahrensweise der Emulsionspolymerisation herzustellen, wobei die Polymerisation üblicherweise in Gegenwart eines großen Überschusses an Vinylchlorid durchgeführt wird. Bei Aufrechterhaltung eines definierten Verhältnisses der beiden Monomeren Acrylnitril und Vinylchlorid im Monomergemisch über den gesamten Polymerisationsablauf wird erreicht, daß chemisch einheitliche, in sich verträgliche und als Fasermaterial brauchbare Copolymerisate entstehen. Üblicherweise wird die Gesamtmenge des Vinylchlorids beim Stan der Polymerisation vorgelegt. Das notwendige Monomerverhällnis wird durch ein gezieltes Nachdosieren des schneller polymerisierenden Acrylnitrils in Form eines halbkontinuierlichen Dosierverfahrens eingestellt (vergl. DE-OS 23 00 713 und DE-OS
Es ist bekannt, Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisate nach der Verfahrensweise der Emulsionspolymerisation herzustellen, wobei die Polymerisation üblicherweise in Gegenwart eines großen Überschusses an Vinylchlorid durchgeführt wird. Bei Aufrechterhaltung eines definierten Verhältnisses der beiden Monomeren Acrylnitril und Vinylchlorid im Monomergemisch über den gesamten Polymerisationsablauf wird erreicht, daß chemisch einheitliche, in sich verträgliche und als Fasermaterial brauchbare Copolymerisate entstehen. Üblicherweise wird die Gesamtmenge des Vinylchlorids beim Stan der Polymerisation vorgelegt. Das notwendige Monomerverhällnis wird durch ein gezieltes Nachdosieren des schneller polymerisierenden Acrylnitrils in Form eines halbkontinuierlichen Dosierverfahrens eingestellt (vergl. DE-OS 23 00 713 und DE-OS
jo 24 40 269).
Beim Einsatz als Faserrohstoff werden hohe Anforderungen an die chemische Einheitlichkeit der Polymeren
gestellt. Entsprechend muß das erforderliche Monomerverhältnis sehr genau eingestellt und im Verlauf der
Polymerisation konstant gehalten werden, was beim diskontinuierlichen Verfahren wegen unterschiedlicher
Latenzzeiten und nicht konstanter Polymerisationsgeschwindigkeit eine aufwendige Überwachung der
Polymerisation erfordert.
Ein kontinuierliches Polymerisationsverfahren bietet gegenüber dem diskontinuierlichen Verfahren Vorteile,
da hierbei die möglichen Störungen in der Anfahrperiode fortfallen, das erforderliche Monomerverhältnis
leichter eingehalten werden kann und zudem eine Rückführung des überschüssigen und nicht auspolymerisierten
Vinylchlorids unter günstigen Bedingungen möglich ist.
In der DE-AS 9 62 472 ist ein Verfahren beschrieben zur kontinuierlichen Copolymerisation von Mischungen
so aus 35-65 Gew.-% Acrylnitril, 20-60 Gew.-% Vinylchlorid und 5—15 Gew.-% einer weiteren Vinylverbindung,
die die Vinylgruppe unmittelbar an einem Sauerstoff- oder Stickstoffatom gebunden enthält. Die
Polymerisation wird in wäßriger Emulsion mit einem Katalysatorsystem aus Kaliumperoxodisulfat und Triäthanolamin
bei pH 6—7 durchgeführt. Dieses Verfahren liefert Polymerisate, deren Spinnlösungen nur einen
geringen Viskositätsanstieg beim Stehenlassen zeigen und die deshalb zum Verspinnen geeignet sind.
Jedoch ist dieses Verfahren nicht übertragbar auf die Herstellung von reinen Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisaten,
da ein drittes Comonomer, z. B. Vinylacetat, Vinyläther, Vinylpyrrolidon für ein gutes Visküsitätsverhalten
der Spinnlösung entscheidend ist. Im Falle
b5 des reinen Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisats erfolgt
ein zu rascher Viskositätsanstieg der Spinnlösungen, der beim Spinnprozeß erhebliche Schwierigkeiten
bereitet.
Ternäre Copolymerisate aus Acrylnitril, Vinylchlorid und einem weiteren neutralen Comonomer, z. B.
