DE2601585A1 - Einrichtung zum herstellen von zusammengesetzten materialbahnen - Google Patents

Description

Continental Gummi-Werke Aktiengesellschaft, Hannover Einrichtung zum Herstellen von zusammengesetzten Materialbahnen

Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum Herstellen von zusammengesetzten Materialbahnen, insbesondere von aus Lagen vulkanisierbaren Kautschuks oder von elastischen Kunststoffen aufgebauten Bahnen, mit einer zwischen Abwickel- und Aufwickelstationen vorgesehenen Dubliervorrichtung.

Es ist eine in der gummi- und kunststoffverarbeitenden Industrie häufig geübte Praxis, Schichtstoffe aus einzelnen Bahnen unterschiedlicher oder auch gleichartiger Materialien in mehreren aufeinanderdublierten Lagen fortlaufend herzustellen. Die gebräuchlichen Herstelleinrichtungen weisen in der Grundsatzanordnung mehrere Abwickelstationen mit Vorratstrommeln für die Ausgangsmaterialbahnen, eine Dubliervorrichtung beispielsweise in Form eines Walzwerkes oder Mehrwalzenkalanders und eine oder mehrere Aüfwickelstationen zum Aufnehmen der fertigdublierten Schichtstoffbahn in Reihe hintereinander auf, wobei je nach Zweckbestimmung, Qualitätsanforderungen und anderen aufgegebenen Bedingungen Zusatzeinrichtungen zum Aus- oder Einwickeln von haftungsverhindernden Mitläuferbahnen, zum Querschneiden und auch zum Beschneiden der Bahnkanten, zum richtungsgenauen Führen der bewegten Materialbahnen od. dgl. mit den zugehörigen Antriebs- und Bremsmitteln vorgesehen sein können. Da die von den Bahnen nacheinander durchlaufenen Bearbeitungsstationen für Steuerungseingriffe und Korrekturmöglichkeiten ausreichende gegenseitige Abstände aufweisen müssen, werden zum Aufstellen der bekannten Herstellungseinrichtungen vor allem in Anlagen mit hohem Materialdurchsatz und entsprechend großen Aufnahmekapazitäten in den Wickelstationen beträchtliche Grundflächen in Anspruch genommen. Ihre weiträumige Längserstreckung macht sie zudem unübersichtlich und in der notwendigen synchronen Koppelung ihrer einzelnen Aggregate untereinander problematisch, darüber hinaus aber auch starr an festliegende Verfahrensschemata gebunden und tiefergehenden Fabrikationsumstellungen nur unter Schwierigkeiten zugänglich.

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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, solche Herstelleinrichtungen unter Erhaltung oder auch Anhebung ihres Leistungs- und Kapazitätsniveaus auf wesentlich verminderter Grundfläche unterzubringen und gleichzeitig Möglichkeiten zu freizügigen Umstellungen und fabrikatorischen Änderungen zu schaffen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung für Einrichtungen der eingangs geschilderten Art dadurch gelöst, daß die Abwickelstationen in einer Ebene oberhalb der Aufwickelstationen angeordnet sind, wobei nach vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung die Dubliervorrichtung sich unterhalb der Ebene der Abwickelstationen im wesentlichen höhengleich mit den Aufwickelstationen befindet und beiderseits der Dubliervorrichtung Abwickel- und Aufwickelstationen vorgesehen sein können.

Die Erfindung geht mit der etagenweisen Ubereinanderanordnung der funktionsmäßig unterschiedlichen Wickelstationen von der bisher üblichen Konzeption vollkommen ab und führt im Ergebnis zu einer außerordentlich raumsparenden gedrängten Bauweise, die trotz räumlich enger Zuordnung der wesentlichen Aggregate zueinander die Einhaltung der notwendigen Führungswege gestattet und eine für die überwachung wie auch für die Steuerung der Bewegungsabläufe erwünschte Übersichtlichkeit bietet. Der gegenüber vergleichbaren Einrichtungen auf praktisch die Hälfte herabgesetzte Flächenbedarf wirkt sich neben den direkten baulich-konstruktiven Vorteilen mittelbar auch auf den Betrieb der Einrichtung in Bedienungs- und Beschickungsvereihfachungen und Abkürzungen der Transportwege aus. Da die Materialbahnen anstatt eines von einem Ende der Einrichtung zum anderen geradlinig-gestreckten Durchlaufweges eine nach Art eines Pflugwendeschriftzuges gekrümmte Kurve mit Richtungsumkehr in der Dubliervorrichtung beschreiben, läßt sich die erfindungsgemäße Einrichtung unter Wahrung optimaler wirtschaftlicher Aspekte räumlich und betriebsmäßig in die Gesamtfabrikation eingliedern. In größerem Rahmen kann sich hierfür die gemäß einer Variante der Erfindung vorgesehene Zweiteilung der Einrichtung mit beiderseits einer einzigen gemeinsamen Dubliervorrichtung angeordneten Wickelstationen als besonders vorteilhaft erweisen.

