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Steuer- und Übe rwachungsschaltung für Drehstrom-Weichenantriebe
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Die Erfindung betrifft eine Steuer- und überwachungsschaltung für
über vier Adern von einem Stellwerk aus betriebene Drehstrom-Weichenantriebe mit
Endlagekontakten zur Fernüberwachung der Weichenanlage vom Stellwerk aus mittels
eines über diese Kontakte, die Motorwicklungen des Antriebes und die vier Adern
geführten Überwachungsstromkreises mit einem Uberwachungsrelais und einem Weichenauffahrmelderelais,
von denen das letztere bei jeder Umstellung der Weiche betriebsmäßig anschaltbar
ist.
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Im Eisenbahnwesen werden zum bedarfsweisen Umstellen von Weichen Weichenantriebe
verwendet, die von reversierbaren Drehstrommotoren angetrieben werden. Die jeweilige
Lage der Weichen wird von einem Stellwerk fernüberwacht. Hierzu dienen im Stellwerk
angeordnete Weichenüberwachungs- und Weichenauffahrmelderelais, die über die für
die Umstellung der Antriebe erforderlichen Adern zwischen Stellwerk und Weiche durch
Endlagekontakte an den Antrieben an-bzw. abgeschaltet werden. Die Stromversorgung
für diese Relais erfolgt nicht aus dem Drehstromnetz für die Antriebsmotoren, sondern
aus einer im Stellwerk vorhandenen Batterie, die zur Durchführung vielfältigster
Schaltvorgänge im Stellwerk erforderlich ist.
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Im Eisenbahnwesen ist man bestrebt, möglichst große Bereiche der Bahnanlage
zu einem Stellwerksbereich zusammenzufassen und durch ein einziges Stellwerk zu
steuern und zu überwachen; außerdem ist man bestrebt, zur optimalen Ausnutzung der
Anlagen im Personen-und Güterverkehr möglichst leistungsstarke elektrische Triebfahrzeuge
einzusetzen. Dabei hat sich gezeigt, daß die bisher verwendeten Weichenschaltungen
aus den nachfolgend aufgeführten Gründen bereits in die Nähe ihrer Leistungsgrenzen
gekommen sind, so daß es erforderlich wird, neue Weichenschaltungen zu entwickeln,
wenn
die Stellwerksbereiche noch R iter ausgedehnt werden und/oder
die elek-trischen Triebfahrzeuge liuch leistungsstärker werden.
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Die galvani.sche Verbindiig a11er Kabeladern des gesamten Weichenkabelnetzes
einer Anlage mit der Stellwerksbatterie führt zu einer hohen Stellwerkskapazität
gegen Erde. Die Stellwerkskapazität darf aber nicht beliebig hohe Werte annehmen,
da es sonst zu Beeinflussungen der Überwachungsstromkreise durch die Triebströme
elektrischer Lokomotiven kommt. Hierdurch ist im Stellwerk eine störungsfreie Fernüberwachung
beispielsweise der Weichen nicht mehr gegebei. Von Nachteil bei der galvanischen
Verbindung der zu den Weichen führenden Kabeladern mit der Stellwerksschaltung und
den zu Lichtsignalen und anderen ferngesteuerten und fernüberwachten Einrichtungerl
führenden Kabeladern ist ferner, daß der übergangswiderstand dieses Leitungssystems
gegen Erde mindestens bei einen sehr großen Stellwerk bis in die Nähe eines festgelegten
unteren Grenzwertes sinkt.