Vinylacetat oder Methylacrylat sind jedoch als Faserrohstoff weniger geeignet, weil Fäden und Fasern aus
derartigen Terpolymerisaten eine erhöhte Schrumpfneigung bei Färbevorgängen haben.
In Plaste und Kautschuk, 22, 316 (1975) wird eine dreistufige Kaskade zur kontinuierlichen Copolymerisation
von Acrylnitril und Vinylchlorid in wäßriger Emulsion vorgeschlagen. Zur Vermeidung störender
Phasentrennung und Koagulatbildung verzichtet die Apparatur auf Rohrleitungen zwischen verschiedenen
Kesseln, um mögliche Verstopfungen und ein dadurch notwendig werdendes Abstellen der Anlage zu vermeiden.
Stattdessen wird ein Reaktorgehäuse mit drei ineinander konzentrisch eingebauten Sektionen benutzt,
das drei Reaktoren in einem Gehäuse ohne Verbindungsrohr-2 vereinigt Die notwendige Konstanz
des Monomerverhältnisses wird nicht durch fraktioniertes Dosieren des aktiveren Acrylnitril, sondern durch
Entfernen des weniger aktiven und niedriger siedenden Vinylchlorids gewährleistet, was eine diffizile Temperaturführung
erfordert Dieses Verfahren ist technisch sehr aufwendig und stellt hohe Ansprüche an die
Überwachung der Polymerisation.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kontinuierlichen Copolymerisation
von Acrylnitril und Vinylchlorid und gegebenenfalls weiteren äthylenisch ungesättigten Verbindungen
in wäßriger Emulsion zur Verfügung zu stellen, das technisch einfach durchführbar ist und eine
gute Produktqualität liefert.
Es wurde gefunden, daß die Herstellung von chemisch einheitlichen Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisaten
nach der Verfahrensweise der Emulsionspolymerisation in einfacher Weise kontinuierlich in einem Rührkessel
erfolgen kann, wenn die Copolymerisation bei einem bestimmten Monomergewichtsverhältnis Acrylnitril
: Vinylchlorid mit einem Redoxkatalysator mit bestimmtem molarem Verhältnis von reduzierender zu
oxydierender Komponente und bei bestimmtem pH-Wert durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung von chemisch einheitlichen Copolymerisaten, bestehend aus 15—50 Gew.-°/o Acrylnitril-Einheiten
und 85—50Gew.-% Vinylchlorid-Einheiten
und gegebenenfalls bis zu 4% Einheiten von weiteren copolymerisierten äthylenisch ungesättigten
Verbindungen mit sauren Gruppen nach der Verfahrensweise der Emulsionspolymerisation, wie es in den
Patentansprüchen gekennzeichnet ist.
Bevorzugt dient das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisaten,
die keine weiteren Comonomeren enthalten, da bereits in diesem Fall ein gutes Spinnverhaiten und eine
gute Produktqualität resultieren. Das Monomerverhältnis Acrylnitril zu Vinylchlorid wird auf ein Gewichtsverhältnis
von 0,02—0,5 eingestellt und so gewählt, daß die Zusammensetzung des Monomergemisches der gewünschten
Zusammensetzung des Copolymerisates entspricht
Um die Anfärbbarkeit der Fäden und Fasern zu verbessern, können als copolymerisierbare äthylenisch
ungesättigte Verbindungen ionische Additive mit sauren Gruppen eingesetzt werden, die bis zu 4, vorzugsweise
bis zu 3 Gew.-%, in den Copolymerisaten enthalten sein
können und die das Schrumpfverhalten der Fäden und Fasern nicht verschlechtern. Comonomere, die saure
Gruppen, z.B. -SOj- oder -SO2-NH-SO2-enthalten,
sind z. B. Styrolsulfonsäure, AUylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
Acryloyloxypropylsulfonsäure, Methacryloyloxypropylsulfonsäure sowie Salze, vorzugsweise
Alkali- und Ammoniumsalze dieser Sulfonsäuren, weiterhin Verbindungen wie Phenyl-(3-methacrylamido-phenylj-disulfimid.