Ihre bevorzugte, keineswegs aber ausschließliche Anwendung findet die

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neuartige Einrichtung in der Herstellung der elastomeren Aufbaukomponenten für gewebe- und stahlseilarmierte Fördergurte. Beispielsweise die in Kurzform als Stahlseilgurte bezeichneten Hochleistungsfördergurte, die zum Aufnehmen der Antriebskräfte ausschließlich in Längsrichtung parallel zueinander durchlaufende Drahtseile in ihren Kern eingebettet enthalten, werden im Rohzustand häufig durch Belegen der straff gespannt gehaltenen Drahtseile mit schichtweise aus haftungsfreudigen Kern- und aus abriebfesten Deckplattenmischungen zusammengesetzten Kautschukbahnen aufgebaut. Wenn schon das Vorbereiten s'olcher mehrschichtiger gebrauchsfertiger Kern-ZDeckplattenbahnen für Fördergurte üblicher Abmessungen unter Wahrung der strengen Qualitätsvorschriften an die Leistungsfähigkeit der Herstelleinrichtung hohe Ansprüche stellt, so treten dazu noch besondere Schwierigkeiten, wenn es sich um den Aufbau überbreiter Fördergurte handelt. Hierzu zählen alle Gurte, deren Breite sich zwar innerhalb

der
der Breitenabmessungen vorhandenen Vulkanisierpresse hält, deren elastomeres Ausgangsmaterial sich aber nicht mehr in einem Zuge mit den vorhandenen Strangpressen oder anderen Formvorrichtungen herstellen läßt. Der Grenzwert liegt je nach den verfügbaren Betriebseinrichtungen bei etwa 2m. In diesen Fällen müssen die Bahnen zusätzlich zu ihrem Schichtenaufbau auch noch der Breite nach aus schmaleren Teilstücken zusammengesetzt werden, wobei des besseren Zusammenhanges wegen die längs durchlaufenden Stoßverbindungen in den einzelnen Lagen gegeneinander zu versetzen sind. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in besonderer Weise dazu geeignet, die hiermit verbundenen herstellungstechnischen Probleme zu lösen; denn sie gestattet die Unterbringung einer Vielzahl von Wickelstationen mit den zugeordneten Schneid- und Führungsvorrichtungen für die verschiedenartigen und unterschiedlich bemessenen Rohmaterialbahnen auf verhältnismäßig kleinem Raum mit weitreichenden Möglichkeiten zu Umrüstungen in Anpassung an wechselnde Fertigungsprogramme. Das Herstellen von gummierten Gewebebahnen für gewebeverstärkte Fördergurte in beliebigen Schichtungen und Abmessungen ist in gleicher Weise beherrschbar wie das von reinen Kautschukbahnen als Deckplattenmaterial für Stahlseil-Fördergurte. Die Erfindung schafft darüber hinaus auch die Voraussetzungen für eine v/eitere wirtschaftlichere Ausgestaltung des gesamten Herstellungsablaufes, indem zwecks besserer Ausnutzung der vorhandenen Vulkanisierpressen grundsätzlich überbreite Gurtrohlinge

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aufgebaut und diese nach dem I'ertigvulkanisieren in die verlangten schmalen Gurte aufgeteilt werden (französische Patentschrift 1 318 725).

Zweckmäßig sind zwischen der Dubliervorrichtung einerseits und den Abwickel- und Aufwickelstationen andererseits jeweils die Materialbahnen aufnehmende kontinuierliche Förderer vorgesehen, so daß ein spannungsfreies Führen und kantengenaues Ausrichten und Zusammenlaufen der Bahnen gewährleistet ist. Da die Bedienung der die untere Etage bildenden Aufwickelstationen von oben beispielsweise mit Hilfe von Deckenhebezeugen sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich ist, empfiehlt es sich gemäß einem Teilmerkmal der Erfindung, den Aufwickelstationen jeweils in senkrechtem Abstand unterhalb der Wickelachsen fest eingebaute Hubzylinder mit mit Widerlagern zum Aufnehmen der Materialbahnwickel versehenen ausfahrbaren Kolbenstangen zuzuordnen. Mit dem Einsatz solcher Hubzylinder können die vollen Bahnwickel ohne Schwierigkeiten ausgehoben und vorübergehend abgelegt oder zum Weitertransport auf Flurförderer abgesenkt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt eine Herstelleinrichtung für Fördergurtplatten in Seitenansicht, wobei der Übersichtlichkeit halber auf die Wiedergabe aller zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Einzelheiten verzichtet ist.