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Diese Probleme, die sich aus der Größe des Stellwerksbereiches und
der Leistungsstärke der elektrischcn Triebfahrzeuge ergeben, konnten bisher nicht
befriedigend gelöst werden. Zwar ist es aus der Literatur bekannt (DT-OS 2 015 539),
die sich im Betrieb ergebenden Beeinflussungsgrößen durch Einfügen von Umsetzergruppen
zwischen dem Stellwerk und den Streckeneinrichtungen zu verringern; wegen der Kosten
und der erschwerten Wartung wurde dieser Vorschlag jedoch nicht realisiert. Aiich
die Verwendung einer gesonderten Batterie im Stel]werk ausschließlich für die Weichenüberwachung
ist wegen der vielfältigen kapazitiven und induktiven Verkopplung der Leitungen
innerhalb einer großen Stellwerksanlage nicht als vollwerbige Lösung des Problernes
an usehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Steuer- und Überwachungsschaltung
für Drehstrom-Weichenantriebe üblicher Bauart anzugeben, die nicht oder doch nur
unwesentlich zur Erhöhung der Stellwerkskapazität und des Erdübergangswiderstandes
beiträgt und deren Erdschlußwiderstand getrennt von der übrigen Stcllwerksschaltung
überwachbar ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Anschaltstromkreis
eines die vier Adern'vom Stellwerk zum Antrieb durchschaltenden Stellrelais ein
Arbeitskontakt des Weichenauffahrmelderelai.s angeordnet ist, daß das Uberwachungsrelais
und das Weichenauffahrmelderelais im Stellwerk transformatorisch an einen der betreffenden
Weiche zugeordneten Wechsel stromkreis angekoppelt sind, der bei jeder Übernahme
eines zur Ausführung anliegenden Stellauftrages für die Welche in die zugehörige
Weichengruppe vom Übernahmebeginn bis zur Ab speicherung des Stellauftrages i.n
der Weichengruppe wirksam ist und das Anschalten des zuvor im Überwachungsstromkreis
fehlstromerregten Weichenauffahrmelderelais beim betriebsmäßigen Abwerfen des Über'wachungsrelais
bewirk L, daß die weitere Speisung des Weichenauffahrmelderelais abhängig gemacht
ist von deni in mindestens einer der vier Adern fließenden Stellstrom über den es
infolge transformatorischer Ankopplung an die betreffend.
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Ader gehalten wird,bis beim Erreichen der Endlage des Antriebes die
Endlagekontakte über e.ine Wicklung uiid zwei der vier Adern eine Verbindung schalten
zwischen einer Phase und dem Nulleiter des DrehstromnetzesZwobei im Stellwerk in
den Nulleiter und die betreffende Phasenleitung einbezogene stromempfindliche Einrichtungen
eine gleichstarke gegensinnige Erregung erfahren und das Weichenauffahrmelderelais
abschalten.
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Besondere zweckmäßig ist es, wenn die stromempfindlichen Einrichtungen
als auf einen gemeinsamen Kern sitzende Wicklungen ausgebildet sind, die zur stellstromabhängigen
Erregung des Weichenauffahrmelderelais mit diesem transformatorisch gekoppelt sind
und wenn diese Wicklungen und die Wicklung für die wechselstromabhängige Erregung
des Weichenauffahrmelderelais während der Übernahme des Stellauftrages in diese
zugehörige Weichengruppe zusammen mit einer einzigen Sekulidäl'wicklung in Reihe
mit den Weichenauffahrmelderelais auf einem gemeinsamen Kern angeordnet sind. Diese
Anordnung bewirkt nicht nur eine galvanische Trennung der aber wachungsstromkreise
Voll der übrigen Stellwerksschaltung, sondern führt auch durch Verwendung von kontaktlosen,
wenig aufwendigen Bauelementen zu einer kostengünstigen Lösung des der Erfindung
zugrundeliegenden Problems.
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Von besonderem Vorteil ist ferner, daß die betriebsmäßige Anschaltung
des Weichenauffahrmelderelais über die gleiche Wicklung und mindestens teilweise
auch über die gleichen Schaltmittel und Adern erfolgt, über die es auch beim Auffahrvorgang
ansprechen soll.