Zur Initiierung der Polymerisation werden bei dem
ίο erfindungsgemäßen Verfahren übliche wasserlösliche
Redoxsysteme aus Verbindungen der schwefligen Säure und Peroxodisulfaten in einem molaren Verhältnis von
reduzierender zu oxydierender Komponente 8:1 bis 100 :1, vorzugsweise von 10:1 bis 30 :1, eingesetzt
Bevorzugt als reduzierende Komponente sind Alkalisulfite, Alkalihydrogensulfite, Alkalidisulfite, Formaldehydsulfoxylate
oder Schwefeldioxid. Bevorzugt als oxydierende Komponente sind Alkali- oder Ammoniumperoxodisulfat
Die Redoxkatalysatoren werden bevorzugt in einer Gesamtkonzentration von 0,5—4 Gew.-%,
bezogen auf'Gesamtmonomere, eingesetzt.
Um besondere Effekte zu erzielen, können zusätzlich übliche Kettenüberträger, z. B. Mercaptane, eingesetzt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in saurer Emulsion in einem pH-Bereich von 2,5 bis 4,
vorzugsweise von 2,8 bis 3,8, durchgeführt. Der gewünschte pH-Wen kann durch Zugabe eines
Puffersystems oder einer Säure eingestellt werden. Als
ίο Säure kann jede beliebige starke oder mittelstarke
anorganische oder organische Säure eingesetzt werden, die in Gegenwart des Redoxsystems beständig ist.
Bevorzugt ist die Verwendung von Säuren wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure oder
Essigsäure.
Als Emulgatoren zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bevorzugt übliche anionenaktive
Emulgatoren eingesetzt, die in saurem Milieu wirksam sind. z. B. Schwefelsäurederivate, Sulfonsäuren,
Phosphorsäurederivate oder Phosphonsäuren. Sehr gute Ergebnisse erhält man mit Alkylsulfonaten mit
bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette,
Alkylaryisulfonaten mit bevorzugt 8—14 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, Fettalkoholsulfaten und
Sulfobernsteinsäureestem. Bevorzugt wird Natriumlaurylsulfat eingesetzt. Die anionenaktiven Emulgatoren
werden in Konzentrationen von 0,75 —B Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomer, eingesetzt.
Besonders gute Ergebnisse erzielt man, wenn man
so zusätzlich zu den anionenaktiven Emulgatoren dem Polymerisationsansatz übliche nichtionogene Emulgatoren
zusetzt. Geeignet sind Polyglykoläther, die durch Anlagerung einer größeren Zahl von Äthylenoxid- oder
Propylenoxid-Molekülen an Fettalkohole, Alkylpheno-Ie, Alkylphenole, Fettsäuren, Harzsäuren oder Fettsäureamide
hergestellt werden. Beispiele sind Oleylpolyäthylenglykoläther, Cocosfettalkoholpolyäthylenglykoläther,
i-Nonylphenolpolyäthylenglykoläther, ölsäurepolyäthylenglykolätherester
oder Abietinsäurepoly-
bo äthylenglykolätherester mit Oxäthylierungsgraden von
6 bis 40.
Sowohl bei den anionenaktiven als auch bei den nichtionogenen Emulgatoren können auch Mischungen
verschiedener Emulgatoren eingesetzt werden. Setzt
b5 man Mischungen aus anionenaktiven und nichtionogenen
Emulgatoren ein, so soll die Gesamtkonzentration der Emulgatoren 0,75—8 Gew.°/o, bezogen auf Gesamtmonomer,
betragen. In diesem Fall beträgt das
Gewichtsverhältnis von anionenaktivem zu nichtionogenem
Emulgator bevorzugt 10 :1 bis 1,5 :1.
Als Temperatur zur Durchführung der Copolymerisation hat sich ein Bereich von 10—500C als geeignet
erwiesen. Temperaturen von 20—40° C sind besonders
vorteilhaft
Geeignet zur Durchführung der Polymerisation sind druckbeständige und korrosionsbeständige Reaktionsgefäße, die z. B. aus VA-Stahl oder Emaille bestehen
oder die mit Kunststoff beschichtet sind. Bevorzugt sind einfache Rührkessel, die ein Konstanthalten des
Reaktionsvolumens erlauben, oder Kaskaden aus mehreren hintereinander geschalteten Rührkesseln.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Latices, die nur eine geringe Neigung zur Koagulatbildung besitzen.