Die gezeichnete Herstelleinrichtung ist in senkrechter Staffelung in eine durch Pfeile am rechten Bildende symbolisierte untere Etage I und obere Etage II unterteilt, wobei ein im Bereich der unteren Etage auf dem Werkstattboden 3 aufgestellter Dublierkalander k das Bindeglied und den übergang zwischen beiden Etagen bildet. Der Dublierkalander ist in der Zeichnung als Doppelwalzwerk versinnbildlicht; doch ist diese Ausführungsform keineswegs zwingend. In der unteren Etage I sind, entweder unmittelbar auf den Boden 3 aufgesetzt oder aber stattdessen an Elementen der Tragkonstruktion aufgehängt, zwei mit ihren Wickeltrommeln 1 angedeutete Aufwickelstationen axial verfahrbar untergebracht, während die obere Etage II drei mit den Trommeln 2 angedeutete Abwickelstationen aufnimmt. Wie die Zeichnung erkennen läßt, sind gleichartige Abwickelstationen 21 in gleicher Höhe auch auf der anderen Seite des Dublier-

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kalanders k vorgesehen, Und es liegt im Rahmen der Erfindung, die untere Etage I ebenfalls mit der Anordnung weiterer Aufwickelstationen über den Dublierkalander hinaus zu erweitern. Den Wickelstationen 1, 2 und 21 sind die üblichen, in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Antriebs- und Bremsvorrichtungen sowie Zusatzeinrichtungen zum Abziehen bzw. Einwickeln von Mitläufern, zum überwachen und Regeln des Geradelaufes und zum Führen, Durchtrennen und Beschneiden der bewegten Materialbahnen zugeordnet. Die Transportverbindungen nach und von dem Dublierkalander k werden durch einen Gurtförderer 5 in der unteren und* durch Gurtförderer 6, 6i in der oberen Etage hergestellt. Die Gurtförderer erstrecken sich jeweils über den gesamten Bereich der zugehörigen Wickelstationen und werden in Richtung der Pfeile V bzw. VI im Gleichlauf mit dem Dublierkalander k angetrieben. Unterhalb der Aufwickelstationen 1 befinden sich in den Werkstattboden 3 eingelassene Hubzylinder 7i deren ausfahrbare Kolbenstangen 17 formschlüssig wirkende Kupplungsmittel zum Aufnehmen der Wickeltrommeln tragen. Mit Hilfe nicht gezeichneter motorisch antreibbarer Fahrwerke können die ausgehobenen Wickel trommeln in Axialrichtung seitlich aus der Anlage herausgefahren werden.

Die von den Abwickeltrommeln 2 in der oberen Etage II abgezogenen Teilbahnen 12 bzw. 121 werden von den Gurtförderern 6, 6i aufgenommen und in der jeweils gewählten Neben- und Übereinanderschichtung nach dem Dublierkalander *t transportiert, in dem beim Durchlauf zwischen den Walzen die endgültige Vereinigung zu einer verarbeitungsfertigen zusammenhängenden Bahn 11 vorgenommen wird. Die Bahn 11 läuft über Umlenkrollen 8 auf den Gurtförderer 5 in der unteren Etage I auf und wird nach Passieren einer weiteren Umlenkrolle 9 wechselweise auf eine der beiden Aufwickeltrommeln 1 aufgezogen. Wenn eine Trommel 1 vollgewickelt ist, wird die Bahn 11 durch ein Schneidmesser 10 in Querrichtung aufgetrennt, um anschließend sofort der zweiten Trommel 1 zugeführt zu werden. Die volle Trommel kann dann mit Hilfe des zugeordneten Hubzylinders 7 aus ihren Lagern ausgehoben, seitlich aus der Anlage herausgefahren und gegen eine leere Trommel ausgetauscht werden.

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Claims (2)

- if - Patentansprüche:

1.»Einrichtung zum Herstellen von zusammengesetzten Materialbahnen, \-s insbesondere von aus Lagen vulkanisierbaren Kautschuks oder von elastischen Kunststoffen aufgebauten Bahnen, mit einer zwischen Abwickel- und Aufwickelstationen vorgesehenen Dubliervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickelstationen (2) in einer Ebene oberhalb der Aufwickelstationen (Ό angeordnet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dubliervorrichtung (k) unterhalb der Ebene der Abwickelstationen (2) im wesentlich höhengleich mit den Aufwickelstationen (i) angeordnet ist.

3· Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abwickel- und Aufwickelstationen (2, 21; 1) beiderseits der Dubliervorrichtung (M vorgesehen sind.

h. Einrichtung nach den Ansprüchen»1 bis 3i gekennzeichnet durch die Materialbahnen (12, 121; 11) aufnehmende kontinuierliche Förderer (5; 6, 6i) zwischen der Dubliervorrichtung (k) einerseits und den Abwickel- und Aufwickelstationen (2, 21; 1) andererseits.

5· Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis k, dadurch gekennzeichnet, daß den Aufwickelstationen (i) jeweils in senkrechtem Abstand unterhalb der Wickelachsen fest eingebaute Hubzylinder (7) mit mit Widerlagern zum Aufnehmen der Materialbahnwickel versehenen ausfahrbaren Kolbenstangen (17) zugeordnet sind.

Hannover, den i'f. Januar 1976
76-3 P / 3 G/Sü Sü/Lo

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ORIGINAL INSPECTED