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Hierdurch ergibt sich eine echte Funktionskontrolle des Weichenauffahrmelderelais
und eine zusätz]iche Uberprüfung bestimmter Teile der Steuer- und Überwachungsschaltung
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in den Figuren die Steuer- und Überwachungsschaltung
eines Drehstromweichenantriebes zusammen mit einem Teil der zugehörigen Weichengruppe
in unterschiedlichen Schaltphasen, wobei die jeweils durchgeschalteten Stromkreise
durch stark ausgezogene Linien markiert sind.
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Fig. 1 zeigt den ÜJerwachungsstromkreis für die Pluslage der Weiche
und Fig. 2 den Überwachungsstromkreis, der sich beim Auffahren der Weiche aus der
Pluslage bildet.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen die Stromkreise, die sich beim Einleiten eines
Stellauftrages zur Umstellung der Weiche von der Plus- in die Minuslage ergeben,
Eig. 5 die Stromkreise beim Anlaufen des Antriebes aus der Endlage, Fig. 6 bei der
Laufstellung des Antriebes und Fig. 7 beim Auslaufen des Antriebes.
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In Fig. 8 hat der Antrieb seine neue Endstellung erreicht und in Fig.
9 ist der sich in der Minuslage einr,tellende Uberwachungsstrerkreis für die Weiche
dargestellt.
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In der Zeichnung sind Relais durch einen Kreis, Schaltschütze durch
einen doppelten Kreis, Haftrelais durch einen Kreis mit aufgesetzten Ecken und Stützrelais
durch Quadrate dargestellt. Mehrere Wicklungen des gleichen Relais sind mit den
Nummern 1 bzw. 2 und die Wicklungen von Stützrelais durch Pfeile näher bezeichnet.
Die zu den einzelnen Relais gehörenden Relaiskontakte sind durch die Relaisbezeichnung
und eine hinter einem Schrägstrich folgende laufende Nummer bezeichnet worden.
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In Fig. 1 ist schematisch ein Weichenantrieb A dargestellt, der über
vier Adern 1 bis 4 vom Stellwerk'aus steuer- und überwachbar ist. Der Antrieb A
weist einen Drehstrommotor mit den Wicklungen Wil bis Wi3 auf, die in bekannter
Weise über Endlagekontakte AK1 bis AK4 verbunden sind. Als Stromversorgungseinrichtung
zur bedarfsweisen Umsteuerung des Antriebs dient ein dreiphasiges Drehstromnetz
mit den Phasen R, S und T sowie dem gemeinsamen Nullleiter MP.
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Die Überwachung des jeweiligen Betriebszustandes des Antriebs erfolgt
im Stellwerk durch ein Überwachungsrelais U und ein Weichenauffahrmelderelais AM.
In den Endlagen des Antriebes soll wie bei den Weichensteuerschaltungen der heute
gebräuchlichen Ausführung ein über die vier Adern, die drei Motorwicklungen und
die Endlagekontakte führender Überwachungsstromkreis zustandekommen, in dem das
Überwachungsrelais erregt ist, das mit diesem in Reihe geschaltete Auffahrmelderelais
AM jedoch infolge Fehlstromerregung noch nicht anspricht. Zur Stromversorgung dieses
Uberwachungsstromkreises dient nun nicht die Stellwerksbatterie, sondern gemäß der
vorliegenden Erfindung ein gesonderter Wechselstromkreis, an den das Überwachungsrelais
und das Weichenauffahrmelderelais im Stellwerk transformatorisch angekoppelt sind.