Das Verfahren erlaubt somit die Herstellung von Latices mit hohem Polymergehalt, ohne daß Koagulation
eintritt, die zu unerwünschten Wandablagerungen und Verstopfungen führen und dl·: Aufarbeitung
erschweren würde.
Die Latices lassen sich in üblicher Weise fällen, z. B. mit Aceton oder wäßrigen Lösungen von Elektrolyten
wie Natriumchlorid. Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Aluminiumsulfat.
Die so erhaltenen Produkte sind löslich z. B. in Aceton, Acetonnitril, Dimethylformamid, Dimethylacetamid
und Dimethylsulfoxid. Sie besitzen sowohl in fester Form als auch in Lösung einen guten Weißgrad und eine
gute Thermostabilität und zeigen auch bei höheren Temperaturen nur eine geringe Abspaltung von
Chlorwasserstoff. Die Polymerisate weisen auch bei einem hohen Vinylchloridanteil hohe K-Werte und hohe
Molekulargewichte auf, um ein gutes Spinnverhalten zu gewährleisten. Die Lösungen der Polymerisate zeigen
ein gutes Viskositätsverhalten, d. h. die Viskosität ihrer Lösungen steigt bei längerem Stehen selbst bei erhöhter
Temperatur nur wenig an. Die Polymerisate können durch bekannte Verfahren des Naß- und Trockenspinnens
zu Fäd^n und Fasern mit guten Textileigenschaften, gutem Rohton und hoher Schwerentflammbarkeit
verarbeitet werden.
An folgenden Beispielen wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Die dort angeführten Teile
bedeuten Gewichtsteile. Die angegebenen K-Werte der Polymerisate wurden bei 25° C in 0,5%iger Dimethylformamidlösung
nach Fikentscher, Cellulosechemie 13, (1932), S. 58 bestimmt.
Anschließend wird die Polymerisation kontinuierlich weitergeführt, wobei folgende Komponenten gleichmäßig
pro Stunde bei 3O0C zugepumpt werden:
B e i s ρ i e 1 1
In einen Polymerisationsautoklaven werden 21 000 Teile entionisiertes Wasser, 150 Teile Natriumsulfit,
200 Teile Natriumlaurylsulfat, 0,05 Teile Eisen(ll)-ammoniumsulfat,
70 Teile in Schwefelsäure und 1200 Teile eines Latex aus Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisat
mit 6% Feststqffgehalt gegeben. Man entfernt den Sauerstoff durch Überleiten von Stickstoff,
drückt 420 Teile Acrylnitril und 7100 Teile Vinylchlorid zu und stellt eine Temperatur von 300C ein. Man startet
die Polymerisation durch Zudrücken einer Lösung von 10,5 Teilen Ammoniumperoxodisulfat in 700 Teilen
entionisiertem Wasser. Sofort anschließend pumpt man gleichmäßig innerhalb 6 Stunden 1200 Teile Acrylnitril
sowie eine Lösung von 18 Teilen Ammoniumperoxodi- b5
sulfat und 100 Teilen in Schwefelsäure in 1100 Teilen
entionisiertem Wasser zu, wobei nach 6 Stunden ein Feststoffgehalt von 12,0 Gew.-°/o erreicht wird.
Lösung 1: | 30 Teile |
Natriumdisulfit | 40 Teile |
Natriumlaurylsulfat | 0,01 Teile |
Eisen(II)-ammoniumsulfat | 2 200 Teile |
entionisiertes Wasser | |
Lösung 2: | 4,2 Teile |
Ammoniumperoxodisulfat | 30 Teile |
In Schwefelsäure | 2 200 Teile |
entionisiertes Wasser | |
Lösung 3: | 320 Teile |
Acrylnitril | |
Lösung 4: | 1 500 Teile |
Vinylchlorid | |
Die Füllhöhe des Autoklaven wird bei 311 gehalten. Pro Stunde werden 6325 Teile Latex (einschließlich
nicht umgesetztes Vinylchlorid) abgenommen und unter Abdestillieren des überschüssigen Vinylchlorids entspannt
Die jeweils abgenommenen Latexproben und ausgefällten Polymerisate weisen folgende Analysendaten
auf:
Fahrdauer | Feststoff | Cl-Gehalt | N-Gehalt | K-Werl |
(h) | (%) | (%) | (%) | |
15 | 11,2 | 31,9 | 10,92 | 76 |
19 | 10,9 | 32,15 | 10,8 | 77 |
23 | 10,8 | 31,7 | 11,0 | 78 |
27 | 11,0 | 31,6 | 11,1 | 80 |
29 | 11,3 | 31,9 | 11,0 | 80 |
31 | 11,5 | 32,1 | 10,9 | 80,5 |
35 | 11,2 | 32,0 | 11,0 | 80 |
39 | 11,3 | 32,1 | 10,85 | 79,5 |
43 | 11,0 | 31,8 | 10,9 | 80 |
Aus den Mittelwerten (31,92% ce und 10,94% N) ergibt sich die Zusammensetzung: 56,2 Gew.-% Vinylchlorid-
und 41,4 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten.