Dieser Wechselstromkreis besteht primärseitig aus einer Wicklung 1,2 eines Transformators
Tr, der über einen Kontakt S1/1 aus einem Wechselstrornnetz N gespeist wird, solange
sich das zugehörige Stellrelais S1 in der GrundsbElung befindet. An der Sekundärwicklung
3,4 des Transformators Tr ist unter Maßgabe des Übersetzungsverhältnisses der Wicklungen
1,2 und 3,4 eine Spannung abgreifbar, die als Versorgungsspannung für den Überwachungsstromkreis
dient. Die gleichzeitig an der Wicklung 7,8 des Transformators abgreifbare Spannung
ist wegen des Windungsverhältnisses der Wickl.ungen 7,8 und 3,4 in Grundstellung
des Antriebes als vernachlässigbar anzusehen. Die an'der Wicklung 3,4 abgreifbare
Spannung wird durch einen Gleichrichter G gleichgerichtet und treibt einen Überwachungsgleichstrom
über den in Fig. 1 hervorgehobenen Überwachungsstromkreis mit dem Überwachungsrelais
U i'.-nd dem Weichenauffahrmelderelais AM. In diesem Überwachungsstromkreis sind
neben einem Kontakt S1/2 des Stellrelais S1 und einem Kontakt
S2/1
eines Stellrelais S2, die bei der angenommenen Grundstellung des Antriebes nicht
erregt sind, nur noch weichenlageabhängige Kontakte angeordnet: Die Endlagekontakte
AK1 und AK4 sind bei der angenommenen Pluslage der Weiche geschlossen; desgleichen
der Kontakt WL/1 eines Weichenlagerelais WL und der Kontakt PU/1 eines Phasenumkehrrelais,
das zum Reversieren des Antriebes die Phasen R und S der Stell spannung umpolt und
- wie anhand der Fig. 3 gezeigt werden wird - zur betriebsmäßigen Anschaltung des
Weichenauffahrmelderelais AM bei der Übernahme eines Stellauftrages in die Weichengruppe
dient.
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In dem dargestellten Überwachungsstromkreis ist in den Endlagen des
Antriebes das Uberwachungsrelais U erregt, während das Weichenauffahrmelderelais
AM infolge Fehlstromerregung über den Gesamtwiderstand des tfberwachungskreises
noch abgefallen ist.
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Der Überwachungsstromkreis, der sich in der Minuslage des Antriebes
bildet, ist in Fig. 9 dargestellt.
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In Fig. 2 ist angenommen, daß die Weiche aus der Pluslage aufgefahren
worden ist. Dabei wechselten die Endlagekontakte AK3 und AK4 in die dargestellte
Lage. Der Antriebskontakt AK3 schafft eine Verbindung zwischen den Adern 2 und 3
für die Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais AM und der Antriebskontakt AK4
schaltet das Überwachungsrelais U ab, das daraufhin seine Kontakte umlegt und im
Stellwerk die Ausgabe einer Störungsmeldung veranlaßt. Das Weichenauffahrmelderelais
AM ist nun nicht mehr in Reihe geschaltet mit dem Überwachungsrelais U und wird
von einem Strom durchflossen, der zu seinem Ansprechen ausreicht. Über den Kontakt
AM/1 schafft sich das Weichenauffahrmelderelais AM einen Haltestromkreis, der es
unabhängig macht von den Endlagekontakten; über nicht dargestellte weitere Kontakte
des Weichenauffahrmelderelais AM wird im Stellwerk das Auffahren der Weiche angezeigt.
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Beim Auffahren der Weiche aus der Minuslage würde sich der Anschaltstromkreis
für das Weichenauffahrmelderelais über die Ader 3, den Antriebskontakt AK1, die
Ader 1 und den Kontakt PU/2 des Phasenumkehrrelais PU schließen.
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In Fig. 3 ist angenommen, daß die Weiche von der Plus- in die Minuslage
umgestellt werden soll. Beim Vorliegen des entsprechen-
den Steilauftrages
(Spannung am Kontakt WL/2) spricht zunächst in der Weichengruppe ein Weichenstellmelderelais
SM an. Kontakte dieses Relais wechseln, wobei zunächst durch den Kontakt SM/1 die
Speisung des Überwachungsstromkreises unabhängig gemacht wird vom Schaltzustand
des Stel.lrelais S1. Die:: ist erforderlich, weil das Stellrelais 51 nach dem Ansprechen
des Weichenstellmelderelais SM über dessen Kontakt SM/2 angeschaltet wird und seinen
Kontakt S1/1 im Stromkreis der Primärwicklung 1, 2 des Transformators Tr öffnet.