Zur Aufarbeitung wird der entspannte Latex aus jeweils 12 Stunden Polymerisationsdauer gesammelt,
mit 200 g Aluminiumsulfat und 100 g In Schwefelsäure versetzt und 15 Minuten bei 95° C mit Wasserdampf
behandelt. Das gefällte Polymerisat wird zentrifugiert, gewaschen und getrocknet. Pro Stunde werden
durchschnittlich 0,54 kg Polymerisat gewonnen.
Beispiel 1 wird nach 43 Stunden Polymerisationszeit fortgesetzt mit einer veränderten Acrylnitrildosierung
von 280 Teilen Acrylnitril pro Stunde unter Beibehaltung der Dosierung der übrigen Komponenten. Nach ca.
12 Stunden hat sich ein neuer stationärer Betriebszustand eingestellt Es werden folgende Analysedaten
bestimmt:
Fahrdauer | Feststoff | Cl-Gehalt | N-Gehalt | K-Wert |
(h) | (%) | (%) | (%) | |
55 | 11,5 | 33,6 | 10,2 | 79,5 |
59 | 11,0 | 33,9 | 10,05 | 78,5 |
67 | 10,9 | 33,95 | 10,0 | 80 |
71 | 11,0 | 33,55 | 10,2 | 80 |
I-'ortsct/Liim
Fahrdauer Feststoff
(h) (%)
(h) (%)
Cl-Gehalt N-Gehall K-Wert
10,7
11,0
10,8
10,8
11,0
11,0
10,8
10,8
11,0
33,1 | 10,3 | 81 |
33,0 | 10,4 | 80,5 |
33,0 | 10,35 | 78,5 |
33,05 | 10,4 | 78,5 |
33,85 | 9,95 | 78 |
Aus den Mittelwerten der ce- und N-Gehalte ergibt sich die Zusammensetzung: 58,9 Gew.-°/o Vinylchloridund38,7
Gew.-°/o Acrylnitril-Einheiten.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1. Es werden pro Stunde durchschnittlich 0,52 kg Polymerisat gewön
Man startet die Polymerisation wie in Beispiel 1 und stellt nach einer Anfahrperiode von 6 Stunden auf
kontinuierliche Fahrweise um. Folgende Komponenten werden bei 300C gleichmäßig pro Stunde zugepumpt:
Lösung 1:
Natriumdisulfit 30 Teile
Natriumlaurylsulfat 40 Teile
Eisen(II)-ammoniumsulfat 0,01 Teile
entionisiertes Wasser 2 200 Teile
Lösung 2:
Ammoniumperoxodisulfat 4,2 Teile
1 η Schwefelsäure 30 Teile
entionisiertes Wasser 2 200 Teile
Lösung 3:
Acrylnitril 180 Teile
Lösung 4:
Vinylchlorid 1 500 Teile
Die Füllhöhe des Autoklaven wird bei 33 1 gehalten. Pro Stunde werden 6185 Teile Latex (einschließlich
nicht umgesetztes Vinylchlorid) abgenommen und entspannt.