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Der Kontakt 51/2 des Stellrelais S1 öffnet und unterbricht damit den
über das Uberwachungsrelais U geführten Überwachungsstromkreis.
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Das Überwachungsrelais U fällt daraufhin ab und schaltet seine Kon-~takte.
Anschließend erfolgt die betriebsmäßige Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais
AM.
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Bei den bekannten Weichensteuerschaltungen wurde die betriebsmäßige
Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais durch Anschalten einer zweiten Wicklung
dieses Relais realisiert. Hierdurch wurde lediglich überprüft, ob sich die Relaiskontakte
schalten ließen; nicht geprüft wurde dagegen, ob das Weichenauffahrmelderelais über
die beim Auffahrvorgang allein beaufschlagte erste Wicklung auch anziehen konnte
Diese erste Wicklung kann beispielsweise defekt oder kurzgeschlossen sein, ohne
daß dies bisher erkennbar gewesen wäre. Die vorliegende Erfindung schafft auch hier
Abhilfe. Durch die betriebsmäßige Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais AM über
diejenige Wicklung, die auch beim Auffahrvorgang beaufschlagt wird, ist ein derartiger
Defekt nun in jedem Falle erkennbar. Außerdem ist von Vorteil, daß die betriebsmäßige
Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais mindestens teilweise über Schaltmittel
und Adern erfolgt, über die es auch beim Auffahrvorgang angeschaltet werden soll;
diese Schaltmittel und Adern sind damit ohne Mehraufwand zusätzlich auf ihren Betriebszustand
überprüfbar.
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Die Anschaltung des in den Endlagen des Antriebes mit dem Überwachungsrelais
in Reihe geschalteten fehlstromerregten Weichenauffahrmelderelais erfolgt nach dem
Abschalten des Uberwachungsrelais und dem dadurch bedingten Auftrennen des Überwachungsstromkreises
dadurch, daß die Reihenschaltung aus dem Uberwachungsrelais
U und
dem das Uberwachungsrelais abschaltenden Kontakt S1/2 durch einen Kontakt PU/2 des
Relais PU überbrückt wird, das vom abfallenden Uberwachungsrelais bis zur Übernahme
des Stellauftrages in die Weichengruppe anschaltbar ist. Hierdurch ändert sich der
Gesamtwiderstand des überwachungskreises und das Weichenauffahrmelderelais zieht
an.
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Beim Anziehen wechselt das Weichenauffahrmelderelais AM seine Kontakte.
Dabei schaltet es sich über seinen Kontakt AM/1 einen Haltestromkreis, der es unabhängig
macht von seinem Ansprechstromkreis. Außerdem wird über den Kontakt AM/2 und den
Kontakt PU/5 das Weichenlagerelais WL umgesteuert. Die durch den Stellauftrag vorgegebene
Soll-Lage der Weiche ist damit in die Weichengruppe übernommen worden. Dieser Schaltzustand
ist in Fig. 4 dargestellt.
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Über den sich öffnenden Kontakt WL/2 des Weichenlagerelais WL wird
der Stromkreis für das Weichenstellmelderelais SM unterbrochen.
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Das Weichenstellmelderelais fällt da ab und wechselt seine Kontakte
in die in Fig. 5 dargestellte Lage. Dabei unterbricht der Kontakt SM/1 die weitere
Stromversorgung des Weichenauffahrmelderelais AM aus dem Wechsel stromnetz N. Das
Weichenauffahrmelderelais bleibt infolge seiner Abfallverzögerung über den Kondensator
C aber noch erregt. Der Kontakt SM/2 im Stromkreis des Stellrelais S1 öffnet ebenfalls
und schaltet die Wicklung 1 dieses Relais stromlos. Die Kontakte des Stellrelais
S1 behalten jedoch ihre Lage bei, weil das Stellrelais S1 als Haftrelais ausgebildet
ist. Das gleiche gilt für die Kontakte des Phasenumschalt- und des Weichenlagerelais,
da es sich auch bei diesen Relais um Haftrelais bzw. Stützrelais handelt.