Die jeweils abgenommenen Latexproben und ausgefällten
Polymerisate weisen folgende Analysendaten auf:
Fahrdauer Feststoff Cl-Gehalt N-Gehalt K-Wert
(h) <%) (%) (%)
20
26
32
38
44
50
56
26
32
38
44
50
56
11,8
!2.0
12,2
12,0
12,4
12,0
12,2
!2.0
12,2
12,0
12,4
12,0
12,2
39,85 | 7,2 | 72 |
40,15 | 7,1 | T> |
40J5 | 7^0 | 72 |
40,95 | 6J | 72 |
41,0 | 6,8 | 72,5 |
41,0 | 6,85 | 73 |
40,9 | 6,8 | 73 |
Aus den Mittelwerten der ce- und N-Gehalte ergibt sich die Zusammensetzung: 71,6 Gew.-% Vmylchlorid-
und 263 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1. Es werden pro Stunde durchschnittlich 0,56 kg Polymerisat gewon
In einen Polymerisationsautoklaven werden 21 000 Teile entionisiertes Wasser, 150 Teile Natriumdi
sulfit, 200 Teile Natriumlaurylsulfat, 0,05 Teile Eisen(II)-ammoniumsulfat,
70 Teile In Schwefelsäure und 1200 Teile eines Latex aus Acrylnitril-Vinylchlorid-Copolymerisat
mit 6% Feststoffgehalt gegeben. Nach Überleiten von Stickstoff drückt man 420 Teile Acrylnitril
und 7100 Teile Vinylchlorid zu und stellt eine Temperatur von 3O0C ein. Man startet die Polymerisation
durch Zudrücken einer Lösung von 10,5 Teilen Ammoniumperoxodisulfat in 1000 Teilen entionisiertem
Wasser. Anschließend werden folgende Komponenten gleichmäßig pro Stunde bei 30°C zugepumpt:
Lösung 1:
Natriumdisulfit
Natriumlaurylsulfat
Eisen(li)-ammoniumsuifat
entionisiertes Wasser
Natriumlaurylsulfat
Eisen(li)-ammoniumsuifat
entionisiertes Wasser
Lösung 2:
Ammoniumperoxodisulfat
1 η Schwefelsäure
entionisiertes Wasser
1 η Schwefelsäure
entionisiertes Wasser
Lösung 3:
Acrylnitril
Lösung 4:
Vinylchlorid
22,5 Teile
30 Teile
0,0075 Teile 1 650 Teile
30 Teile
0,0075 Teile 1 650 Teile
3,1 Teile
22,5 Teile
1 650 Teile
22,5 Teile
1 650 Teile
300 Teile
1 150 Teile
1 150 Teile
Die Füllhöhe des Autoklaven wird bei 33 1 gehalten. Pro Stunde werden 4827 Teile Latex (einschließlich
nicht umgesetztes Vinylchlorid) abgenommen und unter Abdestillieren des überschüssigen Vinylchlorids entspannt.
Die jeweils abgenommenen Latexproben und ausgefällten Polymerisate weisen folgende Analysen
auf:
Fahrdauer
(h)
(h)
Feststoff
Cl-Gehalt N-gehalt K-Wert
36
42
48
54
60
66
72
78
84
42
48
54
60
66
72
78
84
14,5
14,5
15
15
14,8
15,0
15,0
14,5
15,0
15,0
15,0
33,0
32,95
32.6
33,0
33,3
32,8
33,6
33,55
33,6
33,1
33,3
10,35
10,4
10.5
10,4
10,3
10,5
10,1
10,2
10,2
10,45
10,2
77
76,5
77
78,5
77,5
77,5
78,5
78,5
78
78
77,5
Aus den Mittelwerten der ce- und N-Gehalte ergibt
sich die Zusammensetzung: 58,4 Gew.-% Vinylchlorid- und 39,1 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1. Es werden pro Stunde durchschnittlich 0,53 kg Polymerisat gewon
In einem Polymerisationsautoklaven werden analog Beispiel! 33500Teile eines Latex mit 13Gew.-%
Acrymitril-Vinylchlorid-Copolymerisat hergestellt, wobei
jedoch als Emulgatoren 200 Teile Natriumlaurylsulfat und 3OTeOe i-Nonylphenolpolyäthylenglykoläther
mit einem Oxäthylierungsgrad von 30 eingesetzt werden. Anschließend wird die Polymerisation kontinuierlich
weitergeführt, wobei folgende Komponenten gleichmäßig pro Stunde bei 30° C zugepumpt werden:
230 222/356
Lösung 1: | 26 33 | 592 | ίο Ί | Polymerisate weisen folgende ■' | |
9 | Natriumdisulfit | ||||
Natriumlaurylsulfat | Lösung 3: | 360 Teile ':'■ |
'a
■'<· |
||
i-Nonylphenylpolyäthylen- | 30 Teile | Acrylnitril | K-Wert j| | ||
glykoläther | 30 Teile | Lösung 4: | 1 500 Teile \: | ||
(Oxäthylierungsgrad 30) | Vinylchlorid | ||||
Eisenammoniumsulfat | 69 I | ||||
entionisiertes Wasser | 4,2 Teile | Die Füllhöhe des Autoklaven wird bei 33 1 gehalten. ■/,-' | 71 :! | ||
Lösung 2: | 0,01 Teile | Pro Stunde werden 6350 Teile Latex abgenommen und | 71,5 ' U | ||
Ammoniumperoxodisulfat | 2 200 Teile | aufgearbeitet. Die jeweils abgenommenen Latexproben | 70 ί | ||
1 η Schwefelsäure | und aufgearbeiteten | 71 1 | |||
entionisiertes Wasser | 4,2 Teile κι | Analysendaten auf: | 70 | ||
Fahrdauer Feststoff | 25 Teile | 72 : | |||
(h) (%) | 2 200 Teile | N-Gehall («) | : 60,0Gew.-% Vinylchlorid- und ' | ||
Cl-Gehalt | <%! (d!/g) | ||||
12 16,5 | (%} | 'Λ Ί I |
|||
24 16,0 | 9,8 1,04 | ! SS τ: |
|||
36 15,6 | 34,6 | 9,9 1,09 | |||
48 16,2 | 33,95 | 10,02 1,10 | |||
60 16,0 | 33,6 | 9,9 1,06 | |||
72 16,7 | 34,15 | 9,88 1,09 | |||
84 16,2 | 33,95 | 9,8 1,06 | |||
Aus den Mittelwerten der Cl- und | 34,5 | 9,9 1,11 | |||
37,4 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten. | 34,0 | die Zusammensetzung | |||
N-Gehalte ergibt sich | |||||
Claims (11)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von chemisch einheitlichen Copolymerisaten bestehend
aus 15—50 Gew.-% Acrylnitril-Einheiten und
85—50 Gew.-o/o Vinylchlorid-Einheiten und gegebenenfalls
bis zu 4 Gew.-% Einheiten von weiteren copolymerisierten äthylenisch ungesättigten Verbindungen
mit sauren Gruppen nach der Verfahrensweise der Emulsionspolymerisation in Gegenwart
eines Redoxkatalysators und anionenaktiven sowie gegebenenfalls nichtionogenen Emulgatoren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Copolymerisation unter Einhaltung eines Gewichtsverhältnisses
der Monomeren Acrylnitril: Vinylchlorid von 0,02—0,5 in Gegenwart eines Redoxkatalysators aus
üblichen Verbindungen der schwefligen Säure und Peroxodisulfaten im Molverhältnis von reduzierender
zu oxidierender Komponente von 8 :1 bis 100 :1 und einem pH-Wert von 2,5—4 durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtkonzentration an Redoxkatalysator
0,5 bis 4 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomere, beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisation
in Gegenwart von üblichen anionenaktiven Emulgatoren durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtkonzentration an üblichen
anionenaktiven Emulgatoren 0,75 bis 8Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomere, beträgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß als anionenaktiver
Emulgator Natriumlaurylsulfat eingesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisation in Gegenwart
eines üblichen anionenaktiven und eines üblichen, nichtionogenen Emulgators durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtionogene Emulgatoren Polyglykolether
eingesetzt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtkonzentration
an üblichem anionenaktiven und üblichem nichtionogenen Emulgator 0,75 bis 8 Gew.-%,
bezogen auf Gesamtmonomere, beträgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
üblichem anionenaktiven zu üblichem nichtionogenen Emulgator 10 :1 bis 1,5 : 1 beträgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisation
bei einer Temperatur von 10—500C durchgeführt
wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisation in einer Kaskade aus mehreren druck- und
korrosionsbeständigen Rührkesseln durchgeführt wird.
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