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Über den sich schließenden Kontakt SM/4 und die bereits geschlossenen
Kontakte S1/4 und AM/3 spricht das Stellrelais S2 ano Dieses Stellrelais dient zur
Anschaltung der Stromversorgung an den Antrieb.
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Hierzu sind in die Phasenleitungen des Antriebes Kontakte S2/2 bis
52/4 des Stellrelais S2 geschaltet, über die der Antrieb in den in Fig. 5 hervorgehobenen
Stromkreisen anläuft. Außerdem öffnet der Kontakt S2/1 des Stellrelais S2 und bereitet
damit die Abschaltung des Weichenauffahrmelderelais AM vor. Über die Kontakte S2/2
bis S2/4 liegt an der Wicklung Wi2 des Antriebes die Phasenspannung und
an
den Wicklungen Wil und Wi3 die verkettete Phasenspannung zwischen den Phasen S und
T. Das Weichenauffahrmelderelais WA bleibt trotz der Abschaltung der Primärwicklung
1, 2 des Transformators erregt, weil es nach dem Ansprechen des Stellrelais S2 infolge
der transformatorischen Ankopplung an den Stell stromkreis durch den in den Phasenleitungen
S und MP fließenden Stellstrom gespeist wird.
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Die über die Wicklungen 5,6 und 7,.8 fließenden Ströme sind phasenverschoben
und können daher in der Wicklung 3-4 die zum Halten des Relais AM erforderliche
Spannung induzieren.
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In Fig. 6 befindet sich der Antrieb in seiner Laufstellung, d.h.
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die Endlagekontakte AK3 und AK4 nehmen die Lage ein, die sie auch
beim Auffahren der Weiche einnehmen würden. Die Motorwicklungen sind damit nach
dem Anlaufen des Motors in Stern geschaltet. Die Ader 4 mit der Transformatorwicklung
5f6 ist dabei abgeschaltet.
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Die Speisung des Weichenauffahrmelderelais AM erfolgt jetzt allein
transformatorisch über den in der Phasenleitung S fließenden Stellstrom.
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In Fig. 7 hat der Antrieb seine neue Endlage erreicht, wobei auch
die Endlagekontakte AK1 und AK2 wechseln. Nunmehr liegt an der Wicklung Wil die
Phasenspannung und an den Wicklungen Wi2 und Wi3 die verkettete Phasenspannung zwischen
R und T. Die beiden Wicklungen 5,6 und 7,8 des Transformators Tr werden durch den
über die Wicklung Wil fließenden Strom gegensinnig beaufschlagt, so daß in der Wicklung
3,4 keine Spannung induziert wird. Eine kurze Zeit lang nach dem Erreichen der neuen
Endlage des Antriebes bleibt das Weichenauffahrmelderelais WA noch infolge der Abfallverzögerung
durch den Kondensator C erregt, bevor es abfällt und seine Kontakte wechselt.
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In Fig. 8 ist das Weichenauffahrmelderelais AM abgefallen und seine
Kontakte nehmen die dargestellte Lage ein. Dabei unterbricht der Kontakt AM/3 den
Speisestromkreis für das Stellrelais S2. Das Stellrelais S2 fällt ab und öffnet
seine Kontakte S2/2 bis 52/4 im Anschaltstromkreis des Antriebes. Gleichzeitig schließt
der Kontakt S2/1 und bereitet damit die Durchschaltung des Uberwachungsstromkreises
zum überwachen der neuen Endlage des Antriebs vor.
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Der Kontakt AM/4 des Weichenauffahrmelderelais schließt und schaltet
dabei die Wicklung 2 des Stellrelais S1 an Spannung. Das Stellrelais S1 spricht
über seine Wicklung 2 an und steuert-seine Kontakte in die jeweils andere Lage.
Dabei schließen die Kontakte S1/1 und 51/2, während die Kontakte S1/3 und S1/5 öffnen.
Über die sich öffnenden Kontakte S1/4 und S1/5 wird das Stellrelais S1 wieder stromlos
geschaltet; seine Kontakte behalten ihre Lage bei, weil das Stellrelais S1 als Haftrelais
ausgebildet ist.
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Fig. 9 zeigt den Stromkreis der sich nach dem Abschalten des Stellrelais
S1 bildet. Über den Kontakt S1/1 liegt die Wicklung 1,2 des Transformators Tr wieder
am Netz N, das über die Wicklung 3,4 das Uberwachungsrelais U und das Weichenauffahrmelderelais
AM speist.
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ueber die Kontakte S2/1 und S1/2 der beiden Stellrelais sowie die
Kontakte WL/6 und PU/2 des Weichenlage- bzw. des Phasenumschaltrelais bildet sich
ein Stromkreis, der über alle vier Adern, alle Wicklungen des Antriebsmotors sowie
das Uberwachungs- und das Wei chenauffahrmelderelais führt. Das Uberwachungsrelais
spricht an und meldet im Stellwerk die Übereinstimmung von Soll- und Istlage der
Weiche während das Weichenauffahrmelderelais infolge Fehlstromerregung noch nicht
ansprechen kann.
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Die Steuer- und Überwachungsschaltung des Antriebes ist damit wieder
in die Grundstellung geschaltet und bereit zur Ausführung eines erneuten Stellauftrages.
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Im vorstehend näher erläuterten Ausführungsbeispiel wurde die Abschaltung
des Weichenauffahrmelderelais AM dadurch bewirkt, daß die Wicklungen 7/8 und 5/6
des Transformators Tr vom gleichen Strom gegensinnig durchflossen wurden, so daß
in der Wicklung 3/4 keine Spannung induziert werden konnte. Es ist jedoch auch möglich,
die Abschaltung des Weichenauffahrmelderelais nicht durch eine hierfür vorgesehene
Wicklung 5/6 des Transformators Tr herbeizuführen, sondern hierfür ein zusätzliches
Relais zu verwenden. Dieses Relais müßte zwei Wicklungen aufweisen, von denen die
eine in die Phasenleitung S und die andere in den Nulleiter einzubeziehen ist. Werden
beide Wicklungen vom gleichen Strom durchflossen, so wird das Relais dabei von der
einen in die andere Schaltstellung gesteuert
und schaltet das transformatorisch
über die Wicklungen 7,8 und 3,4 vom Stellstrom erregteWeichenauffahrmelderelais
AM ab. Das Relais würde wieder in die Ausgangsstellung zurückfallen, sobald das
Weichenauffahrmelderelais abgefallen ist und die Stellrelais S2 und S1 wieder in
die Ausgangsstellung umgesteuert hat. Die Steuer- und Überwachungsschaltung wäre
damit wieder in den Schaltzustand nach Fig. 9 gebracht, in der sie für die Ausführung
eines neuen Stellauftrages bereit ist.
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Die Erfindung zeigt einen wenig aufwendigen Weg, auf welche Weise
die ihr zugrundeliegende Aufgabe, nämlich die Beibehaltung eines hohen Übergangswiderstandes
der gesamten Stellwerksschaltung gegen Erde bei gleichzeitiger Herabsetzung der
Stellwerkskapazität gelöst wird, indem die Überwachungskreise für die Weichen von
der übrigen Stellwerkschaltung entkoppelt werden.
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L e e r s e i t e